Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 1)

à 83 
Zweites Blatt 
DîêNàg^ 
1§. Mm 
Grsßcr WsKenößebstKhl. 
In der Nacht znm Sonntag ist in 
öem in der Wallstraße Nr. 12 befinülichen.Ge- 
ichäftsraum (Laden und Werkstätte) des Büch 
senmachers Stangenberg eingebrochen wor 
den. Der Einbruch ist von einem Seitengang 
erfolgt. Die Täter haben das vom Seitengang 
ans zum Raum führende Fenster gewaltsam 
ansgebrochen und sind durch dieses aufgebro 
chene Fenster eingestiegen. Entwendet wurden 
Nur Handwaffen und zwar: 
1 Pistole, Marke Alaun Nr. 15832, Kaliber 
-,65 mm; 1 Pistole Marke Liliput Nr. 354, Ka 
liber 4,25 mm; 1 Pistole Marke Liliput Nr 
394, Kaliber 4,25 mm; 1 Pistole Marke F. L. 
Nr. 74 241, Kaliber 7,65 mm; 1 Pistole Marke 
Liliput Nr. 33156, Kaliber 6,35 mm; 1 Prstole 
Acarke Stock Nr. 8472, Kaliber 6,35 mm; 1 Pr- 
stole Marke Walter Nr. ?, Kaliber 6,35 mm; 
2 Pistolen Marke Dreyse Nr. 219 792 und 
-'20 685, Kaliber 7,65 mm; 1 Pistole Marke 
Ņcauser Nr. ?, Kaliber 7,65 mm; 1 Pistole 
Ņîarke Walter Nr. ?, Kaliber 6,35 mm; 1 
Schreckschuß - Revolver, 6 mm, lOschüssig, 3 
Nicker mit Hirschhornschale (einfache), 2 Sau- 
ìäiiger mit Hirschhornschale in Ledcrscheide, 1 
-Nester, feststehend, dolchartig mit gepreßtem 
braunen Ledergriff in Lederscheide; 1 Taschen- 
biesser mit Perlmuttschale, Fabrikat Valke 
>r. Schaf; 3 einfache Taschenmesser; 2 graue 
Gummiknüppel und 2 schwarze Stahlruten. 
Die Pistolen sind teils neu, teils gebraucht. 
ķ * * 
Verurteilte Nendsbrrrger Einbrecher 
Bor dem erweiterten Schöffengericht in 
Kiel hatten sich am Montag die Arbeiter Karl 
C. und Heinrich E. aus Rendsburg wegen Ver 
übung von drei Einbruchsdiebstählen zu ver 
antworten, bei denen in der Hauptsache Le 
bensmittel gestohlen worden sind. Zunächst 
wurde in der Nacht zum 23. September in die 
Verkaufsbude des Händlers P. eingebrochen 
Und der Spitzbube ließ verschiedenes Obst so 
wie u. a. eine Kcksdose und eine Weckuhr mit 
gehen. Weiter erhielt in der Nacht zum 11. De 
cember der Lagerschuppen der Firma St. am 
Kreishasen den Besuch von Einbrechern, die 
das Lager beträchtlich ausräumten. Es fehlten 
größere Mengen Margarine, Schmalz, Kognak, 
Zucker, Mehl, Konserven, Kaffee u. a. nt. tüte 
auch eine Partie Schiemannsgarn. Ein Haupt 
schlag wurde dann in der Nacht zum 4. Januar 
. anläßlich eines Besuches der Volkshochschule 
ausgeführt, denn hier erbeuteten die Täter 
n. a. 4 Schinken, 6 Speckseiten und eine Partie 
-Nettwürste. Diesen letzteren Diebstahl nah 
men C. und E. aus ihr Koitto, die Verübung 
der anderen Diebstähle bestritten sie. Wie sie 
angaben, sind sie über ein niedriges Dach durch 
ein gewaltsam geöffnetes Fenster in die Schttle 
Angestiegen, deren innere Nämne sie unver 
schlossen fanden. Sie sind dann nach der Küche 
begangen, haben sich, wie sie schmunzelnd er 
wählten, erst einmal ordentlich satt gegessen, 
Mn dann die Räucherkammer, deren Schlüssel 
an der Wand hing, auszuräumen. Die gestoh 
lene Räucherware brachten sie zunächst nach 
E.'s Pachtgarten, und am anderen Tage mit 
einem Haitdwagen in dessen Wohnung, wo die 
Veute geteilt wurde. In dieser Wohnung fand 
die Polizei, als sie den Tätern auf die Spur 
gekommen war, auch die bei P. gestohlene Uhr 
Und die Keksdose. Die letztere wollte E. aus 
einem Schuttberg gefunden haben, während die 
Nhr von einer Auktioit stammen sollte. Näh. 
