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Untergrund sei durchlässig und derart uu
sicher gewesen, daß sich unterhalb der jetzigen
Durchbruchsstelle in der letzten Zeit eine
Quelle gebildet habe, die dreihundert Liter
Wasser in der Stunde gegeben; dann sei
die gewählte Form des Dammes, die ge
rade Linie, fehlerhaft, und endlich wäre
der Damm selbst aus schlechtem Material
und in falschem Profil errichtet. Aehnlich
scharf kritisirend verhält sich das „Journal
des Dsbats". Nach Ansicht des Gewährs
mannes des „Temps" hätte das Bassin
niemals mit mehr als vier Millionen
Cubikmeter Wasser gefüllt werden dürfen,
auch früher bereits angeordnet war.
Paris, 30. April. Nach den Zeitungen
sind 16 Soldaten der Fremdenlegion die
zu einem Bataillon der Madagaskar Expe
dition gehörten und sich auf dem nach
Modjanga bestimmten Dampfer „Libanon
befanden, im Suezkanal unweit Jsmailia
desertirt, indem sie ins Wasser sprangen
und ans Land schwammen. Sie wurden
indeß wieder eingefangen und nach Port
Said in Haft gebracht. Unter den Derser-
teuren sind 15 Deutsche und ein Oester
reicher.
Ziaļiêir.
Venedig, 30. April. Heute vormittag
wurde die hiesige Internationale Kunst
ausstellung durch den König und die
Königin feierlich eröffnet. Dem Akte wohnten
die Minister Baccelli und Moccuni, die
Spitzen der Behörden und die geladenen
Persönlichkeiten bei.
Turin, 30. April. Der Herzog von
Genua reiste heute nach Spezzia ab, um
sich an Bord der „Savoia" einzuschiffen
und das Commando über das zur Theil
nähme an den Kieler Festlichkeiten
bestimmte Geschwader zu übernehmen.
Oeşierreith-Nngarn.
Krakau, 30. April. In dem Städtchen
Weiß brannten 120 Wohn hauser-
nieder.
Belgien.
Brüssel, 30. April. Der Centralaus
schuß der „Union Syndicate de Bruxelles"
nahm in einer äußerst zahlreich besuchten
Versammlung fast einstimmig eine Tages
ordnung an, in welcher dem Wunsche Aus
druck gegeben wird, daß das Parlament
die unmittelbare Annexion des
Congo st aates durch Belgien geneh
migen möge.
Brüssel, 30. April. In der vergangenen
Nacht explodirte eine Bombe aus der
Schwelle der Missions-Klosterkirche. Die
Füllung der Kirchenthür wurde fortgerissen
Im übrigen wurde kein weiterer Schaden
angerichtet.
Berlin, 30. April. Der Reichstags
Commission für den argenünischen Handels
vertrag sind jetzt noch zwei statistische Zu
sammenstellungen zugegangen, von denen
die eine die Getreideausfuhr der Haupt
sächlichsten Exportländer, Vereinigte Staaten e
von Rordamerik, Rußland, Oesterreich-Uu
garu, Rumänien, Britisch Indien, Britisch
Australien und Argentinien in den Jahren
1890—1893 und die Getreideeinfuhr der
Hauptverbrauchsländer in den Jahren
1890—1891 enthält und zwar unter §er
vorhebuug des Antheils Argentiniens an
der Einfuhr. Was Deutschland betrifft,
so ist der Antheil Argentiniens an der
Einfuhr von Weizen seit 1890 constant
gestiegen, während die Gesammteinfuhr
von Weizen zwischen 6 725 873 Doppel-
centner im Jahre 1890 und 12 962 126
Doppelcentner im Jahre 1892 schwank.
Die Weizeneinfuhr Argentiniens hat 1890:
77 818 Doppelcentner, 1891: 123 968
Doppelcentner, 1892: 661 696 D.-C.,
1893: 1 513 961 D.-C. und 1894:
3 462 145 D.-C. betragen, bei einer Ge-
sammt-Weizeneinfuhr von 11 538 374 D.-C.
