Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 1)

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Zweites Blatt 
àrtag. 
28. März 
E l s e V e i t h so frisch und impulsiv wieder 
gab. Sie war die rechte Partnerin des Fi 
garo, die mit dem Grafen spielt, wie die Katze 
mit der Maus. Frisch und voller Liebreiz 
war der Cherubin, den uns Wera Wick- 
t o rs auf die Buhne brachte. Kein anderer 
als Mozart konnte jemals solche Figur auf 
die Bühne stellen. Ein anmutiger Knabe an 
der Schwelle männlicher Reife, jedem weibli 
chen Wesen gegenüber in unbewußt erwa 
chender Sinnlichkeit befangen und trotzdem 
keusch. Zweifellos eine Bestätigung Mozarts 
eigener Reinheit. Die übrigen Rollen waren 
ebenfalls gut besetzt, die derbkomijchen Par 
tien vor allem trefflich typisiert. — Das Or 
chester unter Hans Gahlenbecks Lei 
tung spielte mit überlegener Virtuosität. Die 
Dekoratiorren wirkten prächtig, die Regie hatte 
mit Geschick alles auf den Stil des Rokoko ein 
gestellt. Das volle HauS gab gern und reich 
lich den wohlverdienten Beifall. r2- 
biitduilg zum besseren Verständnis der Zuhörer 
schuf. Kostüme und Bühnenbilder waren geschmack 
voll gewählt. Die Zuhörer, die den Saal bis auf 
den letzten Platz füllten, kargten am Schluß nicht 
mit Beifall. Rektor Weinreich sprach darauf da» 
Schlußwort. 
* Der Motorsportklub Rendsburg e. B., Orts 
gruppe des Allgem. Deutschen Automobil-Clubs, 
veranstaltet am Sonntag, dem 30. d. M., als Auf 
takt des Sportjahres 1930, seine Clubanfahrt nach 
Bordesholm. Der Start ist mittags 12,30 Uhr 
vor der Stadthalle. Die Hinfahrt führt über Je- 
oenstedt, Brammer, Nortorf nach Bordesholm, 
während die Rückfahrt über Kiel erfolgt. 
* St. Marienkirche. Der Gottesdienst in der 
Marienkirche, der im Winter um 10 Uhr angefan 
gen hat, wird vom kommenden Sonntag ab, an 
dem die erste Konfirmation stattfindet, wieder am 
Vi 10 Uhr beginnen. Der Eottesdienstbeginn ai« 
1-10 Uhr wird bis zum kommenden Winter beļ-> 
behalten werden. Der Kindergottesdienst fällt 
wegen der Konfirmationen vorläufig aus. und bs- 
ginnt wieder am Sonntag nach Ostern. 
* Ivo Puhonnys Marionettentheater-Direktion 
Ernst Ehlert. Fast 2 Millionen Menschen haben 
schon Puhonnys Marionetten bestaunt und in reiner 
Herzensfreude belacht und beklatscht. In etwa 200 
Städten allein in Deutschland haben diese Puppen 
gespielt, gesungen und getanzt. Aber nicht nur in 
Deutschland spielte das Theater, die bisherigen Vor 
stellungen, deren Zahl etwas über 4000 beträgt, fan 
den auch in der Schweiz, Belgien, Frankreich, Tsche 
choslowakei, Dänemark, Holland und sogar in In 
dien (Sumatra und Java) statt, und das Publikum 
Rendsburg, den 28. März 1930. 
zart kann so leichtbeschwingt und anmutig 
schreiben! Aus dem Alltag wird man geho 
ben in eine Sphäre der reinen Kunst, die ihre 
Wirkung auf den Menschen zu keiner Zeit 
verfehlen wird. 
