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Dchl à§§ ZSMmŞchêN Zhbr-
h'mttmmļm
nrît kommunistischen und sozialdemokratische«
Stimmen.
WTB. Solingen, 22. Jan. In der heutigen
Stadtverordnetenversammlung wurden im dritten
Mahlgang der kommunistische Stadtverordnete Her
mann Weber mit 27 Stimmen der Kommunisten und
"ir Sozialdemokraten zum Oberbürgermeister von
Eroß-Solingen gewählt. Die 23 Stimmen der bür-
Erlichen Parteien und die Stimme des provisori-
şlhen Oberbürgermeisters erhielt der frühere Ober
bürgermeister von Wald. Die Sozialdemokraten
^klärten, sie hätten im dritten Wahlgang für den
Evmmunistischen Kandidaten gestimmt, weil es nicht
fe’tt dürfe, daß die bestehende Linksmehrheit durch
bfe bürgerliche Minderheit mojorisiert werde. Im
ersten und zweiten Wahlgang hatten die Sozialde
mokraten ihre acht Stimmen für ihren eigenen Kan-
brdaten Hermann Meyer abgegeben.
Nach der llmgemeindnng zählt Erotz-Solingen
kund 140 000 Einwohner.
» *
Zîe gfesfen silt MBer.
. __ Der Strafrechtsauslchuß des Reichstages be
schäftigte sich mit dem Strafmaß für Geldwucher
»nd Sachwucher. Geldwucher soll mit Gefängnis
^i»er, wenn er gewerbsmäßig begangen wird, mit
Zuchthaus bis zu 10 Fahren, gewerbsmäßiger
Jachwucher ebenfalls mit Zuchthaus bis zu 10
Jahren bestraft werden, während nichtge-w>erbs-
ülaßiger Sachwucher straffrei bleibt. Die Bestim
mungen wurden mit der Aenderung angenommen,
baß nicht nur die Ausnutzung des Leichtsinns oder
bar Unerfahrenheit strafbar fein soll, sondern auch
bie Ausnutzung einer Notlage. Ebenso wurde die
Bestimmung über die Verleitung Minderjähriger
hu>u Schuldenmachen, wofür Gefängnis bis zu 2
fahren vorgesehen ist, genehmigt.
* * *
Nr §M Lerndl.
Fm Geschäftsordnungsausschuß des Reichs
tages wurde am Mittwoch der Fall des deutsch-
nationalen Abgeordneten und Bürgermeisters
Ņerndt. gegen den wegen feiner Haltung beim
Volksbegehren ein Disziplinarverfahren schwebt,
behandelt. Der Berichterstatter, Abgeordneter von
Kardorff (DBP.), trat im Interesse des Beamten-
kechtes für die Aufhebung der Immunität ein.
Auch Verndt selbst setzte sich für die Aufhebung
'feiner Immunität ein. Rach längerer Erörterung
beschloß der Ausschuß die Aufhebung, da die Öf
fentlichkeit ein berechtigtes Interesse habe, daß der
Fall Derndt zur Entscheidung gebracht werde.
Seme Einstellung des Verfahrens
gegen Schulz und Fchlbusch.
Zn der Strafsache gegen Fahlbusch und Ge
gossen hat die Strafkammer des Landgerichtes 3
Berlin die Anträge der Angeschuldigten Schulz
>rnd Fahlbusch auf Einstellung des Verfahrens zu
rückgewiesen, da für eine Einstellung des Verfah
rens außerhalb der Hauptverhandlung mangels
Ausreichender bisheriger Feststellungen kein Raum
fei. Das Gericht hat ferner den auch von der
Staatsanwaltschaft unterstützten Antrag des An
geschuldigten Fahlbusch auf Abtrennung seines
Verfahrens von dem Verfahren gegen Schulz ab
gelehnt. Rach der Begründung des Beschlusses
rvürde eins Verhandlung ohne Schulz der Findung
ber Wahrheit zurzeit sehr schaden, da eine restlose
Klarheit sowohl über die Frage, ob Schulz als An-
feifter zum Morde schuldig geworden ist, wie auf
bis Frage, ob Fahlbusch aus eigenem Entschluß
*feei auf Befehl eines Vorgesetzten gehandelt hat,
sich nur in der Hauptverhandlung bei GegenLüer-
üellung der beiden Angeschuldigten gewinnen lasse.
