I
Zollzuschlages für aus Spanien und den
spanischen Kolonien kommende Waaren die
Zustimmung ertheilt und zugleich Aus-
führungsbestimmungen zu dieser Verord
nung nicht zulässig.
Berlin, 25. Mai. Im Herrenhause
kommt der Gesetzentwurf über die L a n d-
wirthschaftskammern am 30.
Mai auf die Tagesordnung. Der Land
tag wird voraussichtlich am 31. Mai g e-
schlossen werden.
Berlin, 25. Mai. Die Kommission des
Herrenhauses zur Vorberathung des Gesetzes
über die Landwirthschaftskammern
trat heute Vormittag 11 Uhr unter dem
Vorsitze des Herrn von Puttkamer zur
Weiterberathung zusammen. Graf Schlie-
ben erklärte Namens seiner Freunde aus
der konservativen Fraktion, daß sie auf
jeden Abänderungsantrag verzichteten. Mi
nister von Hehden hob hervor, daß das
Staatsministerium noch nicht Stellung zur
Vorlage genommen habe. Er meine aber,
daß es dem Beschluß des Abgeordneten
hauses zustimmen werde. Schließlich
wurde die Vorlage nach dem Beschlusse
des Abgeordnetenhauses mit 12 gegen 1
Stimme angenommen. Das Gesetz kommt
auf die Tagesordnung vom 30. d. M.
Berlin, 25. Mai. Die neuerdings auf
getauchte Nachricht, daß Deutschland den
Vorschlag zu einer neuen Samoakonfe
renz gemacht und daß England diesen
Vorschlag angenommen habe, entbehrt nach
der „Post" jeder Begründung.
— Generallieutenant Stein v. Kaminski
ist in Mentone gestorben.
—■ Ueber die Explosion des Lagers
für Gasbehälter der Luftschiffer-Abtheilung,
das sich auf dem Tempelhofer Felde zwi
schen dem Casernement des zweiten Eisen
bahn-Regiments und den Baracken befindet,
in denen die 2. Compagnie des 3. Eisen-
bahn-Regiments liegt, berichtet die „Kreuz-
Zeitung": In dem Gebäude für die Gas
behälter lagerten etwa 800 mit Gas ge
füllte Stahlbehälter, die in den letzten 14
Tagen gefüllt worden waren. Die Behälter
zersprangen und die Stücke übersäeten das
umliegende Gelände auf etwa 300 Schritt
in der Runde. Wenige Minuten darauf
explodirte der mit Wasserstoffgas gefüllte
Gasometer der Luftschiffer-Abtheilung, ohne
wesentlichen Schaden anzurichten. Glück
licherweise ist bei dieser Explosion Niemand
verletzt worden, was um so wunderbarer
erscheint, als die Splitter granatenartig
umherflogen. Auch der Posten blieb un
verletzt. Selbst durch die Räume des
Eisenbahn-Regiments flogen die Stücke,
ohne irgend, einer Person Schaden zuzu-
fügen. Durch das Dach der Baracken war
sogar eine Flasche (Gasbehälter) glatt durch
geschlagen ; sie zertrümmerte vier Bettstellen,
die glücklicherweise leer standen. Ueber die
Entstehungsursache ist noch nichts Be-
stimmtes festgestellt, doch sind die Erhebun
gen im Gange. Die umliegenden Gebäude
sind schwer mitgenommen. Auf dem
Uebungsplatze und dem Casernement sind
alle Fenster zersprengt. Der Lagerraum
ist vollständig zerstört, ebenso mehrere Well-
blechdächer. Der Schaden ist erheblich.
Die verkrachte Produktiv-Genossen-
schafts-Bäckerei in Berlin, die im ver-
gangenen Monat in Konkurs gerieth, wird
nach Prüfung der Masse, die auf 500 Jl
gewerthet wird, der „Post" zufolge, an die
Mitglieder drei Prozent ihrer bisherigen
Einlagen auszahlen können. Betheiligt
und zwar mit 300 M ist u. A. auch der
Verband der Bäckereiarbeiter Berlins.
Berlin, 25. Mai. Der Gesammtvor-
stand der Berliner Gewerbeausstellung löste
sich auf. Die Vorarbeiten und Akten
werden laut Beschluß dem neuen Comitee
für Treptow überwiesen. Letzteres verfügt
über einen Garantiefonds von vier Mil
lionen. Montag Abend wird die definitive
Constituiruug stattfinden.