konnte er über diese nicht angeben. Weiter fand 
Wan bei ihm einen Pinsel, mehrere Bohrer, 4 
Lichte und Schiemannsgarn, wie es aus dem 
Lager am Kreishafen gestohlen war. Tie Sa 
chen sollten ehrlich gekauft sein, doch versagten 
die von E. benannten Zeugen. Das Gericht 
trug denn auch keine Bedenken, ihn in vollem 
kltnfange überführt zu erachten, doch kam er, 
weil er noch iricht vorbestraft war, mit 8 Mo 
naten Gefängnis davon. C. erhielt 6 Monate 
Gefängnis zuerkannt. Den Rest einer gleichen 
Strafe, für die er Bewährung erhalten hat, 
verbüßt er gegenwärtig. Seine Verurteilung 
erfolgte, weil er an dem Einbruch, der dem 
Geldschrank im Arbeitsamt gegolten hatte, be 
teiligt war. twk.) 
* * 9 
* Brand einer Jahrmarktsbude. Am 
'Nontagfrüh war in einer Marktbude am 
^uirgfernstieg ein Feuer ausgebrochen. Das 
ueuer konnte vom Besitzer selbst gelöscht wer 
den. Verbrannt sind das Dach und die vordere 
Zeltbahn. 
* Zwangsversteigerungen. Im Zwangsver- 
şteigerungstermin am Montag auf dem hiesigen 
Amtsgericht gab für das Geschäftsgrundsiück Kö- 
^igstratze 5 nebst Moorteileu. eingetragener Tigen- 
wmer Gustav Engeland, die Aktiengesellschaft 
Vartels-Langnetz in Kiel das Höchstgebot mit 
5 600 3UI ab. Es sind aber daneben zu überneh 
men eine Hypothek von 16 600 RUt und eine Ver- 
%t. Zuschlagsfrist 14 Tage. — Für das Wohn- 
^undstück Rickerter Weg 1 in Büdelsdorf, ein 
getragener Eigentümer Tischler Hans Soggan in 
Rendsburg, den 18. März 1930. 
Büdelsdorf, gab Frau Ellcrbrook in Hamburg das 
Höchstgebot mit 2600 R-A ab. Es sind daneben 
aber zu übernehmen eingetragene 4692,71 R-1l 
Aufwertungshypotheken. Zuschlagsfrist 14 Tage. 
— Die ebenfalls angesetzte Versteigerung der Kies 
grube Fockbck mit 4 Wohnhäusern und einer 
Arbeiterbaracke wurde einstweilen eingestellt. 
* Zu den Zuschriften betr. Nundfunkstörun- 
gen durch Heilgeräte teilt das Postamt mit: 
Das vom Postamt seit langer Zeit beantragte 
Peilgerät zur Feststellung von Rundfnnkstörern 
ist nunmehr geliefert worden. Die Rundfunkstelle 
hat bereits mit den Feststellungen begonnen. Es 
ist naturgemäß nicht möglich, nun allen Eingaben 
in den ersten Tagen nachzugehen. Im übrigen 
wird bemerkt, daß Beschwerden, bei denen die Be 
sitzer der störenden Apparate bekannt waren, be 
reits vor Lieferung des Peilgeräts nachgegangen 
ist. 
