Was bringt der deutch-polmschc Handelsvertrag!
ļļkdeŗraschungw fôr dir deutsche Wirtschaft.
Neue Verschlechterungen für Deutschland.
Berlin, 15. März. Ans landwirtschaftlichen Krei
sen wird den Hbg. Nachr. u. a. mitgeteilt:
Bon den Berliner amtlichen Stellen wird bisher
kategorisch jede nähere Auskunft über den Inhalt des
neuen deutsch-polnischen Handelsvertrages verweigert.
Aus polnischen Quellen werden jedoch langsam Einzel
heiten des Vertragsentwurfs bekannt, die zeigen, dag
in den landwirtschaftlichen Positionen gegenüber allen
früheren Teilpbmachungen eine außerordentliche Per-
'chlcchterung für Deutschland eintritt.
Man geht in dem vor dem Reichsausschutz zur
Verhandlung stehenden Vertrag weit über das im
Stresemann-Iakowski-Abkommen deutscherseits zuge
standene Kontingent von 200 001) Doppel;. Schweine
fleisch hinaus. Es wird nicht nur im Laufe von 21-
Jahren das Einfuhrkontingent bis auf jährlich 350000
Stück Schweine gesteigert, man hat außerdem an Stelle
des Gewichtes die Stückzahl eingesetzt, ohne dabei eine
Höchstgrenze des Gewichtes der einzelnen Stücke fest
zulegen. Dadurch erhöht sich praktisch das Kontingent
auf rund eine halbe Million Doppelzentner Schweine
fleisch. Außerdem wird die Einfuhr nicht mehr auf
Schweinefleisch beschränkt, sondern es fall in der
Hauptsache eine Lebendvieh-Einfuhr über die deut
schen SeegrenUchlach those an der Ostsee stattfinden.
Die bedenklichste und völlig unmögliche Verschlech
terung gegenüber allen früher lautgewordenen Kon-
trngentvorschlügen stellt aber die deutsche Abnahme-
verpflichtung für dieses hohe Kontingent dar. Als
Garant soll sich der Reichsbund der Deutschen In
dustrie zur Verfügung gestellt haben, der sich außer
dem bereitgefunden hat, die' im freien Handel nicht
unter,zubringenden „Restmengen" von Polenschweinen
und Schweinesleisch zu einem Preis unterzubringen, der
ab Grenze nur 7 bis 8 Prozent unter der jeweiligen
Berliner Notiz liegen soll. Das bedeutet, daß den
Polen für ihre Schweine bessere Preise garantiert wer
den, als die deutschen Schwei,„-Produzenten im freien
Handel erlangen können.
Zwar wird durch veterinärpolizeiliche Bestimmun
gen der freie Handel mit Polenschweinen auf einen
bestimmten Abnehmerkreis beschränkt und das Schwei
nefleisch hauptsächlich in Fleisch- und Wust-warenfabri-
ken verarbeitet werden Jedoch irrt man, wenn man
glaubt, daß auf diese Weise die Geiahr des gesteiger
ten Druckes auf den deutschen Schweinemarkt beseitigt
werden kann; denn es fällt damit gleichzeitig der ent
sprechende Teil der Nachfrage seitens der Fleischfabri
ken und der an den Seegrenzschlachthöfen zugelassenen
Händlerschaft für das deutsche Schweineangebot aus.
Außerdem ist man von der wöchentlichen Festsetzung
der Cinfuhrrate abgegangen und wird an deren Stelle
eine monatliche Rate seyen, die noch dazu bei nicht
voller Ausnutzung in dem betreffenden Monat in den
nächstfolgenden zwei Monaten nachträglich auf die
volle Höhe ««bracht werden kann Praktisch wird da
durch eine zeitlich gleichmäßig verteilte Anlieferung
von Polenschweinen, wie sie durch die wöchentliche Rate
erreicht werden sollte, verhindert. Diese Ungleich
mäßigkeit der Marktbelieferung erhöht die Abhängig
keit der Preisbildung auf den deutschen Märkten von
der polnischen Einfuhr.
Der Handelsvertrag enthält außerdem die gegen
seitige allgemeine Meistbegünstigung.
