Nr. 24
• Zweites Blatt
Mittwoch»
28. Januar
der steuerbare Verbrauch feet Ms-
Mm ZesölksruW.
^îcr-, Tabak- und Zuckerverbrauch in Rendsburg.
Einen zahlenmäßigen Ueberblick über den Ver
buch einer Stadt an Zigarren, Zigaretten. Pfei-
^ņtabak, an Bier, Branntwein, Wein und Schaum-
an Salz und Zucker zu gewinnen, erscheint zu-
nàchşt recht schwierig. Und doch ist es bei diesen Din-
^ einfacher als bei anderen, die für die Volks-
^Nahrung eine vielleicht größere Rolle spielen. Denn
Zigarette, die Sie rauchen, jedes Glas Bier, das
^ trinken, muß versteuert werden. So sind es die
^fan'.agungsergebniffe der Verbrauchssteuern des
ariches, die uns, ausgehend von der Gesamtheit,
Verbrauch dieser Eenußmittel für jeden kleine
rn Bezirk angeben.
In Rendsburg
^kden im jährlichen Durchschnitt auf den Kopf der
ölte rung verbraucht: 493 Stück Zigaretten, 02
Ştstck Zigarren, 4 Kilogramm Kautabak, 571 Gramm
Pfeifentabak, 1,86 Kilogramm Rohtabak. Ferner
Werden verbraucht — wieder int jährlichen Durch-
gnitt aus den Kopf der Bevölkerung — 76,8 Liter
3,4 Liter Branntwein, davon 1,2 Liter zu
^'nkzwecken und 2,2 Liter zu gewerblichen Zwecken,
Liter Wein, davon 3,5 Liter zu Trink- und 0,5
^îer zn gewerblicher? Zwecken, und 22 Flaschen
Schaumwein auf 100 Personen. Da von den täg-
'chen Gebrauchsmitteln auch Zucker und Salz ver-
muert werden müssen, interessiert auch der durch-
şchirittliche Verbrauch von Zucker und Salz. In
.Rendsburg werden 25 Klg. Zucker und 21,3 Klg.
^lz auf den Kopf der Bevölkerung im jährlichen
Durchschnitt verbraucht. Ein regionaler Vergleich
"'cier Ziffern nach Wirtschaftsgebieten erscheint
Weniger lohnend. Im allgemeinen kann hier ledig-
î'ch festgestellt werden, daß auf dem platten Lande
^ Zigaretten- und Wervevbrauch nicht so stark ist
* lî in den Städten. Bemerkenswerter ist schon ein
Lrrgleich mit der Vorkriegszeit. Im Jahre lbl3'14
.uwen in Rendsburg auf den Kopf der Bevölkerung
'î" jährlichen Durchschnitt 183 Zigaretten, 86 Zi-
kllrren, 4 Kilogramm Kautabak, 403 Granrm Pfei-
^sttabak, 1,36 Klg, Rohtabakverbrauch. Ferner 95,2
s-lter Bier, 5,1 Liter Branntwein, davon 2,6 Liter
»u Trink- und 2,5 Liter zu gewerblichen Zwecken, 5,4
^-ller Wein, davon 5,1 Liter zu Trink- und 0,3 Liter
iu gewerblichen Zwecken, 19 Flaschen Schaumwein
ue 100 Personen). Weiter wurden verbraucht 22,3
j 9- Salz und 10,4 Klg. Zucker. Im allgemeinen
^st>t sich hier, daß der Verbrauch an Tabak-Erzeug-
n lie« sich gegenüber der Vorkriegszeit gehoben hat.
à Vergleichsweise ein paar Zahlen aus dem
sueichsdurchfchnitt. Heute raucht jeder Deutsche im
^uhr durchschnittlich 502 Zigaretten, vor dem Kriege
nur 193, und 103 Zigarren, vor dem Kriege nur
„ • Der Bierverbrauch hat dagegen abgenommen;
s^en vor dem Kriege auf jeden Deutschen im jähr-
'lchen Durchschnitt 102,1 Liter Bier; so heute nur
80,8 Liter. Llehnlich fft es beim Branntwein
îņd beim Wein. Den Durchschnittssätzen von 5,1
5,4 Litern der Vorkriegszeit stehen heute 3,9
4,9 Liter gegenüber. Wobei zu bemerken fft,
der Branntwein- und Weingebrauch für gewerb-
,!.che Zwecke derselbe geblieben fft, und lediglich der
'E Trinkzwecke zurückgegangen ist. Während der
Ölverbrauch in Deutschland von 23,8 Klg. auf
Klg. pro Kopf im Durchschnitt von der Vor-
?^gszeit bis heute zurückgegangen ist, stieg der
^llckerverbrauch von 21,1 Klg. auf 26 Klg.
