Full text: Newspaper volume (1893, Bd. 1)

Ahlwardt-Fonds, welche eine Summe von 
mehr denn 550 Mark ergiebt. Es finden 
sich darin Beträge von 4O bis zu 100 Mk. 
— Zur zweijährigen Dienstzeit. 
Bei der Paroleausgabe am Neujahrstage 
hat der Kaiser, wie mitgetheilt, den bis 
herigen Major v. Arnim vom 4. Garde- 
Regiment zn Fuß unter gleichzeitiger Be 
förderung zum Oberstlieutenant zum Flügel- 
Adjutanten ernannt. Diese Auszeichnung 
erscheint aus dem Grunde bemerkenswerth, 
weil unter Leitung des genannten Offiziers 
bei dem 1. Bataillon des 4. Garde-Re 
giments der bekanntlich wohlgelungene Ver 
such mit der zweijährigen Dienstzeit gemacht 
worden ist. 
— Zu den angeblichen Welfenfonds- 
q uittungen veröffentlicht der „Reichs- 
Anzeiger" die vollständige Korrespondenz 
des Reichskanzlers i. V. Marschall 
mit dem deutschen Gesandten in 
Bern aus dem Frühjahre 1892. Nach 
dem Ergebniß dieser Korrespondenz erschien 
im April 1892 der bekannte in Württem 
berg gemaßregelte Militärschriftsteller Haupt- 
mann a. D. Miller. Derselbe theilte 
ihm mit, daß ihm von „einer in hoher 
Stellung befindlichen Persönlichkeit" das 
Anerbieten gemacht worden sei, auf Grund 
von 100 unverbrannten Belegen zum 
Welfenfonds eine Broschüre zu verfassen 
und mit seinem Namen zu decken. Er, 
Miller, sei von der Echtheit der Belege 
fest überzeugt, halte aber die Publikation 
für pflichtwidrig, weil dieselbe „einen 
Skandal der genieinsten Sorte mit unbe 
rechenbaren Folgen" bedeuten könne. Er 
könne nicht eher zur Ruhe kommen, als 
bis er die Belege vernichtet habe. Er 
theilte dies dem Gesandten mit, um sich 
vor der Rache der betheiligten Person even 
tuell zu schützen. Mitwisser sei der Sohn 
eines Professors Lunge in Zürich, ein 
Korrespondent für auswärtige Blätter. 
Der deutsche Gesandte sandte demnächst 
ohne Ermächtigung des Reichskanzlers einen 
Kanzleibeamten nach Zürich, welchem Miller 
in seiner Wohnung ein angeblich 115 
Originalquittungen umfassendes Konvolut 
und von diesen angeblichen Quittungen 
die oberste unter Verdeckung der Namens 
unterschrift vorzeigte und demnächst den 
Act der Verbrennung des Konvoluts vor- 
nahm. Bei diesem angeblichen Verbren 
nungsacte befand sich der Beamte zwar in 
dem betreffenden Zimmer anwesend, ver 
mied es indessen, der ihm vom Gesandten 
von Bülow ertheilten Weisung gemäß, selbst 
dem Acte zuzuschauen. Der Hauptmann 
Miller theilte demnächst dem Gesandten 
von Bülow brieflich mit, daß 115 Quit 
tungen verbrannt seien und die Broschüre 
nach Verhandlung mit dem Verleger Cäsar 
Schmidt wenigstens vorläufig nicht er 
scheinen solle. Weitere Verhandlungen 
mit dem Hauptmann a. D. Miller und 
dem jungen Lunge wurden von dem Ge 
sandten auf Befehl des Reichskanzlers in 
Vertretung Marschall abgelehnt. Der 
Reichskanzler erklärt, alle Veranlassung zu 
haben, die Angelegenheit „für einen 
Schwindel schlimmster Art" zu halten. 
Ueber den angeblichen Hintermann des 
Miller ergiebt sich aus den Veröffent 
lichungen des „Reichsanzeigers", daß der 
selbe ein Herr v. H. oder W. sein soll, 
den Namen weigert sich Miller anzugeben. 
Vorstehende Mittheilungen des „Reichs- 
Anz." decken sich im Wesentlichen mit einer 
Mittheilung, welche die „Franks. Ztg." 
aus Zürich, offenbar von demselben Miller 
erhielt. Miller behauptet darin, daß ihm 
im Falle des Zustandekommens eines Aus 
gleichs mit dem Herzog von Cumberland 
das Vernichtungsrecht von dem Eigen 
thümer der Quittungen zugestanden wor 
den sei. 