Eine Berliner Korrespondenz bringt demgegen
über folgende Meldungen:
Bezüglich des Kohlenkontingents wird von zustän
diger Stelle nochmals darauf hingewiesen, daß es sich
nicht um 350 000 Tonnen, sondern um 220 000 Tonnen
handelt.
Eine sehr komplizierte Frage stellen die Sonder-
kündigungsrechte, die im Vertrag vorgesehen sind, dar.
Für Polen kommt ein SoàrkLndļgungsrecht in
Frage, nämlich für Schweine. Deutschland ist dieses
Recht nicht eingeräumt. Das ist auch klar, da Deutsch
land mit Inanspruchnahme dieses Sonde rkündiMngs-
rochtes dokumentieren würde, daß es den Willen
hätte, das Schweinekontingent überhaupt nicht herein
zulassen. Für Deutschland enthält der Vertrag zwei
Sonderkündigungsrechte, nämlich einmal auf dein Ge
biete der Kohlen und dann ein allgemeines Kündi
gungsrecht
Durch die in der Presse verbreiteten Gerüchte über
die Größe des Schwetnckontingeirts sollen in Ober
schlesien schon Angstverkäufe vorgenommen und dadurch
ein erheblicher Preisdruck am Schweinemarkt ausge
übt worden fein. Man sollte diesen Gerüchten mit
dem Hinweis begegnen, daß das polnische Schwcine-
kontingent gegenüber dem deutschen Schwein-absatz gar
keine Rolle spielt. — Die Veröffentlichung des deutsch
polnischen Handelsvertrages wird so bald als tech
nisch möglich im nichtamtlichen Teil des Reichsanzei
gers erfolgen, und zwar in der nächsten Woche noch
vor der Behandlung des Vertrages im Reichstage.
Dieses Dementi ist völlig nichtssagend. Die in
dem ersten Bericht enthaltenen Nachrichten über den
Inhalt des deutsch-polnischen Handelsverirages wer
den auch in weniger wichtigen Dingen nicht widerlegt.
Insbesondere wird zur Größe des Schweinekontin
gents nichts gesagt, was die Landwirtschaft von ihren
Sorgen befreien könnte. Die Einfuhr polnischer
Schweine drückt den Preis auf den deutschen Märkten,
wenn auch das Dementi es bestreitet. Angesichts die
ses Rätselratens um den Inhalt des Handelsvertra
ges muß man sich aber doch fragen, wo und wie denn
die landwirtschaftlichen Organisationen in, den letzten
Monaten gearbeitet haben.
180 MMmn EWhrKMich.
Der deutsche Außenhandel im Februar 1030.
Die Ausfuhr im Februar beträgt 1020,3 Mill.
RM., die Einfuhr nur 881,6 Mill. RM. Mithin er
gibt sich für Februar ein Ausfuhrüberschuß von 14,7
Mill. RM Der tatsächliche Ausfuhrüberschuß im Fe
bruar ist jedoch noch um fast 50 Millionen höher, da
die Einfuhrzahl noch nachträgliche Zollabrechnungen
für 1920 in Höhe von 101 Mill RM. enthält, denen
ein in der Einfuhrzahl nicht enthaltener Zollabrech
nungsverkehr für Februar von schätzungsweise 50 Mill.
RM. gegenübersteht. Die Handelsbilanz im Februar
ist also mit fast 100 Mill. RM. aktiv.
Gegenüber dem Vormonat haben Ausfuhr und
Einfuhr abgenommen, stärker jedoch die Einfuhr. Die
zahlenmäßige Abnahme der Ausfuhr (66,0 Mill. RM.)
ist wohl aber nur auf die geringem Zahl von Tagen
im Februar gegenüber dem Januar zurückzuführen;
denn auf den Arbeitstag umgerechnet, ergibt sich im
Februar sogar eine Steigerung der Ausfuhr gegen
über Januar.
Der Anteil der Reparations-Sachlieferungen an
der Ausfuhr im Februar beträgt 64,5 Mill. RM. (Ja
nuar 58,8 Mill. RM.).
