Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 1)

der Kammer immer mehr einzuschränken und ihre Tä 
tigkeit zentral von Berlin aus zu bestimmen. Dies 
gehe sogar so weit, das; man versuche, in die internsten 
Arbeitsgebiete der Kammer einzugreifen. Die Kam- 
mer trete nach wie vor für eine gesunde Selbstverwal 
tung ein. Besonders bedauerlich sei es aber, daß auch 
aus Kreisen der Landwirtschaft selbst Vorwürfe gegen 
die Kammer erhoben würden, die ungerechtfertigt 
seien. Eine sachliche und offene Kritik sei erwünscht 
und notwendig, aber eine überspitzte und unrechte 
Kritik sei nur dazu geeignet, gerade den Kreisen fal 
sches Material in die Hände zu spielen, deren Bestre 
bungen die Kritiker gerade bekämpfen wollten. Man 
erreiche damit das Gegenteil und erschwere unnätie» der 
Kammer ihre an sich schon schwierige Stellung. Eine 
öffentlich-rechtliche Institution wie die Kammer könne 
aber nicht so arbeiten, wie selbständige freie Orga 
nisationen es können. Dies möge man bei jeder Kritik 
bedenken. Im übrigen fei der Widerstand der Kammer 
gegen die geplanten Einschränkungsversuche von oben 
starker als der Auferstehende glaube. 
landwiitschast in Deutschland an Ausdehnung zuge 
nommen habe, hervorgerufen durch die rückläufige 
Konjunktur im Getreidebau und di« eine ganz beson 
dere Rolle spielenden Leuteverhältnisse. Es wurde 
als notwendig erachtet, dag für die heimischen Pro 
dukte an Fleisch eine möglichst großzügige Reklame 
eingeleitet würde, und dahingehende Antrage on die 
zuständigen Stellen beschlossen. Die Frage der Fracht- 
verbilligung für Bahnsendungen mit Vieh von dem 
hiesigen wie auch von den anderen deutschen Schlacht- 
viehmärktcn in die Derbrauchergcbiete wird Gegen 
stand neuer Eingaben sein. Mit Rücksicht auf die ge 
waltig« Spanne, die heut« zwischen Erzeuger- und 
Verbraucherpreisen für Brotgetreide und Brot sowie 
Vieh und Fleisch liege, wurde bcschlosseu, sich dem 
Vorgehen der Kreise Norder- und Süderdithmarschen 
zwecks Verminderung der Differenz anzuschließen Eine 
Eingabe des lanüw. Ausschusses des Kreises Husum 
zur Zollfrage für Getreide. Vieh und Fleisch fand die 
allgemeine Zustimmung der Versammlung. Die pa 
ritätische Augleichung der Vieh- und Fleischzölle an 
die Eetreidezölle wurde als unbedingt notwendige 
Forderung zur Wiederherstellung der Rentabilität 
bezeichnet. 
Neueste 
Rückgang der Großhandelspreise im Februar. 
Die für den Monatsdurchschnitt Februar berech 
nete Großhandelsrichtzahl des Statistischen Reichs 
amtes ist von 132,2 im Vormonat auf 129,3 oder um 
2,8 vom Hundert gefunken. 
Stand der Viehseuchen. 
Nach dem Stande der Viehseuchen im Reihe vom 
23. Februar 1930 hat die Anzahl der Erkrankungen an 
Maul- und Klauenseuche unter den Viehbeständen wie 
der abgenommen. So wurden am 28. Februar in 1326 
an; 13. Februar in 1836. am 81. Januar in 1167 Ge 
höften die Maul- und Klauenseuche festgestellt Bei 
der Schweineseuche ist von 681 Gehörten am 15. Fe 
bruar auf 616 Gehöften am 28. Februar ds. Is. eben 
falls eine weitere Abnahme an Seuchenfällen zu ver 
zeichnen 
Guter Verlauf einer Herdbuchoersteigerung. 
