Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

veranstaltet, die viel Freude auslöste. Am 15. 
Juni 1930 begann die Kinderbespeisung in dem 
neuen Heim an der Eider. 90 Kinder aus Bü- 
delsdorf, Nortorf und Fockbek wurden 12 Wo 
chen lang verpflegt und das Kurergebnis war 
durchaus befriedigend. Die Gesamtausgabe für 
die Kinderbespeisung betrug 2205 NM. Mit der 
Kinderbespeisung zugleich wurde auch eine Be- 
speisung und Betreuung von alten Leuten 
durchgeführt. Jeden Morgen wurden einige 
alte Leute aus der Wohnung geholt und mit 
dem Krankenwagen nach der Eider gefahren. 
Hierdurch wurde Leuten, die zum Test 10 bis 
15 Jahre wegen Lähmung und anderer Gebre 
chen nicht aus der Wohnung gekommen wa 
ren, eine ganz besondere Freude bereitet. Bei 
besonderen Veranstaltungen wurde ein Ver 
kauf von Kaffee, Kuchen, Milch usw. in dem 
Kinderheim an der Eider eingerichtet. Hier 
durch gelang es einmal, den Besuchern des 
Strandes die verabreichten Lebensmittel billig 
zu liefern, zum andern aber noch einen lieber 
schuß von ca. 500 RM. im Laufe des Sommers 
zu erzielen, der für die Bespeisung mit ver 
wendet werden konnte. Eine Kaffeetafel für 
alte Leute im September 1980 hatte 260 Teil 
nehmer. Bei dieser Kaffeetafel wirkten der Ge 
mischte Chor, die Freie Turnerschaft und die 
Berufsmusiker mit. Im Oktober wurden 2 
Frauen zur Teilnahme an einem Mutterkur 
sus nach Cismar entsandt. Die Vorarbeiten für 
die Weihnachtsverlosung begannen schon im 
September. Es wurde vor allem Wäsche ange 
fertigt. Geschäftsleute stifteten zahlreiche Ge 
genstände, wie Hausstandssachen. Schuhe, Le 
bensmittel usw. Die Verlosung brachte einen 
Ertrag von ca. 150 RM. Bei der Weihnachts 
hilfe konnten im ganzen 160 Familien berück 
sichtigt werden. Es wurden Gutscheine, Bar 
geld und Kleidung verabfolgt. Außerdem wur 
de 33 jungen Leuten Unterstützung gewährt. 
Die Gesamtausgabe für die Weihnachtshilfe 
stellte sich auf 857.25 RM. Besondere Anerken 
nung hat die im Kinderheim an der Eider ein 
gerichtete Notküche gefunden. Während zu Be 
ginn 120 Portionen täglich verabfolgt wur 
den, stieg die Zahl bald auf 180, 210, 300, und 
heute werden täglich 420 Portionen ausgege 
ben. Antragsteller müssen Essênkarten im Für 
sorgebüro beantragen. Des weiteren wurden 
Säuglingskörbe mit Säuglings- und Wöch 
nerinnenwäsche ausgeliehen und Lebensmittel 
verteilt. Besonders in Not geratene Einwoh 
ner konnten mit warmer Unterkleidung ver 
sorgt werden. An der Aufsicht über die Pflege 
kinder und ebenso an den Beratungen^ der 
Fürsorgekommission nahm die Arbeiter-Wohl 
fahrt teil. Alle Arbeiten wurden ehrenamtlich 
geleistet. Der wesentlichste Erfolg des verflos 
senen Jahres war der Bau des neuen Kinder 
heims am Eiderstrand. Als im Jahre 1929 80 
Kinder in dem provisorischen Schnippen bespeist 
wurden, fehlte cs überall an Platz. Die Koch 
gelegenheit war die denkbar schlechteste. Bei 
ungünstigem Wetter war kein Platz vorhan 
den, um den Kindern Schutz zu bieten. Es war 
unmöglich, in diesen unzulänglichen Räumen 
eine erfolgreiche Arbert weiter durchzuführen 
Aus diesen Verhältnissen heraus reifte der 
Plan, ein neues Heim zu errichten, das allen 
Ansprüchen genügt. Trotz vieler Schwierigkei 
ten und Mühen ist es gelungen, das Heim ser 
tigzustelleu und zu finanzieren. Es hat mit 
allen Einrichtungen rö. 16 000 RM. erfordert. 
