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schlugen vollständig di- Platte. Als Ma
xim den anwesenden britischen Offizieren
nicht erlauben wollte, ihre eigenen Gewehre
gegen den Panzer zu gebrauchen, verließen
dieselben das Gebäude. Der Jankee Maxim
hat also noch lange nicht den Sieg über
den Deutschen Dowe davongetragen. Frei
lich, welche Erfindung ließe sich in sechs
Stunden machen? Das sogenannte Ge
heimniß Maxim's besteht lediglich darin,
daß eine Stahlplatte zwischen Filzplatten
liegt.
Rußland.
Petersburg, 4. Juni. Der Abschluß des
russisch-spanischen Handelsvertrages wird
binnen kurzem erwartet.
Petersburg, 4. Juni. Der Großfürst-
Thronfolger tritt seine Reise nach England
zum Besuche seiner Braut Mitte nächster
Woche an. Wie es heißt, werde er dort
auch mit dem deutschen Kaiser zusammen
treffen, der gelegentlich seiner Nordlands
reise England besuchen werde.
Schweiz.
Bern, 4. Juni. Das von den Sozial
demokraten eingebrachte Jnitiativbegehren
auf Garantie des Rechtes auf Arbeit durch
die Bundesverfassung wurde in der gestern
vollzogenen Abstimmung von etwa 290000
gegen 70000 Stimmen abgelehnt. Kein
einziger Kanton hat dafür gestimmt.
Oesterreich.
Budapest, 4. Juni. Die Kabinets-
b i l d u n g durch den Grafen Khuen-
Hedervary ist vollständig gescheitert; er
wird heute dem Kaiser die Erfolglosigkeit
seiner Mission darlegen. Der Kaiser dürfte
zunächst die Präsidenten des Ober- und
Unterhauses über die Lage vernehmen. —
Der „Bud. Corresp." zufolge, setzte Graf
Khuen-Hedervary die Besprechungen mit
politischen Persönlichkeiten gestern Mittag
nicht fort, da er die Ueberzeugung ge
wann, daß unter den gegebenen Verhält
nissen die Bildung eines neuen Kabinets
unmöglich scheine.
Leith, 4. Juni. Hier ist eine Pocken
epidemie ausgebrochen. In der vergange
nen Woche sind 18 Personen an Pocken
erkrankt und 5 gestorben. Der Vertreter
des Zollamtes hat erklärt, er lasse den
Hasen, falls die Epidemie fortdauere, für
verseucht erklären.
Inland.
— Die aus Anlaß der Ernennung des
Kaisers zum Chef des englischen Re
giments Rohal Dragoons am Mitt-
woch-Abend hier eintreffende Deputation
dieses Regiments besteht aus dem Komman-
dcur Oberstlieutenant Tomkinson, dem Ad
jutanten Rittmeister Mac Mahon und dem
Premier-Lieutenant Prince Francis of Teck
Letzterer ist der Bruder der Prinzessin Mary
von Teck, welche mit dem verstorbenen
Prinzen Albert Victor von Großbritannien,
Herzog von Clarence, verlobt war und sich
im vorigen Jahre mit dem zweiten Sohne
des Prinzen von Wales, Prinzen Georg,
Herzog von Jork, vermählte. Die Offi
ziere, welche als Gäste des Kaisers wäh
rend ihres Aufenthaltes in Berlin im
Hotel „Der Reichshof" wohnen, werden
am Tage nach ihrer Ankunft vom Kaiser
im Neuen Palais empfangen werden und
vom Freitag ab den an diesem Tage be
ginnenden Besichtigungen der Garde-Ka
vallerie-Regimenter auf dem Tempelhofer
Felde beiwohnen. Auch gedenkt das Offi
zierkorps des 1. Garde-Dragoner-Regiments,
Königin von Großbritannien und Irland,
zu Ehren der englischen Kameraden eine
Festlichkeit zu veranstalten. In der Be
gleitung des großbritannischen Militär-
bevollmächtigten Colonel Twaint und eines
ihnen beigegebcnen Offiziers des 1. Garde-
Dragoner-Regiments werden die englischen
Offiziere die Sehenswürdigkeiten der Resi
denz in Augenschein nehmen und dann nach
etwa achrtägigenl Aufenthalt Berlin ivieder
verlassen.
