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nur denen gewährt, die begründete Aussicht
auf Rückzahlung der Schulden geben; vor
Allem den Mitgliedern der konservativen
Vereinigungen. Die anderen wenden sich
an spekulative Händler. — Auf der an
deren Seite ist der Verlust, der die Fa-
brikanten trifft, auch nicht gering. Min-
bestens 200 000 Ballen Rohmaterial weni
ger als im Vorjahr hat der Konsum von
Baumwolle aufzuweisen. Dazu kommt,
daß eine ungeheure Menge von Waaren
durch den Streik jene Vollkommenheit nicht
erlangt haben, mit der die Marktfähigkeit
verbunden ist. Dadurch sind sie werthlos
geworden und haben thatsächlich durch ihr
Verschwinden die Konjunktur für Baum-
wollenpreise gebessert. Aus diesem Um
stande läßt sich die Hoffnung auf baldige
Ueberwindung der Krise schöpfen.
Italien.
Mailand, 31. Dec. In Nord-Jtalien
herrscht schon seit Wochen eine solche Kälte,
daß in den letzten Tagen mehrere der
kleineren lombardischen Seen zugefroren
sind. Auch an den Ufern des Coniersees
und des Lago Maggiore zeigen sich hier
und da Ansätze zur Eisbildung, eine Er-
scheinung, die nur äußerst selten beob-
achtet wird.
Schweiz.
Bern, 4. Jan. In der eidgenössischen
Pulverfabrik zu Worblaufen flog heute ein
Gebäude in Folge einer Explosion von
Schießbaumwolle in die Luft. Ein Ar-
beiter wurde getödtet. Der angerichtete
Schaden ist bedeutend. Die Ursache der
Explosion ist unbekannt.
Berlin, 4. Jan. Anton v. Werner hat
noch vor Ablauf seines Mandats als Vor-
sitzender des Vereins Berliner Künstler
dieses Amt niedergelegt. Welche Erwägun-
gen den Künstler zu diesem Schritte ver
anlaßt haben, entzieht sich der Kenntniß.
tigfeit' und ihren Ernst aber ist und bleibt,
wie gesagt, die Namensnennung der
Empfänger.
— Gestern Nachmittag wurde das zu-
letzt erschienene Heft der von Maximilian
Harden herausgegebenen Wochenschrift
2 w ÄÄ ŞU den Şn Ursachen „Zukunft" in den hiesigen Buchhandlungen
auch die Angelegenheit Münch und die
Bildung der „freien Künstlervereinigung".
Die Anhänger des Herrn v. Werner ha-
ben ihn jedoch von Neuem als Candidaten
für den Vorsitz im Verein Berliner Künst-
ler aufgestellt, während die Gegner Pro-
fessor Carl Becker, den Präsidenten der
Akademie, auf den Schild erheben wollten.
Prof. Becker hat schon früher einmal die
Leitung des Vereins Berliner Künstler ge-
führt und bei der Wahl im vorigen Jahr
fehlte ihm nur eine Stimme.
Berlin, 4. Jan. Der „Vorwärts" be-
schäftigt sich heute mit den Angriffen der
bürgerlichen Presse, welche derselbe anläß-
Uch seines Artikels über die 100 Quittun-
gen des Welfenfonds erfahren hat. Das
sozialdemokratische Organ bemerkt zuerst,
daß es durch die Veröffentlichung der Be-
troffenen und Getroffenen durchaus keine
Freude habe machen willen und fährt dann
fort: „Wenn auch hintenach Reptilien
blätter wie die „Köln. Ztg." und Ver-
wandtes sich in die Brust werfen und als
Theater-Catone von uns verlangen, wir
sollten jetzt auch die Nanien alle nennen
und noch Sonstiges mittheilen, so lachen
wir die Herren einfach aus und bemerken
ihnen, daß der Bube, der gezüchtigt wird,
nicht darüber zu bestimmen hat, wie die
Züchtigung zu verabreichen ist. Wir wer
den die Züchtigung so verabreichen, luie es
itnä gut dünkt und wie es den Züchtlin
gen am schmerzhaftesten ist. Und wenn
die Herren von „Anstand", „journalistischer
Pflicht" reden, so haben wir ihnen nur zu
Inland.
Berlin, 4. Jan. Es wird der „Rat.-
Ztg." zuverlässig bestätigt, daß der Kaiser
in seiner Neujahrsansprache an die
Widerspruck aeaen^dw^Mili^"^^' ««u, |u yuum wir lynen nur zu oer „L-cyie,. Ztg-" Motge Wiel
Heere zerschmettern Aen daß ste gar kein Recht haben, solche die Einfuhr lebender Schweine
-xieere gerMMenern. N.mc aebraucht babe Morte 7» Ve77 :rx„. .
