Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 1)

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strands mit elektrischem Strom. Die Ge« 
meindevertretung hat die Erlaubnis zur 
Ausführung der einschlägigen Arbeiten er 
teilt unter der Bedingung, daß die Gemeinde 
selbst nicht belastet werden darf. Die Auf 
bringung der Kosten müßte also durch Er 
hebung einer Anschlußgebühr erfolgen, wo 
zu gestern die Bewohner in Klassen einge 
schätzt wurden. Es liegt jetzt bei den Nord- 
straudern selbst, ob sie in den Genuß elek 
trischen Stromes kommen wollen, oder nicht. 
Tic Bedingungen sind für Nordstrand so 
günstig, daß die Hausfrauen mit Elektrizität 
kochen und plätten können. Der Strom würde 
durch ein Seekabel vom Festland nach der 
Insel geleitet werden, die Stromlieserung 
würde durch die Schleswig-Holsteinische Elek 
trizitätsversorgung, der Ausbau durch die 
Schlesw.-Holst. Elektr. A.-G. (früher Ver 
band) erfolgen. 
Ķrr§ öem Eckerrrforöe. 
is Schinkel, 24. März. Goldene Kansir- 
mation. Auf Anregung aus der Gemeinde 
heraus fand hier zum ersten Male eine gol 
dene Konfirmation statt. Sie wurde in der 
selben Form gehalten, wie die Jugendkonfir- 
mation, nur daß die Ansprache eine andere 
war. Pastor Steffen verstand es, der feier 
lichen Handlung die rechte Würde und Tiefe 
zu verleihen, so daß sie auch für die übrigen 
Kirchenbesucher zu einer geistigen Erbauung 
wurde. 
insgesamt 8234,30 R.l/ ergeben wird. Auf 
ver Einnahmenseite erscheinen ferner als 
Reichseinkommensteueranteil 930,— 9LÄ, für 
die Schule aus der Staatskasse 8 760,— R./k 
und für die Fortbildungsschule 300,— 3Ï.Ä. 
Auf der Ausgabenseite dominiert der Betrag 
für die Volksschule mit 11.760 R.kk, für die 
Fortbildungsschule erscheinen 300,— R./t, für 
Feuerlöschzwecke 880,— R.ä und für Wege- 
Neubau- und Unterhaltungskosten 400,— R./t 
sowie für sonstige Ausgaben 864,80 dlJl; die 
Verwaltungskosten für die Gemeinde sind 
mit SlJl 900,— eingesetzt. Die Vertreter nah 
men nach eingehender Beratung der einzel 
nen Posten den Vorschlag einstimmig an, 
der danach zur Einsicht aller Beteiligten aus 
gelegen hat. 
cz. Albersdorf, 24. März. Neuer Aussichts 
turin. Anstelle des nach dem Kriege abgebrochenen 
Anssichtstnrms wird jetzt durch Mittel des Volks 
fest- und Verkehrsvereins aus dem Kaiserberg ein 
aus verzinktem Eisen bestehender Turm errichtet 
werden, der eine Höhe von 22 Metern erreichen 
wird. Schon in aller Kürze wird mit der Fertig 
stellung zu rechnen sein. 
cz. Marne, 24. Mürz. Sitzung der Stadtver 
tretung. Als Hauptpunkt der Tagesordnung er 
folgte die endgültige Festsetzung des Haushalts 
planes für 1930, der in Einnahme und Ausgabe 
263 500 M abschließt. Zur Deckung des Steuer- 
bedarfs werden gleich dem Vorjahre 250 Proz. 
der Erundvermögenssteuei, 600 Proz. der Ee- 
werbeertragssteuer, 1000 Proz. der Gewerbekapi- 
talsteuer festgesetzt. Der Ge Werbesteuerzuschlag 
wird für Verstcheruugs-, Bank-, Kredit- und Wa 
renhandelsunternehmungen, die in der Stadt 
Marne Betriebsstätten unterhalten, ohne hier 
ihren Hauptsitz zu haben, um 20 Proz. erhöht 
Studiendirektor Dr. Beber dankte für die von der 
Stadt gestifteten Erinnerungszeichen in Form des 
Dithmarscher Banernstabes an die entlassenen 
ersten 10 Abiturienten der Oberrealschule hier. 
