Full text: Newspaper volume (1914, Bd. 1)

.iŞne deroe Absage. Die MöbErattS 
beiter in Bŗcunschweîg hatteil ihren Organisatr- 
onsleiter beauftragt, sich wegen Abschlusses eines 
Tarifvertrages an den „Verein Vraunschweiger 
Möbeltransporteure" zu wenden. Der Verein hat 
daraufhin ein Antwortschreiben an den sozialdemo 
kratischen Oraanisationsleiter gesandt, in dem es 
u. a. heißt: „Die bei unseren Mitgliedern beschäf 
tigten Packer und Möbelträger werden ihrer Ar 
beit entsprechend nach den heutigen Zeitoerhäli- 
nissen gut bezahlt, und liegt keine Veranlassung 
vor, durch Ihre unerbetene Vermittelung irgend 
eine Aenderung eintreten zu lassen. Wir verstehen 
überhaupt nicht, wie Sie dazu kommen, unsere 
treuen Arbeiter bevormunden und in deren Reihen 
durch Ihren unberechtigten Druck Unzufriedenheit 
heraufbeschwören zu wollen. Unsere Mitglieder 
haben es sich stets zur ersten Ausgabe gemacht, be 
rechtigten Wünschen ihrer Arbeiter wohlwollend 
entgegenzukommen und dadurch die Liebe zur Ar 
beit gefördert. Terroristischen Eingriffen, noch 
dazu von Personen, die von dem Möbeltransporte 
nichts verstehen, müssen wir mit aller Entschieden 
heit entgegentreten. Lassen Sie daher unsere Ar 
beiter in Ruhe und bekümmern Sie sich nicht um 
Angelegenheiten, die jeder Arbeitgeber mit seinen 
Arbeitern selbst.abzumachen hat. Wir werden uns 
von Ihnen, wo Sie uns vollständig fremd gegen 
überstehen, keine Vorschriften machen lassen. Wir 
stellen es Ihnen aber anheim, diejenigen Packer 
und Möbelträger, welche sich Ihren Anschauungen 
anschließen sollten, selbst zu beschäftigen ,und steht 
deren Austritt unter Berücksichtigung der gesetz 
lichen Verpflichtungen nichts im Wege. Sollten 
sich daher arbeitsscheue oder nicht ordnnungslie- 
bende Möbelträger an Sie wenden, so können Sie 
solche mit Ruhe zu sich heranziehen, wir geben sie 
Ihnen frei und.verlieren nichts an ihnen." 
Pöovis-xieüe». 
"O .BolksMl.iolheken in Schleswig-Holstein. 
Die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung 
hat in der Provinz Schleswig-Holstein in den letz 
ten 5 Jahren 1809 Bibliotheken mit 41759 Bänden 
begründet und unterstützt. Es erhielten Vücher- 
zuwendungen in den Jahren 1909: 312 Bibliothe 
ken 715!) Bünde, 1910 : 331 Bibliotheken 7747 Bde., 
1911: 391. Bibliotheken 9336 Bde., 1912: 343 Bib 
liotheken. 9319 Bde. und 1913: 432 Bibliotheken 
11201 Bünde, in 5 Jahren also 1809 Bibliotheken 
44759 Bände. Die Gesellschaft gibt gegen mäßige 
Jahresbeiträge Wanderbibliotheken und Eigen- 
büchereien im Werte von 60—200 Jt ab. Die 
Wanderbibliotheken können alljährlich bei völlig 
freier Wahl neuer Bestände aus dem Katalog der 
Gesellschaft umgetauscht werden. Die Eigenbüche 
reien, , die von den betreffenden Körperschaften 
völlig frei zusammengestellt werden können, wer 
den in vier Jahren freies Eigentum der Gemein 
den. In: letzten Jahre hat dis Gesellschaft neben 
ihren regelmäßigen Leistungen noch als Kaiser- 
Wilhelm-Jubiläumsgabe an 1500 wenig bemit 
telte Büchereien 18 000 Bände im Werte von 37500 
Mark unentgeltlich abgegeben. Anträge sind zu 
richten au die Gesellschaft zur Verbreitung von 
Volksbildung, Berlin NW., Lüneburgerstraße 21. 
