Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 1)

123. Jahrgang 
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123. Jahrgang. 
SĢeswîg-IZolslsînîschs Landsszsilung 
Anzŗļgķnprkļs: Dķ» lOgespaltene Koloneķzeile 25 
Reklamen 125 Ä/. Zablungsziel 14 Tage. 
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Nr. 28 
ZreîW. den ZI. Igmar 
Kultusminister Becker zurückgetreten, 
sein Nachfolger ein Sozialdemokrat. 
Me Deutsche Bolkspartei 
SleiSt draußen. 
Merkwürdige 
Entwicklung. 
Don gestern auf heute hat sich Eigenartiges 
u« das Projekt der Großen Koalition in Preußen 
^getragen. Die Deutsche Polkspartei lehnte, weil 
’ ,,r die von dem Ministerpräsidenten Braun ange- 
^tenen Posten des Handelsministers und eines 
Ministers ohne Portefeuille nicht genügten, eine 
Beteiligung am Kabinett ab. womit das Projeki 
? et Großen Koalition in Preußen vorläufig wie- 
,?. r ins Master gefallen ist. Das Merkwürdige der 
Situation besteht nun darin, daß es im preußischen 
Kabinett nicht bleibt wie bisher, sondern daß der 
Demokraten nahestehende Kultusminister Dr. 
^°cker zurückgetreten ist und an seine Stelle der 
Sozialdemokrat Adolf Grimme tritt. 
Beckers Rücktritt erfolgt nicht freiwillig, das 
Şkgibt sich klar aus feinem Rücktrittsfchreiben an 
öe tt Ministerpräsidenten, in dem er von Meinungs 
verschiedenheiten in der Auffassung der Auf- 
Koben des Kultusministeriums spricht und davon, 
^oß infolgedessen für ihn eine gedeihliche Wirksam 
st nicht mehr gegeben sei. Man wird Becker, 
mit seiner Verwaltungspolitik und deren kul 
turpolitischer Triebfeder in allem einverstanden zu 
^in (die llmstrittenheit seiner Amtsführung ist 
plannt), das Niveau einer geistigen Persönlichkeit 
Nunmehr ist er gestürzt über 
Zuerkennen müssen. 
^! e Beanspruchung des Kultusministeriums durch 
Sozialdemokraten, denen der republikanische 
Ģeift Beckers in der Schulpolitik noch nicht genügt 
/V. Becker ist gegangen, und schon ist der Sozial- 
^»lokrat an seinen Platz getreten. Allerdings ist 
^ nicht der Dissident König, mit dem sich aller 
^orausstcht nach in den delikaten konfessionellen 
Jürgen nicht hätte harmonieren lasten, wie nicht 
.oein seitens des Zentrums, sondern auch der 
^nrokraten zum Ausdruck kam. Wenigstens dieser 
^smmung mußten die Sozialdemokraten in ge- 
^!!em Umfang Rechnung tragen, und so kommt 
S '. daß ihrem -Mann im Kultusministerium in 
°Ugiöser Hinsicht nachgesagt wird, daß er „reli- 
llioser Sozialist evangelischer Konfession" sei. Wie 
Y seine Kultur- und Verwaltungspolitik im ein- 
°"Nen gestalten wird, haben wir abzuwarten. 
Auf absehbare Zeit wird es in den preußischen 
^gierungsperhältnisscn aller Voraussicht nach 
alten bleiben, vorausgesetzt, daß man den 
^.^aldemokratischen Kultusminister Grimme 
îcht als etwas sehr Neues betrachten will, und 
^ 8n braucht umsoweniger anzunehmen, daß es mit 
[ 1 Deutschen Bolkspartei bald zu neuen Verhand- 
"kgen über das Justizministerium komme, als 
, s dieser Partei heraus das Justizministerium 
Kultusministerium gegenüber als nicht gleich 
artig erachtet wird, ganz abgesehen davon, daß 
rj,; 5 Antrum nicht bereit sein dürfte, das Justiz- 
i Aisterium aus der Hand zu geben. Dagegen 
ein Zwang zu neuen Koalitronsverhandlun- 
h"°intreten. wenn in ungefähr Monatsfrist das 
W 11 des Staatsgerichtshofcs über die Klage ver- 
|2 tltCr Parteien gegen Preußen wegen des 
^ ölrxchts vorliegt. Collie nämlich Preußen in 
m Verfahren 
im Landtag durch 17 Abgeordnete verstärkt, 
fei 
'-b-ch 
Ņkinderheill 
unterliegen, io wird die Oppo- 
letzigen Regierungsparteien geraten in 
Unter Umständen könnte 
a>, «.HC» «innuiii«rri ii'iwuv man 
H Cļļe ’ ttt der Wahl zwllchen Landtagsanflöfung und 
" Ķoalitionsrerhandlungen die letzteren als 
ecnere Uebel ansehen 
^ Ņ^tiirlich wird die neueste Wendung bei der 
1% r rt Bolkspartei. die man ja auch nicht zn- 
U>ojT. m die Preußenregierung hine-nnehmen 
u ! 11 . în wichtigen Angelegenbeiten der 
fait»«, p0l ‘W peneigt zu machen, eine tiefe Ber- 
Un ~ hinterlassen Aber auch die Demokraten 
V. Beckers Rücktritt, obschon man 
' die bekannten Abschledspflöfterchen mitn'bt, 
^«^^enchm berührt fühlen können. Eine 
^r sich bleibt es, wie das Zentrum sich zu 
Uvckiung stellt, weil diese Partei durch das 
^'Ns,'"deniein eines Staatssekretärs sich 
'^selli "" Kultusministerium, ans den .... » 
Wellen Gründen Wert legt. gesichert bat. 
