Ist das der richlige Weg?
Me Sozialdemokratie zur Arbeitsmarktlage.
Berlin, 21. Jan. Eine gemeinsame Sitzung der
Vorstände der Spitzenkörperschasten der Sozialde-
moîratischeu Partei und der Freien Gewerkschaften
befaßte sich am Dienstag mit den wachsenden Not
ständen, die durch die außerordentlich schlechte Lage
ruf dem Arbeitsmarkt entstanden sind. Es herrschte
Einmütigkeit, daß die folgenden Maßnahmen als
vordringlich anzusehen sind:
Bei der Schwierigkeit einer durchgreifenden
Arbeitsbeschaffung mit öffentlichen Mitteln ist die
Kapitalzufuhr aus dem Auslande eine notwendige
Voraussetzung der Besserung. Deshalb muß die so
fortige Beseitigung aller inländischen Hemmungen
verlangt werden, die gegenüber Anleiheoufnahmen
bestehen, die auf Grund des Vertrauens ausländi
scher Geldgeber zur öffentlichen Wirtschaft in
Deutschland erhältlich sind. Dadurch könnte über die
Gemeinden oder öffentlich-rechtlichen Kreditinstitu-
nonen eine wesentliche Belebung des Baugewerbes
und der mit ihm verbundenen Industrien erfolgen.
Um weiteren Industriezweigen Beschäftigung zu
schaffen» sollen Reichsbahn und Reichspost im Hin
blick auf ihre im Haag erreichte Beteiligung an der
Mobilisierungsanleihe zur beschleunigten Auftrags-
oergebung veranlaßt werden. Die Ansätze für Bau
zwecke und Notstandsarbeiten in den öffentlichen
Haushalten sind vorweg zu verabschieden, damit
eine vernünftige Verteilung der Aufträge umgehend
erfolgen kann. Gleichzeitig mit allen erforderlichen
Maßnahmen zur Schaffung vermehrter Arbeits
gelegenheit auch durch verstärkte Fortführung der
Notstandsarbeiten, muß bei der Gestaltung des
Reichshaushalts der gesteigerte Sozialbedarf für
Erwerbslosenunterstützung unbedingt sichergestellt
werden. Angesichts der großen Zahl langfristiger
Erwerbsloser bedarf insbesondere die Kriseufürsorge
einer Neuregelung.
LestMkiĢ Erfolg im Hoog.
TU. Wien, den 21. Januar. Bundeskanzler
Schober ist am Dienstag abend mit der österret
chischen Abordnung aus dem Haag in Wien ein
getroffen. Nicht enbenwollende Heil- und Bravo
rufe empfingen den Bundeskanzler und die Ab
ordnung. Vizekanzler Vaugoin begrüßte den
Bundeskanzler und die Abordnung mit einer An
sprache in der er u. a. sagte:
„Durch Ihre zähe Ausdauer habe« Sie es ans
der Haager Konferenz durchgesetzt, daß Oesterreich
bedingungslos befreit wurde von den Reparati
onen «nd von dem Generalpfandrecht. Sie haben
damit die finanzielle Souveränität Oesterreichs
wiederhergestellt."
In seiner Erwiderung erklärte Vundeskanz
ler Schober, Sah das Verdienst für das glückliche
Ergebnis im Haag nicht allein ihm gebühre, son
dern auch seinen Vorgängern, die alle gearbeitet
hätten, um dieses Ziel zu erreichen. Die Mächte
haben Oesterreich wieder großes Vertrauen ge
schenkt und ihre Sympathien haben es ermöglicht,
daß wir heute frei sind von Reparationen
»nü vom Generalpfandrecht und daß alles
übrige gegenseitig gestrichen wird.
Wir sind ein freier Staat und wollen als freies
Volk nun an dis Arbeit gehen, um die wirtschaft
liche Lage so zu gestalten, wie wir es alle wün
schen."
AIS der Bundeskanzler das Bahnhofsgebäude
verließ, brach die unübersehbare vieltausendköp
fige Menge, die sich vor dem Bahnhof versammelt
hatte, in stürmische Rufe aus, die erst lange danach
verstummten, nachdem er im Auto davongefahren
war. .
Pressestirnmen zur Schleswig-Holsteinischen
Bauernvereinserklärung.
