Hamburg 29. Dec. Die übertrie
benen Mittheilungen auswärtiger
Zeitungen über das Wiederaustreten der
CHolerain Hamburg sind zwar mit Recht
von den hiesigen Blättern gegeißelt wor
den, doch liegt für dieselben durchaus keine
Veranlassung vor, den Stand der Epidemie
so äußerst milde hinzustellen, als ob es
sich nur um sporadisch auftretende Fälle
handelt, bei denen kein Grund zur Be-
sorgniß vorliegt. Der neueste Wochenbericht
des Medizinal'Jnspektorats für den Hamb.
Staat (18—24. Decbr.) weist 81 Erkran-
kungen an Cholerine und II an Cholera
auf; es ergiebt das eine Zunahme gegen
die Vorwoche um 30 resp. 7 Erkrankungen.
Inzwischen hat sich die Zahl der Cholera-
sälle in Hamburg abermals um 9 ver-
anehrt, und 5 davon sind tödtlich verlaufen.
Wenn kein Grund zur Besorgniß vorläge,
so würde das Kriegsministerium gewiß
nicht telegraphisch angeordnet haben, daß
den Soldaten der Allonaer Garnison das
Betreten des Hamburgischen Staatsgebiets
.zu verbieten sei; das Generalkommando
des 9. Armeekorps würde, wenn die Sache
so ganz gefahrlos, gewiß nicht die Be-
stinimung getroffen haben, daß die zum
.Feste nach Hamburg-Altona beurlaubten
Soldaten bei der Rückkehr in ihre Garni
son wegen Choleragefahr unter ärztliche
Beobachtung zu stellen. Man kann eS den
Hamburger Behörden zwar nicht verdenken,
daß sie im Interesse des Handels und Ver
kehrs, der sich nach den schweren Schick
salsschlägen der letzten Monate langsam
.zu heben beginnt, Alles aufbietet um einen
Rückschlag zu verhindern, der sich gewiß
doppelt fühlbar machen würde, aber ebenso
wenig darf die Bevölkerung in ihrem eige-
men Interesse in Sorglosigkeit gewiegt
werden. Das würde sich unseres Erach-
tens unter Umständen furchtbar rächen.
Altona, 2. Jan. v. Jan son, Gen.
Major und Chef des Generalstabes des
IX. Armeekorps, ist zum Commandeur der
■55. Jnf.-Brigade, und v. Prittwitz u.
Gaffron, Oberstlieut. und Bats-Com-
mandeur vom Jnf.-Regt. Herzog Karl von
Mecklenburg-Strelitz (6. Ostpreuß.) Nr. 43,
unter Zurückversetzung in den Generalstab
der Armee, zum Chef des Generalstabes
des IX. Armeecorps ernannt.
Die Frau eines angesehenen Kaufmannes
in Bahreņseld bei Altona ist an der C h o -
ļera gestorben. Amtliche Meldung fehlt
noch. — Ferner sind in Altona eine
Mutter und zwei Kinder an der Cholera
verstorben.
A. Husum, 29. Decbr. Dem heutigen
Schweinemarkt war nur eine geringe An-
zahl vier bis sieben Wochen alte Ferkel
zugeführt. Bei langsamem Handel wurde
der Markt ziemlich geräumt. Es wurde je
nach Alter und Qualität der Thiere 16 bis
20 Mk. pro Stück gezahlt
O Süderstapkl, 1. Jan. Heute Morgen
5 Uhr ertönten im benachbarten Norder
stapel Feuersignale, es brannte das Wohn
haus des Rademachers und Landmanns
D. Kuter, durch größte Anstrengung der
Feuerwehr gelang es, das Feuer auf seinen
Heerd zu beschränken. Sämmtliches Vieh
wurde gerettet, ebenfalls das meiste Mo
biliar. Entstehungsursache unbekannt.
X Rendsburg, 2. Jan. Zu dem vor
. einiger Zeit berichteten Diebstahl einer Hose
in - einem hiesigen Barbiergeschäft können
wir noch nachtragen, daß der Dieb inzwi
schen in der Person eines in dem betreffen
den Geschäft angestellt gewesenen Gehülfen
ermittelt und zur Hast gebracht worden ist.
. Derselbe wird sich außerdem auch noch
wegen Unterschlagung in 55 Fällen zu ver
antworten haben, indem er die voll Kun
den an ihn entrichteten Beträge nicht ab-
geliefert, sondern für sich verbraucht hat.