Gerhard Wiede meyer.
--- * *
* Schwerer Unfall. Am Dienstag mittag
:! cf einem Arbeiter in einem hiesigen Betriebe
.' ll schiverer Sack auf den Rücken. Er erlitt
Miere Verletzungen im Rücken und wurde
^strch ö a g Sanitätsauto der Freiwilligen Sa-
'"ätskolonne vom Roten Kreuz ins Städtische
^ankenhaus überführt.
^ " Der Stenographen-Verein Stolze-Schrcy hielt
^ Freitag seine Dierteljahrsversammlung in
h Y 5 Gesellschaftshaus ab. Zirka 40 Mitglieder
"öbf n eingefunden. Ein neues Mitglied konnte
^genommen werden. Das 3. Wettschreiben um
^^Vereins-Wanderpreis wird am Freitag, den 14.
^ckstuar. stattfinden. Die Verteilung der Preise aus
soff Schreiben erfolgt anläßlich des Stiftungs-
«j s- Eine längere Debatte brachte der nächste
ņck der Tagesordnung 40jähriges Stiftungsfest",
^stlokal wurde die Schweizerhalle und als Tag
H,* 8 - März bestimmt. Einladungen hierzu können,
^ dighgx üblich, durch die Mitglieder erfolgen. Die
I^.?9cstaltung des Festes bleibt dem Vorstand über-
Der Bericht der Revisoren zeigte, daß man
^.şi.des geringen Beitrages von 50 „g tin Monat
h Haushaltung gut bestehen kann. Der
0n ö veranstaltet in den Tagen vom 18.—21.
^ 3- (Ostern) ein großes Jugend-Treffen m
iijv. Sächsischen Schweiz. Teilnehmen kann jedes
(,; s 9lied bis zu 20 Jahren. Anmeldungen müssen
f 0 j spätestens 8. Februar beim 1. Vorsitzenden er-
^9eii. Der dîesiährige Bezirkstag findet Anfang
Liir 'ņ Kiel, die Dundestaaung Ankang Au oust in
hatt. Um eine möglichst aroße Beteiligung
d-uitglieder zn erreichen, beschloß die. P-rmmin-
Einrichtung einer Reisesparkasse. Die Per-
Uvn g,,"n Snņ a*.-~.t,- r 1 ,
. Rendsburg, den 29. Januar 1930.
und Herta Michel übertragen. Einzahlungen können
an jedem Uebungsabend erfolgen. Am Schluß der
Versammlung überreichte der 1. Vorsitzende allen
Preisträgern vom letzten Wettschreiben ein Diplom.
Von 30 Schreibern waren im ganzen 70 Preise er
rungen. Es erhielten Herta Michel einen 1. Preis
im Schnellschreiben 180 Silben, 1. Preis im Korrekt
schreiben und 2. Preis im Wettlesen; Bodil Boddum
1. Preis 180 Silben, 1. Preis Wettlesen; Anni Bro-
derek 1. Preis 160 Silben, 2. Preis Kr., 3. Preis
Wl.; Inge Urban 1. Preis 160 Silben, 1. Preis Kr.,
3. Preis Wl.; Irmgard Borchers 1. Preis 160 Sil
ben, 3. Preis Kr., 3. Preis Wl.; Lisbet Michel 1.
Preis 14 Silben, 1. Preis Kr., 3. Preis Wl.; Elisa
beth Otto 1. Preis 140 Silben, 1. Preis Kr., 3. Pr.
Wl.; Otto Kahl 1. Preis 140 Silben; Meta Friedrich
2. Preis 140 Silben; Anneliese Olsen 2. Preis 140
Silben; Anni Siekmeier 1. Preis Kr., 1. Preis Wl.;
Anni Schlegel 2. Preis Kr., 1. Preis Wl.; Minna
Haffelberg 3. Preis Kr., 2. Preis Wl.; Hugo Greve
1. Preis Kr.; August Schulz 2. Preis Kr.; Magda
lene Siebken 1. Preis 120 Silben, 1. Preis Kr., 3.
