Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

KHen Guerilla-Krieg hineingeraten seien. F'n 
der Frage der Reichsreform müsse man von 
der Regierung mehr Aktivität verlangen. Es 
werde in der nächsten Zeit etwas geschehen 
müssen, denn eine Reihe von kleinen Staa 
ten könne nicht mehr weiter. Nie aber werde 
die Teutsche Volkspartei etwas unterstützen, 
was die Reichsreform in die Richtung einer 
Zersplitterung des preußischen Staates drän 
ge. Tas Endziel müsse der deutsche National 
staat sein mit hinreichender Dezentralisie 
rung. Ter Redner schloß: Tie Teutsche Volks 
partei wird sich in der nächsten Zeit als akti 
ver politischer Faktor sehr stark zur Geltung 
dringen. Wenn wir zil innerpolitischen Re 
formen, vor allem 51t einer Reform des 
Wahlrechts kommen, daun werden wir auch 
in absehbarer Zeit die Dämme einreißen, die 
sich bisher zwischen die vernünftigen natio 
nalen Menschen gelegt haben. Wenn es über 
die Forderung der Deutschen Volkspartei auf 
Kürzung des Etats zu einer Entscheidung 
komme, müsse lnair die Nationalsozialisten vor 
die Frage stellen, wie sie die deutsche Not be 
heben wollten. 
In der Alkssprache ergriff 
NegierungKpräşiâsîît a. D. 
Dr. Hohanffen 
das Wort. Er betonte, ivir nrüßten im eigenen 
Hause zuvor Ordnung schaffen, ehe wir an die 
Revision des Youngplanes herangingen. Wenn 
der Reichskanzler Brüning mit der Sozial 
demokratie verhandele, so müsse schon hieraus 
die Teutsche Volkspartei die Konsequenzen 
ziehen. In Preußen stehe die Volkspartei in 
schärfster Opposition zur Regierung Braun. 
Sie wünsche, daß 
der Landtag so rasch wie möglich ausgelöst 
werde und Schluß gemacht werde mit dieser 
Regierung, die uns zehn Jahre ins Unglück 
geführt habe. Wenn die Nationalsozialisten 
ans ihrer negativen Einstellung zu positiver 
Arbeit übergingen, dann würde die Volks 
partei dort wertvolle Mithilfe finden, um mit 
ihnen zusammen aufzubauen. 
Staatssekretär Schmid bemerkte ergänzend 
zu den Ausführungen Johanssens, daß es un 
möglich sei, wenn Reich und Preußen auf die 
Dauer unter entgegengesetzten Gesichtspunkten 
regiert würden. Die Nationalsozialisten hätten 
viel Gutes,- wenn es zu einer Regierungskrise 
käme, dann sei es an der Zeit, was schon im 
November hätte geschehen müssen, daß man die 
Nationalsozialisten vor die praktische Frage 
stelle, wie sie der schwierigen Probleme Herr 
werden wollten. „Sie haben die Massen, wir 
haben die Intelligenz", so schloß der Redner 
seine Ausführungen zu diesem Thema. 
§62 Lppàr UtkW mm die 
polnischen Flieger. 
Im Prozeß gegen die polnischen Flieger in 
Oppeln wurde folgendes Urteil verkündet: Der 
Angeklagte Jmiels wird auf Kosten der Staats 
kasse freigesprochen. Der Angeklagte Wolf wird 
wegen Paßvergehens zu zwei Wochen Gefängnis 
verurteilt. Die Strafe wird durch die erlittene 
Untersuchungshaft als verbüßt erachtet. Soweit 
Verurteilung erfolgte, fallen die Kosten des Ver 
fahrens dem Angeklagten Wolf zur Last. In der 
Urteilsbegründung betonte der Vorsitzende, daß 
das Gericht nur zu prüfen hatt.', ob eine strafbare 
Handlung vorliege oder nicht, ohne Rücksicht auf 
:rgendwelche politischen Momente Es sei zwcifels- 
srri festgestellt, daß Wolf als Führervilct iabrlas- 
sig die deutsche Greine überflogen habe. Er hätte 
bereits notlanden muffen, als er bei Scala, 30 Ki 
lometer nördlich von Krakau, bemerkte, daß er sich 
verflogen batte. Als strafvcrscbärsend so: berück 
sichtigt worden, daß die zahlreichen Grenzverletzun 
gen durch polnische Flieger in der letzten Zeit eine 
Verschlechterung der deutsch-polnischen Be-iehun- 
gen zur Folge gehabt hätten. In dem Oppelner 
Theaterprozeß sei seiner Zeit auch den deut 
schen Angeklagten der Umstand, daß die damali 
gen Vorfälle zur Verschlechterung der deutsch-pol- 
nifcheil Beziehungen beigetragen hätten, straf 
erschwerend angerechnet worden. Das Gericht habe 
daher auch in diesem Falle gegenüber den polni 
schen Angeklagten von ähnlichen Erwägungen aus 
gehen muffen. 