Von der Geschäftsstelle werden orientierende Druck 
sachen kostenfrei versandt. 
?! Tönning, 27. Jan. Dir Stadt Tönning als 
Festung. In der Stadt bestehen noch Bezeichnun 
gen, wie WallLndereien, Festungsstraße usw., die 
darauf hinweisen, daß Tönning früher eine 
Festung gewesen ist, die vor 200 Jahren, am 7. 
Februar 1714, erobert und dann geschleift wurde. 
Die erste Befestigung wurde im Jahre 1644 vorge 
nommen, jedoch nach 32 Jahren wieder zerstört, 
einiro Jahre später wurden die Festungswerke 
wieder hergestellt. Im Jahre 1700 wurde die 
Stadt vergeblich von den Dänen belagert. Im 
städtischen Museum befindet sich eine Münze, die 
Herzog Friedrich IV. von Holftein-Gottorp im An 
denken hieran schlagen ließ. Die Münze zeigt 
Tönning von der Eider aus, Kugeln fliegen in die 
brennende Stadt, die Unterschrift lautet: Tön- 
ningia, Anno MlFerner sind noch weitere 
„Vielleicht, weil du mir gefielst!" sagte er. 
Sie nickte. 
„Las mag schon lein!" gab sie zu. „Ich 
hab' .dir. gefallen, du hast brich gern gehabt, aber 
das rechte war es doch nicht." 
And indem sie mit der Spitze ihres Son 
nenschirms allerlei Runen in den Sand zeichnete, 
fuhr sie, immer eifriger werdend, fort: „Bei 
mir war's auch' nicht das rechte. Ich bin dir 
sehr, gut und ich würde mir gar nichts daraus 
machen, alle Tage meines Lebens bei dir zu 
fein.. Ich. weiß mir auch kernen andern Menschen, 
mit dem ich lieber zusammen sein würde. Aber 
die große Liebe, von cher die Dichter singen 
und die Romanschreiber erzählen, die hab' ich 
nicht für dich! Ich sehe ■’ es gern, wenn du 
kommst, aber ich freu' mich auch meines Lebens, 
wenn du nicht da bist. Und das Küssen und 
Umarmen mag ich nun schon gar nicht leiden. 
Das halt' ich für dumm!" 
Ermutigend klang das alles gerade nicht, 
und Heinz Derenberg sah, es kam ihr vom Her 
zen. - • 
„Du willst frei sein?" fragte er. 
Das „Ja" kam sehr eilfertig von Nadine's 
Lippen und dabei griff sie schon nach! dem Ring 
an ihrem Finger, um ihn ihm zurückzugeben. 
Aber Heinz hielt ihre Hand fest. 
„Höre mich erst an!" sagte er bittend. 
„Vor allen Dingen also: — ich widersetze mich 
deinem Wunsche nicht, ich gebe dich frei, denn 
von meiner zukünftigen Frau verlange ich, daß 
sie mich nicht nur gern hat, sondern daß sie 
mich von ganzer Seele liebt!" 
„Und sie darf dasselbe .von dir fordern!" 
Denkmünzen Vorhänden, Ne sich auf die Eroberung 
Tönnings durch König Friedrich IV. vou Dänemark 
beziehen. 
O Schleswig, 27. Jan. Befreiungsjeier. Die 
Vorbereitungen für das am 5. und 6. Februar ds. 
