Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 1)

Der Wöhrderree ProZetz. 
Dritter BerhKndlMgsLag. 
Herbert Volck äußerst gespannt gewesen 
iAnfang siehe gestrige zweite Leite). 
dritte^^eldorf, 13. Februar. Am heutigen 
»ek ş, .^rhaudlungstag im Wöhrdener Pro- 
^jtschaft t şņì' ^ie Polizei erhöhte Alarmbe- 
Petk»^ ^öann vernommene Zeuge Hermann 
hà bei dem Heider Ş. A.-Trupp. Er 
fottiittr ' ^ìe er angibt, bei Schluß der Ber- 
^trab "nt einem Kommunisten über die 
^lten ^ŗsammlung in Wesselburen unter- 
-Şìe. seien übereingekommen, daß cs 
àbcr 8 sei, sich stets ttt Ruhe zu trennen, 
èeg fahrend dies Gespräch noch geführt mvr- 
er ÜOn einem anderen Kommu- 
Svnr """ hinten zahlreiche Schläge über 
ļ ( ŗjj Rücken erhalten. Er sei zu Boden 
^ r ft ora besinnungslos liegen geblieben. 
!ej . die Schlägerei nahezu beendet tvar, 
8e n r , ^'e'der zu sich gekommen. — Auf Befra- 
krklz°îì Verteidigers Rechtsanwalt Böhmker 
t'Olial' • r Şcuge. daß das Verhältnis öep9ia- 
ņer Sozialisten zu dem vorgesehenen Red 
lei. $ *” 
^eitb geäußert. 
$ ört 5 r Zeuge Hermann Ehlers will keiner 
angehören. Er gibt u. a. an, daß,der 
kt-is ägte Wittmaack einen Nationalsoziali- 
SelQff 1 ôcr Ņrust gepackt, ihn aber wieder los- 
r»„! ^ habe, um sich dann sofort aus dem 
W J« entfernen. 
ssanwalt Juncker fragt nach näheren 
drz Seiten, über eventuelle Beziehungen 
Dgh.Z^gen zu dem Angeklagten Wittmaack. 
lilhx" stellt sich heraus, daß beide in uachbar- 
Beziehungen zu einander stehen. Der 
îRll aber mit dem Angeklagten über 
d'esZ Vorgang nicht gesprochen haben. — Auch 
^ Zeuge wurde vereidigt, 
tz^or sodann vernommene Beifahrer Witt- 
Oetpi ^rg sagt aus, daß er während der Schlä- 
W Obenfalls geschlagen habe, da er sich ja 
[(* tt . Zehren müssen. Er hätte acht Tage 
«îter den empfangenen Schlägen gelit- 
^stim ^s Befragen des Vorsitzenden, ob er 
itzxs^brt behaupten könne, daß Hcuck dabei ge- 
tzZ., lei, antwortete der Zeuge, daß er den 
sei. Ob-k gehabt habe, daß Heuck dabei gewesen 
ei der Rede des Landvolkführers habe 
»lii ^bedroht, die Meinungsverschiedenheiten 
gk^^usteu auszutragen, was Roß jedoch ab- 
ier Rechtsanwalt Böhmcker beantragt, daß 
l^jAuge über die Vorgänge in Wesselburen 
\ļ7-' welchem Antrage stattgegeben wird. 
’%■> lohnt der Zeuge die Beantwortung ei- 
trş. Fragen des Vorsitzenden ab. Hcuck 
Zeugen entgegen und legt feige Anf- 
îktu,, ober die Drohung der Auseinander- 
îg mit Roß dem Gericht klar. 
Schiri wird der 21jährige Gärtnergehilfe 
sse» ^O-Lobe verurmmeu, der ebenfalls der 
iterpartei. angehört. 
Neues weiß der Zeuge nicht z» berichten. Er 
erkennt bei der Gegenüberstellung der Ange 
klagten nur Heuck und Wittmaack wieder. 