Die Angeklagten wurden sofort auf freien Fuß 
gesetzt. 
Rache au emem Spitzel. 
Der Polizeispitzel Purzycki, der als Hauptzeuge 
eine entscheidende Rolle in einem augenblicklich 
in Warschau schwebenden Prozeß gegen fünf Mit 
glieder des sozialistischen Stoßtrupps spielt, die 
einen Anschlag auf den Marschall Pilsudskt ge 
plant haben sollen, wurde in einem Straßen 
graben unweit Warschaus mit einer Schußwunde 
am Kopf in halb bewußtlosem Zustands aufgefun 
den. Wie sich herausstellte, wurde Purzycki. als er 
sich zur Gerichtsverhandlung begeben wollte, von 
Leuten, die sich als Polizeiagenten ausgaben, in 
ein Auto gelockt, durch einen Schlag betäubt, vor 
die Stadt gebracht, durch einen Revoloerschuß ver 
letzt und dann in den Straßengraben geworfen. 
Purzycki, dessen Stöhnen ein vorübergehender Sol 
dat hörte, wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo 
sick herausstckllte, daß seine Verletzung nicht lebens 
gefährlich ist. 
Gottfried §eder fühlt vor. 
NKtZÄKnlsoziKlrsten und Zentrum. 
In einer Versammlung der Oldenburger Natio 
nalsozialisten äußerte der Reichtagsabgeordnete 
Gottfried Feder sich über das Verhältnis von Zen 
trum und Nationalsozialisten und die kommende 
Reichspräsidentenwahl. Er ging auf schärfe Aus 
führungen des Zentrumsführers Kaas in Kassel 
ein und teilte mit, daß er einen Brief an Kaas 
geschrieben habe mit der Anfrage, ob die Ausfüh 
rungen in der Presse den von Kaas tatsächlich ge 
machten Angaben entsprächen. Kaas Habs dies im 
wesentlichen besaht und im übrigen darauf hinge 
wiesen, daß der Zusamnientrikt des Reichstages ja 
Gelegenheit zu weiterer Aussprache geben werde. 
Dieser Besprechung mit Kaas werde er nicht aus 
weichen, denn es sei klar, daß die nächste Regie 
rungsbildung in Deutschland nicht anders voll 
zogen werden könne, als durch ein 
Zusammenwirken von Nationalsozialisten 
und Zentrum. 
Das Zentrum stehe im Mittelpunkt des Reichs 
tages und werde diese Position nach den Neuwah 
len auch noch behalten. Feder prophezeite für die 
nächste Neichstagswahl eins völlige Dezimierung 
der Mittelparteien. Die Nationalsozialisten wür 
den auf etwa 200 Abgeordnete anwachsen. Dann 
sprach er über die Reichspräsidentenwahl und hob 
hervor, daß den nächsten Reichstagypräsidenten 
einzig und allein die Nationalsozialisten bestim 
men würden. In einem Jahr würden die Natio 
nalsozialisten zusammen mit den Deutichnationalen 
wenigstens fünfzehn Millionen Stimmen reprä 
sentieren. 
Fe-ders Vorfühlung in Richtung des Zentrums 
als ein KoalitionsangeSot für die Zeit nach neuen 
Wahlen aufzufassen, ist um so bemerkenswerter, 
als in letzter Zeit in der Polemik zwischen Natio 
nalsozialisten und Zentrum besonders geharnischte 
Worte gefallen sind. — Gottfried Feder ist ge 
bürtiger Bayer und lebt als Ingenieur in 
München. Er ist der Gründer eines Kampsbun 
des, der die Brechung der Zinsknechtschaft als Pro 
gramm verkündet. 
