Männer" wieder zur Vernunft zu bringen.
Am Mittwoch versagte dieses Heilmittel
vollkommen. Der 3. Strafkammer wurde
der Hausdiener Meyhöfer vorgeführt, wel
cher s. Z. einen Ausbruch aus dem Ge
fängniß verübt hatte und sich nun wegen
Meuterei verantworten sollte. Der Ange
klagte betrat theils lachend, theils lärmend
den Gcrichtssaal und amüsirte sich damit,
daß er immer wieder mit Stentorstimme
in den Saal rief: „Kellner, bringen Sie
ein Glas Bier!" Alle Versuche ihn
zur Ruhe zu bringen, mißlangen; der An
geklagte wurde immer lebendiger, fiel einem
Leidensgenossen auf der Anklagebank um
den Hals und rief ihm fröhlich zu- „Bru
derherz, wir wollen uns Brüderschaft
trinken!" Dann wandte er sich an den
Gerichtsdiener und herrschte ihn an:
„Portier, ein Glas Bier!" Es blieb dem
Gerichtshof nichts übrig, als den Ange
klagten in das Untersuchungsgefängniß
zurück zu schicken und dem Anstaltsarzt
das Weitere zu überlassen. Der Staats
anwalt hob hervor, daß derartige Fälle
jetzt an der Tagesordnung sind.
Eisenach, 5. Aprii. Bis jetzt wurden
für Casselmann (freis. Volksp.) 3421,
Roesicke (Bund der Landwirthe) 2663,
Pätzold (Solialdemokrat) 2608, Riemann
(Antisemit) 2285 und Eckels (natl.) 1861
Stimmen gezählt. Wahrscheinlich findet
eine Stichwahl zwischen dem Kandidaten
der freisinnigen Volkspartei und dem des
Bundes der Landwirthc statt.
Berechtigtes Aufsehen in juristischen
Kreisen erregt ein Kompetenzkonflikt zwi
schen dem Redakteur der in Erfurt er
scheinenden sozialdemokratischen „Thüringer
Tribüne", Gustav Hülle, und dem Ersten
Staatsanwalt in Erfurt, Lorenz, wel
cher am 5. April vor dem Oberverwal
tungsgericht zum Austrag gelangt. In
einer Verhandlung gegen Hülle am 20.
November 1893 hatte Lorenz Hülle einen
gewerbsmäßigen Ehrabschneider genannt.
Zittau, 3. April. Gestern trank ein
hiesiger Militärarzt aus Versehen Car
bol und starb nach kurzer Zeit.
Pieschen, 5. April. Fünfundzwanzig
von der Kontrolversammlung heimkehrende
Bauernburschen überfielen den Gendarm
Soboczpnski in Brzezie und verletzten ihn
lebensgefährlich.
In Bruchsal wurden zwei Schüler des
Gymnasiums, die sich absichtlich der öffent
lichen Bismarckfeier fern gehalten
hatten, mit 12 Stunden Karzer
e st r a f t. Auf Beschwerde der Eltern
hat der Oberschulrath die Strafe wieder
aufgehoben.
Greiz, 4. April. Das „Greizer Tgbl."
bringt folgende bezeichnende Mittheilung
über die Bismarckfeier in Reichenbach.
Bei dem Freudenfeuer am Sonntag wur
den 14 Klafter Holz verwendet; einzelne
Scheite trugen die Namen der
Abgeordneten, welche gegen die Ehrung
Bismarcks gestimmt hatten. — Ob diese
Feier eine offizielle war, ist lnicht ange
geben.
Aus dem Fürstenthum Reich ä. L. wird
ein Erlaß gemeldet, in dem wir, wie an
dere Blätter, anfänglich ein Versehen eines
mangelhaft unterrichteten Berichterstatters
vermutheten, der sich aber thatsächlich im
„Amts- und Verordnungsblatt" des Fürsten
thums in folgender Form findet: „Seine
Hochfürstliche Durchlaucht der Fürst haben
den Hofmarschall und Flügeladjutanten
Major Freiherrn Titz von Titzenhofer
zum Oberst à la suite des vormal i -
gen fürstlich reußischen Bun-
descon^tingents Allergnädigst zu er
nennen geruht."
