Full text: Newspaper volume (1894, Bd. 1)

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angestellt. Soweit bekannt, 
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gezeigt, beruhe zum größten Theil auf dem Mar 
kensystem. Es werde zu erwägen sein, ob man 
nicht an Stelle der Quittungskarten, die sehr 
kostspielig seien, Quittungsbücher setzen sollte. 
Redner könne sich dem Antrag des Abg. Staudy 
mit Bezug auf Rentegewährung nicht anschließen. 
Furcht vor der Sozialdemokratie sei es nicht ge 
wesen, die beim Erlaße des Gesetzes maßgebend 
gebend gewesen sei; so fürchterlich seien diese 
Leute nicht. Sollte es aber infolge einer revo 
lutionären Bewegung zu einem Zusammenbruch 
kommen, so könne seine Partei in den Kampf 
ziehen in dem Bewußtsein, ihre Pflicht gethan zu 
haben. (Beifall.) 
Abg. Rösicke (6. k. graft.): Daß das Gesetz 
Mängel habe, sei int Allgemeinen anerkannt, aber 
einfach abzuschaffen sei es doch nicht. Es könnten 
nur einzelne Bestimmungen abgeschafft werden. 
Die Idee, die Beiträge als Zuschläge zur Ein 
kommensteuer zu erheben, werde schwerlich Aus 
sicht auf Annahme durch die Regierungen haben. 
Redner würde dafür sein, Marken nicht nur für 
eine Woche, sondern auch für Monate und noch 
längere Termine zu schaffen, je nachdem der Lohn 
in der Landwirthschast gezahlt werde. Dann 
brauche der Umtausch auch nicht alljährlich zu er 
folgen. Ueberhaupt glaube er, daß man das 
Gesetz erst nach 5 Jahren ändern sollte, die als 
Uebergangszeit in Aussicht genommen seien. Von 
einer Enquete verspreche er sich nicht viel. Die 
gewünschte Novelle zum Unfallversicherungsgesetz 
sei ja nach Aussage des Staatssekretärs bereits 
ausgearbeitet 
gemacht, sich einer Artillerie kasern 
zu bemächtigen. Der Versuch wird den 
Balmacedisten zugeschrieben. 12 Personen 
wurden verhaftet. 
Oesterreich 
Prag, 9. Jan. Anläßlich des Leichen 
begängnisses für den vorgestern bei 
dem Exzeß von einem Wachmann erstochenen 
Infanteristen Matouschek fanden sich eine 
3000köpfige Menge angesammelt, die die 
Wache mit Eisstücken und Steinen bewar' 
und unter den Rufen „Hoch die Anarchie, 
hoch die Sozialdemokratie!" die Haupt 
straßen durchzog. Schließlich mußte die 
ganze disponible Wache einschreiten. Meh 
rere Personen wurden verhaftet, bei wel 
chen man Steine fand, wodurch erwiesen 
ist, daß der Exzeß vorher geplant ivar. 
Frankreich. 
Paris, 9. Jan. Der Prozeß Vaillant, 
der heute Vormittag im Schwurgerichts 
saal beginnt, wird in einer Sitzung be 
endet werden können. Vierzehn Zeugen 
sind zu vernehmen. Der Gerichtspräsident 
hat außerordentliche Vorsichtsmaßregeln 
treffen lassen. Eine halbe Kompagnie Jn- 
Abg. Rick ert (Fr. Ver.) hält die Anträge für fanterie hält Wache, und an jeder Thür 
unbrauchbar, weil sie zu unbestimmt seien und im Innern des Gebäudes werden zwei 
nlmtlS "àgen Sssen, das Altersver- Munizipalgardisten mit aufgepflanztem Ba 
SStS/gÄ >»”“ d>. im fr» àķchi 
habe mehr zur Unzufriedenheit im Lande beige- glichen Attentats das Entweichen des 
tragen, als die Annahme irgend eines Handels- Thäters zu verhindern haben. Außer den 
Geschworenen, Advokaten, Journalisten und 
«UttSUSyp SîSWASķ * k» «* Şà mm, 
würden immer größer. Das Markensystem sei wird nur ein bekanntes vorher ausgesuchtes 
eine Folge des verkehrten Prinzips des Gesetzes Publikum in den Saal hineingelassen. 
