— Auch Don den Kosaken kann
:an lernen. So berichtet Dr. Pasch
>ff, welcher sein Leben unter diesen zu
bracht, über ein einfaches Verfahren
ie die Kosaken frische Wunden in ein
cher Weise heilen. Dies geschieht dadurch
ifj man die Wunde sich mit einer Schicht
iner Asche, die durch Verbrennen von
was Baumwollstoff oder Leinwand be
itet ist, verbinden läßt. Die Asche soll
h mit dem Blut vermischen und bildet
idurch einen schützenden Schorf, unter
nn die Wunde sehr schnell und gut heilt
us seiner eigenen Praxis giebt Dr. Pasch
ff an, daß unter 28 Schnitt-, Stich
ier sonstigen Wunden, die mit derartiger
sche behandelt wurden, 26 ohne die ge>
ngste Eiterung sehr schnell geheilt wurden,
s empfiehlt sich jedoch, schmutzig aussehende
îunden vorher vollständig sauber zu rei
igen und sie dann erst nach obigem Ver-
hren zu behandeln. (Mitgetheilt vom
atent- und technischen Bureau von Richard
iiders in Görlitz.)
— Welch wichtigen Faktor die Streich
ilzchea im volkswirthschaftlichen Leben
nnehmen, geht aus den Angaben eines
iglischen Statistikers hervor, der, wie
a» Patent- und technische Bureau von
nchard Lüders in Görlitz mittheilt, den
[glichen Verbrauch Europas an Streich-
ölzchen auf 2 Milliarden angiebt. Be-
ichnet man das Gewicht eines Streich-
Slzchens nur mit '/,» Gramm, so ergiebt
is für die eben erwähnte Verbrauchs-
ihl das respektable Gewicht von 200000
ilogramm. Nach der weiteren Angabe
ieses Statistikers verbraucht Deutschland
erhältnißmäßig am meisten Streichhölz-
ien, denn es beträgt die durchschnittliche
iglich Verbrauchszahl pro Kopf in Deutsch-
md 12, in Belgien 9, in England 8 und
t Frankreich sogar nur 6 Stück. Es
erbraucht mithin ein Deutscher im Durch-
hnitt gerade noch einmal so viel Streich-
ölzchcn als ein Franzose.
— Zwei Professoren. Der be-
ühmte Heidelberger Chemiker, Robert
lunsen, der am Sonntag seinen 85.
Geburtstag feierte, war, wie der „Franks,
stg" geschrieben wird, in seiner Lehr-
hätigkeit von großer Liebenswürdigkeit
nd Jovialität. Ueberflüssige Devotions-
ezeugungen mochte er durchaus nicht
riden. Sobald es einem seiner Studenten
eifiel, den Gelehrten mit „Excellenz" an-
usprechen, erwiderte Bunsen ironisch:
Euer Hochwohlgeboren befehlen?" Einen
rgötzlichen Gegensatz zu der Bescheidenheit
es weltberühmten Chemikers bildet die
kigenart eines namhaften Vertreters der
Geisteswissenschaften" an der Ruperto
sarola. Kommt da ein Amerikaner übers
.roße Wasser herüber und geht schnurstracks
n die Wohnung des gelehrten Mannes.
Ich wünsche Ihre Vorlesung zu hören,
?err Professor." — „Schön, aber merken
sie sich, ich bin Geheimrath und Exzellenz!"
autet die Antwort. — Einst wurde ber
einigen Exzellenz die Schusterrechnung
iräsentirt, welche die Aufschrift trug: für
?errn Professor Dr. L „Hören Sie mal",
äßt sich die Leuchte vernehmen, „da muß
in Irrthum vorwalten. Meines Wissens
xistirt in Heidelberg kein Profeffor Dr. 1.
Wohl aber ist mir bekannt, daß Seine
Exzellenz der Herr Geheimrath
professor Dr. I. bei Ihnen seine Schuhe
nachen läßt. Also schreiben Sie eine neue
Rechnung. Die soll bezahlt werden."
