Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

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Operette. — 18,00 Lehrgang für Einheilskurzschrift. 
— 19.00 Deutsch f, Deutsche - 19,30 Stunde d Be 
amten. — 20.00 „Der schlesische Psalter" saus Bres 
lau). — Anschl. Uebertragung aus Berlin. 
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AüKhfuRkDrsgramm 
öer ààŞM Sêndergwşie. 
PesZramU S§s UWlgà Seköers. 
Sonntag, 15. Februar. 7.00 Hamburger Hafen-Konzert. 
— 8.40 Morgenkonzert. — 9.00 Gespräch über die Handels 
bilanz. — 9.40 Die Schloßkirche in Wolfenbüttel. — 9.50 Fest, 
gottesdienst aus Anlaß des- lSOfährigen Todestages von Gott- 
hold Ephraim Lessing in der Hauptkirche zu Wolfenbüttel. — 
11.00 Große Bauten einer kleinen Residenz. — 11.30 Aus 
Braunschweig: Uebcrgab« des Leksing-Preises im Rathaus. 
— 14.00 Lessings Beziehungen zu Norddeutschland. — 14.30 
Plauderstunden mit dem Weltkorrespondenten Philipp Berges. 
ģ. Der Geheimtip. — 15.00 Wolsenbüttel. Ein Städtebild. 
Äinführung. Militär-Konzert. — 18.30 Selbstbau von Sport- 
booten. — 18.55 Aus dem Lcssing-Theater in Wolfenbüttel- 
Figaros Hochzeit. Oper in vier Auszügen von Wolfgang 
Amadeus Mozart. — 22.30 „Alles für Euch, schöne FrauenI" 
heitsp-lege: Aerztliche Winke für kleine tägliche Unglücks- 
sälle, 2. 9.00 Aus Stätten deutscher Arbeit: Besuch einer 
„Kölnisch-Wasser"-Fabrik. 12.30 Mittagskonzert. 16.00 Deut- 
sche Iugendstmà. Junge Menschen auf großer Fahrt. Ich 
reise nach Leningrad. 16.25 Paul Zech. 17.00 Wir Inge 
nieure im freien Beruf. 17.25 Die Jugendlichen haben das 
Wort. 18.00 Di« bunte Stunde. 18.30 Armin Knab zum 
50. Geburtstag. 19.25 Wohnungsfürsorge. 1. Vortrag von 
Prof. Dr. Versmann. 20.00 Alioe-Ehlers-Terzett. ” 21.00 
Sinfonie des Waldes. Seele im Baum. Uraufführung! Die 
Föhre. Hörszene von Manfred Hausmann. 22.30 Unterhal- 
tungskonzert. 
Montag, 16. Februar. 8.00 Funk der Hausfrau, a) Er- 
nährmigsfiink: Was soll man kochen? b) Praktische Rat 
schläge für die Landhansfrau: Die Rentabilitätsgrenze der 
Verwendung elektrischer Maschinen und Geräte im Land- 
hanshalt. — 12.30 Die Düngebedürftigkeit unserer Böden. — 
16.00 Deutsche Jugendstunde. Junge Menschen aus großer 
Fahrt: Hamburg mit Ungarn und Franzosen im französischen 
Ferienlager. — 17.25 Frau Hiltoria zu Hause. Intimes von 
Regiment und Menschen in Niedersachsen. — 17.25 Kiel: 
Schleswig-Holsteinische Kulturrimdichau. — 17.50 Von der 
Rohhaut bis zum Handschuy. — 18.15 Die bunte Stunde. — 
19.00 Von der Deutschen Welle: Englisch für Anfänger. — 
19150 Die Alkoholfrage, eine „Franenangelegenheit"? — 
20.00 Die siebente Großmacht. Dle öffentliche Meinung. 
Journalisten. 1. Der Mann unter dem Strich. — 21.00 Ur- 
anfflihrnng: Weltenuntergang in Griechenland. — 22.30 Ham. 
durger Maskeraden mit einem Ausflug zur „Weltbekannten". 