Js. in Schleswig zum Andenken an die Befreiung 
der Provinzialhauptstadt unter dem Protektorate 
des Herrn Oberpräsidenten stattfindende Fest sind 
nahezu abgeschlossen. Die Festvorstellung, die am 
6. Februar, abends 8% Uhr, im Schleswiger Stadt 
theater stattfindet, verspricht einen glänzenden 
Verlauf zu nehmen. Das zur Aufführung kom 
mende Stuck spielt in Schleswig an den Tagen des 
5. und 6. Februar 1864 und behandelt die Befrei 
ung der Stadt durch österreichische Truppen. Die 
in dem Stück auftretenden Persönlichkeiten sind 
sämtlich historische. Am 6. Februar nach der Feier 
im Dom gegen 11% Uhr vormittags kommt auf 
dem freien Platze vor dem Hotel „Stadt Hamburg" 
das Befreiungs-Denkmal zur Enthüllung. Bei dem 
Festessen am 6. Februar, nachmittags 3 Uhr, im 
Hotel „Stadt Hamburg" werden u. a. sprechen der 
kommandierende General Exzellenz von Quast, der 
Landtagsmarschall Exzell. Graf Reventlou-Damp, 
der Sohn des Grafen Reventlou, der 1848 zusam 
men mit Beseler die provisorische Regierung für 
die Herzogtümer bildete und dessen Denkmal vor 
dem Amtsgericht in Schleswig steht, ferner der 
Bürgermeister der Stadt Schleswig Dr. Behrens. 
Auf dem am 6. Februar, abends 9 Uhr, im Stadt- 
rhcater in Schleswig stattfindenden Kommerse 
werden u. a. reden der Herr Oberpräsident der 
Provinz Schleswig-Holstein, Bürgermeister a. D. 
Heiberg und Rektor Schau. Es ist angeordnet, daß 
die Vertreter der verschiedenen österreichischen und 
ungarischen Regimenter vom Offizierkorps des 
Schleswiger Husaren-Regiments Kaiser Franz Jo 
seph mit der Regiments-Kapelle am Bahnhof be 
grüßt werden. 
+ Schleswig, 27. Jan. Das städtische Lehrcr- 
innenscmrnar in Schleswig soll einem kürzlich ge 
faßten Beschluß der städtischen Kollegien zufolge, 
wie bereits gemeldet, aufrecht erhalten werden. Es 
ist das älteste Seminar in der Provinz; seit Ueber 
nahme desselben durch die Stadt sind mehr als 400 
Lehrerinnen daraus hervorgegangen. Die schöne 
Lage an der Schlei und die vorzüglichen hygieni 
schen Verhältnisse machen den Aufenthalt in 
Schleswig für junge Mädchen in hohem Grade an 
genehm und Zuträglich. Die Unterbringung der 
Seminaristinnen erfolgt in geeigneten Privatpen 
sionen, die vom Kollegium beaufsichtigt werden. 
Das Seminar ist dem Lyzeum angegliedert und 
wird vom Direktor desselben geleitet. Die An 
stellung der ausgebildeten jungen Lehrerinnen ist 
bis jetzt stets ohne erhebliche Verzögerung erfolgt. 
Die Aufnahme findet zu Ostern jeden Jahres statt. 
Nähere Auskunft erteilt der Direktor. 
Marrnr-Raetzrichken. 
Eingetroffen: „Kaiser" mit dem Chef der de 
tachierten Division am 24. Jan. in Lüderitzbucht, 
„Loreley" am 24. Jan. in Alexandrette, „Goeben" 
mit dem Chef der Mittelmeerdivision am 23. Jan. 
in Genua, „Hansa" anr 25. Jan. in Spezia, „Vik 
toria Luise" am 25. Jan. in Cartagena (Spanien), 
„Emden" am 25. Jan. in Schanghai, „Vaterland" am 
23. Jan. in Nanking, „Straßburg" am 25. Jan. 
in Kapstadt, Dampfer „Patricia" mit dem Ablö 
sungstransport für das Kiautschougebiet auf der 
Ausreise am 24. Jan. in Port Said und am 25. 
Jan. in Suez. 
Lrrttü- unÄ NslàsMrrîşşrtzKfr. 