Wenn der „Vorwärts" nunmehr nicht 
mit weiteren Belägen herausrücken kann, 
ist derselbe offenbar von einem Schwindler 
grob düpirt worden. 
— Die „Köln. Ztg." zitirt einen Pro- 
fessor, der nachgewiesen habe, daß Deutsch- 
land vor 200 Jahren mehr für seine 
Soldaten bezahlt habe, als heutzutage. — 
Man lebte aber auch vor 200 Jahren da- 
nach. — Wenn der gelehrte Mann noch 
einige Jahrhunderte zurückgehen würde bis 
in die Zeit, wo Städte und Ritter ein- 
-ander fortgesetzt bekriegten und befehdeten, 
fo würde sich daraus vielleicht zahlenmäßig 
der Beweis folgern lassen, daß wir mehr 
als das Doppelte für das Militär aus 
geben könnten. Und nun erst in der Ur 
zeit, wo die Menschen sich nicht sicher fühl- 
ien, wenn sie nicht auf Pfahlbauten im 
Wasser lebten. 
— Für die Meinungsfreiheit der 
Offiziere gegenüber der neuen Militär 
vorlage tritt entschieden der konservative 
„Reichsbote" ein. „Wenn in der 
offiziösen Presse", so sagt das Blatt „den 
Laien gesagt wird, ihr versteht nichts 
davon, und die, welche etwas davon der- 
stehen, die Offiziere, sich nicht äußern, 
dann entsteht eine Situation, welche für die 
Vorlage recht ungünstig wirkt." 
— Zu den vielen falschen Nachrichten, 
die über die Gewehrfabrik Lud wig L oe we 
immer noch verbreitet werden, gehört auch 
die der „Weserzeitung", daß Oberstlieute 
nant Kühne wegen des im Jahre 1886 
von der Firma an Boulanger gerich 
teten Briefes die Einleitung einer ehren 
gerichtlichen Untersuch ung gegen sich 
beantragt habe und daß diese Einleitung 
bereits erfolgt sei. Die Leiter der Fabrik 
Ludwig Loewe theilen mit, daß sie zwar 
prinzipiell es aufgegeben haben, auf die 
vielfachen unwahren Angaben zn antworten, 
aber im Interesse des zur Zeit abwesenden 
Oberstlieutenants Kühne erklären, daß der 
selbe umso weniger Veranlassung gehabt 
hat, wegen jenes Briefes an Boulanger 
eine ehrengerichtliche Untersuchung zu be 
antragen, als er erst im Jahre 1889 
überhaupt in den Dienst der Fabrik ge 
treten ist. 
— Eine Versammlung deutscher Oel< 
müller, die gestern hier tagte, beschloß, 
eine Petition an den Reichstag um wesent 
liche Ermäßigung der Zollsätze für 
ausländische Rübsaat zu richten. Be 
gründet wird die Petition mit dem Hin 
weis auf die steigende Concurrenz, die das 
amerikanische Baumwollsamenöl den deut 
schen Oelmühlen aus allen Gebieten macht. 
— Die Nachrichten über Schneestürme 
und dadurch hervorgerufene Verkehrsstörun 
gen aus dem Anslande laufen immer noch 
zahlreich ein. So hat in Italien ein furcht 
bares Wetter gehaust. Aus allen Theilen 
des Königreichs kommen Nachrichten über 
enorme Schneesälle und ungewöhnliche Kälte, 
dazu kommt, daß die Bora mit ungeschwäch 
ter Kraft weiter wüthet. Auf der un 
garischen Staatsbahn ist in einem Tunnel 
zwischen Lisch und Fusine ein Personenzug 
eingefroren. 
— Zu der Nitsche'schen Mord- 
fache können wir mittheilen, daß der Kop 
pelknecht Paul Schweinigel aus Weißenfels, 
der seiner Geliebten, der siebenzehnjährigen 
Seiffert, zugestanden haben soll, die Ritsche 
ermordet zu haben, hier angekommen und 
in das Untersuchungsgefängniß gebracht 
worden ist. Durch die bisherigen Er 
mittelungen ist indeß der Verdacht gegen 
ihn nicht bestätigt worden. 
— In seiner Wohnung verhaftet wurde 
heute Morgen der Redacteur der Halb 
monatsschrift „Das Recht der Feder" 
und Geschäftsführer der deutschen Schrift 
steller-Genossenschaft, Herr Martin Hilde 
brandt. Er war wegen seiner Ketzer 
briefe zu einer sechswöchigen Gefängniß 
strafe verurtheilt worden und hatte zwei 
Tage vor Weihnachten Seitens der Staats 
anwaltschaft die Aufforderung erhalten, die 
Strafe in Rummelsburg anzutreten. Mit 
Rücksicht auf seine Familie hatte Hilde 
brandt darauf Strafaufschub bis zum 18. 