Berlin, 4. Juni. Der Kaiser empfing
heute Nachmittag im Neuen Palais Herrn
Consul S ch l i ck a u s H a m b u r g, der
Seiner Majestät seine Biodelle für die
Untersuchungen der Schiffsvibrationen mit
einem ausführlichen Vortrag vorführte.
Seine Majestät zeigte das größte Interesse
und sprach sich sehr anerkennend über diese
Erfindung aus.
— Der Landeseisenbahn rath
lehnte in seiner heutigen Sitzung die Er
mäßigung der Frachtsätze für schwedische
Eisenerze von Swinemünde nach Ober-
schlesien und Mähren ab. Gleichfalls
wurde abgelehnt die Gleichstellung der Fracht
sätze von Stettin nach Swinemünde.
Berlin, 4. Juni. Der „Reichsanzeiger"
schreibt: Unter Durchführung der am 1.
April 1895 eintretenden Neuordnung
'der Staatseisenbahn-Verwaltung
sollen nach Allerhöchster Bestimmung unter
Aushebung der Betriebsämter und der
Eisenbahn - Direktion Köln - rechtsrheinisch
neue königliche Eisenbahn-Direktionen er
richtet werden in Königsberg, Danzig,
Stettin, Posen, Cattowitz, Halle, Cassel,
Münster, Essen, Saarbrücken. Hiernach
werden vom 1. April 1895 ab Betrieb
und Verwaltung der Staatseisenbahnen
unter unmittelbarer Leitung des Arbeits
ministers von 20 Direktionen geführt.
Berlin, 4. Juni. Die S i l b e r kom
mt s s i o n hat. heute ihre Sitzungen ge
schlossen, ohne einen Beschluß zu fassen.
,— Die definitiven Werthe des deutschen
Ein- und Ausfuhrhandels im verflossenen
Jahre, die in dem neuesten Bierteljahrsheft
zur Statistik des deutschen Reichs veröffent-
licht sind, weichen, .dem „H. C." zufolge
zum Theil recht erheblich von dem bereits
im Januar publicirten, noch nach den
Waarenpreisen des Jahres 1892 berechneten
vorläufigen Zahlen ab. Bei vielen Artikeln
war die Conjunctur im abgelaufenen
Jahre eine ungünstige, was in den
1893er Werthzahlen, sowohl bei der Ein-
fuhr als auch bei der Ausfuhr, deutlich
zum Ausdruck kommt. Der Werth der ge-
sammten Einfuhr im Jahre 1893 beträgt
nach den 1892er Einheitswerthen 4227
Millionen Mark, nach den für 1893 er-
mittelten dagegen nur 4137 Millionen.
Ebenso ist der Gesammtwerth der Ausfuhr
von 3245 auf 3150 Millionen herabgesetzt
worden. Am bedeutendsten scheint die Ab
weichung bei dem Artikel Petroleum zu
sein. Denn obwohl die Petroleumeinfuhr
von Jahr zu Jahr eine größere wird
(1891 betrug sie 6 755 284, 1892 7434 326,
1893 7 650 999 Doppelcentner), so ist sie
doch viel geringer als in den Vorjahren be-
werthet, nämlich 47 Mill. Mark gegen 62
Mill, in 1892 und 69 Mill, in 1891.
Der Grund hierfür wird weniger in der
Preisverringerung als vielmehr in der
Thatsache zu suchen sein, daß jetzt der
weitaus größte Theil des Petroleums nicht
mehr in Fässern, sondern in Tankschiffen
Cisternenwagen eingeht und daher bei der
Werthfestsetzung keine Fastage zu berück
sichtigen ist.