Bei der Mittwochversteigervng der Lüneburger 
Hcrdbuchgesellschaft waren 63 Bullen und rund 90 
weibliche Tiere angetrieben. Die Bullen erzielten mit 
ll66 RM. einen guten Durchschnittspreis: den höch 
sten Preis mit 1836 RM. brachte der Benzsohn 
„Bcrthold": „Bonaparte" brachte 1736 RM. Der 
Durchschnittspreis für Starken mit Abstammung be 
trug 760 RM., der Höchstpreis 940 RM. 
Landw. Kasino Satrup. 
Unter der Leitung seines Vorsitzenden, Callfen- 
Esmark. hielt das „landwirtschaftliche Kasino Satrup" 
am 6. ds. Mts seine gutbesuchte Winterversammlung 
ab. Nach Erledigung verschiedener geschäftlicher An 
gelegenheiten, wie Wiederwahl des Vorstandes, Be 
richterstattung über den Kassenbericht, über die Tätig 
keit der Schulsparkassen in Satrup und in Rüg«, und 
über die Arbeiten der Volksbühne, die beide erfreu 
liche Anteilnahme zu verzeichnen hatten, hielt Dr. Ext, 
der Leiter der „Hauptstclle für Pfanzcnschutz der 
Landw.-Kammer" in Kiel, einen interessanten Vor 
trag über die bedeutsame Kartojsclkrebstrankhcit. 
Die Aussprache und wichtigen Ergänzungen bes Re 
ferenten zeigten das Interesse der Teilnehmer an den 
Ausführungen. 
Als zweiter Redner des Abends sprach Kreisge 
schäftsführer Bock-Schleswig in seiner bekannten sach 
lichen Art über das Thema: „Der Bauer und das 
Erbrecht". Auch dieser Redner erntete für seine Aus 
führungen, die ebenfalls durch, eine rege Aussprache 
ausgedehnt wurden, lebhaften Beifall. Mit einen: 
Dank an die Teilnehmer und die Referenten schloß 
der Vorsitzende gegen 10>4 Uhr die Versammlung. 
Anfrage R. G. in K.: Ich habe^ckWoFmmrf 
einer Süue-Auktion eine Sau gekauft. Die Tiere 
wurden in der Zeitung annonciert ausdrücklich als 
..hochträchtig" bezeichnet Auf der Auktion wurde bei 
Bekanntgabe der Bedingungen gesagt, daß die Säue 
>a verkauft würden, wie sie seien. — Nun hat sich 
herausgestellt, daß die gekauft« Sau nicht trächtîa ist 
M der Verkäufer jetzt verpflichtet. mir den entstan 
denen Schaden zu ersetzen? 
Antwort: Sie haben keinen Anspruch auf Scha 
denersatz. wenn Ihnen bei der Auktion nicht die aus 
drückliche Zusicherung gegeben worden ist. daß die 
Sau hochträchtig fei. 
MxMmM. 
Vom Eisrmarkt. 
Die Produktion nimmt weiter zu. so daß die Zu 
fuhren. infolge anhaltender sehr ruhiger Nachfrage, 
den Bedarf übersteigen. Die Preise waren erneut 
rückgängig. Da die Konsumnachfrage sich nicht bessert, 
verhalten sich die Käufer abevartend. In dieser Woche 
notierten hiesige frische Landeier im Engroshandel je 
Stück in Pfennig am: Berliner Markt 8—11. am säch 
sischen Markt 71'—11. am Oldenburger Markt 8—11. 
am schlesischen Markt 7—10 am süddeutschen Markt 
7—10. am westdeutschen Markt 8—12. 
Hamburg, 7 März. Schwctncmarkt. Handel: 
Mittelmäßig. Für den beutioen Bedarf war das An 
gebot ziemlich paffend. Die Preise blieben fast unver 
ändert dem letzten Markt gegenüber. 
Neumünster, 7. März. Dem heutigen Ferkelmarkt 
waren 338 Tiere zugeführt von denen die mittelschwere 
Ware mit 1.20—1,40 Jl gehandelt wurde Leichte Ware 
über Notiz. Der Wandel war ziemlich flau. 
s Hademarschen, 7. März Ferkelmarktbericht. 
