KHen Guerilla-Krieg hineingeraten seien. F'n
der Frage der Reichsreform müsse man von
der Regierung mehr Aktivität verlangen. Es
werde in der nächsten Zeit etwas geschehen
müssen, denn eine Reihe von kleinen Staa
ten könne nicht mehr weiter. Nie aber werde
die Teutsche Volkspartei etwas unterstützen,
was die Reichsreform in die Richtung einer
Zersplitterung des preußischen Staates drän
ge. Tas Endziel müsse der deutsche National
staat sein mit hinreichender Dezentralisie
rung. Ter Redner schloß: Tie Teutsche Volks
partei wird sich in der nächsten Zeit als akti
ver politischer Faktor sehr stark zur Geltung
dringen. Wenn wir zil innerpolitischen Re
formen, vor allem 51t einer Reform des
Wahlrechts kommen, daun werden wir auch
in absehbarer Zeit die Dämme einreißen, die
sich bisher zwischen die vernünftigen natio
nalen Menschen gelegt haben. Wenn es über
die Forderung der Deutschen Volkspartei auf
Kürzung des Etats zu einer Entscheidung
komme, müsse lnair die Nationalsozialisten vor
die Frage stellen, wie sie die deutsche Not be
heben wollten.
In der Alkssprache ergriff
NegierungKpräşiâsîît a. D.
Dr. Hohanffen
das Wort. Er betonte, ivir nrüßten im eigenen
Hause zuvor Ordnung schaffen, ehe wir an die
Revision des Youngplanes herangingen. Wenn
der Reichskanzler Brüning mit der Sozial
demokratie verhandele, so müsse schon hieraus
die Teutsche Volkspartei die Konsequenzen
ziehen. In Preußen stehe die Volkspartei in
schärfster Opposition zur Regierung Braun.
Sie wünsche, daß
der Landtag so rasch wie möglich ausgelöst
werde und Schluß gemacht werde mit dieser
Regierung, die uns zehn Jahre ins Unglück
geführt habe. Wenn die Nationalsozialisten
ans ihrer negativen Einstellung zu positiver
Arbeit übergingen, dann würde die Volks
partei dort wertvolle Mithilfe finden, um mit
ihnen zusammen aufzubauen.
Staatssekretär Schmid bemerkte ergänzend
zu den Ausführungen Johanssens, daß es un
möglich sei, wenn Reich und Preußen auf die
Dauer unter entgegengesetzten Gesichtspunkten
regiert würden. Die Nationalsozialisten hätten
viel Gutes,- wenn es zu einer Regierungskrise
käme, dann sei es an der Zeit, was schon im
November hätte geschehen müssen, daß man die
Nationalsozialisten vor die praktische Frage
stelle, wie sie der schwierigen Probleme Herr
werden wollten. „Sie haben die Massen, wir
haben die Intelligenz", so schloß der Redner
seine Ausführungen zu diesem Thema.
§62 Lppàr UtkW mm die
polnischen Flieger.
Im Prozeß gegen die polnischen Flieger in
Oppeln wurde folgendes Urteil verkündet: Der
Angeklagte Jmiels wird auf Kosten der Staats
kasse freigesprochen. Der Angeklagte Wolf wird
wegen Paßvergehens zu zwei Wochen Gefängnis
verurteilt. Die Strafe wird durch die erlittene
Untersuchungshaft als verbüßt erachtet. Soweit
Verurteilung erfolgte, fallen die Kosten des Ver
fahrens dem Angeklagten Wolf zur Last. In der
Urteilsbegründung betonte der Vorsitzende, daß
das Gericht nur zu prüfen hatt.', ob eine strafbare
Handlung vorliege oder nicht, ohne Rücksicht auf
:rgendwelche politischen Momente Es sei zwcifels-
srri festgestellt, daß Wolf als Führervilct iabrlas-
sig die deutsche Greine überflogen habe. Er hätte
bereits notlanden muffen, als er bei Scala, 30 Ki
lometer nördlich von Krakau, bemerkte, daß er sich
verflogen batte. Als strafvcrscbärsend so: berück
sichtigt worden, daß die zahlreichen Grenzverletzun
gen durch polnische Flieger in der letzten Zeit eine
Verschlechterung der deutsch-polnischen Be-iehun-
gen zur Folge gehabt hätten. In dem Oppelner
Theaterprozeß sei seiner Zeit auch den deut
schen Angeklagten der Umstand, daß die damali
gen Vorfälle zur Verschlechterung der deutsch-pol-
nifcheil Beziehungen beigetragen hätten, straf
erschwerend angerechnet worden. Das Gericht habe
daher auch in diesem Falle gegenüber den polni
schen Angeklagten von ähnlichen Erwägungen aus
gehen muffen.
