zur Erde geworfen und ihn zu erwürgen
versucht. Die Frau, welche durch ein
kleines Fenster sich retten wollte, wurde
daran verhindert und gleichfalls an der
Kehle gepackt und gewürgt. Durch Be
drohung mit dem Tode wurden die er
schreckten Leute zur Herausgabe eines Ben
tels mit ca. 70—80 Mk. gezwungen, und
als die Strolche noch mehr verlangten,
holte die Frau noch 8 Mk. in Silbergeld
- — Obgleich die sofort benachrichtigte
Gendarmerie an die Verfolgung der Räu
ber sich machte, ist es bis zur Stunde noch
nicht gelungen, ihrer habhaft zu werden.
Braunschweig, 24. Jan. Bei den heu-
tigen Stadtverordnetenwahlen
siegten die bürgerlichen Par
teien. Zum ersten Male seit Jahren
ist kein einziger Sozialdemokrat gewählt
worden. Die Sozialdemokraten besitzen
jetzt nur noch 3 Sitze unter 36 Stadtver
ordneten.
Lüneburg, 24. Jan. Der Wunder-
d o k t o r A st wird in der am nächsten
Montag hier in Lüneburg bevorstehenden
Gerichtsverhandlung nicht persönlich er-
scheinen, sondern sich durch Herrn Rechts
anwalt Heinemann vertreten lassen. Die
Verhandlung wird die rein juristische Frage
entscheiden, ob die Abgaben der Arzneien
seitens Ast's eine fortgesetzte strafbare
Handlung ist, oder ob Ast sich in jedem
einzelnen Falle, in welchem er Arzneien ab-
gab, einer strafbaren Handlung schuldig
gemacht hat.
Bremen, 24. Jan. Ein Fall, der in
seinen Einzelheiten an die Attentate
Mary's vor einigen Jahren in Bremen
und Straßburg erinnert, beschäftigte ge-
stern die zweite Strafkammer des hiesigen
Landgerichts. Eine Frau aus Walle ging
mit ihren Kindern, darunter eine vierzehn^
jährige Tochter, am Abend des 31. Ok
tober auf dem Grünenkamp durch die Schau
budenreihen, als sie die Tochter plötzlich
eineu Schrei ausstoßen hörte. Diese theilte
ihr mit, daß sie soeben von einem älteren
Manne in der Lendengegend gestochen sei
und bezeichnete einen in der Nähe stehen-
den Menschen als den Thäter. Die Mutter
ging auf jenen zu und sah, daß er in der
linken Hand eine Packnadel trug, einen an
derselben befestigten Faden hatte er sich
um die Hand gewickelt. Ein Bruder des
Mädchens sah auch, wie der Mann im
Begriffe stand, gegen ein anderes Mädchen
einen Stoß auszuführen. Er wurde durch
die Anrede der Mutter gestört. Er leug
nete, entfernte sich aber schleunigst, als sie
ihn auf die in der Hand befindliche Nadel
aufmerksam machte. Mehrere Leute aus
dem Publikum waren aber schon auf den
Vorfall aufmerksam geworden, man ver
folgte den Menschen und ließ ihn durch
einen Schutzmann festnehmen. Es war
der 40 Jahre alte Maurergeselle Louis
Scharf aus Liegnitz, wo er eine Frau und
zwei Kinder hat. Das Gericht erkannte
für die heimtückische, gemeingefährliche
Handlung, welche allerdings weitere böse
Folgen für die Gestochene nicht hinter
lassen hat, als daß sie eine Narbe am
Oberbein davon getragen, gegen Schar :
auf fünf Monate Gefängniß und verfügte
seine sofortige Festnahme.
Provinzielles.
Altona, 23. Jan. Die Versammlung
der Direktoren der Gymnasien und Real
schulen der Provinz wird in diesem Jahre
zu Pfingsten in Schleswig stattfinden.
