Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 1)

Jas nationalsozialistische Echo auf 
Hörsings Reden. 
Mi einer nationalsozialistischen Kundgebung in 
Flensburg entgegnete der Reichstagsabgeordnete 
Förster auf die Angriffe des Reichsbannerführers 
Hörfing anläßlich dessen Portrvgsreise durch Schles 
wig-Holstein. Er sagte, vielleicht schon in den näch 
sten Monaten, jedenfalls aber in diesem oder int 
nächsten Jahre werde die NSDAP, die Macht er 
greifen, mit den ihr von der Reichsverfassung zu 
stellenden Mitteln den heutigen untauglichen Parla- 
mentarismus niederzwingen und die ersehnte Dik 
tatur erlangen. Eine Demokratie, die doch nur ledig 
lich mit Hilft des 8 48 zu regieren imstande sei, sei 
längst keine Demokratie mehr, sondern nur eine ver 
kappte Diktatur, allerdings eine solche anderen Sin 
nes als die der Nationalsozialisten. 
ßeß an Braun. 
In einem Schreiben des Führers der 
preußischen Zentrumsfraktion. Dr. Haß, an 
den preußischen Ministerpräsidenten Braun 
wegen des Spottgedichts auf die drei Weisen 
aus dem Morgenland in sozialdemokratischen 
Zeitungen heißt es u. a.: 
„Wir Katholiken sind zwar an Verun 
glimpfungen unserer religiösen Gefühle vom 
extremen Radikalismus sehr viel gewohnt. 
Mit umso größerem Befremden mußte ich es 
daher empfinden, daß dieses Elaborat, das sich 
durch eine geradezu ekelhafte Tonart auszeich 
net, in einer sozialdemokratischen Zeitung ge 
standen hat. Ich denke naturgemäß nicht dar 
an, Ihre Partei als solche oder gar Sie selbst 
dafür verantwortlich zu machen, wenn in ir 
gendeiner sozialdemokratischen Zeitung die 
Rücksichtnahme auf das religiöse Empfrnden 
anderer Menschen als die selbstverständliche 
Voraussetzung jeder vornehme» Journalistik 
derart mit Füßen getreten lvird, wie das in 
diesem Falle geschieht. Wohl aber darf tch die 
sen Anlaß benutzen, um Sie zu bitten, Ähren 
Einfluß dahin geltend zu machen, daß derar 
tige Unflätigkeiten sich nicht wiederholen." 
Die „Germania" bemerkt, das Schreiben 
sei als ein sehr ernster und begründeter poli 
tischer Schritt zu beurteilen. Man müsse von 
den sozialistischen Führern verlangeil, daß sre 
dafür sorgen, solche Unflätigkeiten zu nnter- 
billdcn und zu verhindern. 
Die SreVrmgrmhme der Landwirtschaft. 
ķm§ Entschließung ;nr Nelchsreform. 
Zur Reichsreform. 
Trotz aller Gegenentschließungen und Willens 
kundgebungen des platten Landes fährt der Schles- 
wig-Holsteiner-Bund in seiner rein großstädtischen Ein 
stellung fort, durch Vorträge seiner Mitarbeiter den 
Boden für eins Verschmelzung Schleswig-Holsteins mit 
Hamburg im Rahmen der sogenannten Reichsreform 
zu bereiten. 
Wir lehnen alle Maßnahmen, die auch nur irgend 
wie geeignet sein können, das platte Land unter die 
Botmäßigkeit einer Großstadt zu bringen, ein für alle 
mal ab. In solchen Maßnahmen und Absichten sehen 
wir vielmehr eine Mißachtung schleswig-holsteinischer 
Eigenart, seiner Kultur, seiner Geschichte, des schles 
wig-holsteinischen Menschen schlechtweg. — Nur in der 
Erhaltung des ungeteilten Schleswig-Holsteins sehen 
wir die Möglichkeit der Lösung der Aufgabe, die die 
Geschichte und die Struktur des Landes dem schleswig- 
holsteinischen Menschen gestellt haben. Den Schleswig- 
Holsteiner-Vund aber klagen wir an, daß er in Mejtr 
(j-rage diese schle sw ig-holste in is che n Menschen in einen 
Maße vernachlässigt, das von einer durch nichts zu 
üb erbietenden Unkenntnis der tatsächlichen Verhält 
nisse zeugt. 