» * *
Zusammenstöße In Wen.
Arbeitslose und Polizei.
Zn Galizien sowie anderen Gegenden Polens
! fe es zu kommunistischen Arbeitslofenkundgebun-
und teilweise blutigen Zusammenstößen mit
Polizei gekommen. Zn zwei Ortschaften des
Kreises Rawa-Ruska kam es zu einer Schießerei,
Q js die Beamten die demonstrierende Menge aus-
^nandertreiben wollten, wobei ein Kundgeber ge
ltet und sechs Personen verletzt wurden. Unter
Efen Verwundeten befinden sich der Polizeikom-'
^issar und zwei Beamte. Fünf kommunistische
Aufwiegler wurden verhaftet. Als drei Polizisten
üch an einem anderen Ort einem Umzuge entge-
Şsisiştellten, wurden sie mit einem Steinhagel über-
Mttet. Zn die Enge getrieben und verletzt, gaben
.îe Beamten mehrere Schüsse ab, durch die eine?
j ( Angreifer getötet und ein zweiter tödlich ver-
wurde. Die Polizei mußte sich in ein Gebäude
^rückziehen, wo sie die Angreifer abwehrte, bis
Erstarkung eintraf. Zwei Verwundete und zwölf
^haftete wurden nach Rawa-Ruska überführt.
In Sosnowice veranstalteten die Arbeitslosen
Zufalls Umzüge, die von der Polizei zerstreut
. ^rden konnten. Sieben Personen wurden ver-
aftet, Aehnlichs Vorgänge werden aus Zduns-
ģ'R?ola bei Lodz gemeldet.
'ķ ?n Eraudenz griffen 600—700 Arbeitslose das
ŗsisiistratsgebäude und die Starostei mit Stein-
^^rfen an. Um Zerstörungen zu verhindern,
tx- de die Polizei aufgeboten, die die Masse zurück-
Ein Arbeitsloser wurde dabei verwundet,
î^sireud mehrere Polizeibeamten Verletzungen
Neuregelung Les
Waflerstraßenverkehrs.
Jedes Wasserfahrzeug soll eine Nummer haben.
Wie von unterrichteter Seite verlautet, finden
gegenwärtig im Reichsverkehrsministerium Ver
handlungen statt, die sich mit einer Neuordnung des
Verkehrs auf den deutschen Binnengewässern be
schäftigen. Es wird eine Neuregelung des Wasser
fahrzeugverkehrs angestrebt, da sich bei der dauern
den Vermehrung der Fahrzeuge immer größere
Schwierigkeiten bemerkbar machen, die abzustellen
ein dringendes Gebot ist. Vor allen Dingen soll
durch die Neuordnung die gefährdete Berufsschiff
fahrt geschützt werden. Zunächst wird in Verfolg
der schiwebenden Verhandlungen ersttebt, jedes
Wasserfahrzeug mit einer Nummer zu versehen, wie
jedes Automobil, durch die der Wasserpolizei ihre
Aufgaben wesentlich erleichtert werden. Das Reichs
verkehrsministerium hat, um diese Neuordnung zu
nächst einmal auszuprobieren, vor anderthalb Jah
ren mit der Rheinkommission die Einführung der
Reglementierung auf dem Rhein beschlossen und
durchgeführt und die bisher gemachten Erfahrungen
haben recht befriedigende Ergebnisse gezeitigt. Vor
allem haben sich durch diese neue Maßnahme die
Unfallzahlen erheblich gesenkt. Im nächsten Monat
soll nun mit der Elbekommission für die Elbe eine
ähnliche probeweise Abmachung getroffen werden,
und wenn sich auch hier die gestellten Erwartungen
erfüllen sollten, so ist in Kürze mit einer allgemei
nen Einführung einer Reglementierung aller
Wasserfahrzeuge zu rechnen. Bei den schwierigen
Hoheitsverhältnissen auf den deutschen Wasserstra
ßen, die darin bestehen, daß die großen deutschen
Ströme internationalisiert sind, bedarf die beabsich
tigte Aenderung des Reichsverkehrsministeriums
der Zustimmung der für die einzelnen Ströme zu
ständigen internationalen Kommissionen. Diese
werden aber, soweit wir unterrichtet sind, den Be
strebungen des Reichsverkehrsministeriums keinerlei
Schwierigkeiten in den Weg legen. Es ist infolge
dessen zu erwarten, daß die Neuordnung für alle
deutschen Binnengewässer bereits im Sommer die
ses Jahres zur Durchführung kommen kann. Nach
ihr müssen auch alle Sportfahrzeuge der Wasser
sportler mit Erkennungszeichen versehen sein. Das
Reichsverkehrsministerium beabsichtigt aber, den
Wassersportlern insofern entgegenzukommen, als es
den einzelnen von dem Nummernzwang befreit,
wenn er Mitglied eines großen Wassersportverban
des ist, und er das Erkennungszeichen dieses Ver
bandes führt. M't den Verbänden schweben über
dies« Frage ebenfalls Verhandlungen, die jedoch
noch nicht zum Abschluß gelangt sind.