Februar d. I. nachgesucht. 
Essen, 6. Jan. In der heute Vormittag 
hier abgehaltenen von etwa 700 Personen 
besuchten Bergarbeiter-Versammlung wurde, 
wie die „Rhein.-Wests. Ztg." meldet, fol 
gende Resolution angenommene „Die Ver 
sammlung ist der Meinung, daß die Berg 
leute im Saar-Revier Grund genug zum 
Streik haben und volle Berechtigung dazu, 
wenn ihnen solche auch von kapitalistischen 
Zeitungen abgesprochen wird." Bor Fassung 
eines weiteren Beschlusses sollen die Be 
schlüsse der heute in anderen Revieren statt 
findenden Versammlungen abgewartet wer 
den. Ein Komitee soll die Stimmung er 
forschen und eine Versammlung zu end 
gültiger Beschlußfaffung anberaumen, die 
am kommenden Sonntag stattfinden soll. 
Dortmund, 7. Jan. Die gestern statt 
gehabte Berg arbeiten vers am ml ung 
war außerordentlich stark besucht. Sämmt 
liche Redner betonten, daß man sich mit 
den Brüdern im Saarrevier solidarisch er 
klären müsse auf die eine oder andere 
Weise. Bestimmte Vorschläge machte kein 
einziger Redner, dagegen konnte man aus 
ihren Vorträgen entnehmen, daß, da an 
eine materielle Unterstützung nicht zu den 
ken sei, diese durch den Streik geschehen 
müsse. Der letzte Redner, Schöttker-Haar- 
zopf, reizte derart zuni Streik, daß der 
überwachende Polizeikommissar den Redner 
unterbrach und die Versammlung für auf 
gelöst erklärte. Es bemächtigte sich 
der Anwesenden eine furchtbare Erregung, 
die sich in allerhand Ausbrüchen Luft 
machte. Am Sonntag soll eine neue Ver 
sammlung einberufen worden sein. Wenn 
man die Stimmung der gestrigen Versamm 
lung als Maßstäb anlegen darf, dann lautet 
die Parole: „Streiken vom nächsten Mon- 
tag ab." Der hier erwähnte Bergmann 
Schöttker ist nach einer Meldung der 
der „Rhein. Wests. Ztg." noch gestern 
verhaftet worden. 
— Der „Saarbrücker Zeitung" zufolge 
stehen der Haftbefehl gegen Berwanger 
und Verhaftungen von Marken, Bachmann 
und Krön in keiner Beziehung zum Aus 
stande. Ihre Verfolgung sei vielmehr 
wegen Unterschlagung von Vereinsgeldern 
erfolgt. Berwanger soll 2245 Mark, 
Marken 411 Mark, Krön 1826 Mark und 
Bachmann 131 Mark unterschlagen haben. 
Koblenz, 7. Jan. Der Oberpräsident 
lehnte es ab, die Deputation der auswärti- 
gen Bergleute des Saarreviers zu emfan- 
gen. 
Ein Staatsanwalt in Köslin soll, wie 
die „Neue Stettiner Ztg." mittheilt, ein 
Verzeichniß veröffentlicht haben, wonach er 
bestimmte Schriften von Alexander Dumas, 
Daudet, Eugen Sue, Tolstoi, Sacher Ma- 
soch, Paul de Kock als unzüchtig beschlag- 
nahmt. 
Speyer, 7. Jan. Wie Pfälzer Blätter 
berichten, wurden hier zwei verheirathete 
Frauen als Diebinnen ermittelt; sie 
hatten bei Einbruch der Dämmerung vor 
den Schaufenstern hiesiger Geschäfte aus 
gelegte Sachen weggenommen. Die Haus- 
suchungen ergaben ein förmliches Waaren 
lager von Puppenchaisen, Thürvorlagen, 
Schlittschuhen, Schuhen, Schultaschen, Muf 
fen. Ein Theil der gestohlenen Gegen 
stände war von den Diebinnen zu Weih 
nachtsgeschenken an Verwandte benutzt wor 
den. 
Schneidcmühl, 3. Jan. Eine wilde, ver 
wegene Jagd war es, die auf einen von 
dem hiesigen Güterbahnhofe entsprungenen 
Bullen gemacht wurde. Herr Fleischer- 
meister Beck, der Eigenthümer des Thieres, 
hatte sich, als er erfahren, daß der Ent 
sprungene das Motylewoer Wäldchen un 
sicher mache, mit einer ganzen Anzahl coura- 
girier Personen daran gemacht, Versuche 
anzustellen, den Bullen einzufangen. Man 
hatte die Spur auch bald entdeckt, doch war 
das Thier so bösartig, daß sich die Ver 
folger auf die Bäume flüchten mußten. 
