Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 1)

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' „lenen Wan". 
Das neue Reichsbankgesetz. 
?r , ^ Berlin, 27. Jan. Nach dem Haager 
m'wmnrcn sind Abänderungen im deutschen 
-oankgLsetz durch das Ausscheiden der aus- 
andsichen Verwaltungsratsmitglieder not- 
enblg geworden. Darüber hinaus sind noch 
T fSertöe Punkte bemerkenswert: Laut 8 6 
lro der Präsident vom Generalrat nach An- 
wrung des Reichsbankdirektoriums in der 
^?lse gewählt, daß eine Mehrheit von 7 
l ärmen vorhanden sein mutz. Die Wahl 
darf der Bestätigung durch den Reichspräsi- 
. der die Ernennungsurkunde unter- 
îchnet. Auch die Ernennung der Mitglieder 
.^ Direktoriums bedarf der Bestätigung 
arch 5 C i, Reichspräsidenten. Die Arntsdaner 
N?... Präsidenten bleibt nuveräuZert. Der 
^ Pident und die Mitglieder des Direktori- 
bedürfen derBestätigung durch denReichs- 
s. Wildenten. Z 1-1 besagt: Der Generalrat be- 
tins 10 Mitgliedern (bisher 14, davon 
Teutsche und 7 Ausländer), die Mitglieder 
putzen deutsche Reichsangehörige sein. Neu 
J wr § 17, daß nunmehr zu Mitgliedern des 
, ^neralrates auch Staatsbeamte bestellt wer- 
^ ? dürfen, die sich in dauerndem Ruhestand 
fünden, desgleichen Personen, die eine staat- 
u)e Vergütung für frühere Dienstleistungen 
galten. Ein Schlußabsatz zu Z 21 verpflich- 
. l die Neichsbank und die Person des Reichs- 
unkyräsidenten auf den neuen Plan. Ahe 
ş ach vom 1. Januar 1030 entweder den 
Zentralbanken zugewiesenen Aufgaben und 
^rpflichtungen werden in Deutschland von 
i Cï Reichsbank wahrgenommen. Alle nach 
etit neuen Plan den Präsidenten der Zen- 
Şanken zugewiesenen Aufgaben und Ver 
fechtungen obliegen in Deutschland dem 
şiâsidenten des Reichsbankdirektoriums. In 
j: ist ferner neu, daß am 15. Juli (bisher 
J l Ende des Geschäftsjahres) keinerlei Ber- 
bhuldnng des Reiches bei der Reichsbank vor- 
mnden sein darf. 
Die Haager Abkommen vor dem 
Reichsrat. 
T-ll. Berlin, 27. Jan. Dem Reichsrat sind am 
! "ntagvormritag die Haager Abkommen und die dazu- 
^3chorigen Anlagen zugeleitet morden. Der Reichsrat 
^ sofort in die Beratung eingetreten. Ilm 11 Uhr trat 
iJ.* Auswärtige Ausschuß des Reichsrates zu einer 
à^Uirg zusammen, um zunächst einen Bericht über die 
I'oager Verhandlungen entgegenzunehmen. Den Be- 
"hi erstatteten die Minister Curtius und Dr. Wirth. 
2m Laufe des Vormittags fand im Reichstag fer- 
L et eine Parteiführerbesprechung über die Ostfrage 
Der Besprechung liegt insbesondere die Dcnk- 
Ņìft zu Grunde, die der Rcichsregierung von den Oft- 
^bänden vorgelegt worden ist. 
ta. 
Vreußtscher Lanökag. 
Dex Preußische Landtag erledigte am Mon- 
V Zunächst die Cinzelberakung zum Bergetat. Die 
. ostimmungen hierzu werden am Dienstag er- 
Ņ. Danil begann die Aussprache zur 
i(v. Zweiten Beratung des Dsmäncnhaushalts. 