— Nach einer Entscheidung des preußi-
schen Cultusministers soll bei der Berech
nung der Dienstzeit für die Gewährung
von staatlichen Dienstalterszulagen den
Volksschullehrern die gesammte im
öffentlichen Preußischen Schuldienste zurück-
gelegte Şeit in Ansatz gebracht werden.
Als öffentlicher Schuldienst im Sinne
dieser Bestimmung soll auch die Lehrthätig-
keit angesehen werden, welche an von poli
tischen Verbänden unterhaltenen gemein
nützigen Anstalten zur Pflege, Erziehung
und zum Unterrichten von taubstummen,
blinden, verwahrlosten u. s. tu. Kindern
zurückgelegt ist.
- Ueber die Höhe der zulässigen
Abschreibungen bei der Selbsteinschä
tzung sind in einem Erlaß an die Steuer-
behörden die wichtigsten Grundsätze beson
ders zusammengefaßt worden. Dieselben
besagen: 1) Abschreibungen auf den Werth
zeitlich begrenzter Unternehmungen zum
Zwecke der Amortisation des angelegten
Kapitals sind nicht gestattet. 2) Sind die
Abschreibungen dazu bestimmt, die Minde
rung des Werthes auszugleichen, welche
Gegenstände bestimmter Art im Laufe des
letzten Jahres erlitten haben. Um eine
Abschreibung als zulässig erscheinen zu
lassen, genügt mithin nicht immer schon,
daß die Gegenstände, z. B. die ausstehen
den Forderungen, entsprechend der dem
Steuerpflichtigen auferlegten Verpflichtung,
nach Vornahme der Abschreibung in der
Bilanz mit dem zur Zeit der Bilanzauf
nahme ihnen zukommenden Werthe, und
nicht etwa niedriger angesetzt sind, es ist
vielmehr, wenn die besonderen Umstände
des Falles dazu Veranlassung geben, auch
zu prüfen, ob auf die Gegenstände nicht
in den Vorjahren zu geringe Absetzungen
gemacht und sie in Folge dessen zu hoch
bewerthet aus der Vorbilanz übernommen
worden sind. 3) Bei Gebäuden ist für
die Höhe der Abschreibung lediglich maß
gebend die Minderung des Bauwerthes
derselben, nicht etwa auch eine durch Ver
änderung äußerer wirthschaftlicher Verhält
nisse bedingte eventuelle Minderung ihrer
Verwerthbarkeit. Aus dem gleichen Grunde
Würde keine Berücksichtigung finden können,
wenn in Folge allgemeinen Preisrückganges
oder ähnlicher Umstände der Verkaufswerth
der Gebäude ein geringerer geworden ist.
4) Von besonderer Bedeutung für eine zu
treffende Veranlagung ist es, daß solche
Ausgaben, zu deren Bestreitung die Ab-
schreibungen zugelassen sind, bei ihrem
Eintreten von deni steuerpflichtigen Ein-
kommen nicht in Abzug gelangen. Haben
also auf den Buchwerth eines Gebäudes
Absetzungen stattgefunden, so dürfen bei
dem Neubau desselben die Baukosten nicht
als Betriebsausgaben in Abzug gebracht
werden, es sei denn, daß ein entsprechender
Gegenwerth in die Aktivseite der Bilanz,
also auf Baukonto, eingesetzt worden ist.
Berlin, 5. Juni. Die Leichen der Fa
milie Seeg er sind von der Staatsanwalt
schaft freigegeben und werden voraussicht
lich heute auf dem Sophienkirchhofe be
stattet werden.
„Dowe im Kugelregen", so heißt das
neue Feuerwerk, das auf dem Spandauerberg
bei Berlin zur Ausführung gebracht wird.