*? *
*
MmAnnq von 50 000 à ML
Eine unverständliche Anordnung der Kölner
Zollbehörde.
Vor einiger Zeit waren von einem Tabakimpor
teur in 5000 Kisten etwa 230000 Kg. Virginia-Tabak
über Mainz nach Köln eingeführt worden. Bei der
Verzollung ergab sich ein Konflikt zwischen dem Im
porteur und der Zollbehörde. Nachdem der Impor
teur inzwischen flüchtig geworden war, lagen die
Tabaksmengen in 10 Waggons verstaut bei einer
Kölner Speditionsfirma. Statt den herrenlos ge
wordenen Tabak zu versteigern, gab, wie das „Berl.
Tageblatt" berichtet, das Hauptzollamt den Auf
trag, zunächst 1187 Kisten mit einem Inhalt von
36 850 Kg. Tabak zu vernichten. Die Zerstörung
übernahm die Müllverwertung in Merheim. Da
die Maschinen jedoch versagten, ging man dazu
über, den Tabak auf offenem Felde in Kiesgruben
zu verbrennen, nachdem man ihn vorher mit Benz-n
übergössen hatte. Das Zerstörungswerk hatte Tau
fende angelockt, unter denen sich zahlreiche Arbeits
lose befanden, die unter Lebensgefahr die Kisten aus
dem Feuer holten. Die Vernichtung des Tabaks
hat bis jetzt an Unkosten über 3000 St Jl erfordert.
* * *
Sins beachtenswerte Erfindung.
TU. Düren, 22. Jan. Der Türener Mon
teur Franz Felder hat einem Kreis von ge
ladenen Gästen und der Presse eine zum Pa-
tent angemeldete Erfindung vorgeführt, die
weitgehendste Beachtung verdient. Es handelt
sich um einen Banstoff, der die Tragfähigkeit
der Schiffe bedentend erhöhen und sie fast irn-
vcrsenkbar machen soll. Bei der Vorführung
wurde ein 90 mal 27 Zentimeter großes
Schiffsmodell gezeigt, das eine Last von 120
Pfund trug und, unter Wasser gesenkt, von
selbst wieder an die Oberfläche hob. Während
ein Holzwürfel mit einem Inhalt von einem
Kubikmeter unter der Lask von Metallplat
ten im Gewicht von 1 Kilogramm sofort ver
sank, hielt der aus dem Erfindungsstoff her
gestellte Würfel die gleiche Last sicher über
Wasser. Wenn der Erfinder Geldgeber für
den Vau eines mit dem neuen Baustoff um
kleideten Motorschiffes findet, soll die Erfin
dung int Großen praktisch erprobt werden.
*
Rundfunk in französischen Eifenbahnzügen.
TU. Paris, 23. Jan. tEig. Funkmeldg.)
Die französische Staatseisenbayn wird in
einer Reihe von Zügen ihres Verkehrsnetzes
Rundfunkempfangsanlagen einrichten, die es
den Fahrgästen ermöglichen sollen, während
der Eisenbaynfahrt den Rundfunkdarbietun-
gen zu folgen. Die neue Einrichtung soll am
8. Februar in Betrieb genommen werden.
18 Schulkinder bei einem Autobus-Unglück
getötet.