□ Kreis Rendsburg, 24. Jan. Ueber den 
Stand der Schweinezucht in Preußen auf Grund 
der Viehzählung vom 1. Dezember 1913 ist nach 
der Uebersicht der „Statistischen Korrespondenz" 
folgendes festzustellen: Unter den Regierungsbezir 
ken Preußens steht Schleswig mit 1 761 986 
Stück weitaus an erster Stelle. Es folgen dann 
Lüneburg mit 805 374 Stück, Hannover mit 798 607 
Stück, Posen mit 777 455 Stück, Marienwerder mit 
713 605 Stück, Stade mit 701 077 Stück, Magdeburg 
mit 754 804 Stück, Potsdam mit 693 768 Stück, 
Frankfurt a. O. mit 681 730 Stück, Köslin mit 
608 302 Stück, Merseburg mit 615 620 Stück, Min 
den mit 612 077 Stück, Königsberg mit 520 705 
Stück, Stettin mit 573 627 Stück, Bromberg mit 
544 555 Stück, Breslau mit 605 261 Stück, Oppeln 
mit 516 197 Stück, Osnabrück mit 522 161 Stück, 
Münster mit 553 669 Stück, Kassel mit 522 775 
Stück, Düsseldorf mit 496 914 Stück, Gumbinnen 
mit 496145 St., Arnsberg mit 376 380 St., Hil 
desheim mit 355 010 Stück, Liegnitz mit 365 081 
Stück, Allenstein mit 307 068 Stück, Danzig mit 
304 694 Stück, Trier mit 286 209 Stück, Erfurt mit 
212 954 Stück. Wiesbaden mit 244 720 Stück, Kob 
lenz mit 195 604 Stück, Aachen mit 132 796 Stück 
Köln mit 108 700 Stück, Stralsund mit 
144 737 Stück, Aurich mit 158 428 
Stück, Sigmaringen mit 30 601 Stück. Rach den 
Provinzen geordnet steht Hannover mit 3 340 557 
Stück weitaus an erster Stelle. Es folgen dann 
Schleswig-Hol st ein mit 1 761 986 Stück, 
Sachsen mit 1 583 878 Stück, Westfalen mit 
1 542 126 Stück, Schlesien mit 1 386 539 Stück, 
Brandenburg mit 1 375 498 Stück, Pommern mit 
1 326 666 Stück, Ostpreußen mit 1 323 918 Stück, 
Posen mit 1 322 010 Stück, Rheinprovinz mit 
1 227 223 Stück, Westpreußen mit 1 018 299 Stück, 
Hessen-Naussau mit 767 495 Stück, Hohenzollernsche 
Lande mit 30 601 Stück. Rach Fleischnot sehen diese 
Zahlen, die einen Zuwachs des Echweinebestandes 
von 16,40 Prozent in einem Jahre darstellen, nichr 
aus. Es muß sogar befürchtet werden, daß im 
Jahre 1914 zeitweise ein Ueberangebot auf dem 
Fleischmarkte entsteht. 
Zprozentige Konsols 0,20% uttS JprozenŞ 
Reichsanleihe 0,30% höher. Tägliches Geld wak 
mit 11/2%, Ultimogeld mit 3%% erhältlich. Der 
Privatdiskont hielt sich auf seinem bisherigen 
Stande von 2%%. 
KsmrrnîNMes. 
Stadtverwaltung und Presse. Um ein mög 
lichst befriedigendes Arbeitsverhältnts zwischen 
Stadtverwaltung und Presse herbeizuführen, fand 
in Bamberg eine Besprechung sämtlicher ortsan 
sässigen Redakteure und Journalisten mit dem 
Bürgermeister Wächter statt. Letzterer erklärte, er 
habe sich zur Aufgabe gemacht, eine engere Ver 
bindung zwischen Rathaus und Presse herzustellen. 
Allzugroße Geheimniskrämerei sei nicht immer ein 
Glück für eine Stadtgemeinde. Nach lebhafter 
Aussprache, bei der auch auf die Notwendigkeit hin 
gewiesen wurde, die auswärtige Berichterstattung 
zu regeln, wurde beschlossen, von der Errichtung 
eines städtischen Nachrichtenamtes abzusehen und 
dafür ständige Konferenzen abzuhalten, da diese 
allein eine dauernde persönliche Fühlung wie auch 
die zweckentsprechendste Art der Information ge 
währleisten. 
Ans dem FrEerûàņ. 
Der erste weibliche Bäckergeselle in Oesterreich. 
Auch in Oesterreich sind die gleichen Bestimmungen 
für das Handwerk der Frau wie in Deutschland in 
Vorbereitung. Die Frauen legen aber auch vou 
selbst jetzt Wert darauf, daß ihre Arbeit als durch 
aus vollwertig angesehen wird und geben ihr 
daher auch jeden äußeren Nahmen, den sie ge 
braucht. Im Handwerk wird daher auch Münner- 
und Frauenarbeit ganz gleich bewertet und bezahlt. 
