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fcmü Prank
Ingeborg und Dagmar
test? Utib du wandeltest bisher unter Gottes hell.
leuchtender Sonne, warst geehrt wie ein Großer
dieser Erde und gehörst doch zum Auswurf der
Menschheit. Was hast du darauf zu sagen?""
Bengt Sjöberg machte eine gewaltige Anstren
gung, um sich von der Umklammerung des Alten zu
befreien. Keuchend stieß er hervor: „Was willst du
von mir, Lars Larsson?"
„Ich bin gekommen, um dein Gewissen zu
wecken und mit dir abzurechnen. Zwanzig Jahre
suchte ich den wahren Schuldigen, bis ein paar
elende Mäuse ihn verrieten. Du meinst, ein Narr
rede zu dir? O nein, Bengt Sjöberg, nie war mein
Geist klarer als jetzt! In einer Blechkiste befanden
stch die Beweise für deine Schuld! Und nun tage
ich dir: Wenn du ein Mann bist, dann komm mit
mir an die Stelle, wo Olaf Dahlgren zerschellte,
und im Angesichte des H'mmels werden wir mitein-
ander ringen. Und Gott, der das Recht in feinen
Händen hält, wird mich wappnen mit seiner Kraft,
daß ich das Unrecht tilge! Komm. Bengt Sjöberg!""
Fester schraubten sich Larssons Arme um Sjöbergs
Körper. Blaurot lief das feiste Gesicht des Fabr--
kanten an. Mit aller Gewalt setzte er sich zur Wehr.
In wilden Wirbeln brandeten seine Gedanken wirr
durcheinander. Sah Larsson nicht aus wie ein
Racheengel, der Unrecht strafen soll? Zwanzig
Jahre hatten die Beweise seiner Schuld verborgen
gelegen, bis des Toten Sohn in die Bergwildnis
kam und sie entdeckte. Und er hatte sich durch all
die Jahre so sicher gefühlt. War es ein blinder Zu-
fall, was ihn von der Sonnenhöhe des Lebens so
jäh stürzte? Auf Erik Dahlgrens Gnade war er
in Zukunft angewiesen, ànn wenn Erik auch
schweigen würde um Ingeborgs willen, so nahm
Axel diese Rücksicht ganz gewiß nicht. Und nun
sollte er vor jedem Menschen zittern, weil er in
ihm einen Ankläger wittern mußte? Ließ sich ein
solches Leben denn ertragen?
Wenn er fliehen könnte! Hier zog man ihm
ja doch den Dooen unter den Füßen fort, er war sin
entwurzelter Baum, den jeder Wind umwehte.
Fort von hier! Unter fremden Menschen sich bergen!
Wieder machte er eine krampfhafte Anstren
gung, um sich loszureißen. Mit übermenschlicher
Kraft schob er die Hand, in der er bisher den
Browning verborgen hatte, zwilchen sich und seinen
Bedränger, stieß mit dem Griff der kleinen Waffe
gegen Larssons Brust. Ein Schuß krachte. Die Ku
gel drang Sjöberg in den Hals. Blut spritzte auf
und ergoß sich über die beiden Menschen, die sich noch
immer umschlungen hielten. Schloff sanken Sjö
bergs Arme am Körper nieder. Da erst merkte
Larsson, was geschehen war: daß er einen Sterben
den in leinen Armen hielt.
Vorsichtig trug er den schweren Körper auf den
Diwan und bettete ihn dort. Da sah er: Bengt
Sjöberg lag im Sterben. Gott hatte gerichtet.
Sein Mick fiel auf die Uhr. Die Stunde war
um. Run würde Erik kommen.
Hastig fragte er: „Wo ist Erik?""
„Vorhin sprach er mit Ingeborg. Ob er sie be
gleitet hat, weiß ich nicht. Es wäre schon möglich."
Da schrie Bengt Sjöberg so furchtbar auf. daß
Anne in tiefster Seele erschauerte.