— 0.30 Nachtkonzert. 
Freitag, 20. Februar. 8.00 Funk der Hausfrau, a) Er- 
nährungsfunk: Pökeln und Räuchern, b) Praktische Rat 
schläge für die Landhausfran: Die Haushaltungsbuchführung 
der Landfrau. 16.00 Russische Komponisten. 17.00 Wie wir 
den Eros entdeckten. 17.25 Zwiegespräch über das Band- 
reißcrgewerbe. 17.50 Die schulischen Bildungsmöglichkeiten 
des modernen Kaufmannes. 18.10 Die bunte Stunde 19.00 
Englisch für Fortgeschritten«. 19.25 Kiel: Schlesv>ig-H»l- 
steiiiische Volksbelustigungen und Volksspiele. Vortrag von 
Gustav Friedrich Meyer. 20.00 Mozart-Abeiid. 
Sonntag, 13. Febr.: 19.00 Lieder und Arien ans 
alten Singspielen. — 2015 „Paganini". Operette 
in 3 Akten — 22 50 Tanzmusik. 
Montag, 16. Febr: 19.15 Konzert. — 20.00 Kar 
neval-Konzert. — 20.45 „Das sachliche Rotkäppchen". 
Sketch. — 22.20 Fortsetzung des Karneval-Konzerts. 
Dienstag, 17. Febr.: 19.45 „Lieschen und Fritz- 
chen", Elsäsiijches Lustspiel. — 20.15 Vier Grotesken. 
— 20.45 „Wellenblech", zwei heitere Funkstunden. — 
23.15 Sch lager stunde. 
Mittwoch, 18. Febr.: 19.16 Adagio bis Allegro. — 
19.45 Heinrich Heine (anl. seines 75. Todestages). — 
21.00 Meister des Rokoko. 
Donnerstag, 19. Febr.: 19.45 Unterhaltungskonzert. 
— 20.10 Armin-Knab-Stunde. — 21.10 „Der Wunder 
doktor". Hörspiel. — 22.45 Tanzmusik. 
Freitag, 29. Febr.: 19.15 Schweizer Jodel-Trio. 
— 20.15 Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang ... — 
21.15 Konzert. — 22.35 Konzert. 
Sonnabend, 21. Febr.: 19.45 „Frau Aja", Hör 
spiel. — 21,15 Lustiger Abend. — 22,55 Zigeunermusik, 
Gaarden B.D. gegen D.f.D. Kiel. 
Eintracht Kiel gegen Fortune Glückstadt, 
B.f.L. Heide gegen KMTV. 44, 
Preußen Itzehoe gegen Sportfreund«, 
Bordesholm gegen Comet Kiel, 
Gelb-Blau gegen Rasensport Schleswig, 
Brunswik gegen Eckernförde, 
B.f.L. Nordmark gegen Husum 1818, 
Frisia Husum geegn Preußen Germania, 
Schleswig 06 gegen Polizei Kiel. 
Sonnabend, 21. Februar. 8.00 Funk der Haus-rau. a) 
Ernährungsfunk: Vegetarischer Brotbelag, b) Praktische 
Ratschläge: Anfertigung einer Steppdecke. 15.30 Bttcherbörse. 
16.00 Alte Form — Neuer Inhalt. 17.30 Hanseatische Mu- 
sikforsihung. 7. Ostindien. 18.15 Die bunte Stunde. 19.15 
Der Postillon von Lonjumeau. Komische Opfer in drei Akten 
von M de Louven und Brunswick. Musik von A. C. Adam. 
VrsgrsNM son Ķopenhsgen. 
prsFrarnm von NmgsMstZrhsLsen. 