Die Zufuhr zum heutigen Markt betrug 128 Ferkel 
Bezahlt wurden 1.40 bis 1.80 3U< Hit das Pfund, für 
ausgesuchte Ware wrde auch über Notiz bezahlt. Der 
Handel war schleppend. Der Markt konnte nicht cnrp 
aerämt werden. — SHwe«neversaud. In dieser Woche 
kamen 240 Schweine zum Versand, bestimmt für mittel- 
und süddeutsche Märkte. Bezahlt wurden 70 Rlt.şllr 
100 Piund Lcbendaewicht. Das durchschnittliche Ge 
wicht der Tiere betrug 200 bis 220 Pfund pro Stück 
Bredstedt. 7 März. Dem heutigen Ferkel»,arkt 
waren 141 Stück Ferkel zuaerührt Es kosteten Ferkeş 
in der 1. Dualität 42-48 2. Qualität 40 -42. 3. Oiia- 
lität 30—40 R <k das Stück. Der Handel war langsam 
der Markt konnt« nicht geräumt werden. 
ffeid«. 8. März Dem ll-elwen Ferkelmarkt wa 
ren P47 Tier« zugeführt E« kosteten 4—6 Wochen 
alte Fe-ckes 38—41 Jl 6—9 Wochen alte, 42—47 Jl 
ältere Ferkel 48—55 Jl. Läuierschweine 90—95 Jl 
Fette Schweine kasteien 69—71 Jl ie Zentner. Der 
Handel war langsam, der Markt konnte nicht geräumt 
werden. 
RnchLdLirkdrsktsn! 
§1- Bŗsrmtt 
Anļllichs WZhrrrngsķurts. 
ķ Dollar 
100 bSa. Kr. . . . . 
100 frz. Frank . . . 
Die Reichsbank hat mit Wirkung vom 8. Mürz 
den Wechseldiskont von 6 auf 534 Prozent und 
den Lombardzinsfutz von 7 auf 634 Prozent 
herabgesetzt. 
Die gestrige Ankündigung der neuen Reichsbank- 
diskontermäßigung ist ebenso überraschend gekommen 
wie die Diskontermäßigung der Bank von England 
gestern nachmitrag. Gerade die Tatsache, daß der Be 
schluß des Zentralausschusses so rasch erfolgt ist, weist 
daraus hin. daß die Diskontermäßigung der Reichs- 
bank diesmal in engstem Zusammenhang mit der der 
Bank von England steht. Tatsächlich ist man in Ber 
liner Bankkreiien allgemein der Auffassung, daß ein 
Hauptgrund für die Reichsbankdiskonterinäßigung die 
Entwicklung des Goldbestandes der Reichsbank und 
der Schutz vor weiteren Eoldzuflüssen aus England ge 
wesen ist. Der Goldbestand der Reichsbank hat am 
16. Dezember noch 2,21 Milliarden RM. betragen. 
Am 15. Februar war er bereits auf 2,35 Milliarden 
KM. angewachsen, und in dem letzten Ausweis vom 
k8. Februar erschien der Goldbestand mit 2,44 Milli 
erden RM. Nachdem nun die Dank von England 
ihren Diskont gestern ermäßigt hat. mußte die Neichs- 
iwnk mit weiteren Goldzuflüssen aus London rechnen, 
nenn sie nicht ihren Diskontsatz ebenfalls ermäßigte. 
Daß die starke Zunahme des Goldbestandes der Reichs 
bank schon seit längerer Zeit unangenehm ist, das un- 
icrliegt keinem Zweifel. Die Notendeckung durch Gold 
end die gesamten Devisen betrug am 23. Februar an 
nähernd 73 Prozent und am 28. Februar! ungefähr 
56 Prozent. Für einen Illtimoterinin ist das natür 
lich eine ganz ungewöhnliche Notendeckung. Die großen 
Goldbestände sind für die Reichsbank ein totes Kapital 
und für die Reichsbankleitung dürste daher, wie ge 
sagt. der Hauptgrund zu der fetzigen Diskontermäßi- 
gung der Schutz vor weiteren Eoldzuflüssen aus Lon 
don fein, 
Daneben kommt freilich auch sehr stark in Betracht, 
daß die jetzige Wirtschaftslage eine Diskontermäßigung 
ohne weiteres gestattet. Der Geldbedarf der Wirt 
schaft har sich im Februar und auch Anfang März noch 
in so engen Grenzen gehalten, daß die Wechselbestände 
der Reichsbank auf einem ganz außerordentlich nie 
drigen Stand angelangt sind. Ende Februar war das 
Wechselkonto mit 1.91 Milliarden RM. belastet gegen 
über einer Beanspruchung von 1,87 Milliarden RM. 