Nicht nur eine volle Compagnie Infanterie,
sondern sogar zwei Geschütze beschießen den
mechanisch beweglichen Schneider, der dies
Feuer, an Händen und Füßen „strampelnd",
aushält.
Mainz, 4. Juni. Für das elfte
deutsche Bundesschießen ist nach
einer Mittheilung des Hofmarschallamts.in
Berlin der von dem Kaiser gestiftete
Ehrenpreis hierher abgeschickt. An Ehren
preisen wurden neuerdings gestiftet von
Herrn Stadtverordneten Diersch > Berlin,
Vorsitzenden des deutschen Schützenbundes,
ein silberner Lorbeerkranz; Schützengesell
schaft Bruchsal ein Pokal im Werthe von
90 Schützengesellschaft Heidenheim a.
der Brenz eine Kameelhaar-Reisedecke mit
Tragriemen im Werthe von 20 Jt;
Schützengesellschaft Landau i. d. Pfalz ein
Dutzend silberne Löffel in Etui im Werthe
von 100 Jl; Bürgerschützen-Kompagnie in
Mühlhausen in Thüringen baar in Etui
75 Deutscher Schützenverein in Metz
ein Paar Vasen im Werthe von 110 Jl;
k. k. Landeshauptschießstand Bregenz ein
Auerhahn mit 100 Jl baar; Schützen-
gesellschaft Tell in Wiesbaden ein Lüstre
mit Lampen und 12 Kerzen mit Jagd-
emblemen im Werthe von 100 Jl; Schützen
gesellschaft Kaiserslautern ein Dutzend sil
berne Löffel im Werthe von 100 Jl.
Der DeutscheBuchdrucker-Ver-
ein, die nationale Bereinigung der deut
schen Buchdruckereibesitzer, begeht am 10.
Juni in Mainz unter voraussichtlich großer
Betheiligung die Feier seines 25jährigen
Bestehens. Der Verein, welcher am 15.
August 1869 in Mainz gegründet wurde,
hat während seines viertelhundertjährigen
Bestehens nicht nur die Interessen seiner
Mitglieder und des Gewerbes wahrgenom-
men, sondern auch nach Kräften für das
Wohl seiner Arbeiter durch
Errichtung von Kassen, Arbeitsnachweisen
u. s. tu. gesorgt. Zur Zeit zählt er circa
1400 Mitglieder, welche circa 15 000 ge
lernte Gehilfen beschäftigen. Ueber die
Thätigkeit des Deutschen Buchdrucker-Ver
eins wird eine gegenwärtig unter der
Presse befindliche Jubiläums - Festschrift
Auskunft geben.
Der Thurm, der erst im Jahre 1888
mit einem Kostenaufwand von mehr als
30 000 Mk. erneuerten Kirche zu Lieben-
wcrda ist von zwei rasch auf einander
folgenden Blitzstrahlen getroffen
worden. Unter großem Geschrei verließen
die innerhalb der Kuppel nistenden Krähen
ihre Nester, und bald darauf stand der
obere Theil des Thurmes in Hellen Flam-
men. Die freiwillige Feuerwehr, die bald
zur Stelle war, richtete ihre Thätigkeit
vornehmlich auf die Rettung der Kirche.
Dies gelang auch vollständig, nachdem das
hohe Kirchendach von den Feuerwehr-
männern erklommen war. Die kleine
Glocke und die schweren Uhrgewichle stürzten
mit großem Getöse herab, während man
von den drei größeren, die jedenfalls ge
schmolzen sind, nichts vernahm. Die Kirche
hat durch Wasser sehr gelitten.
In der Gewehrprüfungskommission zu
Ruhleben bei Spandau fand am Freitag
im Laboratorium, wo Munition fabrizirt
wird, eine Explosion von Platzpa
kronen statt. Bon den darin beschäftigten
Arbeiterinnen wurden fünf verletzt; sie
trugen Brandwunden im Gesicht und an
den Händen davon. Drei Vertvundete
wurden nach dem städtischen Krankenhause
transportirt; die beiden anderen leicht
Verletzten tvurden in ihrer Behausung
ärztlich behandelt.