Bei dem Vergleich der Einfuhrziffern für Januar
und Februar ist zu beachten, daß auch dm Ianuarziffer
sich aus zwei Teilen zusammensetzte, nämlich der tat
sächlichen Einfuhr im Januar und den Einfuhrmengrn
des letzten Halbjahres, die den Zollabrechnungen am
Ende des Jahres entsprechen Würde man dies nicht
in Rechnung stellen, ergäbe sich im Februar eine zah
lenmäßige Einfuhrminderung um 323,2 Mill. RM.,
die n'cht den tatsächlichen Vorgängen entspricht. Die
für einen Monatsvergleich zu benutzenden Ziffern sind
für Januar, nach Absetzung von 223 Mill. RM. Zoll
abrechnungen. 1081,8 Mill. RM. und für den Monat
Februar, nach Absetzung von 101 Mill. RM. Zollab
rechnungen, 880.6 Mill. RM Es ergibt sich also im
Februar eine Abnahme der Einfuhr um 201,3 Mill.
Reichsmark.
Die zahlenmäßige Einfuhrminderung gegenüber
dem Vormonat entfällt fast ausschließlich auf die
Kruppe Lebensmittel und Getränke, die um 202,5 Mill
RM., und auf die Gruppe Rohstoffe und halbfertige
Waren, die um 110,5 Mill. RM geringer ausgewiesen
ist als im Januar.
Unter den Lebensmitteln verzeichnen als Folge
der Voreindeckungen, die zum überwiegenden Teil bei
den Zollabrechnungen im Januar in die Erscheinung
getreten sind. Gerste eine Einşnhrabnahme um 86.7
Mill. RM., Weizen eine Einfuhrabnahme um 26.3
Mill RM. Zugenommen Hai unter den Lebensmit
teln in nennenswertem Umfang« (-1- 3,4 Mill RM)
die Einfuhr von Eiern.
An dem Rückgang der Gesamtausfuhr sind die
Fertigwaren mit einer um 89.4 Mill. RM., di« Roh
stoffe und halbfertigen Waren mit einer um 25,1 Mill.
RM. verminderten Ausfuhr beteiligt.
* * *
HMWm des MsWs
Kr die LàirlWt
seitens der Deutschen RentcnLank-Kreditanstalt.
WTB. Berlin, 15. März. Die Deutsche Rewten-
bau-Kreditbank (Landwirtschaftliche Kredit - Zentral
bank) hat aus Airlatz der Reichsbankdiskoni'herab-
fetzung den Zinssatz für die Landwirtschlaft um y %
herabgesetzt. Den Höchstzinssatz, den der einzelne Land
wirt für die aus Mitteln der Deutschen Rcntenbank-
Kreditanstalt gewährten Pcrsonalkredite zu zahlen
hat. beträgt nunmehr 7*A %. Hierin sind alle Pro
visionen enthalten mit Ausnahme des Wechselstemprls,
welcher besonders belastet werden darf.
*
Reichs- rmb LandessteLen schädigen
die deutsche Handelsbilanz.
Der Reichsverband für Deutsche Schafzucht sowie
der Norddeutsche Schäfereiverband haben in ihren
kürzlich stattgehabten Versammlungen zu ihrem Be
dauern festgestellt, daß der Antrag, die Verwendung
einheimischer Schafwolle für V-schasfmigsstoffe vorzu
schreiben. bei den Reichs- und Landesstellen noch nicht
die Beachtung gefunden hat, wie es im Ausland üblich
ist. Das bisherige Ergebnis ist unbefriedigend und
übersieht den tiefen und bedeutsamen volkswirtschaft
lichen Wert dieser Frage und die Tatsache, daß Volks
vermögen nur aus Arbeit und Absatzmöglichkeit her
vorgebracht werden kann.
* »
♦
FmlmMŞĢe mm zu Ucher
Wchenygrrà m fedts?
