Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 1)

Ghandîs Zug soll aufgehalten 
werdeu. 
ZņsMmeuşioie In Lsmdsy 
Nach Berichten aus Bombay setzt sich der erste 
on Ehandi persönlich geführte Stoßtrupp für 
^ Einleitung des Unabhängigkeitsseldzuges aus 
°ļ«a 80 Freiwiillgen aus allen Teilen Indiens 
«Mmmen. Die überwiegende Mehrzahl besteht 
^lurgemäg aus Hindus, nur 2 Freiwillige sind 
Mohammedaner. Das ist ein neuer Beweis dafür 
^ b die mohammedanische Bevölkerung -Indiens 
^ine besondere Begeisterung für Ehandis Plan 
Zubringen vermag. 
. Zur gleichen Zeit, als Ghaudi von seinem 
^lipiquartier abmarschierte, fand in Bombay 
,nc große Kundgebung statt, in deren Verlauf es 
^Zusammenstötzen mit der Polizei kam. Mehrere 
^oden, in denen europäische Kunden gesehen wur- 
şsch wurden von der Menge gestürmt und zer- 
Die Fensterscheiben der englischen Zeitung 
Klines os India" wurden eingeworfen. Von 
Ct Jugend Bombays wurde eine weitere Kund, 
«-bung veranstaltet, in deren Verlauf versuch! 
îtze. six englische Flagge herunterzureißen. 
Ein vermögender Kaufmann in Kalkutta hat 
andi eine Million Mark als Fonds für seinen 
^ņgèhotmsamkeitsfeldzug zur Verfügung gestellt, 
dd Bombay ist ein unabhängiger Rat gebildet 
worden, der Lammlungen einleiten und Anhang 
ģŞr werben soll. Durch diesen Kriegsrat werden 
Ņyen von Flugblättern verbreitet, die zur Um 
^stützung Ehandis bis zum Ende auffordern. 
Die indische Regierung wird wahrscheinlich in 
^ indischen Freistaat Baroda einen Versuch 
^chen. den Demonstrationszug aufzuhalten. Auf 
Mansch des Maharadschas von Baroda ist ein be 
nders zuv"rläs!iges mohammedanisches Hindun 
^'ndliches Sikh-Regiment nach Baroda entsandt 
^owen. um den Durchmarsch der indischen natio- 
^listsschen, aber zugleich vorwiegend hinduistijchen 
^ozestion zu verhindern. 
KmgeselîschOen kurbeln hm Zug. 
Wie aus Ahmedabad nach London gemeldet 
^rb. haben sich die Reihen von Anhängern Ehan- 
'2. die den Zug Ehandis und seiner Gefährten 
^gleiteten, an der Grenze des Bezirks Ahmeda- 
Ņ bereits stark gelichtet, da ein Teil der Mit- 
"bfer nach Haufe zurückkehre. In Aslali, wo der 
àg zum ersten Male haltmachte, wurde er von 
^gefähr 100 Landbewohnern mit Flaggen, Laub 
^winden und Musik empfangen. Mehrere Film 
^stllschaften. unter ihnen auch eine deutsche, ha 
6 n die Vorgänge gekurbelt. 
. Wahrscheinlich spielt bei dieser englischen Mel- 
rļ>ng die Absicht der Verkleinerung der Ehand'- 
^wegung mit. 
3n tìnm ZelkungsarMel Ģhandis 
^rden den Engländern derbe Dinge gesagt. 
heißt darin: 
„Ter Vizekönig hätte auf mein Ultima- 
Am hin alles Mögliche tun dürfen, er durfte 
Mr keine kurze Erwiderung schreiben. Aber 
jļļe Zeit ist noch nicht reif. Er vertritt eine 
?ation, die nicht leicht nachzugeben pflegt und 
"ìc auch nicht leicht bereut. Sie gehorcht nur 
Willig der absoluten Gewalt. Tiefe Nation 
"chn mit angehaltenem Atem stundenlang 
Ermüdung einem Boxkampf beiwohnen, 
^eber einen Fußballkampf, in dem die Kno- 
zebrochen werden, wird sie wahnsinnig 
°or Begeisterung. Sie gerät in Extafe über 
Mstrünstige Kriegsberichte. Aber von den 
Millionen, die diese Nation jährlich aus In- 
zieht, will sie sich nicht trennen. Das 
Mzige Gesetz, das die indische Nation kennt, 
" der Wille der britischen Verwaltung. Der 
Mzige öffentliche Friede, den sie kennt, ist der 
!^iede des öffentlichen Gefängnisses. Indien 
J* ein einziges ungeheures Zuchthaus. Ich 
Widersetze mich dem und betrachte es als 
?eine heilige Pflicht, die traurige Eintönig 
st dieses Zwangsfriedcns zu durchbrechen." 