Hamburg, 3. April. Die größte Sal-
aeter-Ladung aus Chile traf gestern mit
dem englischen Dampfer „Strathgarrh"
hier mit 6600 Tons ein. Es ist dies
das größte Quantum, welches jemals in
einem Schiffe nach Hamburg gekommen ist.
Hamburg ist zur Zeit der größte Salpeter
Hülle klagte daraufhin wegen Beleidigung,
doch wurde die Klage vom Erfurter Amts
gerichte abgewiesen, worauf sich Hülle an
das Landgericht zu Erfurt wandte, welches
die Klage annahm und an das Schöffen
gericht verwies. Ehe jedsch Termin statt
fand, bestritt Lorenz im Juni v. I. die
Kompetenz des Gerichts. Nunmehr wird
das Obcrverwaltungsgericht zu entscheiden
haben, ob der beleidigte sozialdemokratische
Redakteur sein Recht gesetzlich suchen kann
Hülle wird durch Rechtsanwalt Heine ver
treten.
Frankfurt a. M., 5. April. Heute Nacht
starb in Folge eines Schlaganfalles
der hiesige Rechtsanwalt August Becker.
Kurz nach seinem Tode erschoß sich seine
junge Frau, weil sie ohne ihren Mann
nicht weiter leben wollte.
Magdeburg, 3. April. Die Lehrer A
Schröder und G. Helnicke von hier, die
Vorstandsmitglieder des Preußischen Lau
des-Lehrervereins sind, haben dieser
Tage eine Audienz beim Finanzminister
Dr. Miguel gehabt, um demselben den
sehnlichen Wunsch der preußischen Lehrer
schaft in Bezug aus ein Besoldungsgesetz
vorzutragen. Der Minister hat angesichts
der gespannten finanziellen Verhältnisse
auf bessere Zeiten vertröstet.
Kassel, 4. April. Der Provinzial
Steuerdirektor, Geheimrath Peine
wurde heute durch einen großen Bierwagen
dessen Pferde wild geworden, überfahren
und getödtet.
Hagen, 2. April. In vergangener Nacht
wurde hier der „Köln. Bolksztg." zufolge
ouf der Kölnerstraße ein Concertunter
nehmer aus Bochum, welcher in einem
hiesigen Restaurationslokol mit einer Da-
men-Gesellschaft Concerte veranstalte, im
Streite mit drei jungen Burschen durch
einen Messerstich in die Brust so
schiver verletzt, daß er bald darauf seinen
Geist ausgab. Die drei Burschen wurden
verhaftet.
zu spenden, welche das Denkmal, das man
Heinrich Heine in Düsseldorf errichten wollte,
gekostet haben würde. Aber der Plan zerschlug
sich, wie man weiß. Und so hat denn die
hohe Frau in ihrem Sonnen- und Lorbeer
parke auf Corfu, wo sie eifrig das Studium
der griechischen Sprache betrieb, Heinrich
Heine ein schönes, von Meister E. Herter in
Berlin stammendes Denkmal errichtet. Ihn
hat sic dort verewigt und außer ihm nur
noch Einen, den jugendlichen „Achilles" von
Oesterreich, den Kronprinzen Rudolf, ihren
Sohn, dessen Züge man in dem Marmorkopfe
wieder erkennt, welcher Griechenland zugekehrt
ist. Aber noch schärfer beleuchtet die Schwärmerei
der Kaiserin für Heinrich Heine die Steife
welche die hohe Frau nach Hamburg unter
nahm. Sic besuchte dort die alte überlebende
Schwester des Dichters, Frau Embden, und
sprach stundenlang mit ihr über das Leben
des Verewigten, ließ sich die Briefe des
Bruders der alten Dame zeige», und verließ
mit warmem Händedrucke die Frau, welche
in ihrem Bruder mit hochgeehrt wurde. Von
dieser Kaiserin gilt ganz das Wort: „Es
soll der König mit dem Dichter gehen, denn
b,.idc stehen auf der Menschheit Höhen!" und
von Kaiser Franz Fosef hofft Oesterreich,
daß es noch lauge weiter von ihm regiert
werden möchte!