şfetu sich vor einem niiir sehr schwach be- 
ş..übn Hause, weil in den Fraktionen der Re- 
ş^^wgsparteien und der Deutschen Volkspartei 
^rtgesetzt weitere Besprechungen über die Bil- 
^8 der (braßen Koalition geführt wurden, 
şin /ļeber den Stand der Staatsdomänen gab 
^l^-A'.rjschästsminrstec Dr. Steiger einen Ueber- 
s<r• Ņot der Landwirtschaft zeige sich auch 
L Einging der Domänenpachten, nicht weniger 
d Millionen Mark von 11,1 Millionen Ee- 
>x,,..siachtau>fka-mmen seien im Rückstände. Davon 
^N-elen 1,6 Millionen auf den Osten und 1.7 Mil« 
auf dien Westen. In Oberschlesien seien 
260 Prozent des Eesamtaufkommens rück- 
Er wolle an den bisherigen Pachtsätzen 
à.—. aber eine verstärkte langfristige, grötz- 
Wft a tIs zinsfreie Stundung gewähren. Für Sied- 
seien fünf Domänen bereitgestellt, 
tig. oên staatlichen Mooren seien noch % zu kul- 
Die Landgewinnung an der schlrswrg- 
,^-j!?'ņischen und ostfriesischen Küste werbe pian 
os fortgesetzt. 
ş>!n Weiterberatung, außerdem zweiite Le- 
Wohlfahrtsetats sowie Abstimmungen 
"""siverwaltung und zum Derghaushalt. 
vor 
aus 
. ^ Zis LsmLôņgîlschļLIr. 
Uüf Ergänzung Bern Berichtigung einer 
l^tŗjjScmgenen Nachricht meldet heute T.-U. 
Ixz Am 25. Januar fand vor der 3. Strafkammer 
jWO^ņdgerichtes 1 in Berlin in der Borunter- 
h>ift ^gssachs wegen der Bombenanschläge ein Ter- 
äur Prüfung der Haft von sechs Angeschuldig- 
ht Die gegen sämtliche sechs Angeschuldig 
te ^àa-senen Haftbefehle wurden aufrechterhal- 
5 Angeîlagten hat die Strafkammer be- 
ltiig ^ņ, sie gegen ausreichende Sicherungsleistung 
b( 5ic er Saft zu entlassen, und zwar die Ängeschul- 
ièìP,ņ Vick und Lohmann gegen eine Sicherheit^ 
Akahnecke und Becker gegen eure solche von je 
10 000 R^k und den Angeschuldigten Wieborg ge 
gen eine solche von 7000 R-1t. 
Gegenüber anders lautenden Meldungen stellt 
die Justizpressestelle fest, daß alle 6 Angeschuldigten 
geständig sind, an den Bombenanschlägen oder 
deren Vorbereitung beteiligt gewesen zu sein. 
M spMschM MattSfe freien 
MsMMLN. 
2Btc Havas aus Madrid berichtet, sind unter 
dem Vorsitz der einzelnen Eeneralkapitäne die 
militärischen Räte der Militärbezirke unter Ein 
beziehung der Befehlshaber der Truppen und der 
Regimentsführer der verschiedenen Garnisonen zu 
einer Beratung zusammengetreten, um ein Gut 
achten über die von General Primo de Rivera auf 
gerollte Vertrauensfrage auszuarbeiten. 
Primo de Rivera erklärt nachträglich, um alle 
Machenschaften, welche den friedlichen Ilebergang 
der Diktatur in gesetzmäßige Verhältnisse verhin 
dern und bekämpfen wollten, benötige er die Ver 
trauenskundgebung der bewaffneten Macht. Es 
handele sich um eine außergewöhnliche Maßnahme, 
die aber durch die augenblickliche unklare politische 
Lage bedingt und gerechtfertigt sei. 
Vorsichtige Antwort. 
T-U. London. 28. Jan. (Eig. Funkmeldung.) 