WTB. Cleveland, 22. Jan. In der Nähe
des Städtchens Berec wurde an einem Bahn
übergang ein mit Schulkindern besetzter
Antomobilomnibus von einem Personenzug
der New Aork Central-Bahn erfaßt. l0 Kin
der und der Führer des Autobusses wurden
auf der Stelle getötet.
Zugunglück in Spanien.
TU. Paris, 23. Jan. tEig. Funkmeldg.)
Nach einem Telegramm aus Madrid entgleiste
am Dienstagmittag infolge eines Sabotage
aktes ans der Eisenbahnstrecke Malaga—Lina
res ein Schnellzug. Ter erste Wagen ging
dabei völlig in Trümmer, während drei an
dere Personenwagen umgeworfen wurden.
Das MFÜrriNA einer Tänzerin.
Wer war die Richtige?
Gaby Deslys war zu ihren Lebzeiten der
Stolz von Frankreich, die Freude mancher
Könige. Seit zehn Jahren ist sie tot, doch ihr
Name wird in den letzten Wochen mehr ge
nannt denn je. Große Anstrengungen wer
den gemacht, das Leben der Tänzerin aus
dem Dunkel der Vergangenheit zu heben, und
erstaunliche Dinge vernimmt die Welt.
Ursache des Lärms ist die Hartnäckigkeit
eines Ungarn namens Navratil, der seine
Tochter sucht und meint, Gaby Deslys müsse
cs gewesen sein. Jeden Tag gibt cs einen
neuen Theatercoup, ein neues Kapitel in die
sem Modell eines Hintertreppenromans. Mit
merkwürdigen Zufällen. Aehnlichkciten usw.
begann es, mit Entdeckungen, angeblicher
Spionage während des Krieges ging es wei
ter, mit Kindesunterschiebung hat es heute
geschlossen. Was wird uns der morgige Tag
.bringen? Bor einigen Wochen konnte man
noch glauben, daß Gaby Deslys in Wirklich
keit Hedwig Navratil war, gestern wußte
man, daß Hedwig Navratil nicht Gaby Des
lys war, und gestertr erfuhr man, ^daß Gaby
Deslys, wenn sie auch nicht Hedwig Navratil
war, so sich doch während der letzten sechs
Jahre ihres Lebens so genannt hat.
Erzählen wir der Reihe nach: Gaby Des
lys, die berühmte Tänzerin, war im Februar
1920 gestorben. Ihr Vermögen von ungefähr
80 Millionen Franken hinterließ sie den Ar
men von Marseille und ihrer Mutter, der
Madame Caire. Sic ist am 4. November 1881
in Marseille geboren — so steht es in den
Akten — hat sich aber später „verjüngt" und
nahm das Geburtsdatum ihres bald nach sei
ner Geburt verstorbenen Bruders Leon, den
31. Oktober 1883, an.
Der Ungar Navratil hatte eine Tochter,
die ebenfalls am 31. Oktober 1885 geboren ist.
Sie sah der Deslys zum Verwechseln ähnlich,
war ebenfalls Tänzerin, und beide traten
manchmal in der gleichen Stadt, zur gleichen
Zeit auf.
Der Ungar hörte von der Deslys und
ihren Triumphen, sah ihr Bild — seine Frau
soll in Wien einmal die richtige Deslns für
ihre Tochter gehalten und sie angefleht haben,
doch wieder nach Hans zurückzukehren — und
auch er war überzeugt davon, das Bild seiner
Tochter zu sehen, er hörte von ihrem Tode,
er glaubte es sei seine Tochter, er hörte von
der 30-Millionen-Erbschaft, da war er fel
senfest überzeugt, daß es sein geliebtes Kind
Gaby Deslys war.
Nun strengte er einen Prozeß wegen Erb-
schaftshinterziehung gegen Unbekannt an.
Da meldete sich vor einigen Tagen in
Biarritz eine Frau und behauptete, Hedwig
Navratil zu sein. Die Papiere stimmten, sie
sprach Tschechisch und Deutsch, sie hatte keinen
Marseiller Akzent.