* Die Obst- und Gemüsehändler von Rends 
burg und Umgegend waren am 14. März d. Js. in 
der Gastwirtschaft „Int Landhause" zusammenge 
kommen, um als Ortsgruppe dem Vereiu für 
Handel, Handwerk und Industrie e. V. Rends 
burg korporativ beizutreten. Die Aussprache lei 
tete der Geschäftsführer >P. Sommer. Es wurde 
allseitig betont, daß die vielen, znm Teil sehr 
komplizierten Gesetze, insbesondere auf dem Ge 
biete der Steuer, des Arbeitsrechts und der So 
zialversicherung, es allein schon notwendig mach 
ten, eine zuverlässige Beratungsstelle zu haben, 
an die mau sich jederzeit wenden könne und von 
der die Interessen der Ortsgruppe bezw. des Ein 
zelmitgliedes ordnungsmäßig und mit Nachdruck 
vertreten würden. In der äußerst schwierigen 
Wirtschaftslage, wie sie heute leider sei, müsse sich 
das Handelsgcwerbe aber auch zusammenschließen, 
damit eine erfolgreiche Wahrnehmung seiner Ee- 
samtintcressen stets möglich ist. Die Erfolge bei 
den Wahlen im Oktober und November des ver 
flossenen Jahres hätten deutlich gezeigt, was eine 
starke, viele Gruppen des Unternehmertums um 
fassende Vereinigung zu erreichen vermag. Es sei 
wünschenswert und zu erstreben, daß alle noch ab 
seits stehenden Unternehmergruppen dem heutigen 
Beispiel folgen, um die Bedeutung des Vereins 
für Handel, Handwerk und Industrie e. V. Rends 
burg weiter zu erhöhen. Der korporative Bei 
tritt wurde darauf einstimmig beschlossen. 
* Angehalten wurde hier ein ihren auS- 
wärts wohnenden Eltern entlaufenes un 
mündiges Mädchen. Es wttrde von seinen El 
tern wieder abgeholt. 
* Ihr 80. Lebensjahr vollendet am heutigen 
Tage die Ww. Anna Bornholdt, Varonstr. 10. in 
voller Rüstigkeit und Geistesfrische. Sie verrichtet 
noch eigenhändig ihre häuslichen Arbeiten, sowie 
auch Gartenarbeiten. 
* Das Möbel- und Waren-Kredithaus 
Simon Stern in Berlin, Jnvaliöenstraße 6, 
nebst Filialen in Neumünster, Harburg, 
Rendsburg, Flensburg und Schleswig hat, 
wie die Textilwoche erfährt, mit ca. 250 000 
dlJl Passiven die Zahlungen eingestellt. In 
der Masse liegen über 60 Prozent. 
* Werbcturnen der Freien Turn erschüft. Als 
Abschluß der Winterarbeit in den Turnhallen 
veranstaltet die Freie Turnerschaft a. d. Eider' 
ein Werbeturnen am 22. und 23. März in der 
Stadthalle. Der sich stets steigernde Turnbetrieb 
in den einzelnen Abteilungen gibt dem Verein 
Veranlassung, in diesem Jahre das Werbeturnen 
an zwei Tagen abzuhalten. Sonnabends, 20 Uhr, 
treten die Erwachsenen auf den Plan, Sonntags. 
14 Uhr, wird das Jungvolk Zeugnis ablegen, wie 
im Verein die Körperpflege betrieben wird. Die 
Programme für beide Veranstaltungen sind ab 
wechslungsreich, in bunter Reihenfolge zeigen beide 
Geschlechter, wie vielseiug im Arbeitersport die 
Leibesübung betrieben wird. Der Eintrittspreis 
für beide Veranstaltungen ist mäßig. 
Schleswig-Holstein. 
Der neue Haushaltsplan 
der Provinz Schleswig-Holstein. 
Erhöhung der Provmzialsteusr von 18 auf 18 Prozent. 
wk. Kiel. 17. März. Die Ungunst der Finan 
zen des Reiches wirkt sich naturgemäß auf die so 
zusagen zu seinen Kostgängern gewordenen Pro 
vinzen entsprechend ungünstig aus, und so ist denn 
auch nach dem jetzt bekannt gegebenen Voranschlag 
für: das Jahr 1930-31, über den der Provinzial- 
landtag demnächst zu entscheiden hat, eine Erhö 
hung der Provinzialsteuer, gegen die man sich bis 
her mit allen Kräften wehrte, nötig geworden. 