— Die gute Tochter. Das „Wiener
Lgbl." erzählt folgendes Geschichtchen
Bitterkalte Winternacht. Auf der Wiener
Kingstraße ist es wie ausgestorben. Ver
nnzelte Fußgänger mit aufgestelltem Rock
kragen und tief in die Schulter gezogenen
Topf, die Hände in den Paletottaschen,
suchen aus, um alsbald in einer der Sei
:enstraßen zu verschwinden. Vor dem
Zmperial-Hotel steht ein unnummerirter
Fiaker. Der Kutscher, ein ältlicher Mann
mit etwas vertrunkenem Gesicht, sitzt ver
nunimt und dicht eingewickelt auf dem Bock,
wie in einem Schaukelstuhl zurückgelehnt,
:r spitzt die Lippen und pfeift den Refrain
vor sich hin: „Ja, von an urnd'lich'n
Weana, Da kann Aner no' was lerna."
— Ein Mann mit einer Vortenmütze auf
dem Kopfe tritt eilig aus dem Thor und
giebt dem Kutscher einen freundschaftlichen
Pfuff: „Dei' Herrschaft kommt!" Der Fi
aker richtet sich auf und beugt sich vor,
um in den Flur des Hotels sehen zu können.
— Ja sie kommen. — Ein junger Mensch,
hohlwangig, blasirt, übernächtig — glän
zender Cylinderhut, lange schlürfende Lack
schuhe, der Pelz allerletzten Zuschnitts. —
Reben, oder etwas vor ihm trippelt eine
kleine Blondine, Sealskin-Jacke mit bau
schigem Achseltheil; man hört die Seide
der Unterkleider bei jedem ihrer kurzen
Schritte rauschen, ein dünnes Regcnschirm-
chen mit vergoldeter Krücke im Arm, eine
Wolke starken Parfüms. Etwas vom Theater.
— Ihr Cavalier läßt sich vom Nacht
portier noch Feuer geben für seine Ciga-
rette und sncht dabei in der Tasche nach
Kleingeld. Die kleine Balleteuse hat sich
inzwischen dem Kutscher, der die Decken
von den Pferderücken zieht, genähert. „Gelt,
kalt ist's — schau, daß wir z' Haus' kom
men! Da hast!" Sie steckt ihm, ohne
daß es ihr Begleiter bemerkt, einen ;n
sammengefalteten „Fünfer" zu.
sie ihr blitzblankes Stiefelchen auf den
Tritt des Wagens, der sich ein wenig in
den Federn schaukelt, der Verehrer folgt
ihr, der Kutscher schnalzt mit der Zunge.
— „Gutherzig sind sie Alle", sagt ein
berühmter Dichter . . . „es ist brav von
der Kleinen, daß sie ihrem Vater ein splen
dides Trinkgeld giebt."
- Der verstorbene Frhr. v. Schorlemer
Alst befand sich einstmals im Gespräch
mit dem gleichfalls verstorbenen Herrn
Krupp, als ein Beiden bekannter Herr
hinzutrat und fragte: „Darf ich die
Majestäten in Ihrem Gespräch stören?"
— „Was heißt Majestäten?" sagte Herr
v. Schorlemer. — „Nun ja", war die
Antwort, „Bauernkönig und Kanonenkönig".
Die „beiden Majestäten mußten herz-
lich lachen; v. Schorlemer aber meinte:
„Dann fehlt uns bloß noch ein Bierkönig,
z. B. Herr Sedlmayer, dann wäre ja ein
Skat von falschen Königen fertig."
- Steingut und andere Geschirre solle»
rhr dauerhaft werden und ihre Glasur
ehr gut halten, wenn man sie im neuen
Zustande, noch ehe sie gebrauch werden,
in gewöhnlicher gut gesetzter Lauge von
Holzasche zwei Stunden lang aussiedet und
darin erkalten läßt.
Nachklänge
eines schwerhörig und schwermüthig Gewordenen.
Gott sei Dank, nun wird es besser und die Sind
fluth ist am Ende;
Es beginnt sich dasGewässer zu verlieren im Gelände.
Katarakte von Gesängen, Wasserfälle von Gedichten
Aller Metra, aller Längen drohten jäh uns zu
vernichten.
Welch' Gewimmel von Poeten! Und sie rückten
an mit Verve —
Jede Klaffe ist vertreten bis zu der Ersatzreserve.
Alle streben sie, der Leyer Jubeltöne zu entlocken,
Von dem Jüngling, Namens Schultze, hinter'ni
Ohre noch nicht trocken,
Bis zum Dichterjubelgreise dort im Musenaus-
tragstübel —
Jeder macht aus seine Weise uns nach seinen
Kräften übel.