Aus ihrerr Erklärungen ist folgendes be
merkenswert: Im Jahre 1911 wurden ihr bei
einem kurzen Aufenthalt in Paris aus ihrem
Hotelzimmer sämtliche Ädentitätspapiere ge
stohlen; diese wurden wiedergefunden.
Immerhin, Navratil schien seine Tochter
wiedergefunden zu haben, der Prozeß schien
gegenstandslos geworden zu sein, da entdeckte
man plötzlich im offiziellen „Gotha" von Pa
ris, dem „Tout-Paris", unter dem Pseudonym
Gaby Deslys die Erklärung: gleich Hedy Na
vratil.
Ohne Zweifel: Gaby Deslys ließ sich von
1915 bis 1929 Navratil nennen.
Warum nannte sie sich so?
Auch darüber gibt es eine, wenn auch un
vollkommene Erklärung.
Während des Krieges wurde vom öster
reichischen Kriegsgericht eine aus Prcrau ge
bürtige Tänzerin namens Hedwig Navratil
wegen Spionage in contumaciam verurteilt.
Die Frage drängt sich auf: Wer war diese
Navratil? War es die wirkliche Tochter des
ungarischen Bauern, die heute behauptet, dau
ernd in San Sebastian gewohnt zu haben, oder
war eö Gaby Deslys, die ihre Schönheit und
Diplomatie in den Dienst der Alliierten stellte
und sich zu diesem Zweck der Papiere der Na
vratil, ihrer Doppelgängerin, bediente? Hat
also die Deslys im Jahre 1911 diese Papiere
gestohlen oder stehlen lassen? Fragen, die noch
nicht beantwortet sind. Die Liberie behauptet,
daß beide für die Entente Spionagedienste ge
leistet haben. Sie hätten sogar zusammengear
beitet. Hedwig Navratil, die sich in Paris auf
hält, leugnet diese Zusammenhänge.
O glücklich, wer noch hoffen kann, aus
diesem Meer des Irrtums aufzutauchen!
Im ganzen erlitten 13 Fahrgäste schwere Ver
letzungen. Der Zustand des Heizers und des
Zugführers ist lebensgefährlich.
Der Snperival in Warnemünde eingeschleppt.
WTB. Warnemünde, 22. Jan. Das Su
perwalflugzeug „Graf Zeppelin D. 1747", das
bei seinem gestrigen Flug, wie gemeldet, bei
Dartzerort auf die Ostsee niedergehen mutzte,
ist gestern abend vom Warnemünder Lotsen--
dampser geborgen und noch in der Nacht in
den Warnemünder Hafen eingeschleppt wor
den.
Posträuber in Spanien.
T.-U. Paris, 23. Jan. tEig. Funkmeldung.)
Wie aus Madrid gemeldet wird, verhaftete die dor
tige Polizei zwei dreißigjährige Postangestellte, die
seit fast drei Jahren die für das Ausland bestimm
ten Bank- und Wertsendungen plünderten. Nach
dem die Diebe die Pakete ganz oder teilweise ihres
Inhaltes, der aus Banknoten, Edelsteinen und son
stigen Kostbarkeiten bestand, beraubt hatten, leiteten
sie die Sendungen an den Bestimmungsort weiter.
Die Oeffnung der Pakete war io geschickt vorgenom
men worden, daß der Diebstahl erst nach der erneu
ten Oeffnung durch den Empfänger festgestellt wer
den konnte. Die gestohlenen Postsachen haben einen
Wert von 2 Millionen Peseten.
Tödlich verlaufener Unglücksfall durch Scheu--
werdcn der Pferde.
WTB. Schwerin, 22. Jan. In den Zape-
ler Tannen scheuten am Dienstag die Pferde
des Büdners Warnte aus Ruthenbeck, der
Holz holen wollte, und gingen durch. Warnke
fiel vom Wagen und brach sich das Genick, so
daß der Tod sofort eintrat.
