ten von Hlirvenburg. Es ist daher schon richtig,
von einem „HindenüurgkaLinett" zu sprechen.
Berliner Preffestimmen.
TU. Berlin, 30. März. Zur Fertigstellung
des Kabinetts Brüning nimmt nur ein Teil
»er Berliner Morgenblätter vorläufig Stel
lring. Die „D. A. Z." sagt, die Liste der Män
ner, die Dr. Brüning um sich versammelt habe,
gebe die Gewißheit, daß in Zukunft andere
Methoden in der Regierung des Reiches Platz
greifen würden als die bisherigen. Die „Deut
sche Tageszeitung" meint, Reichslandbund-
präsiöent Schiele sei in der Lösung von par
teipolitischen Bindungen vielleicht etwas zu
weitgehend bis zum Verzicht auf das Mandat
gegangen, betrachtet aber deshalb seinen Ein
tritt in das Kabinett als ein starkes Aktivum
hinsichtlich des Grundgedankens der Unabhän
gigkeit gegenüber dem Parlament und der
Einstellung auf eine rein sachliche Arbeit. Tie
„Börsenzeitung" glaubt schon jetzt ihrer Ge
nugtuung darüber Ausdruck verleihen zu müs
sen, daß es Dr. Brüning gelungen sei, in dem
Präsidenten des Reichslandbundes Schiele
eine der führendsten Persönlichkeiten der
deutschen Landwirtschaft für sein Kabinett zu
gewinnen, einen Politiker, der nicht nur in
weitesten Kreisen der nationalen Rechten gro
ßes Ansehen genieße, sondern auch die beste
Gewähr dafür biete, daß endlich einmal von
einer Regierung wirklich durchgreifende Maß
nahmen gegen die Rat der Landrvirtschast un
ternommen würden. Der „Lokal-Anzeiger"
sagt, das neue Reichskabinett sei nicht — löte
angekündigt und vom Reichspräsidenten gefor
dert — eine Regierung von parteipolitisch un
gebundenen Persönlichkeiten. Mit Ausnahme
SchieleS seien sämtliche Minister im parlamen
tarischen Sinne Parteiminister. Die Rechte
dürfe dieses Kabinett nicht zur politischen Tat
sache werden lassen. Das „Berliner Tageblatt"
bedauert, daß in einem Kabinett von dieser
Zusammensetzung und Prägung ein Demokrat
auf verlorenem Posten sitze. Wenn das Kabi
nett keine öeutschnationale Hilfe erhalten soll
te, könne es dem sofortigen Sturz nur durch
die Auflösung des Reichstages begegnen. Die
„Bossische Zeitung" sieht politisch trotz aller
Bedenken - wirtschaftlicher Natur in der Zu
sammensetzung» des neuen Kabinetts einen
nicht zu unterschätzenden Fortschritt. Zum
ersten Male sei es gelungen, eine große Anzahl
nichtsozialistischer Parteien auf dem Boden
eines republikanische» Regierungsprogramms
zu einigen. Dr. Brünings Person garantiere
vor allem, daß man der neuen Regierung
fair play geben werde. Der „Vorwärts" sagt,
die Stellung der Sozialdemokratischen Partei
zu dieser Regierung sei klar vorgezeichnet —
es sei die Stellung der entschiedenen Opposi
tion. Die Sozialdemokratie werde vom ersten
Tage an bestrebt sein, diese Regierung zu be
seitigen. Brüning werde gezwungen sein, eine
Mehrheit nach rechts hin zu suchen. Mißlinge
dieser Versuch, so müsse den verfassungsmäßi
gen Notwendigkeiten Raum gegeben und die
Lösung der Krise innerhalb des parlamenta
rischen Systems gesucht werden. Das bedeute,
der.stärksten Partei des Reichstages den Auf
trag zur Regierungsbildung und Ueberwin-
simg der Krise zu geben.
