Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

Hannes Lhode von einem Ausgang heimkehrte, 
wurde er in seiner Durchfahrt von einem Burschen 
überfallen. Thode kam zu Fall und hatte hierbei 
das Unglück, das linke Bein zu brechen. Ein hin 
zukommender Lotse befreite den Ueberfallenen von 
dem rabiaten Angreifer, der das Weits suchte. Er 
wurde später an der Fähre festgenommen und in 
das hiesige Polizeigewahrsam gebracht. Hierbei 
soll er dem Beamten auch noch heftigen Wider 
stand geleistet haben. Der Raufbold hatte sich vor 
her im Hotel „Hamburger Hof" rüpelhaft benom 
men, so daß der Besitzer sich gezwungen sah, den 
Mann an die Luft zu setzen. 
Srllerup zu Fuß zurückzulegen. Aber anstatt iwm* 
SiEerup schlug er den Weg nach Kolkerheide ein. 
Trotzdem noch ein Eisenbahner ihn auf seinen Irr« 
tum aufmerksam machte, schritt er unbeirrt weiter. 
Ob und wann dieser Pechvogel in Sillerup einge 
troffen ist, ist nicht bekannt geworden. 
Vsm TMteêrrrsLerr. 
Flensburgs Diersteuer erhöht. 
Flensburg, 2. Jan. Die für Flensburg 
bestellten Staatskommissare Negierungsrat 
Dr. Schifferer und Negicrungsassessor Dr. 
Schröder haben die Viersteuer sofort in dem 
vorgesehenen Maße erhöht. Da der Bezirks 
ausschuß bereits seine Genehmigung aab, 
trat die Steuererhöhung ab 1. 1 in Kraft. 
Nach Meldung des Nachrichtenamts der Stadt 
ist die Tätigkeit der Staatskommissare damit 
abgeschlossen- irgendwelcher weiteren Staats 
aufsicht ist Flensburg nicht unterworfen. 
x. Neumüustcr, 2. Januar. Wegen zahlreicher 
Schlägereien in dex Neujahrsnacht wurde die 
Polizei nicht weniger als acht mal alarmiert. In 
den meisten Fällen entstanden die Prügeleien in 
Tanzlokalen oder in unmittelbarer Nähe dersel 
ben. ^Als Waffen dienten mehrfach Viergläser 
und Handstöcke. Zu ernsteren Verletzungen eines 
der Beteiligten ist es in keinem Falle gekommen. 
— Emen Gesamtumsatz von über 44 Millionen 
R-ll meldet der Jahresbericht der hiesigen Bank 
für Handel und Gewerbe. Durch das weitere 
Fortschreiten der Arbeitslosigkeit (über 4000) war 
ein Umsatzrückgang von über 2 700 000 dlJl nicht 
zu vermeiden. Die Bilanzsumme von 2101 746 
R-4t weist eine Steigerung von etwa 86 000 R-A 
auf. An Kasse, Bankguthaben und Diskontwech- 
jeln stehen 626 643 R-A zur Verfügung. — Die 
Badewannen - Werke Moll «. Nohweft die im 
Nov. v. Is. ihren Betrieb mit über 400 Arbeitern 
plötzlich stillegen mußten, begannen heute mit 20 
vom Hundert ihrer Belegschaft wieder zu arbeiten. 
Da im Dez. der LagerbestanÄ herabgemindert 
wurde und für Januar namhafte Aufträge vor 
liegen. hofft man bis zum Frühjahr wieder zu 
normalen Arbeitsverhältnissen zu kommen. — 
Die Gartenlaube umgestürzt wurde einem An 
wohner der Schwalbenstraße. Zweifellos handelt 
es sich um einen Racheakt. — Unter böswilligen 
Alarmierungen hat die hiesige Berufsfeuerwehr 
sehr zu leiden. In der Neujahrsnacht wurde der 
Melder Ecke Friesenstraße und Haart zum wieder 
holten Male böswillig in Betrieb gesetzt und die 
Wehr unnötiger Weise zum Ausrücken gezwungen. 
Üm DtthMKrfcherr. 