170 Zuchthaus-Urteile.
Mailand, 22. Jan. Vor dem Strafgericht ! n
Palermo ist ein neuer Riefenvrozeß gegen die Maf
fia zum Abschluß gelangt. 270 Personen aus Bag-
heria bei Palermo hotten sich wegen einer ganzen
Reihe von Räubereien und Erpressungen zu ver
antworten. Nach dreimonatiger Verhandlung wur
den 170 Angeklagte zu Zuchthausstrafen van zwei
bis elf Jahren verurteilt, 23 freigesprochen, während
fünf in der jahrelangen Untersuchungshaft gestor
ben stnd.
Das seit mehreren Tagen vermißte Ver
kehrsflugzeug von Le Havre wurde 5 Kilo
meter nördlich von Dieppe aus einer Klippe
entdeckt. Der Pilot und die 4 Passagiere sind
tot.
Auf der Paulshütte in Kattowitz wurden
durch Feuer die Werköfen und die technischen
Büros fast vollständig vernichtet.
An der Küste der Insel Snmbö sind
Wrackstücke angetrieben, die darauf schließen
lassen, daß ein deutsches Fischereifahrzeug un
tergegangen ist.
Auf dem spanischen Schießplatz Segovia
explodierte ein Artilleriegeschoß, ein Haupt
mann wurde getötet, ein Leutnant schwer ver
letzt.
Im Oranje-Freistaat sind 33 Personen
unter Pestverdacht erkrankt. Tie Hälfte der
Fälle nahm einen tödlichen Verlauf.
Bei Dömitz stieß ein 700 Tonnen große?
Elbkahn gegen einen Pfeiler und erhielt ein
großes Leck. Er sank in kurzer Zeit. Die La
dung Kali ist verloren.
An der Westküste Jütlands strandete der
englische Dampfer „Vedlington". Tie Besat
zung lehnte merkwürdigerweise die angebo
tene Hilfe des Rettungsbootes ab.
In der Einfahrt zum Limfiord ist ein
7000 Tonnen aupßer griechischer Dampfer auf
Grund gelaufen.
Das Schwurgericht in Hannover verur
teilte die Brüder Bnchholz wegen Sprengstoff-
verbrechens gegen die Borschuß-Vereinsbank
und die Synagoge in Hannover zu 4 Jahren
Zuchthaus resv. 8 Monaten Gefängnis.
Der Ball der vie* Künste. Es ill keine Ankündi-
mma für iņ>àin Maskenfest in Brrckn oder einer
andern ErMtadt Deutschlands Der Ball der "id
Künste ist ein alter Variier K>"ustlerbtauch zur Dor-
karnevalszeit. Das Pariser KLnstlerleben ist writ da
von entfernt, dem Leben in den deuşien Kunstwntren
Mt oletchen. Aeusierlich man vielleicht die eine oder
andere Aebnli*şe!t vorhanden lein. aber in feinem
Wesen ist der Romane unacktüme" und unbe
denklicher Das neigen die Anst'abmen und Zeichn"»-
dn von dem Variier Künstlettest in W neuen . Köl
nischen Illustrie-ten-. E-n ernstes Dbema Ņlņn
die Bildseiten .Geistige Arbeiter in Rot" an. Es sind
Bilder aus dem Berliner Stellennachweis llir Amor-
börtge »eistiger Berufe, unter denen die Rat minde
stens ebenso arosi ist wie unter d->, arbeitslosen Hand
arbeitern. Hettere und ernste Bildseiten feine».
Oerlmi uns» Dn-lt Heinrich Möller Söhn«
Rendsbvra
Ehesredaktion und Berlapsleitung- l^erd Möller
NeruniworNich für Leiniriikel e r P Möller
für Politik ’slPol* Kreaort für den allge
meinen Teil und 'Ieuilleion Herberl Puhl-
m a n n nh den wirtichanl'chen Teil Dr Jod
ff> o l ch stir fen vrov'nnellen »nv örtlichen Teil
Karl Müller, alle in Rendsburg.
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Unsere Pesttezleier
erinnern wir an die Erneuerung des Abon
nements für Monat Februar. Nach dem 25.
ds. Mts. erhebt die Post eine Sondergebühr.
Wir empfehlen daher unseren Postbeziehern
dringend, ihr Abonnement bis zum 24. Jan.
bei der zuständigen Postanstait zu erneuern.
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