Für schleswig-holsteinisches Volkstum und deutsches Geistesleben
MorraLsschrrft h&z GchLeswZg-Holsteimichers Laņdeszeitung.
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Schlesmķg-Holsteķņîsche Landeszertuņg
Sonnabend, de» 1. Februar 1938.
Der Atlas der deutschen Volkskunde.
von Museumsdirektor vr. Wilhelmpeßler, Hannover.
Nachdem nunmehr der Plan des Volks-
^nde-Ailas Aussicht hat, verwirklicht zu
stErden, freuen wir uns, den Lesern die Aus-
Uchrungen des Mannes bieten zu können,
I er öen Gedanken angeregt und unermüdlich
vertreten hat.
Wir weisen darauf hin, daß Schleswig-
Lutein, Lauenburg, Hamburg und Lübeck
oü einer Landesstelle zusammengeschlossen
Mid, deren Leitung in den Händen von Pro-
Mr Dr. Lehmann, Direktor des Museums,
'Utona, und Universitätsprofessor Lauffer,
Hamburg, liegt. Die Geschäftsstelle ist im
Museum, Altona. Wer bereit ist, au dem
^Erk mitzuarbeiten — und es bedarf vieler
Lelfer — wird gebeten, sich an das Museum
n Altona zu wenden. .
....Wer sich eingehender mit dem Plane be
lästigen will, sei aus folgende im Verlag
Notgemeinschaft der Deutschen Wissen
dst (Karl Siegismund Verlag, Berlin,
.-8- erschienene Veröffentlichung verwic-
5" Deutsche Forschung, Heft 6,
Deutsche Volkskunde. Das Heft dient der
, Bereitung des großen Planes, indem es
an verschiedenen Gesichtspunkten aus auf
zeigen versucht, wie reichhaltig die wissen-
snaftlicheu Probleme in der deutschen VolkS-
^Nnüe zutage treten und ivic vielfältig ihre
^Ziehungen zum gesamten Leben unseres
Kalkes sind. Unter den 9 Aufsätzen sei vor
5 Ctt der von Arthur H ü b n c r, Berlin,
"^-er deutsche Volkskundeatlas" genannt.
Der Schriftleiter.
H Die deutsche Wissenschaft und das deutsche
ej* £ haben seit kurzem - eine große Aufgabe
sä , ^aren Lösung nicht nur, sondern de-
à Bearbeitung allein schon ihnen beiden ge-
^îch zvvr Segen werden wird: den deutschen
^°EsHrndeälas. Denn sowohl die Bolks-
llöe selbst mit ihren Fachleuten wie auch das
g^înte deutsche Volk, soweit es mitarbeitet
à Helfer, beide werden durch die Anspan-
ö 5 cr Kräfte auf heimischem Gebiet und
3W- şier zu gewinnende Erkenntnis und
"eşung deutschen Wesens viel an heimat-
Einstellung und darauf beruhender ver-
ktcr Vaterlandsliebe gewinnen.
h* ^ er deutsche Volkskundeatlas beabsichtigt,
^ gesamte deutsche Volkstum in seinen wich-
Aeußerungen und in seiner ganzen
. süehnung zu erfassen. Durch die Einbezie-
der deutschen Länder außerhalb des Rei
tz^' namentlich Oesterreichs, der deutschen
^ìz und Luxemburgs, wird nicht nur klar,
i». Ş şich um eine gesamtdeutscheKul-
sv, ausgebe handelt, sondern es wird auch
Vollständigkeit der wissenschaftlichen Lei-
erreicht, wie sie bisher noch keinem grö-
ist. u deutschen Unternehmen zuteil geworden
so 5 durch die Vergleichung der auf einem
werten Raum erworbenen Ergebnisse ist es
^ Buchbesprechungen.