Schadenfeuer durch einen Feuer- 
werkZMrper. 
zt. Herde, 2. Jan. Im Hause von Bäcker 
Eggers, Chansscestraße. entstand durch einen 
von unvernünftigten Leuten durch den Tür 
briefkasten in den Hausflur beförderten Feu 
erwerkskörper ein Brand, der aber von den 
Hausbewohnern noch rechtzeitig gelöscht wer 
den konnte. Es ist ein kleiner Schaden ent 
standen. 
tb. Schacht-Andorf, 2. Jan. In der hiesigen 
Volksküche, die Anfang Dezember eingerichtet 
wurde, werden täglich 130 Portionen schmackhaftes 
Esten, die Portion zu 10 F. verabreicht. Die 
Arbeit in der Küche, die in der neuen Schulküche 
eingerichtet ist, wird unentgeltlich geleistet von 
Frauen des hiesigen Vaterländischen Frauenver- 
eins und der hiesigen Arbeiterwohlfahrt. Die 
Einwohner der hiesigen Gemeinde, die dieses Werk 
der Nächstenliebe in der gegenwärtigen Notzeit 
unterstützen wollen, sei es durch Geldspenden oder 
Vorräte, werden gebeten, diese im Gemeindebüro 
abzugeben oder anzumelden. Verschiedene Spenden 
sind schon eingegangen. 
Th. Husum, 3. Jan. Die städtischen Kol 
legien beschlossen, für eine gründliche Repara 
tur der Zingelschleuse sowie für Verlängerung 
und Einbau eines Schützes einen Gesamtberxag 
von 33 000 RM. zur Verfügung zu stellen. -- 
Für die Herausgabe eines Adreßbuches wird 
der Firma Bollmann eine Beihilfe von 500 
RM. bewilligt. — Die Flensburger Chaussee 
bis zum Friedhof soll von der Provinzialver 
waltung übernommen werden. Der Ablö 
sungsbetrag beträgt 32 232,48 RM. Es soll 
vorläufig eine Strecke von 185 Metern ausge 
baut werden ~ " - - — - - 
às HŞà 
DoppelfelLftmord am Altjahrsabend 
Wedel, 2. Jan. In Schulau fand man am 
letzten Tag des alten Jahres das Ehepaar R. 
tot in der Küche seiner Wohnung aus. Es han 
delt sich um Leuchtgasvergiftung. Der Mann 
war bkind, die Frau litt seit langem an eurer 
Krankheit, so daß anzunehmen ist, daß 
Schwermut die Eheleute zu dem Schritt ver 
anlaßt hat. 
Motorraörm'all zwischen Nelsby 
und Böklund. 
1 Schwerverletzter. 
Schleswig, 2. Jan. Zwischen Uelsüy und 
Böklund verlor der Hamburger Motorrad- 
sahrer Elektriker Busch die Gewalt über sein 
Rad und stürzte. B. erlitt einen schweren 
Schäüelbruch, so daß sein Zustand als bedenk 
lich gilt. Sein ihn begleitender Vater kam mit 
dem Schrecken davon. 
Für das hier im Februar 
stattfindende Verbandsboßelfest wird ein Ga- 
rantiefonös von 200 RM. gezeichnet. Dem 
Gartenbauverein wird von einer ihm stadtsei 
tig gelieferten Summe von 600 RM. die Sum 
me von 300 RM. niedergeschlagen. Für den 
Bau der Zingelschleuse wird eine Anleihe von 
13 000 RM. genehmigt. — Von der durch den 
Bürgermeister vorgelegten Abrechnung über 
den Dampferbetrieb im Jahre 1930 nehmen die 
Kollegien Kenntnis. Der Bürgermeister er 
stattet Bericht über die Verfehlungen des frü 
heren Kassierers der städtischen Werke. Hier 
aus geht hervor, daß ein Betrag von 524,49 
RM. fehlt. Dieser Betrag ist voll erstattet. 
Gegen den Kassierer ist eine Anzeige bei der 
Staatsanwaltschaft ohne Namensunterschrift 
eingereicht. Der Angestellte ist fristlos aus 
seiner Stellung entlassen und wird auf Be 
schluß des Magistrats mit Arbeiten in unter 
geordneter Stellung beschäftigt. Der Stadtver 
ordnete Fritz Carstens sprach im Aufträge der 
sozialdemokratischen Fraktion dem Magistrat 
die Mißbilligung deswegen aus, weil der Be 
richt erst jetzt gegeben wird. 
Von den Halligen, 1. Jan. Flaschenpost von 
der untergegangenen „Lusitania"? Auf der Hallig 
Langeneß trieb eine verschlossene Flasche an, die 
schon ganz mit Algen und Muscheln besetzt war. 