^eietitgen. Das Paris, 9. Jan. Bon Interesse ist noch 
ker? es fühle gerade den à Notiz, die von den heutigen Blättern 
ein. Der Antrag Staudy sei wegen seiner Mo- gerächt wird. Sie lautet: „Eine Zeitung 
tivirung unannehmbar. Was nun den anderen in Buenos Aires, die „Presse", veröffent- 
Centrumsantrag betreffe, dessen erster Theil den licht einen Brief des Anarchisten V aillant, 
Krers der Versicherten einschränken wolle, fokp„ horfpsfit» — pv bipşi k* 
werde er für diesen Theil stimmen. . .Helve _ er hielt sich bekanntlich 
Abg. Ulrich (Sozd.) fordert außer der Aus-stUie Zeitlang m der argentinischen Republik 
dehnung der Versicherung und Erhöhung der blik auf — an einen seiner dortigen Freunde 
Rente auch die Betheiligung der Arbeiter an der richtete. Dieser Brief ist vom Tage der 
Verwaltung. Jetzt machten die Unternehmer, rertisnftnn Mvvnpn? wivt 
sogar m staatlichen Musterbetrieben, den Arbei- f* 10 " T. ^gens bahrt Vaillant 
lern Lohnabzüge, wenn ihnen eine Rente zuge-Istmdigt darin seinem Freunde die That an, 
sprachen werde. 
die er zu begehen im Begriffe stand. Er 
Abg. v Manteuffel(cons.) betont, ohne das fügt hinzu, daß er ohne Bedauern sterben 
^àîeniystem ,er chm das Gesetz sympathisch, so ş,verde, in der Ueberzeugung, 
aber schädige es , die ländlichen' Arbeitgeber und! u “ ^oerzeugung zum Wohle 
bedürfe der Revision. Erfahrungen seieii genugşdeo i-censchheit gehandelt zu haben. Vaillant 
gesainmelt. schließt mit der Bitte, sich seiner Tochter 
Abg- Beckh (fr.) plädirt für Aufhebung des annehmen zu wollen." 
^bStaat'ssecretair v. Boetticher constatirt die'- 9™*' 3 an - Es wird in interest 
günstige Ausnahme des Gesetzes, das namentlich I Ķreisen als neue amtļìche Ķundge- 
her Landwirthschast zu Gute'komme, giebt aber bung der Russenfreundschaft besonders her- 
dre Unbequemlichkeit des Markensystems zu. Die vorgehoben, daß mehrere Offiziere eines 
leisteten Prämienzahlung" "^Djb^^sgabe^ von Reiterregimentes, welche Luxen- 
Marken für längere Zeit und von Quittungs- °urg besuchten, dort nur von dem franzö 
büchern werde erwogen. fischen Gesandten in Audienz empfangen 
. Ņg. von Stumm (Rp.) bekämpft ebenfalls wurden. Die Russen wohnten auch seinem 
das Markensystem. sw w r 
iuc tuicu Winer Freunde für den Antrag statten. 
Staudy, aber gegen den Antrag Aichbichler, der eine! Rom, 10. Jan. Einem gestern in Co- 
Emschrankung des Gesetzes wolle. Irato eingegangenen Privattelegramm zu 
r« . , folge sammelte sich daselbst vor dem Stadt 
ÄNMÄNV. shause eine Volksmenge und warf wieder 
holt Steine gegen das Gebäude. Auch die 
S». S- • n ^ „ .herbeieilenden Truppen wurden mit Stein- 
^77 ? 9 ' ' sa î t .' Admiral! würfen empfangen, wobei mehrere Soldaten 
Saldanha da Gama veröffentlicht ein! verletzt wurden. 
Manifest, worin die ihm vor einigen darmen 
Wochen zugeschriebene, zu Gunsten 
Austereuropäische Gebiete. 