End e.
Jmportplatz und betrug im letzten Jahre
der Werth über 54 Millionen Alk.
Hamburg, 5. April. Den „Hamb.
Nachr." zufolge beträgt die Zahl der in
den drei Tagen vom 31. März bis 2.
April beim Fürsten Bismarck eingelaufenen
Telegrammv 8390, deren Wortzahl sich
auf 277,697 beläuft. Die Zahl der
Briefe wird auf 50,000, die der Postkarten
auf 110—120,000 geschätzt.
In Hamburg sind 7000 Mk für ein
Bismarckdenkmal auf dem Knivsberge
an der Gjennerbucht in Nordschleswig
gezeichnet.
Provinzielles.
Kiel, 3. April. Der letzte Damm des
Nordostsee-Kanals, der hier noch die
Leie Durchfahrt hinderte, wurde gestern
durchstochen.
In Husum verstarb im 72. Lebensjahre
der frühere Bahnhofsverwalter auf Jübeck
H. Jasker, ein in der ganzen Provinz
bekannter und beliebter Mann.
Aus Nordschleswig, 4. April. Das
ziemlich starke Gewitter, daß wir am
letzten Sonntag-Nachmittag hier hatten
führte eine Wasserhose über das Dorn
Abel, die an der neu aufgeführten
Scheune des Hufners A. H a t t e s e n
ziemlich arge Verwüstungen anrichtete
Kolossale Thore, mit Eisen beschlagen und
auf eisernen Rädern laufend, wurden
ganz aufgehobenundweithin
geschleudert, wobei der eiserne Be
schlag natürlich stark gebogen wurde,
der Schetine konnte sich niemand wegen
des umherfliegenden Strohs und Heues
aufhalten.
Am Sonnabend-Abend ist dem Postboten
Schack aus Süderbrarup in Boel oder
auf dem Wege nach Süderbrarup ein
Postbeutel mit 500 Mk. Inhalt in barem
Gelde geraubt worden. Das Geld sollte
von der Postagentur in Boel an das
Hauptamt in Süderbrarup abgeliefert
werden und war dem Postboten zur Be
förderung übergeben worden. Die ange
stellte Untersuchung hat bisher keinen Er
folg gehabt.
Bei dem P o st r a u b , der in der Nacht
zum 30. März au der Personenpost von
Sonderburg nach Gravenstein während der
Fahrt ausgeführt wurde, ist, nach einer
an die hiesige Polizeibehörde gelangten
Mittheilung ein Geldbrief entwendet, der
2 Stück oberschlesische Eisenindustrieaktien
a 1000 Mk. Nr. 2864 und 2865, sowie
3 Stück oberschlesische Eisenbahnbedarfsaktien
zu 200 Thaler, Nr. 11 463, 4939 und
6847 enthielt. Der That verdächtig er
scheint ein getvisser Christian Frederik
Hansen, vermuthlich identisch mit einem
in Kolbing entsprungenen Sträfling Jung
der am 13. April 1863 in Kopenhagen
geboren, mittelgroß und kräftig gebaut ist
er hat blasses, hageres Gesicht, dünnen
Schnurrbart und mittelblondes Haar, spricht
deutsch und dänisch; oder der Tischlergeselle
Peter Lorenz Thomsen, geb. 15. Juli 185
zu Norburg, 1,75 Meter groß; dunkel
blondes, etwas grauenielirtes Haar, wenig
Backenbart, etwas Schnurrbart, spricht
ebenfalls deutsch und dänisch. Auf Er
greifung des Thäters ist eine Belohnung
von 300 Mk. ausgesetzt.
Sonderburg, 5. April. (F. N.) Merk-
würdige Resultate haben sich infolge des
Bauktrachs mit Rücksicht auf die Vermögens-
Verhältnisse mancher Leute herausgestellt,
indem es sich gezeigt hat, daß mancher
besser situirt war, als allgemein angenommen
wurde. Es soll uns garnicht wundern,
wenn infolge des Bankkrachs noch Leute
mit der Steuerbehörde in Konflikt gerathen.