Fortsetzung rrorr der 1. Seite.
planes und somit dis Handlungsfreiheit überhaupt
nicht eintreten könne. Da Herriot jedoch daraus
bestehe, erkläre er öffentlich vor der Kammer, daß
die Handlungsfreiheit sich nur im Nahmen
des Artikels 13 des VölkerSundspaktes
bewege. Diese Ausführungen Tardieus wurden
mit Beifall begrüßt. Zum Schluß seiner Ausfüh
rungen bat der Ministerpräsident darum, bei einer
so wichtigen Frage wie der Ratifizierung des
Poungplanes alle parteipolitischen Gegensätze fal
len zu lassen, um einstimmig für die Ratifizierung
der Haager Abkommen und des Pouugplaiies zu
stimmen. Es sei eine mittelmäßige Politik, zu
behaupten, daß man seine Ansicht niemals ändern
werde. Tardieu führte als Vorbild Strefemami
an. , .
Louis Marin machte der Regierung den Vor
wurf, auf der internationalen Konferenz nur Zu
geständnisse gemacht zu haben. Als letzter Redner
bestieg Herrlot noch einmal die Trübüne und er
klärte, daß er sich mit den Ausführungen Tardieus
bezüglich der Anwendung des Artikels 13 des Völ
kerbundspakts zufrieden gegeben hätte, wenn der
Ministerpräsident im Laufe des Nachmittages nicht
einige Reserven über die Handlungsfreiheit ge
macht hätte, die in dem Fall in Kraft trete, wenn
der Völkerbundspakt versage. Es kenne selbstver
ständlich eintreten, daß Artikel 13 des Völkerbun
des ungenügend erscheine. Was bedeute dann
Handlungsfreiheit? Militärische Sanktionen?
Man habe sie einmütig beiseite gelegt, und das sei
eine Ehre für Frankreich. Außer diesen militäri
schen Sanktionen gebe es aber noch wirtschaftliche
Sanktionen, die schwerer sein könnten als die mi
litärischen. Man müsse sich bemühen, ,'m Rahmen
ier internationalen Sanktionen zu bleiben.
du WàhM des MmnmhŞŞs.
Das Parteiorgan der Radikalen,"die ,,Nepu-
oUquc", wirft Tardieu vor, daß er nicht geschil
dert habe, wie er sich nur in Zukunft das Ver
hältnis zu Deutschland vorstelle. Einen solchen
Ausblick zu geben, wäre Sache Briands gewesen,
''er leider abwesend war.
Im „Soir" schreibt der sozialdemokratische
deputierte Frossard. außer Frage stehe von jetzt
LN, daß Frankreich in der Zukunft das Rheinland
nicht wieder besetzen werde. Von den Müttern der
Rechten bezeichnet „Figaro" die Annahme des
Aoungplanes als eine Gefahr und eine neue Aera.
Die Kammer hätte sich fragen müssen, ob es nicht
besser sei, im Rheinland zu bleiben, als sich auf
dieses Abenteuer einzulassen, und das „Journal des
Debats" steht in der Rheinlandräumung ein
Opfer, das Frankreich bringe, und dem nur un
sichere Vorteile gegenüberstünden.
Das Haager Abkommen ging dem Senat zu,
wo es gegen Wochenende erledigt sein wird.
*
Für das Inkvaftsetzen des Lsoungplanes hat
sich in Frankreichs Kammer eine überwältigende
Mehrheit gesunden. Die Opposiüon war zahlenmä
ßig sehr viel kleiner als die bei der Tsoungplan-
Verabschiedung im Deutsche« Reichstag. Rund 60
französischen Minusstimmen (Rein und Enthaltung)
stehen an die 200 Minusstimmen im Reichstag (da
von 192 Nein) gegenüber. Frankreich ist eben der
Nutznießer, und wir sind die Zahlenden, das drückt
sich auch in den Abftimmungszahlen aus.
Im übrigen bemühte sich Tardieu, eine ver
hältnismäßig sanfte Flöte in der Sanktionssrage
gegen Deutschland zu blasen. OL der Artikel 13 der
Völkerbundssatzung, auf den sich Tardieu schließlich
zurückzog, Nothelser in allen Fällen, komme was da
wolle, sein wird, bleibt fraglich. Ueberraschungen
sind nicht ausgeschlossen. Das lassen auch Bemer
kungen Herriots durchblicken, der, wie sich jetzt her
ausstellt, in der Sanktionssrage denn doch maßvoller
ist, als man auf Grund einer Sonnabendmeldung
hatte annehmen können. #
Der Nachhall
von Wshröen.