^ Die ganze Entwicklung berührt umso eigen 
artiger, als man bisher unter dem Eindruck stand, 
daß die Sozialdemokratie nur für den Fall eines 
Eintritts der Deutschen Bolkspartei in die Re 
gierung den Kultusministerposten für sich in An 
spruch nähme; es war von einem „Ausgleich" die 
Rede. Es ist jedoch, wie figura zeigt, nicht zur 
Verbreiterung der Regierungsbasis in Preußen 
und einer Angleichung der preußischen Regierungs- 
Verhältnisse an die im Reich gekommen, und den 
Sozialdemokraten ist trotzdem das Kultusministe 
rium zuteil geworden. Es ereignen sich eben nicht 
allein bei Hamlet merkwürdige Dinge zwischen 
Himmel und Erde, von denen unsere Schulweisheit 
sich nichts träumen läßt, sondern auch in der von 
den mannigfachsten parteipolitischen Einflüssen ab 
hängigen Politik der Gegenwart ch- 
Der A«. 
Ueber die Personalien des neuen Kultus 
ministers Grimme teilt der Amtliche Preu 
ßische Pressedienst mit: Adolf Grimme, der 
im 41. Lebensjahre steht, und in Goslar am 
Harz geboren ist, studierte Philosophie und 
begann seine pädagogische Laufbahn im Jahre 
1619 als Oberlehrer in Hannover. Im Jahre 
1923 wirre er an das Provinzialschnlkollegium 
in Hannover versetzt. Im Jahre 1928 wurde 
er als Obcrschukrat nach Magdeburg bernsen. 
Er trat 1927 in das Ministerium für Wissen 
schaft, Kunst und Volksbildung als Hilşsar- 
beiter ein. Er wurde dort 1928 zum Mini 
sterialrat ernannt und verwaltete längere 
Zeit auch das Pressereferat des Ministeriums. 
Seine Ernennung zum Vizepräsidenten des 
Provinzialschulkolleginms der Provinz Bran 
denburg beendete 1929 seine Tätigkeit im Kul 
tusministerium. Grimme ist publizistisch mit 
Schriften in der Schriftenreihe der entschiede 
nen Schulreformer hervorgetreten, um, ent 
sprechend seiner Einstellung als religiöser 
Sozialist evangelischer Konfession den weltli 
chen Schulgedanken auch religiös zu unter 
mauern. Er ist ferner der pädagogischen 
Welt bekannt als Herausgeber der ..Monats 
schrift für höhere Schulen". Politisch gehört 
er der soziakdeurpkratischen Partei an. 
Ser ZUWelmcne. 
Kultusminister a. D. Carl Heinrich Becker 
wurde am 6. April 1876 in Amsterdam als 
Sohn des Konsuls Becker, Inhaber der dor 
tigen Bankfirma Becker u. Fuld, geboren. Er 
besuchte das Gymnasium in Frankfurt a. M 
und studierte in Lausanne, Heidelberg und 
Berlin Theologie und orientalische Sprachen 
1992 wurde er Privatdozent in Heidelberg 
Bon 1998—1912 war er Ordentlicher Proses 
sor und Direktor des Seminars für Geschichte 
und Kultur des Orients an dem inzwischeü 
Kur Universität umgewandelten Kolonialin 
stitut in Hamburg. 1913 wurde er Leiter des 
zu errichtenden orientalischen Seminars an 
der Universität Bonn. Dr. Becker war Grün 
der und Herausgeber der Zeitschrift „Der 
Islam" und Mitarbeiter verschiedener Fach 
werke für Islam-Forschung. 1916 kam er 
als Vortragender Bat ins preußische Kultus 
ministerium und erhielt gleichzeitig einen 
Lehrauftrag als Ordentlicher Honorarprofes 
for an der Berliner Universität. Nach dem 
Umsturz wurde er unter dem Knltusniinister 
Harnisch Staatssekretär. Im Avril 1921 über 
nahm er als Fachminister im Kabinett Steger- 
wald das Kultusministerium. Dem kurzlebi 
gen preuß. Kabinett Marr vom 19. Februar 
1928 gehörte er wieder als Kultusminister 
bis zu dessen Rücktritt am 21. Februar 1925 
an und ging dann in gleicher Eiaenschaşt in 
das nach langer Krisis am 6. April desselben 
Jahres gebildete Li'aüi"eLt Braun über. 