Dienstag, 17. Februar. 8.00 Funk der Hausfrau. — 
fi) Ernährrrngsfunk: Süddeutsche Fastnachtsspeisen. b) Prak. 
tische Ratschläge: Allerlei Glasuren für Gebäck, c) Ans dem 
Gebiet de: Volksgesmidheitspflege: Aerztliche Winke für 
kleine tägliche linglücksfälle 1, — 10.25 Gemüsekultur unter 
Glas. — 16.00 Heinrich Heine. — 17.30 Das appetitlose 
Schulkind. — 17.55 Entstehung und Verlauf der Auslands- 
reisen deutscher Kreuzer. — 18.20 Die bunte Stunde. — 
19.00 Die Ausbildung der Landwirrstöchter f üc ihren Beruf. 
— 19.25 Was exportiert Denktch!and nach Chile? — 20.00 
Fastelobend. — 21.00 Fastnacht. Eine Hörbildfolge v. Alice 
Fllegel. 
Sonntag. 15. Febr.: 11.00 Schallplattenkonzert. — 
11.30 Elternstunde. — 12.00 Konzert aus Königsberg. 
— 14.00 Jugendstunde. — 14.40 Konzert. — 15.35 Un 
terhaltungsmusik. — 17.55 Clavichord-Cembalo. — 
18.25 Stunde des Landes. — 18.30 Deutsche Charak 
tere. — 19.00 Für und wider Berlin. — 19.35 Goethes 
Mutter. Zum 200. Geburtstag der Frau Rat Goethe. 
— 20.00 Volkstüml. Orchesterkonzert. 
Mittwoch, 18. Februar. 8.00 Funk der Hausfrau, a) 
Ernährungsstmk: Vom Sinn des Fastens, b) Praktische Rat 
schläge: Praktische Geräte für das Fensterputzen, c) Inristi- 
scher Hausfranenfunk: Die Polizei als Erzieherin. 16.00 
.Konzert aus der großen Halle des Norddeutschen Lloyd- 
Bahnhofes am Meer in Bremerhaven. 17.30 Die Preisbil 
dung fm Handwerk. 17.55 Landflucht und Stadtflncht. 18.15 
Die bunte Stunde. 19.00 Mecklenburgisch« Hochzellsbräuche. 
19.30 Dr. Ernst Wnchler, 20.00 Ans dem Staatstheater, 
Schwerin: Symphonie-Konzert. 22.30 Aus Operette und 
Singspiel. 
Montag, 18. Febr. 10.35 Nachrichten. — 12.00 
Englisch f. Schüler. — 12.30 Schallplattenkonzert. — 
14.50 Kinderstunde. — 15.45 Stunde f. d. reifere In 
gen, — 16.30 Konzert. — 18.00 Viertelstunde für die 
Gesundheit. — 19.00 Englisch für Anfänger. — 19.30 
Stunde des Landwirts. „Pflanzenschutz und Ernteer 
träge". — 20.00 Kabarett aus Leipzig. — 21.10 
„Ariadne" in Dichtung und Musik. — 23.00—24.00 
Konzert aus Leipzig. 
Sonntag, 15. Febr.: 20.00 Kammermusik. — 21.00 
Funkkarneval. — 21.00—23.15 Moderne Tanzmusik. 
— 23.15 Tanzmusik aus dem Palasthotel. — 0.25—1.30 
Tanzmusik aus Rimbs Restaurant. 
Montag, 16. Febr.: 20.00 „Die Geisha", Operette 
in 3 Akten von S. Jones. 
Dienstag, 17. Febr.: 20.30 Aus Rossinis Operetten. 
22.05 Belgische Kammermusik. 
Mittwoch, 18. Febr.: 20.00 Sinfoniekonzert. — 
2.2.15 Tanzmusik. 
Donnerstag, 19. Febr.: 21.00 Dänemarks Geschichte 
in Dichtung und Musik. — 22.30 Reue Musik. — 23.00 
Tanzmusik. 