Der Vorsitzende schärfte dann dem Justiz- 
ivachtmeister ein, daß unter keinen Umstünden 
der Zeugenraum betreten werden dürfe, da 
mit nicht die Auffassung aufkommen konnte, 
als ob die Zeugen von dritter Seite in ihren 
Aussagen beeinflußt würden. 
Der Zeuge Dr. Schäfer-Heide gibt au, er 
sei als Zivilist mit nach Wöhrden gekommen. 
Ter Nationalsozialist Schill und er seien von 
den Kommunisten beschimpft worden. Einzel 
heiten der Schlägerei habe er nicht gesehen. Die 
Kommunisten hätten plötzlich angegriffen und 
er, der Zeuge, habe einen Hieb über den Schä 
del und einen ins Gesicht erhalten. Die .Kom 
munisten,etwa 70 Mann, hätten eine drohende 
Haltung eingenommen. 
Der Zeuge Harms hat denjenigen Teil 
der Fahnenstange getragen, an dem sich das 
Fahnentuch befand. Er gibt an, von dem 
jungen Otto Heuck mit den Worten angerem- 
là'-»olck habe sich über Hitler und Lohse be- polt worden zu sein: „Was willst du hier: 
• Dein Vater hat ja selber nichts!" Mehrere 
Kommunisten Hütten ihm dann mit Gewalt die 
Fahne entrissen. Draußen habe Heuck die 
Fahnenstange über den Kops gehalten, um da 
mit zu stoßen. Wen er aber damit gestoßen 
habe, vermöge er nicht zu sagen. Er selbst sei 
niedergeschlagen worden. 
Ter dann vernommene Zeuge Gläser ist 
nach seinen Aussagen besonders arg von den 
Kommunisten zugerichtet worden. Er sei 
dreimal niedergeschlagen und am ganzen Kör 
per sehr erheblich verletzt worden. Heuck habe 
ihn mit der Fahnenstange bearbeitet. Von den 
Verletzungen noch arg mitgenommen, habe er 
Heuck die Fahnenstange entreißen wollen, da 
er als alter Soldat die Pflicht gefühlt habe, 
die Fahne zu retten. Er habe jedoch der Ueber- 
macht weichen müssen und sei schließlich be 
sinnungslos liegen geblieben. 
Der Zeuge von Rönn hat sich nach seiner 
Aussage mit den Fäusten zur Wehr gesetzt. Er 
habe Schläge am ganzen Körper bekommen 
-lud sei schließlich durch ein Fenster geflüchtet. 
Dabei habe er einen Fuß gebrochen. 
Nach einer Panse von 20 Minuten wurde 
dann der Gastwirt Jahn vernommen, in des 
sen Lokal die Versammlung stattgefunden 
hatte. Nach dem Stärkeveryältnis befragt, 
gibt er an, daß sich etwa 60 bis 70 Kommuni 
sten, zumeist mit Stöcken bewaffnet, bei dem 
Zusammenstoß etwa 8 bis !0 Hitlerleutcn ge 
genüber befunden hätten. Es sec keine Schlä 
gerei, sonderst ein Ueberfall gewesen. — Der 
Zeuge wurde vereidigt 
Die Tochter des Gastwirts, Paula Jahn, 
bekundet im wesentlichen dasselbe wie ihr Va 
ter. Sie erklärt, ausdrücklich gehört zu ha 
ben, daß die Kommunisten gedroht hätten, die 
Nat.-Sozialisten sollten durch einen bestimm- 
’Berlnu und Druck. Heinrich Möller Söhne 
Nendshyrg - ĢÌ şşiķ-n,' 
Cbekredakļion und Verlagsleitiing' F e r d Möller, 
'verantwortlich für Leitartikel' kd e r d Mäkler, 