Die Angeklagten wurden sofort auf freien Fuß
gesetzt.
Rache au emem Spitzel.
Der Polizeispitzel Purzycki, der als Hauptzeuge
eine entscheidende Rolle in einem augenblicklich
in Warschau schwebenden Prozeß gegen fünf Mit
glieder des sozialistischen Stoßtrupps spielt, die
einen Anschlag auf den Marschall Pilsudskt ge
plant haben sollen, wurde in einem Straßen
graben unweit Warschaus mit einer Schußwunde
am Kopf in halb bewußtlosem Zustands aufgefun
den. Wie sich herausstellte, wurde Purzycki. als er
sich zur Gerichtsverhandlung begeben wollte, von
Leuten, die sich als Polizeiagenten ausgaben, in
ein Auto gelockt, durch einen Schlag betäubt, vor
die Stadt gebracht, durch einen Revoloerschuß ver
letzt und dann in den Straßengraben geworfen.
Purzycki, dessen Stöhnen ein vorübergehender Sol
dat hörte, wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo
sick herausstckllte, daß seine Verletzung nicht lebens
gefährlich ist.
Gottfried §eder fühlt vor.
NKtZÄKnlsoziKlrsten und Zentrum.
In einer Versammlung der Oldenburger Natio
nalsozialisten äußerte der Reichtagsabgeordnete
Gottfried Feder sich über das Verhältnis von Zen
trum und Nationalsozialisten und die kommende
Reichspräsidentenwahl. Er ging auf schärfe Aus
führungen des Zentrumsführers Kaas in Kassel
ein und teilte mit, daß er einen Brief an Kaas
geschrieben habe mit der Anfrage, ob die Ausfüh
rungen in der Presse den von Kaas tatsächlich ge
machten Angaben entsprächen. Kaas Habs dies im
wesentlichen besaht und im übrigen darauf hinge
wiesen, daß der Zusamnientrikt des Reichstages ja
Gelegenheit zu weiterer Aussprache geben werde.
Dieser Besprechung mit Kaas werde er nicht aus
weichen, denn es sei klar, daß die nächste Regie
rungsbildung in Deutschland nicht anders voll
zogen werden könne, als durch ein
Zusammenwirken von Nationalsozialisten
und Zentrum.
Das Zentrum stehe im Mittelpunkt des Reichs
tages und werde diese Position nach den Neuwah
len auch noch behalten. Feder prophezeite für die
nächste Neichstagswahl eins völlige Dezimierung
der Mittelparteien. Die Nationalsozialisten wür
den auf etwa 200 Abgeordnete anwachsen. Dann
sprach er über die Reichspräsidentenwahl und hob
hervor, daß den nächsten Reichstagypräsidenten
einzig und allein die Nationalsozialisten bestim
men würden. In einem Jahr würden die Natio
nalsozialisten zusammen mit den Deutichnationalen
wenigstens fünfzehn Millionen Stimmen reprä
sentieren.