Itzehoe, 24. Jan. Bürgermeister Jarg
storff in Kellinghusen, welchem an dem
am 18. Januar abgehaltenen Ordensfest
der Kronenorden 4. Klasse verliehen war,
soll die Dekoration dankend abgelehnt
haben.
Wie berechtigt die Klagen über unge
nügende Fähreinrichtungen über den Nord
Ostsee-Canal sind, beweist ein bei der
Hohenhörner Fähre vorgekommener Un-
glückssall. Mehrere Italiener benutzten die
Fähre. Vermuthlich, weil man den Prahm
nicht nach dem Winde legte, flog der Draht
über den Prahm, riß fast sämmtliche Leute
nieder und hätte sie beinahe der Gefahr
des Ertrinkens ausgesetzt. Die den Leuten
zugefügten Verletzungen können nicht un-
erheblich sein, denn zwei von ihnen mußten
sofort ins Krankenhaus nach Wilster be
fördert werden. Ein fernerer sehr fühl
barer Uebelstand ist es, daß in Folge
er denselben hicrhcrgeleitcn solle, oder ob das
Fiäulein in's Haus kommen werde.
Die beiden sahen sich einen Augenblick hin
durch in schweigender Bestürzung an, dann
sagte Petras
„Ich kann sie nicht abweisen."
Georg hatte sich gefaßt.
„Sie erlauben mir, daß ich gehe, nicht
wahr?" fragte er ebenso.
„Auf Wiedersehen!" Sie reichte ihm die
Hand.
„Ich werde in der nächsten Zeit so be
schäftigt sein, daß ich nicht daran denken
darf, zu Ihnen zu kommen, sagte er mit dem
Ausdruck aufrichtiger Trauer.
„Aber deshalb immerhin auf Wiedersehen?"
fragte sie lächelnd, Nun drückte er ihre
Hand fest in der seinen.
„Auf baldiges Wiedersehen!"
Dann ging er, ohne sich einmal umzuwenden,
mit raschen, ungleichmäßigen Schritten davon.
(Fortsetzung folgt.)
langsamen Fährbetriebes wegen des Eises
die Leute oft '/ 2 bis l'/ 2 Stunde im
Freien warten müssen, ehe sie übergesetzt
werden können. Bei einem Werk, welches
150 Millionen kostet, dürften auch kleine
Summen übrig sein für Schutzvorkehrun
gen für die Leute, welche hin und zurück
über den Kanal müssen.
Haderslebeu, 24. Jan. Der Gerichts
assessor Köster aus Jever ist von der
Regierung zu Schleswig zum Bürger
meister der Stadt Hadersleben be
stätigt worden und wird sein Amt über
nehmen, sobald er seine Entlassung aus
dem Oldenburgischen Staatsdienst erhal
ten hat.
Flensburg, 25. Jan. Der socialde
mokratische Parteitag für Schleswig
Holstein, Hamburg und das Fürstenthum
Lübeck, der vorcestern und gestern hier
stattfand, war laut der „Schlesw.-Holst.
