şenen Jahre weder in der Finanzksm-müston. noch
in sonst einer Kommission im positiven Sinne de»
merkbar gewesen. Sachliche Kritik, di« berechtigt
gewesen wäre, ist gleichfalls niemals von ihm geübt
worden, allerdings hat der Stadtverordnete Bonß
mehrfach die Arbeiten des Magistrats und der
Stadtverordneten-Verwmmlung in wenig sachlicher
Art und ohne sachliche Begründung zu bemängeln
gesucht.
2. Er Hai sich oft in bewußten Gegensatz zu uns
gestellt. Wir haben daher bei der Vergebung eines
der wichtigsten Kommissionsposten keine Ursache,
einen Stadtverordneten zu wählen, der in entschei
denden Dingen sich selbst als unter Gegner hinstellt.
Ob es dem Stadtverordneten Bonß möglich gewesen
wäre, das Amt zu behalten, wenn die sozialdemokra
tische Fraktion ihn vorgeschlagen und gewählt
hätte, ist eine Frage, die uns nicht trifft. Die Frak-
twn Arbeitsgemeinschaft hat sich bei dieser Maß
nahme nicht gegen den Mieterverein gewendet, son
dern lediglich deshalb gegen Herrn Bonß persönlich,
weil sie mit seinem Verhalten nicht einverstanden
gewesen ist.
Fraktion „Arbeitsgemeinschaft"' in der
Stadtverordneten-Versammlung in Rendsburg
(ohne Unterschrift)/
Die in dem vorstehenden Schreiben aufgeführ
ten Gründe für die Maßnahme der „Arbeitsgemein
schaft" sind so wenig stichhaltig, daß sie nicht un
widersprochen bleiben können, obgleich sich eigent
lich eine Aussprache erübrigt, weil die Rechtferti
gung der „Arbeitsgemeinschaft" meines Erachtens
eine Verlegenheitsausrede darstellt Die langjähri
gen Erfahrungen als ehemaliges Magistratsmitglied
— ich bin z. Zt. im Stadtkollegium das einzige Mit
glied, dos eine elfjährige Tätigkeit im Magistrat
hinter sich hat — hat die Fraktion „Arbeitsgemein
schaft" nicht wahrgenommen. Es liegt vielleicht
'daran. daß die Herren der.Arbeitsgemeinschaft glau
ben, daß dos, was sie beschließen, allein richtig sei
und wer sich in bewußten Gegensatz zu ihnen
stellt, muß herausgewählt werden. Es ist richtig,
daß ich mich bewußt gegen einzelne Beschlüsse des
Magistrats bzw. des Stadtverordnetenkollegiums,
sei es in den Kommissionssitzungen, sei es schriftlich
oder in öffentlichen Sitzungen ausgesprochen habe,
und zwar nicht etwa aus Opposition, sondern ledig
lich aus sachlichen Erwägungen.
Ich verurteile, daß die Tagesordnungen nicht
mehr durch die Landeszeitung veröffentlicht werden,
denn die Bürger der Stadt haben zweifellos ein er
hebliches Interesse an der Bekanntgabe der Tages
ordnungen, damit sie evtl, vorher mit ihren gewähl
ten Vertreten zu den sie interessierenden Punkten
Stellung nehmen können. Die Kosten der Veröf
fentlichung dürften bei dem Interesse, das jeder Bür
ger an der Tagesordnung hat, keine Rolle spielen.
Die Bürger sind doch letzten Endes diejenigen,
die die Steuern auf Grund der Befchlüsie der städti
schen Kollegien zahlen müssen. Sie werden meistens
vor vollendete Tatsachen gestellt, weil ihnen vorher
die Tagesordnung nicht bekannt ist.
U. a. habe ich Einsicht in den Abschluß der
Städtischen Werke gefordert, weil ich das Recht der
Nachprüfung als damaliges Mitglied der Finanz-
kommission für mich in Anspruch nahm. Der Ma
gistrat hat mir das nach meiner Ansicht mir zu
stehende Recht ohne jegliche Begründung versagt.
Eine diesbezügliche Beschwerde läuft seit dem 24.
10. 1930 noch beim Herrn Oberpräsidenten der Pro
vinz Schleswig-Holstein. Der Fall scheint recht
schwierig zu sein, weil ich nach Verlauf von drei Mo
naten noch keine Antwort erhalten habe.