Die GenemtznM qegen Me 
WzmWilg. 
i, Zn der Schlußsitzung der Generalsynode wurde 
M »Ordnung des kirchlichen Lebens" mit dem 
^'gefügten Kirchengesetz in 2. Lesung und damit 
^dgültig angenommen. Der Kirchensenat wird 
Auftragt, für den praktischen Gebrauch der Ee- 
Mindeglieder eine volkstümliche Ausgabe zu 
tasten. 
^ Die Gruppe der Freien Volkskirche legte durch 
^ Abgeordneten Dr. Luther einen Antrag vor. 
M sich gegen die Zerfetzungserfcheinungen aus 
^ Gebiete des ehelichen Lebens wendet. Die 
werde, fo heißt es tn dem Antrag, heute in 
Ilrutlichen Lchaustellungen verspottet und in die 
^häre des rein Sexuellen hineingezogen. Eine 
k^ppe - Auffassung der Ehe habe bis in weltan- 
- änlich gebundene Kreise hinein Eingang ge= 
ļj.^en. Dr. D. Dibelius gab der tiefen Sorge über 
M Entwicklung der Rechtsprechung und des 
ìk^afrechtês auf diesem Gebiete Ausdruck. In 
erkennt die Eeneralfynods die Schwierigkeiten 
wirtschaftlicher Art, die eine gesunde Lebensgestal 
tung vor und in der Ehe gefährden, an und will 
an ihrer Beseitigung mitarbeiten. Mit Entschie 
denheit lehnt sie aber alle Versuche ab, „die un 
verbrüchliche Heiligkeit der Ehe 'als der Pflanz 
stätte des Friedens zu vernichten". Sie fordert 
alle Glieder der Kirche auf,, durch vorbildliches 
eheliches Leben ein gutes Beispiel zu geben und 
damit an der Gesundung nnseres Bolkes mitzu 
arbeiten. 
Rach Erledigung kleinerer Vorlagen war die 
Tagesordnung erschöpft. Präsident Dr Winckler 
gab der Befriedigung über die geleistete Arbeit 
und über den Geist des Entgegenkommens Aus 
druck. 
Mhers VW mm WchMiWgylen 
bŞîģļ. 
Der Reichspräsident hat die Ernennung des 
Reichskanzlers a. D. Dr. Luther zum Reichsbank 
präsidenten für die Amtsdauer von 4 Jahren voll 
zogen. 
die FMckmg eines ßsWßWZ, 
und was der Minister entgegnet. 
Ein Landtagsabgeordneter führte in einer 
Anfrage Beschwerde darüber, daß der Hofbesitzer 
Meyer in Maarstor? während einer Pfändung 
gefesselt worden sei. Wie der Amtliche Preußisch- 
Pressedienst der Antwort des preußischen Innen 
ministers entnimmt, habe die Fesselung erfolgen 
müssen, weil der Hofbesitzer den Beamten tätlichen 
Widerstand entgegensetzte. Er habe gelegentlich 
einer früheren Pfändung gedroht, daß er den voll 
ziehenden Beamten mit Waffengewalt begegnen 
würde. Die Fesselung habe während der ganzen 
Dauer der Pfändung aufrecht erhalten werden 
müssen. Eine geringfügige Verletzung an der 
Hand habe Meyer durch feinen fortgesetzten Wi 
derstand selbst verschuldet. Eine Bestrafung der 
Beamten komme hiernach nicht in Frage. 
der Kan öes kMàlmeķs. 
Der Bericht des zur Prüfung der Frage des 
Tunnelbaues unter dem Aermelmeer eingesetzte 
englische Ausschuß steht unmittelbar vor der Ver 
öffentlichung. Wie verlautet, hat sich der Aus 
schuß mit der wirtschaftlichen, technischen und geo 
logischen Seite der Angelegenheit befaßt Er bil 
ligt den Plan und ist der Ansicht, daß der Durch 
führung keine unüberwindlichen Hindernisse im 
Wege stehen. Es soll zunächst versucht werden, 
einen Rohtunnel zu bohren. Der Kostenanschlag 
hierfür beziffert sich auf etwa 180' Millionen Mk. 