Bolks-Ztg." von 63 Delegirten aus 59
Ortschaften besucht. Die Verhandlungen
wurden Sonntag Nachmittag 4 Uhr in
dem entsprechend geschmückten Saale des
Gasthofes „Hoheluft" an der Schleswiger-
'traße eröffnet. Nach einem Vortrage des
„Flensburger Arbeitergesangvereins" hieß
Mahlke-Flensburg die Versammlung mit
einer Ansprache willkommen, worin er
agte, die nordischen Genossen würden den
zegnerischen Bestrebungen gegenüber fest-
tehen wie die nordischen Eichen. Als
Vorsitzender wurde Lienau-Neumünster ge
wählt. Dieser erstattete auch den Bericht
der Agitationskommiffion über das Jahr
1894. Versammlungen konnten aus Mangel
an Lokalen nur in mäßiger Zahl abge-
halten werden. Aus den kleinen Wahl-
kreisen und Orten ließ die finanzielle Untere
kützung viel zu wünschen übrig. Der An
trag, jährlich zweimal auf dem Lande ein
Flugblatt zu verbreiten, wurde der viel-
achen sonstigen Landagitation wegen von
)er Agitationskommission abgelehnt. Jeden-
alls wurden die Wahlkreise mit ander-
veitigcm Agitationsmaterial ausgiebig ver-
orgt. Im September wurden 12000
Exemplare des „Nordd. Volkskalenders"
auf dem Lande verbreitet. Eine Flugschrift
in dänischer Sprache zu verbreiten, wurde
nicht für opportun gehalten, da die jüngere
Bevölkerung in Mehrzahl der deutschen
Sprache hinlänglich mächtig ist. Eine
orgfältige Prüfung der Unterstützungsge-
uche einzelner Genossen erscheint in An
betracht der gemachten Erfahrungen drin
gend angebracht. Der Verkehr der Agi
tationskommission war ein sehr reger, was
die zahlreichen versandten Briefe, Post
karten und sonstigen Sendungen beweisen,
doch bedarf die Kommission mehr Geld. —
In der an den Bericht sich anschließenden
Erörterung betonten mehrere Hamburger
Genossen, die Geldbeiträge aus der Pro
vinz Schleswig-Holstein seien sehr spärlich
gewesen; letztere müsse sich mehr auf eigene
Füße stellen, da Hamburg nicht mehr so
hohe Zuschüsse leisten könne wie bisher,
zumal die Gelder in Anbetracht der poli
tischen Lage zusammengehalten werden
müßten. Auch wurde von ihnen der Nutzen
der Verbreitung des Kalenders angezweifelt.
— In letzterem Sinve äußert sich auch
Wustrack-Flensburg, der dafür andere agita
torische Schriften verbreitet wissen will
— Ein Jtzehoer Genosse erwiderte, auch
in der Provinz sei die Krisis derart be-
merkbar, daß Geld sehr schwer aufzubringen
ei; ein Borwurf gegen die Genossen der
Provinz sei ungerechtfertigt. Zum Schluffe
des ersten Verhandlungstages beleuchtete
Genosse Molkenbuhr die politische Lage.
Die Agitation sei eventuell ganz anders
zu gestalten. Flugschriften und große Ver
ammlungen seien nicht das richtige Werk
zeug der Agitation. Die Agitation von
Mund zu Mund habe sich ehedem bewährt
und werde sich auch im Falle der Annahme
des Umsturzgesetzes bewähren; würden die
die Strafrechtspflege betreffenden Gesetzes-
vorlagen angenommen, so werde sich die
Zahl der Gefängnißkandidaten ungeheuer
vermehren. Die Gelder müßten deßhalb
gespart werden, zumal auch die Gefahr
der Reichstags-Auflösung trotzend genug sei.
Flensburg, 24. Jan. Die Hinrichtung
des Lu st Mörders Peter Ter-
mannsen, welcher am 17. Oktober v.