Höpker-Afchoff, 
der preußische Finanzminister, setzte sich bei einer 
staatsparteilichen Veranstaltung in Bielefeld für 
den Kampf gegen die Nationalsozialisten ein und 
wandte sich gegen eine angebliche Idee Gottfried 
Febers; durch Ausgabe von Staatsschuldscheinen 
würde man wieder eine Inflation schaffen und 
noch einmal die deutsche Währung zerstören. 
* * * 
LolkZMlei will ferne Regierungskrise. 
llàr die Stellung der Deutschen Bolkspartei 
zu den Reichshaushaltsberatungen erfährt man: 
Der viel genannte volksparteiliche Antrag, weitere 
Eriparnisse in Höhe von mindestens 300 Millionen 
vorzunehmen, gehe nicht darauf aus, der Regie 
rung Schwierigkeiten zu machen, sondern wolle im 
Gegenteil die Autorität der Regierung vor dem 
Reichstag und vor dem Lande stärken. Die Frak 
tion lege Gewicht auf die Verabschiedung des 
Reichshausholtes auf legislativem Wege. Der 
außergewöhnliche Weg der Notverordnungen führe 
nach ihrer Ansicht nur zur weiteren Verstärkung 
der Verontwortungsscheu. Daraus ergebe sich, daß 
die Deutsche Bolkspartei weder eine Regierungs 
krise noch die Ausschaltung des Reichstages wünsche, 
sondern ihre Politik aus die Gesundung der inner- 
politischen Verhältnisse richte. 
Das Lied der Heim«. 
Zum erstenmal sind in der argentinischen 
Pfarrkirche von Villa Ballester, einem Stadtteil 
der Hauptstadt Buenos Aires, deutsche Lie 
der erklungen: der deutsch-argentinische katholische 
Pfarrer Dr. Alexander Schell hält in seiner Kirche 
einmal im Monat Gottesdienst mit Gesang und 
deutscher Predigt ab, und einmal wöchentlich wird 
deutscher Religionsunterricht erteilt. 
Genua lernt Deutsch. 
Zn Italiens größter Hafenstadt Genua zeigt 
sich ein starkes Bedürfnis nach Erlernung der 
deutschen Sprache: der Heidelberger Philologie 
student Eugen Haas ist als d e u t sch e r Lektor 
an die Eenuenser Universität berufen worden, 
und die deutschen Sprachkurse weisen eine starke 
Beteiligung auf. 
Deutsches Ehrenmal in Tsingtau. 
In Tsingtau, der einstigen deutschen Kolonie 
auf chinesischem Boden, ist kürzlich ein Ehrenmal 
für die deutschen Gefallenen von 1914 er 
richtet worden. 
Das Echo auf die Nrrndtifchkonferenz. 
3>We BnhMWSdkiilMM. 
In Munau am Staffelsee in Oberbayern kam 
es am Sonntag in einer sozialdemokratischen Ver- 
sanimlung zu einer heftigen Schlägerei mit Na 
tionalsozialisten, bei der 30 Personen verletzt wur- 
deii. Erst die Polizei konnte der Rauferei ein Ende 
Wachen. 
TU. London, 2. Febr. (Gig. Funkmeldung.) 
Der Aktionsausschuß des indischen Natîonalkon 
gresses hat am Sonntag beschlossen, in Friedens 
Verhandlungen mit der englischen Negierung nur 
unter folgenden Bedingungen einzutreten. 1. Alle 
politischen Gefangenen werden amnestiert. 2. Alle 
Sonderverfügungen gegen die Kongrcßorganifatlo- 
nen werden aufgehoben. 3. Die Aufstellung von 
Streikposten zur Verhinderung des Verkaufes von 
ausländischem Tuch, Alkohol und Rauschmittelgis- 
ten wird gestattet, wenn sie einen friedlichen Cha 
rakter behält. 4. Während der Verhandlungen 
mit der Regierung wird ein Vorgehen gegen die 
Salzgefctze gestattet. 