Jetzt hat Oesterreich seinen ersten Bäckergesellen 
weiblichen Geschlechts in Fräul. Marie Schnüres, 
die ihre Prüfung mit gutem Erfolge bestand. 
warf Nadine dazwischen. 
„Gewiß, das darf und soll sie! Da du 
mir nun gesagt hast, daß du mich so nicht 
liebst —" 
„Und da du hoffentlich nicht wirst behaup 
ten wollen, daß du eine solche leidenschaftliche 
Liebe für mich empfindest —" 
„Ich behaupte nichts, ich sage nur: Prü 
fen wir uns! Du bist vollkommen frei und 
ich bin es auch, aber die Welt braucht vor 
läufig davon nichts zu wissen. Vor den Leuten 
gelten wir auch fernerhin als Verlobte, bis wir 
unserer Sache ganz sicher sind. Sieh, Kind, wenn 
du darauf bestündest, dich schon jetzt öffentlich 
von mir loszusagen, so würden d.ie Deinigen dich 
nicht hier in Sakrau unter Lotte's Obhut las 
sen und das wäre mir, von allem andern ab 
gesehen, ein großer Kummer. Du bist hier wohl 
aufgehoben und du bist glücklich! Warum soll 
test du es.nicht ferner sein? Von der Hochzeit 
reden wir nicht mehr. Die wird auf unbestimm 
te Zeit hinausgeschoben. Gründe dafür werden 
sich schon finden lassen. Ich denke, Nadine, du 
willigst ein? Wenn du auch nicht mehr meine 
Braut bist, so bist du doch nach wie vor mein 
zärtlich geliebter kleiner Schützling, dm ich, so 
weit es in meinen Kräften steht, vor Unheil 
bewahren möchte. Willst du mir das erlauben?" 
Mit immer leichter werdendem Herzen hatte 
Nadine ihm zugehört. 
Sie brauchte also Sakrau .nicht zu verlas 
sen! Sie brauchte nicht mit Johann na'ch Pa 
ris hurchzubrennen, — ein Plan, dessen Schwie 
rigkeiten ihr immer klarer geworden waren, je 
Stimmung der Berliner Börse. 
Berlin, 27. Jan. Die matte Haltung, welche 
die Börse heute bei ihrem Beginn zeigte, wich spä 
ter einer ziemlich lebhaften Entwicklung. An 
regend wirkte insbesondere die gute Lage des 
internationalen Geldmarktes und günstige Be 
richte aus dem Ausland. Der Kassamarkt bot 
bei überwiegend höheren Kursen ein günstiges 
Bild. Von Montanaktien, welche fast durch 
gängig 1/2 bis %% stiegen, gaben nur Consoli 
dation und Kattorvitzer 1% nach. Bankaktien 
lagen still, konnten sich aber im Kurse behaupten. 
Von Schiffahrtsaktien stiegen Deutsch-Australier 
%%, Hansa sogar 4%. Von Elektrizitätswerken 
zogen A. E. E. 1%%, Schuckert 114% an. Von 
deutschen Anleihen notierten 4prozentige Reichs 
anleihe und Konsols 0,10%, 3i/2prozentige 0,15%, 
mehr sie darüber nachgedacht hatte. Sie konnte 
Hierbleiben, — beschützt, behütet, geliebt wie bis 
her ! 
Mit strahlendem Lächeln streckte sie ihrem 
Erverlobten beide Hände hin. 
(Fortiepung folgt.) 
a. 
a. 
51-52 
51-52 
50-51 
49-5! 
47 50 
45—49 
gewicht 
92 94 
92-95 
82-85 
74-79 
65-70 
82-85 
78—80 
72-76 
66-70 
MsrMSrrrryrr. 
Kölner Schlachtoiehmarkt. 
(Bericht der Nollerungs-Kommission.) 
Köln, den 26. Januar 1914. 