Monarchie erlassene 
apokryph erklärt wird. 
We 
ihn 
Soldaten und Gens 
gaben Feuer. Von den Manife- 
. der stauten wurde einer getödtet, 3 sind ver- 
Kundgebung für mundet worden; von den Soldaten sind 
.-tz. . , In dem Manifest mehrere leicht verwundet. Es sind Ver- 
heißt es ferner, Peixoto sei em Militär- stärkungen nach Corata geschickt. Die Ruhe 
thränn und das Volk müsse die Jacobiner ist jetzt wieder hergestellt, 
niederschlagen, um die bürgerliche Republik Aus Rom berichtet man der „V. Z 
herzuswllen und zu befestigen. daß die Beruhigung auf Sizilie 
«ei dem Rerchskommissar für fortschreitet, so daß man glaubt, vor dem 
die Welt-Ausstellung m Chikago eingegan- Wiederbeginn der Kammerarbeiten am 
genen amtlichen ^eleģramm ist bei dem 25. Januar den Belagerungszustand auf 
Brande im Ausstellungsgebäude weder deut- heben zu können. Die Stadt Gibellina 
noch österreichisches die das Militär hat räumen müssen, wurde 
Gut beschädigt worden. Der Brand ist durch ein Bataillon neu besetzt. Bei dem 
t^s.^^kenwurf entstanden uud verbrei- Tumult in Rnvo wurden drei Brandstifter 
tete sich von der Musikhalle auf das In- getödtet und viele verwundet 
dustriegebaude. Das Feuer ist jetzt gelöscht. Spanien. 
^ Barcelona, 9. Jan. Santiago Sal 
D P vernichtet worden. vador, der Urheber des Bombenatten 
Großes Aussehen hat in New-York tats im Liceo-Theater. war eine zeitlang 
der neueste Verlust der N.-Y. und Cuba Schmuggler und tödtete hier einen 
Mail -L. S. Co der sogenannten Ward- amten des städtischen Zollamts der 
lime gemacht,. deren Dampfer „Seneca" beim Defraudiren ertappte. Drei Monate 
nahe dem Hasen von Havana in Folge war er auch Kutscher des hiesigen Bischofs 
einer Explosion an Bord nt Brand gerieth Sein Befinden ist, wie aus Saragossa 
und von dem Kapitän, nachdem es ihm gemeldet wir, sehr bedenklich. Uni einem 
gelungen war, den schützenden Hafen zu Entweichen vorzubeugen, behüten zahlreiche 
erreichen, zum Sinken gebracht wurde, Gensdarmen das Spital; der Anarchist 
da sich alle Anstrengungen, des Feuers trägt auch im Bette Handschellen und 
Herr zu werden, vergeblich erwiesen. Der außerdem an einer eisernen Kette die 
Dampfer hatte Waaren im Werthe von einem Balken der Decke befestigt ist, ange 
nahezu 500 000 Dollar an Bord und man bunden. — Martinez Camp os schreibt 
glaubt daß das Feuer das Werk von hiesigen Freunden aus Melilla, es habe 
Verschwörern war. Die „N.-Y. und Cuba- einen großen Grad von Wahrscheinlichkeit, daß 
Postlime wurde schon früher, nanientlich trotz der Verhandlungen mit dem Sultan eine 
in der letzteren Zeit, schwer vom Unglück KriegserklärungSpaniensanMarokko erfolgt 
verfolgt. So wurde am 1. November auf J 
dem Wege von Matanjas nach Havana 
der Dampfer „City of Alexandria", eben- ZNiaNv. 