Zum Unglück versagte auch noch, wie die 
„Schn. Ztg." erzählt, das mitgenommene 
geladene Gewehr. Mehrere Personen wur 
den schwer verletzt. Einem glücklichen Zu 
fall kann es Herr Beck verdanken, daß er 
weiteren Fährnissen entgangen ist, denn als 
er den leider versagenden Schuß abgeben 
wollte, kanl der Bulle auf ihn zugestürzt, 
so daß er froh war, als ihm ein naher 
Baumast, auf den er sich hinauf schwang, 
die letzte Hülfe in der Noth brachte. Drei 
Personen hockten auf diesem Baum, 
während der Bulle zwei lange Stun 
den unten Wache hielt. Die Jagd hatte 
von 1—7 Uhr Nachmittags gedauert. Heute 
wird ein zweiter Versuch gemacht, das 
Thier unschädlich zu machen. Die hiesige 
Polizeiverwaltung hat bereits einen War 
nungsruf an die Bewohner der dortigen 
Gegend ergehen lassen. 
Aßmanushausen, 3 Jan. Am. 2, Januar, 
nachmittags 4 Uhr wurde dem „Rhein. 
Kur." zufolge der hiesige Landbriefträger 
Eigler auf dem Wege von hier nach Aul 
hausen von zwei handfesten Stromern an 
gefallen. Eigler setzte sich gleich zur Wehre, 
versetzte dem einen Kerl einen tüchtigen 
Schlag auf den Kopf, worauf die beiden 
die Flucht ergriffen, als ihnen Eigler noch 
mit dem Revolver drohte. Die Polizei 
ist sofort benachrichtigt morden. 
Hamburg, 7. Jan. Zur Reform der 
Hamburgischen Verfassung war, wie 
wir s. Z. mittheilten, von der Bürgerschaft 
die Einsetzung einer Kommission von 15 
Mitgliedern beschlossen, und zwar sollten 
5 dem Senat und 10 der Bürgerschaft 
angehören. Diesem Beschluffe hat der Se- 
nat die Bestätigung versagt, da er nur 6 
Bürgerschaftsmitglieder zugeben will. So 
wird diese wichtige Angelegenheit, der der 
Senat von vornherein sehr zurückhaltend 
gegenüberstand, auf ungewisse Zeit hinaus 
verzögert. 
Ueber Hans v. B ülow wird der Wiener 
„Neuen Freien Presse" aus Hamburg 
Folgendes berichtet: Bülow befindet sich 
thatsächlich seit einiger Zeit in der Ner 
venheilanstalt von Dr. Grauck in 
Pankow; er leidet seit Jahren an hefti 
gen neuralgischen Kopfschmerzen, weshalb er m- 
sich regelmäßig den Kopf e l e k t r i s i r e n (I) tol 
ließ- Dieses Mittel versagte nun, und Jg 
der gesteigerte Schmerz rief eine Art von we 
Fieber - Paroxysmus hervor. Da Bülow o e 
ohnehin hochgradig neurasthenisch ist, riethen xw 
die Aerzte zu einer energischen Kaltwaffer- 
kur, welcher sich der Patient sofort in der an 
genannten Anstalt unterzog. Der bisherige î at 
Erfolg derselben ist ein guter, so daß man mi 
hofft, daß Bülow das achte philharmonische Lu 
Concert in Berlin wieder selbst wird diri- G> 
giren können. Immerhin wird Bülow bei th> 
seinem zerrütteten Nervensystem seine Diri- mc 
gententhätigkeit kurz oder lang ganz ein- Si 
stellen müssen. ne] 
Unter dem Titel„N ordostseerhederei" f üb 
in Hamburg ist eine neue Aktiengesellschaft bef 
ins Handelsregister eingetragen. Das 
Grundkapital ist auf 1215000 Mk. fixirt vo 
und tritt die Gesellschaft mit neun vorhan- sch 
denen Schiffen in die Aktion. Das Unter- we 
nehmen ist namentlich aus dem Betriebe un 
der Firma Lange in Kiel und Altona Ui 
hervorgegangen. Zum Direktor ist der za, 
Kaufmann Schlüter in Kiel erwählt. fa. 