Ende Februar 1929. Die starke Verschiebung der No- 
lendeckung von Wechseln zu Gold hat die Manöoerier- 
snhigkcil der Reichsbank zweifellos etwas eingeengt 
und die Reichsbank mußte darauf achten, mehr Wech 
sel an sich heranzuziehen, Andererseits ist zu beobach 
ten, daß die Großbanken, deren Hauptsorge gegen 
wärtig eine ziemlich hohe. Liquidität ist. ihre Wechsel 
bestünde ungewöhnlich hoch halten Die Diskont- 
ermäßigung wird die Folge haben, daß die Rcichs 
bank wieder etwas stärker durch Diskontierungen be 
ansprucht werden wird. 
Von wesentlicher Bedeutung für die Reichsbank 
und für die Wirtschaft ist natürlich die Frage, wie 
lange der neue Diskontsatz von 5K- Prozent aufrecht 
erhalten werden kann. Man rechnet allgemein damit, 
daß der Geldmarkt im Marz wtrder wesentlich stärker 
beansprucht wird. Die Auffassung, geht deshalb zum 
Teil dahin, daß die Rcichsbank spätestens Ende dieses 
Monats wieder auf 6 Prozent heraufgehen müsse. 
Dieser Auffassung steht aber zum mindesten die Tat 
sache gcgcüber, daß kurzfristiges Auslandsgeld nach 
wie vor stark angeboten ist und daher zur Verflüssi 
gung des Marktes beiträgt. Ferner wird dieses Früh 
jahr die Beanspruchung des Geldmarktes durch die 
Wirtschaft wohl kaum so groß werden wie im vergan 
genen lzahre. Endlich findet infolge der allgemeinen 
Mirtschaftsunsicherheit keine Uebertragung der Geld 
marktflüssigkeit auf dem Kapitalmarkt statt. Der Ka 
pitalmarkt bleibt nach wie var isoliert, nimmt also nur 
wenig Mittel vom Geldmarkt her auf. 
(Hbg. Rachr.) 
BeEner BSrfennstterzmgLtt 
(Ohne G ernähr!) 
Lachweŗts-Anļeşhen 
10°/o Landşchaştì. 
Ztr.-2îoggerr 
5°/o Sà.H. yandşch 
Kr.'Berd. -Roggen 
l00/y Schl.chşi. Landsch. 
Goldpfanddr. 
8% Schl-A. Sdşck». 
Krsnbd.Goldpşdbr. 
Äankwerie 
Bankv. ş-Echļ.-H. 
Darmst. Bank 
Dtļck. Bk. 
'Reichsbank 
Şchl.-H. Bb 
Vereinsdank 
^ndattrte-Aktieņ 
A. E. Ģ. 
Preduktenmärkte 
Neueste Notierungen 
in- und ausländischen Warenbö^^ 1 
Berlin, den 6. März 1030 f(Jo ! dma.rk fü 1000 kR 
Landwirtschaftliche inlandserzeurrnisse» 
Mehr als 24 Millionen Mark 
im Jahr 
holen die polnischen Saisonarbeiter on a Deutschland. 
Das Warschauer Regierungsblatt „Gazeta 
Polska" veröffentlicht in der Nummer vom 24. Fe 
bruar d. I. einen ausführlichen Leitartikel über den 
Nutzen, .den Polen durch seine nach Deutschland zie 
henden Saisonarbeiter gewinnt Bei einer Zahl von 
rund 80 000 Saisonarbeitern nimmt der Autor die 
Ersparnisse eines polnischen Arbeiters bei der Rück 
kehr nach Polen mit rund 300 Mark an. ungerechnet 
die in Deutschland erworbenen Kleidungsstücke. Haus- 
haltungsgeräte usw Der auf diese Weise jährlich nach 
Polen fließende Betrag von rund 24 Millionen Mark 
ist ohne Zweifel viel zu niedrig angesetzt. Denn 
erstens ist die Zahl der Saisonarbeiter tatsächlich höher, 
ebenio auch die Höhe ihrer Ersparnisse. 