Für das lausende Jahr wird von einer
Ueberschwemmung mit argentinischem Weizen
um so weniger die Rede sein können, als
nach den statistischen Notizen über argen
tinische Landwirthschaft u. s. w. das für
die Ausfuhr zur Verfügung stehende
Quantum Weizen auf höchstens 8—900 000
Tonnen geschätzt wird, während die Aus
fuhr im Jahre 1894 1 560 000 Tonnen
Weizen und 42 000 Tonnen Weizenmehl
betragen hat Zudem hat der Absatz von
argentinischem Weizen auch nach England,
Frankreich u. s. >v. in dem gleichen Ver
hältniß zugenommen.
— Zur Widerlegung der Darstellungen
einzelner Blätter, als ob der Eintritt der
deutschen Politk in eine diplomatische
Action an der Seite Rußlands und Frank
reichs sich unter überraschenden Umständen
vollzogen habe, weist die „Nordd. Allg.
Ztg." darauf hin, daß Deutschlandland
bereits Anfang März der japanischen Re
gierung Mäßigigung angeralhen habe.
Jetzt wurde der Angeklagte in den Saal
geführt — wie todtenblcich der Aermste auch
aussah, seine Haltung war ungebrochen.
Mit ruhigem, edlen Anstand wanderte cr
durch den Saal — da erkannte er seine
Kinder und zuckte zusammen. Er wollte die
Hände nach ihnen ausstrecken, besann sich
aber und schwankte langsam seiner Bank
(Fortsetzung folgt.)
Der von der englischen Presse gegen die
deutsche Politik erhobene Vorwurf der
Jnconsequenz sei um so auffälliger, als
man in England nach den ersten Siege««
der Japaner ein Einschreiten in die
kriegerischen Ereignisse selbst zu Gunsten
Chinas befürwortete. Auch später, wenig
stens in der englischen Presse, zeigte sich
die Bereitwilligkeit zur müßigenden Ein
Wirkung auf den Sieger. Die deutsche
Regierung thue recht daran, daß sie sich
weder durch den Wandel in der englischen
Haltung noch für gerechtfertigte Sympathien
für die Kriegsleistungen der Japaner ab
halten läßt, den deutschen Jnteressenantheil
zur vollen Geltung zu bringen. Daß sich
Deutschland hierbei in Gemeinschaft mit
seinen Nachbarn im Westen und Osten
befinde, könne uns auch im Hinblick auf
unsere offene, ehrliche Friedenspolitik in
Europa nur hochwillkommen sein. Daher
seien die Blätter im vollen Recht, die da
wünschen, daß Deutschland, so wenig es
berufen sei, fremde Interessen zu beschützen,
mit Rußland zusammenstehe, was auch
einer energischen Vertretung der deutschen
Handelsbeziehungen in Ostasien zu statten
kommen werde.
Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt -
Stach den über den japanisch-chine'
ischen Friedensschluß bisher bekannt
gewordenen Nachrichten ist der Austausch
der Ratifikationsdokumente auf den 8. Mai
in Tschifu festgesetzt worden. Dieses würde
die Absendung des Ratifikanonsdokuments
von Peking am 2. oder 3. Mai bedingen.
Für die japanische Regierung dürfte es
keinen Vortheil bringen, auf der Einhal
tung des Ratifikationstermins zu bestehen,
da die Bedenken der drei Mächte gegen
den Vertrag nach der Ratifikation dieselben
bleiben werden wie vor diesem Schritte.
Bekanntlich sind Regierung und
Landtag in Lippe dahin übereingekommen,
daß die erstere baldmöglichst einen Akt der
Reichsgesetzgebung beantrage, wodurch das
Reichsgericht als zuständiger Gerichtshof
zur Erledigung der vorliegenden Thron
streitigkeiten eingesetzt wird. Laut Mit
theilung der lipperischen Staatsregierung
soll Preußen seine Bereitivilligkeit erklärt
haben, einen dahingehenden Antrag Lippes
beim Bundesrathe zu unterstützen, und
„so ist es — nach dem „L. B." — unter
diesen Verhältnissen kaum denkbar, daß der
Bundesrath das von der Regentschaft und
der Landesvertretung gemeinschaftlich vor
gebrachte Gesuch zurückweisen wird."