Eine Mnmfl Des Mimbà.
Ter Schleswig-Holsteinische Bauernbund
teilt gegenüber der gestern veröffentlichten
Erklärung des Schleswig-Holsteinischen Bau
ernvereins, die allgemein in der Provinz be
dauert wird, das Folgende mit:
„Tatsache ist, daß Herr Tönnsen durch den
Verlauf einer vorhergehenden Aussprache mit
dem Herrn Minister Dr. Hermes und dem
. Vorsitzenden des Bauernvereins, Herrn Sta-
merjohann, in Verbindung mit der Verweige-
rung des Stimmrechts erst zu der Aufforde
rung an die Vertreter, den Saal zu verlassen,
veranlaßt worden ist. Dieser Ansforderung lei-
» steten über 40 Vertreter der schleswig-holstei
nischen Kreise Folge. Der Nest der Zurückge
bliebenen faßte dann unter Assistenz der Ber
liner Herren und unter Mitwirkung einer be
trächtlichen Anzahl von Genosienschaftsvertre-
tern, die für die Vertreterversammlung des
Bauernvereins nicht zuständig waren, die ver
öffentlichte Erklärung ab. Welcher Seite un
aufrichtiges Verhalten vorzuwerfen ist, wird
die Leffentlichkeit am besten entscheiden kön
nen, wenn die diesbezüglichen Schriftstücke
veröffentlicht werden. Der Vorstand des schon
. vereinigten Schleswig - Holsteinischen Lanö-
unü Bauernbundes wird sofort zusammentre
ten, um zu der Erklärung des Bauernvereins
abschließend Stellung zu nehmen. Die Eini
gungsbewegung der schleswig - holsteinischen
Bauern wird durch diese Vorgänge nicht aufge-
j r halten werden."
Die vorstehende kurze Erklärung seitens
des Bauernbundes hat sich anscheinend wegen
z. T. ehrenrühriger und nur aus einer nervö
sen Ueberreiztheit verständlicher Angriffe des
Herrn Minister Dr. Hermes (Zentrum) aus
der Rumpf-Vertreterversammlnng von 7
Kreisgruppen des Schleswig - Holsteinischen
Bauernvereins vor einer durchgreifenden ak
tenmäßigen Darstellung der Dinge als not
wendig erwiesen.
Dr. Hermes soll einem Bericht der „Fl.
N." zufolge diesbezüglich folgendes gesagt
haben:
„Schon während der Rebe des Herrn
Tönnsen habe ich mich zu Wort gemeldet, weil
ich im Sinne der Verständigung antworten
wollte, denn ich habe an den subjektiven, ehr
lichen Willen des Herrn Tönnsen geglaubt.
Das kann ich nach dieser Provokation nicht
mehr. Ich bedaure außerordentlich, daß die
Herren Tönnsen und Möller-Rendsburg zu
mir in einer Vorbesprechung kein Wort von
dem gesagt haben, was sie vorhaben. Es wäre
wohl loyal gewesen, wenn man auch mich an-
gehört hätte. Lange Reden zu halten. Vor
würfe zu erheben, dabei an Mut zu appellie
ren und dabei den Saal vor der Aussprache zu
verlaffen, bas ist kein Zeichen von Charakter
und loyalem, aufrichtigen Verhalten, sondern
im höchsten Grade unaufrichtig und feige. Wir
bedauern, daß so die Einigung zerstört wor
den ist, aber bekennen ebrlich, daß es uns lie
ber ist, daß man jetzt die Maske hat fallen
lassen. Die Herren habe« ein unaufrichtiges
Spiel gespielt."
Die vorstehenden durch die Presse öffent
lich gemachten Vorwürfe sind derartig schwer
wiegend, daß zu ihnen der Bauernbund eine
Erklärung abgeben mußte. Aus ihr geht her
vor, daß die Entscheidung über die grundsätz
liche Stellungnahme erst «ach der Besprechung
mit Hermes endgültig getrosten worden ist.
Eine Vorbesprechung beteiligter Kreisgruppen
am Vormittag hatte nur die Ansicht der Ber
treter dieser Kreise zur Lage geklärt mit dem
ausdrücklichen Vorbehalt, daß die entscheidende
Haltung in der Vertreterversammlung von
dem Ergebnis der Aussprache mit Hermes und
Stamerjohann abhängig gemacht werden sollte.