Die Aufführung, für die Georg Hartmann 
verantwortlich zeichnete, war in allen Teilen 
aufs beste gelungen. F r e d e w i n I l l e r t 
war ein ausgezeichneter Figaro, untadelig im 
Singen und lebendig im Spiel. Manchmal 
hätte man ihn gern energischer gesehen, denn 
es war schließlich seine zukünftige Frau, mit 
der der Graf sein Spiel treiben wollte. Viel 
leicht aber war seine Auffassung dem Geist 
der damaligen Zeit besser angepaßt, einer Zeit, 
in welcher der Herr eine unbedingte Vormacht 
stellung innehatte. Die Rolle des Grafen, 
der es seinem Stande schuldig zu sein glaubte, 
sich außerehelich zu vergnügen, wurde von 
Adolf Martini sehr wirkungsvoll ge 
geben. K ü t h e T r a ß gab der Gestalt der 
Gräfin mit Spiel und Stimme überzeugendes 
Leben. Die edle Fran, die ihren Mann liebt, 
und darunter leidet, daß sie ihm gleichgültig 
geworden ist, wurde von ihr lebendig verkör 
pert. lind gar die Susanne, deren Rolle 
Der dsrêàstge 
für das Rechnungsjahr 1930-31 liegt vom 27. März 
bis zum 9. April im Rathaus, Zimmer 3, aus. Er 
ist nach einem Einheitshaushaltsplan des Reichs 
städtebundes aufgestellt. Der Voranschlag schließt 
in Einnahme und Ausgabe mit 3 944 737 RR ab 
(gegenüber 3 368 722 RR im Vorjahre) und zwar 
in Titel 1 „Allgemeine Verwaltung": Einnahme 
73 713 RR, Ausgabe 206 807 RR; Titel 2 „Poli 
zeiverwaltung": Einnahme 26 000 9uW, Ausgabe 
142 600 RR: Titel 3 „Bauverwaltung": Ein 
nahme 140 RR, Ausgabe 142980 RR; Titel 4 
„Gemeindeveranstaltungen": Einnahme 514 267 
TxJl, Ausgabe 183 507 RR; Titel 5 „Schulwesen" 
Einnahme 265 046 3iJl, Ausgabe 812 548 RR; 
Titel 6 „Wohlfahrtspflege": Einnahme 528 410 
RR. Ausgabe 714 370 RR; Titel 7 „Kranken 
haus": Einnahme 145 100 RR, Ausgabe 160 810 
RR: Titel 8 „Finanzverwaltung": Einnahme 
2 380 749 RR, Ausgabe 1 554 941 RR; Titel 9 
„Insgemein": Einnahme 11312 RR, Ausgabe 
26124 RR. 
An Zuschlägen zu den Realsteuern sind vor 
gesehen 700 Proz. zur Erundvermögenssteuer — 
674 750 RR. Danach beträgt die Miete wie in 
den letzten 6 Monaten des alten Etatsjahres 142 
Prozent. An Eewerbeertragsteuer sollen erhoben 
werden 1000 Prozent — 225 000 RR, an Eewerbe- 
kapitalsteuer 2000 Proz. — 176 000 RR. Die 
städtischen Werke sollen 320 000 RR an die Stadt 
kasse abführen. Die Tarife für Strom, Gas und 
Wasser sind deshalb neu festgesetzt. Neben einer 
nach der Zahl der Zimmer einer Wohnung be 
rechneten Grundgebühr ist der Preis für die ver 
brauchte Kilowattstunde auf 38 •<$ festgesetzt, für 
Gas auf 18 F. Der Wasserpreis soll 30 F je Kbm. 
betragen. 
* Elternabend der Christian-Timm-Schule. Die 
bevorstehende Entlassung der Konfirmanden der 
Mittelschule gab Veranlassung, Eltern und 
Freunde der Schule zu einer kleinen Feierstunde 
in der Aula der Schule einzuladen. Schülerinnen 
und Schüler brachten Szenen aus Lessings „Minna 
von Barnhelm", unser erstes nationales Lustspiel, 
zur Aufführung. Es ist ein schwieriges Unter 
fangen, ein Lessingfches Werk auf der Schulbühne 
aufzuführen. Daß es so gut gelang, lag wohl 
zur Hauptsache au der weisen Beschränkung auf 
einige Szenen, während eine Sprecherin die Ber 
man allgemein einen Erlaß der »als vorübergehen 
den Zuschuß" bewilligten Sandergebühr erwartet, 
umsomehr, als die städtischen Werke doch gemäß der 
den Rendsburger Bürgern kürzlich in der Presse ge 
wordenen authentischen Aufklärung mit »ganz er-> 
heblichen" Ueberschüssen gearbeitet haben sollen. 
Im Interesse der Allgemeinheit bitte ich daher 
den Magistrat, an dieser Stelle die nachstehenden 
Fragen zu beantworten: 
1. Haben die Betriebswerke tatsächlich gut ge» 
wirtschaftet, oder hat sich nachträglich heraus 
gestellt, daß die öffentliche Auskunft auf einem 
»Irrtum" beruhte? 