I. vom hiesigen Schwurgericht wegen
Mordes zum Tode und wegen Nothzucht
(begangen beides an der unverehelichten
Christine Jessen) zu 10 Jahren Zuchthaus
verurtheilt war, ist heute früh um 8 Uhr
im inneren Hofe des hiesigen Königlichen
Landgerichts durch den Scharfrichter
R e i n d e l aus Magdeburg vollzogen
worden. Letzterer war bereits gestern
Nachmittag mit seinen Gehülfen von Kiel
hier eingetroffen, an welch letzterem Orte
gestern früh die Hinrichtung des Mörders
Ehlers stattgefunden hat. Schon am
gestrigen Nachmittage 5 7 2 Uhr wurde dem
Terinannfen in feierlicher Weise von der
Königl. Staatsanwaltschaft die Bestätigung
des Todesurtheils durch Se. Majestät den
Kaiser mitgetheilt. Der Delinquent zuckte
und zitterte ein wenig mit den Lippen,
blieb aber sonst ruhig und fest. Gefragt,
ob er >och etwas zu sagen habe, antwortete
er, er habe schon in der letzten Montag,
nacht Gstt gebeten, ihn nicht in's Zucht
haus kommen zu laffen, sondern ihn durch
einen raschen Tod zu erlösen. Er sei zu-
frieden, büßen zu müssen, was er verdient
Dann berichtigte er noch einige nicht genau
gemachte frühere Eingeständnisse in neben
sächlichen Dingen, da er nicht mit einer
Lüge aus der Welt scheiden wollte. Der
erste Staatsanwalt Schwarz hielt ihm dann
eine kurze treffliche Ansprache, worin er
ihn mahnte, gefaßt und bußfertig aus der
Welt zu gehen. Der gegenwärtige Ge
fängnißgeistliche Pastor Birkenstaedt würde
jetzt mit ihm in seine Zelle gehen, ihn
zum Tode vorbereiten und ihm auf seinen
Wu lisch das heilige Abendmahl reichen.
Dort brach er zusammen und weinte
bitterlich, bekannte und bereute seine schwere
Blutschuld. Er sagte, anfangs wäre er
in einem Zustande der Verzweiflung gewesen,
aber seit er die Geschichte vom Rächer am
Kreuz gehört, habe er den Herrn gesucht
und gefunden, der auch ihm seine schwere
Sünde vergeben würde. Darauf empfing
er, die Beichtrede des Geistlichen oft unter
brechend, mit einem „Ja, das ist wahr!"
das heilige Abendmahl. Sodann bestellte
er sein Haus, diktirte dem Geistlichen drei
Briefe, auch an seine Mutter und Ge-
chwister, denen er mittheilte, daß er in
bußfertigem Glauben sterbe und bat sie
ein Grab zu besuchen und daran zu beten.
Seine Geschwister ermahnte er, mit ganzem
Ernst ihren Gott und Heiland zu suchen,
damit sie nicht auch wie er erführen: „Die
Sünde ist der Leute Verderben!" „Ich
will Niemand gönnen, das durchzumachen,
was ich in diesen Wochen durchgemacht
habe!" Heute in der Frühe war der Ge-
nngnißgeistliche wieder bei ihm und fand
ihn ruhig und gefaßt. Er trug demselben
auf, herzlichen Dank zu sagen der Königl
Staatsanwaltschaft und dem Gefängniß
inspektor für die ebenso gerechte als
rücksichtsvolle Behandlung, die ihm wider-
ahren. Auch dankte er dem Geistlichen
und den Schwestern, die seine Zelle zur
Abendmahlsfeier geschmückt, namentlich auch
Ar die schönen Bilder und Sprüche, die
ihm zu großem Trost gewesen. Er sagte
„Hätte ich soviel Liebe, wie hier im Ge
-ängniß, schon früher erfahren, ich
wäre vielleicht nicht so tief gesunken!"
Auch dem Scharfrichter, der ihn in seiner
-selle kurz besuchte, sagte er: „Ich danke
Ihnen, daß Sie mich erlösen aus diesem
ür mich jammervollen Leben!" Zuletzt
wach er dem Geistlichen Herrn Pastor
Birkenstaedt noch eine Bitte aus: „Ich
bin so bange, daß ich in der Todesangst
meinen Trost und Muth verliere, rufen
Sie mir bis zuletzt Trostesworte aus der
heiligen Schrift zu!" Dann nahm er ein
kleines Christusbild in die Hand und sprach
ein freies ergreifendes Gebet, und bat, daß
das Bild ihm in den Sarg gelegt werde
Dann ging er festen Schrittes znm Richt
platz, zwischen dem Gefängnißinspektor und
dem Geistlichen, der ihm auf seinen Wunsch
Trostworte zurief, zuletzt seinen Lieblings-
ipruch Jes. 43, v. 1, 2: „Fürchte dich
nicht, ich habe dich erlöset rc." Auf dem
Gefängnißhose stand ein Tisch mit einem
Kruzifix und um denselben herum die
Staatsanwaltschaft, Richter und Zeugen.
