Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

empfindet. Mir aller Entschiedenheit und Kamps- 
entschiossenhett steht der Nationalsozialismus zu 
der Sache der Unterdrückten, die sie aufruft zum 
Kamps gegen die Aoungdiktatur Brüning, der 
allein diese sich immer wiederholenden Anschläge 
aus den Lebensstandard der breiten Massen zu 
verdanken sind da sie nach der Losung: Erst sa 
nieren — dann revidieren! dieses Lohuraubpro- 
gramm, in den Schleier einer geheimnisvollen 
„Preissenkung" gehüllt, durchführt. Brüning 
handelt mit Unterstützung der Sozialdemokratie, 
die diese ihm im Reichstag trotz aller Ankünbi-- 
gungen und Versprechungen vor dem Volke nicht 
versagte. Alle Lohnkämpfe und Senkungen sind 
eine Ausgeburt dieser sozialdemokratischen Um- 
sallpolitik. die von den Gewerkschaftsführern in 
vollem llmsauge gedeckt wurde, denn die sozial 
demokratische Fraktion gab geschlossen ihr Ja 
zu dieser Brüningschen Voung-Ausbeutung. 
Wir Nationalsozialisten stehen in den Lohn 
kämpfen dieser Tage nicht abseits Wir begnü 
gen uns nicht mit Erklärungen von Solidari 
tät, sondern rufen das deutsche Volk in allen 
leinen Ständen auf zu einem Streik gegen 
Voung! Wer Brüning stützt leistet Poung und 
leistet Moskau Zutreiberdienste, der macht sich 
mitschuldig an der weiteren Verelendung des 
Volkes. Das ist die Erkenntnis, aus der Unter 
nehmer wie Arbeiter die Folgerung zu ziehen 
haben, denn ein Sturz des Kabinetts Brüning 
und sofortige Neuwahl ist der einzig erfolgreiche 
Kampf gegen den Lohnabbau! W. E." 
' Ebenso deutlich spricht sich „Der Angriff" 
das Organ von Dr. Goebbels, und das Organ 
der Nationalsozialisten im Nuhrgcbiet aus. 
Ersteres Organ schreibt: 
„Der Kampf müsse auf breitester Basis 
gegen die Regierung geführt werden, die es 
dulde, daß kurzsichtige Unternehmer die 
Löhne abbauten. Es gelte die politische Macht 
zu gewinnen, um eine sozialgerechte Wirt 
schaftsführung zu ermöglichen." 
Die Nationalsozialisten sehen also den. 
Hauptangelpunkt der derzeitigen Kämpfe iw 
Nuhrgcbiet in den Auswirkungen der Aoung- 
sklaoerei, d. h. also den Tributlasten, die das 
internationale Finanzkapital dem deutschen 
Bolke aufzwingt. 
* 
Wer die Vorgänge Anfang dieses Jahres, na 
mentlich die Goldkonferenzen zwischen England 
und Frankreich aufmerksam verfolgt, wird deutlich 
merken, wie die Ealdbesttzer der Welt, nämlich 
Amerika und Frankreich, England durch Konzes 
sionen in der Eoldverteilung zu politischen Hand 
lungen zwingen will, die eine weitere starke Be 
drückung und Aussaugung Deutschlands zum Ziele 
haben. England soll durch „goldliche" Vorteile 
^bewogen werden, den Raubzug der Eoldinflation 
gegen die Arbeit und das Arbeitskapital mitzu 
machen. Sieht man in diese großen Zusammen 
hänge hinein, dann erkennt man, wie auf der 
ganzen Linie der große Nachkriegskampf zwischen 
der Weltplutokratie und nationaler Arbeit und 
produktivem Arbeitskapital zur Entscheidung reift, 
nachdem das Sparkapital 1920—23 erledigt war. 
(Siche hierzu auch die Ausführungen an der 
Spitze dieses Blattes über die Einigung zwischen 
Frankreich und England. Sie sind durch Gold be 
zahlt). 
Vorbeimarsch am ķolen Narschgķî. 