Entstandene Mehrausgaben wie Haftpflichtver 
sicherung, Unterhaltung verschiedener Häuser, Kost 
geld für Minderjährige und Brennmaterialien 
wurden einstimmig genehmigt. Der Kirchweg 
beim Bahnhof soll verbessert werden. Außerdem 
wurden noch weniger wichtige Punkte erledigt. 
ŞàstM. 
Tagung des Kreîswirteyereins 
Eiderstedt. 
yy. Tönning, 23. März. Der Kreisverein 
... ,, in schwarz und farbig 
Mer ti 
Wäsche, Handschuhe, Taschentücher, Strümpfe 
in blau u. farb'sr, beste Stoffe u 
Verarbeitung 75.— t 5,— 
40.- 37.50 UU.WS# 
Oberhemden, Kragen, Kravatton, Hüte, Mützen, Socken 
Berufskleidung 
Geschenk-Artikel in großer Auswahl 
Inhaber: J. Schneevoigt 
scher Tonsetzer einen Kollektivvertrag abzu 
schließen. Es handelt sich dabei um die Er 
ledigung eines Rechtsgeschäfts, das erforder 
lich ist für die Wiedergabe von Musikstücken, 
dessen Vortragsrecht von den Tonsetzern nicht 
erworben wurde. Weiter wurde über die be 
reits eingeleiteten Vorarbeiten für die im 
Juni hier stattfindende Provinzial-Wirte- 
tagung berichtet und u. a. das Programtn 
des St. Peter-Ausflugs festgelegt. 
. MsrKpààà 
Elektrisierung Nordstrauds. 
Nordstrand, 24. März. In Markuffens 
Gasthof fand wieder eine Versammlung statt 
zur Beratung über die Versorgung Nord- 
als freie Republikaner in der Praxis durch 
führbare Gesetze, Schutz gegen Trockenlegung 
und Erhaltung unserer Steuerkraft. Wirte 
verein Tönning. Und: Protestieren aufs 
schärfste gegen Beschlüsse zum Gaststättenge 
setz und erwarten durchführbare Gesetzgebung 
nach wirtschaftlichen und nicht politischen 
Grundsätzen. Kreiswirteverein Eiderstedt. 
Weiter führte der Vorsitzende aus, daß 
das Gastwirtsgewerbe schwer um seine Exi 
stenz kämpfe und daß die Widerstände auch 
künftig die allgemeine Lage nicht bessern 
würden. Tie Vorstandswahl ergab bis auf 
den Beisitzer Mölck-Borsthusen, für den Fr. 
Jürgensen-Garding, gewählt wurde, einstim 
mige Wiederwahl. — Sodann wird der Vor 
stand beauftragt, mit der Genossenschaft deut- 
às Att-AgröfchZeÄLmS. 
Den Spielgefährten erfchssien.' 
23. März. In Gjenner 
aa. Apenrade, 
strand tötete ein dreizehnjähriger Knabe Pe 
tersen den zehnjährigen einzigen Sohn des 
Fischexporteurs Kruse mit einer Salonbüchsc 
durch einen Schuß in die Schläfe. Bei der 
Untersuchung hat Petersen eingestanden, mit 
der Salonbüchse seines Vaters, die geladen 
in der Stube hing, beim Spiel hantiert zu ha 
ben. Dabei sei der Schuß losgegangcn und die 
Kugel Kruse in die Schläfe gedrungen. 
Um örrr ĢrrchisMrn. 
-r- Lütjenwestedt, 24. März. Eine wüste 
Prügelei während eines Tanzvergnügens, 
das am 2. Wcihnachtstag in der hiesigen Gast 
wirtschaft von Engeland stattfand, führte zu 
einer Anklage wegen gefährlicher Körperver 
letzung gegen die Landwirtssöhne Markus 
R. und Johannes E. Beide hatten in der 
fraglichen Nacht den Arbeiter Johs. B., mit 
dem R. zuvor in Streit geraten war, arg 
verprügelt. Eigenartigerweise hatten die bei 
den „Sieger" aber nach beendetem Kampf 
Messerstiche an der Brüst und am Arm erhal 
ten, so daß der dringende Verdacht bestand, 
daß der verprügelte B. während des Kampfes 
ein Messer benutzt hatte. Der Verdacht ner- 
stärkte sich noch dadurch, daß B. bereits bei ^ 
früheren Prügeleien zweimal mit dem Mes 
ser gestochen hatte. In der heutigen Ver 
handlung vor dem Großen Schöffengericht 
in Neumünster bekundete V. allerdings unter 
seinem Eide, daß er ein Messer nicht benutzt 
habe. Dem Gericht war es daher nicht mög 
lich, die Ursache der Stichverletznngen der 
Angeklagten aufzuklären. Verurteilt ivur- 
den die Angeklagten zu je 40 Mark Geldstrafe. 
