Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

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Sessnöw hîtkWSîse. 
Die Preisfenkungsaktion macht weitere Fortschritte. 
To hat seit einiger Zeit die Firma Beiersdorf die 
Preise für Pebecö-Zahnpast« von KV aus Fg Pfg.. von 
Sijl 1.00 aus 80 Pfg herabgesetzt Auch Nivea-Crem«, 
die jetzt im Winter tast unentbehrlich ist, wird in den 
Tuben packn anen für 50 und 80 Pfg. (bisher 60 Pfg 
und ÏÏLM i.OÖ) verkauft. 
net und den Kommunisten Angegriffenen gewesen 
sind, und daß sie lediglich ihr Hausrecht wahrten, 
als sie ihre Gegner aus dem Saals trieben. Der 
Staatsanwalt beantragte denn auch gegen vier 
der Angeklagten Freispruch, und gegen den Schlach 
ter H., der in der Erregung und Hitze des Gefech 
tes auch noch mit einem Stuhl geschlagen hat, als 
der Saal schon ungefähr geräumt war, 6 Wochen 
Gefängnis, sowie gegen den Nationalsozialisten 
Sch. aus Eutin, der einen Schulterriemen in der 
Hand hatte, den das Gericht als Waffe im Sinne 
der Notverordnung des Reichspräsidenten ansah, 
die Mindeststrafe von 3 Monaten Gefängnis. Das 
Gericht erkannte antragsgemäß. Es war der An 
sicht, daß ein unberechtigter Angriff, der durch die 
Ausführungen des sozialdemokratischen Diskus 
sionsredners, der mehrfach drohend dis schwieligen 
Arbeiterfäuste erwähnte, sowie durch den Kommu 
nisten Sch. vorbereitet worden sei, vorgelegen habe. 
Die Nationalsozialisten hätten sich daher in der 
Notwehr befunden. H. sei allerdings zu weit ge 
gangen, und auch Sch. habe bestraft werden müs 
sen, da der Schulterriemen als Waffe angesehen 
werden müsse. 
Der Bahnhofsvorsteher Strenge wurde 
von dem Bahnhof Lunden nach einem Ham 
burger Bahnhof versetzt, (es.) 
beigerufenen Neberfallkommando wurde er 
dann festgenommen. Der Festgenommene 
hatte sich durch Eindrücken einer Fenster 
scheibe Eingang ins Haus verschafft. Es han 
delt sich, wie im ersten Fall auch, um einen 
aus der Anstalt Hesterberg entwichenen Für 
sorgezögling, dem es bei den Einbrüchen ver 
mutlich um die Erlangung von Geldmitteln 
Lu tun war. Bei dem ersten Einbruch hatte 
er aus einem Kinderportemonnaie 7 Pfennig 
entwenden können. 
Bus öen Gerichtslàn. 
Die Saalschlacht in Preetz 
vor Gericht. 
wk. Kiel, 12. Jan. Die Saalschlacht in Preetz, 
die sich anläßlich einer nationalsozialistischen Ver- 
svmmlung am Abend des 25. November ereignete, 
führte am Montag sechs Nationalsozialisten vor 
das Kieler Schöffengericht. Sie sollten Gegner, und 
Zwar Sozialdemokraten, Reichsbanner und Kommu 
nisten, mittels verschiedener Waffen und sonstiger 
Degenstände gefährlich mißhandelt haben. Mit 
Entschiedenheit stellten sie dies in Abrede, und über 
einstimmend bekundeten sie, daß es sich um eine 
kange vorher von den Gegnern geplante Sache ge 
handelt habe. Der Führer des Sturmtrupps der 
Nationalsozialisten, der 52jährige Zimmermeister K. 