4-G Wochenlang hat der Wöhrdener Prozeß
dis Oeffentlichkeit beschäftigt. Wir haben das
Urteil und dis Begründung des Urteils am Sonn
abend veröffentlicht und glauben der Ansicht Aus
druck geben zu müssen, daß bei der Schwere der
Folgen — drei Menschenleben gingen verloren
und bei dem bewußten Aufmarsch der Kommuni
sten an dem unseligen Tage von Wöhrden, der zum
mindesten der Oertlichkeit nach hätte vermieden
werden können, die Strafen u. E. recht milde aus-
gesallcn sind. Sie werden darum in weiten
Kreisen kein Verständnis finden. Das Urteil hat
zu manchen Diskussionen in der Oeffentlichkeit
Anlaß gegeben. Wir geben nachstehend die Blät-
terstimmen der den beiden Prozeßparteien nahe
stehenden Presse wieder, damit sich unsere Leser
ein Bild davon machen können, wie das Urteil
hier aufgenommen worden ist. Es ist zugleich ein
Stimmungsbild zur Zeitgeschichte und der in ihr
gärenden Gegensätze.
Das Organ der Nationalsozialisten in Schles
wig-Holstein schreibt u. a.:
„Das Schwurgericht hat gesprochen. Ein
Schandurteil ist gefallen, das eins Kapitulation
vor dem Blutterror der Kommunisten bedeutet
Die bürgerliche Justiz hat dem Rechts
empfinden des deutschen Volkes einen Schlag
ins Gesicht versetzt, so daß die kommunistische
Bluttat von Wöhrden, der drei Menschenleben
zum Opfer fielen, nicht die erwartete Sühne
gefunden hat. Die gegebene Urteilsbegründung
war in der Form eine Ungeheuerlichkeit. Eine
Instinktlosigkeit ist es, wenn man sich eine
Aeußerung des Angeklagten Heuck zu eigen
macht, daß sich jeder heute darauf gefaßt machen
muß, bei einem Besuch gegnerischer Versamm-
. Jungen eine Tracht Prügel zu erhalten und dies
als gegebene Tatsache hinnimmt, ohne gleich
zeitig zu dem notwendigen Schluß zu kommen,
daß eben dieses politische Rowdytum von den
Kommunisten systematisch hochgezüchtet worden
ist. Geradezu unglaublich ist es, wenn das Ge
richt bei den Kommunisten Angriffsabsichten
verneint und ein Schwurgericht, in dem doch
Männer des gesunden Menschenverstandes rich
ten sollen, einen politischen Prozeß formal-
juristisch erledigen zu können glaubt.
Das gleiche gilt für die Bluttat. Zwar
muß das Gericht zugeben, daß die Tatbestände
des Landfriedeusbruches, der Sprengung eines
nicht verbotenen Umzuges und des Raufhandels
gegeben sind, aber es läßt auch hier Milde bei
den Kommunisten walten, indem es den Ein
bruch der Kommunisten als Ueberzeu
gungstat wertet. Das Niederstechen von
Menschen ist keine Ueberzeugungstat,
sondern eine verbrecherischeTat!
Völlig unberücksichtigt läßt' das Gericht, daß
es sich an dem Abend um eine nationalsoziali
stische Versammlung handelte. Was wollten
dis Kommunisten in Wöhrden? Warum mar
schierten sie dreimal bei Rave vorbei? Warum
marschierten sie nicht nach Heucks Rede direkt in
dis Lindenstraße? Das Schwurgericht sieht dar
in keine Angriffsabsichten der Kommunisten.
In der Urteilsbegründung erfahren die ersten
zwei Fragen überhaupt keine Erwähnung, ob
gleich die Anklage gerade diesen wesentlichen
Punkt stets hervorhob. Nein, man bejaht bei
den Kommunisten eine friedliche Absicht, will
nichts wissen von der Mordtendenz der KPD.,
sondern will die Tat juristisch beurteilen.
Der Meuchelmord an unseren Kameraden
Schmidt und Streibel blieb seitens der Justiz
ungesühnt. Die Sühne dieser Tat bleibt
uns, den lebenden Kämpfern, vor
behalten ! Auf den Tag, wo über Deutsch
land das Banner der deutschen Revolu
tion flattert und die Paragraphen-
Justiz abgelöst werden wird durch dieVolks-
justiz!"