— In seiner Erwiderung auf die Adresse
der Oldenburger betonte Fürst Bismarck
die hohe Bedeutung der Landwirthschaft
als ersten Gewerbes Deutschlands. Wenn
die Landwirthe zusammenhalten m i t R u h.
nd Besonnenheit, so würden sie mit
der Zeit auch erreichen, daß sie als
die erstgeborenen Kinder des Landes
und des Volkes anerkannt und berück
ichtigt werden. Wenn die Landwirthschaft
etwas ge w in n reicher würde, so
würde auch das jetzt noch vorhandene Ein
mhrbedürsniß für GTreide schwinden.
Noch mehr sei das in der Viehzucht der
Fall, die man noch leichter gegen die
ilebermacht ausländischer Zufuhr schützen
könne.
- In der heutigen Comitee-Sitzung für
Eröffnungsfeier desNord
st s e e > K a n a l s, der das Reichstags
Präsidium beiwohnte, wurden verschiedene
Ergänzungen desProgramms vorgenommen
~ Kreis der Einladungen wurde festge
Ferner wurde über die Reihenfolge
der Einfahrt in den Kanal debattirt,
odann auch über die Betheiligung der
1 Srefle berathen. Die Abfahrt von Berlin
ll in 2 Sonverzügen erfolgen.
Berlin, 30. April. Die „Nat.-Ztg."
chreibt: Zu der Meldung der „Times"
die Landung von Mannschaften
deutschen Kreuzers „Irene" in dem
Hafenplatze Tamsui im Nordwesten For-
' «'s wird noch ergänzend beigefügt, daß
Mann gelandet worden sind. Ihre
Aufgabe ist, die Fremden in Twatnia bei
'ui zu schützen, da die „Irene" nach
Norden abgegangen ist.
Dem Vernehmen nach weist die dem
Bundesrathe zur Berathung und Beschluß
fassung vorliegende Novelle zu den Unfall-
Versicherungsgesetzen die auf die Erweiter-
ung des Umfanges der Fürsorge für die
Versicherten gerichteten Bestimniungen des
im Juni v. I. im „Reichsanzeiger,, ver
öffentlichten ersten Entivurfs im wesent-
" ' :en ziemlich vollständig wieder auf.
se Bestimmungen betrafen bekanntlich
Versicherung gegen Unfälle bei Neben
beschäftigungen im Hause oder sonst im
Dienste des Betriebsunternehmers, den Be-
der Unfallrenten in gewissen Fällen
. , vor der vierzehnten Woche, die Er
höhung des für die Berechnung der Hinter-
bliebenen-Renten zu Gründe zu legenden
Jahresarbeitsverdienstes, die Erweiterung
des Kreises der eutschädigungSberechtigten
Hinterbliebenen auf Enkel und Geschwister,
die Aenderung des Entschädigungsanspruches
der Ascendenten u. A. m. Zur Berathung
und Beschlußfassung im Reichstage wird
die Novelle in dieser Session schwerlich
kommen; ebensowenig vermuthlich ein Ge
setz« utwurs über die Einreihung der See-
sischcr in die Unfallversicherung.
— Minister v. Koller hat, >vie die
Voss. Ztg." berichtet, gegenüber den Mel
dungen über Erschütterung seiner Stellung
in einem Telegramm an den Schriftsteller
Rudolf Stockvis aus Berlin, zur Zeit in
Frankfurt a M., erklärt: „Die Nachrich-
ten sind tendenziöse Erfindung, ich weiche
solchen Angriffen der Presse und Parteien
noch lange nicht "
Berlin, 30. April. Der „Reichsanzeiger"
meldet: Major von Miß mann ist
zum Gouverneur von Deutsch
O st a fri k a ernannt.
— Der Nachtragsetat, welchen
der Bundesrath am Montag angenommen
hat, sieht zur Eröffnung des Nordostsee
kanals den Betrag von 1 700 000 Jt. vor
— Als Reichskolonialapo
heker mit dem Range eines Sekonde-
leutnants ist nach einer Breslauer Meldung
der Apotheker G i e m s a aus Reiß e nach
Dar-es-Salaam berufen worden. — Ver
muthlich zur Anfertigung von Kolonial
rezepten.
— Zum Mitglied des Herren
hauses auf Lebenszeit ist Ritter-
gutsbesitzer Esbeck -Platen ernannt
worden.