Für ärmere Leute indeß, die im Besitz
von Aktien sind, bleibt das Fallissement
immer noch verhängnißvoll, und es dürfte
gewiß als sehr wünschenswerth bezeichnet
werden, wenn mit dem Einziehen des
Restbetrages der Aktie mit möglichster
Schonung vorgegangen würde. Die ein
zelnen Theile unseres Kreises scheinen sehr
verschieden an dem Krach betheiligt zu sein.
Während wir einerseits erfahren, daß eini
ge Landgemeinden wenig oder gar keine
direkte Verbindung mit der Bank hatten,
hören wir andererseits daß einige Gemeinden
darunter recht kleine, mit Summen von
50 000 bis 150 000 Mk. betheiligl sind.
Bei dem mäßigen Stand der Landwirth-
Ichaft sind das Zahlen, die nicht so bald
zu verschmerzen sein dürften. Doch giebt
ich die Bevölkerung der Hoffnung hin,
daß beim Eintreiben von Wechselschulden
mit möglichster Rücksicht vorgegangen
werden möchte, da unter den jetzigen er
schütterten Kreditverhältnissen die Beschaf
fung von Geld bedeutend erschwert ist.
Garding, 3. April. Auf Einladung des
Bundes der Landwirthe hatten sich gestern
ungefähr 170 Personen im Lokale der Frau
Nootbaar zusammengefunden. Zunächst er
griff der Provinzial-Vorsitzeude von Buch-
waldt-Rögen das Wort. Derselbe schilderte
die Noth der Landwirthe, für die unbe
dingt Abhülfe geschaffen werden müsse;
einem großen Theil dieser allgemein ge
haltenen Schilderungen konnte man getrost
zustimmen. Eine schwierigere und gerade
unseren Landwirthcn gegenüber undankbare
Aufgabe hatte der zweite Redner, Dr.
Plönnis, der nun mit den speziellen Forde
rungen des Bundes herausrückte und diese
zu begründen suchte. Dieser mußte sich
vom Amtsvorsteher Tönnics - Kirchspiel
Garding in wesentlichen Punkten verschiedene
Berichtigungen gefallen lassen. Tönnies
schilderte unter Anderem die Undurchführ
barkeit des vom Bunde geforderten An
träges Kanitz, die Vortheile der jetzigen
Währung gegenüber der verlangten Doppel
währung und zeigte speziell, in welche
schlimme Lage die hiesigen viehgräsenden
Landwirthe gerathen würden, wenn jede
Bieheinfuhr aus Dänemark und anderen
Ländern, wie der Bund der Landivirthe
eS bekanntlich verlangt, verboten würde
Selbst wenn es im Laufe der Jahre ge
lingen sollte, den Bedarf an Magervieh zu
decken, würde die Uebergangszeit genügen
viele Gräser durch das rapide Steigen der
Magerviehpreise zu ruiniren. Schließlich
nahm noch Chr. Dircks das Wort, um zu
erklären, daß Niemand die schlimme Lage
der Landwirthe leugne und daß kein ver
nünftiger Mensch etwas dagegen einwenden
könne, wenn sich die Landwirthe zur Ver
tretung ihrer Interessen zusammenschlössen
Der Bund der Landwirthe müsse aber so
lange bekämpft werden, als er Forderungen
auf seine Fahne schreibe, die mit dem
Allgemeinwohl unvereinbar und
deshalb verwerflich und undurch
führ bar seien. Der Antrag Kam:
mit seiner staatlichen Versorgung der Land
Wirthe steuere unzweifelhaft in sozialistischem
Fahrwasser und müsse unbedingt andere
nicht minder nothleidende BevölkerungS
klaffen und Geiverbe zu einer gleichen Be
gehrlichkeit aufreizen, die der Staat nie
und nimmer erfüllen könne. — Wie zu
erwarten stand, ivar der Erfolg der Ver
sammlung für den Bund der Landwirthe
kein gerade ermuthigender, — wir haben
nicht bemerkt, daß Neuanmeldungen zum
Eintritt erfolgt sind. (Eid. u. Stapelh. W.