Vorgeschlagen wird. sie von 13 auf 18 Proz. zu er- 
Mls, Wer ņochmsļ 
Eine Zeitaufnahme vorn 
.... und NU, meine Damen, Herren, tvill 
ick Ihnen det nochmal auSeenanöer klamisern, 
damit daß auch jeda von Ihn Set jetton vasteht 
und sich selbst vom Aurcnschein icberzeujen 
soll! 
Et handelt sich hier bei mein Fillhalta nich 
etwa mn so een »aaltet System, etwa um so 
een Fossil, womit der selje Noah in scene Arche 
de Botschaft vons Abflauen der Wässer ufs 
Oelblatt hat hinjepinselt. Hier der Reiste: Der 
Fillhalta mit de unverwistliche Patentstahl- 
fcda! ! 
Sehnse, Damen, Herren, tva mußten sriha 
partout in unsre Fillhalta eene llkarätje 
Joldseda Ham. Nu is aber Jold een kostspieljes 
Metall. Sehnse, bisse Feöa in dissent ausländ- 
schcn Patenkhalta kost nich unter 15 Eier, is det 
nich jradessir Nepp un Wucher?! Aba sehnse, 
det kooft der deitsche Pomuchclskopp, da läßt 
sich de deitsche Jntelljenz cinseefn von de aus- 
ländschen Brieöa! 
Warum kooft det der Deitsche?: Weila den 
Auslansfimmel hat, weil statt deitsch aitf den 
Halta englisch steht: „Hau du ju du mit de 
Gummischuh, schlipp ju well in de Bettgestell!" 
Meine Herren, Se lachen! Ick kennt es Ihn 
aba noch durch anre Arjnmente beweisen, det 
der Deitsche zn wenig Nationalstolz hat, ick 
will ma bloß nich zu lange mit de Pollitick uff- 
halten. Ja, von alle annern Lända kooft der 
Deitsche, aba die eijnen Azeugnisse wern ttich 
vakonsumiert; der Arbeeta muß stempeln ieltn 
und wir missen Stcian betzahlen, det uns de 
Kalöaunen znm Halse heraushängn! 
Js det natzional? Pfui Deibel nochmal, in 
de Kneipe naßionale Pollitick treibn un denn 
ausländsche Sachen vakonsumiern! 
Aber ßnr Sache! Wie sesaacht, solche Jold- 
feda kost eene Stange Jold. Jewiß, de Feda is 
int, daseien kamma nichst sagn! Aba lassense 
dett Halta mal runter fallen, denn is de Feda 
lästert, denn hamse dauand Repraturen und 
ßahlen ne ewie Leibrente an dem Fabrikanten. 
Meine Damen, Herren: Wa brauchen 
keene Joldseda mehr, zum Deibel mit det Mist- 
jelumpe! Det Jold is der Fluch der Menschheet 
un sollte int Museum voa Belkakunde, det de 
späten Jenerationen seyn, mat vor Tollbrägen 
ihre Borväta jewesen sind, det se sich um disses 
jelbe Dreckzcich jahrdauseudelang de Schädel 
Ham zerteppert! — Wia Ham als Absatz hier 
den deitschcn Patentstahl! Aba es ßeigt sich 
imma wieda de Dämlichkeit un der Auslans- 
stmmel! Wenn hiea mirde stehn franzeesch: 
„Oui, om, oui de Pari, komm lieba frich". 
denn hat der Deitsche Batraun, denn kovfta. 
2llso sehnse: meene Feda hält ooch ßirka 
een Iah in Halta bei tächlichem Jebrauch. Uit 
wenn se denn endlich ts kaputt, denn brauchen 
Se sich ooch noch lange nich uffbaumeln, denn 
nehmense de Feda raus und koofen ne neie! 
Un nu hier nochn paar Teile, die zum Halta 
jehörn tun. Jlaubense nich. det disse Teile 
wachsn, wie de Flaum nff de Baume, oder der 
Kohl uff de Rieselfelda, det da bloß een bischen 
Dung muß drns un Rejen, ne, det hat Men 
schen fleitz jcschafseu. 