— Zur Quiddeschen Schrift, so
Wird offiziös im „Hamb. Korr." ge-
schrieben, ist durch Schuld der „Kreuzztg.",
deren Motive man nicht untersuchen wolle,
die ganze Angelegenheit weit über Gebühr
aufgebauscht worden. Die Theorien des
Herrn Quidde, der in der Gelehrtenwelt
einen geachteten Namen besitzt, bietet dem
Kenner der Geschichte wesentlich nichts neues.
— Der Redacteur Griffith der „Pearson's
Weekly" hat die Reise um die Welt,
wie berechnet, in 65'/, Tagen zurückge
legt und ist am 16. Mai wieder wohl
behalten in London eingetroffen. Die
Fahrt ging von London via Calais-Mont-
Cenis Neapel mit dem Norddeutschen
der Römer führte einen nicht zu verachtenden
Stoß gegen mich, aber die Eisenspitze seiner
Lanze glitt ab von der blanken Wölbung
meines Brustpanzers, indeß die meinige sich
festsetzte und der Römer im nächsten Augen
blick herabglitt in das weiche Gras. Zum
Glück hatte er keine andere Beschädigung
davongetragen, als einige grüne Grasflecken
an seiner Rüstung und einige geknickte Federn
in seinem Helmbusch; ich war fast ebenso
schnell von meinem Gaul herunter und hatz
ihm auf, er erwiderte aber nichts auf meine
höfliche Entschuldigung, sondern machte sich
sogleich daran, seinen Goldfuchs, der des
Reiters ledig, lustig auf dem grünen Rasen
plan umhersprang, cinzufangcn.
(Fortsetzung folgt.)
Loyddampfer nach Jokohama, von dort
mit dem Canadian Pacificdampfer nach
Vancouver, dann mit der Bahn nach
New-Tork und mit einem Norddentschen-
Loyddampfer nach Southampton.
Berlin, 26. Mai. (H. C.) Vor einer
geladenen Gesellschaft höherer Armee- und
Marineoffiziere produzirte sich Herr D o w e
am 23. d. mit seinem kugelsicheren Panzer.
Es wurden Schüsse auf denselben mit dem
englischen Henry-Martini- und Lee Letford-
Gewehr abgegeben, ohne ihn zu durch
bohren.
Die Nichtbefolgung einer ärztlichen An
ordnung hatte den Tod der Gattin eines
Berliner Beamten zur Folge. Die Dame
litt an heftigem Kopfreißen und konnte in
Folge dessen nicht schlafen. Der Arzt ver
schrieb ihr gegen das Uebel Chloralhydrat,
und zwar sollte sie ein Pulver vor dem
Schlafengehen, ein zweites am andern Tage
einnehmen. Die Kranke glaubte es recht
gut zu machen, indem sie beide Pulver in
einem Zwischenraum von einer V 2 Stunde
einnahm. Am folgenden Morgen wurde
die Dame todt in ihrem Bette auf
gefunden.
Potsdam, 25. Mai. Der Kaiser traf
heute früh 7 Uhr mit Sonderzug auf der
Wildparkstation ein und wurde am Bahn
hof von der Kaiserin und den vier ältesten
kaiserlichen Prinzen empfangen. Vom Bahn
hof begaben sich die Majestäten alsbald
nach dem Neuen Palais.
Aus Soldau (Ostpr.) wird unterm 25.
Mai gemeldet, daß in der russischen Stadt
Mlawa dicht an der preußischen Grenze,
mehrere Erkrankungs- und Todesfälle an
Cholera vorgekommen seien.
Wie aus Dirschan berichtet, wurde in
Fersenau der Fischer Peplinski, der in
trunkenem Zustande seine Frau und Kinder
mit einem Messer bedrohte, von der Frau
mit einer Axt erschlagen. Die Frau hat
sich der Behörde selbst gestellt.
In der Gefangenenanstalt zu Ncugartcn
überfiel ein zu fünf Jahren Gefängniß
verurtheilter berüchtigter Messerheld mit
gezogenem Messer den Anstaltsarzt und
Aufseher. Letzterer versetzte ihm glücklicher
weise bei Zeiten mit seinem Seitengewehr
einen Schlag über den Kopf, infolgedessen
der Gefangene sofort verschied.