Der Erste Königl. Staatsanwalt verlas
mit lauter Stimme noch einmal das Todes-
urtheil und die Königl. Bestätigung und
richtete an den Delinquenten noch die Frage,
ob er etwas zu sagen habe, antwortete
derselbe: „Beten Sie für mein Seelenheil!"
Der Herr Staatsanwalt versprach ihm dies
und übergab ihn sodann dem Scharfrichter
Mit unglaublicher Schnelligkeit und Prä
zision faßten ihn die Scharfrichtcrgehülfen
und entkleideten ihn am Oberkörper. Er
selbst warf sich mit entschlossener Energie
auf das Schafott (eine niedere Bank mit
einer Erhöhung). Im selben Augenblick
erfolgte der Todesstreich mit dem Richtbeil
und der Kopf fiel zu Boden. — Alles
das Werk kaum einer Minute. Die Leiche
wurde in einen herbeigebrachten Sarg ge
legt und auf dem hiesigen Friedhofe be
kattet. Es waren bei dem ersten Akte
noch zugegen Herr Oberstaatsanwalt Lutter-
Kiel. eine Anzahl Aerzte, darunter zwei
Militärärzte, Stadtverordnete und Herr
Hauptmann Dittmar. Ein militärisches
Kommando sowie Herr Polizei-Kommiffar
Wulff und Herr Oberpolizei-Sergeant Else
befanden sich gleichfalls auf dem Richtplatz
(F. N.)
Neumüuster, 24. Jan. Die gestern im
hiesigen „Bahnhofshotel" abgehaltene Ver-
ammlung der Vertrauensmänner des B un
des der Landwirthe war von reich
lich 150 Herren besucht. Eröffnet wurden
die Verhandlungen mit einem Hoch auf
Se. Majestät den Kaiser. Dann gab der
Vorsitzende, Herr v. Buchwaldt-Rögen auf
Hagen einen Bericht über den Stand des
Bundes in Schleswig-Holstein und über
die Versammlung des Bundes-Vorstandes
in Berti». Die Zahl der Mitglieder hat
ich bedeutend vermehrt, so daß bereits
über 5000 Namen in die Listen eingetragen
ind. Hervorgehoben wurde, daß man
gegenüber der gegnerischen Behauptung,
die Großgrundbesitzer seien die eigentlichen
Träger der Bewegung, sagen könne, in
erster Linie seien dies die kleinen Grund
besitzer. Was die Thätigkeit des ganzen
Bundes anlangt, so gebühre den leitenden
Herren besonderer Dank, indem dieselben
die Ausgaben des Bundes in ausgezeich
neter Weise verfolgten. — Sodann hielt
der zweite Vorsitzende des Bundes, HerrlHerzen der Lehrer der Jugend am Volke
Rittergutsbesitzer Dr. jur. Roesicke, einen hängen und wie sie bemüht sind, soweit
eingehenden Vortrag über die Lage der es in ihren Kräften steht, an der Wohļ-
Landwirthschaft, besonders hinsichtlich des fahrt und dem Gedeihen des Vaterlandes
Getreidebaues. Betont wurde, daß eine mitzuwirken.