ükm Prodmzchwmk. 
Bei seltener geistiger und körperlicher Frische kann 
der frühere Ziegeleibesitzer Hans Kühl in Schülp 
bei Nortorf ans ein Alter von 85 Jahren zurück 
blicken. (r.) 
NeuernLrrtt in die VswLrsKufrmhme. — Voraussichtlich irr dieser Woche 
Schluß des Prozesses. 
Mcldorf, 24. März. Da zunächst eine in- beide missen von diesem Vorgang nichts, 
tcrne Besprechung unter den Prozeßbeteilig- Gastwirt Schröder-Albersdorf bekundet, 
ten stattfindet, kann der Vorsitzende erst daß er von einigen Nationalsozialisten um 
gegen 11 Uhr in die Beweisaufnahme eintre- ein Berteidigungsmittel gebeten wurde, 
ten lassen. worauf er diesen den Gnmmischlanch gegeben 
Es wird zunächst der Zeuge Boeck gehört, habe. Dr. Grantz sei nicht dabei gewesen. — 
der, wie er sagt, gekommen ist, um den Zen- Der Autobesitzer Böttcher-Albersdorf hat von 
gen August Boeck, seinen Bruder, vor einem dem Vorgang nichts bemerkt. 
Falscheid zu bewahren. Dieser sei geistig Steinsetzer Claußen hat bei einem Natio- 
nicht ganz normal, so daß man auf seine Aus- nalsozialisten ein Schlägwerkzeug gesehen, 
sagen nichts geben könne. das dieser unter dem Rock verborgen hielt. 
August Boeck macht dann nochmals seine RA. Böhmker beantragt Vereidigung des 
Angaben. Nach ihm wird ein Elektriker Zeugen Schröder. NA. Hegewisch weist das 
Pickels, Nationalsozialist, gehört. — Zeuge Gericht ans einen mit Sand gefüllten Guntmi- 
Metzner. SPD., Heide, bekundet, daß er bei schlauch hin, der das Mitführen von Sand 
den nach Wöhrden abfahrenden National- seitens der Nationalsozialisten beweise, 
sozialisten Stöcke bemerkt habe. Hamann, Die bereits früher gehörten Zeugen Glä- 
SPD., Heide, weiß nicht, ob die National- ser, Harm und Weinrebe werden nochmals ve- 
sozialisten, welche Heide verließen, bewaffnet fragt, ob sie Waffen bei ihren Kameraden ge- 
waren. — Drcscn, SPD., will von den Na- sehen haben, was sie verneinen, 
tionalsozialisten gehört haben, man wolle Der Vorsitzende schließt dann die Beiveis- 
Heuck um die Ecke bringen. — Die National- aufnähme und erklärt, daß die feste Absicht be- 
sozialisten Landmann Heckens und Land- stehe, den Prozeß am Dienstag soweit zu 
mann Lohs sind mit dem Lastkraftwagen ge- fördern, daß das Gericht endlich in die Bcra- 
fahren, der in Albersdorf Bohnenstangen und tung eintreten könne. 
Gummiknüppel aufgenommen haben soll,' 
neralversammlttng ab. Ganz besonders hob 
der Vorsitzende hervor, daß im Augenblick das 
Gaststättengesetz infolge seiner einschneiden 
den Bestimumngen engere Zusammenarbeit 
der Kollegen erfordere und man habe im 
Hinblick aus die durch die Annahme des Ge 
setzes bevorstehende Gefahr vor längerer Zeit 
Protesttelegramme an die Reichstagsfraktio 
nen mehrerer politischer Parteien folgenden 
den Inhalts gesandt: Protestieren gegen Be 
schlüsse zum Gaststättengesetz und verlangen 
Schlafzimmer SS 
1 Waschkommode,2 Nachttische, I Schrank 
1 großer Küchentisch m. Linoleum 30, 
Gebrauchte 
1 Spiegelichrank.Mahagoni . .20.— 
1 Svieael 8,— 
1 Soia. neu amgevolskert . . .38.— 
1 zweiteiliger Kleiderschrank . . 31.— 
1 Tiich . 8.- 
Ehler Boß :: Hohenwestedt 
Fernfyr 
bevorstehende Quartalsultimo uns die zu erhoffende 
Saisonbelebuny zu einer über das vorauszusehende 
Maß hinausgehende Anspannung der Reichsbank führ!, 
dürfte mil Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage nicht zu 
erwarten sein. 