Ein Teil des Geldes ist durch Beihilfen von 
den Behörden eingegangen. Weitere Beihilfen 
sind in Aussicht gestellt. Die Arbeiter-Wohl 
fahrt hat im verflossenen Jahr eine gewaltige 
Arbeit geleistet. Allen Geschäftsleuten und 
Landwirten aus Büdelsdors und Umgegend 
die die Bestrebungen der Arbeiter-Wohlfahrt 
gefördert haben, sei der wärmste Dank ausge 
sprochen. 
Schleswig-Holstein. 
H 
Freielìrarscìiaîî a. d. Eitler e.¥. 
Abteilung SütJelsdorf 
Am Dienstag, den 6. [anuar 1931, 20 Uhr: 
Generai-HersavtimSimg 
im „Tivoli“. 
Es spricht Genosse Feldmann-Kiel. 3835 
Thema: Sport und Politik. Der Abt.-Vorstand. 
Dienstag, den 6. Januar, abends 
8.30 Uhr, Hotel Stadt Kiel 3789 
NSDAP, Ortsgruppe HeiidsfJiirg 
Wsàe hinweise. 
Bad Mergentheim. Nach nie halte Bad Mergentheim in 
den letzten Dezembertagen an seinen Quellen noch einen so 
regen Trmkbetrieb aufzumeisen, wie in diesem Jahre. Die 
außerordentlich milde Wintertemperatur des Taubertals ge» 
stattet den in erfreulicher Zahl noch hier weilenden Kur 
gästen, die tägliche Brunnenpromenade am Morgen und 
Nachmittag bei den Klängen eines klemen Orchesters durch- 
zusühren und größere Spaziergänge zu unternehmen. Die 
behaglich durchwärmten Lese- und Schreibzimmer im Kur- 
saal sind ein beliebter Ausenthaltsort, die ebenfalls im Kur- 
saal stattfindenden Sonüer'onzcrte, das ständig wechselnde 
Tonfilniprogramm, Theatergastspiele usw. bieten den Winter- 
gästen angenehme Abwechselung und Unterhaltung. Bad 
Mergentheim kann an> Schlüsse dieses Jahres auf eine über 
aus befriedigende Saison zurückblicken und feststellen, daß 
i*ie letztjährige Freguenzzifser wiederum überschritten wurde. 
Ms dem fttrif* üftsfaftttqj. 
<ti. Hohenwestedt, 4. Jan. Goethes „Faust, 
der Tragödie 1. Teil" gelangt hier am Sonnabend, 
dem 10. Januar, durch die Gemeinnützige Schau 
bühne, Hamburg, zur Aufführung. Diese Auffüh 
rung, die nicht nur durch ihre 16 Verwandlungen 
erhebliche technische Anforderungen stellt, sondern 
auch durch die besonderen Schwierigkeiten dieser 
großen Dichtung ganz besondere Anforderungen an 
die künstlerischen Leistungen aller Mitwirkenden 
stellt, soll durch die Schaubühne mit besonderer 
Sorgfalt seit längerer Zeit vorbereitet sein. Die 
Berichte aus den Orten unserer Provinz, in denen 
das Stück bereits ausgeführt wurden, lauten 
äußerst günstig. Die Faustaufführung wird der 
Höhepunkt der Spielzeit sein und sollte keiner ver 
säumen, sich die Aufführung der großen Dichtung 
unseres Nationaldichters anzusehen. 
Um Holftà 
3u der LieLesiraaöLis auf dem 
RiLlìKgsr Bahnhof. 