In der Finanzkommission wurde mir durch ein
stimmigen Beschluß gegen meine Stimme verboten,
als Mitglied der Stndtkassenrevistonskommifston die
einzelnen Rechnungen auf ihre Richtigkeit hin zu
prüfen, weil dies bereits durch die einzelnen Kom
missionen geschehen sei. Ich habe mich niemals um
diesen rechtsungültigen Beschluß, der mit der Stadt-
kaffenordnung in Widerspruch steht, gekümmert.
An der Revision der Iahresrechnung für 1928
habe ich mitgewirkt. In der öffentlichen Sitzung am
24. 1. 1930 wurde Entlastung erteilt, obgleich die
von mir gezogenen Erinnerungen nicht restlos auf
geklärt sind. Schriftliche Anfragen an den Magi
strat bezüglich der Deckungsfrage über bewilligte
Ausgaben hielt ich für meine Pflicht zu stellen.
Ich bin Gegner der Einfuhr englischer Kohlen,
der Zählermiete und dergl. Das sind einige Bei
spiele auf dem Gebiete des Finanzwesens, die in
bewußtem Gegensatz zu der Arbeitsgemeinschaft
stehen.
Die Beurteilung, ob meine Tätigkeit als sachlich
anzusehen ist, überlasse ich der Bürgerschaft, jeden
falls zeigt der Bericht klar, daß hinter den Kulissen
beschlossen ist: „Bonß soll raus, weil er unbequem
ist." Die Begründung der Arbeitsgemeinschaft
dürfte daher widerlegt sein, umiomehr, da ich von
verschiedenen Stadtverordneten persönlich erfahren
habe, daß sie die ausgesprochene Ansicht der Arbeits
gemeinschaft über meine Perlon nicht teilen können.
Auf die Behauptung, daß man im vorliegenden
Fall gegen die bisherigen Gepflogenheiten undemo-
lratiich verfahren hat. wird überhaupt nicht reagiert,
d'e Arbeitsgemeinschaft nimmt alio für sich dos
Recht in Anspruch, von sechs Stadtverordneten in
der Finanzkommi'sion drei zu stellen. Ausgeschaltet
ist somit die Vertretung des M'etervereins bzw. der
Kommunistischen Partei. Einer dieser Vertreter
mußte nach den demokratischen Grundsätzen auf alle
Fälle der Finanzkommission angehören.
Rendsburg, den 19. Januar 1931.
Bonß.
51moI Kurgast in einem Bad. Die beste Empfehlung für
«inen Badeort ist sicherlich, wenn es den Gästen dort so gut
gefällt. das se immer wieder zurückkehren. Das große Nord-
seebad Westerland-Splt scheint sch der Wertschätzung seiner
Gäste im besonderen Maße zu erfreuen, denn nicht weniger
als 257 Familien haben bot' schon zehnmal und öfter Kur-
au'enthalt genommen. Den Rekord halten fünf Familien,
von denen im Jahre 1930 jede zum einundsünfzigsten Mal
jda Kurgast in Westerland weilt« I *
Schleswig-Holstein.
Postalische Verbesserungen im
Grenzgebiet.
Postalische Verbesserungen im Grenzgebiet.
Flensburg, 21. Jan. Nach einer Mittei
lung der Flensburger Industrie- und Han
delskammer hat die Oberpostdirektion in Kiel
im Kalenderjahr 1930 für das hiesige Grenz
gebiet eine ganze Reihe beachtlicher Verbesse
rungen auf dem Gebiete des Post-, Telegra
phen- und Fernsprechwesens zur Durchfüh
rung gebracht.
In Niebüll und Bredstcdt wurden ueuein-
gerichtete Postdienstgebäude bezogen. Flens
burg erhielt eine weitere Poststelle im Stadt
bezirk. Niebüll, Bredstedt, Leck und Garding
erhielten neue Schließfachanlagen oder Erwei
terungen derselben.. 17 neue Poststellen ge
langten auf dem flachen Lande zur Neueim-
richtung. Tie Briefzustellung erfuhr fast al
lerorts wesentliche Beschleunigungen, teil
weise durch Verkraftung der Landzustellung.