» 
Presscstimmeu 
zur U m b e s e tz « n g im Kultus- 
m i u i st e r i u m befinden sich ans der 2. Seite. 
VtkUßLK für ^ AMmmWg Im Wch§ 
mi aeftmften.' 
Sei den Abstimmungen zum Domstnenhaushalt 
im Preußischen Landtag war von besonderer Be 
deutung ein Antrag der deutschnationalen Land 
tagsfraktion. der forderte, daß die preußische Staats 
regierung im Reichsrat gegen das Lignidationsab- 
kommen mit Polen stimmen solle. In diesem Ab 
kommen wird Polen die Entschädigungspslicht für 
das abgetretene Staatseigentum erlassen. Der 
Landtag hat diesen Antrag mit den Stimmen der 
Rechten und des Zentrums angenommen und da 
mit die Vertreter der preußischen Regierung ver 
pflichtet. die Bestimmung des Liqnidationsabkom- 
mens abzulehnen. 
Soll der Youngptan mit oder ohne 
Voraussetzung geschluckt werden ? 
Klarer SBelit! 
AAMZpMWp HĢMhe, §aar- M 
Polenfrgge. 
Das Rerchskabinett trat am Donnerstag 
zusammen, um zu dem Schritt der Zentrums 
fraktion Stellung zu nehmen. Es wurde be 
schlossen, im Lause der nächsten Tage, späte 
stens bis zum Montag, eine Parteiführerbe- 
inrechung einzuberufen, in der die zuständigen 
Referenten den Fraktionen über den Stand 
!>er Saarverbandlnngen und der Polenver- 
handlunften Mitteilung machen sollen. U. a. 
wurden in der Kabinettssitzung auch die mit 
der Fertigstellung des Etats zusammenhän 
genden Fragen besprochen. 
Man rechnet damit, daß die Saarvcr- 
hanhlungen sich noch monatelang hinziehen 
werden, da ein großer Komplex sehr verwickel 
ter politischer und technischer Fragen noch, zu 
klären ist. Unter diesen Umständen sei, so 
beißt es halbamtlich, eine Verbindung der 
Saarvcrhandlnngen mit dem Aonnnnlan vom 
deutschen Standvunkt ans schon allein des 
halb nicht möglich, weil die Räumung der 
dritten Zone nicht verzögert werden dürfe. 
Bor Tisch hörte man's anders! Da hieß 
es, daß die Durchseünng der deutschen Erwar 
tungen in der Saarsrage eine Boransietzung 
für die Zustimmung zum Uvungvlan sei. 
^ Der Schritt der Zentrumsfraktion des 
Reichstages, der auf einmal in den Mittel 
punkt der inneren politischen Situation ge 
rückt ist, besteht bekanntlich darin, daß man 
zur Voraussetzung für die parlamentarische 
Entscheidung über den Fonngplan die Klä 
rung der Finanzlage macht durch Schaffung 
entsprechender Gesetze. Ferner will man recht 
zeitig klaren Wein eingeschenkt haben in der 
Saar- und polnischen Liquidationsfrage. 
Wie oft schon siel eine Partei der anderen 
in den Arm statt gemeinsam den Hebel der 
Entwicklung anzupacken und ihn ans andere 
Fahrt umzulegen! So kann man denn auch 
setzt wieder erleben, daß die Sozialdemokra 
tie an der Voraussetzung des Zentrums Kritik 
übst unter der reichlich theoretisch anmutenden 
Berufung daraus, daß auch andere Parteien 
Voraussetzungen zu ihrer Zustimmung zum 
floungplan machen könnten. 
Man sieht, es geht halt immer noch um 
grundsätzliche Anschauungen in der Fiuauz- 
«olitik. trotzdem sich in Anbetracht des Schla 
massels gewisse Grundsätze mit Naturnotwen 
digkeit aufdrängen sollten. 
Das Zentrum erhält N»terstützung durch 
die Bavriiche Volksvartei. Äese stellt, ebenso 
wie das Zentrum, die Forderung ans, daß die 
notwendigen Maßnahmen zur Gesundung der 
deutschen Finanzmtvtschast in Reich, Ländern 
und Gemeinden gesichert werden, bevor die 
Entscheidung über das Haager Abkommen 
fällt. 