ES standen zum Verkauf: 484 Ochsen (darunter — 
Weidet ere) 617 Kühe u. Jungr. (darunter — Weidetiere) 
128 Bullen 330 Kälbn, — Schafe, 5340 Schweine. 
Es wurden gezahlt für 160 Pfund: 
Ochsen. 
1) Vollflcllchige, ausgemäst. höchst. 
Schlachtw. v. 4-7 Jahren... 
2) vollfleöchige. ausgemalt. höchst. 
Säflachnv (ungejocht bis zu 4 I. 
d. junge, fleischige. nicht ansgemchrete 
und ältere ausgemahlete 
c. mäßig genarrte junge, gut genährîe 
ältere 
d. gering genährte jeden Alters 
Kühe. 
a. Vollfleischige ausgemästete Färseu 
hcchsten Schiachta-ertes 
b. vollfleischia ausgemästete Kühe 
höchst. Schlachtw. b. z. 7 Jahren 
c. ältere auSgem. Kühe u. wenig gut 
entwick- jung Kühe u. Färsen.... 
d. mäßig genährte K.he u. Fällen.. 
e. gering genährte Kühe u. Färsen.. 
Bullen. 
a. Vollfleischige ausgewachs. höchsten 
Schlachtwertes 
b. voüfleischlge jüngere 
c. mäßig genährte junge und gut ge 
nährte ältere 
Kälber. 
a. Dovpellender winner Mast 
b. filmte Mastkälber 
c. mitil Mast- u. feinste Saugjäiber 
d. gr rin. ere Mast- it gute Sangkälder 
e. geringere Saugkälber 
Schafe. 
A) St a lt rn a sts ch afe: 
a. Maulammcr u. jung. MaUhammcl 
b. ältere Masthammel, gering. Mast 
lämmer u. gut genährte jg. Schafe 
c. mäßig ..enähue Hammel u. Schafe 
(Merschaff) 
B) Weideschafe: 
a. Mgstiämmer u. jung Masthammcl 
b. geringere Lämmer und Schafe.... 
Schweine. 
a. Vollflellchige von 80 bis 100 kg 
Lebendgewicht 
b. voiiflebchige von 100 bis .120 kg 
Lebendgewicht 
c. vollsten chige von 120 bis 150 kg 
Lebendgewicht . 
d. Fettschweine über 3 Ztr. aeberidgew, 
e. fleischige und gering intwickelte 
bis 80 kg Lebendgewicht 
f. Lauen 
g. geschnittene Eber 
Der »anbei verlier füt Kühe sehr schleppend, mit 
größerem llcderpand; Kälber langsam geräumt; Schweine 
tebhait und geräumt. 
Lcbend- 
gewichr 
52-56 
52-56 
46-51 
38—45 
47—50 
42 - 46 
34—41 
50-52 
46 49 
62 67 
56 60 
45-54 
86- 
84- 
-87 
-85 
80-85 
64-66 
64-66 
63-65 
62-64 
60—63 
57-62 
Şàķàķà 
Hamburg, den 27. Januar 1914- 
Auf dem Schweinemarkt ans dem Viehhof Siecnschanj» 
war heute ein Auftrieb von 7100 Stück zu verzeichnen. 
Handel: lang'am 
Fur 50 Kilo Lebendgew nach für 50 Kilo 
Abzug nebenNehender Tara. °/ 0 Lebendgewicht. 
Beite schwere reine Schweine ,4t Tara 
über 260 Pfund.... 60.00 - 48.00 
Mltelschw.v. 240-260 P 59,00 -60,00 — 47,cO—48,00 
Mittelware v. 200 - 240 P 59 ,0-60 00 - 46 0 -47,00 
Gute leichreWareu.200P. 5900-59,50 - 46 00- 46,50 
Geringer- Ware 53,00 57.00 — 40 0o—43.50 
Beite Sauen 57,00 58 0 — 45 50— 46,50 
Ģerertngr Sauen 5300—56.00 — 41 50 43 50 
KamimrAer Dtrrnichanzenvtetzmartt. 
27. Januar 1914 
Nach Original Telegramm. 