Bei dieser Gelegenheit darf, so lesen wir in! der 
„Osteuropäischen Korrespondenz", eine Frage nicht un 
erwähnt bleiben: die Nationalität der Saisonarbeiter 
aus Polen. Aus den Reden der ukrainischen. Abgeord 
neten im Warschauer Sejm hat man feststellen können, 
daß die ukrainischen und weißruthenischen Saisonarbei 
ter aus den Ostgebieten Polens von der Ausreise nach 
Deutschland bewußt ausgeschlossen werden. Zur Aus- 
nützung der früheren Verdienstmöglichkeiten in Deutsch 
land, die ukrainischen und weißruthenischen Arbeiter 
jedoch aus die schlechter bezahlte Arbeit nach Frank 
reich bezw. an Stelle der örtlichen polnischen Arbeiter 
nach Westpolen. 
Weizen 
(MSrk.t 
Ì49-153 
Roggen 
Gerste (So. 1 
OersteWU 
(Märk.) 
12J —131 
Weizenmehl 
(oggenmeh' 
fVeizenkfefe 
Riggenklei 
Futtermittel 
132—14' ļ Sovaschrot 
Rapskuchen 
im-180 I Kartoffelflocken 
Leinkuchen 
Trockenschnitzcl 
Kopenhagen, 6. Preisrückgang für 
landsbutter. Amtlich notierten für 1 Kg. in Krone 
in Kopenhagen am 6. März 2.75. am 27 Februar 2.° 
in Malmö am 6 März 2.40. am 27 Februar 2.49 
MrWmW. 
Wochenbericht über den deutschen Schlachtviehmarkt. 
Der Auftrieb war bei Schweinen und Kälbern 
trächtlich stärker, als in der Vorwoche. Auch Sckai 
zeigten vermehrte Zufuhr, die bei Rindern kaum ° e ' 
ändert war. Ter Auftrieb betrug in der Zeit.şş 
26. Februar bis 4. März an den 20 größten deutiķ 
Schlachtvichmärkten: Berichtswoche' Rinder 22 oy 
(Vorwoche 22 7171, Kälber 25 259 (23 637), Sķst 
15 021 (14 304) Schweine 95 680 (88 837). .< 
Die allgemeine Tendenz war gedrückt, zum 
lehr flau.. Die Nachfrage stockt infolge der ungünstig 
Wirtschaftsverhältnisse. Rinder und Schwein« hşş 
leichte Preiseinbußen zu verzeichnen. Die Auslşş^ 
einfuhr ist nach der Zollerhöhung weiter leicht zurv"^ 
gegangen. 
In Rorddeutfchland verlief der Markt in aueo 
Gattungen, besonders aber bei Rindern und Kälbeih- 
sehr langsam unv schleppend. Die Preise gaben ^ 
Kälbern. Schweinen und Rindern »ach. 
Berlin zeigte verhältnismäßig besriedigenden 
lauf. Oîur .Kälber und Schafe wurden ruhiger 
beit. Die Auslandszufuhr an Schweinen ist nach ®;, 
vor beträchtlich und betrug in der Berichtswoche f 7 * 
Stück. Es scheint sich hierbei zumeist um polml"' 
Schweine zu handeln, welche über Litauen entaesst, 
den deutsch-polnischen Vereinbarungen cingeM 
wurden. 
In Sachsen war das Geschäft in allen Gattuķ» 
schlecht. 
Das Nhefn-Rllhrgebiet zeigte im ganzen ruhiķ 
Verlauf. Dortmund und Düsseldorf boten mittelmķ 
aes Geschäft, Köln und Elberfeld zeigten lebhşş 
Geschäft bei den Schweinen. , 
In Süddcutschland war der Markt in allen Ş 
tunsten ruhig, teilweile schlevpend. Es verblied«^ 
bäufig Ucberständc Nur München bot lebhaftes 
Schweinemarkt. Stuttgart und Mannheim freundlich^ 
ren Verlauf bei Kälbern. 