Besserung der Verhältnisse nur mit Hülfe x. Rendsburg, 26. Jan. Unter den i>»
des Staats zu erreichen sein dürfte. Nach Reichstag eingegangenen Petitionen de-
kurzer Debatte, welche sich an den Vortrag findet sich u. A. auch eine solche vo>»
schloß, wurde folgende Resolution zur Ber- Herrn Rechtsanwalt Dr. A Ziese hier'
Handlung gestellt: „Die in Neumünster selbst, vom Abgeordneten Lorenzen über
versammelten Vertrauensmänner und Mit- reichte Petition der Landleute Christian
glieder des Bundes der Landwirthe geben Lassen, Klaus Dittmann und Detlev Baasch
der Hoffnung Ausdruck, daß in nächster zu Krummwisch, Wilhelm Völker zu Mögli»,
Zeit durch staatliche Maßnahmen auf die Friedrich Dahmke und Henning Soll z»
Steigmung der Getreidepreise hinzuwirken Krummwisch, betreffend einen Schadenersatz
versucht werden möge und zwar auf Grund-für die angeblich dauernde Beschädigung
läge des Antrages Kanitz in der Form, ihrer Grundstücke durch den Bau deê
wie sie vom Bunde der Landwirthe be- Nord-Ostsee-Canals.
chlossen ist. — Da die jetzigen Getreide- X Rendsburg, 26. Jan. In den>
preise auch in unserer heimischen Provinz größten Theile des Publikums wird es
elbst auf dem besten Boden in einem solchen mit großer Freude begrüßt, daß die hie-
Mißverhältniß zu den Produktionskosten sige Fleischerinnung bei dem Magistrat uni
tefjen, daß der Rückschritt zur extensiven die Einführung einer obligatorischen Fleiscb-
Bodenkultur unausbleiblich ist; da das schau eingekommen ist. Man ist überzeugt-
baare Geld zur Anschaffung des künstlichen daß die Einführung derselben nur als ei"
Düngers und der Maschinen nicht mehr Niedergang zur Herstellung eines Schlacht
beschafft werden kann: so ist die fallende Hofes gelten kann. Das Publikum hat
Bodenernte mit Rückgang der Bodenpreise dem bei weitem größten Theile der hie!-
die natürliche Folge. — Ferner erwarten Schlachter entschieden das Zutrauen durch'
wir energische Maßnahmen, durch welche aus gewissenhafter Geschäftshandhabung-
der unlautere Wettbewerb der Margarine wie auch unsere Stadt dafür bekannt wirb,
erhindert wird. Die Butter, das wichtigste daß hier durchweg beste Waare geschlachtet
Produkt unserer heimischen Landwirthschaft, wird, doch dürfte schließlich allein die Er-
hat einen so niedrigen Preis erreicht, daß Achtung eines Schlachthofes die absolut
die bisher gewohnte intensive Ernährung sichere Kontrolle ermöglichen,
unserer werthvollen Viehbestände selbst bei L2 Rendsburg, 26. Jan. Die Person,
>en jetzigen Getreide- und Futtermittel-welche jüngst auf Margarethenhof nächt'
Zreisen unrentabel ist. — Endlich sprechen lichen Lärm verursachte und Allotria trieb,
wir die Erwartung aus, die Königliche wurde bald von der Polizei ermittelt »ist
Staatsregierung möge die Einfuhr von zur gebührenden Strafe herangezogen. Dft
Vieh aus seuchenverdächtigen Ländern aufs Person war früher auf Margarethens
Strengste überwachen und die Einfuhr von bedienstet.