London, 14. März. Nach einem Newyorker Be
richt des „Daily Telegraph" kann Amerika nach An
sicht maßgebender Finanzkreise nur durch eine
schwere Mißernte vor einer Finanzkatastrophe, ersten
Ranges bewahrt werden. In den amerikanischen
Lagerhäusern seien gegenwärtig bereits 155 Milli
onen Bushels (1 Bushel ist etwa 36 Liter) Weizen
aufgespeichert, die bis zum 1. Juli auf etwa 250
Millionen Bushel anwachsen dürften. Das würde
bedeuten, daß die Vorräte zur Zeit größer feien als
die gesamte Weizenausfuhr eines Jahres. Daher
könne nur eine Mißernte oder ein Wunder dos Land
vor einer Finanzkatastrophc retten. Die Lage auf
dem Weizenmarkt fei so schlimm, daß eine Einkom-
mensteuerverminderung von etwa 2 Milliarden Jl
als unmittelbare Folge des Preissturzes eingetreten
fei. Die. Bemühungen der Washingtoner Regierung,
zur Vermeidung eines allgemeinen Zusammen
bruchs Riefenmengcn von Weizen über dem Welt
marktpreis einzukaufen und aufzuspeichern, werden
pessimistisch beurteilt.
45 * *
GmŞîîschMGê RejchsÄehMMMN
m Salire 1929.
Die Entwicklung der angeschlossenen Genossenschaf
ten zeigten auch im Berichtsjahre ein erfreuliches Bild
gesunder Fortentwicklung auf dem Gebiete der genos
senschaftlichen Viehverweriung. Die der genoss enschaft-
lichen Re ich so! eh-Derwert u ng angeschlossenen landwirt
schaftlichen Absatz-Organisationen hatten im Fahre
1828 einen Umsatz von 1760 000 Stück Vieh gegenüber
1550 000 Stück im Jahre 1928 und 1145000 Stück im
Fahre 1627. Es wurden umgesetzt an Rindern 110 000
Stück (im Vorjahre 80 000 Stück), an Kälbern 250 000
Stück (200 000), an Schweinen 1300 000 Stück
(1200 000 Stück), an Schafen 100 000 Stück (70 000
Stuck). Auch rm Jahre 1930 entwickelt sich dem Ver
nehmen nach das landwirtschaftliche Absatzwesen recht
günstig.
* * *
A§kMe MWsslMMWen.
Die Indexziffer der Großhandelspreise
vom 12. Mär; 1838.
Die ans den Stichtag des 12. März berechnete
Grotzhandelsindexzifter des Statistischen Reichsamtes
ist gegenüber der Vorwoche von 127,5 auf 12613 oder
um 0,9 v. H. gesunken. Von den Hauptgruppen ist
die Indexziffer für Agrarstoffe um 2,5 Proz. auf 108,9
(Vorwoche 112,7) upd die Indexziffer für industrielle
Rohstoffe und Hardwaren um 0,5 Proz. auf 125,2
(125,8) zurückgegangen. Di« Indexziffer für indu
strielle Fertigwaren hat um 0,3 Proz. auf 153,1 (158,5)
nachgegeben.
Der KreisjagÄschutzoLrein Norderdithmarichen
hielt am Sonnabend seine Jahresversammlung ab.
Als Hauptpunkt der Tagesordnung wurde die Bil
dung eines Hcgeriuges besprochen, der auch für den
Kreis Rorderdithmarfchen zur Durchführung gelan
gen soll. Apotheker Riimcnapf aus Nortorf hielt einen
Vortrag über „Schwcißarbeit und Verlorensuche". An
geregt wurde mit der nächsten Jahresversammlung
eine Eehörnausstellung zu verbinden. Der Verein be
schloß, anzuregen, daß die einzelnen Jagdocreine in
ihren Jagdbezirken fremdblütige Hasen aussetzen, (fp )
Schiffsverkehr im Kaifer-Wilhelm-Kanal
im Februar 1930.