Frankfurt a. M., 4. Juni. Aufsehen
erregt hier der Selbstniord des Bezirks
vorstehers und Waisenraths Louis Sund-
heimer. Die Motive der That sind noch
unaufgeklärt.
Weimar, 4. Juni. In dem Prozesse
gegen die Direktoren und Aufsichtsraths-
mitglieder des Vorschuß- und Spar
vereins wurden heute verurtheilt: Di
rektor Gerlach zu 7 1 / 2 Jahren Gefängniß
und 7500 Jl Geldstrafe, die Bereins-
beamten Hofmann zu 6 Jahren Gefängniß
und 4500 Jl Geldstrafe, und Rudolph zu
900 Jl Geldstrafe; die Mitglieder des
Aufsichtsrathes Reisen zu 7 Jahren Ge-
sängniß und 7500 Jl Geldstrafe, 5 Jahre
Ehrverlust, Bär 4 Jahre Gefängniß,
3000 Jl Geldstrafe.
Siegen, 4. Juni. Eine Blutthat
wird dem „B. T." aus dem unweit ge
legenen Orte Klirchen gemeldet: Zwischen
mehreren Bergleuten, die sich feindlich ge
sinnt waren, entstand eine von der einen
Partei anscheinend vorbereitete Schlägerei,
bei der das Messer eine traurige Rolle
spielte. Der Bergmann Kalleicher ķon
Offhansen erhielt mehrere Messerstiche in
die Lunge, die seinem Leben eine Stunde
später ein Ende machten, der Bergmann
Grindel aus Herkersdorf wurde, gleich-
falls durch Messerstiche, lebensgefährlich
verletzt. Die Thäter, die Bergleute
L-chnittgen und Schmidt aus Offhausen,
sind verhaftet.
In Klausenburg wurde der Polizei ge
meldet, daß der Zimmermann Ludwig
Salak seinen kleinen Sohn seit vier Tagen
in Ketten in der Holzkammer ein
gesperrt halte. Das Kind wurde be
freit. Es tvar halbtodt vor Hunger. Salak
wurde sofort verhaftet und in Ketten zum
Untersuchungsrichter geführt.
Ein überaus trauriger Vorfall hat sich
in Langelcden (Braunschweig) ereignet.
Seit dem 23. v. Mts. waren dort zwei
Kinder im Alter von zwei und drei Jahren
spurlosverschwunden undalleNachforschungen
blieben erfolglos. Vor Kurzem fand man
die beiden Kleinen etwa eine Stunde von
ihrem Heimathsort todtim Walde liegen.
Sie hatten sich verirrt und sind dann ver
hungert.
Bischofswerda, 4. Juni. Infolge Ge
nusses von vermuthlich trichinösem Fleisch
und verdorbenen Wurstwaaren fand hier
selbst eine Massenerkrankung von
über 100 Personen statt. Die amtliche
Untersuchung ist noch nicht geschlossen.
Viele Familien sind schwer betroffen.
Posen, 4. Juni. Fürst Bismarck hat
in seinem Antwortschreiben auf eine an ihn
gerichtete Anfrage über den Empfang der
Posener Deputation dankbar abgelehnt. Der
Fürst theilt mit, daß er gezwungen sei, die
Deputationen aus Westfalen, Lübeck, Anhalt,
Ostfriesland, Westpreußen und Thüringen
nicht zu empfangen, weil, wie er schreibt, der
von seiner letzten Kranlheit herrührende
Schwüchezustand noch nicht gehoben sei. Der
Fürst spricht schließlich die Hoffnung aus,
daß ^ er demnächst mit Gottes Hülfe wieder
kräftig genug sein werde, um sich die Begeg
nung mit gleichgesinnten Landsleuten nach
Wunsch zu gestatten.