^ Kartoffelnotierung. 
Tie bei der Handelskammer Hamburg beltehea^ 
Noticrungskommisston bar am 6 3. folgeirde Notf^ 
rung festgestellt. Preise für Speisekarioffeln Handel 
üblicher Ware wie st» vom Eroßb: ndel an den §rze.» 
aer ab Station bezahlt werden, wozu Fracht. KoMs"^ 
ston usw. hinzukommen. Sveisekartoffeln, weiße,,6/, 
bis 1,90 per 50 Kg., Spcisekartoffeln gelbe, Industry > 
o‘),V-‘>4f> n sn._'4 00 Jl. 
Baukruversammlung auf Sylt. 
pi. Keitum a. Sült, 6 .ZRärz. In Keitum fand 
eine aus allen Orten der Insel Sylt zahlreich besuchte 
Vauernversammlung statt, die unter dem Vorsitz des 
Gemeindevorstehers und Vorstandes des Suiter Bauern 
bundes Peters-Tinnum stand. Die Versammlung 
hatte ein Hauptziel in der Tendenz, das bäuerliche 
Leben in seiner wirtschaftlichen Seite und in seiner 
menschlichen Verbundenheit auf Sylt neu zu beleben. 
Dr. Fröbe hielt einen ausführlickien und sehr ein 
drucksvollen Vortrag, in dem er die traurige Gesamt 
wirtschaftslage beleuchtete, das bevölkerungspolitische 
Gebiet behandelte und nach Professor Munzinger her 
vorhob, daß eine allgenieine Hebung des Lebens 
standards der Landwirtschaft erfolgen müsse, bevor eine 
zur Hebung der Erzeugung notwendige dichtere Be 
siedlung eintreten dürfe. Er wies auch wiederum auf 
das bedauerliche Mißvcchültnis hin, daß einer aus 
gedehnten Arbeitslosigkeit in den Städten ein Man 
gel an Arbeitskräften auf dem Lande gegenüberstehe. 
Recht pessimistisch sprach er sich über das Steuer- und 
Zinsproblem aus. Einem genossenschaftlichen Zusam 
menschluß — vor allem auch aus Sylt — redete er 
warm das Wort. Zu diesem Zweck solle bekanntlich 
am kommenden Sonntag eine Versammlung zur Grün 
dung einer Meierei-Genossenschaft stattfinden. Er er 
wähnte des weiteren die Fortschritte der Reichsbauern- 
front auf dem Gebiet der Zölle. Man müsse im Sinne 
des Antrages Hamkens die Beschränkung der Einfuhr 
von lebendem B>eh in den .Hauptauftriebsmonaten 
fordern, ferner die Neuinkraftsetzung des § 12 des 
Fleischbeschaugesetzes und die Aufhebung des zollsreiech 
Eefrierfleischkontingents. Dr. Fröbe wies schließlich 
noch auf die umfassende Tätigkeit der Kreisgeschäfts- 
stelle hin und fügte an. daß die Sitzungen der Steucr- 
veranlagungskommisfion für die Insel in Zukunft wahr 
scheinlich wieder auf Sylt stattfinden wurden. An 
diesen Vortrag schloß sich die Reukonstituierung der 
Ortsgruppe Keitum, dessen Vertrauensmann Hermann 
Dirkfeii wurde. — Direktor Dr Markufsen betonte die 
Wichtigkeit eines Landwirtschastlichen Vereins auf 
Sylt, dessen Wirken der technischen Seite zu gelten 
habe. Er hofft, daß die Insel baldigst wieder im 
Landwirtschastlichen Kreisverein vertreten sein werde. 
Amtsvorstcher Jesfen-Tinningstedt mies auf die not 
wendige Pflege des Reitsportes hin. 
Absaß- und Bsrwertunassraoe?t. 