Schwere Verlandschweine 60 
Schwere Milteisthweine 59—60 
Leichte M-ttellchweine 59—60 
Ferkel und Ausschuß 55—58 
Sauen nach Qualität 54—56 
I'i I '1 iir 1 1r- MM« “ir 'M i i 
ilfhiw feiliürtö«. 
Der Golfstrom ist gleich einem Wasserlaufe 
von 50 (englischen) Meilen Breite und 315 Meter 
Tiefe, der, wenn er 4 Meilen per Stunde zurück 
legt, während dieser Zeit 172,377,722,880 Kubik 
meter Wasser oder den Tag über 4,137,065,349,120 
befördert. Dieses Wasservolumen hat eine mittlere 
Temperatur von 19 Grad Celsius, und kühlt auf 
seiner Nordreife bis auf 4% Grad ab, verliert also 
Wärme zu einer Höhe von 13% Grad. Das Ge- 
samtquanlum von Hitze, welches tagtäglich von den 
Aequatorialgegenden auf diese Weise fortgeführt 
wird, beläuft sich demnach auf ungefähr 
77,479,650,000,000,000 Tonnen (a 20 Zentner). Es 
ist dies fast ebensoviel Wärme, wie das arktische 
Gebiet überhaupt von der Sonne empfängt, und 
wenn wir, um jede nur mögliche Uebertreibung 
zu vermeiden, nur die Hälfte davon als sicher an 
nehmen, so ist es immer noch der fünfte Teil der 
Eesamtwärme, die von der Sonne auf die ganze 
Fläche des nordatlantischen Ozeans ausgestrahlt 
wird. 
Das Vexierbild. Wie schwierig die Aufgaben 
sind, die die Beurteilung eines richtigen futuristi 
schen Gemäldes stellt, das illustriert hübsch eine 
Geschichte, die gegenwärtig in Pariser Künstler 
kreisen erzählt wird und die nun der „Gaulois" 
auch der Allgemeinheit nicht vorenthalten will- 
Ein sehr bekannter Maler, der sich dem neuest 
Kunsteoangelium mit Haut und Haar verschriebest 
hat, versammelte vor einigen Tagen ein Anzahl 
von Freunden in seinem Atelier, und die Aufmerk- 
samkeit wandte sich naturgemäß dem neuen großen 
Bilde zu, das er für den Wintersalon gemalt hatte 
und das nun auf der Staffelei vollendet stand- 
Man war in Betrachtung versunken. Da brachte 
ein Böswilliger die Frage aufs Tapet, was aus 
dieser farbenprächtigen Leinwand wohl eigentlich 
dargestellt sei. „Wie können Sie da noch fragen/' 
schrie sogleich einer entrüstet, „das ist natürlich eist 
Sonnenuntergang". „Aber nicht doch", fiel eist 
Zweiter ein, „es ist ein Sturm auf dem Meere!" 
Man war zweifelhaft geworden, und nun versuche 
ten sich die anderen an der Deutung des Vexier 
bildes. „Sollte es nicht eine große Schüssel mit 
Tomaten sein," schlug ein Dritter nach längerer 
Betrachtung vor. „Es ist ein japanischer Vulkast 
während des Ausbruchs", riet einer, der sich woş 
durch die Zeitungsnachrichten in seiner Phantasie 
hatte befruchten lassen. „Es ist ein Seekampf"» 
brüllte ein Sechster. „Nein, ein vom Blitz getrof 
fener Hummer", lächelte ein Siebenter. So strittest 
sie bis der Schöpfer des Kunstwerkes mit überlege 
nem Lächeln das Rätsel löste. „Meine Freunde'» 
sagte er, „Ihr irrt Euch alle miteinander. Es isi 
einfach eine Hochzeit auf dem Lande dargestellt.'^, 
„ Oxiden meist unter Appell-tosiş^ 
und magern infolge der ungenügenden Nahrungsaillnalşş 
ab Man verbötet dieff unangenehmen Begleiterscheinung^ 
erfolgreich durch Darreichung von dreimal täglich 50--75 P' 
„Kufeke" in Verbindung mit Milch oder Kakao, da diel» 
stärkende Kost Appetit und DerdauungSkräfte anregt.
	        
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