Dis Flasche enthielt einen Zettel, auf dem aus 
Englisch mit hastiger Hand geschrieben stand, daß 
die „Lusitania" in 10 Minuten sinken werde. . Es 
folgten dann 10 Namen von Passagieren mit An 
gabe der Kabinennummer usw. Die Flaschenpost 
wird als echt angesehen. Der Zettel ist an die Cu- 
nard-Liniö geschickt worden. 
Löwenstedt, 2. Jan. Ein Pechvogel. Grau 
sam wurde ein Reisender der Flensburg—Hufu- 
mer Bahn dem süßen Schlummer entrissen. Er 
hatte beabsichtigt, in Sillerup auszusteigen. Als 
man ihn jetzt mit vieler Mühe überzeugt hatte, 
daß er anstaltt in Sillerup auf dem Löwenstodter 
Bahnhof sei, beschloß er, den kürzesten Weg nach 
Nächtlicher Zusammenstoß zwischen 
3!mmedeii e i ü ) Po'rz i 
Altona, 2. Januar. In der vergangenen 
Nacht kam es in Altona zu einem Zusammenstoß 
zwischen Zimmerleuten und Polizeibeamten, in 
lessen Verlauf letztere angegriffen wurden und 
non ihrer Schußwaffe Gebrauch machen mußten. 
Nachdem das alarmierte Ileberfallkommando ein 
getroffen war. konnte die Ruhe wieder hergestellt 
werden. Mehrere Beteiligte wurden festgenom 
men. 
Ueber den Zusammenstoß erfahren wir noch 
folgende Einzelheiten: 
Zwischen 22 und 23 Uhr verübten eine An 
zahl Zimmerleute in Zunfttracht Ecke Er. Berg 
straße und Blücherstraße groben Unfug, indem sie 
Borübergehende belästigten. Der Unfug ging 
soweit, daß ein Zimmmermann von einer in 
Fahrt befindlichen Straßenbahn absprang und 
zwei Passanten, eine Dame und einen Herrn, 
angriffen. Als Polizeibeamte einschritten, warf 
sich der Zimmermann auf die Erde und rief laut 
um Hilfe, um seine Kollegen und Passanten gegen 
die Polizei aufzuhetzen. Die Polizei wurde von 
einer größeren Menge umringt, bedroht und teil 
weise angegriffen. Die Beamten mußten, zu ihrer 
eigenen Sicherheit von der Schußwaffe.Gebrauch 
machen, indem sie einige Schüsse in die Luft 
feuerten. Sie konnten die Menschenmenge in eine 
Nebenstraße drängen und solange in Schach halten, 
bis das alarmierte Ueberfalllommando erschien. 
Durch das umsichtige Eingreifen der Polizei 
konnten Ruhe und Ordnung wiederhergestellt 
werden. Die Hauptbeleiligten. ein Zimmermann 
und ein Maurer, konnten festgenommen werden. 
Ebenso ein weiterer Zimmermann, der sich an den 
Unruhen beteiligt und dem Einschreiten der Po- 
lizeibeamten Widerstand entgegengesetzt hatte. 
Feuer in Groß-Nheibe. 
Gr.-Nheide, 1. Januar. Heute abend 9 IS Uhr 
brach in dem weichgedeckten Haus des Obst- und 
Gemüsehändlers Christian Engel ein Feuer aus, 
das iu den auf dem Boden lagernden Heu- und 
Strohoorräten reiche Nahrung fand und sich sehr 
schnell ausbreitete. Einige Möbelstück« konnten 
hinausgetragen werden. Dis Eroß-Rheiber Feuer 
wehr mußte sich darauf beschränken, di« durch Fun- 
kenflug stark gefährdeten Nachbarhäuser zu 
schützen, was ihrem tatkräftigen Eingreifen auch 
gelang. Die Ellîugştedter Motorspritze und die 
Klein-Nheider Spritze eilten zur Hilfeleistung her 
bei. Die Entstehungsursache des Feuers ist noch 
nicht bekannt. 
Lunden, 3. Jan. Eine blutige Schlägerei 
entstand in der Neujahrsnacht in einem Ver- 
gnügungslokal. Es wurde mit Stahlpeitschen, 
Gummiknüppeln und Messern aufeinander 
losgeschlagen. Dabei stach der Lanömannssohn 
P. aus Lehe dem Landmannssohn K. aus 
Nesseröeich mitten durch die Hand, so daß letz 
terer sich sofort in ärztliche Behandlung bege 
ben mußte. Die Polizei stellte die Ruhe wie 
der her. 