2. Welche Gründe waren maßgebend, die Strom- 
nnd Gaspreise in einer Zeit schwerster wirt 
schaftlicher Depression derart in die Höhe zu 
treiben? 
3. Aufgrund welcher gesetzlichen Unterlage will 
der Magistrat es verantworten, daß er den 
Inhabern größerer Wohnungen zum Dank 
für ihren Mehrverbrauch, der sich aus der grö 
ßeren Zahl der Brennstellen, den Badeöfen 
usw. ergibt, eine Mehrzahlung, die unter Um 
ständen 100% erreicht, aufbürdet? 
Falls sich die Stadt den Mehrerlös, der sich aus 
dem neuen Tarif ergeben wird, von den städtischen 
Betriebswerken zuführen lassen will, darf ich auf 
den letzten Absatz des § 72 der in meinen Händen 
befindlichen Städteordnung der Provinz Schleswig- 
Holstein hinweisen, welche u. «. bestimmt: 
„Die Genehmigung von Gemeindebeschlüssen, 
indirekte" 
Oie Lchrytlettung stellt dl« Benutzung diese« Rubrik, fa» 
jeit er bet Raum zulätzt, den Lesern zur Besprechung oeit 
Angelegenheiten allgemeinen kfseutlichen Interesse» zur Ver. 
şiigung. verwahrt sich aber ausdrücklich dagegen, mit dem In. 
halt identifiziert zu werden und übernimmt dafür keinerlei 
Verantwortung. Sie behält stch vor, bet Einsendungen, di» 
nach ihrer Ansicht über da» Maß de» Sachlichen hinausgehen, 
Korrektur«! dein», Streichungen vorzimehmr». 
Ich verbrauche durchschnittlich pro Jahr 350 
cbm Gas und 90 kWh Lichtstrom, hatte also an die 
Betriebswerke bislang abzuführen: 
für Gas: 
350 cbm a 20 Pf. = . . R 70.— 
als Ersatz der Zähler 
miete ...... Jl 14.— zus. R 84.— 
Die Ertzöhlmg 
fege Sltom-, iss- mb Nüfferpreise. 
Ein Ostergeschenk des neuen Magistrats? 
Auch die neuen Magistratsmitglicder haben 
Verständnis für die Wirtschaftsnöte der „übcrra- 
schungs-hungrigen" Bürger unserer Stadt. Und da 
Ostern vor der Tür steht, beschert man ihnen als 
„bescheidene" Morgengabe unter der Rubrik „Amt 
liche Bekanntmachungen" in Nr. 72 der Schlesw'g- 
Holsteinifchen Landeszeitung, „liebevoll" ausgear 
beitet, eine Tarifänderung für Strom, Gas und 
Wasser. 
Flüchtig beschaut: der Kilowattpreis für Strom 
um R 0,12 und der Kubikmeterpreis für Gas lim 
R 0,02 gesenkt? Sehr gut! — Es ist wohl allge 
mein üblich, daß man für ein Geschenk zunächst dankt 
und cs dann erst in aller Beschaulichkeit und ün 
Frohgefühl des Besitzes betrachtet. Da jedoch keine 
Reget ohne Ausnahme ist, und wir außerdem mbc- 
zug auf Gebefrendigkeit der heutigen Zeit besonders 
in steuerlicher Beziehung nicht gerade verwöhnt sind, 
mag man uns verzeihen, wenn wir die Ostergobe 
zunächst einmal aus ihrer Umhüllung schälen, um 
sie mit nüchternen Augen auf ihren inneren Wert 
hin zu prüfen. 
Beginnen wir oben: 
Zunächst will es niir nicht gefallen, daß der Ma 
gistrat aufgrund einer ihm vor fünf Jahren erie-ltcn 
Vollmacht handelt. Der Magistrat ist neu und das 
Stadtverordnetenkollegium ist auch iwu, deshalb 
wäre es m. E. wohl richtiger gewesen, die Stadtver 
ordneten hätten dem sehr inhaltsreichen Geschenk 
ein Geleitwort mit auf den Weg gegeben. So wird 
einem ohne ein „Weshalb" und „Warum" das Prä 
sent sang- und klanglos in die Hand gedrückt; ist die 
Ueberraschung „freudig", schön, dann ist man dop 
pelt beglückt, ist sie jedoch, wie in diesem Fall ge 
linde gesagt, „unerwünscht", so ist man alles an 
dere als entzückt! 