aus Schellhorn, erklärte, ihm sei vorher gesagt wor 
den. die Versammlung solle von den Gegnern auf 
geräumt werden. Daher habe er seine Leute zu 
größter Ruhe und Besonnenheit ermahnt und jeden 
Angriff untersagt, bis er >den ersten Schlag erhalten 
habe, sann habe es allerdings losgehen sollen. Er 
habe vorsichtshaWer auch -die Schulterriemen weg 
legen lassen und alle Leute nach Waffen durchsucht, 
ss habe aber niemand eine gehabt. Der kürzlich 
schon mitangeklagt gewesene Stcànt H.. der eine 
Mann starke Meter Schutzstafsel herangeführt 
hatte, bekundete, daß er diese erst während der Aus 
sprache über den Vortrag in den Saal genommen 
habe, um kein Aufsehen zu machen. AIs dann dem 
Kieler Kommunisten Schmidt das Wort nicht erteilt 
worden sei, weil er sich nidjt über seine Stellung 
zu dem kommunistischen Streitruf „Schlagt die Fa 
schisten, wo ihr sie trefft", habe äußern wollen, sei 
von den Gegnern ein Bombardement mit Stühlen 
eröffnet worden, und man habe die Räumung des 
Saales vorgenommen, die in wenigen Minuten er 
ledigt war. Der Mitangeklagte Kaufmann Karl Sch., 
der mehrere Personen mit einem Gummis chlauch 
geschlagen haben soll, bemerkte, und stellte unter 
MßtzMWärmWM. 
Der Landmann Claus Hinz in Wacken verkaufte 
ein Wohnhaus an Schneidermeister Bock (Harz- 
gegen). Antritt Anfang Februar. Kaufpreis un 
bekannt. (vs.) 
Der Landmann Ernst Lorenzen in Fresendelf 
bei S-chwobstedt kaufte von Condür in Fresendelf 
dessen Haus mit Garten und einer Fenne für 
13 000 T\Jl. In dem Haus wird feit Jahren eine 
Kolonialwarenhandlung betrieben. Dar Antritt 
wird in kurzem erfolgen. (Hz.) 
Berühmter Zirkusbefuch in Rendsburg. Der äl 
teste Zirkus der Welt, Straßburger, hu! mit der hie 
sigen Stadtbe-Hörde vor einiger Zeit Verhandlungen 
wegen eines Gastspieles im Jahre 193k aufgenommen. 
Diese sind noch vor Ablauf des alten Jahres zum Ab 
schluß gekommen und dem Zirkus Straßburger wurde 
für die erste Jahreshälfte 1981 konkurrenzlose Spiel- 
erlaubnis erteilt, Straßburger, der seit Anfang De 
zember im Buschgebäude in Berlin mit beispiellosem 
Erfolg ein bis Februar angefeiltes Gastspiel absolviert, 
wird von Publikum und Presse der Reichshciuptstadt 
einmütig als der echte und rechte Zirkus gefeiert, fein 
Menschen- und Tiermaterial als Koryphäen im zirzen 
sischen Fach angesprochen, Rendsburg bekommt dem 
nach noch in der ersten Hälfte dieses Jahres einen 
Zirkusbefuch, auf den wir uns mit Recht freuen können. 
Hyss§ Wsàzchrorà 
Seinen 85. Geburtstag feierte am Sonnabend 
Tischlermeister Ludolf Zismer in Pahlen bei seinem 
Sohne, dem Schuhmacher Zismer. (px.) 
Zur Neichsüründungsfeier: Die Kanzler des Deutschen Reichs feit 1871 
Büiüw 
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Michaeli» 
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Bethmonn-yoUweg 
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HolieiUvtzo-Echiliingi 
fürst 1894—1 onn. 
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18!)«—04. 
Bismarck 
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Fchrenbach 
1920. 
Müller 
1929 und 1928—50, 
Bauer 
1919—20. 
ccljpiöemmm 
1918—19. 
Baden 
periling 
1917—18. 
Brüning 
feit 1980. 
Wirth 
1920—22. 
Streķemann 
1923. 
(Luno 
1922—23. 
sächlich die Nationalsozialisten die 
nicht einzuziehen, als der jetzige Vorstand sich noch im 
Amte befindet. 
Aus der Landwirtschafts Eiderstedts. 
Am letzten Freitag fand in der landwirtschaftlichen 
Schule in Eavding der Erösfnungsvortrag des dies 
jährigen landwirtschaftlichen Schulungskursus statt. 
Direktor Hjuber begrüßte die Teilnehmer. Er gab dem 
Wunsche Ausdruck, daß auch in diesem Jahre der Kur 
sus zu voller Zufriedenheit ausfallen möge. Der Re 
ferent des Abends, Dr. Petersen, Husum, Geschäftsfüh 
rer des Verbandes Schleswiger Pserdezuchtvcreine, 
sprach über „Fragen der Pferdezucht". Dr. Petersen 
besprach eingehend die Preisbildung auf dem Pfcrde- 
markt. An Hand statistischen Materials und graphischer 
Darstellungen führte der Redner aus, daß augenblick 
lich ein hoher Bestand an Arbeitspferden vorhanden 
ist. Demgegenüber die Pferdeprvduktion nur gering fei. 