kür Politik A vol? Gregori kür den aslpe» 
meinen Teil und Feuilleton• Herbert Puhl» 
mann tiit den wirticharilichen Teil: Tr. Jod 
Goîch kür den vrovinüellen und örklichen Teil 
Earl Müller alle in Rendsburg 
fchwMchkeit in der Produktion ist Voraussetzung für 
Ueberwindung der wirtschaftlichen Schwier Weiten auch 
im Handwerk. Unter wirtschaftlicher Detriebsführung 
versteht man. die aufs beste unter den Gesichtspunkten 
der Aufwandsvcrminderung herbeigeführte Ausnützung 
der vorhandenen Einrichtungen und alles dessen, was 
irgendwie bei der Produktion mitwirkt. Der Redner 
streifte dann kurz bas Gebiet der Reklame Die beste 
Reklame für den Handwerksmeister ist-der Dienst am 
Kunden. Eine für das Handwerk recht fördernde Aus 
sprache schloß sich auch an diesen Vortrag an. Unter 
Verschiedenes wurden zahlreiche Anfragen an die Kam 
mer gestellt, die von Dr. Hähnfen und Ing. Schuldt 
beantwortet und geklärt wurden. Anschließend hielt 
die gemischte Innung Evsde eine kurze Versammlung 
ab. 
Die Meiereigrnosic »schaff Engebrück 
hielt vor kurzem ihre ordentliche Genevalvermmm- 
lung ab. Der Vorsitzende Thomas Thiessen erstattete 
den Jahresbericht. Iin Geschäftsjahr sind angelie 
fert worden 825 843 Kg. Vollmilch bei einem Be 
stand von 340 Kühen, das macht pro Kuh 2428 Kg. 
Dis Kasse wurde geprüft und in Ordnung befunden. 
Dem Vorstand wurde Entlastung erteilt. In den 
Vorstand wurde der Landmann Christoph Wriedi 
gewählt. Da das Wasser in der Meierei'sehr eisen 
haltig ist und dD Dauerhaftigkeit der Butter dar 
unter leidet, wurde beschlossen, Abhilfe zu schaffen. 
Dem Vorstand wurde das Weitere überlassen, (gw.) 
Dentrai-Ferkelmarkt 
Her Mrsvin, 
ln der HäbtHA»« Riebmarklbolk, ,u 
am Donnerstag, dem 13. Februar 1930. 
Die Zukuhr zum heutigen Markt betrug 605 Stück 
gegen 530 Stück in der Vorwoche, mithin eine Mehr 
zufuhr vvn 75 Siück Es wurden gezahlt für 
qerinoere und schwerste Ware 148—4.28 R,4t 
Mittelware 1,29—1,38 9Ul ' 
beste leichte Ware 1,39—1,48 Rstl 
für das Pfund Lebendgewicht. Für allerbeste Ferkel, 
besonders in leicktcr Wäre, wurde auch über Notiz 
bezahlt. Für abfallende Ware auch unter Notiz F»na- 
schwcine, die am Markt waren, kosteten 0,85—0,90 Rckt 
das Vfund Lebendgewicht. 
Zum heutigen Zenüalferkelmarkt war die Zufuhr 
etwas größer als in der Vorwoche aber immerbin 
noch keine besonders große. Der Handel gestaltete sich 
nur mittelmäßig und es konnte der Markt geräumt 
werden. 
Ausgeführt wurden, soweit wir feststellen konnten, 
größere und kleinere Partien nach Rendsburg. Wester- 
rönfeld. Büdelsdorf, Bargstedt, Klanxbiill, Brinjahs, 
Vrammer, Botel, Neumünster, Schenekeld, Llltjcn- 
westedt, Hanerau. Hademarschen, Broistedt, Spviwg- 
hoe, Pinneberg, Wiemeisdorf. 