Königsberg i. Pr., 25. Mai. Der „K.
A. Ztg." zufolge ordnete der Regierungs
präsident wegen des Auftretens der Cho
lera in Rußland an, daß der Uebertritt
von Personen aus Rußland nur nach den
Kreisen Neidenburg und Ortelsburg und
nach Jllowo stattzufinden hat.
Die hochbetagte Wittwe des, erst
vor einiger Zeit verstorbenen Medizinal
raths Professor Dr. Sonn en kalb in
Leipzig hat sich getödtet. Ihr Leichnam
wurde am Montag.Abend aus den Fluthen
der Elster herausgezogen. Die Dame, die
über ein großes Vermögen verfügte und in
den glänzendsten Verhältnissen lebte, hat
anscheinend in einem Zustande geistiger
Umnachtung ihrem Leben ein Ziel gesetzt.
Eine h och elegante S ch rauben-Facht
ist, wie das Patent- und tcchn. Bureau von
Richard Lüd ers in Görlitz schreibt, kürzlich
von einer englischen Werft, A. & I. Jnglis
zu Partick fertiggsteellt worden, welche sich
der Vizekönig von Egypten daselbst zu seiner
Privatbenntzung bestellt hatte. Das mit allem
erdenklichen Luxus ausgstattete Schiff, welches
vor Allem in geradezu verschwenderischer Pracht
elektrisch beleuchtet werden kann, ist 70 Meter
lang, 9 Meter breit und hat 6 Meter Tief
gang; dasselbe wird demnächst die Reise nach
-einem Bestimmungsort Alexandria antreten.
Leipzig, 26. Mai. Die Unterschlagung,
die der gegenwärtig zu Wuusiedel in Hast
befindliche Postdieb Ullrich beging, stellt
ich höher, als im Anfang angenommen
wurde. Denn während noch in dem hinter
Ullrich erlassenen Steckbrief die Höhe der
unterschlagenen Summe auf 102,822 Mark
angegeben wurde, beläuft diese sich mit
den in Checks und Wechseln gestohlenen
Beträgen auf rund 16 6,000 Mark.
Von dieser Summe wurden bei dem Durch
gänger über 154,000 Mark in baarem
Gelde und etwa 6000 Mark in Geldpa
Keren gefunden. Wahrscheinlich ist, daß
Ullrich viele der Papiere vernichtet hat.
§ Stuttgart, 21. Mai. Die Hohenlohe-
sche Praeservenfabrik Gerabronn, welche
als Spezialitäten Kinderhafermehl, Hafer
grütze und Gemüsepraeserven (gedörrte Ge
müse) herstellt, ist auf eine Gesellschaft mit
beschränkter Haftung übergegangen und
haben sich hierbei außer zwei englischen
Firmen die Herren fürstlich hohenlohescher
Domänenrath Mutschler, Langenburg, Ge
heimer Hofrath Colin in Stuttgart rmd
Bankdirektor Thorwart in Frankfurt a.
betheiligt. Das Stammkapital beträgt
500,000 Mark. Als Geschäftsführer sind
die Herren L. Jacob, C. Lander und I.
Unsöld hier, bestellt worden.
Die Jury hat unter den Projekten für
die Budapester Donaubrücke den 1. Preis
im Betrage von 30000 Kronen, dem aus
der Eßliuger Maschinenfabrik bei Stuttgart
stammenden Plane einer Drahtseilbahn zu
gesprochen.
Ulm, 23. Mai. Das Justizministerium
hat nun gleichfalls 1000 Mark Belohnung
für die Entdeckung des Mörders
des Friseurlehrlings Müller ausgesetzt
Oberstaatsanwalt Milz von Stuttgart hat
die Untersuchung übernommen. Mit Sicher
heit ist Lustmord anzunehmen. Die
Leiche zeigt gegen 50 Stiche in Herz.
Lunge und Hals, die mit einem scharf ge
schliffenen Mordwerkzeug geführt fein müs
sen; einer der Stiche drang durch den
ganzen Leib am Rücken wieder heraus
Der Bauch ist von oben bis unten aufge
schlitzt, auch die Arme und Schenkel fanden
sich zerschnitten. Trotz genauester Unter
suchung konnten keine Blutspuren im Hause
entdeckt werden. Der Stiefvater Müllers,
der verhaftet worden war, ist wieder ent
lassen worden, ebenso drei Schneidergesellen,
die im Hause wohnen.