Fe-ders Vorfühlung in Richtung des Zentrums
als ein KoalitionsangeSot für die Zeit nach neuen
Wahlen aufzufassen, ist um so bemerkenswerter,
als in letzter Zeit in der Polemik zwischen Natio
nalsozialisten und Zentrum besonders geharnischte
Worte gefallen sind. — Gottfried Feder ist ge
bürtiger Bayer und lebt als Ingenieur in
München. Er ist der Gründer eines Kampsbun
des, der die Brechung der Zinsknechtschaft als Pro
gramm verkündet.
Höpker-Afchoff,
der preußische Finanzminister, setzte sich bei einer
staatsparteilichen Veranstaltung in Bielefeld für
den Kampf gegen die Nationalsozialisten ein und
wandte sich gegen eine angebliche Idee Gottfried
Febers; durch Ausgabe von Staatsschuldscheinen
würde man wieder eine Inflation schaffen und
noch einmal die deutsche Währung zerstören.
* * *
LolkZMlei will ferne Regierungskrise.
llàr die Stellung der Deutschen Bolkspartei
zu den Reichshaushaltsberatungen erfährt man:
Der viel genannte volksparteiliche Antrag, weitere
Eriparnisse in Höhe von mindestens 300 Millionen
vorzunehmen, gehe nicht darauf aus, der Regie
rung Schwierigkeiten zu machen, sondern wolle im
Gegenteil die Autorität der Regierung vor dem
Reichstag und vor dem Lande stärken. Die Frak
tion lege Gewicht auf die Verabschiedung des
Reichshausholtes auf legislativem Wege. Der
außergewöhnliche Weg der Notverordnungen führe
nach ihrer Ansicht nur zur weiteren Verstärkung
der Verontwortungsscheu. Daraus ergebe sich, daß
die Deutsche Bolkspartei weder eine Regierungs
krise noch die Ausschaltung des Reichstages wünsche,
sondern ihre Politik aus die Gesundung der inner-
politischen Verhältnisse richte.
Das Lied der Heim«.
Zum erstenmal sind in der argentinischen
Pfarrkirche von Villa Ballester, einem Stadtteil
der Hauptstadt Buenos Aires, deutsche Lie
der erklungen: der deutsch-argentinische katholische
Pfarrer Dr. Alexander Schell hält in seiner Kirche
einmal im Monat Gottesdienst mit Gesang und
deutscher Predigt ab, und einmal wöchentlich wird
deutscher Religionsunterricht erteilt.
Genua lernt Deutsch.
Zn Italiens größter Hafenstadt Genua zeigt
sich ein starkes Bedürfnis nach Erlernung der
deutschen Sprache: der Heidelberger Philologie
student Eugen Haas ist als d e u t sch e r Lektor
an die Eenuenser Universität berufen worden,
und die deutschen Sprachkurse weisen eine starke
Beteiligung auf.
Deutsches Ehrenmal in Tsingtau.
In Tsingtau, der einstigen deutschen Kolonie
auf chinesischem Boden, ist kürzlich ein Ehrenmal
für die deutschen Gefallenen von 1914 er
richtet worden.
Das Echo auf die Nrrndtifchkonferenz.
3>We BnhMWSdkiilMM.
In Munau am Staffelsee in Oberbayern kam
es am Sonntag in einer sozialdemokratischen Ver-
sanimlung zu einer heftigen Schlägerei mit Na
tionalsozialisten, bei der 30 Personen verletzt wur-
deii. Erst die Polizei konnte der Rauferei ein Ende
Wachen.
TU. London, 2. Febr. (Gig. Funkmeldung.)
Der Aktionsausschuß des indischen Natîonalkon
gresses hat am Sonntag beschlossen, in Friedens
Verhandlungen mit der englischen Negierung nur
unter folgenden Bedingungen einzutreten. 1. Alle
politischen Gefangenen werden amnestiert. 2. Alle
Sonderverfügungen gegen die Kongrcßorganifatlo-
nen werden aufgehoben. 3. Die Aufstellung von
Streikposten zur Verhinderung des Verkaufes von
ausländischem Tuch, Alkohol und Rauschmittelgis-
ten wird gestattet, wenn sie einen friedlichen Cha
rakter behält. 4. Während der Verhandlungen
mit der Regierung wird ein Vorgehen gegen die
Salzgefctze gestattet.