Die vorstehende Entschließung wurde vor der 
an anderer Stelle ausführlich behandelten Jah- 
restagung des Land- und Bauernbundes von dem 
Grafen Kielmanusegg vertreten. Sis gibt in 
ihrem positiven Inhalt betn entschiedenen Willen 
zur Erhaltung der Selbständigkeit Schleswig-Hol- 
stein Ausdruck. Die Entschließung stellt nicht den 
Grad dieser Selbständigkeit fest und hält auch die 
sehr wesentliche Frage der Eingliederung in eitlen 
größeren vet" kungspolitischen Nahmen offen. 
Unmißverständ. .,) ist nur der Willensausdruck da 
hin, daß eine einseitige Verkoppelung mit einem 
Großstadtstaat, wie es zum Beispiel Hamburg ist, 
als mit den ländlichen Interessen der Provinz in 
Widerspruch stehend angesehen wird. 
Zu den Auseinandersetzungen mit dem Schles 
wig-Holsteinerbund. wie sie in der Entschließung 
zum Ausdruck kommen, ist zunächst zu unterstrei 
chen, daß die Vertretung dieses Teiles des boden 
ständigen Volkstums im Ausschuß des Bundes 
verschwindend gering ist. Die Entschließung bringt 
zum Ausdruck. daß die schleswig-holsteinische 
Landwirtschaft nicht länger beiseite stehen will und 
ihreAnsprüche auf aktiveMitarbeit anmeldet, damit 
sie ihre kulturellen und nationalpolitischen Wün 
sche und Forderungen auch an dieser Stelle nach 
drücklich vertreten kann. Die Gründe für die bis 
herige Passivität sind wesentlich bedingt gewesen 
durch die geringe innere Fühlung mit dem plat 
ten Lande und eine dementsprechende zurückhal 
tende Stimmung. 
Die derzeitige Entwicklung vom Lande aus 
läßt auf die Absicht stärkerer Mitarbeit schließen 
und sollte nicht, wie bisher, weiter unberücksichtigt 
bleiben. 
Zur Sache selbst tnog noch bemerkt werden, baß 
u. W. der Schleswig-Holsteiner-Bund nur zustim 
mend im Sinne der Reichsreform Stellung genom 
men hat. die territoriale Neugliederung aber nicht 
zum Gegenstand einer Beschlußfassung gemacht hat. 
Die im Flusse befindlichen Erörterungen suchen 
u. E. nur die verschiedenen Möglichkeiten darzustel 
len und den ganzen Fragenkomplex zu kläret:, da 
mit wir nicht etwa voir Berlin bei der Entwicklung 
der Dinge überrascht werden, ehe wir selbst eine ge 
meinsame Plattfornt gefunden haben. Der aktive 
Wille zur Mitarbeit vom platten Lande ist in die 
sem Stadium außerordentlich zu begrüßen. -KD 
Philippi neu Insel Luzon gestürmt, wobei zwei Gew 
darmeriegffiziere und elf Soldaten getötet wur 
den. Nachdem die Aufrührer in einem wilden 
Straßenkampf die Polizei vertrieben hatten, wobei 
sie 10 Mann verloren, besetzten sie die öffentlichen 
Gebäude. Don Regierungssoldaten, die die Auf 
ständischen in dem Ort eingeschlossen haben, wird 
ein Gegenangriff vorbereitet. 
Werter wird gemeldet, daß es den Truppen 
nach heftiger Gegenwehr gelungen sei, den Orl 
Tayug wieder zu nehmen. Auf beiden Seiten 
gab es Tote und Verwundete. Von der na 
tionalistischen Geheimsekte fielen vier Männer 
nud drei Frauen. 35 Frauen ergaben sich. Die 
übrigen Mitglieder entkamen, nachdem sie dir 
Kaserne, das Postamt und 10 Häuser niederge 
brannt hatten. 
Die Aussprache über ArbeilsdiensWW. 
TU. Berlin, 12. Januar. (E'gene Funkmeld.) 