Freitag. 20. Febr.: 20.10 Deutsche Romantik. Schu 
bert: Streichquartett. — 20.30 „Kabale und Liebe". 
Schauspiel v, Schiller. — 22.25 Leichte Unterhaltung. 
Sonnabend, 21. Febr.: 20.00 Aus dänischen Ope 
retten. — 21.25 Klaviersoli. — 21.55 Leichte Unter 
haltung. — 23.00 Tanzmusik. 
Rendsüurger Ballspielverein gegen Olympia. 
Den Rendsburger Sportfreunden wird wieder einmal 
Gelegenheit gegeben, einem Fußballergebnis in Rendsburg 
beiwohnen zu können. Das Spiel findet nachmittags u« 
15 Uhr auf dem RBV.-Triblinenplatz statt und dürfte zw« 
spannende Epielhälften bieten, zwei solche, wie die erst: 
Halbzeit des Spieles Holstein gegen RBB. war. Dcöär 
spricht einmal die Punktgleichheit der beiden Vertreter: D9 
Mannschaften stehe» gleich mit je 7 Punkten aus drei ļ ( ' 
wonnenen und drei verlorenen Spielen und einem unent 
schiedenen Spiel. Zum andern beweisen die Spiel« Olym 
pias, daß die Elf ihre Punktipiele nicht viel glücklicher alt 
der RBB. absolviert hat: Olympia gegen Kilia 5:2 (1:2), 
gegen Borussia 1:1 und gegen Union Teutonia 3:4 (1:3)* 
Im letzten Spiel gegen UT, zeigte Ihrkc im Innenstura 
großes Können, geschickt erbeitetc Drenkhahn als üluaen- 
stürmer. Hervorragend war auch die Abwehcarbeit des Ver> 
teidignngsdreiecks. In der zweiten Spielhülfte vermißte man 
die Frisch« der Aiannschast. die iyr sonst stets bis zum Schluß 
eigen war. Man darf annehmen, daß die RBB.-Elf alles 
tun wird, ein gleichwertiges Spiel zu liefern, so daß bei 
Ausgang vollkommen ungewiß ist. — Vorher, um t3;^ Uhy 
spielen die RBV.-SchUler gegen Hohenwestcdts Schüler, 
Die RVV.-Reserve muß in Neumünster gegen Olympiai 
Reserve spielen. 
Di« Knaben spielen um 10y, Uhr an der Enge gegen 
Sportfreunde NeumLnster, eine Zugendmannschaft um dieselb« 
Zeit in Osterrönseld. 
Arbeiķerşporļ. 
Der F.C. Eintracht 
hat am Sonntag Besuch aus Eckevnförde und trägt auf de« 
Platz an der Viehmarkthalle folgende Spiele aus: 
11 Uhr: Eintracht 3 gegen Rasensport Eckernförde 3, 
12 Uhr: Eintracht 1. Igd. gegen Rasensport Eckernförde 
1 Jugend, 
13 Uhr: Eintracht 2. Herren gegen Rasensport Eckcr»- 
förde 2. Herren, 
14,30 Uhr' Eintracht 1. Herren gegen Rasensport Eckern- 
fbrde 1. Herren. , 
Donnerstag 19. Februar. 8.00 Funk der Hausfrau, et) 
Ernäyrungsfunk: Die Steckrübe, b) Praktisch« Ratschläge: 
Konfirmationskleidnng. c) Aus dem Gebiet der Volksgesund- 
Dicnstag, 17. Febr.: 11,30 Lehrgang f. prakt. Land 
wirte. — 12.00 Schallplattenkonzert. — 15.45 Kinder 
stunde. — 16.00 Frauenstunde. — 16.30 Konzert aus 
Leipzig. — 18.00 Prof. Dr. Krause: Unsere Pflan 
zenwelt im Winter. — 19.00 Französisch für Anfänger. 