Das Organ der Kommunisten für Schleswig-
Holstein, das in Hamburg erscheint, schreibt u. a.:
„Das Dithmarscher Kla°ssenurtrî!,
das gestern gefällt worden ist, nimmt in der
Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung
eine ganz besondere Rolle ein. Es ist ein Be
weis dafür, wie es vor allem die Klageerhebung
selbst gezeigt hatte, daß die Bourgeoisie mit
allen Mitteln des Justizterrors versucht, die
kommunistische Führung des Befreiungskampfes
der Werktätigen Massen zu dezimieren, dis Kom
munisten als gemeine Verbrecher und Mord
brenner hinzustellen.
Es kann gesagt werden, daß die Bourgeoi
sie mit dem Meldorfer Monsterprozeß ihr Ziel
nicht erreicht hat. Wohl sind, wie es ja von
einem bürgerlichen Klaffengericht gar nicht
anders zu erwarten sein kann, die kommunisti
schen Angeklagten zu Strafen verurteilt worden,
die die größte Empörung unter den werktätigen
Massen der Wasserkante und ganz Deutschland
erregen müssen.
Aber selten wohl hat ein Prozeß so außer
ordentlich dazu beigetragen, den Massen so deut
lich die Maschinerie der k a p i t a l i st i s ch e n
Klassenjustiz vor Augen zu führen. So
offen hat selten eine Staatsanwaltschaft sich
zum Anwalt der bourgeoisen Rache
politik gegen die revolutionären Arbeiter
gemacht. <4?
Die Antwort auf das Meldorfer Klassen-
urteil der Bourgeoisie ist die verstärkte Aktivität
des Proletariats in Stadt und Land unter den
Losungen der Kommunistischen Partei im
Kamps um Lohn, Brot und Macht, im Kamps
gegen Faschismus und Arbeiterverrat, für den
Sieg der Arbeiterklasse, für den Sozialismus!"
* «
*
Feiern m ffitafte NsmMs.
Am Grabe des Altreichskanzlers Bismarck in
Friebrichsruh fanden am Sonntag zur Erinnerung
an Bismarcks 113. Geburtstag zwei Feiern statt.
Bei der ersten Feier, die von Abordnungen der
verschiedenen vaterländischen Verbände und Ver
eine Hamburgs besucht war, hielt Pastor Fork-
Hamburg die Gedenkrede, in der er ermahnte,
dankbar einer Zeit zu gedenken, die einen so großen
Führer an die Spitze der deutschen Politik gestellt
habe, und den festen Glauben an Gott und die
heiße Liebe zum Vaterlands zu wahren, dis Bis
marck den Mut und die Kraft gaben, das deut
sche Volk zu einen. Es wurde ein mit schwcirz-
weiß-roten Schleifen umwundener Kranz im
Namen der Verbände am Grabs niedergelegt. Die
zweite Feier wurde vom Alldeutschen Verbände
in Hamburg veranstaltet. Die Gedächtnisrede
hielt hier der deutsch-nationale Bürgerschafts-
abgeordnets Karl Witt.
LerMtiger BmerMvM.
In Berlin, und zwar im Brüdervereins
haus an der Kurfürstenstraße, fand vom 27.
bis 29. März ein sog. Erster Europäischer
Bauernkongreß statt, dem kommunistische
Tendenzen nachgesagt werden und der unter
der Leitung eines holländisch-friesischen Bau
ern namens van Dann stand. Die Polizei
glaubte Grund zu haben, sich die Pässe der
Kongreßteilnehmer einmal ansehen zu müs
sen. Die Kontrolle ergab, daß sich unter den
143 Teilnehmern 77 Ansländer befanden, von
denen 26 ohne ordnnngsgemätzc Legitimati-
onspapiere waren und höchstwahrscheinlich il
legal die Grenze überschritten haben. Unter
ihnen befanden sich 17 Polen, 4 Tschechen, ein
Italiener, ein Süslawe.