Heute vormittag begann im Reichsarbeitsministe- 
rium unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Geib 
eine Aussprache über die Arbettsdienstpflicht, zu der 
Vertreter der Spitzenverbände der Arbeitgeber und 
der Gewerkschaften sowie einige Sachverständige, 
darunter Professor Dr. Spranger und Dr. Raphtali, 
eingeladen sind. Voraussichtlich werden bei dieser 
Gelegenheit auch die Anregungen, die Reichsfinanz, 
minister Dietrich bezüglich einer Arbeitspflicht ge- 
macht hat, zur Sprache kommen. 
Der Abschluß btt Oftreise. 
Bräing wieder in Berlin. 
Reform der Heimwehren. 
Dr. Steidle wieder Tiroler Landesführer. 
TU. Innsbruck, 12. Jan. (Eig. Funkmeldung.') 
Hier fand eine Führertagung der Tiroler Heim- 
wehren statt, bei der die feit einigen Monaten be 
stehende Krise endgültig beigelegt und Dr. Steidle 
einstimmig wieder zum Landesführer gewählt 
wurde. Es wurde mitgeteilt, daß der Reformaus- 
schittz beschlossen habe, die Hcimwehren auf ganz 
neue Grundlagen zu stellen. Der Landesführer 
habe nunmehr diktatorische Vollmachten. 
Reichsbanner und Sļchlheîm. 
Die unparteiische Ansicht des Reichs 
wehrministeriums. 
Die Ostreise des Reichskanzlers ist abgeschlos 
sen. Er kehrte gestern spätabends auS Ober- 
schlesien nach Berlin zurück. Auch im Schlußteil 
der oberschlesischen Fahrt hörten die regierungs 
feindlichen Demonstrationen nicht aus. Ans den 
Straßen in Neiße z. V. brach die Menge in Nie 
derrufe aus, und man sah Plakate mit der In 
schrift „Gebt uns Arbeit und Brot!" Vor dem 
Rathaus in Breslau, in das der Reichskanzler 
und seine Begleiter Einkehr gehalten hatten, kam 
es ebenfalls zu Demonstrationen. In der Ans 
sprache über die wirtschaftlichen Verhältnisse gab 
Brüning zu, daß bald etwas geschehen müsse, um 
Breslaus Notlage zu beheben. Es sei das Ziel 
der Neichsregierung, neben und mit Ostpreußen 
ein starkes Schlesien für die Zukunft auszubauen. 
Wenn nicht eine „neue Vertrauenskrise" die Re 
gierung hindere, die notwendigen Mittel zu be 
schaffen, werde man alles zur wirklichen Hilfe 
für Breslau tun können. 
Das Reichswehrministerium bestätigte die 
Meldung, daß der Reichswehrminister auf Anfrage 
des Reichsinnemninisters die Geländespiele des 
Reichsbanners Ortsgruppe Gere als Uebungen von 
nichtmilitärischem Charakter ansieht. Gleichzeitig 
aber weist der Reichswehrminister darauf hin, daß 
nach seiner Ansicht die seinerzeitigen Uebungen des 
Stahlhelms, die zu einem Teilverbot dieser Ver 
einigung geführt haben, ähnlich gelagert gewesen 
seien. 
ln wenigen Zeilen 
Die Einwohnerzahl Böhmens ist von 6 670 582 
im Jahre 1921 auf 7 103 266 im Jahre 1930 ge 
stiegen, also um 6,48 Prozent. 
Armbänder hat die spanische Regierung den 
Telephon- und Telegraphenbeamtinnen in Ayerbe 
zur Anerkennung ihrer Haltung bei der Revolu- 
11on geschenkt. 
Der Aufenthalt in England verboten wurde 
den flüchtigen Fliegern Rexach und Collar, wahr 
scheinlich mit Rücksicht auf die spanische Königs- 
familie, die durch die Königin in engen Beziehun 
gen zum englischen Hofe steht. Die Flüchtlinge 
wandten sich nach Frankreich. 
Bei Eröffnung des schwedischen Reichstags 
fehlten viele Abgeordnete infolge einer Grippe 
epidemie. Der Alterspräsident Graf Hamilton, 76 
Jahre alt, brach wegen Herzkrämpfe während sei 
ner Ansprache zusammen. Sein Zustand gilt als 
bedenklich. 
Der Film „1914" soll nach einer Pariser Be 
hauptung die französische Regierung vermutlich 
veranlassen, in Berlin Einspruch zu erheben gegen 
die Zulassung des Films, weil sich dessen neue Faf- 
jung gegen Frankreich richte. Eine Bestätigung 
der Meldung war nicht zu erlangen. 