—19.30 Prof. Lindenberg: Wesen und Witz des Ber 
liners. — 20.00 Müller-Jabufch: W-eltpolitische Stund«. 
Anschl. Fastnachtsball (Berlin). 
Mittwoch, 18. Febr.: 11.30 Lehrgang f- prakt. Land 
wirte. — 12.00 Schallplattenkonzert. — 15.00 Fröhliches 
Musiklernen. — 15.45 Frauenstunde. — 16.30 Konzert 
aus Hamburg. — 17.30 Klassische und romantische 
Sport-Vorschau« 
Die Freie Turnerschaft a. d. Eider. 
spielt Handball: 
14 Uhr: Rendsburg 1 gegen Kupfermühle Flensburg 1. 
Die 2. Rendsburger Mannschaft spielt in Schleswig ge> 
gen Schleswig 1. 
FMhMvsrl 
HmödM. 
Am Sonntag schemt voraussichtlich wieder kein gutes 
Wetter zu sein, das eine Durchssihrmig der Nasenspiele auf 
einwandfreien Plätzen gestalten wird. Leider werden aber 
die angesetzten Spiele bei nur einigermaßen annehmbaren 
Bodenverhältniffen durchgefiihrt werden müssen um der so 
genannten Terminnot vorzubeugen. In der Oberliga finden 
nur zwei Begegnungen statt, RBB. — Olympia und Kilia 
— Holstein, während die Bezirksliga folgende Treffen vor 
sieht: 
Am Soimtag tragen folgende Rendsburger Mannschaft« 
Pokal-Spiele aus: 
RMTD. 1 gegen Andorf 1 in Audor?. um 15 Uhr. 
RRtTV. 2 gegen Ruderverein 1, 10 Uhr Kasernenhof 
KSV. 1 Schüler gegen Holstein-Kiel 1. Sch. in Kid. 
Die 1. und 2. Männer-, sowie di« Turnerinnen-Mam» 
schüft von Glück-Aus fahren «w Sonntag nach Schleswig, u» 
gegen den dortigen V.f.L. Gesellschaftsspiele auszutragen. 
ķÄê TSŞTķ Z, 
S«iSenķchwán;e. 
Von H. Sager. 
Je unwirtlicher und rauher sich im hohen Norden 
der Winter gebärdet, desto zahl- und artenreicher ist 
das Heer südwärts streichender Wandervögel, die auf 
der Flucht vor Schnee und Eis gastlichere Breiten auf 
suchen und dabei unsere Heimat als Winterquartier 
erwählen oder doch zum mindesten auf dem Durchzuge 
berühren. Die Meeresküsten, Flußlänfe und Landseen 
beleben sich mit den bunten Farben nordischer Tauch 
enten, Gänse, Schwäne und Taucher) und in Wald und 
Feld erfreuen die fremdartigen Lockrufe der verschiede 
nen Drosseln, Dompfaffen, Bergfinken und Zeisige das 
Ohr des beobachtenden Dogelfreundes. Eine besondere 
Anziehungskraft auf die hungrigen Durchzügler üben 
immer die heerentragenden Bäume und Sträucher im 
Knick und am Waldrand aus, wobei man beobachten 
kann, datz die Eberesche mit ihren roten Beeren vor 
allen anderen Fruchtträgern bevorzugt wird. 
Einer der seltensten Fremdlinge, die sich im gast 
lichen Vogelbeerbaum ein Stelldichein geben, ist der 
im nördlichen Europa beheimatete Seidenschwanz. 