Die deutsche Oesfenilichkeit wird sich darüber klar 
sein müssen, daß ein Satz von 5 Prozent den inneren 
Eeldmarktvcrh-iltnisie» Deutschlands nicht entspricht, 
und daß ee nicht zun, wenigsten der von den niedrigen 
Auslandsraten ausgehende Zwang (Eoldzufuhr usw,) 
ist, der uns nötigt, uns nach den ausländischen Geld 
märkten zu richten. ì 
Die Deutsche Golddiskontbank hat ihren Zinsfuß 
gleichfalls von 5'A aus 5 Prozent herabgesetzt. 
Diskontsatz von 5 Prozent, de: heute den erst am 
8. März dieses Jahres statuierten Satz von 5 l A Prozent 
ablöst, war das letziemal vom 11. Januar bis zum 
.1 Juni 19:27 in Kraft. Heute liegt die Berechtigung 
ju einer Senkung der offiziellen Bankrate ans den 
verhältnismäßig niedrigen Satz von 5 Prozent infolge 
der außerordentlichen Verflüssigung der Geldmärkte in 
der Welt und der nur zögernd in Erscheinung tretenden 
saisonmäßigen Kreditansprüche aus der Wirtschaft her 
aus, klarer und eindeutiger als vor drei Fahren, lleber- 
ichätzung der saisonmüßigen Flüssigkeit und übermäßig« 
Beanspruchung d. Marktes (Reinholdanleihe!) machten 
damals bald wieder eine schmerzliche Korrektur des 
vprozentigen Satzes nach oben notwendig. 
Die Begründung der Reichsbank. 
In der gestrigen Sitzung des Zentralausschusses der 
Reichsbank begründete der Vorsitzende, Reichsbankpräsi 
dent Dr. Schacht, die vom Reichsbankdirektorium mit 
Wirkung vom 25. März beschlossene Diskontermäßigung 
folgendermaßen: 
Der Status der Reichsbank hat sich feit der letzten, 
am 8. März ds. Js. in Kraft getretenen Diskontermäßi- 
aungi von 6 Prozent auf 5'A Prozent weiter entlastet. 
Die Entspannung hat sich auch nach dem 18. März fort 
gesetzt. Sie steht mit dem Rückgang der heimischen 
Konjunktur und mit den geldlichen Erleichterungen an 
den wichtigeren Auslandsmärkten im Zusammenhang, 
die in den letzten Wochen zu neuen DiskontermäßiMm- 
gen an den Auslandsmärkten geführt haben. Unter 
diesen Umständen glaubt das Reichsbankdirektorium 
trotz gewisser, sich aus der Lage der deutschen Geldver 
hältnisse ergebenden Bedenken gegen eine zu schnelle 
und zn starke Geldverbilligun« es verantworten zu kön 
nen, der letzten Diskontsenkung schon jetzt eine weitere 
Herabsetzung um A Prozent folgen zu lassen. Daß. der 
Aus dem Reichstag: 
Die ZslîmîĢ der RMMWiMs mgemMkn 
Minister Dietrich: Die Einfuhr tierischer Produkte 
Die Vorschläge der „Grünen Front" abgelehnt. — 
ist viel 
Berlin, 24- März. Im Reichstag wurden heute die 
vielumstrittenen Agrarzollvorlagen der Regierungspar 
teien in erster und zweiter Beratung angenommen. Die 
Regierungsparteien hatten in der Aussprache auf das 
Wort verzichtet, aber Reichsernährungsminister Dietrich 
nahm das Wort, um in längeren Ausführungen für sic 
schnelle Verabschiedung der Vorlagen einzutreten. Er 
wies darauf hin, daß zur Zeit das Roggen-Problem im 
Vordergrund stehe, wenn es auch die entscheidende Frage 
nicht für die gesamte deutsche Landwirtschaft. sondern 
nur für den deutschen Osten sei. Für die gesamte Land 
wirtschaft sei von größerer Bedeutung die Tatsache, daß 
die Einfuhr tierisch«» Produkte aus dem Ausland« viel 