Während im Monat Januar d. I. insgesamt
3794 Fahrzeuge mit 1690 216 Retto-Registertonnen
Raumgehalt den Kaiser-Wilhelm Kanal benutzten,
beträgt die Gesamtverkehrsziffer im Monat Februar
3010 Fahrzeuge mit 1 247 493 Retto-Registertonnen
Raumgehalt. Der Schiffsverkehr des Kaifer-Wil-
Helm-Kanals verminderte sich im Derichtsmonat um
26 vom Hundert. Don der Gesamttonnage des De-
richtsmanats waren 947 516 Retto-Registertonnen
— 76,02 vom Hundert beladen. Der durchschnitt
liche ^Raumgehalt aller Schiffe betrug 414 Retto-
Registertonnen. Die Beteiligung am Gesamtraum
gehalt wurde für Dampf- u. Motorschiffe auf 92,22
vom Hundert festgesetzt. Der Verkehrsrückgang ge
gen den Vormonat ist bedingt durch die Einwirkun
gen der Winterszeit und ist regelmäßig in. Februar-
monat festzustellen. Der Tonnage nach übertrifft
der Verkehr im Berichtsmonat denjenigen aller frü
heren gleichen Monate, so daß der Fcbruarverkehr
in diesem Jahre als außerordentlich lebhaft bezeich
net wevde-n muß. Bon den 3010 im Monat Februar
1930 den Kanal benutzenden Fahrzeugen des Ge
samtverkehrs waren als Seeschiffe, eingetragene
Dampfer 1602 Fahrzeuge mit 1127 145 Retto-Re-,
gistertonnen, davon waren 1477 Güter- und Pcr-
sonendampfer mit 1120 639 Retto-Registertonnen,
93 Schleppdampfer mit 4173 Retto-Registertonnen,
ferner 1264 Segelfahrzeuge mit 65 227 Retto-Regi-
stertonnen, 98 Leichter und Schuten mit 32 296 Ret-
to-Registertonnen und 46 Sport-, Kriegs- u. Dienst
fahrzeuge mit 22 825 Retto-Registertonnen Raum
gehalt.
Kruge und Antwort.
à ,«!>«>> «rtiüh iniKst Itimlml 41s Irtrfflliirtjj nt fit jrtS;«- i:nti timSnnraj
fr«£« »tat Mmuuafibt »nfetr alibi Mikriiktifi. tau iM nr»! Issssb ratlhatlMi
Ir bittsa an um btwr II tu Pur.turtsni itr bis mshsfnsnS*» Irttiŗta îtşa wiltnvba«,
Anfrage P. P. in F. (Erl-fchaftsLNgelcgenheit)
Wir hatten vor zwei Jahren eine kleine Erbschaft
in Württemberg. Die Ehe war ohne Kinder.
Mein Bruder starö. DaS Nachlaßgericht hatte es
in Württenrberg in Händen. 7 Erben waren vor
handen. Einem von den Erben dauerte es nun
zu lange, und er nahm sich hier einen Rechtsan
walt, um die Sache zu beschleunigen. Nun hat er
ohne unser Wissen mrd unseren Willen die Sache
dem Rechtsanwalt auch für uns mit übergeben und
angegeben, er habe den Auftrag und die Voll
macht von uns. Er bat auch einen Eid geleistet.
Kann er das io einfach?
Antwort: Den Eid kann er leisten, und wenn
sich später herausstellt, daß er einen Meineid ge
leistet bat, wird er dafür mit Zuchthaus bestraft.
Im übrigen kann er nicht für die anderen sechs
Erven ohne Auftrag einen Rechtsanwalt bestel
len. Sie sind an diesen Auftrag nicht gebunden,
der Rechtsanwalt hat Ihnen gegenüber keine An
sprüche. Wenn er sich aber schadlos halten will,
muß er sich an den Erben halten, der ihn mit der
Wahrnehmung seiner Interessen beauftragt hat.
Ansrage H. K. in Ş. Meine Frau hat bis zu
ihrer Verheiratung (1910) Markengeklebt. (Jnva-
liditäts. Sie hatte schon 14 Karten voll geklebt.
Eine Abfindungssumme hat sie damals nicht er
halten. Jetziges Alter 63 Jahre. Hat sie jetzt noch
Ansprüche auf das eingezahlte Geld?