Un nu zu de Fillung det Haltas: jefillt 
wird da Halta vamittels bisse Jlasspritze! Ick 
hKM toi . . . . . 
Rendsburger Jahrmarkt. 
hab den Halta jefillt, um Ihn zu beweisen, det 
a tintendicht is un in jeda Lare in de Tasche 
kann jetrarcn wern. Det auslänsche Mistzeig 
öirfen Se bloß mit de Spitze nach oben traten; 
beis Abspringen von Autobus hamse denn de 
janze Briehe in de Tasche un vasaun sich de 
teian Klamotten, die valeicht uff Abstottan sin 
anjeschafft. Mit mein Halta könnse springn 
nn danzen, so ville se lustig sind. Ick beweise 
Ihn det, mit sollendes Experiment: Wenn ick 
den Halta jetz koppstelle un kloppe hia ufs det 
Brett, objleich bei Ihn derartije Aschikterungn 
nich vorkommen un selbst, wenn Se 100 Älleta 
hoch von Kirchturm runtafallen, denn fallnse 
hechstens nsf den Nischel, un de liebe Seele hat 
denn Feiaabenö . . . denn brauchense ooch 
kecnen Füllhalta mehr! 
Beim Ufsmachen det Haltas mutz natier- 
lich de Oeffnnng det Haltas nach oben jehalten 
wern. Da is nischt zit staunett, junga Mann! 
Sie wern doch ooch de volle Tintenpulle ntch 
mitm Korten nach unten ufsmachen. Wer det 
sttt, der hat ne weeche Birne, der soll sich schlei- 
nigst in Dalldorf de Malariaspritze machen 
lastn, dem hilft ooch keen Füllhalta mehr, der 
is eben total fertig un soll so schnell wie mcch- 
lich Ruhe sanft machen. Da braucht de Stadt 
ihn nich noch jahrelang verflejen. — U« tut 
zum Schreiben! Schreiben tut der Halta alla- 
üings nich von alleene, schreiben lut bet 
menschliche Jndividijum! Wer aba alladings 
Steilschrift schreibt un den Halta in de Hand 
nimmt wiene Mistforke, der muß ma Let sajcu, 
der kricht ne sojenannte Steilschristseda! 
Un nu, meine Herren, wat beßahlense svr 
den Halta? Der Halta kost nur — haltense sich 
fest junge Frau, det se nich aus de Latschen 
kipcn vor Astaunen — der kost nur zwo Emm. 
Aba ick jebe Ihn nich bloß den blanken Halta, 
sottdern noch eene janze Fuhre daßu. Erstens 
bissen Clip zum Befestijen in de Tasche un denn 
disse Jlasspritze zum Fällen, denn mit de Kli 
stierspritze — paröong — kann man den Halta 
nich filln. Aussaöem jebe ick Ihn noch eenen 
Drehbleistift jratis ßu und zu allem een jauzet 
Jahr Jarantie: Ick tausch Ihn den Halta inna- 
halb 12 Monate um, wennse nich zufrieden sin! 
Se wern saren: Kunstück, wer weiß, wo 
der Penna morsen handeln tut?! Sehnse her, 
wer alles bei mich koofen tut, hohe Persenlich- 
keeten, sehnse, Fabriken, stattliche Betriebe un 
hier hat sojar een richtichjehender Monarch 
bestellt. Ick muß ma ieberhaupt noch ieberlejn, 
ob ick noch mit Ihn soll sprechen! 
Kinöa, nu tut ma dett Jefalln un kommt 
mal näher ran, denn sonst wird ma noch eener 
ieberjefahren, un ick muß wvmeechlich noch de 
Jeberreste wechfejen. Also, wer de» Halt« «ich 
kooft, der is keen Kulturmensch! Entweder is 
er een Bachulke oda er hat keen Jelü! Un nu, 
meine Damen, Herren, kooft, solange noch 
Vorrat. Wartet nich, bis ick einjejangen bin 
iu de Jesilde det Nirwana. 
Also wer nochmal ham will!... Bitte sehr, 
mein Herr! 