Rundschau. Dierteljahrsschrift, hcraus-
^ Ķîbeu von den Auslandsinstituten der Uni-
Şät Greifswald. Schriftleitung: Gustav
^aun, Wolfgang Stammler. Heft 1—4 Ja-
L ® r bis Oktober 1928, Heft 5 Januar 1929,
*5*2/3 (Doppelheft) des 2. Jahrgangs — Heft
t'r April/Juli 1929, 2. Jahrgang Heft 4 Ok-
2 ti®. Jedes Heft 40—50 Seiten, Preis
îiïi Verlag Georg W e st entifl n n, Braun-
^weig-Berlin-Hamburg.
aufeinander folgend, liegen von der
AeV
reichen. Rundschau nunmehr acht Hefte der
Äļz... ņwei Jahrgänge vor. Wir haben also die
Zeitig rückblickend die Leistungen der neuen
^ìtw ņş* 3U werten. Dem ersten Heft waren
*eitx^^°.^orausgesandt, nach denen die Schrift-
Tt{g c att !ünbtgt«n, ihre „Aufmerksamkeit allen gei-
’ 0 künstlerischen, wirtschaftlichen und techni-
iichkxà5ş*^ņgen nordischer Wesensart und Staat-
^ widmen, „deren Mitteilung den Deut-
^oftv^'Eilhert, ohne auf eine unmittelbare wirt-
sieft^A^^oder politische Nutzanwendung hinzu-
ftknxf, ş?" den Bereich der Betrachtungen sollten
kauich. Schweden, Dänemark, Norwegen, Js-
Ş, 0* Finnland fallen, daneben die Randstaa-
Programm ist, das beweisen die bishe-
ke'^durchaus entsprochen worden. Aus
tt 2sshalt, der gleicherweise Dichtung und
5 Ķunst, politische und Kulturgeschichte,
>^H^Nok-5Wirtschaft, staatliche Zustände, Ber-
îjj.t ^ņd völkerrechtliche Fragen sowie solche
5>»ilhn. -lums umfaßt, kann hier nur Einzelnes
k^Nlan>^.^^n. Erfreulich ist, daß Island und
narVf* uns räumlich und geistig unter den
hz„x?Ģn Reichen am fernsten liegen, beson-
’L behandelt sind. Da ist gleich der erste
möglich, zu wirklich richtigen Schlüssen und all
gemeinen Gesetzmäßigkeiten zu gelangen. Na
mentlich werden so starke Rückzugsgebiete wie
die Alpen dabei in ihrer ganzen Wirksam
keit hinsichtlich der BolkStnmsbilöung und der
Volkstumsverbreitung scharf heraustreten.
Innerhalb der Alpen selbst werden kleine ent
legene Täler als ausgesprochene Restgebiete
auftreten können, tiefeingeschnittene Durch
gangstäler dagegen als Einfalltore und als
Attsfalltore in der Beförderung von Volksgut
Lande ein Ziel setzen, sondern vielleicht eben-
sobald die aufdämmernde Erkenntnis, daß gar
manche unter den volkskundlichen Erscheinun
gen in ihrer geographischen Verbreitung so
unwichtig sind, daß cs sich nicht lohnt, zu ihrer
Feststellung fünfzig bis hunderttausend Hei
mattreue Deutsche aufzubieten. Es ist hier also
geboten, die richtige Auswahl zu treffen. Diese
Auswahl hat sich nach dem zu richten, was an
sich wichtig ist, besonders aber nach dem, dessen
Verbreitung ein kartographisch bedeutsames
Bild zu geben verspricht. Es ist setbstverstänb-
lich die Seiche von Fachleuten aus dem ganzen
deutschen Sprachgebiet, auf Grund ihrer ge
samten Erfahrung hier die richtigen Vorschläge
Heinrich Ranzau / Ueber sich selbst
Seit der frühen Aiirdbeit Tagen müßig bi» ich nie gewesen,
Habe viel gelernt, geschrieben und unendlich viel gelesen.
Später dann die hohen Würden, Lhrenstellen wurden mein,
Schwer zu tragen, und des Lebens Müh und Sorge war nicht klein.
Ja, da gab es schwere Fragen, harte Anoten aufzulösen —.
Doch der Herr stund mir zur Seiten, half mir frei aus vielem Bösen,
Bettete mich aus Gefahren, die mich mannigfach geschreckt,
Hat als Führer und Begleiter mich mit seinem Schild gedeckt.
And so woll er mich nicht lassen bis an meines Lebens Lude,
Wie er mich bisher geleitet, betend fält ich meine Hände.
Nah erblick ick schon den Ausgang, von dem Irdischen abgewandt,
Abgelegt den Degen, halt ich nun das Buch nur in der Hand.