falls in Folge einer mysteriösen Explosion, Berlin, 10. Jan. _ 
ein Opfer der Flammen, und bald darauf sierium trat heute zu einer Sitzung'unter 
fand man hier m einem Sack Kaffee auf dem Vorsitz des Grafen zu Eulenbura nt- 
ber just von mexikanischen Häfen eingetroi- sammen, auch Caprivi nahm daran Theil, 
fenen „City of Washington" eine mit Dy- Zur Berathung stand, wie verlautet die 
namit gefüllte Höllenmaschine, deren Ent- Fassung der preußischen Thronrede 
zundung nur die Feuchtigkeit des Kaffees Berlin, 10. Jan. Die „N. A. Z." be- 
verhindert hatte. Der Dampfer „Seneca" merkt, es seien in den letzten Wochen durch 
soll gehoben werden, doch dürfte sich die die Presse Krisengerüchte verbreitet 
zum großen Theil aus Tabak, Cigarren, worden, wobei bald aus längeren Sitzungen 
Kaffee und Hanf bestehende Ladung als des Staatsministenums willkürliche Schlüsse 
Totalverlust erweisen _ gezogen sind und ein Konflikt wegen der 
^cach einer Meldung aus Santiago Reichsfinanzvorlage ersonnen ist, bald das 
wurde von einem Volkshaufen der Versuch I absolut erfundene angeblich mit den kolo- 
Entlassungsgesuch des Reichskanzlers auf 
gebracht wurde. Ob das Motiv der Fa 
brikation der Krisengerüchte mehr in Bös- 
ivilligkeit oder in niedriger Sensation be 
stehe, bleibe dahingestellt. Wer die Presse 
des Auslandes und leider auch der uns 
befreundeten Länder verfolge, könne über 
die Wirkung nicht im Unklaren sein. Um 
so mehr scheine der Rath zur Vorsicht 
gegenüber derartigen leichtfertigen Aus 
streuungen am Platze. 
Wegen Beleidigung des Finanz 
ministers Dr. Miguel ist, wie ein Be 
richterstatter meldet, gegen den Schriftsteller 
Ludwig Schwennhagen, den Reichstags- 
Abgeordneten Ahlwardt und den Schrift 
stelle Plack-Podgorsky von der Königl. 
Staatsanivaltschaft am Landgericht I An 
klage erhoben worden. Während Schwenn- 
Hagen und Ahlwardt in Versammlungen 
über den Finanzminister Dr. Miguel un 
Mahre Behauptungen in verleumderischer 
Absicht aufgestellt haben sollen, soll der 
Angeklagte Plack-Podgorsky dieselbe straf 
bar^ Handlung durch Veröffentlichung der 
Broschüre: „Pharisäer und Heuchler, die 
Stützen des Staates und die Leuchten des 
deutschen Parlaments", begangen haben. 
Wegen ihres gleichartigen Charakters sind 
die drei Sachen zu einem Strafverfahren 
vereinigt worden. Die genannte Broschüre 
ist im Verlage des antisemitischen Buch- 
Händlers Dewald in Berlin erschienen, 
gegen den die Voruntersuchung noch nicht 
abgeschlossen ist. 
gegen Hans Blum ge 
richteten Erwiderung schreiben die „M. N. 
N.": „Ueber den Inhalt und den Werth 
des Buches von Hans Blum sprach sich 
Fürst Bismarck während der Festtage 
unserem Gewährsmann gegenüber sehr 
abfällig aus." Ferner schreibt das ge 
nannte Blatt: „Auf telegraphische Anfrage 
andte uns Blum einen langen, scharf po 
lemischen Brief über die Arnim-Ange 
legenheit, weigerte sich aber entschieden, 
der Oeffentlichkeit gegenüber die Verant- 
wortlickikeit für diesen Brief zu übernehmen 
und ihn zu zeichnen." 
Der Berliner Vertreter der Bismarck- 
Politik in der „Münchener Allg. Ztg." 
chreibt: „Es kann wohl kaum noch einem 
Zweifel unterliegen, daß nach dem Schrift 
wechsel mit dem Reichskanzler der Wider- 
tand wenigstens eines großen Theils der 
Konservativen gegen den russischen Handels 
vertrag gebrochen und die politische Kri- 
is, welche sich an diesen knüpfen konnte, 
beschworen ist. Die vielfachen und lan 
gen Berathungen des Staatsministeriums 
hin der Fall 
man eine höhere Geschwindigkeit als mit 
dem Schweizer Gewehrpulver erreicht, gänz 
liche Abwesenheit von Rauch und Rückstand 
konstatirt. An der Verringerung des Gas- 
drucks soll noch gearbeitet werden. — Die 
Sprengversuche sowohl in Bohrlöchern als 
mit frei angelegten Ladungen haben günstige 
Ergebnisse gehabt. 