Die Ortszustellbezirke wurden verschiedentlich
erweitert und in 25 Poststellen eine 2. Brief
zustellung eingeführt. Die Paketbeförderung
wurde durch Einstellung eines weiteren Kühl
wagens auf der Strecke Flensburg—Kiel—
Neumünster und durch Einstellung eines Post
abteils in den Zug 1540-39 (Flensburg-We
sterland) verbessert. Bessere Postverbindnn-
gen erhielten vor allem Kappeln, Westerland.
Mebüü und Garbing. Bon Husum nach Bred
stedt wurde eine Zeitungsfahrt eingeführt. --
Zur Beschleunigung der Telegrammbeförde-
rnng wurde in Westerland Springfchreiberbe-
trieb eingeführt. Der Fernsprechverkehr er
fuhr durch die Anlegung neuer Fernleitun
gen besonders im Norden der Provinz wesent
liche Verbesserungen und einen erheblichen
Ausbau. In weiteren 31 Ortsfernsprechnet
zen wurde der Fernsprechverkehr störungs
freier gestaltet. Zur schnelleren Behebung
von Leitungsstörungen wurden Kraftwagen
eingestellt. Auf dem flachen Lande gelangten
24 neue öffentliche Fernsprechstellen zur Er
richtung.
ISstö öSM ßcrifc AMöSLm'I.
d. Ohrsee-Gokels, 22. Jan. Einbrnchsdieb-
ftähle. In unseren Ortschaften mehren sich
die Einbruchsdiebstähle in erschreckender Weise.
Nachdem erst im Dezember in das Kolonial-
warengeschüft von Schmoock ein frecher Ein
bruch verübt wurde, ist schon wieder zweimal
versucht worden, durch Eindrücken der Fenster
scheiben in die Gastwirtschaft von Ww. Boß
einzudringen. In beiden Fällen wurden die
Diebe verscheucht. Jetzt wurde dem Hofbesit
zer Feldhusen in der vergangenen Nacht ein
fettes Schwein gestohlen, an Ort und Stelle
abgeschlachtet, wahrscheinlich an der Straße
zerteilt und ein Teil weit zurück im Feld ver
steckt, wo es nach Verfolgung der Spuren auf
gefunden wnrde.'Der andere Teil wurde wohl
gleich mitgenommen.
vs. Vaale, 22. Jan. Mehrere Einbrüche
wurden hier in der Nacht zum Mittwoch voll
vollführt. Die Diebe waren beim Gastwirt
Hinrichs nach Oeffnen des Küchenfensters ein
gestiegen und hatten in der Gaststube die Ta
geskasse geleert. Zum Glück hatte Hinrichs die
Tageseinnahme herausgenommen und den
Dieben siel nur ein geringer Betrag in die
Händen. In derselben Nacht wurde auch dem
Gastwirt Möller ein Besuch abgestattet. Auch
hier war ein Stück aus der Fensterscheibe ge
schnitten und dieses dann geöffnet worden.
Hier fielen den Dieben ein größerer Geldbe
trag, ea. 600 Zigaretten und ea. 400 Zigarren
in die Hände. Die Diebe sind unerkannt ent
kommen.
ai. Hohenwcst-dt, 20. Jan. Zwangsversteige
rung eines Hotels. Bei der heute auf dem hiesi
gen Amtsgericht stattgefundenen Zwangsverstei
gerung des Hotels „Im weißen Roß", hier, blieb
die Beamtenbank in Kiel mit 15 000 RM. Höchst-
bietende. Der Zuschlag wurde noch nicht erteilt.
Es ist dieses die zweite Wirtschaft am Platze, die
innerhalb kurzer Zeit zwangsversteigert wird. Die
Wirte spüren in erster Linie die Geldknappheit.
KrrS HoŞà.
Großfeuer bei Glückstadt.
70 Schweine, 7 Pferde, 30 Stück Rindvieh,
wertvolles Zuchtmaterial verbrannt.
kt. Glückstadt, 22. Ion. (Drahtbericht unseres
Vertreters). Wiederum — kaum 24 Stunden lie
gen dazwischen — hat ein Großfeuer die Gegend
heimgesucht. Es brannte in der Deichreihe bei dem
Hofbesitzer Both. Das Feuer wurde vom Dienst
mädchen bemerkt, das sich nur unter höchster Lebens-
Biöclieiifsciigr Verein von Hemlsbmg und ümgeg.