Diese Entscheidung in der Aussprache mit Her
mes vorweg zu nehmen, hatte Herr Tönnsen
kein Mandat erhalten. Eine Erklärung über
etwa bestehende Absichten in der Haltung bei
der auf Verständigung eingestellten Aussprache
abzugeben, hätte sogar wie ein unzulässiger
Druck aussehen können. Was an einer solchen
Haltung also unaufrichtig oder feige gewesen
sein soll, muß dem Urteil der Leffentlichkeit
anheimgestellt werden. Herr Minister Dr. Her
mes wird sich mit der Entschlossenheit schles
wig-holsteinischer Bauern abfinden müssen.
Was nun den Anwurf gegen den Chef
redakteur der „Landeszeitnng", Möller-Rends
burg, betrifft, der zu der Aussprache hinzuge
zogen war, so ist dazu nur zu sagen, daß die
ser überhaupt gar keine Erklärungen abgeben
konnte,
1. weil er dafür durchaus nicht kompetent
war,
und
2. auch nicht in^öer Lage war, über Entschei
dungen seine Ansicht zu äußern, die Herr
Tönnsen-Schaalby und die hinter ihm ste
henden Kreisgruppen über ihre Haltung
demnächst fassen würden.
Tatsache ist, daß Möller-Rendsburg selbst, als
Teilnehmer an der Vertreterversammlung bei Be
ginn derselben noch nicht einmal darüber unter
richtet war, in welchem Sinne Tönnsen und die
hinter ihm stehenden Kreisgruppen ihre Entschei
dungen getroffen hatten, und auch sein etwaiger
Rat in dieser Angelegenheit nicht in Anspruch ge
nommen worden ist.
Wenn also bei einer solchen Sachlage der Mi
nister a. D. Hermes, der doch wünscht, auch für die
Zukunft ernst genommen zu werden, vorstehende
geradezu unerhörten und haltlosen Vorwürfe über
Unaufrichtigkeit und Feigheit unter Namensnen
nung zu erheben wagt, so sind sie nur verständlich,
wenn man an hochgradige nervöse Ueberreizung
oder bewußt sachlich falsche Informierung glauben
könnte.
Man darf bei dieser Sachlage wohl erwarten,
daß Hermes die diesbezüglichen öffentlichen Vor
würfe nunmehr auch öffentlich zurücknimmt.
Zur Sache ist dann noch mitzuteilen, daß nicht,
wie mitgeteilt, 28 Personen, sondern 41 Vertreter
den Saal verlosten haben, und zwar waren dies
alles an sich stimmberechtigte Mitglieder der Ver
treter Versammlung und zwar aus den Kreisgrup-
xen Schleswig, Rendsburg, Husum, Norderdith-
marsche« (aus Norderdithmarschen war der frü
here Vorsitzende des Bauernvereins mit seinen
Vertretern geladen), Südtondern, Eckernförde,
Stormar« und Lauenburg. Da die Kreise Eider-
stedt und Oldenburg, soweit es zu übersehen war,
nicht anwesend waren, so blieben von 17 Kreis
gruppen nur 7 Kreisgruppen zurück und zwar dem
nach die Kreisgruppen Bordesholm, Steinbuvg,
Süderdithmaxschen, Pinneüerg, Plön, Flensburg
und Segebevg. Bei vorsichtiger Schätzung der
Stärkererhältniste der wirklich stimmberechtigten
Vertreter würde man unter Nichteinsetzung der
Mitglieder des engeren Vorstandes mit 42 zu
etwa 25 bis 30 Stimmen schätzen können. Diese
Darstellung ist notwendig, weil in der Oeffentlich-'
keit behauptet wird, daß von 112 Anwesenden
etwa 28 „die Flucht" ergriffe« habe« sollten.
In Wirklichkeit wollten sie auch nicht mit einer
moralischen Verantwortung einer anscheinend
recht-willkürlich zusammengesetzten „Vertreter-
versammlung" belastet werden, wobei sie zudem
durch die von Herrn Schulze-Rendsburg unter
schriebene Einladung aus dem Stimmrecht gütigst
entlasten waren.
Ueber dis grundsätzliche Seite wird noch spä
ter manches zu sagen sein.