Bad Segeberg, 3. Jan. Zn dem LiebeSöra- 
ma in Rickling erfahren wir noch, daß das 
Mädchen Anna Peise mit dem Matrosen Mül 
ler ein Verhältnis unterhalten hatte, das sie 
anscheinend lösen wollte. Der Matrose war be 
reits am Neujahrstage von Kiel nach Rickling 
gekommen, hatte das Mädchen aber nicht ange 
troffen, da es verreist war. Als es nun am 
Freitagabend nach Rickling zurückkehrte, wurde 
es von Müller am Bahnhof empfangen. Es 
entwickelte sich zwischen beiden ein kurzes Ge 
spräch, das das Mädchen abbrach. Daraufhin 
zog Müller einen Revolver und schoß dem 
Mädchen eine Kugel in den Rücken, worauf er 
die Waffe gegen sich selbst richtete. DasJierletzte 
Mädchen wurde dem Krankenhaus in Segeberg 
zugeführt, während der schwerverletzte Matro 
se ins Krankenhaus nach Neumünster geschafft 
wurde. Sein Zustand ist immer noch sehr ernst 
kt. Glückstadt, 4. Jan. Pastorenwahl. Bei 
der heute hier abgehaltenen Wahl eines 2. Pa 
stors an unserer Stadtkirche wurde Pastor 
Bestmann ans Hamwarde in Lauenburg mit 
großer Mehrheit gewählt. 
es Bordeshvlm, 5. Januar. Unfall beim 
Fußballspiel. Bei dem am Sonntagnachmit- 
tag stattfindenden Fußballspiel am Bahnhof 
stieß der Schlosser Hans Bracker von hier mit 
einem anderen Spieler zusammen und erlitt 
einen Schienbruch. Mit einem Auto wurde 
der Verunglückte nach dem Kieler Kranken 
haus gebracht. 
nt. Bordesholm, 4. Januar. Gefaßte Die 
besbande. Nachdem erst vor kurzer Zeit in 
dem benachbarten Grevenkrug eine Diebes 
bande von 3 Mann verhaftet werden konnte, 
gelang es der Polizei gestern, in unserm Ort 
wiederum drei Mann zu verhaften. Es han 
delt sich um drei bei hiesigen Meistern in der 
Lehre stehenden Jünglingen. Auf ihr Konto 
kommen die Einbrüche in Bordesholm, wo 
vor allen Dingen die Gastwirte nnd Ge 
schäftsleute betroffen wurden, und der ver 
suchte Raubüberfall auf den Bäckermeister 
Rosenfeld. Letzterer wurde bekanntlich vor 
einigen Tagen, als er abends von der Ge 
schäftstour zurückkam, von einigen Burschen 
angegriffen und über den Kopf geschlagen. 
Tiefen hoffnungsvollen Burschen wird hof 
fentlich für längere Zeit das Handwerk ge 
legt, damit unser Ort zur Ruhe kommt. 
Mm DiLhMKLfchŞ. 
cf. Kleve, 4. Jan. Gefaßter Wilddieb. Als 
abends ein hiesiger Einwohner auf einem 
Feldweg eben außerhalb des Ortes spazieren 
ging, gewahrte er auf dem Felde einen Mann, 
der auf einen Hasen schoß und ihn auch erlegte. 
In der Meinung, daß es sich um einen Jäger 
aus dem Orte handelte, suchte er denselben auf. 
Zu seinem Erstannen mußte er feststellen, daß 
er cs mit dem Maurer D. aus Hennstedt zu 
tun hatte, den er nun auf frischer Tat der 
Wilddieberei überführen konnte. 
zt. Heide, 5. Jan. Selbstmord durch Erhän 
gen. In Süderholm erhängte sich an. einem soge 
nannten Scheuerpfahl auf einer Koppel am Ven- 
newohlder Sandweg der 24jährigö landwirtschaft 
liche Arbeiter Köster, der beim Hofbesitzer Frauen 
in Hemme in Dienst stand. — Ein junger Mann 
aus der Umgegend kam bald nach der Ausfüh 
rung des Selbstmordes des Weges und veranlaßte, 
selber vom Grauen gepackt, daß der Tote abge 
schnitten wurde. Die Leiche wurde vorerst auf 
Veranlassung des Amtsvorstehers im Süderholmer 
Spritzenhaus aufgebahrt und am Sonnabend nach 
Heide zu Verwandten übergeführt. Köster ist im 
Büfnmer Pflegeheim groß geworden. Was ihn in 
den Tod getrieben hat. konnte bisher nicht er 
mittelt werden. Ebenfalls unklar ist, warum er 
feine Dienststelle verlassen hat. 