— Zur Enthaltung von jeder Unter
stützung der Bewegung gegen die U m -
sturzvorlage fordert die „Kons. Corr."
ihre Gesinnungsgenossen im Lande auf, um
nicht die liberale demokratische Bewegung
gegen die Umsturzvorlage zu unterstützen.
— In maßgebenden Kreisen sieht man, wie
der „H. C." meldet, diesmal der Feier des
1. Mai mit sehr großem Interesse ent
gegen. Man erwartet zwar nicht, daß es
irgendwo zu nennenswerthen Ausschreitungen
in Deutschland kommen wird; aber man
ist doch sehr gespannt darauf, in welchem
Umfange an dem „Weltfeiertage" die
Arbeitsruhe eintreten wird. Wenn alle
dahingehenden sozialdemokratischen An-
kündigungen begründet wären, so würden
viele Tausende „Genossen" feiern; es hat
sich aber herausgestellt, daß einerseits die
Sozialdemokraten wieder einmal den Mund
gehörig vollgenommen haben, andererseits
hat eine Anzahl Arbeitgeber sich eines
anderen besonnen. Selbstverständlich wer
den die Behörden die zur Arbeit gehen
den Arbeiter in jeder Weise vor Be
lästigungen und Verhöhnungen durch
feiernde Sozialdemokraten schützen. Aber,
wie schon bemerkt, man glaubt nicht, daß
es zu Tumulten irgend welcher Art kom
men wird. Straßenumzüge, wie sie von
Anarchisten, Unabhängigen und Arbeits
losen wiederholentlich versucht worden sind,
lverden in keiner Weise geduldet werden.
Daß die Schulbehörden sämmtliche sozial-
demokratischen Gesuche um Freigabe des
E Unterrichts am 1. Mai kurzer Hand abge
lehnt haben, versteht sich von selbst. Die
Parole, die Schulkinder an diesem Tage
festlich zu kleiden, scheint übrigens eine
die
O^
Der
etzt.
bei
Tams:
dem
als absolut feuersichere aus Blech oder
einem Asbestgewebe anfertigen zu lassen.
Direktor Fritzsche hat gegen diese Berfü-
gung eine Klage beim Bezirksausschüsse
angestrengt, welche sich darauf stützt, daß
die thatsächlichen Voraussetzungen nicht
vorhanden seien, welche die Polizeibehörde
zum Erlasse der Verfügung berechtigt
haben würden. Der juristische Vertreter
Fritzsches bestreitet die Verpflichtung, die
feuersicheren Dekorationen herstellen zu
müssen, da große Theater solchen Vorschrif
ten nicht unterliegen. Hierdurch ist nun
die Streitfrage entstanden, was ist denn
“ s
äst allgemeine geworden zu sein, aus der
Mehrzahl aller größeren Städte liegen
derartige Aufforderungen vor.
— Die „Dtsch. Tgsztg." weist aus einer
ziffermäßigen und eingehenden Darstellung
nach, daß die gesammte deutsche Landwirth-
chaft bei Andauer des 1894er Preisties-
landes nicht mehr die Möglichkeit besitzt,
die insgesammt auf ihr lastenden 775
Millionen Hypotheken - Jahreszinsen und
das Lebensminimum der Betriebsinhaber
und ihrer Angehörigen zu erschwingen —
sie kann daher den allgemeinen Bankerott
nur noch im Wege neuer Schuldenauf-
nahme oder im Wege der Beraubung der
Substanz hinausschieben. Ein großer Fehler
liegt der Rechnung allerdings insofern zu
Grunde, als sie die großen und kleinen
Besitzer alle in einen Topf wirft und
summarisch sämmtliche Hektare Landes
gleichmäßig ihrer Berechnung zu Grunde
legt Es ist zweifellos, daß die Lebens
bedinguugen der ostelbischen Großgrund
besitzer ganz andere sind, als diejenigen
der kleinen Bauern. Der fleißige Käihner
und Bauer kann seinen Verpflichtungen mit
ihr nachkonimen, als der den lieben son
-röhnende Großherr.
Berlin, 30. April. Das bei Plymouth
untergegangene Schiff ist uunmehr, ivie
dem „B. L.-A." aus London telegraphirt
wird, als der dreimastige, in Danzig er
baute englische Schraubendampser „Marie"
recognoscirt; derselbe ist 580 Registertons
groß und auf der Rückfahrt von Dunker
que nach London gescheitert. Die gesammte
Mannschaft, 13 Personen, ist jedenfalls
ertrunken.