Die Leiche des Marschalls Jofsre ist, wie aus 
Paris gemeldet wird, nach einer kurzen Trauer- 
zeremonie im Krankenhaus in die Kapelle der 
Kriegsschule gebracht und dort aufgebahrt worden. 
Die im Revolutionssahr 1830 beschädigte und seit 
her nicht mehr benutzte Kapelle hat eine schlichte 
Ausschmückung erfahren. Der Marschall liegt in 
voller Uniform aus einem schlichten Feldbett. Bier 
Offiziere, die sich stündlich ablösen, halten die 
Totenwache. Um 9 Uhr morgens wurde die Ka 
pelle geöffnet, so daß der Vorbeimarsch der zahl 
reichen Besucher am Toten beginnen konnte. 
in wenigen Zeiten 
Im Arbeitsnachweis für das Schneider- 
gewerbe in der Beutystraße in Berlin kam es 
gestern zu einer Schlägerei zwischen Natio 
nalsozialisten und Reichsbannerlenten. Beim 
Herannahen von Polizei ergriff man die 
Flucht. 
Ein kommunistische Verschwörung wurde, wie 
aus Budapest gemeldet wird, in Ungarn aufgedeckt. 
Der Rädelsführer ist ein gewisser Josef Revai, ein 
intimer Freund Bela Khuns. 
Die Familie Valentini hat sich enUchloşşen, die 
von dem ehemaligen Chef des Zivilkab'netts, Ru 
dolf von Valentini. hinterlassenen Aufzeichnungen 
herauszugeben wegen der Angriffe in Billows 
Denkwürdigkeiten auf den 1925 verstorbenen Va 
lentins. 
Komitatschis brachen nach einer Meldung aus 
Saloniki in griechisches Gebiet ein, plünderten einen 
Grenzvrt und entführten 6 Dorfbewohner, die spä- 
ler umgebracht wurden. 
Das polnisch-rumänische Freundschafts- und 
Militärbündnis, das am 26. März abläuft, soll ver 
engert werden. 
Die Stadt Stockholm hat die halbe Million 
kinwohner überschritten. 
Eine Pfändung soll in der Sowsethandelsver- 
rTchmg in Paris stattfinden wegen der Forderung 
nnes englischen Schisfsreeders. Die Russen haben 
Berufung gegen das Vollftreckungsurteil eines Pa 
stier Gerichts eingelegt. 
Öftmfe des Kanzlers. 
ZerŞŞ hu SfSdfenol 
Dem Reichskanzler wurde anläßlich seiner An 
wesenheit in Schneidemühl von der Notgemein 
schaft der Städte in der Südgrenzmark eine Denk 
schrift übergeben, in der die Notlage des Südens 
der Provinz geschildert wird. Es werden folgende 
Forderungen aufgestellt: Erklärung einer Grenz 
zone von 10 Klm. als schwerstes Notstandsgebiet, 
Frachtermäßigung, Gewährung von Erleichterun 
gen bei Beschaffung von Hypotheken und Kredi 
ten, Senkung der Zinssätze, Eröffnung des soge 
nannten kleinen Erenzverkehrs mit Polen, beson 
ders Berücksichtigung von Handel und Gewerbe 
bei Begebung von staatlichen Aufträgen, Verbot 
des Hausierhandels in der Grenzzone. Zum Schluß 
wird besondere Berücksichtigung der Städte dieser 
Gebiete bei Ausschüttung der Osthilfemittel zur 
Herabürüüung der kommunale» Lasten gefordert. 