Er warf die Arme auf die Tischplatte und ließ
den massigen Schädel darauf fallen. Ein wildes
Fieber schien seinen Körper zu schütteln. Zwi
schen schauerlich wildem Lachen rief er aus: „O, er
ist schlau wie ein Teufel! Run geht er hin und
träufelt das Gift seines Wissens in meines Kindes
reines Herz. Und ich darf nicht einmal zu ihr
eilen, sie an mich reißen und ihr sagen: Er lügr!
Denn sie würde mir trotz aller Kindesliebe doch nicht
glauben!"
Wie von Furien gepeitscht raste er durch das
Zimmer. Als wäre fein Geist gehört, so wühlte er
in den Schubladen seines Schreibtisches, warf Pa
piere auf den Boden ohne sie zu sehen, riß Schränke
auf und schloß sie wieder.
Da wurde hart und kräftig an die Tür ge
pocht. Bevor er sich fassen und zum Eintreten auf
fordern konnte, öffnete sich die Tür. In ihrem
Rahmen stand Lars Larsson. Ganz langsam ging
er auf Beugt Sjöberg zu. Die Blicke seiner blauen
Augen glühten wie Stahl in der Morgensonne. Be
schwörend hob der Alte die Hände auf. Unwill
kürlich wich Sjöberg weiter und weiter zurück. Seine
Blicke flackerten wie die eines Irren. Doch Larsson
schien davon nichts zu merken.
Feierlich, wie ein Bußprediger, hob er an zu
reden: „Bengt Sjöberg, der Tag ist nun endlich ge
kommen, wo alle deine Schandtaten offenbar ge
worden sind. Ich frage dich: Was hast du mit Ulla
meinem lieben Kinde, getan? Ohne dich lebte ste
heute noch in Frieden und Glück im heimatlichen
Dalarne!"
Run stand Sjöberg unmittelbar .an dem gro
ßen Schrank, der mit seinen Kristallscheiben und
grünen Vorhängen üen Eindruck vortäuichie, als
'eien Bücher in ihm aufgestellt. Mit einem wahren
Panther jatz war er an der Schranktür, riß sie auf
und zog einen Ge gen stand, hervor, den Larsson nichr
sehen konnte. Doch der Greis war nicht minder
schnell. Wie mit Enenklammern umspannten seine
arbeitsharten Hände den Fabrikanten, der sich un
ter diesem Griff wie ein Wurm wand.
„Rein, Bengt Sjöberg. so rasch entschlüpfst du
mir nicht! Höre weiter: Wo ist Olaf Dahlgren. der
an dir stets wie ein Bruder handelte? Er ist ge
storben um dich! In den Schluchten des Stadjan
zerschellte sein Körper, weil du Teufel wider besseres
Wissen Gift in mein Herz träufeltest, bis ich wr
glaubte und an einem Unschuldigen zum Mörder
wurde! Kannst du alles trogen, ohne zu zerbrechen?
Drückt dich nicht der Gedanke an Olaf Dahlgrens
Witwe, der aus Kummer über den Tod des Mannes
Las Herz brach? Hast du daran gedacht, daß du
Olaf Dahlgrens Kindern Vater und Mutter raub-
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*5) (Nachdruck verboten.)
„Du hast freilich recht, Ingeborg! Dein Vater
wehrt sich mit aller Kraft dagegen, und er wird
alles aufbieten, um uns zu trennen." Wie er das
jagte, hörte er Stimmen in seiner Brust: Ist das
fürs erste nicht vollauf genug? Soll ich ihr gleich
beim ersten Sehen das Herz noch mehr zerreißen?
Später, .wenn ihr Bater stch erst von uns trennen
wuß, wenn die Sjöbergs dieses Haus verlassen, kann
'ch ihr etwas mehr sagen. Nur heute nicht! Jede
Träne, die ich ihr abpresse, brennt ja auch auf me:-
nem Herzen.
Da kam Dagmar gelaufen: „Ach. Fräulein In-
geborg, Olaf ist so unruhig. Ich weiß wirklich nicht
was ich mit ihm anfangen soll. Wollen Sie nicht
selbst nach ihm schauen? Ich habe Angst!"