Aus wohlunterrichteten Madrider Kreisen verlau 
tet, daß die leitenden Offiziere der Armee auf die 
Frage des Generals Primo de Rivera über die 
Zweckmäßigkeit oder Unzweckmäßigkeit der Dikta 
tur vorsichtig geantwortet haben. , 
* * * 
Ae komMMistische Wîaļisn in Ieanķ- 
reichs MM§§. 
Gelegentlich der Bekämpfung des Kom 
munismus in der französischen Armee, die zu 
fünf Verhaftungen im 12. Artillerieregiment 
in Hagenau (Elsaß) geführt hat, wurde in 
Naneq der kommunistische Agitator Lhote ver 
haftet. Aus deu bei ihm beschlagnahmten 
Schriften geht hervor, daß die Kommunistische 
Partei in 10 französischen Regimentern Agita 
tionszellen besitzt. Photographien, die bei ihm 
gefunden waren, stellen Soldatengruppen des 
171. Infanterieregiments dar, wie sie in Be- 
sancon die Gewehre in die Höhe heben und 
rufen: „Hoch die Sowjetrepublik, nieder mit 
der Armee!" 
Slttiffifjisti ttt -ie Welt. 
§MşşŞ Hch au! Mlsnh. 
Die Plaidoyers im Litwinow-Prozeß. 
T-ll. Paris, 27. Jan. Der Prozeß gegen Lit- 
winow und Genossen wurde am Montag mit der 
Anklagerede des Staatsanwaltes fortgesetzt, in der 
er die Schuld der Angeklagten hervorhob. Sodann 
wurde der Verteidigung das Lvort erteilt, von der 
als erster der bekannte Pariser Rechtsanwalt Cam- 
pinchk sprach. Mit einer Geste der Verachtung und 
Entrüstung erklärte er wörtlich: 
„Was sind wir» Frankreich, nicht der Idee des 
Kommunismus, sondern dieser unsauberen und in 
Verbrechen verlorenen Regierung schuldig? Erin 
nern Sie sich, französische Eeschwsrene, der Kapitu 
lation von Vrest-Litowsk, die 10 deutsche Divisio 
nen freimachte und des großen Blutbades, das die 
ser Kapitulation an unserer Front folgte. An die 
sem Tage gab es „Neues im Westen". Erinnern 
Sie sich der 25 von unseren Ersparnissen gestohle 
nen Milliarden, die man sich mit Frechheit brüstet, 
niemals zurückzuzahlen. Das Urteil, das wir von 
Ihnen, Franzosen, erwarten, ist ein einfaches Nein. 
Diese Regierung, die noch die Stirn hat, die bür 
gerliche Justiz in Anspruch zu nehmen, verdient 
eine Ohrfeige." 
Das Schwurgericht hat heute abend das Urteil 
gefällt. Die Angeklagten, der Bruder des Volks 
kommissars Litwinow, der Diamanteuhändler Joffe 
und der Hotelier Leborius, wurden von der An 
klage der Fälschung und des Betrugsversuches frei 
gesprochen. Litwinow rief, als das Urteil verkün 
det wurde, aus: „Es lebe die französische Gerech 
tigkeit!" Joffe wurde von einem plötzlichen Un 
wohlsein befallen. Der Privatkläger, die Sowjet 
handelsvertretung in Berlin, ist zur Tragung der 
Kosten des Prozesses verurteilt worden. 
❖ * 5|; 
I§r KMschgWaàl mch Aegypķen. 
WTB. Genf, 27. Jan. Der Polizeikommandant 
von Kairo, Ruffel Pascha, gab als Vertreter der 
ägyptischen Regierung vor dem Opiumausschuß eine 
eindrucksvolle Schilderung des ausgedehnten 
Schleichhandels mit Rauschgiften nach Aegypten, 
das nach dem Kriege in erschreckender Weise zunächst 
dem Kokain- und jetzt dem Heroingenuß verfallen 
sei. Hunderte Kilo werden jährlich, mit phantasti- 
schen Zwischengewinnen eingeführt und abgesetzt. 