Preis Wk.; Irmgard Earstenfen 1. Preis 120 Silben,
2. Preis Kr., 3. Preis Wl.; EäcilieAielfeld 2. Preis
120 Silben, 2. Preis Kr., 3. Preis Wl.; Johann
Schröder 2. Preis 120 Silben, 1. Preis Kr., 2. Preis
Wl.; Jürgen Rohwer 3. Preis 120 Silben, 1. Preis
Kr., 3. Preis Dl.; Heinrich Hirsch 1. Preis 100 Sil
ben; August Eichncr 1. Preis 100 Silben, 1. Preis
Kr., 3. Preis Wl.; Mariechen Jessen 1. Preis 100
Silben, 1. Preis Kr.; Grete Ehlers 1. Preis 100
Silben, 2. Preis Kr.; Helene Schimmer 2. Preis 100
Silben, 3. Preis Kr., 3. Preis Wl.;. Walter Salomon
2. Preis 100 Silben; Johann Prösch 1. Preis 80
Silben, 2. Preis Kr., 3. Preis Wl.; Hans Thiemann
3. Preis 80 Silben; Heinrich Gosch 1. Preis 60 Sil
ben. Rach dem geschäftlichen Teil blieben die Mit
glieder noch einige Zeit in gemütlicher Runde bei
sammen. Am 28. Februar, abends von 19,10 bis
19,25 Uhr wird die Deutsche Welle wieder ein Rund-
fnnk-Probe-Schreiben' veranstalten. Es werden 8
Minuten je 150 Silben diktiert.
* Die Berliner Spieloper, die am Sonntag
in der Stadthalle gastiert, hat hier früher schon
Dr. Erich Finkes musikalische Komödien aufge
führt: Das Prinzeßchen, Die Spieluhr, Roman in
der Waschküche u. a. Direktor Neustadt ist bemüht,
mit seiner Spielrichtüng der Verflachung, die sich
Heute in Jazzmusik und Revueoperette breitmacht,
entgegenzutreten mit Stücken, in denen noch ur
wüchsiger deutscher Humor steckt. Ueber sein neues
musikalisches Lustspiel schreibt die Presse: „Wir
dürfen freudig feststellen: man kann auch lachen
und fröhlich sein ohne Zweideutigkeiten uird ohne
das Breittreten erotischer Probleme. Er ist sogar
viel besser so, der schale Nachgeschmack bleibt aus.
Welch eine heitere, herzerfrischende Lebenslust und
-freuds atmet dies feine Singspiel „Sonne, Lust
und Liebs"! Die Musik dazu bilden einige der
schönsten Lieder, Duette und Tänze von Franz
Schubert, nicht verfälscht, wie im „Dreimäderl-
haus", sondern alle im Originalsatz. Der starke,
wohlverdiente Beifall bewies, wie sehr die Auf
führung gefallen hat." Ausführung in Rendsburg
Sonntag, den 2. Febr., 8 Uhr. Preise von 0,60
bis 2,— 3UI.
.
bd. Büdelsdorf, 28. Jan. Von der Bmlgenof-
senfchaft. In der letzten Sitzung des Vorstands
und Aufsichtsrats wurden 9 neue Mitglieder auf
genommen. Die Abrechnungen der letztjährigen
Neubauten wurden vorgelegt und genehmigt.
Hiernach kosten dis erbauten 4 Doppelwohnhäuser
mit insgesamt sechzehn 2-Zimmerwohnungen je
26 500 RR, zusammen 106 000 RR. Die Bau
kosten für die beiden Einfamilienwohnhäuser für
Kriegsbeschädigte betragen je 8500 RR. Das Eiu-
familieuwohnhaus auf der Vrandheide hat 10 000
3ÎJI Kosten erfordert. Die Vauplatzkosteu sind
hierin nicht eingeschlossen. Das letzte Doppelwohn
haus kann zum 1. Februar d. Js. bezogen werden.