Gandhi erklärte, daß alle Gerüchte über Spal 
tungen innerhalb des Aktionsausfchusies nicht zu, 
treffend wären. Solange kein Waffenstillstand 
mit der Negierung zustande komme, würden die 
Anordnungen für den llngehorfamkeitsfeldzug 
nicht zurückgezogen und auch weiterhin mit voller 
Stärke durchgeführt werden. 
* 
Die Kundgebung des Aktionsausschusses ist 
das maßgebliche Echo auf die Ergebnisse der In 
dienkonferenz am Runden Tisch in London. Es ist 
nicht der ergebene Zephir eines Friedens um jeden 
Preis, der aus der Entschließung spricht, sondern 
ungebrochener Kampfwille der indischen Nationa 
listen. Ob London, das auf die Einstellung des 
'og. Ungehorsamkeitsfeldzuges Wert legt, die Ver 
handlungsbedingungen annimmt, wird sich wohl 
bald herausstellen. 
Wettere Vermlettungen in Indien. 
TU. London, 2. Febr. (Eig. Funkmeldung). 
Bürgen einer Verschwörung gegen das Leben von 
Regierungsbeamten standen am Sonnabend 25 In 
der in Bombay vor Gericht. Zwölf Angeklagte 
wurden zu je 4 Monaten Kerker und zu einer hohdn 
Geldstrafe, ersatzweise zu westeren 4 Monaten Ker 
ker. 5 Angeklagte zu 4 Monaten Kerker verurteilt. 
Sie waren angeklagt, eine Gemeinschaft zur Er 
mordung von Beamten gebildet zu haben. 
Kämpfe zwischen Hindus und Mohammedanern. 
TU. London, 2. Febr. (Eig. Funkmeldung). 
Ein heftiger Kampf zwischen Hindus und Moham 
medanern, bei dem ein indischer Offizier und zahl 
reiche Personen getötet und verwundet wurden, 
hat sich in einem kleinen Dorf in der Nähe von 
Rawalpindi zugetragen. Die Mohammedaner wur 
den von dem Lehrer zu Hilfe gerufen, der durch 
die Hindus wegen Genusses von Rindfleisch ange 
griffen worden war. Sie fielen in einer Stärke 
von mehreren Hundert Mann über das Dorf her. 
plünderten die Läden, setzten 15 Scheunen in Brand 
und trieben das Vieh in den Hindutempel. Es ent 
astn sich ein heftiger Kampf der erst durch Po 
lizeiverstärkungen beigelegt werden konnte. 
Nsàuer §iroKsMM6ßRchmen. 
Der Moskauer Stadtsowjet hat zur Er- 
zielung größtmöglicher Stromerspariiisje be 
schlossen, die Straßenbeleuchtung iu Moskau 
erheblich einzuschränken. Die Straßenlaternen 
werden künftig im allgemeinen um 2 Uhr 
nachts ausgelöscht werden, 50 Prozent der 
Straßenlaternen sogar schon um Mitternacht. 
Ter Stromverbrauch in den Svwjetbehöröen 
Wirtschaftsorganisationen soll im Februar 
int Vergleich zum Oktober um mindestens 25 
Prozent verringert werden. Es sollen ferner 
energische Maßnahmen zur Einschränkung der 
Beleuchtung in den Hausfluren, auf' den 
Treppen usw. getroffen werden. Auch der 
Stromverbrauch der Fabriken wird im Fe 
bruar ebenfalls um mindestens 20 Prozent im 
Vergleich zum Oktober eingeschränkt. Die Lei 
ter der Sowjetbehörden und der einzelnen Jn- 
dustriebetriebe sind für die Durchführung 
dieser Maßnahmen persönlich verantwortlich 
gemacht. 
AenskenMmg in Mn. 