Der Ausschuß schlägt ferner vor, daß der eigens 
licbe Tunnelbau, dessen Kosten auf etwa 500 Mil 
lionen Mark geschätzt werden, nicht vom Staate 
unternommen werde, sondern Privatunterneh 
mern überlassen bleiben solle. Sobald der Be 
richt dem Parlament vorliegt, wird sowohl die 
politische als auch die militärische Seite des Planes 
erörtert werden. 
Jslmsche Bmmņz m Lilsuen. 
Eine weitverzweigte Spionageorganisa 
tion ist, wie aus Kowno berichtet wird. von 
der Kriminalpolizei innerhalb der litauischen 
Schützenverbände aufgedeckt worden. Bisher 
sind 15 Personen festgenommen worden, die 
im Auftrage Polens Informationen über mi 
litärische Geheimnisse sammelte«. Unter den 
Verhafteten befindet sich einer der Führer der 
Schützenverbände, Willigkas, und ein in des 
sen Wohnung festgenommener polnischer Ku 
rier, der im Begriffe war. wichtige Dokumente 
nach Warschau zu bringen. Eine Reihe wei 
terer Verhaftungen in Kowno und der Pro 
vinz wird erwartet. 
Zn England tiümi man mit taismfta 
Wie Reuter erfährt, sind die meisten Unter 
hansmitglieder der Meinung, daß die Niederlage 
der Regierung im Unterhaus eine Beschleunigung 
der Neuwahlen zur Folge haben wird. In vielen 
Kreisen wird auf Grund der Anstcht, daß die Be 
ziehungen der Regierung zu den Oppositionspar 
teien sich verschlechtert haben, angenommen, daß 
die Neuwahlen für Anfang Juni zu erwarten 
seien. Man vermutet, daß das erste Tadelsvotnm 
des gegenwärtigen Parlaments, das Baldwin 
heute beantragen wird, mit Unterstützung der Li 
beralen abgelehnt werden wird. 
talrmMSMAm für TarÄà 
TU. Paris, 13. März. In der Nachtsitznng 
der französischen Kammer, die sich bis in die fünfte 
Morgenstunde ausdehnte, stellte Ministerpräsident 
Tardieu nach stnndenlager Aussprache über Re 
formen des Schulunterrichts schließlich in der An 
gelegenheit der von der Finanzkommission für die 
neuen Unterstaatssekretärstellen abgelehnten Kre 
dite die Vertrauensfrage, die mit 320 gegen 260 
Stimmen zugunsten der Regierung entschieden 
wurde. 
MM MàLlchhMMKM-WŞ 
irr SzMrArààch» 
WTB. Paris, 12. März. Wie Havas aus 
Bayonne meldet, ist der Saleys-Fluß ans 
seinen Ufern getreten und hat die Stadt 
Stlies de Bearn zu dreiviertel überschwemmt. 
Das Wasser steht über 1.50 Meter hoch. Tic 
Verbindung zwischen Ober- und Unterstadt ist 
unterbrochen. 
Die Ursache der ersten Ueberschwemmnng 
ist. wie eine Meldung ans Paris besagt, zum 
Teil auf die Entwaldung der betroffenen 
Departements zurückzuführen. Der radikale 
Senator Martin hat nunmehr eine Inter 
pellation eingebracht, durch die der Landwirt 
schaftsminister über sein Aufforstungspro 
gramm und dir Mittel zur.Bekämpfung wei 
terer Abholzung befragt wird. In Moissac 
stürzen, nach dem Rückgang des Hochwassers, 
immer noch Häuser ein. Eine große Anzahl 
von Gebäuden kommt daher für die Wieder- 
benntznng durch die obdachlose Bevölkerung 
nicht in Frage. 
GrstzÄNßslLgter §shâKrtŞ 
fchMmöe! bsi htt Reichsbahn 
Unterschlagung abgefahrener Karte» durch ^ einen Beamten 
' „Erneuerung" durch geschickte VMschrmg. 
und 
e ï einstimmig angenommene» Entschließung 
Einen riesigen Schwindel hat ein« ganze Bande 
von sechs Personen bei der Reichsbahn in fast allen 
deutschen Städten ausgeführt. Jetzt hat man die>e 
Bande ausgehoben und in Breslau vor das Gericht 
gestellt. Die „Berl. Nachtausgabe" meldet darüber 
aus Breslau: Das Haupt der Bande ist der 30 Jahre 
alte Kaufmann Norbert Schernig, die hauptsächlich 
sten Mitangeklagten Helfershelfer sind Schernigs 
Freundin, die frühere Krankenschwester Wendt, der 
Reisende Hiller, der Kaufmann Nowak, der Bahn- 
steigschafsner Auras und ein Berliner Student, der 
Sohn eines Breslauer Universitätsprofeffors. 