Der Bischof von Straßburg. Ruch, ist zum 
Kommandeur der Französischen Ehrenlegion er 
nannt worden. 
In Harburg erfolgte in ben Norddeutschen 
Acetylen- und Sauerstoffwerken infolge Ent 
zündung von Acetylengasen eine heftige Ex 
plosion, durch die 3 Seitenmauern und das 
Dach des Gebäudes auseinander gerissen wur 
den 
Reichsbankpräsiöent Dr. Luther setzte sich in 
einer Rede für die Preissenkungsvewegung ein, 
und er beschäftigte sich mit den Bestrebungen, den 
hohen Zins zu senken, wobei er sagte, mit staat 
lichen Maßnahmen allein sei hier nicht zu helfen, 
es müsse die Hilse der beteiligten privaten Kreise 
hinzukommen. Die Richtigkeit des Wortes, die 
kurzfristige Verschuldung sei wie eine unsichtbare 
Besetzung, erkannte Luther an. Das deutsche Volk, 
so meinte er, brauche nicht zu verzagen. 
Mit Inschriften in roter Farbe wurden nachts 
das erzbischöfliche Palais in Breslau und das 
Portal des Domes versehen. Sie richteten sich 
gegen Brüning, der dem Erzbischof einen Besuch 
abgestattet hat. Unter der Zeichnung eines Gal 
gens mit einem Menschen daran stand der Name 
Brüning. Die Fensterscheiben beim Psörtner des 
Palais wurden eingeworfen. 
In Waldenburg erklärte der Kanzler, in den 
nächsten Monaten würden ungewöhnliche Forde 
rungen an die Finanzkassen gestellt werden. VA 
Milliarden Mark Schulden aus der falschen Fi 
nanzwirtschaft der letzten Jahre müßten abgedeckt 
werden. In Glatz kam es vor dem Kreishause 
zu Zusammenstößen zwischen Polizei und jungen 
Leuten, die „Heil Hitler!" riefen. Auch ertönten 
Rotfront-Rufe. In Camenz fand die Oberschlesten- 
fahrt ihren Abschluß. 
MMrdmU. 
Für Deutschland: Allmähliches Fortschreiten der 
Milderung nach Ost- und Süddeutschland. 
Sport vom Sonntag. 
(Borberickt). 
Bei den Tennisspielen in der Berliner Ten- 
nishalle gelang es dem französischen Spitzenspieler 
Borotra, den Deutschen Prenn überlegen 6:1, 4:6, 
(.1 Zwischenrunde um den Fußball-Bun- 
dcSpvkal gewann Süddeutfchland in Mannheim 
aeaeu Westdeutschland 3:0; Mitteldeutschland 
siegte in Beuthen über Südvstdentschland 5 : 1. . 
Pot der Hamburgischen und schleswig-holstetm- 
schen Fußball-Liga gab es wieder überraschende 
Ergebnisse: Altona S3 unterlag gegen «t. Paul: 
Sport 2:3; Polizei — Victoria 2:2; F. C./-t. 
Pauli — St. Geora 1:0; HSV. Eimsbüttel 
6:2; — Holstein-Kiel gegen Union-Teutonia 4:2 
(2:2); Borussia gegen Rasensport-Neumünster 5:2 
(3:0); Olympia-NeumÄnster schlagt Kilia a:2 
11 ' Bezirksliga: VfL. Heide — Frisia-Husum 2:1; 
Eamet aeaen K. M. T. V. 1:0; Eintracht-Kiel — 
VfB. Bordesholm 6:3; Polizei — ©dEernföxbe 2:2; 
Husum 1918 — P. G. 2:1; Brunvwtk — Geld-Blau 
wlķ^Şsftn,^ das “SÄ 
ÄiSfSS - 
Ellerbek 6:2; P°«tverein - Dietricksöott IM 
ĶTB. — Gettorf 7:0; KTB. Damen — JSB. 
mÄ" splitte/stuf 6:0; RMTB. 3 — Ruder- 
verein ll 3 -.2. RMTB. Damen — 69 Neumünstcr 
Damen 1:3.' RBB. Liga - Polizei SB. FlcnS- 
bura Liga 0:4; RBB. Damen gegen 1. K. H. E. 