- Der Studienassessor Dr. Joachim Haupt an 
der, Staatlichen Bildungsanstalt in Plön ist, so 
berichtet die K. Z., auf Verlangen des Oberpräsi 
denten Kürbis von seinem Dienste enthoben wor 
den, weil er einige Wochen vor Weihnachten einen 
Vortrag über „Die geistigen Grundlagen des Na 
tionalsozialismus" gehalten hat, Haupt war 
Klassenleiter der Oberprima. Die endgültige Ent 
scheidung über die Dienstentlassung liegt keim 
Em Tag S^nesfall kostet Berlin 
85609 Mark. 
Der starke Schneefall, der Sonnabend ge-" 
gen Morgen einsetzte, brachte Berlin die bis 
her größten Schneemassen in diesem milden 
Winter. Tie Stadt Berlin mobilisierte neben 
ihrem gesamten Straßenreinigungspersonat in 
Höhe von 3500 Mann noch 1500 Hilfsarbeiter. 
Zum Einsatz kamen ferner 212 Schneepflügc, 
800 Abfuhrwagen und acht Sandstreuwagen. 
Die Kosten, die die Forträumung des Schnees 
in den wichtigsten Verkehrsstraßen verursachte, 
belaufen sich auf rund 35 000 Mark. Der Ver 
kehr erlitt im allgemeinen nirgends nen 
nenswerte Stockungen. Bei der Reichsbahn 
wurden in aller Frühe ebenfalls zahlreiche Ko 
lonnen von Rottenarbeitern eingesetzt, um die 
Weichen freizumachen. 
* • » 
Ein deutscher Theaterbau für Ungarn. 
Pros. Dr. Ing. Markin DUlfer, der Dresdener 
Architekt, der seine Hauptwerke auf dem Gebiete 
des Theaterbaues^schuf, hat jetzt den Auftrag er 
halten, das neue Theater für Neusatz an der Donau 
zu entwerfen. Es soll 1000 Sitzplätze enthalten und 
für die Hauptbühne einen Flüchenraum von 280 
Quadratmetern, für die Nebenbühnen einen solchen 
von 300 Quadratmetern ausweisen. 
Kultusminister Grimme. 
§ie Màrmms-Ģerîichļe. 
Dis Münchener Meldung, wonach in bayeri 
schen politischen Kreisen Gerüchte im Umlauf seien, 
daß Reichskanzler Dr. Brüning den bayerischen 
Ministerpräsidenten zum Beitritt in ein Direkto 
rium aufgefordert habe, das der Kanzler zusammen 
mit diesem, dem preußischen uird dem sächsischen 
Ministerpräsidenten zu bilden beabsichtige, sobald 
sich die Unbrauchbarkeit des Reichstages in einigen 
Wochen herausgestellt haben sollte, bezeichnet die 
„Bayerische Staatszeitung" als „kombinierten Un 
sinn". Ein solches Knäuel von unsinnigen Mel 
dungen sei selten an einem Platze anzutreffen. 
In bayerischen maßgebenden Kreisen sei nicht das 
Geringste von solchen Plänen bekannt. Das Ganze 
sei eine Faschingsfabel. Auch die Berliner maß 
gebenden Stellen wüßten nichts von einem der 
artigen Plan. 
Zu einer auf die Münchener Meldung zurück 
gehenden nationalsozialistischen Anfrage im preu 
ßischen Landtag heißt es aus Berlin, die Münche 
ner Mitteilungen würden sowohl von preußischer 
Seite wie auch aus den Kreisen der Neichsregie- 
rung mit Nachdruck in Abrede gestellt. Es werde 
übrigens in München darauf verwiesen, chaß der 
Ministerpräsident Held seit Wochen nicht in Berlin 
gewesen sei und keinerlei Besprechungen mit dem 
Reichskanzler gehabt habe. 
* * * 
AnsķàâeŞkZ MUlm 
Eine Aufforderung in Hadersleben. 
Leiter dänischer Schulen in Hadersleben hat 
ten Eltern von Kindern, die schuilpflichtig werden, 
mündlich und schriftlich aufgefordert, diese Kinder 
in die dänischen Schulen zu schicken. Da sich unter 
diesen Eltern auch deutsche befanden, war man in 
deutschen Kreisen über die Werbung deutscher 
Kinder für dänische Schulen befremdet. Die Schul- 
kommission hat nun beschlossen, daß in Zukunft 
Aufforderungen an die Eltern, ihre Kinder zur 
. Schule anzumelden, nur von der Schulkommission 
i selbst erlaffen werden dürfen. 