Längst nicht in jedem Winter hat man Gelegenheit, 
diesen etwa stargroßen Vogel, der in Finnland. Lapp 
land und im eisigen Norden Sibiriens seine Brust- 
heimat hat, zu beobachten. Fast regelmäßig erscheint 
er im östlichen Deutschland; im westlichen Teil unseres 
Vaterlandes sieht man ihn aber nur, wenn schlechte 
Fruchtjahre und hohe Schneefälle ihm den Aufenthalt 
in seiner Heimat und seinen gewöhnlick>en Winierquar- 
rieren unmöglich machen. Zuweilen stoßen wandernde 
Seidenschwanzschwärme auch über Deutschlands Gren 
zen hinaus und erregen dann in den südlichen und 
westeuropäischen Ländern großes Aufsehen und bei 
abergläubischen Gemütern gar Furcht und Entsetzen, 
denn von jeher hat man ihr Erscheinen in Verbindung 
gebracht mit plötzlich auftretenden Krankheiten und 
Seuchen unter Menschen und Vieh; und besonders im 
Mittelalter galten sie als die unheilverkündenden Vor 
boten kriegerischer Ereignisse und vernichtender Natur- 
geschehen, wie Erdbeben und Sturmfluten. Noch heute 
bezeichnet man den hübschen Fremdling in einigen 
Gegenden Deutschlands als Kreuz-, Pest-, Sterbe- und 
Kriegsvogel, und auch andere Völler haben ähnliche 
Bezeichnungen. 
Viel Hübscher und dabei zutreffender klingt dage 
gen die plattdeutsche Bezeichnung Qnietschensräter, die 
anschaulich die Hauptbeschäftigung des phlegmatischen 
und gefräßigen Vogels kennzeichnet, denn man sieht 
die Seidenschwänze, die selten allein, meistens in klei 
neren Flügen oder auch größeren Scharen die winter 
liche Landschaft durchstreifen, ständig damit besŞtigt 
şiLr ihr leibliches Wohl zu sorgen. Ein Seidenschwanz 
verzehrt täglich eine Veerenmenge, die seinem eigenen 
Körpergewicht fast gleichkommt. Er verschmäht keine 
bei uns vorkoinmende Beerenart, zerhackt Hagebutten 
und verschlingt die Früchte von Weißdorn, Wachholder 
und Hollunder, gibt aber doch den Quietschen, den 
roten Beeren des Bogelbeerbaunis, vor allen andern 
den Vorzug. 
Es gehört zu den anziehendsten Bildern winter 
lichen Vogellebens, einem eifrig schmausenden Seiden 
schwanzschwarm im beschneiten Ebereschenbaum zuzu 
schauen. Ihr wenig scheues, oft geradezu dummdreistes 
Benehmen gestattet uns, aus nächster Nähe ihr Treiben 
zu beobachten. Vis auf wenige Schritte, fast zum 
Greifen nahe, lassen sie den Menschen, der diesen welt 
fremden Gästen aus dem menschenarmen Norden viel 
leicht zum ersten Male begegnet, herantreten und zei 
gen erst größere Scheu, wenn üble Erfahrungen mir 
dem Herrn der Schöpfung ihre Arglosigkeit beseitigt 
haben. Beim Vettachten der lebhaft gefärbten Vögel 
wird man unwillkürlich an die bunten Farben unseres 
heimischen Stieglitzes erinnert, den der Herrgott der 
Sage nach mit den letzten Resten aus seinen Farben 
schalen betupfte. Dieselben satten Farben treten uns 
auch beim Seidenschwanz entgegen, wenn auch in an 
derer Anordnung. Ein warmer rötlichgrauer Ton 
breitet sich über das seidenweiche Gefieder der Brust 
und des Oberrückens und färbt auch die stattliche, etwa 
3 Ztm. lange, seidige Holle. Scharf hebt sich die sam 
metschwarze Kehle und der unten weiß begrenzte, 
dunkle Augenstrich vom rötlichen Grau ab, das an der 
Bauchseite in ein helles Silbergrau, auf dem Unter 
rücken in einen aschgrauen Ton übergeht. Dieselbe 
Färbung entdeckt man auch auf der Oberseite des durch 
eine zitronengelbe Binde gesäumten Schwanzes, wäh 
rend ein kräftiges Rostrot dessen Unterseite überzieht. 