Daraus ergebe sich, daß bei der natürlichen Abnahme 
der Altpferde ein dementsprechender Nachwuchs nicht 
eingestellt werden könne. Somit wäre damit zu rech 
nen, daß in den kommenden Jahren die Preise auf dem 
Pferdemarkt erheblich anziehen werden. Es fei denn, 
daß durch staatspolitische Maßnahmen in der Einfüh 
rung von Auslandspferden diese Erwartungen zer 
schlagen würden. Wolle man aber den eintretenden 
Pferdemangel aus eigenen Erzeugnissen decken, dann 
müsie bereits heute die Produktion vermehrt werden. 
In der Aussprache wurde die Fragt der Kreuzung zwi 
schen Belgiern und Norschleswigern besprochen. Dr, 
Petersen vertrat den Standpunkt, daß eine solche Kreu 
zung allein schon nach den Grundsätzen der Mantelschen 
Vererbungslehre niemals von positivem Wert für die 
Entwicklung der Zucht sein könne. Aus diesen und 
weiteren Gründen wandte er sich entschieden gegen eine 
solche Kreuzung. Von Seiten verschiedener Teilnehmer 
wurde der Standpunkt Dr. Petersens bestritten und 
versucht, ihn durch Gegenbeweise aus der Praxis zu 
nende Abbau der Schweinebestände hat nichts mit 
„kaufmännischem" Denken und mit Konjunktur zu tun, 
sondern bedeutet die beginnende Schwächung der Wirt 
schaftskraft der schleswig-holsteinischen Bauernwirtschaft 
und damit den Niedergang der schleswig-holsteinischen 
Vauernfamilie. 
Mm? MŞmŞ. 
Einfuhrverbot für Weizen in den Vereinigten 
Staaten? 
Auf Veranlassung des Präsidenten des amerikani 
schen Farm-Boards beabsichtigt man nach Pressemel 
dungen, nach Zusammentritt des amerikanischen Kon 
gresses, falls sich die Lage am Weizenmarkt bis dahin 
nicht bessern sollte, einen Antrag auf ein vorüber 
gehendes Einfuhrverbot für Weizen einzubringen. 
Eefiügelfchau in Friedrichftadt. 
ns. Auf der Deflügelauslstellung am Sonntag 
waren von 26 Züchtern 132 Tiere zur Schau gestellt. 
Es erhielten Ehrenpreise: Hansen-Oldenswort, Kindt- 
Drage, August Eggers, Levens, Schurig, Friedrich- 
stadt, Klaus Sieck-Bergenhufen, Nie. Lorengen-Kolden- 
bllttel, Georgi-Friedrichstadt. Außerdem wurden je 6 
1. und 2. Geldpreise vergeben. 
Eeflügelausstellung in Nordhastedt. 
Eine Ecflügclausstelluiig anläßlich feines 20jähr. 
Bestehens veranstaltete am Sonntag der Geflügelzucht- 
verein Nordhastedt. Die Ausstellung war mit reichlich 
140 Tieren beschickt. Dem 1. Vorsitzenden With, Krich- 
ler wurde ein Ehren geschenk überreicht. Der 2. Vor 
sitzende Adolf Tietzen wurde zum Ehrenmitglied 
ernannt. Bei der Ausstellung gelangten 30 Ehren 
preise zur Verteilung. Ehrenpreise erhielten: Frl. 
Vuschinger. Frau Himm, Hof Riese, W Kuchler, Ad, 
Tießen, Chr. Mafchmann, Frl, Buschmeyer, Fr, E. 
Nachtigall, Chr. Mafchmann, E. Boß, E, Peters, H. 
Hilter, P. E, Berloh, Tauben: P, E. Verloh, Chr. 
Die hier erwähnten Herren sipd auch 
die Gesellschafter der Schleswig-Holsteinischen 
Siedlnngsgesellschaft in. b. H. in Rendsburg. 
Srne nmr öieöftnrgs- 
gelettjlchatt. 
Gründung der Schleörvig-Holsteinischen Sied 
lungs-Gesellschaft m. b. H. 