Posen, 4. Juni. Der polnische
atholikentag wurde nach vorange
gangener Andacht in der St. Martinskirche
gestern Abend 7 Uhr in Gegenwart des
Erzbischofes, der Weihbischöfe usw., durch
den Vorsitzenden des Comitss, Professor
Dr. Wiecherkiewicz, begrüßt. Zum Prä-
sidenten wurde der ehemalige Abgeordnete
Emil v. Czarlinski gewählt, der mit einem
Hoch auf den Kaiser die Versammlung er
öffnete. Außerdem sprachen v. Koslowski,
Mitglied jdes österreichischen Reichsrathes,
Pater Przezinski und Graf Hector Kwi-
lecki. Heute früh fand in der" Pfarrkirche
eine feierliche Andacht statt, bei welcher
der Erzbischof eine stille Messe las. Nach
der Andacht begab sich die Versammlung
in einem Zuge, an dem sämmtliche Ge
werke und die polnischen Vereine der Stadt
mit ihren Fahnen, soloie der Geistlichkeit
der Provinz theiluahm, nach dem zoolo-
gischen Garten, wo eine zweite Versamm
lung stattfand.
Posen, 2. Juni. Der Arbeitsbursche
Anton Rybak, welcher bekanntlich wegen
Verdachts, den 2 hffährigen Arbeiterssohn
Stanislaus Klies ermordet und ver
stümmelt zu haben, verhaftet tonrde, hat
jetzt das Geständniß abgelegt, daß er
die That begangen habe.
Hannover, 4. Juni. Hier steht ein
Monstreprozeß in Aussicht, wobei gegen
viele Personen, auch besserer Stände, eine
Anklage wegen widernatürlicher
Unzucht gestellt werden wird. Ver
schiedene Verhaftungen sind bereits vor
genommen.
Die nach Naucn entsandten Gardejäger
sind mit ihren Schweißhunden nach Pots
dam zurückgekehrt, ohne daß es gelungen
ist, den verschwundenen Zimmermeister
Sittel aufzufinden. Die Hunde nahmen
zwar zunächst die Spur recht intensiv auf,
verloren diese aber sehr bald. Man nimmt
an, das Sittel beim Revidiren von aus-
getorften Wiesen verunglückt sei.
Das Panzerschiff VI. Klasse „Heimdall"
in Wilhelmshaven hat der „Frs. Ztg."
zufolge seine Probefahrten unterbrechen
und außer Dienst gestellt werden müssen,
da die Schiffs kess el des Neubaues
nicht den an sie gestellten Anforderungen
entsprachen. Die Schiffskessel sind von
der kaiserl. Werft in Danzig hergestellt
worden. Die sonstige Maschinenanlage
des Panzerschiffs hat sich bis jetzt als
tadellos arbeitend erwiesen. Voraussicht
lich werden die Verbesserungen der Schiffs-
kessel einige Monate in Anspruch nehmen.
Die offizielle Verkündigung des Ergeb
nisses des Fernmarsches nach Friedrichs
ruh hat in der Sitzung des Fernmarsch
Vereins „Berlin-Wien" stattgefunden. Es
wurden zugesprochen eine goldene Medaille
dem Kaufmann Fritz Maag, eine silberne
Medaille dem Kauftnann Paul Sebastian,
bronzene Medaillen den Buchdruckern Peitz
aus Flöha und Mehnert aus Leipzig, so
wie Anerkennungszeichen den Herren Oehme,
Wagner, Wiese und Radtke. Am 1. Juli
veranstaltet der Verein einen Junioren
marsch über 50 Km nach Bahnhof Dahms
dorf-Müncheberg.