Fleisch nur dann gestatten, wenn gleiche © Rendsburg, 26. Jan. Einer üble"
Garantien bezüglich des Gesundheitszustan- Angewohnheit, Kinder vor's Fenster z»
r^î Şchlachtbiehes geboten werden, Isetzen, wäre gestern beinahe ein kleines
wie solche von Deutschland verlangt wer- etwa Ijähriges Mädchen zum Opfer Q ( ‘
Den. — Diese Resolution fand einstimmig fallen. An der Schiffbrücke spielte dasselbe
Lon
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Annahme. Seitens des Herrn Vorsitzen- auch vor dem Fenster. Dies war wahr-
den wurde sodann noch die Bitte ausge- scheinlich schlecht verschlossen und stürzte
prochen, treu zum Bunde zu halten, um dasselbe aus der 1. Etage auf die Straße
das zu erreichen, was erstrebt werde fürlnieder. Da es wie durch ein Wunder noch
die produzirenden Handwerker. Mit einem lebend heraufgeholt wurde, hoffen die Eltern,
Hoch auf den Bund der Landwirthe wur- daß es mit dem Leben davon kommen wird-
den die Verhandlungen geschlossen. A. Rendsburg, 25. J«m. Das König-
Am Sonntag ereignete sich der bedauer- liche Seeamt zu Tönning verhandelte i»
liche Unglücksfall, daß zwei Söhne eines seiner letzten Sitzung über die am l3-
Hufners aus Grammdorf in Ostholstein, November 1894 im' oberen Theile del
5 und 7 Jahre alt, auf dem morschen südlichen Eider erfolgten Untergang der
nr /îuks Teiches einbrachen und ihren Schoonerkuff Jan und Andreas (Schiffer
Tod landen. Claus Engelland) aus Breiholz. Das
In Hollnigstedt verkaufte ein Landmann Schiff verließ am 10. November 1894
an einen Wirth eine Kuh, für freie Zehrung mit einer nach Flensburg bestimmten La-
Nack
entschli
innig -
im 12.
Tief
Großm
Ren
Die
mittag
** Platz
iw Laufe des Monats Januar in der
Wirthschaft des Käufers.
A Husum, 24. Januar. Dem heutigen
Schweinemarkt waren 87 Ferkel und einige
Jungschweine zugeführt. Da nur wenige
Händler erschienen waren, so nahm der
Handel einen langsamen Verlauf, doch
wurde der Markt geräumt. Gezahlt wurde
für 4—6 Wochen alte Ferkel 9—15 Mk.
in einzelnen Fällen auch weniger. In
Jungschweinen war kein Handel. Ausge
führt wurden 40 Ferkel nach Dithmarschen
^ « Husum, 24. Jan. (Viehmarkt.)
Infolge der in voriger Woche in Jütland
taltgehabten Bahnbetriebsstörungen konnten
die für diese Woche für den hiesigen Markt
bestimmten Ochsen nicht rechtzeitig in die
Quarantäne zu Hvidding gebracht werden,
um solche hier zum Verkauf zu stellen. Es
werden die ersten Parthien, ca. 40 Stück,
erst heute Abend hier eintreffen, und für
die folgenden Tage sind weitere Sendungen
angemeldet, so daß zur nächsten Woche ca
200 Stück zu erwarten sind. An Fettvieh
standen hier 12—15 Stück zum Verkauf
wovon reichlich die Hälfte für den Platz
bedarf angekauft wurden zum Preise zum 61
bis 64 Mark pro 100 Pfd. Schlachtge-
wicht. Fette Schafe kommen diese Woche
ca. 100 Stück zum Versandt nach Hamburg
r. Rendsburg, 26. Jan. Zur Vorfeier
des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers
hielt in der Aula des Gymnasiums am
heutigen Tage Herr Prof. Dr. Gidionsen
die Festrede mit dem Thema: „Die Ent
wickelung des brandenburgischen Staates
unter Friedrich Wilhelm, dem Großen
Kurfürsten." Der Herr Direktor Prof.
Dr. Wallichs brachte nach einer kurzen An
prache das Hoch auf unsern Kaiser aus
worauf der Schüler-Chor und alle An
wesenden in unser Nalionallied „Heil Dir
im Siegerkranz" einstimmten. — Auch in
der höheren Töchterschule wurden
Deklamationen sowie gesangliche Vorträge
unter Leitung des Herrn Koop gehalten.
Die Festrede hielt Herr Rektor Dr. Höppe
„Ueber den Einfluß der preußisch-branden-
burgischen Herrscher auf die Erziehung
ihres Volkes," worauf auch hier von Allen
das Nationallied gesungen wurde
+ Rendsburg, 26. Ja». In sammt-
lichen Schulen der Stadt ivurde der Ge-
burtstag Sr. Majestät bereits heute fest
lich begangen durch Reden seitens der
Lehrer, sowie durch deklamatorische Vor-
träge und Gesang. Die Festräume waren
meist durch Tannengrün, Fähnchen und
Bilder bezw. Büsten festlich geschmückt.