Die Zufuhr an fetten. Schweinen betrug 6 Stück 
gegen 9 Stück in der Vorwoche. Der Handel verlief 
ruhig. Außerdem wurden an der. Rampe rund 50 
fette Schweine nach dem Süden verladen. Es wurden 
gezahlt für 1. Sorte —, 2. Sorte 70 H. 3. So^te 69 
bis 70 geringere Sorten 62—68 I, Sauen 57—60 
Pfg. das Pfund Lebendgewicht. 
Die Zahl der dem Kälbermarkt zugeführten Tiere 
betrug 8 Stück gegen 6 Stück in der Vorwoche. Es 
wurden gezahlt für nüchterne Kälber 80—45 ■$>, für 
ältere Kälber bis 60 I das Pfund Lebendgewicht. 
gMdtingfsi W Im Mlikim. 
Di« R-daMon «elli r.« (Ur»u?ui!» d(cl» R, bn!, toiwU sä bst ttrrjK 
«tintitl, dein PobMiim khj ä'ttorcdiunq ««7 Biweltflfnfcftten allg» 
«tttiicn nn(ttfi;r» tut SSttfuqunq, verwsbrl sich obst ou«drück(ich da- 
ļt(Kn, «nis de,» Nnball» identifizier, ,u werde» »iid übernimm, baf-> 
vner'.ei BeranNnoriiing Wir beballe» uns sor. bei Einlendu!^!- 
«eiche »»lerer «»Nib: nsch über d»i Bin» de« EnchUrbn, d,»»»»>,bee, 
«orrelļure» red» Lerenbunâe» »»eiuneomr» 
Eingesandt. 
Roggenyreis und Brotpreis. 
Die mangelnde Angleichung des Roggenbrotpreises 
an die Schwankungen des Rossenpreişes hat in der 
Nachkriegszeit zu einer starken Erhöhung der Preis 
spanne im Vergleich zur Vorkriegszeit geführt. Inter 
essant ist in diesem Zusammenhang« eine Gegenüber 
stellung der Preisspanne zwischen Roggen und Roggen 
brot in Deutschland und Dänemark. Danach ergibt sich 
folgendes Bild: 
Berlin Kopenhagen Berlin 
Ungefährer Preis 
für 1 Kg. Roggenbrot 
Hiervon ab 
Preis für t Kg. Roggen 
Preisspanne zwischen. 
Roggen und Roggenbrot 
1930 
1980 
16,3 s 12,9 -z 16,3 4 
11,7 H 9,6 $ 
Der Unterschied ist so ausfallend, daß er sich aus 
den geringen Unterschieden der Teuerungsindices bei 
der Länder nicht erklären läßt. Auch der etwaige Hin 
weis daß eine Senkn na des Brotpreises mit Rücksicht 
auf die in den letzten Monaten getätigten Tcrmin- 
geschäfte in Rog'-en nicht möglich sei, ist schon deswegen 
abwegig, weil diese Termingeschäfte keineswegs einen 
lo großen Umfang haben, daß sie der normalen Preis 
bildung entgegenwirken könnten. Außerdem liegen die 
Ropeenpreiie feit Monaten abnorm niedrig und stehen 
feit Monaten außer jedem Verhältnis zum Brotpreis. 
ten Ausgang heraus. Rufe wie „Hier schüllt 
se rut!" seien gefallen. Tie Zeugin habe vor 
her mehrere Saaltüren geöffnet, die aber von 
den Kommunisten abgeriegelt worden seien. 
Mit einem Male wären die Hitlerleute über 
fallen worden und hätten sich in ihrem Blute 
gewälzt. Der Zusammenstoß hätte etwa 10 
Minuten gedauert. 