— In der Wohnung des Armeebischofs
Aßmann wurde in der Nacht zum Sonn
tag eingebrochen, wobei eine große Anzahl
wcrthvoller Gegenstände gestohlen wurden.
Der Bischof sichert eine Belohnung von
500—1000 Mk. für die unverletzte Wie
derherbeischaffung von Ring und Kreuz zu.
— Eine seltsame Streitfrage schwebt
z. Zeit zwischen dem Polizei-Präsidium und
dem Theaterdirektor Julius Fritzsche. Der
Polizei-Präsident behauptet, das „Theater
Unter den Linden" sei kein Theater, son
dern nur ein Versammlungsraum. In
Folge dessen hat der Direktor Fritzsche die
polizeiliche Verfügung erhalten, den beson
deren Vorschriften des § 74 der Polizei
Verordnung vom 31. Oktober 1889 Folge
zu leisten und binnen 8 Tagen die Roulissen
und sämmtliche Dekorationen des Theaters
eigentlich das „Theater Unter den Linden .
Ist es ein großes oder kleines Theater
oder ein Versammlungsraum, welche drei
Klassen die Bauordnung nur kennt. Er
steres kann es sein, da es über 1700 Per-
sonen faßt, ein kleines Theater ist es nicht
Iveil mehr als 800 Personen Platz darin
haben, und ein Versammlungsraum ist es
aus dem Grunde nicht, indem außer dem
Podium ein Schnürboden und eine Ver
senkung vorhanden ist. Fritzsche behauptet
als Kläger, daß die ganze Existenz-
frage des Th eaters erschüttert
werde. Dasselbe solle in Zukunft nur
Ausstattungszwecken dienen und abgesehen
davon, daß die Asbestdekorationen das
Dreifache kosten würden, so eignen sich der-
artige feuersicheren Gewebe nicht dazu, um
einen feinen und großartig wirkenden Effekt
zu erzielen. Ferner wird angeführt, daß
der s. Z. ausgestellte Bauschein auf ein
Theater" lautet, während jetzt der Polizei-
Präsident von einem „Etablissement" spricht.
In Folge dessen hat auch Direktor Fritzsche
das gerichtliche Gutachten des Professors
Dietrich von der technischen Hochschule
eingeholt, welches besagt, daß der § 74
der Polizeiverordnung auf dieses Theater
keine Anwendung finde und keine Gründe
vorhanden seien, warum dasselbe andere
Dekorationen anwenden soll, als alle an-
deren großen Theater. Dasselbe entspreche
den Vorschriften und gehe sogar in vielen
Punkten über die Vorschriften hinaus.
— Der Oberbürgermeister Zelle ist,
wie die „Volksztg " hört, vom Oberprä-
sidenten von Achenbach aufgefordert worden,
sich vom Stadtverordnetenvorsteher Dr.
Langerhans Auskunft darüber zu erbitten,
ivas er zur Ausführung des bekannten
Beschlusses der Stadtverordnetenoersamm-
lung gethan habe, und mann die Petition
wegen der Umsturzvorlage zur Absendung
gelangt sei.
Bromberg, 30. April. Das Schwur
gericht verurtheilte den Falschmünzer
Draeger, welcher im Dezember 1894,
wie damals gemeldet, falsche Zweimark-
und und Fünfinarkstücke in größerer Menge
herstellte, zu 4 Jahren Zuchthaus. Drae
ger hat früher bei der französischen Frem
denlegion und den Chasseurs d'Afrique in
Algier gedient. Auch in Holland und
Aus Camenz in Sachsen meldet das
„B. T.": Die bedeutende Kunstwollen-
fabrik von E. Herklotz ist total nieder
gebrannt. Der angerichtete Schaden ist
bedeutend.
Aus Wiesbaden meldet die „Voss. Ztg.
Im Befinden Gustav Freytags, der
seit 14 Tagen krank und seit 8 Tagen an
schwerer Lungenentzündung leidet, ist eine
Verschlimmerung eingetreten. Ein später
eingetroffenes Telegramm aus Wiesbaden
meldet, daß infolge der großen Herzschwäche
bei Gustav Freytag das Befinden sich sehr
verschlimmert hat. Deä Kranke kehrt nur
uvch auf Anruf ins Bewußtsein zurück
Amerika hat er sich aufgehalten.