Eine heftige Feuersbrunst zerstörte in 
der Nacht die große Maschinenfabrik der 
Textilindustrie nebst Färberei von Gebauer 
in Charlottenburg. Das Fabrikgebäude ist 
vollständig niedergebrannt. Hunderte von 
Arbeitern sind beschäftigungslos. Der 
Schaden ist sehr erheblich. 
Memel, 8. Jan. Der „Preuß. Lehrer- 
ztg." wird geschrieben: Der Unteroffi 
zier als Lehrer ist nicht überall bloß 
ein Zukunftsbild, sondern hier eine wahre 
Thatsache. Auf der Nordspitze der Kuri 
schen Nehrung liegt der Stadt Memel 
gegenüber das gleichnamige Fort. Es 
zählt^ etwa 10 schulpflichtige Kinder, die 
von jeder Schule abgeschlossen sind. Der 
Unterricht der Kinder ist daher dem Auf 
seher des Forts, dem aktiven Feldwebel 
Hannemann gegen ein jährliches Gehalt 
von 510 Mk. übertragen worden. Der 
Unterricht wird an allen Wochentagen Vor 
mittags ertheilt. Feldwebel Hannemann 
nimmt auch regelmäßig an den Konferenzen 
der Lehrer des Kirchspiels theil, wozu er 
'lets in Uniform erscheint. 
Wie der „Schles. Volksztg." aus Posen 
gemeldet wir, ist der Abgeordnete v. Kos- 
cielski an einem Karbunkel ernstlich er- 
krankt. Er muß in diesen Tagen operirt 
werden. 
Das Städtchen Klingcnbcrg am Main 
zieht aus seinen Thongruben so viel Geld, 
daß die Bürger nicht nur keine Steuern 
zahlen, sondern jährlich aus der Stadtkasse 
eine hübsche Summe erhalten. In diesem 
Jahre hat sogar jeder zur Ableistung seiner 
Militärpflicht eingerückte Bürgersohn der 
Stadt Klingenberg aus der Gemeindekasse 
ein Weihnachtsgeschenk von 15 Mark er 
halten. 
In Scßbach ist ein Anschlag auf den 
katholischen Pfarrer Schneider verübt wor 
den. Ein Schuß aus einem Revolver 
wurde von der Straße her auf den noch 
in seinem Studirzimmer weilenden Pfarrer 
abgefeuert. Die Kugel ging hart an der 
einen Schläfe des Pfarrers vorbei. Der 
Pfarrer benachrichtigte sofort die Gendar 
merie, welche fünf mit Feuerwaffen ver 
sehene halbwüchsige Burschen verhaftete. 
Köln, 10. Jan. Aus dem Schwarzwald 
wird starker Schneefall 
Ivar, ihre Aufklärung. 