Speechstun«! 3« : Rendsburg:
Mühlensti. lf- (alt. Tageblatt) Mittwoch
von 9—11 Uhr und 3—7 Uhr, Sonn
abend von 9—11 Uhr und 3—6 Uhr.
ßüdelsdorl, Chausseestraße 47
Fieitags von 3— 1 Ulu nachmittags.
gefahr tetter, tonnte. Es alarmierte auch bi« son-
stigen Einwohner. Infolge des starken Wîàs
standen im Nu die beiden umfangreichen Scheunen
in vollen Flammen. Trotz sofortigen Eingreifens der
Wehren war es nicht möglich, etwas zu retten. Das
Wohnhaus ist massiv, es blieb daher vom Feuer
verschont. Sämtliches lanbwirstchastliche Inven»
lar sowie 70 Schweine, 7 Pferde, 30 Stück Horn-
viel) sowie sämtliches Geflügel fielen dem Feuer
zum Opfer. Als Glück kann es bezeichnet werden,
daß es noch gelang, durch Einbrechen einer Stein
mauer 20 Schweine in Sicherheit zu bringen, von
denen allerdings einige wegen Rauchvergiftung ab
gestochen werden mußten. 10 wertvolle Milchkühe,
mehrere gute Fettochsen, Zuchteber und Zuchtsauen
befanden sich unter dem verbrannten Vieh« Hin
sichtlich der Ursache des Feuers konnte Bestimmtes
nicht festgestellt werden. Brandstiftung ist nicht von
der Hand zu weisen.
* * *
Durch eine Karbidexplssion
schwer verletzt.
Heidmühlen, 21. Januar. Mittags ließ sich bei
einem hiesigen Elektriker und Fahrradhändler ein
Kunde frischen Karbid in seine Lampe füllen. Der
Lehrling, Richard S., hate den alten Karbidrest in
eine außerhalb der Werkstatt stehende Tonne, die zur
^ Aufnahme solcher Reste diente, geschüttet. Leider
war durch den Regen etwas Wasser in die Tonne
gekommen. Der Lehrling faßte den unglückseligen
Gedanken, mit einem Streichholz die sich bildenden
Gase zu entzünden. Kaum hatte er das Streichholz
angezündet, als eine mächtige Stichflamme ihm ent
gegenschlug und ihm das Gesicht und die Augen
verbrannte. Die aus Neumünster geholten Aerzte
ordneten die Uebersührung des Unglücklichen ins
Krankenhaus an. Es ist zu hoffen, daß das Augen
licht des jungen Mannes erhalten bleibt. Auch
zwei wettere Knaben, die neben dem Fasse standen,
erhielten Verbrennungen, jedoch nur leichterer Art.
* . *
Tödlicher Sturz von einem 13 Meter
hohen Kran.
wk. Kiel, 21. Januar. Den Tod fand am
Mittwoch früh auf der Germaniawerft der
35 jährige Schlosser Bauer, der aus 13 Meter
Höhe von einem Kran herabstürzte. Bauer
erlitt einen Schäöelbruch, sowie Beinbrüche.
Er verstarb bald nach seiner Einlieferung in
die Klinik.
* . *
Rickling, 21. Januar. Einen Unfall erlitt die
Nachtwache der Arbetterkolonie. In der Sturm-
nacht der letzten Woche wurde hier im Ort nicht
nur die Telephonleitung, sondern auch.die Lichtlei
tung des Ortsnetzes gegen 12 Uhr nachts beschädigt,
so daß der ganze Ort im Dunkeln lag. In der Dun
kelheit lief der Wachthabende int Kuhstall gegen eine
Heugabel, die ihn schwer in der Kmegegend ver
letzte. Er erhielt auf der Kolonie einen Notverband.