X Rendsburg, 2. Jan. Die diesjährige '
Sylvesterseier nahm auch hier ihren ge-
wohnlichen Verlauf. Trotzdem ein eisiger
Nordost durch die Straßen fegte, waren
um dw Mitternachtsstunden unge-
wöhnlich belebt und in den verschiedenen
Mrthschaftslokalen ging es laut und sröh-
lch her. Sehr stark besucht war auch die
Z™ °er hiesigen Liedertafel in der Tonhalle
den Sylvesterfeier. Daß es auch
mein- ° k - bis zu recht späten oder viel-
manaeO?^ Stunde an Gästen nicht
â selbstverständlich und wir de-'
furchten fast, daß Manchem, der allzu oft
ieèrtf h!, '^Begrüßung des neuen Jahres
fshi' er .s.ŗş e ^ag desselben weniger rosig
Kienen ist als es der Anfang versprach
Möge denn das neue Jahr für alle Men--
schen em gutes und gesegnetes werden.
Rendsburg, 2. Jan. Zum Nach.
folger des nach Kiel versetzten Lehrers
Tiemann ist ein Lehrer aus der Provinz
Pommern in Aussicht genommen. Um den
selben in seiner Wirksamkeit in der Schule
kennen zu lernen, hatte sich Herr Haupt
pastor Hausen im Austrage der hiesigen
Behörde kurz vor Weihnachten dorthin be
geben. Ueber die Zeit des Antritts ist
noch nichts bekannt und wird die betreffende
Klasse bis dahin von den übrigen Lehrern
der Schule mit verwaltet werden müssen.
* Rendsburg, 2. Januar. Das heftige
Schneetreiben in der vorigen Nacht hat
überall kleine Verkehrsstockungen hervorge
rufen. Fast sämmtliche Züge trafen mit
kürzerer oder längerer Verspätung ein und
die Landwege in der Umgebung der Stadt
waren derartig vollgeweht, daß dieselben
heute Morgen nur mit Mühe passirbar
waren. Da heute fast Windstille herrscht,
sind bedeutende Verkehrsstörungen glücklicher
Weise nicht eingetreten. Aus ganz Schles
wig-Holstein wird ähnliches berichtet, auch
aus den Ostseehäfen wird Hochwasser ge
meldet.
Rendsburg, 2. Jan. Wie wir er
fahren, werden auch die beiden hiesigen,
dem niedersächsischen Sängerbünde ange-
hörenden Vereine „Liedertafel" u. „Lieder-
kranz" der Anregung des Bundesvorstandes
auf Veranstaltung von Concerten zum
Besten des Cheninitz-Bellmann-Denkmals
Folge geben und im Laufe des Winters
ein gemeinschaftliches Concert veranstalten.
Dem Centralausschuß für das in Schles
wig zu errichtende Denkmal sind bereits
recht ansehnliche Beträge'zûgegàngèļtl
> Kreis Rendsburg, 1. Jan. Boi?
ber Königlichen Regierung sind mehrere im
hiesigen Kreise erledigte Lehrerstellen durch
Ueberweisung von Seminarabiturienten be
setzt worden. So wurden die Schulamts
kandidaten Ehlers und Simonsen vom Se
minar in Uetersen auf 3 Jahre nach
Lütjenwestedt resp. Lohe überwiesen. An
Stelle des nach Westerrönseld versetzten
Lehrers Herrn Wittmaack wählte die Schul
gemeinde in Breiholz den Herrn Lehrer
Lundt in Rieseby.
'äm- S - 25 p,s ’ --
die beste und bi!;,
ligşte Seife, der em
pfindlichsten Kaut
Kï
IFettseifeMm*,?,,,,*.,, Ȉ.
Kindern, zutraulich. Im Geruch feiner und, laut amt
lichem Gutachten, fettreicher als Döring's Seife, trotz
dem ist d. St. 15 Pfg. billiger.
Verkaufsstellen sind durch Plakate kenntlich.
Grtskrilnkenkasse
der Stadt Rendsburg.
Zur Beachtung für die Kassenmitglieder
wird hierdurch bekannt gemacht, da die
Leistungen der Kaffe für die Familien-
Angehörigen der Kassenmitglieder nach § 21
des genehmigten, mit dem 1. Januar 1893
in Kraft tretenden neuen Kassenstatuts in
der Weise erhöht sind, daß anstatt bisher
13, nachher 26 Wochen lang freie ärztliche
Behandlung und Arzenei und für die Kinder
ferner Sterbegeld gewährt wird.
Diejenigen Kaffemnitglieder, welche auf
diese Unterstützung für ihre in ihrem Haus
halt lebenden Familienangehörigen — Ehe
frau und unconfirmirte Kinder — Anspruch
machen wollen, haben hei dem Kassenvorstande
die Gewährung derselben besonders zu be
antragen und dafür nach § 37 des Statuts
aus eigenen Mittelst, einen Zûsatzàitrag
von monatlich 60 Pst zU leisten. .
Für jede Zahlung wird eine Qnittungs-
karte ausgefertigt, welche als Berechtigungs-
ausiveis dient.
Rendsburg, den 30. Dec. 1892.
Der Vorstand. .
Bekanntmachung.