Friedrichsruh, 4. Juni. Fürst Bis
marck wird noch diese Woche nach Var
zin übersiedeln und dort bis Ende Sep
tember bleiben. Obwohl der Gesundheits
zustand des Fürsten verhältnißmäßig gut
ist, legt sein Leibarzt doch gesunderen Werth
darauf, daß er in diesem Sommer möglichst
ruhig und zurückgezogen lebe, um sich von
den Folgen der vorjährigen Erkrankungen
vollends zu erholen.
Hamburg, 4. Juni. Die Verhandlungen
Hamburgs mit Preußen betreffs der
Anlage eines Centralbahnhofs haben
zu einem negativen Resultate geführt.
Die preußische Regierung hat jede finan-
zielle Mitwirkung abgelehnt und angeblich
unannehmbare Bedingungen gestellt.
Hamburg, 4. Juni. Die Beschlag
nahme des „Generalanzeigers" wegen des
Caligulaartikels wurde aufgehoben und
das gegen den Redakteur eingeleitete Maje-
stäts-Beleidigungs-Verfahren eingestellt.
WDie Direktion der Hamburg-Altonaer
Pferdebahn-Gesellschaft hat neuerdings eine
Einrichtung zur Herstellung einer kühlen
Temperatur im Wagen getroffen, die ohne
Frage sich als durchaus praktisch erwiesen
hat. Er handelt sich um die Anbringung
von Fenstern am Kopfende und an den
Längsseiten der Pferdebahnwagen. Die
Fenster werden bei warmer Witterung ge
öffnet und sind so zu stellen, daß sie, ohne
Zugluft zu verursachen, den steten Zutritt
frischer Luft ermöglichen.
VrovirrzielleL.
Altona, 5. Juni. Ein hiesiger Lehret
hat vor Kurzem einen Haupttreffer in
der Lotterie gemacht und insgesammt mehr
als 100 000 Mk. gewonnen. Wie es
heißt, gedenkt derselbe auch später seinem
Berufe treu zu bleiben.
Aus Süderdithmarschen wird geschrieben:
Anläßlich der diesjährigen heftigen Nacht
fröste soll hier jetzt eine auf Gegenseitigkeit
begründete Versicherung gegen Frostschaden
ins Leben gerufen werden. Man beab
sichtigt, die Versicherung mit einer gleich
zeitig neu zu gründenden Versicherung gegen
Sturmschaden und alsdann beide womög
lich mit dem allgemeinen dithmarsischen
Hagelversicherungsverein zu verbinden.
Flensburg, 4. Juni. Das für die
Berliner Vieh-Ausstellung bestimmte Angler
Rindvieh, ausgestellt von dem Verein
Angler Viehzuchtvereine und Herrn Oeko-
nomierath Petersen-Trögelsby sowie die
von dem Verbände schleswigscher Pferde
zuchtvereine ausgesuchten Hengste und
Stuten, im Ganzen 25, wurden hier ver
laden, um nach Berlin befördert zu werden-
-4- Rendsburg. 5. Juni. Auf einer
gestern in Höbeck stattgefundenen Tanz
musik ist ein Knecht des Hufners Kühl in
Ohe arg mißhandelt worden. Demselben
ist mit einem Bierseidel die eine Schläft
eingeschlagen, außerdem weist der Kopf noch
verschiedene Messerstiche auf. Der Mann
wurde in völlig erschöpftem Zustande heute
Morgen hier in ärztliche Behandlung
gegeben, woselbst ihm seine Wunden genäht
und verbunden tvurden.
A Rendsburg, 5. Juni. Der hiesige
Werkmeisterverein tvird sein erstes Stif
tungsfest am 4. Juli durch Konzert und
Ball im Apollosaal feiern. Der Bereit:
zählt 22 Mitglieder.