Als nächster Zeuge wird Peter Schill ver 
nommen. Schill war früher Kommunist und 
ist bei der Schlägerei als erster voll den Kom 
munisten angegriffen worden. Ter Ange 
klagte Heß habe ihn gereizt und ihm den un 
teren Teil der Fahnenstange, den er getragen 
habe, entreißen wollen. Er, der Zeuge, habe 
einige Schläge bekommen und sei zu Boden 
gesunken. Als er durch den Flur flüchten 
wollte, sei er von vier bis fünf Kommunisten 
besetzt gewesen Als er die Tür nach draußen 
erreicht habe, hätte er von Heuck einen kdästi- 
gen Stoß erhalten. Er wurde dann zu Boden 
geschlagen,, worauf die Kommunisten eine 
Selterflasche aus seinem Kopf entzwei geschla 
gen hätten. Unter den Folgen dieser Verlet 
zung habe er lange zu leiden gehabt. 
Der Zeuge Meyn, der dann vernommen 
wird, war an dem fraglichen Abend Kellner 
bei Jahn. Er gibt das Stärkeverhältnis mit 
etwa 70 Kommunisten und etwa 15 bis 20 Na 
tionalsozialisten au. Er will beobachtet haben, 
wie ein an der Tonbank niedergeschlagener 
Nationalsozialist vvn den Kommunisten noch 
mit Füßen in den Leib getreten worden sei. 
Der Zeuge Gläser habe ohne Besinnung auf 
einer Bank gelegen, als ein Kommunist ihn 
noch mit einem Stock auf den Kopf geschlagen 
* habe. 
Als letzter Zeuge des dritten Verhand 
lungstages wird Hopp-Heide vernommen, der 
Führer des Heider S.-A.-Trupps war. Seine 
Aussagen bestätigen im wesentlichen die An 
gaben der vorher vernommenen nat.-soz. Zeu 
gen. 
Die Verhandlung wurde dann auf Freitag 
vormittag 9,30 Uhr vertagt. 
Lessic IrsslvzüMrjchterr. 
Löblicher Unfall Le?M Eis'ahretr. 
Dsterrönseld, 13. Febr. Beim Eisfahren 
ist heute nachmittag der Kutscher H. R. von 
Lnisenlnst tödlich verunglückt. Wie die Fest 
stellungen ergeben haben, ist er nach vorne 
vom Magen gefallen nnd von dem scheuenden 
Pferd am Kopf ss schwer verletzt worden, daß 
er den Verletzungen sofort erlegen ist. Er 
war bei seinem Arbeitgeber und auch im Be 
kanntenkreis sehr beliebt. 
... r •», „, ifr i’fi . ,. , .-. . . * 
as. Wrohm. 13. Febr. Eine Massenver 
sammlung erlebte gestern abend unser Ort 
durch die Veranstaltung der NSDAP.. Orts 
gruppe Wrohm, der durch die Gauleitung 
Altona der bekannte Neichstagsabgeorducte 
Dreher-Ulm a. d. Donau als Redner zuge 
wiesen war. Ueber 400 Personen, darunter 
eine stattliche Anzahl Braunhemden aus den 
benachbarten Ortsgruppen, nahmen die sach 
lichen, aber temperamentvollen Darlegungen 
des Referenten über das Thema „Ist die 
Wahrheit staatsgefährlich?" mit starkem Bei 
fall auf. Ta Andersdenkende nicht erschienen 
waren, konnte der Versammlungsleiter, 
Kreisleiter Guth-St. Annen b. Lunden, dem 
Redner das Schlußwort erteilen. Die Ver 
sammlung verlief ohne Zwischenfall. 
NmfÄKu m Im WM. 
Akustische Baustoffe. 
Eine große Anzahl öffentlicher Vortrags- und 
Konzertsäle, sowie viele unserer Kirchen weisen eine 
schlechte Akustik auf. Sprache und Musik hallen wi 
der und machen oft die Darbietung künstlerischer 
Konzerte unmöglich. Während man früher die gute 
Akustik als Zufallsergebnis betrachtete, geht man 
heute diesen Problemen der Lautwirkung nnt dem 
Rüstzeug der physikalischen Wissenschaft zu Leibe. 