Eine gefällige Zeichnung in kŞigen roten, gelben 
und weißen Strichen auf dem dunklen Untergrund der 
Flügel vollendet das Prachtgewand des seltenen Nord 
länders. Weibchen und Junge zeigen im großen und 
ganzen dieselbe Färbung und unterscheiden sich nur 
durch mattere Farben und weniger ausgeprägte Zeich 
nung der Flügel., 
Gegen Ende des Winters, oft schon im Februar, 
treten die nordischen Wanderer in Scharen den Rück 
zug in ihre Vruiheimal an. Lange war man im un 
klaren über die Vrutgewohnheiten des seltenen Win 
tergastes. bis es endlich einem englischen Ornithologen 
gelang. Rest und Gelege des Seidenschwanzes aufzu 
finden. Kolonienweise brütet er auf Tannen und 
Birken und errichtet aus trockenen Tannenreiser'' und 
Bartflechten ein kunstvolles, meist mit Renntierhaaren 
gefüttertes Rest, in das er die von Sammlern so be 
gehrten lachsfarbigen Eier legt. 
Vereinzelt sollen Seidenschwänze schon :n Deutsch 
land gebrütet haben. Das werden aber immer Einzel- 
fälle bleiben, denn der Seidenschwanz liebt nicht das 
laute, unruhige Treiben der Kulturlandschaft. Immer 
wieder zieht es ihn zurück in die Einsamkeit und Stille 
seiner nordischen Heimat, wo nur der Lappe schweigend 
seinen Renntierherden folgt und keine Menschenseele 
den Frieden der Natur zu stören wagt. - 
Die Nase des Fuchses. 
Der Fuchs gilt hinsichtlich seiner Sinne und geisti 
gen Fähigkeiten auch heute noch in vielen Kreisen als 
besonders hoch entwickelt. Man rühmt infolgedessen 
auch seiner Nase außerordentliche Leistungen nach, ein 
wandfreie Beweise dafür können nicht gebracht werden. 
Einen indirekten Beweis dafür, daß die Nase nicht 
hervorragend ist. erbringt uns das zahlreiche Jung 
wild, das dem roten Räuber entgeht, obwohl nicht nur 
der Fuchs allein, soàrn noch mehrere feiner Artge 
nossen allnächtlich die Feldmark unsicher machen. Wie 
wir es oft bei anerkannt feinnastgen Hunden erleben, 
daß sie den in der Kartoffelfurche sitzenden Hasen we 
nige Meter unter Wind überlaufen, so ergeht es oft 
auch Reinecke. Sonst wäre.es gar nicht möglich, daß 
leibst mehrere Füchse während einer langen Brut- oder 
Satzperiode mit dem Niederwild der von ihnen all 
nächtlich heimgesuchten Feldmark nicht reinen Tisch 
machen können. Reinecke bohrt und schnüffelt herum, 
vermeidet ängstlich jede Hast, weil er weiß, daß er da 
mit bestimmt nicht zum Ziele kommt. An Nase dem 
Hunde vielleicht unendlich unterlegen, kommt er lang 
sam aber sicher zum Ziel. Deshalb hält der Fuchs 
auch ältere Schweißfährten sehr sicher. Die Nase des 
Fuchses ist eben bei weitem nicht so gut wie vielfach 
angenommen wird, sicher nicht hervorragend. 
Birkwild in Schleswig-Holstein. 
Man schreibt uns: 
Eine südholstctnische Zeitung wundert sich in 
ihrer Ausgabe von Ansang Januar darüber, baß 
die Treibjagden in diesem Jahre auffallend ge 
ringe Ergebnisse an Birkwild gezeitigt hätten. Sie 
führt dies mit şiecht aus die Urbarmachung von 
Oedland und aus die Trockenlegung von Mooren 
zurück und schließt den Vermerk mit der Mah 
nung. das Birkwild in Schleswig-Holstein so viel 
wie möglich zu schonen und aus den Abschuß im 
Winter zu verzichten, um cs der Fauna zu erhal 
ten. 