Mainz, 22. Mai. Der „Köln. Ztg."
wird von hier geschrieben: Die beiden
wegen Verdachts der Spionage verhaf
teten Franzosen befinden sich noch im hie
sigen Untersuchungsgefängniß. Die Mel
dung verschiedener Zeitungen über ihre an
gebliche Entlassung aus der Haft trifft
uicht zu. Gestern wurde an der Stelle,
wo die Zeichnungen und photographischen
Aufnahmen stattfanden, ein neues Verhör
mit den Franzosen in Gegenwart mehrerer
Offiziere angestellt. Die bei den Verdäch
tigen gefundenen, meist recht ungeschickten
Aufzeichnungen sollen mit den Untersuchungs
akten demnächst dem Reichsgericht unter
breitet werden."
Ein furchtbares Hagelwetter mit
Wolkenbruch ist am Montag im nord
östlichen Theile Oberbaierus niedergegangen
Nach baierischen Blättern verwüstete das
Ungewitter hauptsächlich die Fluren von
Pölling, Holzheim, Loderbach, Kadenzhofen,
Litzlohe, Ober- und Unterwaal usw. Es
soll sich bis in die Gegend von Sulzbach
erstreckt haben. Die Kadenzhöfer Höhe er
schien ganz weiß, wie im tiefsten Winter.
Die Schlossen lagen stellenweise 10 bis 12
Centimeter hoch. Neben den Getreide
feldern sind auch die Wiesen schwer ge
schädigt, theilweise mit Schlamm über
schwemmt, ebenso ist der Ertrag der Obst
gärten verloren, in den Hausgärten sind
die Kraut- und Dorschenpflanzen völlig ver
nichtet.
Eine Freifahrt mit dem zu Fesselfahrten
eingerichteten Luftballon „Phönix" hat der
Luftschifter Ferell, dessen bei Crefeld ver
unglückte Luftfahrt wir kürzlich berichtet,
jüngst unternommen. Aus Köln wir dar
über Folgendes berichtet: In der Nähe
von Süchteln ist Nachts um 2 Uhr der
Ballon des Luftschiffers Ferell niederge
gangen, worin er noch mit einem Kölner
Spezereihändler Abends 11 Ubr vom
Hohenzollern-Garten eine nächtliche Lnst-
fahrt unternommen hatte. Bei der Lan
dung sind dem Kölner beide Beinen zer
schmettert worden. Der Schwerverletzte
hat mehrere Stunden auf dem Felde hilf
los gelegen. Als der Ackerer I. am Mvr-
gen auf seinen Hof kam, hörte er vom
Felde her ein Wimmern, dem er nachging.
Er fand auf seinem Acker den schwerver
letzten Ballonfahrer und daneben den an
deren im Schlaf liegen. Der herbeigerufne
Arzt legte einen Nothverband an und ließ
den Händler ins Krankenhaus schaffen, wo
am Morgen noch eine Operation an dem
Schwerverletzten vorgenommen wurde. An
-einem Aufkommen wird gezweifelt; er hat
zu Hause Frau und acht Kinder. Ferell
ist auch durch seine Auffahrten in Berlin
bekannt geworden.
Memel, 25. Mai. Ein von Pillkoppel
zum Fischfang auf die Ostsee gefahrenes
Fischerboot kenterte infolge hohen See-
ganges. Die ganze Besatzung, aus fünf
Fischern bestehend, fand den Tod in den
ellen. Drei von den Ertrunkenen
and verheirathet und Familienväter.
Bremen, 24. Mai. Die außerordent
liche Generalversammlung des Nord
deutschen Lloyd beschloß einstimmig,
die Verwaltung zur Aufnahme einer A n
leihe im Betrage von 15 Mil
l i o n e n Mark zu ermächtigen, nachdem
der Vorsitzende des Aufsichtsraths das Be
dürfniß für nothwendigen Ersatz für die
auf den Südamerikanischen Linien beschäf
tigten Dampfer und für weiteren Ausbau
der Schnelldampferflotte in längerer Aus
führung dargethan hat.