Die Verletzungen erwiesen sich aber schwerer, als
man anfangs annahm, so daß man eine Ueberwei-
sung ins Krankenhaus für geraten hielt.
zu. Großenafpe, 21. Jan. Eine« Unfall
eìlitt der Abnahmehufner Hinrich Stötting
von hier. Als er auf seinem Rade von Boo-
stedt nach Großenaspe fuhr, überholte ihn bei
der Häusergruppe Freiweide ein mit Brettern
beladenes Auto. Infolge der Erschütterung
hatten sich, die Holzteile verschoben, so daß ei
nige seitlich über den Wagenrand hinaus rag
ten und dem Radfahrer im Vorbeifahren ei
nen Schlag auf den Hinterkopf versetzten, wo
durch dieser hinstürzte und von einem Passan
ten besinnungslos aufgefunden wurde. Er er
holte sich jedoch bald wieder und der herbeige
rufene Arzt stellte eine Kopfverletzung fest, die
glücklicherweise keine schwereren Folgen zu ha
ben scheint. Die Autoführer und Begleitper
sonen können nicht genug darauf hingewiesen
werden, vor der Abfahrt und auch während der.
Fahrt des öfteren die Wagenladung zu über
prüfen.
Nus DiihmKTlchsrr.
Die neuen Sinrmssutfckaden in der
Eiderniederunq.
Der orkanartige Sturm am letzten Freitag und
Sonnabend hat die Eider wieder einmal über ihre
Ilfer und die schützenden Deiche treten lassen! In
der Rethbuch bei Dellstedt, wo die letzte Sturmflut
den Deich io arg in Mitle'denkchaft zog, daß der
Rethbucht-DeichverbanÄ wieder emmal Tausende
opfern mußte, um die Löcher im Deich — es han
delte sich um rund 180 Meier! — wieder auszufül
len, ist alles wieder unter Wasser! Die kaum not-
dürftig gedichteten Bruchstellen sind erneut aufge
rissen und haben den Fluten ungehinderten Eintritt
gewähren müssen. Reue Tausende werden jetzt
wieder aufgewendet werden müssen, um die Grä-
sung im Sommer, soweit sie nicht schon gefährdet ist,
überhaupt möglich zu machen! Und das alles wegen
der immer noch im Stadium der Beratungen ste
henden Pläne zur Eiderabdämmung, die monate-
und jahrelang dauern, während in 'der großen
Eiderniederung bei jedem Sturm ungeh ure Werke
vernichtet werden, deren Aufbringung den Anlie
gern von Mal zu Mal schwerer fällt, weil immer
wieder die Substanz des Besitzes darunter zu leiden
hat! — In Bokelhop. wo die Bruchstellen noch län
ger offen liegen, steht es ebenso traurig aus. Aller-
bîņģs scheint man hier jetzt energisch vorgehen zķ
wollen; denn lautgewordene Beschwerden der Am
lieget hoben kürzlich die Kanalverwaltung und da!
Dasserbauamt Rendsburg veranlaßt, ein« Kommiss
sion an Ort und Stelle zu entsenden, die zu prüfe»
hatte, ob der Verbandsvorstond des Lütjenwestedtel
Kooges, der bei Hanerauer Schleuse und Bokelhop
die Grenze bildet und durch versäumte Schutzmaß«
nahmen die jetzige Ueberflutung verschuldet haben
«'oll, zum Schadenersatz herangezogen werden soll.
Jedenfalls ist auch hier die so lange geplante, aber
noch nicht ausgeführte Eiderabdämmung letzte Ur
sache! Ueber allzulangem Beraten sind schon oft die
besten Pläne zu Wasser geworden Die Anlieger
fordern täglich energischer — und das mit vollem
Recht! — statt der Worte Taten in der Form, daß
eine Beteiligung der Landanlieger. die sich nie wird
umgehen lassen, in vernünftigen Grenzen bleibt,
damit die aufzubringenden Summen auch erträglich
sind!
as. Dellstedt, 20. Januar. Das Bundes-Sänger-
fest des Sängerbundes „Norderdithmarscher Geests
ist seitens des örtlichen Festausschusses auf den 17.