Schleswig, 4. April. Nachdem im
Eckeruförder Kreistage der Antrag des
Herrn Petersen-Möhlhorst auf Bau einer
vollspurigen Eisenbahn von Eckernförde
nach Owschlag, für welche der Kreistag
250000 Mk. bewilligen sollte, gefallen und
damit die Ausführung dieses Projekts so
gut wie aussichtslos geworden ist, ist bei
den Bewohnern des Amtes Hütten, deren
Landwirthschast an dem Bau einer Bahn
ein sehr großes materielles Interesse Hut,
der Gedanke lebendig geworden, sich um
ein Bahnprojekt Eckernförde-Schleswig, das
Amt Hütten durchquert, zu bemühen, ul
um den Ausbau einer Linie Eckernförde-
Osterby - Hütten-Ascheffel-Brekendorf-Lotturf-
Selk-Schleswig. Um diesen Plan zu fördern
hatte auf gestern Nachmittag Herr Amts
Vorsteher Robbert - Hütten Vertreter der
interessirten Ortschaften nach Ascheffel ge
laden. Das Interesse an der Bahn be
kündete sich dadurch, daß in der Ver
sammlung beim Gastwirth Marth
Stadt Eckernförde durch Vertreter des
Magistrats und des Stadtverordneten
collegiums, das Landrathsamt Eckernförde
durch Herrn Reg.-Assessor Dr. Juzi, die
Stadt Schleswig durch die Mitglieder des
geschäftsführenden Ausschusses des Eisen
bahncomitees, und die dazwischen liegenden
Landgemeinden meistens durch die Ge
meindevorsteher und sonstige angesehene
Gemeindeinitglieder vertreten waren. Ter
Einberufer Herr Robbert, konnte nut-
lhäiîen, Vaß Ver Herr Landrail) von
Bülow dem Unternehmen, sobald es
greifbare Gewalt gewinne, seine sUnter-
'tützung als Landrath und Landtags
abgeordneter zugesagt habe. Nachdem Herr
Eisenbahndirektor Klehböcker, der auch ein
geladen war, in einem kurzen, technischen
Gutachten die Möglichkeit der Ausführung
eines solchen Unternehmens erörtert hatte,
das allerdings etwas theurer würde, als
die früher geplante Linie über Fleckebq,
und pro Kilometer wohl 60000 Mk. Bau
kosten beanspruche, bei einer Länge von
26 Kilometer, wurde einstimmig beschlossen,
ans den vertretenen Ortschaften ein Eisen-
bahncomitee zu bilden, das um Ge-
nehmigung der Vorarbeiten für dieses
Eisenbahnprojekt einkommen soll. In dem
Eisenbahncomitee sind die verschiedenen
interessirten Gemeinden durch folgende
Herren vertreten: Osterby: Gem.-Borst.
Schnack und Hufner D. Neve, Hütten:
Gem.-Vorst. Sorth und Parzellist Nass,
Damendorf: G.-V. She und Hufner Claus
Peter, Ascheffel: Amtsvorsteher Robbert
und Möller Fr. Greve, Breckendorf:
G.-B. Nath und Hufner Tams II, Geltorf:
--V. Frahm und Meierist Suhr, Selk:
G.-V. Koberg und G.-V. Reimer, Lottorf:
G.-V. Frahm, Hummelfeld: G.-B. Röh,
Norby: G.-V. Sievers, Ramsdorf:
Amlsvorsteher Koll, Owschlag: G.-B.
Ewald, Ahlefeld: Hofbesitzer Dick
mann - Friedrichshof, Schleswig:
Consul Horn, Holzhändler Röschmann,
Fabrikant Menge, Redacteur Leonhard,
Eckernförde: Bürgermeister Fclgenhauer,
Stadtvv. Timm, Arnemann und Kaufmann
E. Lorentzen. Die anwesenden Vertreter
der Landgemeinden beschlossen noch, in einer
Petition an den Landwirthschaftsminister
auf die Bedeutung dieser Bahn für die
wirthschaftliche Hebung des Amtes Hütten
hinzuweisen und ihn zu bitten, im Interesse
der Landwirthschast die Genehmigung dieses
Eisenbahnunternehmens beim Eisenbahn-
minister zu empfehlen. — Das Komitee
trat gleich nach der Versammlung zu einer
Konstituirung zusammen. Es wurde ein
geschäftsführender Ausschuß eingesetzt, be-
tehend aus den Komiteemitgliedern aus
Eckernförde, Konsul Horn-Schleswig und
Robbert-Hütten. Der Vorsitz des Aus
schusses wurde auf Antrag des Konsuls
Horn dem Herrn Bürgermeister Felgen
hauer übertragen, an welche alle Schreiben
und Anfragen in dieser Angelegenheit zu
richten sind. (S. N.)