Das letzte Kruppsche Ausstellungs
material ist heute in Hamburg mit dem
Krähn aus dem Dampfer „Turret" gehoben
und auf Bahnwagen geladen worden. Der
Rest bestand zumeist aus Gußstahl-Panzer-
plattcn; die eine hat ein Gewicht von
28,000 Kilo.
Ein recht bedauerlicher Unglücksfall ereig
nete sich gestern Abend gegen 11 Uhr
auf der Verbindungsbahn in Hamburg in
der Nähe der Ernst-Merckstraße. Wie häufig
geschieht, mußte auch gestern Abend ein von
Altona kommender Zug dort so lange warten,
bis der Berliner Zug den Klosterthorbahnhof
verlassen hatte. In der Meinung, den letzteren
Bahnhof bereits erreicht zu haben, verließ eine
Frau den Wagen. Sie wurde im selben
Augenblick von dem vorbeifahrenden Berliner-
Zug erfaßt, zu Boden geschleudert und über
fahren. Es wurde der Bedauernswerthen ein
Arm direkt abgefahren und außerdem erlitt
sie schwere Kopfverletzungen. Sie ward noch
lebend dem Allgemeinen Krankenhause zu
geführt.
Die elektrische Straßenbahn hatte am
letzten Sonnabend in Hamburg wieder einen
bedauerlichen Unfall zu verzeichnen.
Die Pferde eines Lastwagens scheuten vor
einem elektrischen Wagen, worauf beide
Gefährte kollidierten. Bei dieser Gelegen
heit wurde der Kutscher des Lastwagens
vom Bock geschleudert. Durch den Fall auf
das Straßenpflaster zog er sich einen Schädel
bruch zu, an dessen Folgen er schon nach
einer Stunde verstarb.
Hamburg, 18. Mai. Ein schreckliches
Verbrechen vollzog gestern ein eben erst
aus der Schule entlassenes Kindermädchen.
Dasselbe hatte bei dem Landmann Köster
Stellung genommen um über das einzige
Kind, einen 2'/ a Jahre alten Knaben, zu
wachen. Das Mädchen mochte nicht auf
dem Lande dienen und erdrosselte den
Kleinen. Den Eltern, welche auf dem
Felde beschäftigt waren, wollte es einreden,
daß das Kind am Herzschlag verstorben
fei. Der Arzt erkannte natürlich sofort
die Todesursache und ließ das Mädchen
verhaften.
48,000 kaufmännische Stellen jeder Art
und Branche sind bis zum 21. Mai d. Js.
durch den „Verein für Handlungskommis
von 1858 in Hamburg" besetzt worden.
Die Vermittelung geschieht sowohl für Auf
träge ertheilende Firmen, als auch für
stellesucheude Mitglieder völlig kostenfrei.
Es wird weder Einschreibegeld noch Porto
vorlage, noch Vermittelungsgebühr oder
dergleichen erhoben. Am 15. Februar ds.
Js. hatte der Verein die Besetzung der
47,000sten Stelle feit feinem Bestehen er-
zielt; in 1893 besetzte er 4119 Stellen.
Der Hamburger 1858er Verein zählt z. Zt.
schon über 44,000 Angehörige, darunter
über 5500 etablirte Kaufleute.
Ein 40 Jahre alter in Barmbek woh
nender Kaufmann stürzte sich gestern aus
dem Fenster der 4. Etage auf die Straße.
Die Verletzungen waren derartige, daß er
sofort starb. Der feit einiger Zeit
geisteskranke Mann hatte bereits vor eini
gen Tagen einen Selbstmordversuch ge
macht, indem er sich mit einem Rasirmesfer
über die Pulsader geschnitten hatte, doch
war feine That so rechtzeitig entdeckt wor
den, daß er gerettet werden konnte.
Ncumünster, 25. Mai. In K r o n s-
h a g e n, sowie in der Stadt Kiel ist dem
„H. C." zufolge die Maul- u. Klauen
seuche festgestellt. Als seuchenverdächtiges,
resp. gefährdetes Gebiet gelten Wik mit
Steenbek bei Kiel, sowie die Ortschaft
Haffee. Für diesen Bezirk ist bis auf wei
teres das Ausführen von Klauenvieh (Rind
vieh, Schafen, Ziegen, Schweinen) bei Ver
meidung von Strafe verboten; das Ein
führen von Klauenvieh jedoch ist gestattet.
iel wurde eine Frau wegen Ver
dachts des Kindesmordes in Haft ge
nommen.