Man weiß, daß aus der Wahl der Baustoffe auch 
die Grundrißgestaltung und die Formgebung der 
Decken und,Wänd«' für eine gute Schallvertcilung 
von Wichtigkeit ist. Fest steht ferner, daß der zu 
lange Nachhall meist durch ungenügende Absorb 
tionsfähigkeit der Baustoffe für Decken und Wände 
hervorgerufen wird. Darum ist man bei neuen Bau 
werken, insbesondere bei Kirchen und Konzertsälen. 
zym Einbau schallabsorbierender Verkleidungen 
übergegangen. AIs besonders geeigneter Baustoff 
hat sich neuerdings ein aus Zuckerrohr ljergestellter 
faseriger Stoff erwiesen, der in kleinen Tafeln ge 
preßt, zur Belegung der Decken und Wände benutzt 
wird. Die Dämpfung dieses Stoffes ist viel größer 
als z. B. die von Kork, Teppichen oder Putz auf 
Mauerwerk. Auf Grund dieser neuartigen schall 
sicheren Eigenschaften sind in der letzten Zeit schon 
verschiedene große Tonfilmgesellschaften, Rutidtunk- 
aeşellkchoften zur Verwendung dieses Faserstoffes 
übergegangen. Auch einer Kavelle in Fallersleben 
nnd einer neuen Kirche in Berlin werden auf d>csc 
Weise hervorragende Eigenschaften gegeben. Zier 
werden Kuppeln und Gewölbe mit den Fasertofeln 
ousoelegt. obne daß dabei der Architekt in seiner ge 
wollten Form- und Farbwirkung beeinträchtigt 
wird. 
Di» Post d»r „München" aerettet. 
Berlin. 18. Febr. Bei dem Brandvvqlück, 
das den Dampfer ..München" betraf, ist, wie 
wir ans Kreisen der Postverwaltnng erfah 
ren. keine Post 'verloren aeganaen. Sowohl 
die Pofete.niie die Gelöbriefe und Sendungen 
aller Art sind aerettet. 
W^ c * lin 
Die ßonßitmmingj des genoflenfchaMchm 
Einheitsverbanöes. 
13. Febr. Rach der Auflösung des Reichs» 
Hm* 18 * 5 deutschen lanidwirtischafMchen Ecnossen- 
» 'ml II,n«, rr , m.r« 
"j'b des Generalverbandes der deutschen Raiff- 
tii^^'ŞnşchĢen hat nunmehr heute die Konsti- 
'sttjg ^ ^ genossenschaftlichen Einhestsvcrbandes 
S b I. per unter der Bezeichnung „Reichsver- 
*tft ^ ^ deutschen landwirtschaftlichen Eenosseirschaf- 
JSt 
"ìsgeswmt 3S Derbäà und 12 Zentral- 
'^îellen bei mit insgesamt 37 300 Einzelgenossen- 
Vorstand des Einheitsverüandcs ist kol- 
"i«en zusammengcfetzt: Landesökonamierat Dr. 
Raiffeisen e. V." demnächst seine Tätigkeit aus« 
Dem Cinheitsverbaud traten in der heutigen 
h. e. Johannsson als Ehrenpräsident, Geheimer Landcs- 
ökanoinierat Hohenegg und Reichsininister a. D. Dr. 
fHermes als Präsidenten, Regierungspräsident z. D, 
Freiherr von Brau» und LandesLkonomierat Dr Nabe 
als stellvertretende Präsidenten, Negierunpsrat Cen- 
nes als Eeneralanwalt, Direktor Dr. Schmidt und 
Direktor Brenning als stellvertretende Mitglieder des 
Präsidiums. 
Rcichslandwirtschastsnmnîster Dietrich wies in ei 
ner Rede auf die Bedeutung dieses Tages hin, nn 
dem sich das gesamte landwirtschaftliche Genossen-^ 
schlaftswesen Dourschlands zusaunwensiàt. 
eŗkrrèatzuņg m 
Sâ-erstapel. 