— Der Bericht über die Revision der Baugenossen
schaft durch den Verbandsrevisor am 18. November
wurde mitgeteilt. Die Tätigkeit der Baugenossen
schaft fand hierin volle Anerkennung. Nur wurde
vorgeschlagen, die Schaffung eines Reservefonds in
die Wege zu leiten, um auch bei besonderen Ilm
ständen Mittelzà Verfügung zu haben. — Der
Voranschlag der Genossenschaft für das Geschäfts
jahr 1930 wurde vorgelegt und in Einnahme und
Ausgabe auf 25 808 NM festgesetzt. Um den vom
Verbandsrevisor geforderten Rücklagefonds schaf
fen und um den erhöhten Zinsanforderungen ge
recht werden zu können, mutzten die Mieten etwas
erhöht werden. Die Mietbeträgs für die oberen
Wohnungen betragen zwischen 33,— und 37,50
RR, die Miete für die unteren Wohnungen wurde
auf 38,— bezw. 38,50 RR festgelegt. Diese Miet
erhöhungen treten am l. Februar in Kraft. Die
endgültige Finanzierung der Neubauten soll so
bald wie möglich erstrebt werden, damit die Ab
lösung der Zwischenkredite erfolge kann. Die Ver
gebung der neuen Wohnungen wurde dem Vor
stand überlassen. — Das Projekt betr. Errichtung
eines Einfamilienwohnhauses für einen Eisen-
bahnbeamten soll weiter bearbeitet, im übrigen
sollen Neubauten vorläufig nicht in Angriff ge
nommen werden. — Dem Siedlungsplan für das
Banaelände öitlick> von per H^imitra^-' wurde an
gestimmt. Die Wasserversorgung bereitet zum Teil
Schwierigkeiten. Es sind deshalb Angebote für
die Schaffung einer eigenen Wasserversorguiigsan-
lage eingeholt. Inzwischen haben die städt. Werke
in Rendsburg mitgeteilt, datz der Anschluß der
Heimstratzs an die städt. Wasserleitung beabsichtigt
fei. Da eine Klärung der Frage in Kürze zu er
warten ist, wurde die Beschlußfassung zunächst aus
gesetzt. — Die Straße ist keine Rennbatzn. Es
mutzte kürzlich beobachtet werden, wie ein Schüler
mit seinem Rad in voller Fahrt durch belebte
Straßen in der Gemeinde jagte. An einer Stra
ßenkreuzung wäre beinahe ein Zusammenstoß mit
einem anderen Radfahret erfolgt, der leicht schwere
Folgen hätte haben können. Es kann daher nicht
dringend genug zur Beachtung der Verkehrsvor
schriften gemahnt werden. Radfahrer dürfen in
den bewohnten Straßen nur in mäßigem Tempo
fahren. — Herabgestürzt von einem Lichtmast bei
den Hsllerschen Anlagen ist vor einigen Tagen ein
etwa 15jähriger Junge. Er erlitt einen doppelten
Beinbruch und doppelten Armbruch und mußte dem
Krankenhaus zugeführt werden. Dieser Vorfall
beweist, wie gefährlich solcher Mutwille enden
kantr. — Vorläufig festgenommen und dem Amts
gericht in Rendsburg zugeführt wurde heute hier
ein junger Mann, der bisher auf dem Lande in
Stellung war, diese Stellung aber aufgegeben
hatte. Er hatte in Kiel von einem Brotwagen
einmal einen Geldkarton mit 40 RR entwendet
und zum zweiten Mal von demselben Brotwagen
durch Einbruch einen Geldkarton mit 120 RR In
halt erbeutet.
Bereins-Anzeiger
Büiid ein. 45 er Feidarüllerisfen
Sitz Retásä&rg
Sonntag, den 2. Februar 1930, 3 Uhr nachmittags
im Colosseum, Rendsburg
3aferesversammfun^
zu der alle ehern. 45er, ob Bundesmitglieder oder
nicht, mit ihren Damen freundlichsteingeladen werden.
1831 Ber 1#®rsfai3d,
Der
EUgflergssaigrerete „üeierkraHZ“
veranstaltet am Sonnabend, den 22. Februar A
in sämtl. Räumen des Schützenhofs einen 2
hu»risii$ciien kirnst! àbrml
Schleswig-Holstein.
UM ö§M Krê NeKösburg.
3n seiner Zelle erhängt.
ai. Hoheuwestedtz 28. Jan. Erhängt hat
sich hier am Sonntag in der Arrestzelle des
Alters- und Pflegeheimes der 24jährige Willy
Thomsen von hier. Der junge Mann ist schon
wiederholt vorbestraft und war jetzt wieder
unter dem Verdacht, allerlei Diebstähle aus
geführt zu haben, inhaftiert worden. Beim
Verhör leugnete er alles ab. Als er dann von
dem Lanöjägereibeamten abgeführt wurde,
legte er im letzten Augenblick noch ein voll
ständiges Geständnis ab. Nachmittags pfiff
und sang er in seiner Zelle und als der Oeko-
nom des Heimes ihm am Abend sein Abend
brot bringen wollte, hatte er sich mit seinem
Leibriemen am Gitter des Fensters aufge
hängt. In einem Abschiedsbrief an die Mut
ter und an den Hauswirt derselben, den er
ebenfalls bestohlen hatte, gestand er alles ein
und bat um Verzeihung.