zu groß geworden sei. Beim Roggen liege die Schwie 
rigkeit darin, den großen Ueberschuß der inländischen 
Produktion irgendwie abzusetzen. Das werde jetzt ver 
sucht in der Weise, daß der Verbraucher ausländischer 
Futtergerste auch zur Verfütterung inländischen Rog 
gens durch die für diesen Fall vorgesehene Zollcrmäßi- 
MNg genötigt wird. Der Minister stellte es als ein 
wünschenswertes Ziel hin. die Futtermittelzölle in Zu 
kunft nicht bloß herabzusetzen, sondern vielleicht ganz 
aufzuheben, ohne daß die Landwirtschaft dadurch ge 
schädigt werde. Nach einer Würdigung der einzelnen 
Vorlagen erklärte Minister Dietr:ch, die Berbrancher- 
schast habe gegenwärtig keinen Grund zur Beschwerde 
über die Erhöhung von Agrarzöllen, denn aus den 
Indexzahlen ergebe sich, daß vie landwirtschaftlichen 
Produktionskosten und die Preise der ollgemeinen Le- 
Lensbedarfsartikel weit höher gestiegen feien, als die 
Preise landwirtschaftkicher Produkte. 
Der deutschnationale Abgeordnete Schiele, der zu 
den Führern der „Grünen Front" gehört, und der 
christlichnationale Abgeordnete von Sybcl begründeten 
Anträge der Deutschnatlonalen, der Christlichnationalen 
und Deutschen Bauernpartei, die in den Zollsätzen über 
die Anträge der Regierungsparteien hinausgehen. 
Zur zweiten Beratung lagen keine Wortmeldungen 
vor. Nach Ablehnung der von de» Abgeordneten 
Schiele und von Sichel befürworteten weitergehenden 
Anträge wurden mit großer Mehrheit die Anträge der 
Regierungsparteien über Zolländcrungen bei Weizen, 
Gerste. Mais. Kartoffeln, Mehl, Kleie und Zucker sowie 
das Maismonopol angenommen. Daiür stimmt« auch 
die Wirtschaftspartei. Von der Deutschen Volkspariei 
und den Demokraten wurde gegen das Maismonopol 
gestimmt, aber hier ergänzte sich die Mehrheit durch 
die Sttmmen der Deutschnationalen und der Vauern- 
grnppen. 
Stand der Viehseuchen. 
Nach dem Stande der Viehseuchen im Reiche 
vom 15. März 1930 hat die Anzahl der Erkran 
kungen an Maul- und Klauenseuche unter den 
Viehbeständen wieder zugenommen. So wurden 
am 18. März in 1661, am 28. Februar in 1326 und 
am 15. Februar in 1830 Gehöften die Maul- und 
Klauenseuche festgestellt. Bei der Schweineseuche 
ist von.610 Gehöften am 28. Februar auf 545 Ge 
höften am 15. März d. Js. eine Abnahme an 
Seuchenfällen zu verzeichnen. 
Mķ WttMmqen. 
Ende der berussüblichen Arbeitslosigkeit. 
Der Reichsarbeitsminister hat durch Erlaß vom 
21. März 1900 für die Berufe und Gewerbe, in denen 
eine berufsübliche Arbeitslosigkeit einheitlich für das 
ganze Reichsgebiet anerkannt ist. das Ende der bernfs- 
üblichen Arbeitslosigkeit sür den Wineir 1929-30 auf 
den Ablauf des 29. März 1930 festgesetzt. 
Mit der gestern beschlossenen Senkung ihres offi 
ziellen Banksatzes von 5)4 auf 5 Prozent folgt die 
Deutsche Reichsbank dem Zuge der internationalen Ab 
wärtsbewegung der Zinssätze, die durch die erneute 
Diskontherabsetzung der Bank von England am letzten 
Donnerstag einen weiteren Antrieb erfahren hat. Ein 
? -LķĢ s■ -ß p5i■:h
	        
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