Mai d. I. festgesetzt worden. D'e umfangreichen
Vorarbeiten sind bereits aufgenommen worden.
as. Bokelhop, 20. Januar. Besitz- und Land-
verkauf. Der den Gefchw Janssen gehörende rund
120 Hektar große Landbesitz hier wurde kürzlich
durch Rechtsanwalt Winterberg-Schenefeld zum frei
willigen Verkauf gestellt. Da aber die Gebote für
das Land sich auf nur 300 RM. .je Tonne (0,5 Hekt.)
beliefen, während mehr als das Doppelte errechnet
war, verlief der Verkauf ergebnislos. Die Schlesw.-
Holsteinische Höfebank hat auch Interesse an der Er
werbung des Gefamtbesttzes und plant die Ausle
gung von 4—5 Rentengütern; sie wird aber nicht
eher zum Ankauf kommen, ehe sie nicht mit der
erforderlichen Anzahl von Siedlern bestimmte Ver
träge abgeschlossen hat. Landmann Marx Schrunt,
Altenfähre b. Wrohm, beabsichtigt die Erwerbung
einer Siedlungsstelle als Rentengut für seinen
Sohn; ob der Vertrag bereits perfekt ist, entzieht
sich unserer Kenntnis. Jedenfalls würde dieses
Beispiel dann Nachahmer finden, und der sonst dro
hende Zwangsverkanf des Besitzes würde verhindert.
àrĢchsĢ, SLamZhstm.
Wärter beim Hochdrehen der Eider»
brücke verunglückt.
Friedrichstadt/Eider, 21. Jan. Einen eigen
artigen Unfall hatte der Wärter der hiesigen
Eiderbrücke, die zur Durchschiffung elektromotorisch
angetriebene Doppelklappen besitzt. Bei Einschal
tung des südlichen Antriebsmotors versagte die
ser, und der Wärter begab sich zum Nachprüfen
der Ursache auf die Südseite der Brücke. Unerwar
tet setzte sich der Motor in Bewegung. Nun lief
der Wärter zur Nordseite. Inzwischen war aber
die südliche Klappenspitze schon fast vier Meter
hochgedreht, so daß der Wärter auf die noch in
Ruhe befindliche nördliche Klappe hinuntersprin
gen mußte, um zum Schaltraum zu gelangen. Hier-,
bei erlitt er einen starken Bluterguß im linken
Fußgelenk und eine erhebliche Verstauchung.
* * *
id. Erfde, 20. Januar. Die Meldungen für den
Posten eines Kommissars der Landesbrandkafle. der
durch den Tod P. H. Riefs frei geworden ist, sind
sehr zahlreich eingegangen. Bis gestern abend wa
ren 32 Bewerbungen eingegangen. Sicher sind die
vielen Meldungen, von denen die meisten aus Erfde
selbst sind, ein Zeichen für die allgemeine schlechte
Geschäftslage im Wirtschaftsleben.
wr. Wohlde, 21. Jan. Zu einem deutschen
Abend hatte die Ortsgruppe der N. S D. A. P-
in Wulffs Gasthof eingeladen. Da auch viele
auswärtige Gäste erschienen waren, konnte der
Saal die Teilnehmer kaum fassen. Nach einer
Begrüßungsansprache des Rentners Nikolaus
Gröhn nahm Pastor Peperkorn aus Oiöl das
Wort zu dem Thema: „Die Stellung der N. S-
D. A. P. zur Landwirtschaft und zur Kultur/
Hierauf brachten Wohlder Parteiangehörige
das nationale Schauspiel: „Deutsche Treue^
von Sassen zur Aufführung. Die Spieler ga
ben ihr Bestes, so daß dieses Stück, das im ab
getretenen polnischen Gebiet spielt, tadellos
über die Bretter ging.
wr. Süderstapel, 21. Jan. Rerchsgrün-
dungsfeier. Der Kriegerverein hielt gestern
im Gasthof zur Post sein Wintervergnügen
verbunden mit einer Reichsgründungsfeier
ab. Nach einem Umzug durch den Ort ver
einte man sich zu einer gemeinsamen Kaffee
tafel Der Vorsitzende, Lehrer Koppelmanu,
gab in seiner Ansprache einen Rückblick auf die
Reichsgründung und schloß mit einem Hoch auf
das deutsche Vaterland. Junge Mädchen niu-
rahmten die Feierstunde durch passende Ge
sangsvorträge. Die beiden Veteranen des
&
Teppiche
eîsôrm billig!
4913
h.
200/300
Haargsrn-TeppicSie M _
/300cm, sonst Mk. 65.—, jetzt Mk.
98,-
I.—, jetzt
AiKer-Tep&ic&s ”1,,»
200/300 cm, sonst Mk. 146. -, jetzt Mk.
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WOHLEBS
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