şS
WĢstimmM
zur BrrrrerMsremserkkmmug.
Die Mehrzahl der Provinzzeitungen
bringt kommentarlos den Bericht des Bauern
vereins über die Vertreterversammlung in
Altona, der bekanntlich Sie Vorgänge recht ein
seitig darstellt und im Sinne der Berliner Or
ganisationsbürokratie geschrieben ist- Längere
Berichte bringen der „Nord. Kur." und die
Flensb. Nachr.", beide enthalten sich aber trotz
dem einer präzisen Stellungnahme. Die „Fl.
N." schreiben nach einer kurzen nicht immer
zutreffenden historischen Darstellung der Ein
heitsverhandlungen lediglich: „Die Verschmel
zung mißlang! Es kam znm Bruch. Für die
Einigung der schleswig-holsteinischen Land
wirtschaft und alle diejenigen, die diesem Ge
danken sympathisch gegenüberstehen, war dies
ein harter Schlag — ein schwarzer Tag von
Altona, wie man nachher in der Vertreterver-
sammlung sagte."
Soweit die Zeitungen die Meldung im
übrigen aber kommentieren, wird das Verhal
ten des Bauernvereins auf das schärfste ver
urteilt. Die „Huf. Nachr." äußern sich folgen
dermaßen:
„In einer Betrachtung über den Stand
der landwirtschaftlichen Organisationsfrage in
der Provinz haben wir der Ansicht Ausdruck
gegeben, daß der sogen. Schleswig-Holsteinische
Bauernverein derartig zusammengeschmolzen
ist, daß der heute noch vorhandene kümmerliche
Ucberrest nicht viel mehr als ei« Büro dar
stellt. Die schleswig-holsteinische Landwirtschaft
wird diese Erklärung mit Ruhe und Gelassen
heit zur Kenntnis nehmen. Sie hat längst er
kannt, wo die Quertreiber sitzen, sie wird treu
zu den Führern der Einigungsbewegung hal
ten und der erneuerten Zerspliiterrrngs-
Aktio» des sogen. Bauernvereins nicht den
kleinsten Finger reichen. Tenn jeder sieht ein,
daß der Streit innerhalb der Landwirtschaft
endlich ein Ende haben muß und zum Verder
ben des Bauernstandes nicht bis in alle Ewig
keit fortgesetzt werden kann."
Die nationalsozialistische „Schl.-H. Tagest
ztgl" schreibt u. a.:
„Eine andere Entscheidung haben wir nicht
erwartet, da es, wie in unserem Blatt wieder
holt betont worden ist, dem Bauernverein und
Herrn Stamerjohann nie um die Schaffung
einer bäuerlichen Einheitsfront in Schleswig
Holstein ernst war, vielmehr mar man bemüht,
durch leere, nichtssagende Redensarten und
Entschließungen ben kleinen Rest des Mitglie
derbestandes zu halten. Seinerzeit erklärte der
-Bauernverein durch einen Beschluß der Ber-
treterversammlung, daß er einer Verschmel
zung sogleich zustimmen werde, wenn der
Landbnnd diese vollzogen habe. Der durchge
führten Verschmelzung des Bauernbundes mit
dem Landbnnd ging dann eine Besprechung der
Vorsitzenden des Bauernbundes Köhler und
Tönnsen mit Stamerjohann voraus, auf der
die seinerzeit gegebene Zustimmung des Bau
ernvereins noch einmal durch Stamerjohann
bekräftigt wurde, nachdem er über den Gang
der Verhandlungen unterrichtet war. Die Zu
sicherung einer paritätischen Durchführung der
Verschmelzung mit doppeltem Spitzenauschluß
in Berlin und entsprechender Zusammenset-
zuttg des ProvinzialvArftandes entsprach einer
gerechte» Lösung.
Von diesen Dingen ist aber in der Ent
schließung des Bauernvereins nichts zu lesen,
sondern man operiert mit einer bewußten
Irreführung, auf die aber kein schleswig-hol
steinischer Bauer mehr hereinfallen wird. Ties
wird die Zukunft zeigen."
BoritjiifiM - «Wich.
Um das Landesarchiv für Nordschleswig.