Bei einer Bevölkerung von 14 Millionen Menschen 
zähle Aegypten heute.mehr als eine halbe Million 
Toxikomanen aus ollen Schichten des Volkes. Das 
Laster habe sogar auf die bäuerliche Bevölkerung 
übergegriffen und untergrabe ihre Gesundheit und 
Arbeitsamkeit. Er richte daher an alle Opium ver 
arbeitenden Länder Europas das dringende Ersu 
chen, die ägyptische Regierung bei dem Kampf gegen 
dieses Laster mit allen Kräften zu unterstützen. 
Ruffel Pascha gab Einzelheiten der Organisation 
des Schleichhandels, der, wie das neu gegründete 
ägyptische Büro zur Bekämpfung des Schleichhan 
dels feststellen konnte, besonders von der Schweiz 
und vom Elsaß aus versorgt wird. 
Das französische und das schweizerische Mit 
glied des Opiumausschusses erklärten, daß die Po 
lizeibehörden ihres Landes bereits Maßnahmen ge 
troffen hätten, um die mit dem Schleichhandel nach 
Aegypten in Verbindung stehenden Stellen durch 
Entziehung ihrer Fabrikations- bzw. Ausfuhrlizenz 
unschädlich zu machen. 
9 » * 
Mti Stshêhàen 
rrnö SchLLtzichiZKerr. 
Militär belagert einen Irrsinnigen. 
WTB. Klagenfnrth, 27. Jan. In der 
Ortschaft Vassach bei Villach wurde der 38 
Jahre alte Kleinhäusler Gaggal plötzlich irr 
sinnig und schoß aus seiner Wohnung mit 
einem Gewehr auf vorübergehende Leute. Ein 
ng 
von i8 20 000 
dis Angeschuldigten 
Mann und eine Frau wurden schwer verletzt. 
Die Gendarmerie war dem Irrsinnigen 
gegenüber machtlos. Es wurde von Villach 
Militär herbeigerufen, das, mit Stahlhelmen 
nud Schntzschilden ausgerüstet, in das L>ons 
einzudringen versuchte und mehrere Schüsse 
abgab. Nach einiger Zeit war im Hause Feuer 
schein sichtbar. Der Irrsinnige sprang plötz 
lich mit geladenem Gewehr aus dem Fenster 
des ersten Stockwerkes herab. Er konnte über 
wältigt werden und wurde mit mehreren 
Schutzverletzungen ins Krankenhaus gebracht. 
* * * 
Eielfons Flugzeug nicht gsfnndeu? 
Russische Zweifel. 
TU. Kowno. 28. Jan. (Eig. Funkmeld.) 
Wie aus Moskau gemeldet wird, erklärte der 
Vorsitzende des Arktikausschusses, Kamenew, 
die Meldungen über die Auffindung des 
Flugzeuges von Eielsvn könnten auf Grund 
einiger Erwägungen bezweifelt werden. Ganz 
ungewollt dränge sich der Gedanke auf, ob 
nicht die amerikanischen Flieger das seiner 
zeit verunglückte rnfsische Flugzeug „Sowjet- 
russischer Norden" gefunden hätten, dessen 
Ueberreste sich auf einem der Strandseen der 
Koltjutschin-Bai befänden. Die Suche nach 
den amerikanischen Fliegern müsse aus die 
sem Grunde bis zur endgültigen Klärung 
fortgesetzt werden. Der Schlittenexpedition 
des im Packeis steckenden russischen Dampfers 
„Stawropol" ist die Weisung erteilt worden, 
sich sofort an die Fundstelle zu begeben. 