Die Kongreßteilnehmer sollen ans 17
Ländern zusammengekommen sein. In den
Reden wurde, wie die „Bossische Zeitung" be
richtet, ein bolschewistisches Agrarprogramm
propagiert. Unter den Angehaltenen befad sich
auch der Professor der Universität Oxford,
Mitrany, der seinen Paß aber aus deut Ho
tel beschaffen konnte und sofort auf freien
Fuß gesetzt wurde.
* * *
Kundgebung des KyMmserbundes
für ßmdMmg.
Der Vorstand des Deutschen Reichslrie-
gerbuudes Kyffhäuscr, der 3 Millionen Mtt-
glieöer umfaßt, veröffentlicht folgende Kund
gebung:
„Der Reichspräsident, Herr Generalfeld-
marschall von Hindenburg, ist in den letzten
Wochen, in denen die politische Erregung auf
das höchste stieg, das Ziel verletzender nnd
maßloser persönlicher Angriffe gewesen. Wer
nicht vom Parteihaß verblendet ist, kann tut
Interesse des deutschen Ansehens in der Welt
solche Schmähungen nur auf das tiefste be
dauern.
Der Kyffhäuserbunü hat nicht die Ent
schlüsse des Reichspräsidenten in den politischen
Wirren der letzten Zeit zu verteidigen, wohl
aber ist er entschlossen, sich vor seinen hochver
ehrte» Ehrenpräsidenten und Feldmarschall zu
stellen, wenn man es wagt, ihn persönlich her
unterzureißen unö seine hohen Verdienste für
das Vaterland zu bestreiten. Wo Parteihaß,
krankhaft verzerrter Ehrgeiz und Selbstüber
hebung die Feder führen, da kann ein gerechtes
Urteil über eine geschichtliche Persönlichkeit
nicht entstehen.
Der Feldmarschall steht schon durch seine
menschlichen Eigenschaften hoch über denen,
die ihn jetzt schmähen. Seine Ehrfurcht gebie
tende Persönlichkeit sollte jedem wahrhaften
Deutschen zu wertvoll sein, um den 82jährigen
wegen politischer Meinungsverschiedenheiten
in so unwürdiger Weise anzugreifen."
Mineķ? BUmi in yà
In Polen ist eine Art Militärdiktatur wieder
int Anzug, nachdem Jan Pidsulski den Auftrag
zur Kabinettsbildung zurückgegeben und Oberst
Slawek daraufhin das Kabinett gebildet Hatz
Gegenüber der Regierung Bartel weist das Ka
binett Slawek nur zwei Aenderungen auf, im
Vorsitz und im Justizministerium. Der Sejm
wurde in die Ferien geschickt. Slawek ist 51 Jahre
alt. Während des Krieges war er Pidsudskis Ver
trauensmann.
Am gestrigen Sonntag veranstalteten die So
zialisten in Warschau UmziM gegen das Kabinett
Slawe?. Es kam zu einigen Zusammenstößen mit
der Polizei.
AZ WrmM§ ErlWKMNgMsstz
sitWMMMU.
Der thüringische Landtag nahm mit 23 Stint«
men der Regierungsparteien zogen 25 Stimmen der
Sozialdemokraten, Kommunisten und der Demo
kraten das Ermächtigungsgesetz an. Es hat bis zum
30. September d. I. Gültigkett und gibt der Regw-
rung die Möglichkeit, umfassende Verwaltungsein-
schränkungen und einen einschneidenden Perşonaî-
abüau durchzuführen, um, wie TU. meldet, den An
sang April zu erwarlenden neuen Haushalt auszu
gleichen, soweit dazu nicht neue Steuererhebungen
notwendig werden.
LŞ VMiWsWStes.
Ein öjKrigZZ Mtzchsn MMchrm.
' hd. Lunden, 31. März. (Drahtbericht unseres
Vertreters). Als am Sonntagnachmittag gegen 6
Uhr der Autoschlosser Möller aus Tellingstedt mit
seinent Kraftwagen «ns dem Heimweg von Lunden
nach Tellingstedt das Dorf Krempel passierte, lief
das 6jährige Mädchen des Arbeiters S. von seinen
Wagen quer über die Straße. Das Kind wurde von
dem Kraftwagen erfaßt und eins Strecke fortge
schleift. Dabei gingen ihm die Räder des Wagens
über den Kopf und führten den sofortigen Tod her
bei. Die Schuldsrage ist noch ungeklärt.