Heere zerschmettern,, niájr gebraucht habe,
dagegen ist die kaiserliche Mißbilligung
solchell Widerspruchs allerdings entschieden
bekundet worden. An der politischen Lage,
soweit sie durch den Entwurf über die
Heeresverstärkungen bedingt wird, ist auch
durch die kaiserlichen Aeußerungen nichts
geändert. Es war vorher unzweifelhaft
und ist es noch, daß auf Grund der Conse-
auenzen der zweijährigen Dienstzeit eine
Verständigung nicht in Aussicht steht. Eine
solche auf anderer Basis, insbesondere unter
Herabminderung der Zahl der Rekruten-
Verstärkungen, also in der Richtung, die
-der Abgeordnete Bennigsen andeutete, wird
«uch durch die kaiserlichen Andeutungen
vom 1. Januar keineswegs ausgeschlossen,
die Version, die am 2. d. Mts. offiziös
verbreitet wurde, hat dein Kaiser vorgelegen
und ist von ihm gebilligt worden.
^ — Als Gesandter der Vereinigten
Staaten von Nordamerika in Berlin soll
dem „B. T." zufolge Dr. Tenner,
gegenwärtig Redacteur der „N.-I. Staats-
Ztg.", bestimmt in Aussicht genommen
sein, während Carl Schurz nach Wien
geht. Tenner ist Oesterreicher und war
früher Rechtsanwalt in Brünn. Seit zehn
Jahren war er politischer Redacteur der
genannten Zeitung. Während der letzten
Wahlcompagne war er von der demokrati
schen Partei als Redner nach dem Westen
entsendet worden.
Worte in den Mund zu nehmen und daß
sie die Letzten sind, von denen Anstand zu
lernen ist." In diesem Ton geht es noch
eine ganze Weile fort; die Hauptsache
aber, klipp und klar einen bestinimten Na
men zu nennen, unterläßt der „Vorwärts"
auch diesnial; er stellt aber weitere angeb-
liche Enthüllungen in Aussicht, indem er
seine Artikel mit folgenden Worten schließt:
„Die Peitsche wird wieder geschivungen —
jedoch nicht eher, als es uns gefällt. Und
nun, wartet auf die nächste Portion."
So der „Vorwärts". Sollte die Na-
mensnennung nicht noch später erfolgen,
so würde die ganze Publikation dennoch
ein Schlag ins Wasser bleiben und wäre
besser unterlassen worden. An den An
zeichen innerer Glaubwürdigkeit fehlt es
den Angaben, da, wo sie spezialificirt sind,
keineswegs, und auch der Trost, daß die
Quittungen ja verbrannt seien, die Angaben
des „Vorwärts" also erfunden sein müßten,
ist nicht stichhaltig. Wären die Quittungen
selbst auch wirklich verbrannt, was noch
keineswegs und am wenigsten von allen
feststeht, so könnten doch sehr wohl Listen
der verausgabten Summen und ihrer Ein-
Pfanger existiren und der vorstehenden Pu-
blikation zu Grunde liegen, die wohl durch
sozialdemokratische Vermittelung erfolgt ist,
aber ihren Ursprung schwerlich in sozial
demokratischen Kreisen haben dürfte. Die
unerläßliche Bürgschaft für ihre Wahrhaf
und öffentlichen Localen auf Veranlassung
der Staatsanwaltschaft polizeilich beschlag-
nahmt und zwar wegen eines in dieser
Nunimer abgedruckten Artikels mit der
Ueberschrift: „Monarchische Erziehung," in
welchem eine Majestätsbeleidigung enthalten
sein soll.
Berlin, 4. Jan. Der Musketier Prehm
vom 66. Infanterie-Regiment, welcher in
der Sylvesternacht seinen Transporteuren
entfloh und sich in der Junkerstraße aus
einem Fenster der zweiten Etage hinaus-
stürzte, ist nicht lebensgefährlich verletzt.
Prehm hat zwar beide Beine gebrochen,
doch hoffen die Aerzte, den Patienten wie-
der völlig herstellen zu können. Prehm,
welcher vor 14 Tagen heimlich seine Garnison
Magdeburg verließ, ist, wie er angiebt,
wegen unüberwindlicher Abneigung gegen
den Militärdienst fahnenflüchtig geworden.