Damen 2:0; Rendsburger Kanu-Club — KSB. 2 
9 ; 9; Andorf 1 — Glück auf 2 1:1. 
SM 
Mis Suüoentionsplan. 
krilik auch m der MMsdiensWichl- 
Me. 
Die Suboentionspläne des Reichsfinanzmini- 
sters feien, so erklärte Dingeldey, der Führer der 
Deutschen Volkspartei, in einer Rede in Dresden, 
eine große Gefahr. Zudem enthielten sie auch nichts 
grundsätzlich Neues. Bedauerlich aber bliebe, daß 
Dietrich diese Rede gehalten habe, ohne vorher 
Fühlung mit dem Kanzler, der Reichsregierung 
und den Beamten seines Ressorts zu nehmen. Rur 
völlig ausgereifte und klar durchdachte Pläne dürfe 
man der Oefftntlichkeit vorlegen. Die Deutsche 
Bolkspartei werde wohl niemals zur Bejahung 
eines solchen Versuches kommen. Die Idee der 
Arbeitsdienstpflicht, von der man sich eine Erleich 
terung des Arbeitslosenmarktes verspreche, sei 
heute nicht zu verwirklichen. Der 300 Millionen- 
Antvag der Deutschen Volkspartei könne allein 
den Reichshaushalt vor einer Erschütterung^ be 
wahren. Zur neuen Notverordnung des Netchs- 
yräsidenten sagte Dingeldey, seine Partei habe sich 
immer gegen eine Entwicklung des Schlichtungs 
verfahrens zu einer staatlichen Lohndiktatur ge 
wandt. In den letzten Jahren habe man nur im 
mer von der Wirtschaft, von der drückenden 
Steuerlast usw. gesprochen, aber um die Seele des 
Volkes habe man sich nicht gekümmert. Diese Un 
terlassungssünde räche sich jetzt bitter. Im Sinne 
der Versöhnung aller Volksgenossen müsse man aus 
der Republik' einen starken nationalen Staat 
machen. 
Ueber das Verhältnis der Deutschen Volks 
partei zu den Nationalsozialisten erklärte Dingel 
dey, daß zwischen beiden Parteien manche gefühls 
mäßigen Verbindungsl' lien beständen. , Solange 
dis Nationalsozialisten aber nicht den Weg in d:e 
Verwaltullg fänden, hätten sie ihre Existenzberech 
tigung nicht erwiesen. Man müsse von ihnen eine 
klare Stellungnahme zu dem heutigen Grundpro- 
blem verlangen. Eine Diktatur der Nationalsozi 
alisten sei auf die Dauer in Deutschland nicht mög 
lich. Es sei bedauerlich, daß insbesondere die 
preußische Regierung durch kleinliche Polizetschika- 
nen die nationalsozialistische Bewegung noch dau 
ernd weiter in revolutionäre Bahnen dränge, -da 
durch entstehe die Gefahr, daß der große nationale 
Impuls nutzlos vertan werde, anstatt die nationa 
len Kräfte für den Staat und' das deutsche Bock 
einzufangen. 
Saalschlacht auch im Braunschweigischen. 
In Thedinghausen kam es Sonnabend 
abend bei einer Reichsbannerkundgebung zu 
einer wüsten Saalschlacht, wobei mehrere Per- 
sonen verletzt wurden. Stuf die Aufforderung 
des Reichsbanners an die Nationalsozialisten, 
einen Ausspracheredner zu stellen, hatten diese 
den nationalsozialistischen Reichstagsabgeord- 
neten Leiste bestimmt. Als der Redner deö 
Reichsbanners Hitler beschuldigte, einen 
Meineid geschworen zu haben, rief Leiste: „Sre 
sind ein gemeiner Lügner!" Gleichzeitig erhob 
er sich, um den Saal zu verlassen. Andere Ver 
sammlungsteilnehmer wollten seinem Beispiel 
folgen. Tn diesem Augenblick sielen die 
Reichsbannerleute über die Nationalsoziali 
sten her und schlugen mit Stöcken, Pfeifen und 
Trommelstöcken auf sie ein. Es entspann sich 
eine Saalschlacht, in deren Verlauf ein nation.- 
sozialistischer Lehrer schwer, mehrere andere 
Versammlungsteilnehmer ' leichter verletzt 
wurden. 