Parteibuch und Ami. 
Selbst ein der angeblich vorhandenen 
Demokratie so geneigtes Blatt wie das „Berl. 
Tagebl." findet ein Haar in der Suppe dieser 
Demokratie. Anders ist die Ausnahme einer 
Zuschrift nicht zu erklären. In dieser Zu 
schrift — die Begeisterung für Kultus 
minister Dr. Becker in diesem Ausmaß ist 
subjektive Angelegenheit des Verfassers — 
heißt es u. a.: 
„Wie darf es in einem freien, von wirk 
licher Demokratie durchdrungenen Lande sich 
ereignen, daß ein Mann, der ein Minister 
amt viele Jahre hindurch verwaltet hat, nun 
plötzlich gehen soll, weil er kein Parteibuch 
vorzuzeigen in der Lage ist, oder weil er nicht 
der Partei zugehört, die ans Grund einer 
jämmerlichen politischen Arithmetik noch 
einen Ministersessel fordern darf? Kann es 
nicht als ein Beweis höchster Befähigung gel 
ten, daß jemand zu den höchsten Staats 
stellen gelangt, ohne parteimäßig registriert 
zu sein; ist dieser nicht der wahrhaft Tüchtige? 
Soll ein ganzes Land, für das dieser Minister 
erfolgreich gewirkt hat. unter den Answir- 
kungen der Parteiarithmetik leiden? Wo 
sind die sachlichen Argumente, die eine Neu: 
besetzung des preußischen Kultusministeriums 
verlangen? Draußen im Lande wird man 
eine solche Taktik nicht verstehen können, 
und man wird sie niemals billigen; das 
Rannen um die „Parteiwirtschaşt" wird neue 
Nahrung erhalten, und cs könnte zu einem 
Echo führen, das alle aufrichtigen Vertreter 
einer Demokratie nur bedauern könnten. 
Wenn durch ein weithin sichtbares Beispiel 
der Idee von der Auswahl der Besten ent 
gegengearbeitet wird, so steht zu befürchten, 
daß manch eiirer enttäuscht ņnd verstimmt 
an der Wahrheit unserer Demokratie zu 
zweifeln beginnt. So siebt die Stimmung 
aus, die heute in weiten Kreisen, besonders 
bei uns Jungen, anzutreffen ist." 
ŞàķMs KaftM ften 
T-ll. Weimar, 31. Jan. (Eig. Funkmeldung.) 
Das thüringische Kabinett hat gegen eine Stimme 
beschlossen, den Bevollmächtigten Thüringens beim 
Neichsrat zu beauftragen, für Ablehnung des 
Aoungplanes zu stimmen. 
Verlm sitzt fest. 
Rachtragshaushalts-Konilikt zwischen Stadt 
verordneten und Magistrat. — Fortwursteln 
mit neuem Pump? 
Die Berliner Stadtverordnetenversammlung 
lehnte den Nachtragshaushalt in dem vom Magi 
strat geforderten Umfange ab. Angenommen 
wurde dagegen ein Feststellungsantrag der Dent- 
chen Bolkspartei, der für den Haushalt 1929 in 
den Einnahmen einen Minderbetrag von rund 
22.8 Millionen und ttt den Ausgaben einen Mehr 
betrag von rund 28 Millionen Mark vorsieht. 
Praktisch bedeutet das einen ungedeckten Fehlbe 
trag von rund 47.8 Millionen Mark. Die gefor 
derten Steuererhöhungen wurden einstimmig ab- 
gelohnt. 
Bürgermeister Scholtz kam auf den 25-Millio- 
nen-Kredit zu sprechen und betonte, daß es nicht 
möglich sei, Über den Ultimo Februar und März 
hinwegzukommen, ohne einen weiteren größeren 
Kredit aufzunehmen. Der Oberpräsident habe aber 
erklärt, daß er die Genehmigung zu einer neuen 
Anleihe nur anssprechen könne, falls der Nach 
ragshaushalt angenommen würde. Scholz sagte, 
daß man ohne einen neuen Kredit die Verwaltung 
der Stadt Berlin bis zum April nicht durchführen 
könne. 
Preuhilcher Lsudlap. 
Hie bitterste Armut, da größter Luxus. <— 
Graf von Pofadowsky verlangt Bestrafung 
der an der Inflation Schuldigen. — Kein 
Rückgang der Berwahrlosunaserscheinungen 
unter der Jugend. 
Der Preußische Landtag beendete am Donnerstag 
zunächst die Aussprache über den ersten Abschnitt des
	        
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