WetterderW. 
Wettervoraussage für den 3. Februar 1931. 
Für das mittlere Novddeutschland ziemlich trübe 
mit etwas Schnee, leichter Frost, schwache Südost- 
winde. Für das übrige Deutschland: überall trübe, 
im Osten mäßiger, sonst meist leichter Frost, im 
Westen und Mitteldeutschland strichweise Schnee- 
fälle. 
NmMerWe. 
Itzehoe, 2. Febr. Dem heutiqeu Ferkelmarkt 
waren 869 Tiere zugeführt. Der Handel war flau 
und der Markt wurde nicht geräumt. Es kostetet 
4—6 Wochen alte Ferkel 7—9 JUt, 6—8 Wochen 
alte 9,50—11 JiJl, 8—13 Wochen alte 12—20 , r AJt. 
Nach Gewicht wurden für kleinere Ferkel 45—50 
Ş vro Pfund, für größere 40-41 pro Pfund 
bezahlt. Läuferschweine kosteten 38 pro Pfund. 
Für fette Schweine wurde ein Preis von 57—59 
erzielt. 
We ?otin«en mi Montan-'Satin 
Hamburg, den 2. Februar 1931 
Getreide sPreiie in >3U{ per loop Kg.) 
Weizen franko Hamburg 75/76 tzs-neue 
Weizen ab inland. Station 
Roggen franko Hamburg 70/71 ke neue 
Roggen ab inland. Station neue Ernte 
Wintergerste ab inland. Station -neue 
^ammerņeriie ab inland. Station 
Donauaerbe.wgfr Hamburg.loko unverz 
Haler franko Hamburg 
Hafer ab inland. Station 
27400—276.00 
264.00—266.00 
168.00-170.00 
158.00—160.00 
l 84.00—186.00 
196.00—226.00 
72 00— 74.00 
156.00—162.00 
146.00—152.00 
Futtermittel (Preise in per 50 Kg. ptpt. 
Weizenkleie.inld- * 
Weizenkl.. in!, mgr. 
Roggenkleie, inl. •* 
<r>ras..o.LaNi>-,takļ * 
Mr"e-a,cre,M.Poll * 
Gbile-Kleie ** 
Eknle-Pongrds.. 
5.20 
5.50 
4.59 
5.65 
5.50 
M 
Dalmk. Hard.-Wiltzb 
Kokoskuck. „ 
Ravskuck. „ 
Erdnubkuck^ 
"einkucken „ 
Reisfu..MehlS4/z8<K 
^kwa.Sckrot 
ehl fPreife in Rp ver 100 fta.Tt 
4.75 
6.35 
4 70 
5.95 
820 
3 60 
7.00 
Auszugmehl hiel. Müblen 48 00 
Bäckermehl hieb Mühlen 42.50 
69% Rogoenmehl biet. Müblen 31.75 
Roggengrobmehl biet. Mühlen 22.75 
Tendg"-- /'Vrrt'r niljia. fest, Mehl fest. 
*) verzollt. **) transits. 
Berliner GeLreidefrühmarKt 
DSM 2. Februar 1831 
Tendenz: Unverändert. 
Welzen.. 
Roggen.. 
Gerste ... 
..^66.00—26-i.Ot 
..156.50-158 50 
.. 190.00—200.00 
tza er 140.00—14/.00 
SMacnklde. 110.00—11250 
Rogamkleie.95.00—100.00 
Für 1C00 ktr 
Zwarrgsverstergerung. 
1. Am 3. Februar 1931. Msllbr vormittags, versteigere 
ich in BeringstedL lSammelstelle Otts Wirtschaft): 
1 Motorrad (Ardiel. 1 Ladenschrank. 1 Tonbank. 
1 Tisch u. a. m. 
?, Am 9, Februar 1931. l'/sUfit nachmittags, versteigere 
td) in Baale. (Sammelstelle in der Wirtschaft von Frau 
Kock) 
1 Büfett. 1 Standuhr. 1 Sofa. 2 Jagdflinten 
öffentlich meistbietend gegen Barzahlung. 
C548S 
Fesefeldt, Obergericktsvollzieber. 
Sohenwestedt.
	        
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