Gleichzeitig ist der Flieger Gromow, der sich 
zur Zeit in Chabarowsk befindet, aufgefordert 
worden, seinen Start bis zum Eintreffen 
neuer Meldungen zu verschieben. 
* * " 
BlKrànsse in Trauer. 
TU. Blankenese, 27. Jan. An der Kata 
strophe der „Monte Cervantes" hat neben 
Hamburg als Heimathafen besonders auch 
Blankenese als Geburtsort des bei dem Un 
fall ums Leben gekommenen Kapitäns Theo 
dor Dreyer in sehr starkem Matze Anteil ge 
nommen. Als sichtbares Zeichen der Trauer 
um ihren tapferen Mitbürger, der mit seinem 
Schiffe in die Tiese ging, hatte Blankenese am 
gestrigen Sonntag die Flaggen ans Halbmast 
gesetzt. 
Dänemarks Ernährnngsminister in Kassel. 
Wie Wolffs „Norddeutscher Provinzdienst" 
erführt, ist der dänische Ernährnngsminister 
Dr. Gin b he de in Kassel eingetroffen, um 
das Sanatorium des in letzter Zeit wegen 
seiner Diät'"etyode vielgenannten Dr. G e r - 
s o n zu besichtigen. 
Deutsche Faltbootfahrer in Marseille. 
WTB. Paris, 27. Jan. Wie Havas aus 
Marseille berichtet, sind zwei Kölner Stu 
denten, Steck-'lbach und Schlosser, beute im 
Faltboot in Marseille eingetroffen. Sie haben 
ihre Fahrt in der Ostsee angetreten, sind durch 
die Nordsee, durch Holland, den Rhein und die 
Rhone entlang gefahren. Längs der italieni 
schen Küste, entlana Sizilien, Tunis und Tri- 
volis wollen sie nach Aegvvten. um den Welt 
rekord im Faltboot zn verbessern, der zur Zeit 
10 000 Km. beträgt. 
Fabrikbrand in Oderverg. 
WTB. Mährisch-Ostran, 27. Jan. In der 
vergangenen Nacht brach in dem Drahtwerk 
der Berg- und Hüttenwerk-Gesellschaft tu 
Oderberg ein Brand aus, der sehr bald auf 
das Lagerhaus übergriff. Beide Gebäude 
brannten bis auf die Grundmauern nieder. 
Bei der Bekämpfung des Feuers, an der sich 
18 Feuerwehren beteiligten, wurde ein Feuer 
wehrmann schwer verletzt. Gegen 4 Uhr mor 
gens gelang es, den Brand zu lokalisieren. 
Ter Schaden wird auf einige Millionen 
Tfchechcnkrsnen geschätzt. 
10 Todesopfer der letzten Stürme 
in Spanien. 
TU. London, 28. Jan. (Eig. Funkmeld.) 
Wie aus Bigo gemeldet wird, sind in den 
heftigen Stürmen der letzten Tage an der 
nordwestlichen Küste Spaniens drei Fischer 
boote gesunken, wobei 10 Mann ertrunken 
sind. 
Glatteis in Wien. — 30 Schwerverletzte. 
T-U. Wien, 27. Jan. Sonntagabend ging über 
Wien ein feiner Regen nieder, wodurch die Stra 
ßen infolge der einsetzenden Kälte mit Glatteis 
überzogen wurden. Don Mitternacht an war das 
Betreten der Straßen äußerst gefährlich. Auch die 
Automobile konnten nur sehr langsam und mit 
großer Vorsicht vorwärts kommen. Die Bürger 
steige wurden zwar bald mit Sand bestreut, doch 
die Straßenübergängö konnten nicht so schnell mit 
Sand gesichert werden. Infolgedessen erlitten nicht 
weniger als 38 Personen schwere Brüche und muß 
ten den Krankenhäusern zugeführt werden. Außer 
dem ereigneten sich über 100 kleinere Unfälle. 
Schweres Autounglück i» Stuttgart. 