Eins Abordnung aus Kolding, die im Auf
trags der historischen Gesellschaften der Aemter
Vejls und Ripen zur Regelung der nordfchlesmig-
!chen Archivfrago in Kopenhagen weilte, hat vor
geschlagen, ein nordjütisches Archiv in Wiborg und
ein südjütisches Archiv in einem zentral gelegenen
Ort zu schaffen. Dieses südlich gelegene Archiv sott
nicht nur Nordschleswig, sondern auch die Aemter
Vejle und Ripen, eventuell auch das Amt Ring-
köbing und dis kirchlichen Archivsachen der Stifte
Hadersleben und Ripen umfassen. Als Grund die
ser Neueinteilung wird u. a. angeführt, daß da
durch die Königsau-Erenze ausgelöscht würde.
* * *
Sechs LaàshmWlleuļe mûm
LsrstMg.
Sechs Landeshauptleute der Provinz Grenz
mark Pofen-Westpreutzen, Nisderfchlesien, Ober-
lchlesien, Pommern, Brandenburg und Ostpreußen
werden dem Reichspräsidenten, dem Reichskanzler,
dem Reichsinnenminister, dem preußischen Mini-
'terpräsidenten und dem preußischen Innenminister
eine Denkschrift über die Notlage des deutschen
Ostens überreichen, in der Abhilstmaßnahmen ge
ordert werden.
AuftZģuyģ In Miecheàd
über öle ruUche Igàkânfchrļ.
Die Durchfahrt der beiden russischen Kriegs
schiffe der Oftseeslotte „Pariser Kommune" und
„Prosintern" durch die Dardanellen nach dem
Schwarzen Meer hat in Griechenland ungeheures
Aufsehen erregt. Der Standpunkt Rußlands so
wohl wie der der Türkei, daß keine Verletzung der
durch den Lausanner Vertrag geschaffenen Bestim
mungen über das Gleichgewicht der Seestrettkräfte
rm Schwarzen Meer vorliege, wird in Athen nicht
geteilt. In aufgeregten Artikeln gibt die Presse
der Vermutung Ausdruck, daß es sich um eine ge
meinsame russisch-türkische Aktion handele, deren
Zweck völlig dunkel sei. Wenn es auch fraglich
ist, ob ein russisch-türkisches Geheimabkommen be
steht, so glaubt die griechische Oeffentlichkeit doch
an ein bedrohliches türkisch-russisches Zusammen
arbeiten, unter dem wohl erstlinig Rumänien
wegen Beßarabiens, sodann Griechenland zu
leiden hätte.
Im Gegensatz hierzu
heißt es ruhig aus Genfer Völkerbundskreisen»
gegen die Durchfahrt der russischen Kriegsschiffe,
vorausgesetzt, daß sie seemännisch ordnungsmäßig
signalisiert werden, was die einzige allgemeine
Verpflichtung sei, die bestehe, könne nach Genfer
Ansicht von keinem der Teilnehmer am Meer-
engen-Abkammen Widerspruch erhoben werden.
Die Uferstaaten hätten lediglich die Verpflichtung,
zweimal im Jahre, am 1. Januar und am 1. Juli,
der Msersngcn-Konrmission in Konstantinopel dis
Stärke ihres Flottenbestandes mitzuteilen. Das
habe Rußland niemals getan, weil es dis Lau
sanner Konvention nicht ratifiziert habe.
* » #
Feuersbrunst kn der Hauptstadt von Kreta.
T.-U. Paris, 22. Jan. (Eigne Funkmeldung.)
Durch eine Feuersbrunst wurde der größte Teil Ser
Stadt Canea, der Hauptstadt von Kreta, in Schutt
und Asche gelegt. Der Schaden beläuft sich auf über
10 Millionen Francs.
Weļļeàrlchļ.
Wettervoraussage für den 23. Jan. 1UB0:
Für bas mittlere Norddeutschland: meist
neblig oder trübe, bei wenig geänderten Tem
peraturen schwache südliche Winde. Für das
übrige Deutschland: überall ruhiges Wetter
mit verbreiteter Nebelbildung, besonders im
Süden und Osten Nachtfröste.
Ņuttermê
Hamburg, 22. Jan. Vorläufiger Bericht. Markt«
verlauf bis auf eine Stunde vor Schluß der Auktioi«
der Meiereiverbände für Schleswig-Holstein. Es wur
den bezahlt für Nichtmarkenbutter 152—157 Æ fü«
Markenbutter 158—160 M für je 50 Kg. Dazu kamt
men für Käufer auf der Auktion 5 Prozent Kavelings«
geld und die Kosten der Verpackung.