Ach, mich ziehts von dieser Lrden, aus des Lebens Bitterkeiten,
Zu des Himmels Höhn, es woll in Gnaden Gott mich hin geleiten;
Was mir noch beschießen, will ich stille tragen in Geduld,
And nicht zögern, hinzugehen, wohin ruft des Vaters Huld.
Und so bitt ich ihn, er wolle gnädig mir die Schuld vergeben,
Und mich endlich zu sich nehmen, schenken mir das ewige Leben.
verdeutscht von Richard Haupt.
jeglicher Art diensam sein können. Auch hin
sichtlich der durch Boden und Klima gegebenen
Ursachen der Gestaltung volkstümlicher Er
scheinungen wird die Einbeziehung des ganzen
Südgebietes mit seinen starken Temperatur
unterschieden, seiner landschaftlich so mannig
faltigen Niederschlagsmenge, Gesteinsbeschüs-
fenheit und Reliefenergic die nötige Vielsei
tigkeit der Forschung sichern.
Die Fülle der volkskundlichen Dinge selbst
kann nicht in ihrer Ganzheit erfaßt werden,
sondern mutz in der richtigen Auswahl zur
Geltung kommen. Denn es ist unmöglich, alle
volkskundlichen Erscheinungen, die ja nach
Zehntausenden zählen, kartographisch festzu
legen. Einem solchen Vorhaben würde nicht
nur die binnen einiger Jahre einsetzende Er
schlaffung der zahlreichen Helfer im ganzen
Aufsatz in der ganzen Reihe zu nennen. Er han
delt vom jüngsten Königreich des Nordens und ist
von dem Dozenten Jo h a n n e s s o n in Reykja-
wik verfaßt. Aus ihm spricht starke Abneigung
gegen Dänemark und die Genugtuung darüber,
daß, nachdem das isländische Volksbewußtsein
zwei bis drei Mcnschenalter gegen „Fremd
herrschaft" gekämpft hat, es „endlich Len
Sieg errungen" hat. Eigentümlich berührt der
Satz: „Dänemark forderte bei Kriegsschluß Schles
wig-Holstein zurück..." Im folgenden muß ich
mich auf solche Beiträge beschränken, die Schles
wig-Holstein besonders angehen. Das sind vor
allem die Aufsätze von Prof. Johannes Paul,
Greifswald, über die nordschleswigsche Frage, von
Dr. Alfred Büsch er, Leipzig, über den Skandi-
navismus und von Prof. Gustav B r a u n, Greifs
wald, über die dänische Landbrücke. Der Aufsatz
Pauls orientiert in großen Zügen über die wich
tigste Literatur zur Geschichte des Artikels 5 des
Prager Friedens. Natürlich ist dieser im Juli
1928 erschienene Beitrag heute überholt, nachdem
Hähnsens großes Werk über Ursprung und Ge
schichte des Artikels 5 herausgekommen ist. Mit
Pauls Urteil über die im Auftrag des Auswärti
gen Amtes herausgegebene Aktensammlung, die
von Platzhoff, Rheindorf und Tiedje besorgt ist.
können wir uns freilich nicht einverstanden erklä
ren. Wir verweisen unsere Leser auf Ha gen ab s in
Nr. 4 der Deutschen Blätter vom 15. Juni 1929 er
schienene Besprechung der Hähnsenschen Beröffentli-
chnng und sein Urteil über die Platzhoffsche Lei
stung. B ü s ch e r gibt eine Geschichte des Ckandina-
vismus, jener Bewegung also, die die Einheit der
drei nordischen Völker, der Schweden, Dänen und
Norweger, erstrebte. Wenn man glauben möchte,
daß bei der abgeschlossenen geographischen Lage
Skandinaviens und der Stammes- und Sprach
verwandtschaft der drei Völker immer ein nordi
sches Zusammengehörigkeitsgefühl bestanden habe.
zu machen. Auf Liese Weise wird nicht nur viel
unnütze Arbeit erspart, sondern — was viel
leicht noch wichtiger ist — eine Ermüdung und
Verärgerung der freundwilligen Helfer ver
mieden.