Gandhi erklärte, daß alle Gerüchte über Spal
tungen innerhalb des Aktionsausfchusies nicht zu,
treffend wären. Solange kein Waffenstillstand
mit der Negierung zustande komme, würden die
Anordnungen für den llngehorfamkeitsfeldzug
nicht zurückgezogen und auch weiterhin mit voller
Stärke durchgeführt werden.
*
Die Kundgebung des Aktionsausschusses ist
das maßgebliche Echo auf die Ergebnisse der In
dienkonferenz am Runden Tisch in London. Es ist
nicht der ergebene Zephir eines Friedens um jeden
Preis, der aus der Entschließung spricht, sondern
ungebrochener Kampfwille der indischen Nationa
listen. Ob London, das auf die Einstellung des
'og. Ungehorsamkeitsfeldzuges Wert legt, die Ver
handlungsbedingungen annimmt, wird sich wohl
bald herausstellen.
Wettere Vermlettungen in Indien.
TU. London, 2. Febr. (Eig. Funkmeldung).
Bürgen einer Verschwörung gegen das Leben von
Regierungsbeamten standen am Sonnabend 25 In
der in Bombay vor Gericht. Zwölf Angeklagte
wurden zu je 4 Monaten Kerker und zu einer hohdn
Geldstrafe, ersatzweise zu westeren 4 Monaten Ker
ker. 5 Angeklagte zu 4 Monaten Kerker verurteilt.
Sie waren angeklagt, eine Gemeinschaft zur Er
mordung von Beamten gebildet zu haben.
Kämpfe zwischen Hindus und Mohammedanern.
TU. London, 2. Febr. (Eig. Funkmeldung).
Ein heftiger Kampf zwischen Hindus und Moham
medanern, bei dem ein indischer Offizier und zahl
reiche Personen getötet und verwundet wurden,
hat sich in einem kleinen Dorf in der Nähe von
Rawalpindi zugetragen. Die Mohammedaner wur
den von dem Lehrer zu Hilfe gerufen, der durch
die Hindus wegen Genusses von Rindfleisch ange
griffen worden war. Sie fielen in einer Stärke
von mehreren Hundert Mann über das Dorf her.
plünderten die Läden, setzten 15 Scheunen in Brand
und trieben das Vieh in den Hindutempel. Es ent
astn sich ein heftiger Kampf der erst durch Po
lizeiverstärkungen beigelegt werden konnte.
Nsàuer §iroKsMM6ßRchmen.
Der Moskauer Stadtsowjet hat zur Er-
zielung größtmöglicher Stromerspariiisje be
schlossen, die Straßenbeleuchtung iu Moskau
erheblich einzuschränken. Die Straßenlaternen
werden künftig im allgemeinen um 2 Uhr
nachts ausgelöscht werden, 50 Prozent der
Straßenlaternen sogar schon um Mitternacht.
Ter Stromverbrauch in den Svwjetbehöröen
Wirtschaftsorganisationen soll im Februar
int Vergleich zum Oktober um mindestens 25
Prozent verringert werden. Es sollen ferner
energische Maßnahmen zur Einschränkung der
Beleuchtung in den Hausfluren, auf' den
Treppen usw. getroffen werden. Auch der
Stromverbrauch der Fabriken wird im Fe
bruar ebenfalls um mindestens 20 Prozent im
Vergleich zum Oktober eingeschränkt. Die Lei
ter der Sowjetbehörden und der einzelnen Jn-
dustriebetriebe sind für die Durchführung
dieser Maßnahmen persönlich verantwortlich
gemacht.
AenskenMmg in Mn.