' *
Häute — Leder — Schuhe.
Das Geschäft am Rohhäutemarkt bewegte sich in
dem bisherigen Rahmen. Auf den letzten Versteige«
ni«gen war die Kaufst: mmrmc» weiterhin vorsichtig
Ersßviehlhäute haben sich iin Preise nicht wesentlich
verändert, Kalbfelle zogen wie bisher um die 5 Pro
zent herum an. während nach Schaffellen di« Nachtrag«
schwach war. — Am Ledermarkt mar von einem leb«.
Hafteren Geschäft noch nichts zu spüren. Die Käufer
halten mit größeren Abschlüssen noch zurück. Di« Preis)
blieben weiter fest. — In der Schuhindustrie mar des
Auftragseingang nach wie vor unbefriedigend.
. * .
Oldenburg î. O., 21. Jan. Zncht, «nü Ruch
mehmarkt. Auftrieb: 142 Großvieb. 33 Kälber.'
Handel langsam. Es kosteten je Stück in R-ķ:
Hochtragende Kühe 1. Qual. 660—700 R-K, 2. Quak.
626—625 3. Qual. 860—475 fRJ(, tragende
Rinder 1. Qual. 450—500 31J, 2. Qual. 350—440
Rcki. güste Rinder und Weidetiere 150—260 R-tl.
Zuchtbullen 250—400 R-«, Zuchtkälber Vis 14 Tage
alt 40—70 Rckl. do. Vls 2 Monate alt 80—120,
Rferdemarkt. Auftrieb: 64 Tiere. Handel lanasam-
ES kosteten ie Stück in R°«: Beste ArbeitSvserd-
500-750 R-ķ. dv. mittlere 800—450 R «. Schlacht-
pferde 80—160 R-.E, gute Russen 400—600
LeM MiemW oņ
Hamburg, den 22. Januar 1838
Getreide lAre'st in JUt ner 1000 KB
Offnen 'rani-o ^ombnra 75-76 K?....
besten kib irilänb. Station
Roggen 'ranke ^„mKiira 70/71 kg ...
Rangen ab inRnd. 8'atst-n
Wintergerste ab inlfinb. S'ation
Sommergerste ab inlänb. Station
Donaugerlte, wgir. Hamburg, lobo.
Kanada Western III - Gerste, prompt ..
kmstr franko tbamburg
ibaser ob intfinb. Station
La Plata Mai«
158.00—260.0*5
■>44.00-246.00
108.00-170.00
154.00—156.00
154.00-156.00
176.00-206.0«
162.00-165.00
163410-168.00
152.00-154.00
128.00-130.00
50 k» nrnt.'
Westen» stie, in(8nb.
Weizenkleie, !nl. mgr.
Roaaenlt'eie, iniänd.
Brasil- o. LaVlatakl.
Brasil. n.LaPI.-Poll.
Ehile-Kstst
Cchile-Pollard»
4.30
4.30
4.35
6.00
5.75
^almk.ibard.-Wļhlb.
Kokoskuchen,
Rapskuchen ,
Erdnukduch. ,
Leinkuchen ,
ReisRiierm. 24/28-/«
Soya-Schrot
7.33,
7 60
7.73
8 30
,0.90
4.30
7.30
Mebl ^Mreķst ^ X« ner 100 kgl
Anszugmehl hiej. Mühlen.
Böckrrmehl bits. Mühlen
70°/, Rogaemnehl hiei. Müdlen..
Roggengrodmehl hies. M8h!«n,
44.25
38.75
28.25-29-J2
21.50-23-251
Tendenz: Getreide ruhig, Futtermittel ruhig, Mehl ruh'S
* * *
BsrUner Gstrewefrühmarkt
vom 22. Zanrrerr 1938
Tendenz: Markt fest, belonders für Roggen
llmtgk: '—
Wetzen ... .245.00—248.06
Koggen.... 154.00—156X0
Gerste 178.00-192.00
Hafer i33.JO-l42^
WelzenKstie 100.00-105^
RoggknKleie.. 85.00—90. ,
Für 1000 k«