Un nu, meine Damen, Herren, will ick 
Ihnen bet nochmal auseenanöer klamisern, 
damit ooch jeda von Ihn det jenau " 
höhen. Der durch diese Steuer auszubringende 
Ausgabenbetrag des Jahres 1930 beträgt 6 999 000 
R-ll, gegenüber 1929 ein Mehr von 1406 300 31 Jl, 
und diesen Fehlbetrag muß die vorgeschlagene Er 
höhung decken. Die Einteilung der dem Provin 
ziallandtag vorzulegenden Haushaltungspläne ist 
im übrigen weiter vereinfacht worden, wie es 
einer Vereinbarung unter den Verwaltungen der 
preußischen Provinzen entspricht, um eine gleich 
mäßige Ausgestaltung und bessere Vergleichsmög 
lichkeiten zu erzielen. Die landwirtschaftlichen 
Betriebe der Provinz sind dementsprechend mit 
ihren Ueberschüssen in den Anstaltsplänen erschie 
nen. Diese enthalten nur die dringendsten Aus 
gaben. die zur Fortführung eines ordnungsmäßi 
gen Betriebes in den Anstalten nötig ist. Die 
Haushaltspläne der Anstalten sind übrigens, wie 
hervorgehoben wird, von den zuständigen Aus 
schüssen eingehend durchgeprüft und beraten wor 
den. — Der erhebliche Rückgang der Einnahmen 
des Reiches, an denen die Provinz beteiligt ist, 
(Reichseinkommensteuer, Reichskörperschafts- und 
Kraftfahrzeugsteuer) und der eigenen Einnahmen, 
deren Höhe ganz oder teilweise von dem Reichs 
einkommen bestimmt wird, verminderte Staats- 
dotationen und Provinzialsteuern im Rechnungs 
jahre 1929 werden übrigens dahin fsthren, daß 
im Haushaltsplan für dieses Jahr ein nachgewie 
sener Fehlbetrag von voraussichtlich 568 500 Rckl 
entsteht, der auch gedeckt werden muß. — Der Pro 
vinziallandtag wird demnach eine schwere Ausgabe 
zn lösen haben, wofür ihm aber die Hände durch 
die nun einmal gegebenen Verhältnisse gebunden 
sind. so daß er durchweg nur zwangsläufige Ent 
scheidungen zu fällen haben wird. Auf harte 
Kämpfe darf man sich jedenfalls gefaßt machen. 
Zu der Nichlbeftätrquttg rratwnal- 
foziMstischer GemàbêNorstehsr. 
Im Preußischen Landtage hat der Abge 
ordnete Lohse-Altona (Nationalsozialist) fol 
gende Kleine Anfrage an das Staatsministe 
rium eingebracht: 
Gemäß 'Erlaß des Preußischen Ministeri 
ums des Innern vom 31. Januar 1930 soll 
nationalsozialistischen Gemeindevorstehern, 
Amtsvo rstehern, Magistratsmitgliedcrn, 
Kreisausschußmitgliedern und Kreisdepntier- 
ten sowie den in Frage kommenden Stellver 
tretern die Bestätigung versagt werden. Hier 
zu stelle ich fest, daß beispielsweise in Norder- 
und Süder-Dithmarschen, in Schleswig, Hu 
sum, Rendsburg und anderen Kreisen die Be 
stätigung längst erfolgt ist, während sie wieder 
in anderen Kreisen noch aussieht und teilweise 
auch versagt wurde. 
Ich frage das Staatsministerium: Warum 
werden die gewählten nationalsozialistischen 
Vertreter unterschiedlich behandelt? Warum 
wird die definitive Entscheidung über Bestä- 
tigung oder Nichtbestätigung solange hinaus 
gezögert? Hat das Staatsministerimn die ver- 
fassungs- und wahlrechtlichen Fragen geklärt, 
ob eine Nichtbestätigung vorschriftsmäßig ge-- 
Am 22. und 23. März 1930 
Ak pie (sortlie MrnG!«!! 
Msnà- 
Verfammlung 
N7N Mittwoch, den 19. März 1930, 
im Vereinslokal 
36961
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.