zt. Wöhrden (S.-Dithm.j, 6. Jan. Ehrung 
von Boßlern. Der Boßlerverem Wöhrden hielt 
im neuen Vereinslokal, Gasthof „Zur Linde", zum 
ersten Male eins Versammlung ab. Die Grün 
dungsmitglieder Reimer Meyborg, Wilhelm Mey 
borg. Wilhelm Spieß. Jacob Diers und Johann 
Reimers, die über 25 Jahrs den alten Landesfpvrt 
förderten, wurden zu Ehrenmitgliedern des Ver 
eins ernannt. 
zt. Weffelburen, 5. Jan. Die 3. große Kreis- 
Eeflügel-Ausftellung, die am Sonntag im Con 
ventgarten in Weffelburen veranstaltet wurde, war 
mit bestem Material gut beschickt worden und 
wurde von sehr zahlreichen Geflügelfreunden be 
sucht, so daß die Ausstellungsleitung mit dem Ge 
samtergebnis der Ausstellung zufrieden fein 
dürfte. Für dis Prämiierung standen wertvolle 
Preise zur Verfügung. 
WsMààà 
153 Schale von Wildernden Hunden 
zerrissen. 
eg. Westerland, 2. Jan. An einem der letzten 
Morgen fand in der Gemarkung Wenningstedt ein 
dortiger Landmann eines seiner Schass vollstän 
dig zerrissen auf. Damit hat sich die Zahl der an 
gefallenen und z. T. getöteten Schafe allein in der 
Gemeinde Wenningstedt auf 80 erhöht. Die un 
ermüdlichen Nachforschungen nach den wildernden 
Hunden, die von der Bevölkerung und den Land- 
jägereibeamten durchgeführt worden sind, haben 
keinen vollen Erfolg gehabt, wenn wohl auch eine 
kurze Unterbrechung in dem Treiben der Hunde 
zu verzeichnen war. Während des vorigen Jahres 
sind über 150 Schafe auf der ganzen Insel den 
blutdürstigen Bestien zum Opfer gefallen. 
bn. Oevenüm auf Föhr, 2. Januar. Schaf 
fung eines Sportplatzes. Die hiesige Ge 
meindevertretung faßte, wie wir hören, den 
Beschluß, das am Eingang des Dorfes^ idyl 
lisch belegene „Friesental" in einen Sport 
platz umzuwandeln. Mit dem Ausroden des 
Baumbestandes ist bereits der Anfang ge 
macht. 
bu. Wyk aus Föhr, 2. Januar. Ein Packen 
Schiffspapiere des Dampfers „Olympia" 
wurde am Mittwoch am hiesigen Strande von 
dem Arbeiter Jvnny Axelsen gesunden. Die 
selben waren vollständig vom Wasser durch 
tränkt und schwer zu entziffern. Soweit zu 
ersehen, waren die Papiere am 26. 5. 30 aus 
gestellt. Der Dampfer befand sich anscheinend 
auf der Fahrt von Abo nach Bremen und 
Antwerpen. Die Papiere wurden der hiesi 
gen Polizeibehörde zugestellt. 
mw. Wenningstedt, 4. Jan. Die Norddörfer 
Schnlfragc, die durch den Brand des Schulge 
bäudes in üe.n Vordergrund getreten ist, wird 
wahrscheinlich aus rein pädagogischen Erwä 
gungen heraus durch den Neubau einer zwei- 
klassigen Schule am alten Platz — also in un 
mittelbarer Nähe des Kampener Leuchtturms 
— gelöst werden. Die etwas abseittge Lage der 
Schule, die den Kindern einen längeren Schul 
weg auferlegt, hat in vielen Eltern den 
Wunsch wachgerufen, die Schulgemeinschaft 
aufzulösen und für Kämpen bezw. Wenning- 
stedt-Braderup je eine Schule einzurichten. Da 
es sich dann aber vorerst nur um einklassige 
Schulen handeln könne, kommt man immer 
mehr zu der Auffassung, daß diese Lösung als 
ein Rückschritt in der Bildungsmöglichkeit an 
zusehen ist, nnd daß deshalb lieber der Schul 
weg mit in Kauf genommen werden kann. 