Einheitlichkeit muß Las ganze Unterneh
men nicht nur in den ausgewählten Fragen,
sondern auch in der Dichte des ForschungS-,
netzes beherrschen. Was bisher an Forschungen
volkskundlichen Inhalts aus Deutschland vor
liegt (was auch in rein volkStnmsgeographi-
scher Beziehung weit mehr beträgt, als man
gewöhnlich denkt), das krankt — etwa mit Aus
nahme des deutschen Sprachatlasses — an der
Verschieöenartigkeit der erfragten Dinge, der
Fragestellung, der Veröffentlichungsart, des
Kartenlnaßstabes und namentlich der For-
schungsdichte. Letzteres wiegt besonders schwer.
so zeigt die Geschichte ein anderes Bild. Die ersten
Versuche, das Mißtrauen zu überwinden, wurden
erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts gemacht.
Der Skandinaoismus erstarkte dank der geistigen
Umwälzung, die Skandinavien am Anfang des
19. Jahrhunderts erfuhr. Nachdem er jedoch schon
1848 versagt hatte, empfing er im Herbst 1863 einen
Stoß, von dem er sich nur schwer erholt hat. Im
Weltkrieg ist er dann noch einmal in Erscheinung
getreten und blieb vor Enttäuschungen bewahrt,
weil man sich an das Mögliche hielt. Braun
betrachtet die dänische Landbrücke geographisch als
politisch wirksamen Raum. Er geht aus von den
natürlichen Grundlagen des Landbrückenstaates
und feiner Lagebeziehungen und untersucht dann
die Lagetendenzen, seine Beziehungen zur Nordsee
und die Versuche der Ostseeherrschaft, die Sicherung
der Brückenköpfe, die Benutzung der Landbrücke
und die Beherrschung der Durchfahrten. Von son
stigen Aufsätzen, die für unser Land von besonde
rem Interesse sind, nenne ich noch den Beitrag von
Museumsdirektor Dr. M a ck o p r a n g, Kopenha
gen, „Dänische Kirchen" und von Dr. Thomas Otto
A ch e l i s, Hadsrsleben, „Die Universität Kopen
hagen und Deutschland".
Jedes Heft enthält Besprechungen der wichtig
sten nordischen und den Norden betreffenden Lite
ratur, ferner ein Verzeichnis der bedeutendsten
skandinavischen Neuerscheinungen und der deutsch
sprachlichen Veröffentlichungen über den Norden.
Diese Bibliographie ist außerordentlich wertvoll,
da sie laufend über das einschlägige Schrifttum
berichtet. Mitteilungen aus den wissenschaftlichen
Gesellschaften, z. B. der Deutschen Gesellschaft zum
Studium Finnlands und der Deutschen Gesellschaft
zum Studium Schwedens, dis beide iàren Sitz in
Greifswald haben, machen regelmäßig den Be
schluß. Einer Reihe van Aufsätzen sind hochwer
tige Abbildungen Leigegeben, die den Text wirk-
Denn die Ergebnisse der Volkstumsgevgraphic
weichen natürlich in ihrer Verwertbarkeit stark
von einander ab, je nachdem die Dichte des
Forschungsnetzes beschaffen ist. So gewiß
man auch mit einem weitmaschigen Fvr-
schungsnetz zu höchst beachtenswerten und für
den Fortschritt der Wissenschaft über alles Er
warten fruchtbaren Ergebnissen kommen
kann, wie der französische Sprachatlas von
Gillieron einerseits, der Sprach- und Sach-
atlas Italiens und der Südschweiz von Jaberg
und Jud andererseits beweisen, so schwer ist
es, Karten von verschiedener Forschungsdichte
miteinander in Vergleich zu stellen. Also auch
in dieser Beziehung ist Gleichartigkeit der For
schung eine Grundlage des Gelingens. Es
wird viel, sehr viel bedeuten, wenn es gelingen
sollte, innerhalb des ganzen deutschen Bolks-
nnd Kulturbodens jeden zweiten Schulort
volkstmnsgeographisch zu erfassen.