Danzig, 29. April. Eine große Ver
sammlung von Mitgliedern st ä d t i s ch e r
Körperschaften und von Kaufleuten
verschiedener «Städte Westpreußens beschloß
einstimmig, an die Reichsregierung die
Bitte zu richten, den bimetallistischen Agi
tationen keinerlei Einfluß auf ihre Ent
schließungen zu gestatten, da die Gold
ivährung eine der ivichtigsten Grundlagen
unseres nationalen Wirthschaftslebens und
eine starke Stütze der politischen Macht
stellung Deutschlands sei.
GrcSIau, 30. April. Bei dem Brande
im Dorfe Brzezinka sind 65 Besitzungen
eingeäschert: nur der geringste Theil des
verlorenen Gutes ist versichert Zwei
Frauen und ein Knabe sind verbrannt.
Mehrere Personen iverden verinißt. 80
Familien sind obdachlos. Aus Oswierim
langten mehrere Wagen mit Lebensmitteln an.
Stach Meldungen der Morgenblätter aus
Eraz sind die Mur und Raab theilweise
aus ihren Ufern getreten und haben Aecker
und Wiesen unter Wasser gesetzt. Das
Dorf Gössendorf bei Graz ist überschwemmt.
Detmold, 30. April. Vorigen Donners
tag ist das vom Landtage beschlossene
R e g e n t s ch a f t s g e s e tz in der lippe-
scheu Gesetzsammlung mit der Unterschrift
des Prinzen Adolf versehen veröffentlicht
und damit in Kraft getreten. Gleichzeitig
ist den« Consistorialpräsidenten Steneberg
die Wahrnehmung der Geschäfte des Ka-
binetsministers und Regierungspräsidenten
übertragen. Durch die rasche Vollziehung
des Gesetzes hat Prinz Adolf in loyaler
Weise den Beweis geliefert, daß auf seiner
Seite keinerlei Absicht vorhanden ist, die
Biesterfelder Linie in ihren Rechten zu
verkürzen und daß dahingehende Ver
muthungen, welche man erklärlicherweise
auch auf ihn übertrug, unberechtigt sind.
Ueber das Zustandekommen des Gesetzes
herrscht (wie der „Rat. Ztg." geschrieben
wird) in« Lande unter allen Parteien und
Ständen ziemlich allgemeine Befriedigung.
Dessau, 1. Mai. Der Herzog stiftete
aus Anlaß seines Geburtstages ein Ehre n-
pichen für Arbeiter, welche 25
Jahre in einem und demselben Dienstver-
hältniß gestanden. Die Auszeichnung be
seht in einer silbernen Medaille,
Remschcio, 30. April Bei der heutigen
Stichwahl zum Reichstag ist Fisch deck
(Freij. Bolksp.) voraussichtlich mit 120u
stimmen Mehrheit gewählt worden.
Zivei Aerzte _ suchen ihn am Leben zu er
halten, doch ist wenig Hoffnung vorhanSen-
(Siehe Morgendepesche.)
Llidwigshafen, 30. April. Rechsanwalt
Zeter beging Selbstmord durch Er
hängen. Die Gründe sind unbekannt.
In den letzten Tagen wurde durch einen
Ingenieur eine Nivellirung des Terrains
für die zu erbauende Schmalspurbahn von
Neustadt über Cismar nach Grube vor
genommen und hofft mau, daß das Pro
jekt baldigst verwirklicht werden wird.
Steckbrieflich verfolgt wird der frühere
praktische Arzt Dr. Otto Klietsch zu
Neusseu a. H., der 1861 zu Homburg an
der Ohm geboren ist und dem zur Last
gelegt wird, 50 000 Mk. unterschlagen zu
haben. Der königlich bayrische Unter-
suchnngsrichter zu Frankenthal erläßt den
Steckbrief mit dem Hinweis, den p P-
Klietsch im Betretungsfalle au das nächste
bayrische Aintsgerichtsgefängniß abzuliefern.