Die Feier nahm an jeder Stelle einen er-
habenen Verlauf, und legte bereites Zeugnig
ösluuii ab, mit welch innigen Banden die
dung von 75 300 Kilogroniin Ger',''« den
Hafen von Hamburg. Auf der Reise trat
Sturm ein, durch den das Schiff so arg
mitgenommen wurde, daß die Mannschaft
es verlassen mußte. Sie wurde durch ei»
Rettungsboot der Eidergalliote nach Tön
ning gebracht. Das Wrack, dessen Maste»
später gekappt sind, ist im Sande ver
sunken; die Strandungsstelle wird durch
eine Wrackboje bezeichnet. Der Spruch
des Seeamts lautete: Am 13 November
1894 ist die Schoonerkuff Jan und Andreas
aus Breiholz in der Eidermündung zwischen
den rothen Tonnen L. und M. auf Grund
gekommen und gesunken. Der Seeunfall
ist durch elementare Verhältnisse herbeige
führt. Dem Schiffer kann ein Verschulde»
nicht nachgewiesen werden. Um das Ueber-
chießen der eingenommenen Ladung Gerste
zu verhindern, hätten Längsschotten ange
bracht werden müssen.
X Rendsburg, 26. Jan. Der heutige
Wochenmarkt war von Landleuten nur
chwach besucht. Ferkel ivurden mit tO
bis 15 Mk. bezahlt und überstieg auch
heute das Angebot der Nachfrage. Butter
wurde mit 1 Mk. das Pfd. bezahlt. Hühner
kosteten das Stück 1,40—1,60 Mk. Eier
wurden mit 1,40—1,50 Akk. das Stieg
bezahlt. Kartoffel waren nicht am Markte.
Sonstige Gemüse waren zu den gewöhn
lichen Preisen käuflich, desgleichen ver
schiedene Fett- und Wurstwaaren. — Torf
war sehr wenig am Markte und kostete
' 5 Mk. pr. 1000 Soden.
Am
Leiden
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M Jacol
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^la„s
getragene
Butter-Bericht
oon A htm a NN & Boysen IN Hamburg
Hamburg, den 25. Januar 1895.
rMlter. Aoticung der Notirungs-Commissio»
vereinigter Butterkaufleutc der Haniburger Börse.
Ärutto-Verkaufspreise. Hof- und Meiereibuttek
Yche wöchentliche Lieferungen:
, „ , <re,u Netts-Arwum!
t- Classe feinste pr. 50 Kilogr 85— 90
tl. „ seine do. „ 80— 84
Tendenz: „flau".
Ferner Privatnotirungen: pr. 50 Ko. A
bestandene Parthien Hofbutter 70— gO
Schlesw.-Holst. u. ähnliche Bauerb,: lcr 60— 70
Livländische Meierei-Butter. unverzollt 75— 80
Böhmische, Gallzischc u. ähnliche! a l 65— 70
Finnländischc Sommer- ( S J 65 70
Schmier- u. alte Butter aller Arl 30— 60
Amerikanische ».Australische Butter I ^ I 40— 60
Wir können in dieser Woche leider nur über
einen noch schlechteren Butterhandel berichten, als
in der Vorwoche. Nur ein kleiner Theil der
frischen Ankünfte, und nur das Allerdet-e konnte
geräumt werden, während jegliche, in Qualität-
Salz und Farbe abweichende Butter unverkauft
stehen bleibt und fast unverkäuflich ist. England
oeordert sehr wenig und das Inland confignirt
Butter »ach hier, so datz von da keine Auftrüge
zu e warten sind. Die Notirung wurde um 4
Mk. ermäßigt.
bo
»t dem
Hütti
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