Aber tausend Male schlimmer als der Ton der
Musikanten
Ist das lyrische Gewimmer und Gequiek der
Dilettanten.
Weh', wenn Schwäger und Gevatter erst den
Pegasus erklettern
Und mißtönig ihr Geschnatter in die blauen Lüfte
schmettern!
Wehe, wenn der unbescholte Bürger greift mit
beiden Tatzen
In die Laute, in die gold'ne, um ein Lied uns
vorzukratzen.
Nicht, daß er zu fragen hätte nach dem steifen
Brauch der Innung;
Was ihm abgehn mag an Glätte, das ersetzt er
durch Gesinnung.
Nein, er haßt den Zopf der Regeln und den
Silbenzwang, den todten.
Der ihn hindert, sich zu flegeln, wie das Herz es
ihm geboten.
Und wie Jeder greift zum Eimer, droht der Nach
barschaft ein Feuer,
Also wächst die Zahl der Reimer unerhört und
ungeheuer.
Und sie dichten ungezwungen! Wie beim Bau
des Thurms zu Babel
Reden stein hundert Zungen und in allen miserabel.
Gießen zu des Tages Feier grausam, ohne zu
ermüden.
Ueber uns wie Wasserspeier eine Fluth von
Plattitüden.
Doch nun ist der Rausch gewichen — Alles hat
einmal ein Ende —
Und man hängt die fürchterlichen Dichterharf-n
an die Wände.
Was soeben noch unbändig stand in flammender
Empörung,
Das benimmt sich ganz verständig, ohne Spur
von Geistesstörung.
Höflich sind die „Patrioten", die voll heil'gen
Zorns gewesen;
Einige der größten Knoten sieht man gar im
„Knigge" lesen.
Und man wird in wenig Tagen leben ganz nach
Vätersitten;
Kein Zukünftiger wird fragen, was in dieser Zeit
wir litten.
Wie Entrüstungsdithyramben über uns herein
gepoltert,
Wie man uns mit schlechten Jamben und Trochäen
hat gefoltert.
Gott sei Dank! Es ist vergangen! Da wir nahe
am Ertrinken,
Hat das Wasser angefangen, ganz allmählich doch
zu sinken.
Und nach Tagen der Beklemmung jauchzen wir
bei vollen Flaschen.
Daß die große Ueberschwemmung uns nicht hat
hinweggewaschen;
Daß uns hat verschont die Welle, daß die Fluth
uns nicht begraben —
Wenn auch uns're Trommelfelle Schreckliches er
duldet haben.
(Frkf. Ztg.) i). S. (Stuttgart).
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H. Poppe jun. und H. Petersen (Reimers Nächst.).
— Die Zahl der Vereine ist jüngst durch einen
ganz zeitgemäßen, dem „Deutschen Erfinder-Verein"
vermehrt worden. Derselbe ist aus der Noth
wendigkeit entstanden, Gewerbetreibende und
Industrielle zur fachgemäßen Ausnutzung ihrer
Geistesproducte zusammen zu schließen und ein
Gegengewicht zu bilden gegen betrügerische Aus
beutung der „Erfinder" von Seiten gewinn
süchtiger und gewissenloser Rathgeber. Er will
nur für thatsächlich neue und nach gewissenhafter
Prüfung auch wirklich Ansicht auf Verwerthung
bietende Erfindungen eintreten und sich durch
Verschaffung von Patenten schützen. Dadurch
werden zu optimistischen Erfindern viele »»nöthige
Ausgaben erspart. Dem fach- und sachkundigen
Vorstande steht ein juristisch gebildeter u. praktisch
erprobter Generalsekretär zur Seite und ein
eigenes Vereinsorgan wird über ganz Deutschland
verbreitet. Daß diese jüngste Vereinsbildung
einem wirklichen Bedürfnisse entspricht, beweist der
Umstand, daß der Verein, obwohl er erst vor
drei Wochen gegründet wurde, bereits weit über
100 Mitglieder in allen Theilen Deutschlands
zählt. Der Verein wird sich auch an der Berliner
Gewerbeausstellung von 1896 betheiligen, um
aller Welt ein Bild des heutigen Erfindungs
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