Rendsburg, 13. Januar. Nach längeren 
Verhandlungen und Beratungen mit Behör 
den und Privatpersonen fand gestern hier die 
Gründungsversammlung mit der Schleswig- 
Holsteinischen Siedlungsgesellschast m. #.«• 
statt. Bereits am 30. Dezember 1930 war eine 
Vorbesprechung der maßgebenden und vclei- 
ligten Persönlichkeiten in Neumunster er 
folgt. in der die Gründung eingehend erör 
tert und vorbereitet wurde. Das neue SieG 
lungsunternehmen verdankt seme Entstehung 
Anregungen und Wünschen ans Krc-'en der 
'chleswîg-holsteinischen Landwirtschaft. ~tc 
Gesellschaft erhält durch die Mitwirkung der 
"andeskulturamtsbehörde als Vermittlung 
"»d Aufsichtsinstanz den Charakter der obje 
llven Gemeinnützigkeit Den Hauptvortr g f 
der Gründungsversammlung ^elt Schaa 
Rendsburg, der mit Thnrmer, Zwergstelle 
Dldesloe, die Geschäftsführung der neu 
Gesellschaft hat. Der Sitz der Gesellschaft rs 
Rendsburg. In fast jedem Kreis der Pro. 
vinz wird eine Siedlungsberatungsstelle 
eingerichtet werden. 
Die Gesellschaft hat zwei KommissiĢ 
eingesetzt und zwar den landwirtschaftlichen 
Veirat, bestehend aus den Herren N. Tlom- 
en-Schnarup, Vorsitzender, AtzmlķOtten- 
l'üttel A Feddersen-Schafflund, W. rftur- 
Vad Schwartau, I. Tams-Osterby, Th . «J* 
ftens-Husum, N. Petri-Renzel, G. stiapp-^e- 
lent. H. Thürmer-Bad Oldesloe und ^ R. 
Doose-Bordesholm, und einem ķnzaus- 
schuß, dem angehören 
Feddersen-Schafflund. Flick-Bad ^ 
Hinrichs-Nordbastedt. Hesse-Heide und ^r. 
Doose-Bordesholm. 
bestände in Schleswig-Holst ein, oer naey oem wşo- 
nis der Viehzählung vom 1. Dezember 1830 im ver 
flossenen Jahre rund !M 0*00 Stück betrug, hat in v'eh- 
wirischaftlichen Kreisen Deutschlands Aufsehen erregt. 
An allen unterrichteten Stellen führt man diesen Vor 
gang auf die Futtermittelpoliiik der Reichsregiernng 
zurück, die im besonderen den kleinbäuerlichen 
Schweinemäster zwingt, seine Bestände einzuichrünken, 
weil Futtermittetkosten und. Schweinepreise eine 
Rentabilität der Schweinemast nicht mehr gewähr 
leisten. In gewissen politischen Kreisen versucht man 
nun, diesen ursächlichen Zusammenhang der Dinge zu 
verwirren, indem man dem schleswig-holsteinischen 
Bauern sagt, daß die vorliegende Einschräntung der 
Schweinemast in der Provinz Schleswig-Holstein auf 
das „kaufmännische" Denken des schleswig-holsteinischen 
Bauern zurückzuführen sei. Dieses kaufmännische 
Denken des schleswig-holsteinifchen Dauern soll ferner 
nach derselben Darstellung zu der Erkenntnis geführt 
geführt haben, daß jede Produktion sich der „Kon 
junktur" anpassen müsse. Dabei verschweigt man, daß 
zu derselben Zeit der gesamte Osten und neuerdings 
auch 'der Süden sich in größten. Umfang auf die 
Schweinezucht und -mast umgestellt haben So haben 
sich die bis zu 6 Monate alten Schweinebestände in 
der Provinz Ober-Schlesien im Jahre 1980 um rund 
97 000 Stück vermehrt. Es wird zweifellos Aufgabe 
Aufgabe der landwirtschaftlichen Organisationen in 
Schleswig-Holstein sein, nunmehr eindeutig und klar 
'U dem Problem der landwirtschaftlichen Veredelungs- 
Anfrage I. O.r Wo muß ich mich melden zum 
Eintritt in die Schutzpolizei? Welche Papiere und 
bei der Meldung vorzulegen? Wann erfolgt die Ein 
stelln na? 
Antwort: M-"^"i Sie sich an die Polfteischule 
in Kiel Gaarden, Piaerlstraße, Dort werden Sie auf 
Ihr« Frage Auskunft lrekomme»,
	        
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