Der Ausschuß für Absatz und Verwertung des 
ichlesw -holst. Bauernbundes hielt am 5. 3 30 unter 
dem Vorsitz von Claus Thomsen-Rott seine zweite 
dicsjährige Sitzung in Husum ab. Der Vorsitzende be 
tonte. daß die Äbschlußbetrachtun-oen des Hufumer Fett- 
viehmarkics eine ganz besondere Beachtung in der 
ganzen Provinz gefunden hätten. Dis Stützungsmaß- 
nahmen für den Markt und ihre Durchführung hätten 
allieitlg nicht die Anerkennung der Viehzüchter und 
Gräser gefunden. Stellung genommen wurde zur 
^rape der behördlicherseits beabsichtigten roten Ab- 
stemvlung von notaekchlachtetem Vieh Diese Maß 
nahme wurde abgelehnt^ dagegen gefordert, daß man 
die rote Abstempelung bei dänischem Fleisch einrühre, 
damit diese sofort als Auslondsware gekennzeichnet 
ei. Er wurde festgestellt, daß die Weide- und Grün- 
Dis AûàiàķLNUM bon 
SchschZs NÄMEsàêàsmH 
um à VSà 
TA. Berlin. 7. März. Die im Verlaufe der heu- 
tiaen Berliner Bönenversammlung durchsickernden 
Gerüchte von einem Rücktritt Dr. Schachts bewirkten 
bereits unmittelbar nach den ersten Kursen empfind- 
ltche Kursrückgänge auf allen Gebieten. Tie amtliche 
Bestätigung von Schachts Rücktrittserklärung hatte 
gegen Börsenschlnß eine ausgesprochene Vcrflauung der 
führenden Aktien zur Folge. Die Kursrückgänge er 
reichten bei einzelnen Papieren ein Ausmaß, das hier 
seit Monaten nicht mehr beobacktet wurde. Die stärk 
sten Verluste verzeickneten ReichsbankanteUe mit 
151^%, Siemens mit \\%% Salz Bctiurth mit 
1\%% Polyphon mit 1014%. Rheinische Braunkoh 
len mit 1014% und IG -Farbenindustrie mit 5'4% 
Auch nack den Cchlußkurscn hörte man weiter rück 
gehende Kurse. 
R. Wftürsr; '«flS.O 
Schwarzwurzeln Pfd. 
Sellerie „ 
Große Bohnen Pfd. 
Bohnen n 
Erbsen 9 
Aepfel 
Birnen * 
Kirschen 
Zwetschen 9 
Himbeeren 9 
Bickbeeren 9 
Tomaten „ 
Weintrauben , 
Fische: 
Aal Pfd. 
Dorsch „ 
Heringe „ 
Butt „ 
Makrelen , 
H echt „ 
Barsch » 
Karpfen „ 
Zander » 
Rotfedern (Plötze) 9 
Bücklinge „ , 
Krabben v 
Fenenmö: 
Torf Fuder 
ca. 8 Ztr. 
Rindfleisch à 
Schweinefleisch 
Flomen 
GerSuch.hles. Speck 
Kalbfleisch 
Lamra- u. Hammelfl. 
Versch. Sort. Wurst 
Schlachrhühner St 
Legehühner, 
HShne 
Enten 
Tauben 
Gänse F 
Butter 
K8se, versch. Sorten 
Eier > St 
Kartoffeln < 
Steckrüben f 
Grünkohl 
Weißkohl 
Wirsingkohl 
Rotkohl 
Rosenkohl 
Blumenkohl K 
Kohlrabi Bi 
Suppenkraut 
Wurzeln k 
Zwiebeln 
Schalotten 
Preißelbeeren 
In allen Artikeln, besonders jedoch in f*# 
Seefischen, war die Marktibeickickuna heute wiede^ gch 
lich. Eier gingen gegen die Vorwoche im Prelle ' ■ņj 
ouch der Vutterpreis war 5 Pfg. niedriger als 
Vorwoche. Im allgemeinen aber halten die 
sich in alter Höhe. Der Handel war gut. 
WWW 
W a r e 
Berlin 
7. März: 
Breslau 
7 mrz 
ambur* 
7. März 
Stettin 
7. Mürz
	        
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