Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 1)

nein Urteil gegen die Rechtsprechung des 
Reichsgerichts anzukämpfen. Nach seiner 
Auffassung sei die Bestimmungszensur eine 
sportliche Betätigung, durch die der junge 
Student Mut und Unerschrockenheit erwerben 
und die Technik des Fechtens erlernen solle. 
Der Boxkampf sei im allgemeinen weit ge 
fährlicher als die Mensur. 
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Scharfe ZurLÄmeifrrng einer foziaidemokratifchen DarsteLnng durch die 
bayrische Regierung. 
sn„,£,ï„,î?ï«1 ... worden. Der Schaden beträgt etwa zwei Mil 
(&tnfuļ!0|f£ttt ß»l0 MßchWmbi 34 Honen Mark. Mehrere Feuerwehrleute wuv 
ZebkMchêN. den getötet. 
Zu einem in der gestrigen „Münchener Post" 
(sozialdemokratisch) veröffentlichten Ausruf, der die 
Möglichkeit eines Putsches in Bayern andeutet, wird 
von amtlicher bayerischer Seite, wie WTB. aus 
München berichtet, eine Erklärung veröffentlicht, m 
der dieser Aufruf als unverantwortlich bezeichnet 
und weiter gesagt wird, es seien auch nicht die ge 
ringsten Anzeichen für eine solche Gefahr in Bayern 
vorhanden. Der Alormruf sei jedoch geeignet, in 
nerhalb und außerhalb Bayerns, im Reich und im 
Ausland falsche Eindrücke zu erwecken, völlig unbe 
gründet« Beunruhigung zu schaffen und dem An 
sehen des Reiches und Bayerns schweren Schaden 
zu bereiten; «r sei nichts anderes als «in Partei- 
Manöver und verdiene vor allem auch im Interesse 
der arbeitenden Wirtschaft, die schärfste Zurückwei 
sung. Es bestehe keine Putschgefahr in Bayern. 
Alles ander« sei Lüge. Im übrigen habe die baye 
risch« Staatsregierung alle Machtmittel, die not 
wendig wären, um jeden Putschversuch, komme er 
von einer Seite, von welcher er wolle, im Keime zu 
ersticken. Man dürfe sich darauf verlassen, daß sie 
keinen Augenblick zögern würde, von diesen Macht 
mitteln energische« Gebrauch zu machen. 
In Haßlach (Obersranken» wurden vier 
Kinder von einer explodierenden Sprengkap 
sel, mit der sie gespielt hatten, schwer verletzt. 
Ein 13jähriger Schüler in Berlin schoß 
auf einem Schulausslug mit einem Luftge 
wehr aus einen Baum. Die Kugel prallte 
ab und flog dem Jungen ins Auge. Sein Zu 
stand ist sehr ernst. 
In einem Newyorker Stadtteil explodier 
te beider Bohrung eines Schachtes vorzeitig 
eine Sprengladung. 9 Personen wurden ver. 
letzt. 
Die „Europa" wurde am ersten Tag von 
etwa 9900 Personen besucht. 
Frau Hanau hat den Hungerstreik ausge 
geben, nachdem drei Gerichtsärzte sie noch 
mals daraus aufmerksam machten, daß sie sich 
durch den Streik nur selbst schade. Der Zu 
stand der Frau Lanau war bereits sehr be 
denklich. 
Berlin, 28. März. (Eig. Meldung.) 10 
Studenten wurden vom Schöffengericht Mo 
abit von der Anklage des Zweikampfes mit 
tödlichen Waffen freigesprochen. Die Stu 
denten hatten Bestimmungsmensureu ausge- 
fochten. Nach einer Entscheidung des Reichs 
gerichts sind solche Mensuren gemäß den Be 
stimmungen des Strafgesetzbuches als Zwei 
kampf zu bestrafen. Trotzdem kam das Schöf 
fengericht unter Leitung des Amtsgerichtsra 
tes Burkardt nach langer Beratung zu sei 
nem freisprechenden Urteil. In der Begrün 
dung wird u. a. ausgeführt, die Bestimmnngs- 
mensuren seien nicht zwischen feindlichen 
Paaren, sondern zwischen Freunden und Ka 
meraden ansgesochten worden, könnten also 
nicht als ernsthafter Zweikampf angesehen 
werden. Das Gericht sei sich bewußt, mit sei- 
Wsàre tmmà 
„Fliegt roter Adler" irr Süderbrarnp. 
Das Nordmark-Landestheater wird am 
heutigen Sonnabend das Schauspiel „Flieg', 
roter Adler von Tirol" von Fred Anger- 
meyer im „Angler Hof". Süderbrarnp. zur 
Aufführung bringen. Ausführliche Voran 
kündigungen brachten wir bereits in unserer 
Süderbraruper Ausgabe. 
Deutscher Reichstag 
Sicher und Dauerhaft 
Ist der VERBESSERTE OPEL 
Der Notetat für 1930 verabschiedet. — Emil 
Köster spricht humorvoll zum Eaststättengesetz. 