'werļskammer zu Flensburg hatte zu einer 
l für den westlichen Teil des Kreises 
^"Geladen, welche, am Montag, den 10 2. 
stattfand. Am Vormittag, 10 Uhr, 
Sm et tet ' ûcm Vorsitz des Präsidenten der Handwerks- 
mt^j: Şchlossermetstcr Horn, eine Besprechung der 
Evident'' Gefellenprllfungsausschüssc statt. Der 
N ^ariißte die Handwerkskollegen, insbcson- 
Leit« 
C Liidtl, 
% ^^sf 
\ ^"'reter 
>er der Derussschulen. Lehrer Poppelmnnn, 
e und Lehrer Lemster, als Nlitzlied des 
i'Üses den Altgesellen Feller aus Erfde, 
, - »e n ; r der Presse Obermeister Jöns, Wohlde. 
y Abführungen bemängelte der Präsident Horn 
Zustand, der vielfach noch bei Gefellen- 
^ ^îstche und betonte, daß die Leistungen in 
m sistjj^''prüfuugen gesteigert werden müssen, daß in 
die Prüfungsausschüsse mit den Be- 
^!>ig in Hand arbeiten müssen. Als zweck- 
y W» die Hinzuziehung von BemfsschnNehrern 
^° llenprüru-ngen 
^ņgcnieur 
> di^ņ näher 
] S 
Stb..! r Berufsschule 
von 
von der Handwerkskammer 
chuldt ging in seinen Aus- 
auf die Prüfungsordnung ein, dcsgl. 
g selbst, sowie aus den Zweck der Prü- 
Handwerksmeister sowie Leiter und 
, ''"eruu ,:rmi| uiï waren der Ansicht, daß die 
^ ļ>e, den Prüfungen nur gesteigert wer- 
' wenn Handwerk und Berussschule Haird in 
Hand arbeiten würden. Der Präsident der Kammer 
wies darauf hin daß die Berufsschule nicht als ein 
Feind des Handwerks betrachtet werden könne, sondern 
die Pflichten des Meisters, dem Lehrling segenüber, 
einen großen Teil der theoretischen Ausbildung ab 
nehme. 
Nachmittags 2 Uhr fand in deinfelben Lokale 
die Hauptversammlung 
statt. Malerobermeister Ions, Wohlde, eröffnete die 
Versammlung" im Namen des Handwerks des west 
lichen Teiles des Kreises Schleswig und Stapelholm, 
begrüßte alle erschienenen Handwerksmeister und über 
gab dein Präsidenten der Handwerkskammer Flens 
burg den Vorsitz. Präsident Horn wies auf den Zw-eck 
der heutigen Taxnng hin und sprach seine Freude dar 
über aus, so viele Handwerksmeister sowie eine Mei 
sterin begrüßen zu können Dr. Hähnsen hielt sodann 
einen Vortrag über „Arbeitsrechtliche Fragen im Hand 
werk". Der Vortragende erläuterte eingehend das Ar 
beitsrecht sowie die Arbeitsgerichtsbarkeit mit den 
Fachkammern für das Handwerk lHandwerkergerichtl, 
das Schlicht-ungswesen bei den Innungen, bezüglich 
Streitigkeiten zwischen.den Meistern und ihren Lehr 
lingen An der darauffolgenden Ausprache beteilig 
ten sich Bürgermeister Cords, Schumacher. Erşde, 
Börsen, Friedrickstadt und andere. Anschließend hielt 
Ing. Schuld! einen Vortrag über den „Nutzen der rati 
onellen Vetrieüssührung im Handwerk". Er führte 
den Handwerksmeistern an Hand vcr'chiedener Bei- 
ipiele die Notwendigkeit der wirtichastlicken Betr'ebs- 
jllhruiüg vor Augen. Allgemeine Steigerung der Wirt-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.