In der am Sonnabend erschienenen Anzeige
Totalansverkaus der Firma Johs. Holm, Rends
burg, war — in einem Teil der Auslage — ver
sehentlich der Preisnachlaß mit 10 % statt mit
70 % angegeben.
Spott vom SSRNtSA.
IBorhsricht).
In den Spielen um die norddeutsche Meister
schaft wurde der Hamburger Sportverein von
Hannover 98 mit 0 : 1 geschlagen, eine große
Ueberraschrrng. — Union unterlag in Hannover
nach Verlängerung gegen Arminia 3 : 4 (2 : l)
(3 : 3). -
Der H. T. B. von 1882 gewann in Hamburg
den Titel eines Kreismeisters im Fußball gegen
den Kieler M. T. V. von 1844 mit 4:3. —
Im Handballpokalspiel siegte im Endspiel Ber
lin über Mitteldeutschland 13 : 3 (8 : 1).
Bei den Kreiswaldlausmeisterschaften des
Tnrnkrerses 4 in Schwartau belegte „Glück Aus"
Büdelsüors, in der Anfängerklasse über 7500 Mir.
den ersten Platz in 25 : 38 Minuten. In der Mei
sterklasse belegte Kühl von demselben Verein den
14. Platz. •—
Interessante Ergebnisse: R. B. V. Liga gegen
Gelb-Blau 1 : 1; BfB.-Kiel gegen Preußen Ger
mania 8 : 1 (0 : 0)!!!! — —
Schleswig 06 gegen Sportfreunde 3 : 0;
Brunswik' gegen Nordmark 3 : 2; Eintracht-Kiel
gegen Eckernföröe 6 : 3: Spiele des R. B. V. gegen
N. B. V.3-Hohenwestedt 6 : l; 1. Knaben gegen
Nortorf 9 : 0,- 3. Schüler gegen 1. Kn. Hohen-
westedt 0 : 3: 2. Knaben gegen 2. Knaben Hohen-
westebt 0:2:
Letzte Mrafp m MvW-MsrSt
Hamburg, de» 3l. Mļļrz 1830
Getreide sPresse in N4l per 1000 ffo.ļ
Weizen franko Hamburg 75/76 kg
Weizen ab inland. Station
Roggen franko Hamburg 70/71 kg —
Roggen ab inland. Station —
Wintergerste ab inland. Station
Sommergerste ab inland. Station-»«»
Donaugerste, wgfr Hamburg, loko —
Kanada Western lll - Gerste prompt -
Haler franko Hamburg
Hafer ab inland. Station
La Plata Mais
Futtermittel lVresie şn R4ļ
per
264.00—266.00
250.00—252.00
162.00—164.00
143.00—150.00
152.00—154.00
170.00—186.00
172.00—176.00
162.00-4 66.1)0
!48.00—l 52.00
146.00—150.00
50 Kg. ernt.
Weizenkleie.inland.
Weizenkl., inl. mgr.
Rogaenkleie. inl. ••
Rrastl-o.LaVlatakl,
Rral.-oLaPl.-Poll.
Gbile-Kleie
Eüile-Pollards
4.25
4.25
4.60
5.60
5.60
Palmk. Harb.-Mlbb.
siokoskuck. -
Raoskuîb- -
Erdnnķîkuch^,
Leinkuchen „
R°isfn-Mebl24Ş
Soya-Schrot
5.80
7.65
6.00
6.90
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4.10
7.2»
Mehl (Preise in per mg fta.l
Auszugmehl fites. Mühlen 45.00
Bäckermebl fites. Mühlen — 39.50
70% Roggenmebl biet. Müblen27.50—23.50
Roggengrobmebl hieb Müblen 20.00—21.75
T«nd«n,: Getreide stetig. Futtenntttel stetig, Mrh! fest.
* * *
Berliner GelreidefrührrmrLt
vom 31. Mär, 1930
Tendenz: Stetig, »och unentwickelt
Umsatz: —
Weizen....252.00-254.00 ! Hafer: 138.00-149.00
Roggen.... 148.00-150.00 Weizenkleic..77.50-92.50
Gerste 151.00-161.00 - Roggenkleie.. S0.00-3Ş
»fix 1000 k*