— Der Jurist Kahl beleuchtet den Zusammen. 
hang von Alkoholismus and Verbrechen. 
Der Reichstag verabschiedet« in seiner gestrigen 
Sitzung zunächst den Notetat kür 1930. Das Wort dazu 
nahm nur der kommunistische Abg. Torgier, der di« 
Gelegenheit benutzte, um unter Hinweis aus die Re- 
gierungsttije den Sozialdemokraten einige Bosheiten 
z» sagen. 
In der Fortsetzung der zweiten Beratung des Gast. 
stâttengejehes. nahm ein Sachverständiger, der Präsi 
dent des Deutschen Eastwirleverbandes, Emil Köster 
von der Mirtschaftspartei, das Wort. Er hatte bald 
das Ohr des ganzen Hauses von rechts bis links, denn, 
wenn er mit hamburgischem Humor die Schwierigkeit 
schilderte, die Grade der Betrunkenheit bei einem East 
festzustellen, oder wenn er von der Abneigung seßhafter 
Gäste gegen die Polizeistunde sprach, fand er „Sach 
verständige" und Erfahrene auf allen Seiten des Hau 
ses. Heiterkeitsstürm« durchbrausten oft den Saal, di« 
sich noch steigerten, wenn der Redner bekannt« trink 
feste Parlamentarier als Kronzeugen dafür zitierte, 
daß die Freude an einem grüe-i Schoppen mit politi 
schen und sonstigen Fähigkeiten durchaus vereinbar sei. 
Im Gegensatz zu diesem Redner beleuchtete Abg. 
Kahl (DBP.) die ernste Seite des Problems, den Zu 
sammenhang zwischen Alkoholismus und Berbrechen, 
Dieser Zusammenhang ist nach Kahl viel enger, als 
ihn die Statistik darstellen kann. Mit vollem Recht 
sei deshalb im neuen Slrafgesctzentwuif aufgeräumt 
worden mit der Nachsicht in der Verurteilung der 
Trunkenheit als milderndem Umstand. 
Abg. Sparrer (DDP.) und Abg. Bickes von der 
Deutschen Volkspartei äußerten, ebenso wie der Redner 
der Wirtschaftspartei. Bedenken gegen einzelne Be 
stimmungen des Gesetzes, stimmten aber im ganzen der 
Vorlage zu. 
Die Beratung konnte nicht zu End« geführt wer 
den. Bisher, und zwar 4 mal, blieben die Vorlagen 
eines Gaststättengesetzes immer unerledigt, weil in 
zwischen schwere politische Krisen ausgebrochen waren 
Am Sonnabend und Montag finden Plenarsitzungen 
nicht statt, weil man warten will, bis die neue Regie 
rung zustande gekommen ist. 
^ * * • 
Der KIM um ims ķķmnMsche 
Im thüringischen Landtag stand das Ermächti- 
gungsgesetz zur Debatte. Die Sozialdemokratte 
ließ durch ihren Redner erklären, daß sie das Ge 
setz als verfassungsändernd und versassungswidr-g 
bezeichne. Dieter Auffassung schloß sich auch der 
demokratische Vertreter an, der erklärte, daß er das 
Geletz ablehnen werde. Die Deutsche Volkspartei 
ließ erklären, daß sie nach Ueberwindung gewisser 
Bedenken zu der Ueberzeugung gekommen sei, der 
Erlaß des Ermächtigungsgesetzes lei notwendig, und 
sie hoffe auf seine kluge und maßvolle Handhabung. 
Die Abstimmung über das Gesetz wird am Sonn 
abend erfolgen. 
* 
ßssMs MķĢMSWherumen. 
Die gestr'ge Sitzung des hessischen Landtages 
brachte eine Ueberra'chung. D'e von der Regierung 
unterbreiteten Vorschläge zur Aenderung der Ver 
fassung (Einfügung der b'sher in der Londesver- 
fosiung enthaltenen Bestimmung über di« Zahl der 
Abgeordneten in das Wahlgesetz und damit Herab 
setzungsmöglichkeiten durch einfache Londtagsmehr- 
heit, Landtagsdouer von vier Jahren, Derfasiungs» 
änderungen mit qualifizierter, aber nicht wie bis- 
her. Achtzehntelmehrheit) sind mit 32 gegen 10 
Stimmen angenommen worden. Ausschlaggebend 
war die Haltung des Landbundes, der mit den Koa- 
litionsporteien und der Bolksrechtpartei die An. 
nähme ermöglichte. Das Geietz soll mit dem Tage 
seiner Derkündung in Kraft treten. 
' 
Riescnfener in einer japanischen Stadt. 
Tokio. 28. März. In der Stadt Komatsu- 
Machi im Nordwesten des Landes sind durch 
einen Brand 799 Gebäude, darunter die Po 
lizei, die Schttlen und das Rathaus, zerstört 
Wi 
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