Antwort: Ihre Frau kann keinen Anspruch
mehr geltend machen, weil sie die Anwartschaft
nicht aufrecht erhalten hat. Es geht den meisten
jungen Mädchen so, daß sie die Beiträge bezah
len müssen, ohne daß die Mehrheit von ihnen k
Aussicht hat, einmal die Rente zu erhalten, weil
sie in der Regel nicht in der Lage sind, nach der
Heirat die Mindestbeiträge für die Aufrechterhal-
tttua der Anwartschaft aufzubringen.
Anfrage. Eine Abonnentin: Eine geschiedene
Frau geht eine zweite Ehe ein und hat noch ichm«
pflichtige Kinder, für die sie ArmenunterstützE
bezieht. Mutz in diesem Falle die Fürsorge wei
ter für den Unterhalt der Kinder sorgen, oder ist
es Pflicht des zweiten Mannes?
Antwort: Wenden Sie sich an das Vormuno-
schaftsgericht um Auskunft. Die Mutter ist ver
pflichtet, selbst weiter für den Unterhalt ihrer
Kinder zu sorgen, der zweite Mann kann dafür
nicht ohne weiteres in Anspruch genommen wer
den. .
MarMmchke.
Kieler Ferkelmarkt vom 15. März.
Pfund Lebendgewicht 0,75 bis 1,00 diJV, das
Stück von 20 bis 36 fftJl. — In einzelnen Füllen
wurde über Notiz bezahlt. Auftrieb 261. — Han
del flau.
rt. Tarp, 15. März. Dem gestrigen Ferkelmarki
waren 15 Tiere zugeführt gegen 16 in vorherge
hender Woche. Die Preise gingen zurück. Ge
zahlt wurde 30 bis 85 R--Ä das Stück. Der Handel
war flau, nnb der Markt wurde nicht geräumt.
Herder Vieh- und Şchweinemarkt vom 15. .Würz.
Für im „Herder Hanbelshof gelieferte Läu-
ferschrveine wurden 80 bis 90 R-E l90 bis 95 R-Eh
für fette Schweine in der Unrgegend 63 bis 67 Rş
{60 bis 71 dUl) pro Zentner gezahlt.
Die an die Landwirtschaftskammer in Ham
burg-Altona gelieferten fetten Schweine erziel
ten je nach Grütze und Güte 65 bis 67 ‘•JiJi (78 bis
75 R-lft pro Zentner.
Im Viehhandel kosteten gute Milchkühe 400
bis 500 R-Ä. Fehrkühe 270 bis 850 Kalbkühe
450 bis 550 Rş Kalbgitien 350 bis 450 R-ķ, et»*
lährige Ochsen 160 bis 200 R-«. VA jährige Ochse»
240 bis 300 R-A, zweijährige Ochsen 300 bis 320
mJi, Kälber 40 bis 50 Ï)\Ji das Stück.
Anrtltà WLHmnngsknxfe.
I Dollar .
100 bän. Kr. o«»o«o»
100 fr*. Frank a,,.,,,«,,,,,,,
i'Dfrn» ry
15 3
4.1885
112.12
16375
14. 3
4.188
11210
16 38
ImtüiSE Mieriiien See MsnetSöitt
Notierungen in RM. für 100 Mk. Nennwert-
lSchlußkurlej (Ohne Gewährft
sanken
Darmst. Bank
Deutsche Bank
Diskonto-Ges.
Dresdner Bank
vieler Bank
Vereinsdank
Wefth. Bank
Zankn. f. Schl.-H.
3»ŗkehrva''Ak1.
Hochbahn
LLbeck-Düchener
Kosmos
Dtsch. Ostafrika
^lensb. D.°To.
^lonsb. Da. 69
Hbg. Südanrer.
Vordd Slovd
15 3
327.0
142.0
146.0
130.5
189.0
73.00
74-50
70.00
42.00
99-75
159.5
107.7
14.3
228.0
142.2
142.2
146.0
130.5
189.0
132.0
73.00
74-50
704)0
42.00
100 0
160.0
107 7
Woermann«Lìoie
Induşte.-ALtieņ
Dtşch. Lnxemd.
Harp. Bergb.-G
Vhönir-A.G.
Allg. Elektr^G.
Schuckert-E'ektr-
Talmon Asbest
Seine A.G.