mo. Westerland, 4. Jan. Die Ausnutzung 
der Wochenendfahrkarten im Verkehr mit dem 
Festlande — insonderheit Niebüll und Flens 
burg — wird für die Inselbewohner erschwert, 
weil der Mittagszug wenige Minuten vor 12 
Uhr von der Insel zum Hinöenburgdamm hin 
übergleitet, und so die Wochenendkarten, die 
erst ab 12 Uhr gelten, auch nicht von der letzten 
Jnselstation Morsüm aus für den Mittagszug 
Verwendung finden können, so daß erst der 
4 Uhr-Zug in Frage kommt. Tie Eisenbahn 
direktion sollte den durch den Dammzuschlag 
benachteiligten Inselbewohnern die Reisege- 
legenheit erleichtern durch Freigabe des Mit 
tagszuges für den Wochenendverkehr. Gestei 
gerter Wochenendverkehr würde unseres Er 
achtens das kleine Entgegenkommen noch 5» 
einem Einnahmeplus für die Bahnverwaltung 
gestalten. 
mo. Westerland, 1. Jan. Die Landesbrand 
kasse gewährte dsr hiesigen freiwilligen Feuer 
wehr als Zuschuß für Feuer löschzwecke 1000 Mark. 
mo. Kämpen, 1. Jan. Der Fürsorgectat ist 
schon verbraucht und mußte in alter Höhe erneuert 
werden. Um so erfreulicher war es für die Ge 
meindevertretung, daß der Wegezuschuß aus der 
Antostener anstatt 900 Mk. — uns veranschlagt 
3500 Mk. betrug. Die starke Ausnutzung der 
Chaussee durch den Autoverkehr in der Saison 
erfordert auch erhebliche Eemeindemittel zur Un 
terhaltung derselben. 
Niebüll, 3. Jan. Ausstellung. Am Sonntag, 
den 4. Januar, veranstaltet der hiesige Geflügelzucht- 
verein in Ecks Saal eine lokale Geflügelschau. ' Da 
die Anmeldungen sehr zahlreich eingegangen sind, 
ist mit einer großen Beteiligung zu rechnen. In An 
betracht daß die Mitglieder nur erstklassige Tiere 
zur Schau stellen, ist wohl mit einem großen Be 
such zu rechnen. 
Lindholm, 3. Jan. Auszeichnung. Dem Land- 
mann Christian Iohannsen auf dem Holm wurde 
vom Preußischen Landeskriegerverband das Erinnc- 
rungskreu.; für 25jährige Mitgliedschaft verliehen. 
Das Ehrenkreuz hat beinahe zwei Jahre gebraucht, 
um an den Empfänger zu gelangen, da die Urkunde 
bereits am 28. Januar 1928 ausgestellt ist. 
Şsm MMàZàN. 
Aeuer in Heidbunge. 
kp. Kropp, 4. Jan. In dem benachbarten 
kleinen Dorf Heidbunge brach heute gegen 8y 2 
Uhr abends ein schweres Schadenfeuer aus. 
Das schöne große Wohn- und Ttallgebäude der 
Witwe Hinrichsen stand in hellen Flammen. 
Da große Heu- und Strohvorräte unter dem 
weichgedeckten Dache lagerten, breitete sich das 
Feuer mit rasender Geschwindigkeit aus. Die 
Bewohner des Hauses, die bereits in den Bet 
ten lagen, konnten nur einige Bettstellen und 
etwas Bettzeug retten. Alle anderen Einrich 
tungsgegenstände verbrannten,' während das 
Vieh ins Freie geführt werden konnte, mit 
Ausnahme des Hofhundes, der angekettet war, 
und so leider in den Flammen umkam. Die 
Norbyer freiwillige Feuerwehr war schnell 
zur Stelle, konnte aber nicht eingreifen, weil 
ihre Motorspritze aus unerklärlichem Grunde 
kein Wasser gab. Die Kropper freiwillige 
Feuerwehr wurde erst um 9 Uhr benachrichtigt 
und traf gegen 10 Uhr auf der Brandstelle ein. 
Den Bemühungen der beiden Wehren gelang 
es dann, den einen Flügel des Hauses, in dem 
sich der mit Betondecke und Schieferdach verse 
hene Knhstall befand, vor der völligen Zerstö 
rung zu retten. Ein weichgedecktes Nebenge 
bäude war bei dem heftigen Nordwind durch 
Funkenflug stark bedroht, das Strohdach fing 
aber kein Feuer, weil es durch das tagelangc 
nasse Wetter vollständig durchnäßt war. Gegen 
12 Uhr war die Ausbreitungsgefahr vollstün- 
dig beseitigt. Die Entstehungsursache des Feu- 
ers ist bisher uoch unbekannt. Der Schaden 
ist durch Versicherung gedeckt. 