Kellinghusen, 25. Mai. Den „F. N."
zufolge ist die Vergrößerung des Lockstedter
Lagers jetzt gesichert, wenn im nächsten
Jahr der Reichstag die nöthigen Geldmittel
bewilligt. Auch die Nebungsplätze der üb-
rigen Armeekorps sollen vergrößert werden,
weil 1. für die modernen weittragenden
Geschosse der Uebungsplatz eine Schußweite
von 1 Meile haben muß, 2. die bisherigen
Nebungsplätze eine weitere Ausdehnung
haben müssen, damit die Trnppenkörper sich
ausdehnen können, 3. die Möglichkeit der
Unterbringung der Truppen auf den Ue
bungsplätzen selbst geschaffen werden soll,
damit die Einquartirung auf dem Land-
gebiet aufhört, 4. die Verminderung der
immer größer werdenden Flurbeschädigungen
angestrebt werden muß.
Nordfriesland, 26. Mai. Wenn
der Mai ins Land kommt, werden viele Friesen
zu eifrigen Vegetarianern. Es wächst nämlich
auf dem Borlande in großen Mengen der
Meerstrands-Wegerich, dessen dicke fleischige
Blatter, wenn sie jung sind, unter dem Namen
„Sudden" ein grünes Gericht geben, dessen
Geschmack gleichviel dem des Grünkohls und
-des Sauerampfers ähnelt. Karavanen von
-Alten nnd Jungen bevölkern zeitweilig das
Borland, um in Säcken und Körben die be
gehrte Blattfrucht heimzutragen. — Der graue
und der gelbe Graswnrm machen sich wieder
in diesem Frühjahr in sehr unliebsamer Weise
bemerkbar. Früh gesäter Hafer ist an manchen
Stellen gänzlich zu nichte geworden. Die
Nachtfröste und Dürre der letzten Zeit haben
das Zerstörungswerk leider nur verstärkt;
auch i)as Ģŗas bcgtttnt bedenķļìch ZU şchwmam,
alles seufzt nach Regen.
Dienstag Nachmittag genethen rm Laden
des Kaufmanns Thede in Hufum die Kleider
einer Einkäufe machenden Frau in Brand.
Nur mit großer Mühe gelang es den
Hausbewohnern, das Feuer zu dämpfen,
wobei ein Kommis und die Frau vom
Hause nicht unbedeutende Brandwunden an
den Händen davontrug. Die Frau selbst
erlitt nur leichte Verletzungen.
Eckernförde, 23. Mai. In der Nacht
auf den 23. d. M. ist den „F. N." zu
folge bei dem Gastwirth Fischer zur
„Deutschen Eiche" vor Osterby ein E i n-
bruchsdiebstahl verübt und bei dieser
Gelegenheit dem Besitzer im Schlafe eine
schwere Kopfwunde beigebracht, so
daß ärztliche Hilfe hat besorgt werden
müssen. — Der städtische Haus
haltungsplan für 1894—95 wurde
in der letzten Sitzung der städtischen Kolle
gien in Einnahme und Ausgabe mit
166,000 Jl und die Kommunalsteuer auf
der Einkommensteuer und
Grund- und Gebäudesteuer
26k
fesi
240 pCt.
pCt. der
gesetzt.