Rendsburg, 5. Juni. Freunde des
Wassersportes hatten gestern bei der Schleust
Gelegenheit, ein besonders schönes Boot zN
betrachten, tvelches mit dem Dampfer „An
tonie" hier durchgebracht wurde. Das
außerordentlich schlank aus Cedernholz ge
baute Fahrzeug ist ein Rennboot, sowohl
für Ruder- als auch für den Segelsport-
Ein Stettiner Arzt hat das Fahrzeug an
der Weser für sich bauen lassen.
ÄK Rendsburg, 5. Juni. Ein fremder
Schiffer bearbeitete seinen Koch zuerst nü!
dem Tauende und darnach in brutaler
Weise mit einer Handspeiche- Der Ge
schlagene erhielt eine Verletzung am Kopje,
welche er sich voui Arzte mußte verbinden
lassen.
X Rendsburg, 5. Juni. In der Alt
stadt sind die Uhrmacher vom Kirchenvor-
stand aufgefordert worden, Kostenanschlag
auf Lieferung einer neuen Thurmuhr ein
zureichen. Wir dürfen uns also wohl mit
dem Gedanken schmeicheln bald ein richtig
gehendes Uhrwerk zu bekommen.
X. Rendsburg, 5. Juni. Ein ca. 2,10 w
messender Roggenhalm, welcher auf der
Pfahler'schen Koppel an der Kieler Landstraße
gewachsen ist, wurde uns heute Morgen über
reicht und steht derselbe in unserem Comptoir
şzur evtl. Ansicht aus.
X. Rendsburg, 5. Juni. Das Programm
und die Tagesordnung für die 24. Dele-
girtenversammlung des Prov.-Verbandes
der Kampfgenossenvereine von 1870/71
lauten: Sonntag, den 15. Juli: I. Vor
mittags 11 Ahr 10 Min. Abfahrt von
Kiel (Jsenbrücke) mit Sonderschiff nach
Laboe, woselbst festlicher Empfang und
demnächst Wagenfahrt nach Schönberg-
II. Nachmittags 2 Uhr im Hotel „Stadt
Hamburg" Delegirtenversammlung. —
Tagesordnung für dieselbe: 1) Feststellung
der Anwesenheitsliste. 2) Revisionsbericht
für die Rechnung 1892/93, sowie Ent
lastung des Vorstandes. 3) Vorlage des
Geschäftsberichts für 1893/94, sowie Wahl
des mit der Revision zu beauftragenden
Vereins. 4) Besprechung über den dies- :
jährigen Abgeordnetentag des Deutschen
Kriegerbundes, Beschlußfassung über .die
Beschickung des nächstjährigen Abgeordneten
tags desselben, sowie event. Wahl des Ab
geordneten. 5) Wahl des Ortes für das
im Jahre 1895 stattfindende Jubel-Ver-
bandsfest. 6) Wahl des Ortes für die
nächste ordentliche Delegirtenversammlung-
7) Antrag des Vorstandes des Deutschen
Kriegerbundes, betreffend die zukünftige
Gestaltung des Reichskriegerverbandes bezw-
die Auflösung und Ersetzung desselben durch
den demnächstigen Kysihäuser-Denkmal-Aus'
schuß. 8) Wahl der Kommission zur dies
jährigen Vertheilung dxx verfügbare»
Gelder der Wittwen- und Waisen-StiftnNg-
9) Antrag des Vereins: Die Versamm
lung wolle beschließen, daß ein nach Ver
einen geordnetes Mitglieder - Verzeichnt
des Verbandes, mit Angabe des Truppe»'
theils (Regiment, Kompagnie, Eskadron
u. s. tu.), bei welchem jedes Mitglied
während des Feldzuges gedient hat, ange
fertigt und jedem Vereine in einige»
Exemplaren zugestellt werde. Hierzu für
den Fall der Annahme: Antrag des Ver-
bandvorst
durch eit
Vereinen
sprechung
und sonst
Wahl dc
bandsvor
Mittags:
Kirche, F
Preis 2
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Montag,
Wagenfa!
bergerstro
Probsteie
sichtigung
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