* * *
ol. Brammer, 27. Jan. Unfall. Am Freitag
voriger Woche fuhr bei nebligem Wetter zwischen
6 und 7 Uhr abends der Kaufmann Th. aus Barg
stedt in mäßigem Tempo mit seinem Geschäftsauto
auf ber neuen Landstraße, als eine Sau, die von
Schevenbrügge nach Kühlensitz getrieben wurde,
direkt vor das Auto lief und überfahren wurde.
Der Autofahrer hielt sofort; er kam mit dem
Schrecken davon. Das Tier mußte ablgestochen
werden. Das Biehtreiben ist in der Dunkelheit
auf öffentlichen belebten Wegen nicht mehr an
gebracht.
Mm AaŅsà
TvdLichsr Sturz mit dem Motorrad
^ Pttmebsrg, 28. Jan. Das Ehepaar Mar
tens aus'Wandsbek unternahm eine Motor
radfahrt nach Itzehoe. In Pinneberg versagte
auf der Elmshorner Straße plötzlich der Mo
tor. Durch den Ruck stürzte das Ehepaar
vom Motorrad. Frau Martens stürzte so
unglücklich mit dem Kopf auf das Straßen-
pflastcr, daß sie schwer verletzt wurde und
bald darauf gestorben ist. Martens selbst ist
ohne Verletzungen davongekommen.
°
Revolverschießerei scatter Schülern.
Wandsbek, 28. Jan. In der Freien Goethe-
schule gerieten am Mo>ntag ein 13jähriger und ein
wenig jüngerer Schüler durch Hänseleien in einen
Streit, in den der 15jährige Bruder des Kleineren
schlichtend eingreifen wollte. Plötzli-ch zog der
13jährige Schüler einen Revolver und schoß den
15jährigen in die Brust. Der schwerverletzte
Junge wurde sofort dem Krankenhaus zugeführt;
unmittelbare Lebensgefahr soll für ihn nicht mehr
bestehen. Eine Ilntersuchung des Falles ist ein
geleitet.
•V -Y- «I,
W Kommunisten bei Kiel
fsstgsuommerr..
Kiel, 28. Jan. Ein Zug von etwa 200
Kommunisten, der am Montag geschlossen den
„Hungermarsch" nach Hamburg antreten
wollte, wurde von der Polizei, die von den
Kommunisten angegriffen wurde, ausgelöst.
Darauf versuchten die Kommunisten den
Marsch in kleineren Trupps fortzusetzen. Als
verschiedene solcher Trupps Elmschenhagen
passierten, wurden sie abermals von der Po
lizei auseinandergetrieben. Dabei wurden 60
Kommunisteik festgenommen.
Wer hat zwei fette Schweine
verloren?
Kiel, 28. Fan, Zwischen Quickborn und Btrd
Bramstedt begegnete ein Kieler Geschäftsmann tmf
der Fahrt nach Kiel zwei auf der Straße spazişe-
renden fetten Schweinen. Er vermutet, daß sie
von einem Lastkraftwagen mit Anhänger, den er
in H>amburg traf, verloren wurden. Die Tiere
wurden im Stall eines Landwirts untergestellt;
der Besitz-» p-,t sirb bi-ber noch nicht a>!>m»Kx»f
Lntzhorn (Kreis Pinneberg), 28. Jan, Tot
aufgefunden. In der Kate des Landmannes
Brandemann wurde die Arbeiterin Marie
Lindemann tot aufgefunden. Ta die Todes
ursache nicht festgestellt werden konnte, wurde
die Leiche beschlagnahmt und zur Obduktion
nach Barmstedt geschafft.
kt. Glückstadt, 28. Jan. Unsicherheit. Als
gestern in den Abendstunden eine Fvau S. von hier
nach dem Neuendeich ging, wurde sie in der Nähe
des Wasserturms von einem Wegelagerer belästi-gt.