Lüneburg, 29. April. Am Sonnabend
Nachmittag verbreitete sich in der Stadt
die Nachricht von einem schrecklichen
Unglück, das sich beim Abbruch des früher
Behrens'schen Hause am Markte zugetragen
habe. Der Einsturz des Gewölbes muß
zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags erfolgt
-ein. Die bei dem Abbruch beschäftigten
Maurer konnten ihrer Angabe zufolge keine
Ahnung davon haben, daß vermuthlich
während der Mittagszeit zwei 17jährige
Maurerlehrlinge, Meyer - Lüneburg und
Buhr-Neuhageu, sich in das Innere des
Gewölbes begeben hatten, vielleicht dor
der Ruhe zu pflegen, was um so meh
anzunehmen ist, als Buhr schon Bormit
tags dem Maurerpolier mitgetheilt hatte
daß er sich schlecht befände und Nachmit
tags wohl nicht zur Arbeit kommen lverde
Als man sich nun an das Abräumen de
Trümmer des zusammengestürzten Gewöl
des machte, ivurde zunächst ' nur Meye
mit zerschmetterten Gliedmaßen aufgefunden
Daß der Unfall noch ein zweites Opf«»
gefordert, daran dachte Nieinand. Erst ge
raume Zeit später ivurde Bnhr gesunden
leider als Leiche, in gebückter Stellnm
knieend mit zerschmetterter Schläfe. 'Rack
der behördlichen Aufnahme des Thatbe
standes an der Unglücksstätte wurde de>
Leichnam nach der Totenhalle am Wand
rahm geschafft, woselbst auch die gerichtlich«
Obduktion stattfinden wird. Der um«
Leben gekommene Buhr ist ver einzig«
Ueberlebende aus jener Familie i>
Neuhagen, die vor wenigen Jahren, einer
nach dem anderen, von der Diphtheritic
dahingerafft wurde.
Mit einem Dampfer aus dem Mittel-
meer kamen heute vier deutsche Flüchtlinge
der Frenidenlegion aus Tunis in Hamburg
an, welche dort drei Jahre gedient hatte»
und endlich, des schlimmen Druckes müde,
sich davongemacht hatten. Die Leute,
darunter auch ein Hamburger, schildern die
Behandlung in traurigster Weise. Der
eine Flüchtling hatte noch ein Jahr Ge
fängniß verbüßt.
Ärovinzielies.
Altona, 28. April. Der Mörder
Br eit rück hat zwar noch keine offizielle
Mittheilung von der Verwerfung feines
Revision erhalten, weil die amtliche Mel
dung des Reichsgerichts Erkenntnisses hier
noch nicht eingetroffen ist, doch scheint er
-zu ahnen, daß die Revision vergeblich ge
wesen, denn er ist äußerst niedergeschlaaen.
Wie die „Alt. Nachr." hören, wird sei»
Vertheidiger den ihm noch zustehenden An-
trag aus Einleitung des Wiederaufnahmt'
Verfahrens nicht stellen, weil ein solcher
ihm aussichtslos erscheint; das Einzige,
was^noch geschehen wird, ist die Absendung
eînes Gnadengesuches an den König. Einen«
Gerüchte zufolge wird der Vater Breilrück^
den Versuch machen, eine Audienz bei» 1
König zu erwirken und denselben persönlich
uni Begnadigung seines Sohnes zu bitte»-
Elmshorn, 28. April. Heute Nachmit'
tag tagte im „Holsteinischen Hof" eine
Generalversammlung des F o r t b j l d u ii g ^
ch ülervereins für Elmshorn. Herr
Rektvr Meyer erstattete als Vorsitzender
den Jahresbericht. Es sind von der Kgl-
Regierung nachträglich vro 1893,94 als
Subvention 243 Mk. 75 Pfg. bewilligt-
Außerdem wurden vom Kreisausschuß Aß
Mk. und als Staatsbeihülse 190 Mk. xt» 0
vom Creditverein u. s. w. verschieden^
Subventionen geleistet. Der Besuch der
Schüler war durchweg gut. Die M»'
gliederzahl des Vereins beträgt 75. Der
>tasfeiibest«i»d betrug 304 Mk. 53 Plck
Mit der Revision der Jahresrechuung i»» 1 *
den die ver reu Hauptlehrer Sörmann i»>®
Lehrer Wieck beauftragt. Die ausscheide"!
den Vorstandsmitglieder I. H. Sd)irf ei