Jn- 
— Gegen den Centrumsantrag iv 
der Hausirerfrage spricht sich mit 
Entschiedenheit die klerikale „Köln. Volks 
ztg." aus, indem sie schreibt: Mit Recht 
habe^ der Antrag in den Kreisen der vielen 
Tausende von Hausirern die schwersten Be 
sorgnisse erregt. „Wenn der Antrag so, 
wie er jetzt lautet, zum Gesetz werden sollte 
— was wir aber aus sachlichen und neben 
bei gesagt auch aus Gründen redaktioneller 
Natur nicht glauben — so wäre die Exi- 
tenz Tausender von Familien ge- 
mhrdet oder untergraben. Ganze 
Gegenden würden mehr oder weniger der 
Erwerbslosigkeit, der Noth preisgegeben und 
darunter eine Reihe solcher Gegenden, welche 
stets treu zum Centrum gestanden haben; 
wir nennen nur das westfälische Sauerland, 
das Eichsfeld, die Eifel, einzelne Distrikte 
Schlesiens u. a." Der Antrag Gröber gehe 
thatsächlich über die beabsichtigte und be- 
rechtigte Beseitigung von Auswüchsen weit 
hinaus. „Er trifft nicht lediglich die un- 
lautern Elemente im Hausirerstande, son 
dern er gefährdet die Existenz von Tau 
senden ehrlicher Hausirer. Weil in man 
chen Gegenden Deutschlands Klagen über 
das Hausirerwesen laut geworden sind, 
sollen in allen Gegenden Deutschlands, 
auch wo keine Klage laut getvorden ist, die 
Hausirer mit leiden! Das sind Einwürfe 
prinzipieller Natur, die wir dem Antrage 
Gröber und Gen. machen müssen. Aber 
wir haben noch andere Bedenken gegen den! 
den Antrag. — Das Hausirergewerbe, 
ivenn es in ehrlicher Weise betrieben wird, 
ist vom moralischen und naturrechtlichen 
Gesichtspunkte aus ein erlaubtes. Wenn 
eine an sich erlaubte Erwerbsthätigkeit aus 
bloßen Nützlichkeitsrücksichten gegen andere 
durch Gesetzesgewalt vernichtet oder schwer 
geschädigt wird, so hat ein solches Gesetz 
den Charakter eines Ausnahmegesetzes. Diese 
sind auf jedem Gebiete — auch auf dew 
wirthschaftlichen — hochbedenklich." 
Münsterberg, 8. Jan. Nicht geringes 
Aufsehen erregte hier die Nachricht, daß 
der Rittergutsbesitzer und Landesälteste, 
Rittmeister der Landwehrkavallcrie Hugo 
Bar gander auf Münchhof bei Münster 
berg sich in Breslau erschossen habe. Bar- 
gander hatte nach seiner vor 15 Jahren 
erfolgten Verheirathung ein Baarvermögen 
von mehreren hunderttausend Mark besessen. 
Durch seine in hohem Grade anspruchs 
volle Lebenshaltung gerieth er jedoch in 
verhältnißmäßig kurzer Zeit in gänzlichen 
Vermögensverfall, welcher denn auch die 
Veranlassung zum Selbstmorde wurde. 
Ueber den Nachlaß des Verstorbenen ist 
inzwischen der Konkurs eröffnet worden. 
München, 10. Jan. Der „Bayrische 
, gemeldet, weshalb 
aii/titiuiavuuiiyiier und die Scyiffsahrt- 
dahmgestellt." Die Antivort des Kanzlers sehen, da infolge des eintretenden Thau- trauuna und dw ki^ ^ 
î" Bezug auf die Wahrungsfrage sei das wetter starker Eisgang bei rasch steigendem Barons Seefried mit ^^uung des 
-7« «7 r°r * CU?«» istirfÄiÄÄXfr 
ministe und d-n «frSfifthtl -- à- »W 
zu lassen, rechtskräftig erfolgt sei. 
mm besonnte Scrftnsr P-şichI-i,t« s. Sm < Ein- Ichr-ck, 
ber sogenannte „Schwarze Reiter", Wacht- Kohlenanfuhr von den Zechen 
lîipmpr r I : 's. 0 ' 
wie die „Pr. Z." 
- Vor der Warmehalle am Alexander->russische Zollkrieg zur Verschärfung derlter uni "!». c.^^,ab, twtzdem der Pach- 
Personen, die den Bean,ten Wider- im Herbst und Winter aus Rußland ein- ckloffeneii. vom Eise hS Ü. 
şà^eistà,^wurden zur Wache geführt, ş laufàn Bestellungen üT diesig SaffönI verglblich ' unT• 
®ie Wärmehalle bot in der letzten Nachtj ausgeblieben und entweder ,z«rückgehaltenlla«"g im °ffenm'Bo^e''°ll?N^7g7. 