Zum Glück passierte gleich darauf ein weiterer
Passant die Stelle. Der Bursche wurde dadurch
verscheucht. Er verschwand in der Richtung Ree
perbahn und ist in der Dunkelheit leider entkom
men. — In einem anderen Falle wurde ein junger
Aiann, der mit Rad unterwegs war, voir
einigen Zigeunern belästigt. Sie forderten von
dem Betreffenden, daß er vom Rad steigen und
seine Barschaft hergeben sollte. Als er ihnen nach-
weilfe!» konnte, daß er kein Geld bei sich hatte, ließ
man den jungen Mann seines Weges ziehen.
ah. Kcttiughiisen, 28. Jan. Hohes Alter.
Seinen 91. Geburtstag kann am 29. Januar
der Altenteiler Hans Fehrs im benachbarten
Mühlcnbarbek feiern. Der alte Herr ist gei
stig und körperlich noch sehr rüstig.
Bad Segeberg, 28. Jan. Freigabe weite
rer Kalkberghöhlen. In den Kalkberghöhlen
werden zurzeit Sprengungen vorgenommen,
die einen Zweiten Ausgang schaffen sollen.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß in den Som
mermonaten bei starkem Andrang des Pu
blikums kaum alle nötigen Führungen be
wältigt werden können, so daß ein zweiter
Ausgang ein unbedingtes Erfordernis ist. Bei
dieser Gelegenheit werden mehrere neue Höh
len freigegeben werden, die heute noch voller
Blöcke und Geröll liegen und daher schwer
passierbar sind. Sie gehören aber, was Größe
und Schönheit anbelangen, zu den bedeutend
sten Höhlen des Kalkberges.
Itzehoe, 28. Jan. Stratzeuunfall. Ein Ange
höriger der hie^sigeu Artillerieabteilung kam mit
dem. Motorrad zu Fall, als er einer die Straße
passierenden Fva-u ausweichen wollte. Ein milt-
fahrendes junges Mädchen erlitt eine schwere Ge
hirnerschütterung. Der Fahrer und d'ie Frau ka-
in-en mit leichten Verletzungen davon.
os. Bad Bramstedt. 27. Jan. Das diesjährige
Mittelholstetnijche Vunbesschießen, an dem die
Schützenvereine Rendsburg, Hohenwestedt, Ror-
torf, Kellinghufen, Vrokstedt und Bad Bramstedt
sich beteiligen, wird am 28. und 29. Juni sowlie am
6. Juli hier stattfinden. II. a. wird dann der End-
kampf um dlên Wanderpokal ausgefochten werden,
den Rendsburg und Blad Bramstedt schon je zwei
mal gewonnen haben. Wer ihn zum drittenmal
gewinnt, wlird Besitzer des Pokals.
Kiel, 28. Jan. Aus der Landeskircke. Die im
November 1929 verauftalteteii Kirchenkollekten hat
ten folgendes Ergebnis: Für den Hauptveroin
Schleswig-Holstein des Evangelischen Vereins der
Gustav-Adolf-Stift-ung 3 902,47 RR, zuim Besten
der Bekämpfung der öffentlichen Unsittlichkeit
4 910,31 RR, zugunsten des Landesvereins für
Innere Mission 4 658,14 R, ll.
zu. Großenaspe, 28. Jan. Das Arbeitsamt
Neumünster hat in Bad Bramstedt für die Bezirke
Segeberg-Weft und Bordesholm-Süd eine Neben
stelle crritbtet zur Berufsberatung der in einen
gelernten Beruf strebenden Schüler und Schü
lerinnen.
V Neumiittster. 28. Jan. Polizeilich auf
gelöste Erwerbslosen-Demoustration. Das
Erscheinen einer Hundertschaft Schutzpolizei
in Neumünster hatte den koimnnnistischcu
Teil der hiesigen Arbeitslosen dazu veran
laßt, durch Ankleben von Plakaten unter dem
Titel: „Polizeiterror gegen Erwerbslose" die
Arbeitslosen zu einer Demonstration aufzu
fordern. Heute vormittag versammelten sich
beim Arbeitsamt an der Fabrikstraße etwa
200 Teilnehmer, zum größten Teil in sehr
jugendlichem Alter. Nach aufreizenden An
sprachen zweier Kommunisten fetzte sich der
Zug um 12 Uhr mittags, als Tausende Fa
brikarbeiter die Betriebe verließen, nach dem