Den Mitgliedern der Gegenseitigen
Kranken-ÜnterstütznNgs-Kasse wird
hiermit bekannt gemacht, daß das neue
Kasseustatut von der Königl. Regierung" in
Schleswig genehmigt worden, uns einge
händigt ist und dieses am 1. Jan. 1893
in àaft. lytt..,
Die wôchenìlicheBeitràgsWMbeļrägtfûr
Klaffe" Ä: 36 Pf.
„ B: 22 „
„ C: 15 „
„ v 13 ,
Das Krankengeld wird für 52 Wochen
gezahlt und beträgt pr. Tag für
Klasse X: Mk. 1,20,
n B: „ 0,75,
„ C: „ 0,50,
„ v: .. 0,45.
Das Sterbegeld beträgt für
Classe A: Mk. 72,00,
„ B: „ 45,00,
Bekanntmachung.
Das „Verz *' ”
und ähnlich
Deutschland
gäbe erschienen und wird zum Preise von
15 Pf. für das Stück am Postschalter an
das. Publikum abgelassen. : ät .«n
Rendsburg, .de» 1. Januar; 1893.
Kaiserliches Postamt,
ķ Bur th. ^ ^
Auction in KömgShügcl.
Um Donnerstag, den 5. Januar d. I.,
Jiachm.. 2 Uhr, sollen in her Gastwirth,
schaft deS Herrn Stamp zu Königshügel
1' Cylinder, 1 Koffer u. 1 Schwein
öffentlich zwangsweise an den Meistbietenden
gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher
Heidemann.
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Die Verpflegniigsfrist für in Kranken
häusern untergebrachte Mitglieder währt
52 Wochen. Arzt, Medieamente, Heil- und
Erleichterungsmittel bleiben bis zum Ende
der Krankheit.
Mitglieder, welche länger als 1 Woche
Krankengeld beziehen, sind von der Beitrags
zahlung befreit. Der Borstand.
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Du «hüls Pnktiuh«
flr (litt* FakrkthMi.
Prddlston
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Leonhardt & Ci
Berlin, Schiffbaurdamm 3.
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If
Todesanzeige.
(Statt besonderer Meldung.)
Heute früh entschlief sanft nach
längerem schweren Leiden unser
lieber Mann und Vater, der
Rismià Heinrich Borgs
im 37 Lebensjahre.
Rendsburg, den 1. Januar 1893.
Dir «raurrnden Hinterblirbencn.
Die Beerdigung findet am Mittwoch,
den 4. d. Mts.. Nachm, um 3 Uhr, vom _
Trauerhause. Liliensir. 7, aus statt. ||
... Danksagung
Fur die innige Theilnahme während der
Krankheit, sowie für die Theilnahme bei der
Beerdigung meines lieben Mannes, insbesondere
dem Herrn Pastor Hess für die trostreichen
\? e » a,u Şarge des Verstorbenen, sowie für die
reiche Kranzspende sage meinen innigsten Dank.
Die trauernde Wittwe C. l.enscli,
geb. Sommer, nebst Familie.
Danksagung.
a, 3% die innige Theilnahme, welche uns bei der
Beerdigung unseres lieben Sohnes und Bruders,
des LazarethgehülskN Peter Starrk, von
seiten seiner Vorgesetzten, dem Herrn Pastor und
?? n seinen guten Kameraden entgegengebracht
ist, sowie für die herrliche Ausschmückung des °
theuren Verblichenen, sagen wir hiermit unsern 1
tiefgefühlten Dank.
vridkNflelh, I. Januar 1893.
Peter fritarck nebst Familie.
. „ kr MklWmslM.
®er Stricker Wilhelm Heinrich Max
Drenckhahu und dessen Ehefrau Mar-
garethe Caroline Amalie geb. Woll-
schlager von hier haben durch heute vor
Gericht abgegebene Erklärung die bisher
zwischen ihnen bestandene Gemeinschaft der
Güter und des Erwerbes aufgehoben und
leben fortan in getrennten Gütern.
Vorstehendes wird hierdurch bekannt
gemacht.
Rendsburg, den 29. Dezember 1892.
Königl. Amtsgericht Abth. I.
licht nur
sondern um dem Kaffee einen besseren Geschmack und eine schöne braune
Farbe zu geben, vor Allem aber aus Rücksicht auf unsere Gesundheit nimmt
jetzt fast jede tüchtige Hausfrau zu V 3 gutem Kaffee ‘/ 3
Deutschen Natron-Caffee
Thilo è V. üiölimi in Wandsbcck.
Dieser Zusatz wirkt wohlthätig gegen Herzklopfen, Unterleibsbeschwerden,
Blutstauung und Kopfschmerz, welche" Leiden aus dem Genuß zu starken
seinen Kaffees entstanden sind,' Bedeutende Aerzte, sowie die „Allgemeine
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