Au? seiner Oftreise 
hat der Reichskanzler Besprechungen in Lauen 
burg (Hinterpommern), Rummelsburg und 
Schneidsmühl gehabt, die der Besserung der 
wirtschaftlichen Notlage des Ostens gelten. Neichs- 
bankpräsident Dr. Luther schließt sich heute abend 
der Reise des Kanzlers an. Heute vormittag wur 
den Brüning und seine Begleiter in Königsberg 
empfangen. In Schneidemühl fanden während 
des Empfanges der Berliner Regierunasabord- 
nungen Erwerbslosendemonstrationen statt, wo 
bei es jedoch nicht zu Zusammenstößen gekommen 
ist. Vor seiner Abreise nach dem Osten hat der 
Reichskanzler mit zwei Abgesandten der Land 
volkpartei die Ostfragen unter besonderer Be 
rücksichtigung der Verschuldung der Landwirtschaft 
erörtert. In Rummelsburg sagte Brüning, wenn 
die Reichstagsauflösung nicht gekommen wäre, 
Hütten die Summen für den Osten schon längst zur 
Verfügung gestanden. Die Regierung sei ent 
schlossen, i-m Osten zu helfen. In einem Gruß an 
Oberschlesien erklärt Brüning, ein starker, wirt- 
ZrkV'ch pNleişiihrer mt mch bis WM 
Zu dem Beschluß des Neichsausschusses der 
Wirtschaftspartei zu Gunsten Drewitz' ver 
öffentlicht die Nachrichtenagentur, von der die 
ersten sog. Enthüllungen stammten, einen 
Kommentar, aus dem sich ergibt, daß der Prü 
fungsausschuß, der eingesetzt ist, um die An 
schuldigungen des Abgeordneten Cölosser zu 
prüfen, den freiwilligen Rücktritt der gesamten 
Parteileitung, also des Neichsausschusses und 
des Parteivorstandes, gefordert habe, weil die 
Behauptungen Colossers im wesentlichen zu 
treffend seien. Der Gesamtrücktritt sei vom 
Parteivorstand abgelehnt worden, da sich ja 
die Vorwürfe Colossers nur gegen die Person 
des Parteivorsitzenden Drewitz, nicht aber ge 
gen die übrigen Mitglieder der Parteileitung 
richteten. Nach längeren, teilweise sehr hefti 
gen Auseinandersetzungen habe sich der Partei- 
vorsitzende Drewitz schließlich bereit erklärt, 
ans dem nächsten Parteitag int April sreirvillig 
zurückzutreten. Auf diese Zusicherung hin sei 
dann der Beschluß gefaßt, der Drewitz das 
Verbleiben im Amte bis April ermöglichen 
solle. Die Vertreter von fünf Wahlkreisen 
Sachsens und Thüringens hätten gegen dieses 
Verfahren protestiert und eine Sonderbespre- 
chnng abgehalten, um ein weiteres Vorgehen 
gegen die Parteileitung zu vereinbaren. Abg. 
Colosser wolle beim Reichstag selbst die Auf 
hebung seiner Immunität fordern, um Drewitz 
die Möglichkeit zu geben, die Beleidigungs 
klage anzustrengen. 
* . * 
WchsÄimmr mMsterlig. 
Neuer Kampfaufruf Hörsings. 
Der Bundesvorstand des Reichsbanners 
Schwarz-Rot-Eold erläßt unter der Ileberschrift: 
„Zum Bundesgründungstage am 22. Februar 
marschfertig!" einen von Hörsing unterzeichneten 
Aufruf, in welchem es u. a. heißt: 
„In einigen Wochen jährt sich zum siebenten 
Male der Tag der Gründung unseres Bundes. Aus 
Besitztum, das wir während des Krieges mit ver 
teidigten, wird seit Jahr und Tag der innere Krieg 
gegen die deutsche Republik finanziert?- Wieder 
wie in den verhängnisvollen Jahren 1922-23 näh 
ren auswärtige Mächte die inneren Konflikte 
Deutschlands. Kommunisten folgen den Moskauer 
Befehlen, Stahlhelmer und Nationalsozialisten pa 
radieren vor Mussolini. Wir fordern von unse 
ren Kameraden in den Erenzbezirken verichäcfte 
Aufmerksamkeit. Sie dürfen gewiß sein, daß im 
Falle der Rot mit ihnen gemeinsam Kameraden 
aus allen Gauen Deutschlands zwischen den Fa- 
schisten diesseits und jenseits der Grenze stehen 
werden. Alle Kraft unseres Bundes wird aus- 
geboten, um in kürzester Zeit dem Treiben faschi 
stischer und kommunistischer Mordkokannen im 
Reiche ein Ende zu machen. Bis -um 22 Februar, 
dem Gründungstage unseres Bundes, muffen 
überall in Deutschland die Schutzformaiionen 
„marschfertig" dem Dundesführer gemeldet wer 
den. Das Heer der deutschen Republikaner steht ge 
rüstet und bereit für alle Aufgaben, die ihm ge 
stellt werden." 