Unruhen aus tm WlWmen. 
Wie aus Manila gemeldet wird, haben 400 
Mitglieder einer nationalistischen Eeheimftkte den 
Ort Jayua in der Provinz Pangasinan, auf der 
LGk ^omnngeu WA Mmag-Mküt 
Hamburg, den 12. Januar 1931 
Eetretv. lBreiie in 9Ut p«r 1000 «8-) 
Weizen franko Hamburg 76,76 ^8-neue 
Weizen ab intänd. Statton.- 
Raaaen franko Hamburg KR neue 
Roggen ab inland. Station neue Ernte 
Wintergerste ab inland. Station -neue 
Sommergerste ab inland. Station-- 
Donauaerste.wofr Hamburg,toko unverz 
Hafer franko „Hamburg 
Safer ab inland. Statten 
266.00—268.00 
256.00—258.00 
166.00—170.00 
156.00—160.00 
190.00—194.00 
200.00—228.00 
75.00— 77.00 
156.00—160.00 
146.00—150.00 
ftnttertntttel (Preise in RR per 60 Kg. prpt 
Weizenkleie.inld. * 
Weizenkl., inl. mgr. 
Rcmaenkleie, inl. ■* 
«Nras.-o.vaVlatakl 
^rat-o tftM.Poll * 
Tbile-PoN^rds 
** 
4.35 
5.30 
4.20 
5.40 
Palmk. Hard.-Wilhd 
Kokoskmb. „ 
Ravskuib. - 
Grdnußkuch.» 
"einkucken 
Reisfu.>MeblS4,28°» 
^oaa-Sckrot 
4.25 
6.20 
4.70 
5.95 
7.70 
3,75 
6.25 
M e b 1 (Preise in R.« per 100 Kg ) 
»»»«»»»*»• 
47.25 
4 t.75 
31.75 
22.75 
vom 12. Januar 1931 
Tendem! Geschäft wenig entwickelt. 
Weizen... .255.00—257.00 
Roggen... .154.00—157.00 
Gerste..... 187.00—193.00 
c;i„ K W V- 
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4170 
Auszugmebl biei-Müblen 
Bäckermebl diel. Akublen - 
S9°t> Roaoenmebl btei. Müblen 
Rogaenarobmebl die!. Müblen 
ruhig. "ĶfM.. nchiz. Mehl steiig. 
2 *) verzollt. **) transits. 
Kieler Ferkelmarkt 
vom 10 Januar 1939, Es mittet gezahlt pro Psund 
Lebendgewicht 55-60 Pfennig; das Stuck mm 13 bts 
Mark In einzelnen Fallen wurde über Notiz be 
zahlt. Auftrieb 329. Handel mittel. 
' Ftzclioc, 12. Jan. Dem heutigen Ferkelnurr« nxr- 
len 834 Tiere zugeführt. Der b°hdel war ruhig und 
her Markt wurde fast geräumt. Ģs kostetet 4—6 Wo 
chen alte Ferkel 13-14,50 9-» Wochen alt« 18 
bis 17.50 M, 8-13 Wochen ê.18-^8 -lach 
Gewicht wurden für kleinere Ferkel 6^-70,4 
Pfund, für größere 69—65 F,bezahlt. Lauşerlàem 
kosteten 58 ^ das Pfund. Fur tette Schrmine wurde 
ein Preis von 59-58 M «wett Der Handel mit 
feiten Schlweinen w-ar în letzter Woche vuyrg 
Berliner Getreidefrühmarkt 
H 
Husu 
f)a 139.00—144.00 
Wetzrnklele. 102.50-105.00 
Rogoenkleie. .90.00—95.00 
«erlag u. Druck: Hetnrtch Mölter SSHae. Rendsburg. 
Chefrèdaktion u. Lerlagsleitung: F e r d. Möller. 
Verantwortlich für Leitartikel: Ferdinand Möller, 
tür Politik: A d r l f G r e g v r i. für den allgemeinen 
Teil und Feuilleton: Herbert Puhl mann. für den 
wirtschaftlichen Teil: Dr. Job. Ģ o s ch . für den provin- 
ziellen und örtttchen Teil: Karl Mü»rer» alle t* 
Rendsbur-
	        
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