Diese sechs Personen haben nach einem von 
Schernig ausgeklügelten System gearbeitet. 
Sie verwandten abgefahrene, also ungültige 
Karten bei ihren Betrügereien. Diese wurden 
von Schernig in einem schlau ausgedachteu 
Verfahren „auf neu frisiert" und dann in allen 
Gegenden Deutschlands auf den Bahnhöfen 
als nicht benutzt reklamiert und fo zu Gelde 
gemacht. 
In den Besitz abgefahrener Karten konnte die Bande 
nur durch einen Bahnbenmten kommen — und >o 
wurde der Breslauer Dahnsteigschaffner Auras als 
Helfershelfer gedungen. Auras mußte während sei 
nes Dienstes an der Bahnsteigsperre im Breslauer 
Hauptbahnhof täglich eme Anzahl der von den R:> 
'eIIden abgegebenen Karten unterschlagen und sie 
Schernig übermitteln. Unter Verwendung von 
unbedruckten, aus den amtlichen Beständen gestohle 
nen Fahrkartenpappen „erneuerte" Schernig nun 
die benutzten B'lletts/ 
Nach der Behandlung durch ihn waren das 
durch die Knipszangc verursachte Kontrolloch 
sowie all- anderen Ungültigkeitszeichen ver 
schwunden, und die Karten hatten das Aus 
sehen von neu gelösten. 
Der Vertrieb mußte sehr schnell erfolgen, da die vier 
tägige Gültigkeitsfrist der Karten eingehalten wer 
den mußte. Wenn Schernig also z. B. von dem un 
getreuen Beamten eine Fahrkarte Leipzig-Breslau 
erhalten hatte, so schickte er noch am selben Tage 
einen «einer Helfer im Auto oder mit der Bahn ruck 
der gefälschten Karte nach Leipzig und ließ sie dort 
am Schalter reklamieren. Dem Schalterbeamten 
wurde erklärt, die Reite hätte im letzten Augenblick 
verschoben werden muffen, und man bitte um Rück 
erstattung des Betrages. Fast immer erfolgte dann 
die Rückzahlung. 
Nun hätte es sich aber nicht gelohnt, lediglich 
wegen einer einzigen Karte eine Reklamationsreöe 
zu unternehmen, dann würde der erschwindelte Be 
trag ja durch die Unkosten der Auto- oder Bahnfahrt 
fewells w'eder verlorengegangen 'ein. 
Schernig stellte daher wohlüberlegte Tournees 
zusammen. 
Der Schaffner mußte nach Möglichkeit an der Sperre 
stets an einem Tage nur Kar'en zurückbehalten, die 
auf Stat-onen gelöst gelöst worden waren, die be 
quem auf ewer Rundreise ohne große Unkosten zu 
erreichen sind. 
Im Iub 1928 befand sich die frühere Kranken- 
'chwester Wendt. Schernigs Gebebte, in Leipzig, um 
dort mehrere Karten zu reklamieren.- Sie erledigte 
diesmal den Auftrag der Zeitersparnis halber per 
sönlich am Fahrkartenschalter. Der Schalterbeamre 
beanstandete jedoch «inen Stempel. Schernigs Ge 
hilfin ärgerte sich darüber so, daß sie — eine un 
glaubliche Dreistigkeit — in das Reklamationsbüro 
ging, sich über den Schalterbeamten beschwerte und 
energisch die sofortige Rückerstattung des Fahrgeldes 
verlangte. Die Bürobeamten zogen die Karten se. 
doch ein und ließen d:e Personalien der Inhaberin 
feststellen. Die Wcndt, die inzwischen Leipzig ver 
lassen hatte, wurde wenige Tage später in Breslau 
verhaftet. Man stellte ihre Beziehungen zu Schernig 
fest und nahm in dessen Wohnung unvermutet eine 
Haussuchung vor. Die Polizei fand bei ihm eine 
Menge gefälschter Fahrkarten und beschlagnahmte 
auch die Fäl'cherwerkzeuge. Der Prozeß soll zwei 
bis drei Wochen dauern. 
„ * 
BmàrbsEtte 
fett Jteatsftfifct s. M. 