Ferner wird nicht verraten, ob zu den „Zim 
mern" alle „Zimmer" der betreffenden Wohnung zu 
rechnen sind, also auch „Badezimmer, Mädchenzim 
mer, Wohnküchenzkmmer" usw. Dieses ist einerse'ts 
sehr wichtig für die Wertschätzung, die wir dem Ge- 
'chenk angedeihen lassen wollen und andererseits 
sehr „verdächtig" bezüglich der Anwendungs-Dehn 
barkeit des Tarifs 
Bleiben wir galant und betrachten wie ö»e Lie 
besgabe zunächst mit der Brille der günstigsten Vor 
aussetzung. Wie wirkt sich dann der Tarif aus? 
Ein Beispiel: 
ķmfûhZŅA êes Ķsrrerî Oslkmg- 
buchês in MzàbrLW. 
Eine außerordentlich wichtige Sitzung der bei 
den Kirchenvertretungen der hiesigen ev.-luth. 
Kirchengemeinden fand am Donnerstagnachmittag 
unter dem Vorsitz von Propst Wiebcrs im hiesigen 
Eemcindehause statt. Einziger Punkt der Tages 
ordnung war die Stellungnahme zu der Frage, 
ob gegen die Einführung des neuen Gesangbuches 
in den Kirchengemeinden Eroß-Rendsburgs Ein 
spruch erhoben werden soll. Propst Wiebers eröff 
nete die Sitzung mit Darstellung der Rechtslage. 
Er wies darauf hin, daß das Gesangbuch für 
Schleswig-Holstein und den ganzen lutherischen 
Norden diesseits der Elbe beschlossen sei. Das 
Recht, über die Gesangbücher Beschluß zu fassen, 
hätten die Synoden, die alle mit großer Mehr 
heit zugestimmt hätten Es handele sich hier heute 
darum, ob gegen die Einführung des Gesangbuches 
in unseren Gemeinden von dem verfassungsmäßi 
gen Recht Gebrauch gemacht würde. Pastor Ioer- 
sen hielt dann ein eingehendes Referat über Ent 
stehung. Inhalt, Tert und Melodien des neuen 
Gesangbuches. Er hob besonders hervor, wie 
schwer die Umstellung manchem werden würde, der 
sein altes Gesangbuch lieb habe, betonte aber, daß 
die für das neue Gesangbuch sprechenden Gründe 
so durchschlagend seien, daß er die Einführung emp 
fehlen müsse, zumal über kurz oder laug das Buch 
doch kommen werde. Nach kurzer Aussprache wurde 
mit allen gegen 4 Stimmen beschlossen, gegen die 
Einführung keinen Widerspruch zu erheben. Am 
1. Pfingsttag soll in beiden Gemeinden in fest 
lichem Gottesdienst unter Mitwirkung von Chören 
das neue Gesangbuch feierlich in Gebrauch genom- 
ntcit werden. 
• « 
„Figaros Hochzeit". 
Ausführung des Kieler Stadtthcaters. 
Mozarts unsterbliches Meisterwerk „Die 
Hochzeit des Figaro" gelangte Donnerstag 
abend in unserer Stadthalle durch das Kieler 
Stadttheater zur Aufführung. Die reine 
Schönheit dcķ Mozart'schen Musik hat das 
Libretto, von Lorenzo da Ponte nach dem Lust 
spiel des Franzosen Beaumarchais gefertigt, 
mit einem idealen Geiste erfüllt. Man möchte 
fast behaupten, daß dies Werk Mozarts das 
Ideal einer vollkommen schönen Musik ist. 