- Der Studienassessor Dr. Joachim Haupt an
der, Staatlichen Bildungsanstalt in Plön ist, so
berichtet die K. Z., auf Verlangen des Oberpräsi
denten Kürbis von seinem Dienste enthoben wor
den, weil er einige Wochen vor Weihnachten einen
Vortrag über „Die geistigen Grundlagen des Na
tionalsozialismus" gehalten hat, Haupt war
Klassenleiter der Oberprima. Die endgültige Ent
scheidung über die Dienstentlassung liegt keim
Em Tag S^nesfall kostet Berlin
85609 Mark.
Der starke Schneefall, der Sonnabend ge-"
gen Morgen einsetzte, brachte Berlin die bis
her größten Schneemassen in diesem milden
Winter. Tie Stadt Berlin mobilisierte neben
ihrem gesamten Straßenreinigungspersonat in
Höhe von 3500 Mann noch 1500 Hilfsarbeiter.
Zum Einsatz kamen ferner 212 Schneepflügc,
800 Abfuhrwagen und acht Sandstreuwagen.
Die Kosten, die die Forträumung des Schnees
in den wichtigsten Verkehrsstraßen verursachte,
belaufen sich auf rund 35 000 Mark. Der Ver
kehr erlitt im allgemeinen nirgends nen
nenswerte Stockungen. Bei der Reichsbahn
wurden in aller Frühe ebenfalls zahlreiche Ko
lonnen von Rottenarbeitern eingesetzt, um die
Weichen freizumachen.
* • »
Ein deutscher Theaterbau für Ungarn.
Pros. Dr. Ing. Markin DUlfer, der Dresdener
Architekt, der seine Hauptwerke auf dem Gebiete
des Theaterbaues^schuf, hat jetzt den Auftrag er
halten, das neue Theater für Neusatz an der Donau
zu entwerfen. Es soll 1000 Sitzplätze enthalten und
für die Hauptbühne einen Flüchenraum von 280
Quadratmetern, für die Nebenbühnen einen solchen
von 300 Quadratmetern ausweisen.
Kultusminister Grimme.
§ie Màrmms-Ģerîichļe.
Dis Münchener Meldung, wonach in bayeri
schen politischen Kreisen Gerüchte im Umlauf seien,
daß Reichskanzler Dr. Brüning den bayerischen
Ministerpräsidenten zum Beitritt in ein Direkto
rium aufgefordert habe, das der Kanzler zusammen
mit diesem, dem preußischen uird dem sächsischen
Ministerpräsidenten zu bilden beabsichtige, sobald
sich die Unbrauchbarkeit des Reichstages in einigen
Wochen herausgestellt haben sollte, bezeichnet die
„Bayerische Staatszeitung" als „kombinierten Un
sinn". Ein solches Knäuel von unsinnigen Mel
dungen sei selten an einem Platze anzutreffen.
In bayerischen maßgebenden Kreisen sei nicht das
Geringste von solchen Plänen bekannt. Das Ganze
sei eine Faschingsfabel. Auch die Berliner maß
gebenden Stellen wüßten nichts von einem der
artigen Plan.
Zu einer auf die Münchener Meldung zurück
gehenden nationalsozialistischen Anfrage im preu
ßischen Landtag heißt es aus Berlin, die Münche
ner Mitteilungen würden sowohl von preußischer
Seite wie auch aus den Kreisen der Neichsregie-
rung mit Nachdruck in Abrede gestellt. Es werde
übrigens in München darauf verwiesen, chaß der
Ministerpräsident Held seit Wochen nicht in Berlin
gewesen sei und keinerlei Besprechungen mit dem
Reichskanzler gehabt habe.
* * *
AnsķàâeŞkZ MUlm
Eine Aufforderung in Hadersleben.
Leiter dänischer Schulen in Hadersleben hat
ten Eltern von Kindern, die schuilpflichtig werden,
mündlich und schriftlich aufgefordert, diese Kinder
in die dänischen Schulen zu schicken. Da sich unter
diesen Eltern auch deutsche befanden, war man in
deutschen Kreisen über die Werbung deutscher
Kinder für dänische Schulen befremdet. Die Schul-
kommission hat nun beschlossen, daß in Zukunft
Aufforderungen an die Eltern, ihre Kinder zur
. Schule anzumelden, nur von der Schulkommission
i selbst erlaffen werden dürfen.