□ Rendsburg, 6. Avril. In der gestrigen
Sitzung der städtischen Kollegien wurde zunächst
das Protokoll der letzten Stadtkassenrevision vor
gelegt, g>gen welches Einwendungen nicht er
Hoden wurden. Der nächste Gegenstand betras
die Beschlußfassung wegen einer von Stadtschuld
scheinen zu beschaffenden städtischen Anleihe. Der
Herr Vorsitzende bemerkte hierzu, daß im Lause
des Jahres verschiedene städtische Anlagen und
Einrichtungen, ivie der Umbau der Gasanstalt,
sie Herstellung einer elektrischen Centrale, der
Bau eines DoppelschulhquseS, einer Kaserne
. w. zur Ausführung kommen würden, welche
die Beschaffung größerer Summen nöthig mache.
Da außerdem der Bau eines Schlachthauses
wenn auch nicht für dieses Jahr in Aussicht stehe
und der Geldmarkt augenblicklich einer größeren
Anleihe günstig sei, empfehle es sich, die bisherige
kündbare städtische Anleihe gleichzeitig mit der
neuen Anleihe m eine unkündbare umzuwandeln
und zu diesem Zwecke im Ganzen 2 300 (XX) Mk.
aufzunehmen. Es sei nothwendig, hierüber schon
jetzt einen Beschluß herbeizuführen, da zur Aus-
üyrung desselben nicht nur der Bezirksausschuß
seine Zustimmung geben, sondern nach die aller -
Ermächtigung eingeholt werden muffe, welche sich
in der Regel längere Zeit verzögere.
Herr Thormann glaubt auch, daß die jetzige
Lage des Geldmarktes eine derartige sei, daß steh
eine Anleihe in solcher H.-he zu dem Zinsfuß
von 3'/, pCt. werde beschaffen lassen. Er fürchtet
aber, daß die Summe von 2 800 000 Mk. nicht
ausreichen werde und will daher gleich 2'/-
Millionen Mark angeliehen wissen.
Aus eine An rage des Herrn Malthiessen, wie
es mit der Amvrlisalion der neuen Anleihe z
nehmigt. Der Kaufpreis soll 1 Mk. per Quadrat,
meter betragen.
Ter Antrag des Herrn Mathiessen auf
Gehaltserhöhung eines Polizeisergeanten wurde
abgelehnt. Damit war die Tagesordnung er
ledigt und die Sitzung wurde nach Verlesung
des Prolokolls geschlossen.
-s- Rendsburg, 6. April. Auf einer
Fahrt zur Besichtigung des Nordostsee
kanals trafen kurz nach 12 Uhr mit dem
Dampfer Berlin von Kiel kommend Ihre
Exellenzen die Staatsminister v. Boetticher,
Hammerstein und v. Köller hier ein.
In der Begleitung derselben befanden sich
Se. Exellenz der Oberpräsident v. Stein-
mann-Schleswig, der Geh. Oberregierungs
rath v. Jonquieres, die Mitglieder der
Kaiser!. Kanal-Kommission, der Polizeirath
Eickart aus Berlin, sowie mehrere Re
gierungsassessoren. Die Fahrt durch den
Kanal dehnte sich bis zur ersten Eisen
bahnbrücke aus. Von da aus erfolgte die
Rückkehr und begaben sich die sämmtlichen
Herren bei der Eiderhalle an Land und
nahmen im Bahnhofshotel ein Frühstück
ein. Während der Herr Oberpräsident
bereits um 1 Uhr 24 Min. nach Schles
wig abfuhr, kehrten die übrigen Herren
mit dem 2 Uhr fälligen Personenzug, dem
ein Salonwagen angehängt war, nach
Berlin resp. nach Kiel zurück.
