ist, den einen Sinn wenigstens theilweise
durch den andern zu ersetzen, wofür der
hochentwickelte Tastsinn der Blinden ein
hervorragendes Beispiel bildet. Eben dieser
Tastsinn aber befähigt die Armen ganz be
sonders zur Ausübung der Massage, da
sie den geringsten fühlbaren Abweichungen
des Körpers von der normalen Beschaffen
heit mit vollendeter Sicherheit zu folgen
vermögen. Berücksichtigt man ferner, welche
wichtige Rolle das „ästhetische Moment"
bei der Massage spielt, und daß gerade
dieses ein häufiges Hinderniß für die Be
nutzung der wohlthuenden Kurmittel ist,
so wird man zugeben müssen, daß der
Patient unter der kunstgeübten Hand eines
Blinden Wohl bedacht ist. Doch auch dem
letzteren wird die Ausübung der Massage-
kunst in Folge der Dankbarkeit seiner
Klienten so manchen „Lichtblick" ins Dunkel
seines Daseins bringen.
— Etwas aus dem Gebiet unfreiwil
liger Komik: Inder „Kieler Zeitung"
berichtet der Kreisphsikus über die Gesund
heitsverhältnisse der Stadt Kiel im Monat
Februar 1895. In der Liste der Todes
fälle werden zivei Selbstmorde aufgeführt,
am Schluß aber folgt die Bemerkung:
„NB. Der zweite unter „Selbstmord" auf
geführte Fall ist eine Enthauptung." —
Im „Köln. Tg bl." zeigt W. H. Klein
an: „Zur Kanarienzucht empfehle Hähne,
Weibchen und Vorsänger meines präm.
Knorr- und Hohlrollerstammes, sowie zwei
dalmatiner Tigerhündinnen, spottbillig."
(Gerade zur Kanarienzucht dürften Tiger
hündinnen wenig geeignet sein!) — Die
„Hamburger Fr. Pr." (Nr. 655)
schreibt: „Bekanntlich wurde am ersten
dieses Monats in der Hansastraße das
Dienstmädchen A. S., als dieselbe gegen
7 Uhr Morgens vor die Hausthür trat,
um einen Ascheimer hereinzuholen, von
einem Unbekannten überfallen und durch
eine Anzahl Schläge mittelst eines Hack
messers am Kopf schwer verwundet. Der
Thäter war aus unbekannten Grün
den entflohen."
Prachtvolles Deutsch findet sich in
einem neuerdings mitgetheilten Reichs
gerichtserkenntniß: „Der Haus-
diener W. hatte ein Faß Bier aus dem
Keller seines Dienstherrn gestohlen, in seine
Wohnung gebracht und dort mit seinem
Freunde R., der den Diebstahl kannte,
ohne jedoch daran betheiligt zu sein, aus
getrunken. R. wurde wegen Hehlerei ver-
urtheilt. Auf die Revision des R. hob
das Reichsgericht das erste Urtheil auf,
indem es ausführte: R. hatte in keinem
Augenblick die Verfügungsgewalt über das
Bier, sondern er hob nur dessen selb
ständige Existenz durch Genuß auf, inso
weit ihm W. es zu diesem Zwecke überließ.
Wie ausdrücklich festgestellt ist, kaufte er
auch nicht das Bier, denn er hat nichts
dafür bezahlt. Der bloße Mitgenuß ist,
während der auf strafbare Weise Erwer-
bende die Verfügungsgewalt behält, kein
Ansichbringen des Deliktsobjekts." (! !)"
— Folgende musikalisch e Liebes
geschichte erzählt die russische „Musik-
zeitung": Mollberger: „Was sagen Sie
dazu, daß die Gräfin X. ihren Clavier-
lehrer geheirathet hat?" — Durmeier:
Der Schlaumeier nahte ihr mit Beethöv-
lichkeit, wurde immer m ozärtlicher, und
als sie durch Liebeshändel haynmäßig
in ihn vernarrt war, wurde der alte Graf
überlisztet. Jetzt schaukelt er bereits
Mendelsöhnch en auf den Knien.
— Verliebt. Sie: „ . . . Es ist mir
eine Mücke ins Auge gekommen!" — Er:
„O, welch göttlicher Tod."
— Pech. Student Bierke: „Theurer-
Sohn, was ist Dir denn blos?" — Stu
dent Pump: „Bierke, denke Dir, ich hab'
nach Hause geschrieben, meine Lampe wäre
geplatzt, jetzt, wo ich so zum Examen
paukte, sie sollten mir rasch 20 Ji zu 'ner
guten Lampe schicken — schicken Sie mir
'ne Lampe!"
X Literatur.
— Hundertundfünfzig Millionen
Mark und vielleicht noch eine Kleinigkeit mehr
kostet der Nordostseekanal. Aber das Interesse
des deutschen Handels und der Schutz -unserer
Küsten verlangten schon lauge gebieterisch die
kürzere Verbindung der beiden deutschen Meere,
der Nord- und Ostsee. Nach den Alisführungen
von Friedrich Egers im neuesten Hefte (21) der
im Verlage des Deutschen Verlagshauses Bong u.
Co. in Berlin W. erscheinenden Zeitschrift „Für
Alle Welt" ist der Wunsch, diese Verbindung durch
eine künstliche Wasserstraße hergestellt zu sehen,
viel älter, als das neue deutsche Reich, aber eben
dessen Kraftsülle erst hat den Wunsch in die That
umgesetzt. An die zwanzig Projekte zählt der
Historiker, die für die Verbindung beider Meere
schon seit seit dem sechzehnten Jahrhundert auf
tauchten- Zuletzt war es im Jahre 1869 der
norddeutsche Reichstag, der den Plan erörterte,
der Ausführung aber nicht näher brachte. Erst
in den achtziger Jahren gewann die weit aus
bauende Idee festere Formen. Die Trace des
Kanals wurde nach mancherlei Aenderungen schließ
lich in einer Länge von achtundneunzig Kilometern
zwischen Holtenau in der Kieler Bucht über Rends
burg in südwestlichem Zuge nach dem oberhalb
Hamburg gelegenen Brunsbüttel festgelegt. Das
große Werk, dessen Kosten das Königreich Preußen,
als der zunächst und niit seinem Grund und
Boden interessirte Bundesstaat, zu einem Drittel
zu tragen hat, geht jetzt seiner Vollendung ent-
geg n und soll noch in diesem Jahre dem Ver
kehr übergeben werden. — Die interessante Dar
stellung der einzelnen Anlagen dcS Nord- und
Ostseekanals wird in der genannten Zeitschrift
durch reichhaltige, in hochkünstlerischer Form in
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