=4= Bordesholm, 25. Mai. De
schleswig-holst. Eentralverein für Obs:
und Gartenbau wird am 11. Juli d. Je
im benachbarten Gr.- Flintbeck seine Haup-
versammlung abhalten. Am Abend foi
ein großes Gartenfest auf der Boordt-
Mühle gefeiert werden und am folgende
Tage wird eine Wagenfahrt über Schierer
fee, Westensee und Achterwehr nach der
Kanal stattfinden. Bon hier aus werde
sich die Theilnehmer über Levensau un
Holtenau zu Schiff nach Kiel begeber
Der genannte Kerein besteht erst 3 Jahre
gliedert sich in 30 Kreis- und Spezialver
eine und zählt 4416 Mitglieder. De-
Verein beabsichtigt kommenden Herbst
Hamburg einen Obstmarkt zu veranstalte'
und zwar für Frühobst im September nist
für anderes Obst im October. Die Obst
Ausstellung in St. Petersburg wird vo>
dem Verein beschickt werden. — Unser m>
so vielen Naturschönheiten ausgestattete
Ort wird täglich von Vereinen ui>
Touristen besucht. Am nächsten -Sonntat
trifft wieder ein größerer Verein aus Kie>
die „Vereinigung" mit 700 Mitglieder
hier ein. — Am 1. Juli wird in Gaardeş
das Kreis-Feuerwehrfest des Landkreise
Kiel gefeiert. Das Programm lautet
Empfang der von auswärts eintreffende'
Gäste in Bruhns Gastwirthschaft, vol
10—12 Uhr Delegirten - Verfammluiis
Festessen in Krusenrott, Uebungen Mi
Mannöver der Gaardener Feuerwehr uv
Festball in der „Waldwiese". — Das ä
der Kieler Chaussee belegene Gewese „New
Haidkrug" ist an den Maurermeister
Kühl aus Kiel gegen ein Haus in M
vertauscht. — Der Besitzer des Guts
Perdoel bei Wankendorf hat eine groß
Anzahl Ochsen gekauft, um dieselben 3 :
landwirthschaftlichen Arbeiten zu Verwender
A Tielenhemme, 25. Mai. In der HÜ
sigen Gegend tritt eine Wurmart in ga>k
bedenklicher Menge auf. Die Thiere vck
zehren mit unglaublicher Schnelligkeit Gras
halme und haben bereits mehrere Grill'
selber total verheert. Einem Landmw'
wurde das Gras von seiner Wiese, as
der sonst gegen 20 Fuder Heu geborgt
werden, von den genannten Thieren rei'
aufgezehrt
■n Jevenstcdt, 25. Mai. Erst im La>A
dieser Woche hat sich mehr Herausgestells
daß die letzten Nachtfröste, insonderhel
wohl derjenige, der in der Nacht vo>
Sonnabend auf Sonntag uns heimsucht
dem Pflanzenwuchse recht sehr geschah
haben. Zunächst machte sich dies bemerk
bar bei den Kartoffeln, die fast sämmtli»
abgefroren waren. In dieser Beziehn^
wird der Schade indessen nicht so grsl
ein, da die Kartoffel bald wieder nas
wächst. Schlimmer steht es um versch's
dene Gartenfrüchte, Bohnen, Gurken as
namentlich auch um die Obstblüthe. ®‘
größte Nachtheil wird endlich darin liegst
daß auch einige Kornarten, besonders Haß'
und Gerste, stellenweise sehr gelitten habck
Unsere Landleute klagen überdies, daß “
ver gegenwärtigen Witterung auf den höh-
gelegenen Weiden der Graswuchs sehr tiw
wird.
* Rendsburg, 23. Mai. In den schg
wig-hvlsteinischen Städten betrugen
Kommunal st euern bisher im Durs
schnitt reichlich 20 Mk. pro Kopf der ^■
völkerung. Da vom 1. April n. 3-
an die Realsteuern in die Stadtkasse fließ);
wird das Mittel wesentlich herabgedrü
werden. Namentlich die gxößeren Stşş
werden durch den Erlaß der hohen
bände- und Gewerbesteuer eine wefenşş
Erleichterung erfahren. In einzelnen
ten waren die Kommunalsteuern auch
reits zu einer erdrückenden Höhe Hera»»
wachsen. In Kiel betrugen die Gemeisj.
abgaben 30 bis 40 Mk. pro Kopf der -,
völkerung. Nachstehende Skala gibt eşş
Ueberblick über die Ausgaben für Gemeişş
zwecke in den einzelnen Städten Schlesl^
Holsteins. Die Gemeindeausgaben betrüg
pro Kopf der Bevölkerung in
Kiel
Eckernförde
Sonderburg
Tondern
Hadersleben
Husum
I tzehoe
Flensburg
Altona
Apenrade
Neumünster
Rendsburg
Tönning
Schleswig
Friedrichstadt
Bredstedt
Heide
X. Rendsburg, 26. Mai.
Landrathsamt veröffentlicht eine
34 Mk.
30 „
30
28
25
25
25
24
24
23
22
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in Berlin beabsichtigten Versuche
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