A Rendsburg, 6. April. Am Wasier-
thurm ist die Bansirma aus Berlin, welche
die Schäden an der Umhüllung des Bassins
garantiemäßig auszubessern hat, mit der
Anbringung eines Baugerüstes beschäftigt.
Den gemachten Erfahrungen entsprechend,
wird die Firma einige Konstruktions-Ver
änderungen im Eisengerüst vornehmen und
wetterfesteres Material verwenden. Wie
wir erfahren, hat die Unternehmerin, auf
einfache Anzeige der Beschädigung des hies.
Bauamtes hin, sofort die unentgeltliche
Reparatur angeordnet, obgleich der Schade«
wohl mehr auf den orkanartigen Sturm,
als auf unrichtiger Ausführung zurückzu
führen war.
O Rendsburg, 6. April. Zur Ein
ebnung des Platzes und Abtrag des Walles
zwischen der Infanterie-Kaserne und der
Baronstraße sind die Arbeiterkolonnen ver
stärkt worden. In 30 Lowries, bedient
von zusammen 60—70 Arbeitern, wird der
Erdtransport bewirkt und dürfte in etwa
3 Wochen die Arbeit vollendet fein. Das
Terrain soll dem Bau des neuen Infanterie-
Kasernements dienen.
Rendsburg, 6. April. (Theater-Tonhalle.I
Aus die am Sonntag, d. 7. April, stattfiadenve
Vorstellung des Hamburger Plattdeutsche»
Künstler Ensembles verfehlen wir nicht, a»
dieser Stelle noch besonders hinzuweisen. E»
gelangt die unverwüstliche Posse „Schäscr Ast,
ver Wundcrdoctor von Radbruch" zurDarstellmijp
Es steht zu erwarten, daß das hier in Rendsburg
leider nur auf einen Tag berechnete Gastspiel
der Hamburger Künstler einen recht starken Be
such finden wird. Den zahlreichen Freunde»
unverfälschten, gesunden plattdeutschen Humor,
kann diese Vorstellung angelegentlichst em
pfohlen werden.
X Rendsburg, 6. April. Der heutige
Wochenmarkt war von Landleuten nicht
sehr stark besucht. Die Ferkelpreise habe»
gegen die Vorwoche eine Veränderung
nicht erfahren und kosteten wie bisher 1°
bis 17 M., Butter wurde mit —,90 bis
J( das Pfund bezahlt, Eier kostete»
1 — 1,10 </Hi das Stieg, Hühner 1,40 bis
1,60 das Stück. Fett- und Wurstwaare»
kosteten die gewöhnlichen Preise. Karlost
feln waren recht reichlich am Markte u»7
wurden mit 6—7 Mk. die Tonne bezahlt-
Torf kostete wie immer 4—5 Jt pr. lOOO
Soden. .
halten sei, erklärt der Herr Vorsitzende, daß der
Versuch gemacht werden würde, dieselbe auf 1
pCt. zu beschränken. Andererseits werde dieselbe
1'/« pCt. betragen. Hieraui wird einstimmig
folgender Beschluß gesagt: „Es wird beschlossen,
die jetzt kündbare Anleihe der Stadt Rendsburg
in eine unkündbare umzuwaudelu und demgemäß
für die gegenwärtige Sladtsch cid und für sonstige
außerordentliche Bedürfnisse der Stadtverwaltung
bis zu 2-/, Millionen 3'/ 2 prozentige Stadtschutd-
scheiue mit jährlicher Auslassung auszugeben und
hierfür die allerhöchste Ermächtigung nachzusuchen."
Das Extraordinarium für 1895/96 wird hier
aus in Einnahme und Ausgabe auf 1626000
Mark festgesetzt.
Bezüglich der Erhebung der Kreissteuer für da
lausende Rechnungsjahr berichtete der Herr Bor-
sitzende, daß der durch Kreisumlage aufzubringende
Betrag in der ant 2. April stattgefundenen
Sitzung deS Kreistages auf 52 000 Ä festge
setzt seien. Einschließlich der Vorbelastung^ für
die Eyausseestrecke nach Nobiskrug habe die Stadt
emen Betrag von reichlich 20 000 Mk. aufzubrin
gen. Der Antrag gehe dahin zur Aufbringung
dieser Summe zu den normirten städtischen
Steuern einen Zuschlag von 20 pEt. zu erheben.