Schon die Ouvertüre — wer anders als Mo- 
msgesamt R 138.— 
oder pro Monat durchschnittlich R 11.50 
Nach dem neuen Tarif muß ich zahlen: 
für Gas: 350 cbm a 18 Pf. R 63.— 
für Licht: 90 kWh a 38 Pf. R 34.20 
zusammen R 97.20 
Hinzu kommt nun der Leistungspreis (Grund 
gebühr): 
a) bei 2 Zimmern — 2 . 1,20 . 12 = R 28,80 
b) bei 3 Zimmern = 2 . 2,40 . 12 — Jl 57,60 
c) bei 4 Zimmern = 2 . 3,25 . 12 — R 78,00 
d) bei 5 Zimmern = 2 . 4,50 . 12 — R 108,00 
c) bei 6 Zimmern = 2 . 5,50 . 12 = R 132,00 
Also würde ich abzuführen haben insgesamt: 
a) R 126,— - pro Monat Jl 10,50 
b) R 154,80 = pro Monat R 12,90 
c) ,41 175,20 = pro Monat R 14,60 
d) R 205,20 = pro Monat R 17,10 
e) R 229,20 ^ pro Monat R 19.10 
Das Geschenk entpuppt sich demnach als eine 
Gabe, deren Annahme unter allen Umständen ver 
weigert werden muß, denn Gas- und Stromabneh 
mer mit 
a) 2 Zimmern erhalten eine Ermäßigung 
von rd. . . . 8,7 % 
(Diele Ermäßigung ist jedoch noch lehr 
zweifelhaft, da der Inhaber einer 2- 
Zimmerwohnung ohne Gasbadeofen, 
wie ich ihn benutze, wohl kaum 350 cbm 
Gas im Jahre verbraucht. Ebenso wird 
es mit dem Lichtstrom sein.) 
Um ein Beispiel anzuführen, be 
ziffert sich der Perbrauch aus nur 250 
cbm Gas, so bedeutet der Tarif keine 
Ermäßigung, sondern im Gegenteil, wie 
bei den nächsten Positionen eine Erhö 
hung von rd 4,4 % 
b) 3 Zimmern zahlen ein Aufgeld von rd. 12,2 % 
c) 4 Zimmern zahlen ein Aufgeld von rd. 27 % 
d) 5 Zimmern zahlen ein Aufgeld von rd. 50 % 
e) 6 Zimmern zahlen ein Aufgeld von rd. 66 % 
Diese Zumutung ist, gelinde gesagt, unerhört! 
So weit mir erinnerlich, wurden die gählermieten 
laut Beschluß der städtischen Kollegien vom 9. 11. 28 
als nur „vorläufige" Maßnahme durch eine Grund 
gebühr von 20% abgelöst. Bei den überaus hohen 
Gas- und Strompreisen der Stadt Rendsburg hat 
durch welche besondere direkte oder 
Gemeindesteuern neu eingeführt werden, bedarf 
der Zustimmung der Minister des Innern und 
der Finanzen." 
( Ich nehme an, daß diese Bestimmung auch heute 
noch und vor allen Dingen in Rendsburg Gültig 
keit hat, und glaube nicht, daß auch nur einer der 
durch den neuen Tarif Betroffenen, nachdem ihnen 
die einschneidende Wirkung desselben bekannt ge 
worden ist, auf die Einholung dieser Bestimmung, 
die dem Tarif erst rechtliche Gültigkeit verleihen 
wird, verzichtet. 
A. W. Zippel, Am Kirchhof 5. 
Zu der obigen Zuschrift teilt uns der Magistrat, 
dem wir sie vor der Veröffentlichung vorgelegt 
hatten, folgendes mit: 
Der Magistrat wird in der für Anfang Avril 
vorgesehenen öffentlichen Kollegien-Sitzung Be 
richt erstatten und Rechenschaft ablegen, aus wel 
chem Grunde im Hinblick auf die Lage der Werke 
und die finanzielle Lage der Stadt die Abände 
rungen der Strom-, Gas- und Wassertarise er 
folgen mußten, die unter Zustimmung der 
Finanzkommission und sämtlicher Fraktionsiüh- 
rer der großen Fraktionen der Stadtverordneten- 
Versammlung gemäß Beschluß des Magistrats 
ab 1. April 1030 in Kraft gesetzt worden sind. 
Die Bürgerschaft wird, wenn ihr dabei die 
finanzielle Lage der Stadt io wie sie wirtlich ist, 
ohne Verschleierung vor Augen geführt wird, er 
kennen, daß selbst bei den bestehenden schwierigen 
wirtschaftlichen Verhältnissen eine Aenderung der 
Werktarife unumgänglich notwendig -ist, und daß 
diese Aenderung bereits mit dem 1, Avril 1030 
in Kraft treten muß, wenn nicht für die Zeit 
eines Monats ein Ausfall im Haushaltsplan ent 
stehen soll, dessen Deckung unmöglich ist. 
Gegen spröde Haut 
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sich bei Kälte. Wind und Wetter im Freien aufhalten 
Im ersten Jahrzehnt nur 
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