WetterderW.
Wettervoraussage für den 3. Februar 1931.
Für das mittlere Novddeutschland ziemlich trübe
mit etwas Schnee, leichter Frost, schwache Südost-
winde. Für das übrige Deutschland: überall trübe,
im Osten mäßiger, sonst meist leichter Frost, im
Westen und Mitteldeutschland strichweise Schnee-
fälle.
NmMerWe.
Itzehoe, 2. Febr. Dem heutiqeu Ferkelmarkt
waren 869 Tiere zugeführt. Der Handel war flau
und der Markt wurde nicht geräumt. Es kostetet
4—6 Wochen alte Ferkel 7—9 JUt, 6—8 Wochen
alte 9,50—11 JiJl, 8—13 Wochen alte 12—20 , r AJt.
Nach Gewicht wurden für kleinere Ferkel 45—50
Ş vro Pfund, für größere 40-41 pro Pfund
bezahlt. Läuferschweine kosteten 38 pro Pfund.
Für fette Schweine wurde ein Preis von 57—59
erzielt.
We ?otin«en mi Montan-'Satin
Hamburg, den 2. Februar 1931
Getreide sPreiie in >3U{ per loop Kg.)
Weizen franko Hamburg 75/76 tzs-neue
Weizen ab inland. Station
Roggen franko Hamburg 70/71 ke neue
Roggen ab inland. Station neue Ernte
Wintergerste ab inland. Station -neue
^ammerņeriie ab inland. Station
Donauaerbe.wgfr Hamburg.loko unverz
Haler franko Hamburg
Hafer ab inland. Station
27400—276.00
264.00—266.00
168.00-170.00
158.00—160.00
l 84.00—186.00
196.00—226.00
72 00— 74.00
156.00—162.00
146.00—152.00
Futtermittel (Preise in per 50 Kg. ptpt.
Weizenkleie.inld- *
Weizenkl.. in!, mgr.
Roggenkleie, inl. •*
<r>ras..o.LaNi>-,takļ *
Mr"e-a,cre,M.Poll *
Gbile-Kleie **
Eknle-Pongrds..
5.20
5.50
4.59
5.65
5.50
M
Dalmk. Hard.-Wiltzb
Kokoskuck. „
Ravskuck. „
Erdnubkuck^
"einkucken „
Reisfu..MehlS4/z8<K
^kwa.Sckrot
ehl fPreife in Rp ver 100 fta.Tt
4.75
6.35
4 70
5.95
820
3 60
7.00
Auszugmehl hiel. Müblen 48 00
Bäckermehl hieb Mühlen 42.50
69% Rogoenmehl biet. Müblen 31.75
Roggengrobmehl biet. Mühlen 22.75
Tendg"-- /'Vrrt'r niljia. fest, Mehl fest.
*) verzollt. **) transits.
Berliner GeLreidefrühmarKt
DSM 2. Februar 1831
Tendenz: Unverändert.
Welzen..
Roggen..
Gerste ...
..^66.00—26-i.Ot
..156.50-158 50
.. 190.00—200.00
tza er 140.00—14/.00
SMacnklde. 110.00—11250
Rogamkleie.95.00—100.00
Für 1C00 ktr
Zwarrgsverstergerung.
1. Am 3. Februar 1931. Msllbr vormittags, versteigere
ich in BeringstedL lSammelstelle Otts Wirtschaft):
1 Motorrad (Ardiel. 1 Ladenschrank. 1 Tonbank.
1 Tisch u. a. m.
?, Am 9, Februar 1931. l'/sUfit nachmittags, versteigere
td) in Baale. (Sammelstelle in der Wirtschaft von Frau
Kock)
1 Büfett. 1 Standuhr. 1 Sofa. 2 Jagdflinten
öffentlich meistbietend gegen Barzahlung.
C548S
Fesefeldt, Obergericktsvollzieber.
Sohenwestedt.