„Ja, Dagmar, ich komme schon."
„Darf ich dich begleiten?" fragte Erik zärtlich.
Jeder Augenblick, den er noch so langer Trennung
— vor der großen Trennung, die nun bald kommen
Mußte — an ihrer Seite verleben durfte, erschien
ihm so überaus kostbar, daß er lieber die entschei
dende Aussprache mit Bengt Sjöberg hinauszögerte,
als ihn ungenützt zu lassen.
Ingeborg aber schüttelte den Kopf: „Rein, Erik.
jetzt geht es nicht. Wenn Olaf tobt, darf kein
Fremder zugegen sein, sonst wird es nur noch
schlimmer. Aber abends, wenn er schläft, erwarie
ich dich." Schon eilte sie davon.
Erik schaute ihr lang« nach. Würde er ihr
dann wohl noch unbefangen entgegentreten können?
täuschung hörte, daß die Pflege des leidenden Olaf
sie mehr denn je in Anspruch nahm.
Der Junge hätte stch auch eine andere Zeit zum
Krankwerden aussuchen können! dachte Axel nicht
gerade freundlich. Mißmutig kehrte er in sein Zim-
mer zurück. Warum nur der Detektiv nicht kam!
Ls war — ch alles fest verabredet worden! Sollte
-hm noch im letzten Augenblick etwas in die Quere
gekommen sein?
Da hörte er aus Sjöbergs Wohnung einen
'charfen Knall, als wäre ein Revolverschuß abge
schossen worden. Erschrocken sprang Axel auf und
lauschte. Ueberall in dem weitläufigen Haus« hörte
man das Schlagen von Türen, eiliges Rennen übsr
die Gänge, Wehklagen und Weinen.
Was mochte geschehen sein!
Auch Axel eilte zu Sjöbergs Wohnung. Ai.
der Treppe prallte er fast mit dem Detektiv zusam
men. Der aber nahm sich keine Zeit, ein Wort der
Erklärung zu sprechen, sondern öffnete ohn« wei
teres Bengt Sjöbergs Zimmer. Dort lag auf dem
Diwan der Hausherr. Anne Pjerffon hatt« sich
über ihn geworfen und bedeckte ferne unruhig grei
fenden Hände mit heißen Küssen.
Gleichzeitig mit dem Detektiv und Axel traten
von der entgegengesetzten Seite Ingeborg und Erik
ein. Ingeborg blieb wie erstarrt stehen. Beim An
blick des sterbenden Vaters sank sie mit einem Wehe-
laut zusammen. Zärtlich umschlang sie Erik und
führte die Widerstrebende hinaus. Zu groß war
der Schrecken, den der furchtbare Anblick ihr einge
flößt hatte. Ohnmächtig sank sie in Eriks Arme.
(Fonjetzung folgt.)
Bengt Sjöberg wanderte unermüdlich in se:-
rem Zimmer auf und nieder. Die furchtbarsten Ge
danken hetzten ihn hin und her. Er zerbrach sich den
Kopf, wie er noch in letzter Stund« das drohenoe
Unheil abwenden könnte, entwarf Pläne und sah
doch selbst «tn, daß sie unausführbar waren.
Anne trat leif« bei ihm ein. Stumm stand sie
îttl der Tür. Er schien sie nicht zu beachten. End
lich fragte er schroff: „Was willst du noch?"
„Sie sollen nicht allein sein! Ich habe Angst!"
ttwioerte sie leise.
„Sage, Weib, warum bist du mir so treu er
zeben?"
Wie ein Hauch klang ihre Antwort: „Weil ich
flicht vergessen kann, was vor zwanzig Jahren war!
Ich habe Sie heute noch lieb!"
Wieder rann das Erschauern durch seinen Kör
per. Rur der Liebe dieses Weibes war er sicher!
Kam erst alles an den T«g, dann würden sich alle
Menschen von ihm wenden. Vielleicht auch Iuge-
dorg, sein« Tochter!
Grauenvoller Gedanke! Was täte er nicht, um
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