2 Tote. 
TU. Stuttgart, 28. Jan. (Erg. Funkmeldung). 
Am Dienstag früh kurz nach 1 Uhr ereignete sich 
in der Lndwigsburgerstratze ein schweres Auto 
unglück. Ein mit S Personen besetzter Kraftwagen 
überfuhr mit größter Eeschwind-igkeit zwei auf der 
Straße aufgestellte Parktafeln. Dabei verlor der 
Lenker di-e Herrschaft über seinen Wagen und 
rannte gegen die Rampe der Expreßgutstelle. Das 
Auto wurde vollständig zertrümmert. Die beiden 
Insassen, ein Faürikantensohn aus Stuttgart und 
dessen Braut, wurden auf der Stelle getötet, wäh 
rend der Lenker des Kraftwagens schwerverletzt 
in Krankenhaus gebracht wierden mußte. 
Absturz eines amerikanischen Verkehrs 
flugzeuges. — 5 Personen getötet. 
TU. London, 28. Jan. (Eig. Funkmeld.) 
Ein von Cansas City nach Wichita unterwegs 
befindliches Verkehrsflugzeug ist in der Nähe 
des Flugplatzes Fairfar abgestürzt. Die vier 
Reisenden und der Pilot wurden auf der 
Stelle getötet. Das Flugzeug ging bei dem 
Absturz in Flammen auf. 
ysK. 
Ill Stendal wurde ein Schneidermeister 
mit Erscheinungen der Papageienkrankheit 
in das Krankenhaus eingeliefert. 
Im Tscherwonzenfälscherprozeß wurde die 
Untersuchung fortgesetzt, die sich «itf unwesent 
liche Dinge beschränkte. 
Eine Falschmünzerwerkstatt wurde in 
Nürnberg ausgehoben. Bisher waren 200 
falsche Fünfmarkstücke verausgabt worden. 
In Matawan (Amerika) drangen 8 be 
waffnete Männer in ein Bankgeschäft ein und 
raubten 20 000 Dollar. 
Seit eilligen Tagen wird ein französisches 
Postflngzeug vermißt. Man nimmt an, daß es 
ins Meer gestürzt ist. 
V- 
Wettcrbericht des Oeffentl. Wetterdienstes. 
Hamburg, den 27. Jan. 1830, 19 Uhr. 
Der Nordmeerwirbel verharrt ziemlich unverändert 
in seiner Lage; er füllt sich dabei gleichzeitig auf. Sein 
gestern abend über dem mittleren Skandinavien er 
kennbarer Ausläufer konnte sich selbständig machen und 
ostwärts abwandern. Im Rücken dieses und des nord- 
russi'ch-rn Wirbels südwärts fließende Polarluft gab 
mr Bildung hohen Druckes über Skandinavien Anlaß 
Das Biscayatief hat sich in zwei Kerne gespalten, von 
denen einer nach dem Mittelmeer abwandern konnte. 
Die Strömung dürfte im wesentlichen östlicher Rich 
tung sein. 
Ocrlao und Druck jlfinci* Möller Söhne 
Rendsburg 
Lhetredakiion und Berlagsleitung % s t S Möller 
Uernniworiiich itir iffiumfcl Herb M alter 
für Pollirk Äbo!» Gregor I kür den allge 
meinen letl und Feuilleton Herber; Puhl - 
mann iiit den »iiiutaOI .ten let! Dr Jod 
K a > ch hit ben vrov'nriellen und öril'chen Teil 
aar! Müller alle 'n Rendsbura 
A>tOMFşşZWŞMà««MMLWMG im M«ü M«Ä ģmrbi^ 
35.CO 45.00 50X0 60X0 
An- und Teilzahlung gestattet 
Filiale: BüdeisdorP GEBR. PETERSEN Rendsburg, Stegen 
$pe*8a3- ; ans für Hetrpen- und
	        
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