Nicht nur die Gleichartigkeit des Fragein-
halts ist anzustreben, sondern auch die der
Fragestellung. Es kommt nicht nur darauf an,
daß man Antworten, die in gleicher Richtung
gewonnen sind, erhält, sondern vielleicht noch
mehr darauf, daß die Antworten auch alle
einen möglichst hohen Grad von Richtigkeit
enthalten. Von der Art der Fragestellung
hängt in dieser Hinsicht sehr viel ab. Der Fra
ger mutz sich vor allem hüten, etwas, das sei
nen vielleicht vorgefaßten Meinungen ent
spricht, in die Helfer hineinznsrageu; nnbe-
'dingte Unparteilichkeit und Wahrhaftigkeit
sind hier Grundlagen des Gelingens der For
schung. Aber schon eine bloße Ungeschicklichkeit
in der Fragestellung kann, wenn verzehntau-
senüfacht, der Richtigkeit und Verwertbarkeii
der Antworten und damit der ganzen For
schung erheblichen Abbruch tun. Die Fragen
sind so zu stellen, daß der Befragte entweder
kurz mit ja oder nein zu antworten hat, oder
gleichfalls kurz eine ihm sicher bekannte Tat
sache mitzuteilen hat. Gar keine Antwort ist
besser als eine falsche Antwort. Denn Lücken
lassen sich immer noch ausfüllen, einmal cin-
gewurzelte Unrichtigkeiten aber nur mit aller
größter Mühe wieder beseitigen.
Wenn es gelingt, im Laufe der Jahre die
wichtigsten Erscheinungen der geistigen und
sachlichen Volkskunde in einheitlicher Frage
stellung und mit annähernd gleicher Maschen-
dichte des Forschnngsnetzes im ganzen deut
schen Sprachgebiet festzustellen, so ist damit der
erste Erfolg des Volkskunde-Atlasses gesichert.
Es gilt dann, diese Ergebnisse in einem karto
graphischen Niederschlag zusammenzufassen,
der dann ebensoviel Landkarten umfassen
wird, wie Einzelfragen gestellt worden sind
Da die meisten Fragenkomplexe in mehrere
Unterfragen aufgelöst werden sollen, so wird
die Anzahl dieser Unterfragen ungefähr für
die Anzahl der zu erwartenden Landkarten
maßgebend sein. Vermutlich werden jedoch
wieder einige der Unterfragen bxi der Ver
öffentlichung der Landkarten zu einer Arl
Typus vereinigt werden können.
sam unterstützen. In Anbetracht dessen, was die
„Nordische Rundschau" bietet, ist der Preis von
2 NM. für das Heft als sehr mäßig zu bezeichnen.
H. S.
tstiels Hansen, 100 Jahre Altonaer Wissen
schaftlicher Primaner Verein-Klio 1828 bis
1928, 83 Seiten. Druck und Verlag von
H a m m e r i ch u nd Lesser, Altona-
Elbe. Preis 4 N.â.
Das Buch schildert die Geschichte eines
Schülervereins, der, immer und immer wieder
durch neue Mitglieder sich verjüngend, in dem
stolzen Bewußtsein der Verbundenheit mit be
rühmten Gelehrten, auf eine Tradition zurück
blickt, der man sich stets verantwortlich ge
fühlt hat. Die Wurzeln liegen in dem von
Klopstock gegründeten Göttinger Hainbund,
dem viele Holsteiner, so Boie und die Brüder
Stolberg sowie der Eutiner llîektor Boß ange
hörten. Entstanden ist der Verein in einem
gegen Emkendorf gerichteten Kreise der „Aus-
klärung", der sich um die in Glückstadt erschei
nenden „Schleswig - Holsteinischen Anzeigen",
den Hamburger „Genius der Zeit" und die
Altonaer Honoratiorengesellschaft „Museum"
sammelte. Muster war für den Altonaer Ver
ein der ebenfalls heute noch bestehende Ham
burger „Wissenschaftliche Verein von 1847."
Gegründet ist er von Schülern der obersten
Klasse, der Selekta, die bereits in das eigent
liche Studium hineinführte. Der oberste Leit
satz der „Gesetze", die übrigens fast in jeder
Generation geändert sind, hieß: „Der einzige
Zweck des Vereins ist wissenschaftliche Ausbil
dung." Wöchentlich einmal kam man abwech
selnd auf den verschiedenen Buden zusammen
und widmete sich wissenschastlichen Aufgaben,
die, in den Protokollen sorgfältig niedergelegt,
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