200 Obdachlosen Unterkunft. Ioder anderen Ländern überwiese'n"ill Imittel »> occ . - 
In neuester Zeit ist viel von einem Alzey, 9. Jan Die au? 5 Köpfen be- den endlick Von Offenwarden wur- 
neuen Sprengstoff die Rede der von dem stehende Familie des hiesigen Amtsgerichts-! Mensches durch à" FmwohrEntdeckt" 
^.uļ Plctet rn Berlin darge- dieners wäre in der Nacht von gestern auf Nasch wurde Lärm geschlagen 16 beber-te 
stellt ist. Die Versuche haben in Thun heute beinabe insoesammt erstickt Ais sro*« B Jn , ib beherzte 
«Stt, mSSrnJSSm dsÄ’rtS SÄ »frl'Sshi K şşķşş 
gebunq Das Mittel kann in Kr?«.Mutter zwei Tochter und ein landet. Ein großes Wunder ist es zu 
^SÏÄriîfL'Stc.'r!*« 
bhiffelt^"^^ und Kriegs-ştodt, die übrigen Personen 
Wäre die Hülfe eine Stunde später 
nur unter gewiffen bestimmten Bedingungen, Halle, 10. Jan. Auch die bieffae Hambura 9 'Zan ^ , e 
mentals durch Zufall. Dasselbe friert Handelskammer hat eine PâonIrun 'ànw 
ncbt’r, nocl) verbreitet^es durch die Explo- gegen den bekannten Stempelsteuergesetz, mira l" veließ heute^srüh ini?àm Koin-' 
ion schädlich wirkende Gase, es ist auf- entwarf an den Reichstag gerichtet. ' Der mandv Soldaten des ersten und zweiten 
billig herzustellen. Petition ist eine ausführliche Begründung Seebataillons unter Führung des Hau? 
Das Ausdehnungsbestreben ist demlemgen beigegeben. Was die Erhöhung der manns von Kamptz den Hamburger ft ? 
ber bekannten Explosivstoffe überlegen. Be- Stempelsähe auf Aktien Rpnten - und Außer Nîmķş»,. . . ^„7,.,- Hasen, 
ondere Ueberlegenheit besitzt das Mittel Schuldverschreibungen, Kauf- und sonstige der Dampfer sechs Brandungsboow 
wsbesondere Anschaffungsgescbäfte betrifft, so befürchtet eine Dampfbarkaffe ® ^ 
ķ und Unverander- die Handelskammer, daß die Stellung der — Eine unter den Reichstaqsad- 
den oben genannten drei deutschen Geldmärkte bei thatsächlicher Ein-genrdneten verbkeitete Denkschrift aus 
ittd CntiprCdbCnb üb' I hpv in < 4^. . 
lichkeit. — Nach 
- Ş—- » 
Te?p?!!?tmn'ķ îad w einer Bankgeschäften in den Provinzen nachtheilig durchweg als Luxuswaare zu betrachten 
Temperatur von 800 Grad zu explodiren, empfunden werden, denn für die umfang-den Tabakfabrikate vor. Der Gcwickts 
?rLro7??°7"^ļ-ktr.sch-n Strom her. reichen Transaktionen werde auch do?t zoll für den Import soll sodann îon 
î Gebrauch durch Un-das Ausland in den Mitbewerb treten, 400 Mk. für 1000 Kilo wenigstens auf 
D? schränkt, und die kleineren Vermittelungen müssen 20M Mk. erhöht werden Auf d es" Weise 
ÏLTiï Ŗ T- Vittel Fulguritschon deshalb eine Einschränkung wird eine M-hrzolleinnahme^aLiLaul 
I S Sî; l re ! aU Ņr- 1, ersah ren, weil die Kosten der Besteuerung ländischen Tabakfabrikatcn von 5 Millionen 
d-id-nn in Serfiältniffe ju« «!n-b°. M-rk ^laM, “bbiefn. K.“ 
Schießen dient^ ^ ^m trage stunden wenn es sich um die vor- könnte für die geringere Belastung der 
r-L Ersuch- in --«-chnun- 
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