* * * 
te MMMîiļmeOe Bufttonft. 
Versuch mit bargeldlosem System. 
Das Zentralkomitee und die Zentralkom 
mission der kommunistischen Partei Sowiet- 
schaftlich und kulturell gesicherter Osten sei zugleich 
ein Bollwerk für das übrige Deutschland; die 
Grundlage hierfür sei in dem Osthilfegesetz gelegt. 
Wie aus Königsberg gefunkt wird, wurden 
bei einer Besprechung im Oberpräsidium im Laufe 
des heutigen Vormittags dis Röte der Provinz 
Ostpreußen dargelegt. Bei der Gelegenheit be 
tonte der Oberpräsident, daß zunächst der Hebel 
bei der Landwirtschaft angesetzt werden müsse durch 
Milderung der Zinslasten, Umschuldung der Dar 
lehen und Steuersenkung. 
KlM'kîlWlI Wk W SM». 
Im Zusammenhang mit den finanziellen 
Schwierigkeiten der Fürstlich Pleßschen Verwaltung 
wird jetzt versucht, durch Abstoßung einzelner Ob 
jekte die Liquidität wieder zu gewinnen. Es soll 
der Verkauf des im Besitz des Fürsten Pleß befind 
lichen Bades Salzbrunn in Schlesien, über den be- 
reits seit dem Frühjahr vorigen Jahres Verhand 
lungen schweben, endgültig erfolgen. An den ersten 
Verhandlungen hatten sich die Reichsheim-A.-G. und 
die Gemeinnützige Heilmittelverlriebsgesellichast 
schlesischer Krankenkassen in Verbindung mit dem 
Haupiverbaud deutscher Krankenkassen beteiligt. Da 
mals tollte mit dem Bade zusammen Vas Gut Ida 
hos zu Siedlungszwecken für das Waldenburger 
Revier erworben werden. Insgesamt wurde das 
Objekt auf 6,2 Millionen Reichsmark beziffert. 
Jetzt scheint man vorläufig von einer E'nbe- 
ziehung des Geländes von Idahof Abstand genom 
men zu haben und nur die Badeanlage mit den 
dazu gehörigen Hamern und dem großen Hotel 
Schlesischer Hof in den Kauft'ertrag einbeziehen zu 
wollen. Der Verkaufspreis soll zirka 4,8 Millionen 
Reichsmark betragen. Die kurz vor dem Abschluß 
stehenden Kaufverhandlungen scheinen nur zwilchen 
dem Krankenkassenverband und der Fürstlich Pleß 
schen Verwaltung zu schweben. 
rußlands haben beschlossen, sogenannte „ge 
schlossene Genossenschaftsläden" einzurichten, 
die ausschließlich die Arbeiterschaft bestimmter 
Fabriken und Unternehmungen zu versor 
gen haben. Tie Entnahme der Waren soll da 
bei nicht gegen bares Geld, sondern gegen 
Gutscheine erfolgen, mit denen die Arbeits 
löhne abgegolten werden sollen. Solche Ge- 
nossenschaftsläden werden zunächst in Unter 
nehmungen mit über 8000 Arbeitern einge 
richtet. Unternehmungen, die weniger als 
5000 Arbeiter haben, jedoch für das Kriegs 
kommissariat arbeiten, erhalten ebenfalls 
solche Genossenschaftsläden. Dieses bargeld 
lose System soll vorläufig einen Versuch dar 
stellen. Später ist beabsichtigt, das Glftschein- 
verfahren für das ganze Gebiet der Sowjet 
union einzuführen. t - 
* . Ģ' * 
d\2 Meuterer aus her „Lucia". 