Die Firma I. Joseph hat mit einer fu 
Unterbilanz von 400 000 Mk. ihre Zahlun- ve 
gen eingestellt. Die Firma ist namentlich wi 
durch Kaffee-Termingeschäfte über ihre Mittel zu 
hinaus engagirt gewesen und machte außer- be 
dem Maklergeschäfte in Fonds. Die hiesige D> 
Maklerbank soll ca. 50 000 Mk verlieren. H, 
Provinzielles qe 
In Altona ist heute ein Cholerafall, in 
Hamburg keiner gemeldet. g, 
In der „Großen Freiheit", an der ist 
Grenze zwischen Altona und Hamburg, hat die 
zwischen ca. 20—30 Personen, Zuhältern M 
und Dirnen, in der letzten Nacht eine gel 
großartige Schlägerei stattgefunden, zu 
wobei man sich theilweise gefährlicher uo 
Waffen bediente, so daß niehrere der ten 
Kämpfenden schwere Verletzungen davon St 
trugen. Den Bemühungen der Polizei- zu 
Mannschaften beider Städte gelang es 
schließlich, die ganze Gesellschaft zu er- P, 
wischen und in Haft abzuführen. ge 
In Ottensen trank ein 3jähriges Kind die 
in einem unbewachten Augenblick kochend- f at 
heißes Wasser, was zur Folge hatte, 25 
daß es nach etwa 2 Stunden schrecklicher bei 
Qual verstarb. 
, Laut Bekanntmachung der Eisenbahn- de: 
direction wird wegen ungenügender Bê- <Si 
Nutzung die Zahl der auf der Bahnstrecke 2) 
Tondcru-Tingleff verkehrenden Züge mit re 
dem 15. Januar eingeschränkt werden. Gļ 
In der Nähe von Woyeus starben einem stg 
Elternpaare 4 Kinder an der Diphteritis. vo 
Schleswig, 7. Jan. In einer hiesigen r { ( 
Wirthschaft wurden am Sylvesterabend wi 
Hasen mit Salonbüchsen ausgeschossen, un 
Dabei passirte das Malheur, daß eine g] 
Kugel unvorsichtiger Weise einem Lehr- ge] 
jungen auf den Bauch traf, zum Glück in lel 
Folge der dicken Zeuglage matt, daß sie fln 
in der Bauchdecke sitzen blieb, ohne edlere die 
Theile zu verletzen. Der Junge ist also D 
wie durch ein Wunder gerettet. Gi 
? Kiel, 6. Jan. Der heute Nachmittag — 
4 Uhr eröffnete Kieler Umschlag ge-j nie 
währt zur Zeit noch ein, was den Ge-> wi 
schäftsverkehr anbelangt, ziemlich tristes leh 
Bild. Nur die Budenreihen auf dem Markt- D 
Platz und Neumarkt lassen den Umschlag 
bemerkbar werden. Aber die Anzahl del Nc 
Verkaufsbuden steht nicht unerheblich gegek Lu 
diejenige. des. letzten. Umschlages zurück und eir 
von den Schaustellungen und sonstige^ bti 
Umschlagsunternehmungen, die Concert' Ki 
Hallen ausgenommen, hat bislang noch w> 
nichts verlautet. Die Haupttage, der 12' W 
13. und 14. Januar, werden wohl etwa? ge, 
Lebhaftigkeit in das Umschlagbild bringen, wk 
zumal da die größeren Geldgeschäfte nick hü 
um die genannte Zeit abgewickelt zu wer- bei 
den pflegen. bei 
O Vom Kanal, 7. Jan. Bei der ai» Ri 
gestrigen Tage abgehaltenen Predigerwahl 
in Flemhude erhielten die Herren Pastors Wi 
DeSler < Kappeln, Schwartz - Olderup u»d N 
Harmsen-Eckernförde resp. 23, 40 und 8° Di 
Stimmen. Letzterer ist somit gewählt. des 
x - Rendsburg, 9. Jan. Auch auf de>§ »V 
Obereiderbassin ist nunmehr eineBah" 
zum Schlittschuhlaufen freigemacht, de' ģ es ļ 
Schnee ist entfernt, das Eis geglättet u»d <)w 
bietet die spiegelglatte Fläche sich einladet à 
den Anhängern des beliebten Sports dal | ta1 
Das Eis ist an der geebneten Stelle 1 bes 
bis 8 Zoll dick. des 
X Rendsburg, 9. Januar. Am Sow'' |s< 
abend hielt der Arbeiterverein von I8ş seh 
eine gut besuchte General-Versammlung bei 
welche durch den Vorsitzenden, Her^ l>is 
Hauptlehrer Lucks, mit einer kurzen Ģ' ** 
spräche eröffnet wurde. In derselben t»i (
	        
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