Falls die beim Bezirksausschuß bezüglich des
voni Kreistage vorgenomnienen Vertheiluugs-
modus angestrengte Klage Erfolg habe, weide
sich der Beitrag der Stadt auf 16 770 Mk. er
mäßigen.
Betont wurde noch, daß die Kteislasten i
sparsar
^obileni:
non R W
«■ zu Taus
»nd Land
flrennma
befer Mas-
»llen dents
Ei eg da,
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«en höchst.
Ji 80-
. 75-7
1. Classe feinste pr. 5« KUogr
11 „ feine (( d°.
Tendenz: „ruhig .
Ferner Prioatnonrungen: pr. 50 Ko. <
Acska ildene Parthien Hofbutter 65— '
zchlcsw.-Holst, u. ähnliche Bauerbutker 60— »
Livländische Meieret-Butter . .unverzollt —
Böhmische, Galizische u. ähnliche l « l 60— Jjj
Finnländische Sommer- I S I 60—7;
Schmier- u alte Butter aller Art s A ļ 25— $
Amerikanische ».Australische Butter j ~ \ M— *
Es schien im Anfang dieser Woche, daß unsst
Preise feinster Butter noch weiter iveichen müßls
und wurden schon Parthien 2—3 Mark niedrig;
verkauft. Da sich aber am Ende der Woche mşş
Käufer einstellten, England, wenn auch ruh'd
doch unverändert notirte, Kopenhagen ebe»),
blieb, konnten wir unsere Notirung 80—83 |
behaupten, bei allerdings ruhiger Tendenz. D",
aufs Neue ivinterlich gewordene Wetter verzog»;
den Frühjahrs-Anfang und trägt dazu bei, h
Stimmung etwas zu heben. In allen and«»'
Sorten ist sehr wenig Handel. /
nächsten x»h»e erheblich steigen würden, da die
Ueberweisiing aus dem Hünefouds zum letzten
Male stattgefunden habe.
Ein Antrag der Flensb. Exportbraucrci auf
tlcberlassnng eines 3 Meter breiten Landstreisens
bei ihrem Grundstück im Kronwerk ist von
der Bankommission genehmigt, der Precs jedoch
aus 1,50 Mk. pro Quadratmeter festgesetzt
worden. Ein weiterer Antrag der Brauerei,
den Kaufpreis auf 1 Mk. zu belassen, wurde
von den Coüeglcn abgelehnt und zum Ausdruck
gebracht, daß es sich empfehle, den Preis für
Banplätze im Kronwerk iiberhnupt zu erhöhe».
Ecu Antrag des Herrn Jaeob auf fiiuiliclic
liebetlusfung eines Landftteifens hinter feinem
Grundstück ir. der Reveiulowsttaße, wende ge-
Ab end-Depeschen.
Leipzig, 6. April. Vor dem Di'
ziplinarhof des Reichsgerichts beg«''
heute Vormittag die Verhandln^
gegen den Kanzler Leist. Die Oefst"
lichkcit wurde nicht ausgcschlosst'
da der Ankläger und der Angeklaļl^
darauf verzichteten. Der Präsident *
sucht die Vertreter der Presse,
jedenfalls schmutzige Sachen vorkä»'
diese mastvoller Weise zu bringen-
Paris, 6. April. Der Min'ffA
rath beschlost die Auflösung j
socialistischen (tzemeindrräthe
Suiurdenis und Roubait wegen k.
gesetzterMistbr suche in derBertval >
Gest
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zugeben.
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Butter-Bericht
von Ahlmann & Bohsen IN Hambu"
Hamburg, den 5. April 1895-
Butter- Notirung der Itottrungs-Commisst?
oereinigter Butterkaufleute der Hamburger
Brulto-Vertausspreise. Hof- und Meiereibutl^
frische wöchentliche Lieferungen:
1 1 (tftn Kett o-Bew>°ļ
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10 Uhr
Stavene
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