Alsen-Ceni.
Breitend. Elfbr.
Cb. Düuqerf. R.
Elbfchl.ä.
Holsten-Dr.
Karstadt Rud.
Schlasw.'H. Bk.
15. 3
7055
Î30.0
100.0
161.0
182.0
15 00
171.5
128.0
20.00
117.0
165.0
126.0
14.5.
lOM
130 5
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161.5
184.0
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170.0
128.0
20.00
I1S.0
16S 0
127.0
139.0
Anck'rick «enotenkî der Prersbertchtstolle
beim DentlKsn SandruirtschaUsvat.
AuslündsMttLkte N6A14.3.WZ6
Preise umgerechnet i» Reichsmark s« 1000 fcs (Ohne Gervühr!)
Nern-Boŗks
Aleiz««:
2. Manitoba
2. Hardwinter loco
ver März
Mats:
Rene Ernte
Noggs«;
Western loco Nr. 2
Berste:
loco Nr. 2
Ehreago:
Wetz«» ļ
loeo Nr. 2. Hardwmter
per März
Kogge«?
loco Nr. 2
ver Mai _____
174.59
165.00
146.15
113*15
158.55
158.75
95.90
Haser;
loco Nr. 2, weißer
per März
Mais:
ļpco Nr. 2 mixed
per Marz
Gerste:
malting
Bueņos Aires r
Weizen:
per Mai
Mais:
per Mai
Hafer:
p« Mai
121.65
115.15
124.45
106.10
121-50
145.10
80^0
67.10
Kieler Börse
vom 1ö. März 1930. Erzeugerpreise. Preise verstehen
sich für gesunde Durchschnittsqualität der letzten Ernt«
per l0Ü0 Kls. bei waggEmeijem Bezug ab Holstein-
Weizen (78/79 Klg.) 232 RM.. Rossen (72/73 Klg.)
143 RM., Sommergerste 166 RM.. Brauigerste 163 RM»
Russen«erste 130 RB(. «b Hamburg verzollt, Hafer
(weiß 53/54 Klg.) 126 RM.. Mais 135 RM. ab Ham
burg verzollt, Kleeheu per 59 Klg. 4,25 RM., Wiosem
heu 3,75 RAÜ, Prehstroh 1.60 RM.. Häcksel 2.50 RM-
Speisetartoffeln (50 Klg.) Industrie gelbstecschi.g«
2,20 RAk.. Brmtköpfe 4/50 RM.
Tendenz-Bericht.
Kiel. 15! März. Während Weizen feinen PreiE
stand behaupten konnte, gingen die Preise für Roggen,
Hafer und bjcrfle weiter zurück, da für manche ange
botene Partien Käufer fehlten. Auch ausländische
Gerste und Mais sind schwer abzusetzen. Etwas Nack-
ftage zeigte sich bei den gewichenen Preisen für Oel-
kuchen und Kleie
Meier Bör?e.
Ohne Gewähr
Anleihen
15. März
8. März
Angebot
Nachfr.
bezahlt
Angebot
Nachşr.
bezahlt
r°/°L»Ichä-D..
Roggen «Pfandbr.
5'-'/r»Ldsch. Zentral-
Roggen «Pfandbr.
100/a Goldpsand.
briefe der Schl.«H.
Landsch. . . . .
80/y Goldpşandbr
d. Schl.-H. Ldsch.
5 o/a Goldpfandbr.
d. Sch1.-H. Ldşch.
? c !o Goldpfandbr.
de«. Kreditvereins
0/oLandsch.Ientr-
Roggen.Psandbr.
2lktien
Baukv.f.Schl.«H.
Kieler Bank . . .
Schleiband. alte
do. junge
Schl.-H. Dank. .
Weftholft. Baud
Brauerei Z. Eiche
Kieler Schloff-
Schiffer.-Brauerei
Getreide-A.°G.
Kappeln
Habermann & G.
Neue Dampfer-E.
7.15
7,00
«25
91L5
132^0
140.00
139.75
188.00
30.00
91.75
30.00
3QXX)
7.25
7D0
9125
130D0
140D0
140.00
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188.00
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