TU. Offenbach a. Main. 12.. März. Tie 
Reihe der Raubüberfälle in und bei Frank 
furt a. M. ist durch einen neuen Fall ver 
mehrt. Am Dienstagabend wurde aus der 
Chaussee ein Lieferwagen dadurch zum Halten 
gebracht, daß die Landstraße mit Trahtstücken 
und Glasscherben bestreut war und das Auto 
auf diese Weise einen Reifenschaden erlitt. 
Ter Kraftwagenführer Altvater stieg ab und 
wurde in demselben Augenblick durch eine 
Taschenlampe geblendet, die ein Mann ihm 
entgegenhielt. Er bekam einen Schlag auf den 
Kopf und stürzte bewußtlos zusammen. Als 
wenige Zeit später ein anderer Kraftwagen 
an der Stelle vorüberkam und Altvater be 
wußtlos auffand, wurde festgestellt. daß ihm 
800 Mark Bargeld, 500 Mark in Schecks sowie 
ein Geldbeutel mit 30 Mark geraubt worden 
war. Es ist das seit Anfang Februar der 
elfte Raubübcrfall. der in Frankfurt a. Main 
und näherer Umgebung zu verzeichnen war. 
m 36 m. 
ŞchMM AMļmbeàll in Mrschleta. 
TU. Gleiwitz, 12. März. Im Kreise 
Kreuzburg wurde am Dienstagabend ein 
dreister Raubüberfall ausgeführt. Das zwi 
schen Kreuzburg und Rosenberg verkehrende 
Postauto mußte plötzlich auf offener Chaussee 
halten, da ein quer über die Straße gelegter 
Baumstamm den Weg versperrte. Unmittel 
bar darauf sprangen zwei Männer aus dem 
Graben und zwangen den Postschaffner Herde 
zur Herausgabe des Schlüssels. Ten Räubern 
fielen etwa 1500 bis 2000 Mark in die Hände. 
Außerdem haben sie zahlreiche Postsachen, be 
sonders amtliche Sendungen, erbrochen. 
* * 
■k 
tag Breite In Yem-Jàn§. 
WTB. New-Orleaus, 12, März. Im 
Vaumwollagerhaus der New-Orleans-Tock- 
behörde brach heute früh ein Fever aus, das 
sich schnell ausbreitete, nb'er vvn dè'r Feuer 
wehr bald eingedämmt werden konnte. 400 
bis 600 Banmwollballen sind verbrannt. Ties 
ist innerhalb von drei Wochen der dritte 
Brand an der Wasserfront. Tie Polizei ver 
mutet. daß Brandstiftung vorliegt. Auch in 
den Mandeville-Kaianlagen wütete gestern 
ein Feuer, durch das der Pier zerstört und 
der Dampfer „Minaires" beschädigt wurde. 
Durch brennende Oelfässer wurden mehrere 
Explosionen verursacht. Ter Gesamtschaden 
des gestrigen Brandes wird auf 1 bis 2 Mil 
lionen geschützt. 
EMcken In taMMden. 
Aus Hernösand wird über ein starkes 
Erdbeben berichtet, das Dienstag in . aller 
Frühe die Bewohner aus den Häusern 
scheuchte. Mehrere Gebäude haben erheblich 
gelitten, auch in dem Zentralgefängnis zitter 
ten die Wände und klirrten die Fenster, so 
daß es weithin zu hören war. Das Beben 
dauerte mehrere Minuten. Die Erscheinung 
wird in Verbindung gebracht mit der quartä 
ren Terrainerhebnng in Skandinavien, die 
besonders deutlich an der Küste des Bottni 
schen Meerbusens zwischen Hudiksvall und 
Skelleftea spürbar wird. 
* * 
* 
Schwere Wolkenbrüche am La Plata. 
WTB. Newyvrk, 12. März. Schwere Wol 
kenbrüche haben in den Städten La Plata und 
Montevideo großen Schaden angerichtet. Der 
Verkehr ist unterbrochen und mehrere hundert 
Familien sind obdachlos. 
Tagung des deutschen und des preußischen 
Städtetages in Nürnberg. 
Der Teutsche und der Preußische Städte 
tag treten am 13., 14. und 15. März in Nürn 
berg zqz verschiedenen Tagungen zusammen. 
Uerlao und Druck Hetnrick Möller Södne 
Rendsburg 
ckhetredukiion und Verlaqsleitüng- Ferd Möller 
Ueruniwonli» »ör tfetratntel Herd Möller 
für Politik îB P o 11 iSreg ort föi den illge- 
tneinen Teil uns ^eutUcion Herber, P uhI - 
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Karl Möller alle >n Rendsburg 
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