Sie verlangten längeren Weihnachtsurlaub. 
Die Unbotmäßigkeiten an Bord des eng 
lischen Unterseebootmutterschiffes „Lucia" in 
Plymouth, die dazu führten, daß ein Teil der 
Mannschaft verhaftet und an Land gebracht 
wurde, sind auf Unzufriedenheiten hinsicht 
lich des Weihnachtsurlaubes zurückzuführen. 
Tie Mannschaft hatte verlangt, daß sie den 
selben Urlaub erhalte wie die Atlantikflotte, 
da die „Lucia" die Atlantikflotte alljährlich 
auf mehreren Fahrten begleitet. Der Unter 
schied betrug zwei Tage. Als nach langen 
Auseinandersetzungen der erste Offizier die 
unbotmäßigen Mannschaften strafweise zum 
Arbeitsdienst abteilte, weigerte man sich, die 
Befehle auszuführen, worauf der Komman 
dant die Widerspenstigen kurzerhand von 
Bord herunterholen und durch andere Mann 
schaften ersetzen ließ. Das Schiff ist von jeder 
Verbindung mit dem Lande abgeschnitten. Tie 
Admiralität gibt zu, daß sie die Lage als sehr 
ernst ansehe. Das Verhör der verhafteten 
Mannschaft begann am Montag vor dem in 
Plymouth stationierten Sir Hubert Brand. 
Die Verhandlungen werden streng geheim 
gehalten. Die „Lucia" ist das ehemalige deut 
sche Schiff „Spreewald", das im Fahre 1907 
für die Hamburg-Amerika-Linie in England 
gebaut wurde. Es wurde im Jahre 1914 durch 
das englische Kriegsschiff „Berwick" beschlag 
nahmt und dann in ein Depotschiff der Unter 
seebootsflotte umgewandelt. 
* t * 
şiņmŞe SchlŞ in «messe. 
TU. Paris. 6. Januar. lEig. Funkmelög.) 
Aus hier vorliegenden Meldungen aus Casa 
blanca geht hervor, daß im Süden von Ma 
rokko am Sonnabend französische Truppen, 
die sich auf einem Erkuvdungsmarsch befan 
den, von marokkanischen Aufständischen über 
fallen wurden und eine Niederlage erlitten 
haben. Die Franzosen mußten sich zurückzie 
hen und hatten an Tot-m 1 Hauptmann und 
< Leutnant sowie 11 Mann zu beklagen. 
Außerdem wurden 1 Leutnant und 6 Mann 
verwundet. 1 Offizier wird vermißt. 
* , * 
Ne mm dmiim Kemerung. 
Koalition besetzt den Senat. 
Tie Verhandlungen über die Bildung 
der neuen Tanziger Negierung haben zu 
einer Einigung nver die sechs besoldeten Şe» 
natoren geführt. Der neue Senat wird nur 
aus zwölf Senatoren bestehen (früher 22), 
davon sechs besoldet und sechs unbesoldet. Für 
die Aemter der besoldeten Senatoren wer. 
den von den Koalitionsparteien (Teutschna- 
tionale, Zentrum und Block der nationalen 
Mitte) folgende Persönlichkeiten in Vor, 
schlag gebracht: 
Präsident des Senats, der zugleich die 
auswärtigen Angelegenheiten und das Land 
wirtschaftsressort übernimmt, Dr. Ernst 
Ziehm, (Ttn.), stellvertretender Präsident 
des Senats Dr. Willibald Wiercinski-Kaiser 
(Zentrum), Senator des Innern Hinz (Ttn.), 
Senator für öffentliche Arbeiten Dr. Hugo 
Althoff (Ztr.), Senator für das Finanzwesen 
Dr. Julius Hoppenrath (Deutsche Volksge 
meinschaft), Senator für Handel und Ver 
kehr Dr. Kurt Blavier (WP.). 