An dieser Mitteilung ist verschiedenes interes 
sant. Erstens geht daraus hervor, daß es Jäger in 
Schleswig-Holstein gibt, die Birkwild aus Treib 
jagden im Winter schießen, ein Verfahren, das an 
gesichts der geringen Bestände, die wir, wie die 
Zeitung mit Recht betont, nur noch aufzuwetse» 
haben, wohl kaum als weidmännisch bezeichnet 
werden kann. Ferner ersehen wir aus der Notiz, 
datz Birkwild trotz des Schutzes, den ihm. uni 
zwar Hähnen wie Hennen, die Verordnung vom 
16. 12. 1929 nicht nur im Winter gewährt, dennoch 
stellenweise aus Treibjagden im Winter, also in 
mitten der Schonzeit, geschosien wird. 
Die Notiz stellt sich somit als ein bedenklichei 
Beispiel dafür dar. wie wenig mit dem Erlab der 
besten gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze auS- 
sterbender Bogelarten erreicht ist, wenn die Be 
teiligten sie nicht zur Kenntnis nehmen. 
Dies gilt nicht nur für die Jägerei, sondern 
mindestens in demselben Maße auch für die Poli 
zei, die erfahrungsgemäß nur in Sen seltensten 
Fällen bei Uebertretungen von Vogelschutzbeftim- 
mungcn einschreitet, sei es aus Unkenntnis, sei 
es aus Gleichgültigkeit: dies gilt endlich auch für 
die Presse, die in dieser Hinsicht zur Aufklärung 
beitragen könnte, wie zum Beispiel im vorliegen 
den Fall durch Hinweis auf Schonzeiten und Straf 
barkeit des gekennzeichneten Verfahrens. 
Fetzt Ha^en aussetzen! 
Auch im letzten Jahr hat sich das Aussetzen von 
Hasen in Schleswig-Holstein wieder als äußerst segens 
reich für die einzelnen Reviere erwiesen. Die Blut 
zuführung hat sich sehr gut ausgewirkt und auch fi 
nanziell gelohnt. Aus diesem Grunde sollte man auch, 
wo es angebracht ist, in diesem Jahre wieder ein paar 
Hasen aussetzen. Das dafür anfgewendete Geld kommt 
in den allermeisten Fällen, d. h., wenn die Witterung 
nicht allzu schlecht ist, wieder herein. 
Die oft geäußerte Befürchtung, daß die neu aus 
gesetzten Hasen sofort wieder abwandern, besteht al 
lerdings. Man kann dem aber in der Weife entgegen 
arbeiten. daß man einen größeren Teil eines Re 
viers umzäunt und die Hafen einige Wochen in diesem 
Gatter läßt, bis die Häsinnen geworfen haben. Dann 
bleiben sie in der Nähe ihres Satzes und die Junghasen 
wandern nicht niehr ab. Aber selbst wenn ein Paar 
Hasen durch Abwandern verloren gehen, so ist der 
Erfolg immer noch groß genug, daß man die Kosten 
nicht scheuen und seinem Hasenbestand neues Blut zu 
führen sollte. 
Verlaq u. Druck- Heinricki Möller Söbne. Rendsdurs 
Ehelredakt'on u. Verlagsleitung: F e t b. Möller. 
Verantwortlich für Leitartikel: Ferdinand Möller 
kür Politik- A^-ll Gregori. für den allqeweine- 
Teil und Feuilleton: Herbert Puh mann cgi den 
wirtlcbaftlichen Teil- Dr. Job. Goich füi den provin 
ziellen und örtlichen Teil: Kart Mü.ier, alle n 
Reàburg. 
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