Lunden, 2. Jan. Er wollte seine Geliebte 
töten. In Klein-Lunden würden in der Nacht die 
Einwohner durch mehrere Schüsse aus dem Schlafe 
gerissen. Es stellte sich heraus, daß ein junger 
Mann van hier die Schüsse in der Trunkenheit ab 
gefeuert hatte. Er wollte feine Geliebte, die ihn 
„versetzt" hatte, erschießen. Der Täter ist zur An 
zeige gebracht. 
mz. Drunsbüttelkoog. 2. Jan. Ueberfall. Als 
gestern morgen gegen 8 Uhr der Hotelbesitzer Jo- 
LarrKschaft Dngetrr. 
Schulhaus in Boel abgebrannt. 
a. Boel, 3. Jan. In der letzten Nacht, 
etwas vor 4 Uhr, ertönte das Feuerhorn. 
Diesmal brannte in unserem Ort das alte mit 
Stroh gedeckte Schulgebäude. Die Lehreria» 
milie konnte nur das nackte Leben retten. Da 
der Wind günstig war, kamen Nachbaege- 
bäude nicht in Gefahren. Unter anderen Feu 
erwehren war auch die Süderbraruper mit ih 
rer Motorspritze an der Brandstätte eschienen. 
Ueber die Entstehungsursache ist bis jetzt noch 
nichts bekannt. 
FamMen-JubilSeu. 
Das Fest der diamantenen Hochzeit können am 
4. Januar der frühere Landmann Johann Adolf 
Dithmer und Frau in Oesterborstel feiern. Die bei 
den Alten sind noch verhältnismäßig rüstig. Ihren 
Lebensabend verbringen sie im Hause ihres Schwie 
gersohnes, des Landmannes August Lau. (oz.) 
44-SLmàmvoche in Wandsbeks 
städtischen Betrieben. 
Wandsbek, 2. Jan. Mit Einwilligung der 
stäöt. Arbeiterschaft hat der Magistrat in 
Wandsbek die Einführung der 44stündigen 
Arbeitswoche beschlossen,- für die ersparten 
Arbeitsstunden werden Woßlfahrtscrwcrbs- 
lose untergebracht werden. 
Zahiipraxis 
Luise Prahl. Kiel. 
Sprechstunden 
ln Ho&enwesfedt, Müliienstr. 1 
nur Mittwochs 
Schwerer Unfall beim Sport. 
Lägerdorf, 2. Januar. Am Neujahrs 
nachmittag kam es auf dem neuen Sportplatz 
in Lägerdorf bei dem Fußballtrefsen zwischen 
einem Lägerdorser und einem Hamburger 
Sportklub zu einem schweren Unfall. Der 
Hamburger Torwart wurde derartig schwer 
angegangen, daß er mit mehreren Rippenürü- 
chen schwer verletzt vom Platz getragen werden 
mußte. 
Anläßlich des Abschlusses vom 
großen Preiskeseln und der Preis 
verteilung 
am Sonntag ab nachmittags 4 Uhr 
Altona, 2.' Januar. Giftlager beschlag 
nahmt. Bei einem wegen Diebstahls festge 
nommenen Maurer fand sich in der Wohnung 
ein ganzes Giftlager, u. a. 250 Gr. Arsenik und 
30 Gr. Strychnin. 
Riesiges Schadenfeuer in Altona. 
Die Brandstätte der früheren Brauerei Teufelsbrücke in Altona, eines jetzigen 
Farbwerks, das, wie gestern berichtet; mit seinen gewaltigen Vorräten an 
ätherischen Oelen einem verheerenden Brande zum Opfer fiel und in weni 
gen Stunden bis auf die Umfassungsmauern vernichtet wurde. 
mit Tanicinlagen 
Es laden freundlichst einladen 37ö3 
der Keoelkiub Sul Ho z u. W. Schiesselmann 
Halbjahrs-Vollbursus Januar-Juli 1831 beginnt 
Der 
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Dopvsl^e 80%* nnb Şà»e«zvpferr 
Ķanà BrņkweMel ZLllaeMmne KmrLorarbâsrr 
NmcksKurFàîft WsrschinemMeerben MasâinKN-RsêņeK Deutsch Spanisch Englisch 
Donnerstag 
Donnerstag 
meaamim 
mit HaUsschreibmaschine 
Lehrplan kostenlos 
Januar 
Januar 
Sophienblatt 11 
am Bahnhof.
	        
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