Von den unbesoldeten Senatoren dürften 
noch je zwei aus die Teutschnationalen und 
das Zentrum entfallen. Man nimmt an, daß 
die Einigung über die unbesoldeten Senats 
mitglieder bald zustande kommen wird. Tr. 
Sahm und die sozialdemokratischen hauptamt 
lichen Senatoren scheiden aus dem Senat 
aus. 
Tie Wahl des neuen Senats wird vor 
aussichtlich Ende dieser Woche, spätestens abe> 
bis Mitte Januar, erfolgen. 
VetterherW. 
Wettervoraussage für den 7. Januar 1931. 
Für Deutschland: Im größten Teil des Reiches 
heiter mit verbreiteten Nachtfrösten, auch im Nord 
osten langsame Beruhigung des Wetters. 
Altona, kirn 6 Januar lS3v 
fre'tn Grünen Offner 18 
Sdwiitemarfstfwiitit £ ÄÄÄ 
(Ohne Gewähr» 
Es wurde ae-adli für 30 icy Vedendaew'cht: 
a) 1 Beste TNÜchweine.... über 30C Md. 59—60 M 
b) Mim,schwere Ware . • ca 240-800 m. 59 -60 . 
c» Gute leichte Ware ... ca. 200-24C Md. 58—59 . 
1' Geringere Ware. ... ca. 160-200 Pfd. 46—53 y 
e) Sauen 46—52 . 
Austrieb: 8237 
Handel: schleppend, staler starb abflauend 
WSermMderlSt K ÄÄÄffi 
(Ohne Gewähr) 
Es wurde gezahlt jür 50 kg Lebendgewicht: 
a) Doppellender . . 
b» beste Mastkälbsr . 1Ş—78 
64-68 
52-58 
38-42 
30-42 
b) beste Mastkälber 
c) mittlere Ware. . 
d) geringe Ware . 
e> geringste.... 
ļ) Iresser . • 
Austrieb 1076 
Handel: ruhig 
* * * 
Berlin, den 6. Januar 1930 
MMt »um Berliner MWielmK 
«Frühnotiz» «Ohne Gewähr» 
Mitgeteilt von der Pommerschen Viehverwertungr- 
Gesellschaft Berlin-Zrntralviehhos. 
Es wurde gezahlt für 50 kg Lebendgewicht: 
Preise: Austrieb: Verlauft 
Binder 24-59 1260 ruhig 
Kälber..... 45- 80 1530 ziemlich glatt 
Schafe..... 35-63 3338 ruhtg 
«chaşe direkt zugeführt 
Schweine....... £VI M Ş1 ziemlich glal 
Schweine zum Schlachthof direkt 2 
àssàşZ-à • * Klaffe C 63-g Klaffe E 57-6C 
- °64-65 gjjgzg ' F - 
Eiernotieruug, 
Reelin 5 Jan Es wurde notiert: Sonderklaffe 
13, Größe Ä 12. Größe V 10^1, Größe C 8, Tendenz 
flau. 
» * * 
gfgtc MjerMgen VM Dimm-Mrit 
Hamburg, den 6. Januar >931 
Getreide kPreife in oer 1000 Kst-I 
Weiten franko Hamburg 75/76 kg-neue 
m?eizen ad inland. Station 
o»onaen franko stamdura 70*71 ne " f 
Nonnen ab inland. Station neue Ernte 
Wintergerste ad inland. Station -neue 
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s *) verzollt. **) transit». 
47.25 
41.75 
31.75 
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Berliner GetreidefrühmarLt 
"Bffl 6. Januar 1931 
Tendenz: Rudiges Getckait liniolge des katbol. 
F e i ertaaes». 
Weizen ....258,00— 260.0t j Ha er ,141.CO— 145.0t. 
Koggen.... 157X0-160.00 Weizenlrleie. 97.50—10000 
Gerste 188.00—194.00 1 Roggenkleie. .81.50—95.06 
Sür 1000 Ls
	        
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