* . * 
Flensburg, 3. Jan. Mit Gas vergiftet. In 
der Glücksburger Straße machte eine Ehefrau 
ihrem Leben durch Einatmen von Leuchtgas 
ein Ende. Alan fand die Frau tot in der Küche,- 
ein Nervenzusammenbruch soll sie zu dem 
Schritt getrieben haben. 
LtmUchaft àgà 
Eine Greisin verbrannt. 
Kappeln, 4. Jan. In Kappelholz ereignest 
sich Sonnabendnachmittag ein folgenschwerer 
Unfall, dem die 80jährige Greisin yrau Marte 
Asmussen zum Opfer fiel. Die alte Frau war 
einem Ofeu zu nahe gekommen, ihre ^Kwer 
fingen Feuer, und die UngluckUcyc erst so 
schwere Brandwunde», daß i»e kurz, daraus 
starb. 
Bm Um kreis ļckêmkôà 
, Zur Würgermsisterwah! 
in EÄsrnsörde. 
Eckernförde, 3. Januar. Zur Bürgermei- 
sterwahl in Eckernförde wird mitgeteilt, daß die 
Linke hofft, einen sozialdemokratischen Stadt- 
oberinspektor aus Altona auf die Wahlliste zu 
bringen. Falls die bürgerlichen Gruppen sich 
einigen, haben sie jedoch die Mehrheit. Tue 
Stadtverordneteit werden am 7.^anuar aus 
den eingegangenen 176 Bewerbungen drei 
Kandidaten aufstellen. Am l- Februar soll dann 
die Wahl erfolgen. 
Ms Mi-ŅsĢchZêLwrs. 
Grotz?euer an? Alfen. 
Sonderburg, 4. Jan. Sonnabend-Abend ge 
gen 10 Uhr legte ein Großfeuer Das Lager für 
Kor« und Futterstoffe des Händlers David. Sta 
tion Atzerballig auf Alfen, in Asche. Der Scha 
den ist gewaltig. Etwa 1 Million Klg Getreide 
verbrannte, außerdem für mehr als 7g 090 Kro 
nen Futterstoffe. Man schätzt den Eesamtschaden 
auf etwa 23V bis 248 888 Kronen. Die gewaltige 
Glut und die Gefahren, daß eine Kompresioran- 
lage explodieren könnten, machte ein wirksames 
Eingreifen der Feuerwehr so gut wie unmöglich. 
Da das Lager sich an der Bahn Rorburg-Sonder- 
burg befand, war es wegen der Hitze dem Zuge, 
der um 11 Uhr abends von Rorburg abging, nicht 
möglich, die Station zu passieren. Dänische Kri 
minalbeamte suchten sofort die Ursache des 
Feuers festzustellen, bisher jedoch vergeblich. 
Kus ö5N êĢÄîÄķäķsn. 
Der Bordesholmer Sriņàsien- 
KÜKndLl vor Gerrckt. 
wk. Kiel, 5. Jan. Bor dem, Schöffengericht 
beginnt am 'heutigen Montag dis Verhandlung 
asaen den Papiergroßhändler Hermann Bolter- 
mann nnd de, Angestellten Richard Schröder in 
Bordesholm, die angeklagt sind, die Vordeshol- 
mer Eemeindefparkasfe durch fortgesetzte Schiebun 
gen namentlich mit wertlosen Wechseln, um an 
nähernd 100 000 RM. geschädigt zu haben. Der 
Mitangeklagte Rendant der Sparkasse, Adolf Niel 
sen, ist bekanntlich vor kurzem gestorben, so daß das 
Verfahren gegen ihn niedergeschlagen werden muß. 
Den Vorsitz in der Verhandlung führt Land 
gerichtsdirektor Lübbe. Die L. .klage wirft Bel 
termann vor, daß er in den Jahren 1927 bis 1930 
sich des fortgesetzten Betruges und der Urkunden 
fälschung durch Verwendung von Wechseln, die ge 
fälscht waren, sowie der Unterschlagung von 600
	        
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