Potsdam, 14. Jan. Am Neujahrstage
hat sich hier ein Akt von Jnsubordi-
nation zugetragen, der für die bethet-
ligten Soldaten schlimme Folgen haben
wird. Vor einem Tanzlokal wurde Abends
ein Ulanengefreiter durch eine Militär-
Patrouille festgenommen. Darauf kamen
eine Menge Soldaten des 1. Garde-Re
giments z. F. und vom Regiment der
Gardes du Corps aus dem Saale gestürzt
und verlangten unter Drohungen, daß der
Arrestant wieder in Freiheit gesetzt werde.
Die Patrouille mußte nothgedrungen von
der Arretirung einstweilen Abstand nehmen.
— Ein Schweineeinfuhrv erbot ist
der şchles. Ztg." zufolge wiederum für
ans den
Ihre Wangen glühten und in ihren
dunklen Augen leuchtete jenes Feuer, welches
eine eigene Färbung hervorbringt und
diesem Spiegel der Seele eine bezwingende
Macht verleiht.
Frau von Brandenthal schien vertieft in
ihre Stickerei; sie wandte den Kopf bald
links, bald rechts und hin und wieder
streifte ein flüchtiger Blick die in ihren
G 'danken versunkene junge Frau.
Aber trotzdem, daß sie ihr auf halbem
W.v:e entgegenkam, ihr zu erkennen gab,
daß sie einen tiefen Eindruck auf den Grafen
gemacht, schwieg Angelique.
Zwischen halbgeöffneten Lippen und in
den leuchtenden Augen lag das Geheimniß
ihrer Seele; aber sie sprach kein Wort,
nichts deutete an, daß sie Frau von
Brandenthal verstanden oder sie ermächtigte,
tiefer zu greifen, um ihr das Geheimniß
ihrer Liebe zu entlocken.
„Es sind, glaube ich, nahe an vierzehn
Tage her, seitdem Baron Plenk ab
gereist ist."
Ein finsterer Schatten flog über das
reizende Gesicht.
Während ihr Herz voll von dem Bild
des Andern war, wollte sie nicht an den
Gatten gemahnt werden.
Jeden dritten Tag erhielt sie einen Brief
von ihm.
In der Entfernung hatte er wieder seinen
Groll und seinen Verdacht überwunden; es
drängte ihn stets, sich mit ihr zu unter-
halten und er wartete sehnsuchtsvoll auf
ein Schreiben von ihr. Aber sie ließ sich
Zeit, sie hatte ihn: noch nie geantwortet.
Ein Brief ist der wahre Dolmetsch der
Gefühle; im Schreiben läßt sich nicht
heucheln. Die Kälte wie die Wärme dringt
durch, zwischen den Zeilen giebt sich das
Ein wie das Andere kund. Vergeblich ver
sucht der Schreibende, dies oder jenes zu
mildern. Es war Angelique ebenso er
gangen und deshalb lag ihr erster Brief
an den Gatten noch immer in der Mappe.
Sie wußte nicht, wie sie schreiben sollte.
Zu verschiedenen Malen angefangen, konnte
sie nie daniit fertig werden, was sie ihm
zu sagen hätte, als daß sie wollte er käme
nie mehr zurück und gebe ihr die Freiheit
wieder.
Heute war abermals ein Brief gekommen,
er lag geöffnet auf dem Tisch, bis Frau
Brandenthal sie daran mahnte, daß er
vielleicht schon seine Ankunft anzeige.
Sie öffnete rasch.
„Nein. Gott sei Dank, er kommt noch
nicht, im Gegentheil, er bleibt länger als
er gedacht." (Fortsetzung folgt.)
ungarischen Versandorten Bielitz-Biala und
Steinbruch mit Rücksicht auf die dort in
erheblichen. Umfange herrschende Maul-
und Klauenseuche erlassen worden. Das-
selbe soll von Sonnabend an in Kraft
treten.
Elberfeld, 4. Jan. Seit 6 Uhr wüthet
hier in dem Manufacturwaarengeschäst von
Büren & Eisfeller ein heftiges Feuer.
Das Geschäftslokal ist total ausgebrannt,
ebenso auch das benachbarte Engrosgeschäft
von Uhlhorn & Klußmann. Das Geschäft
von Friedrich Seyd & Söhne ist bedroht.
Die Barmer Feuerwehr ist zur Hülfe her
beigeeilt. Aus den benachbarten Ort
schaften ist ebenfalls Hülfe requirirt. Es
herrscht große Kälte. Der Schaden be
trägt mehrere Millionen.
Saarbrücken, 3. Jan Unter den ver-
hältnißmäßig lvenigen Eingefahrenen bc-
findet sich in erster Linie das Maschinen
personal, dessen Arbeit aber überflüssig ist,
weil die Maschinen umsonst arbeiten, die
Ausständischen haben heut Morgen wieder
holt die anfahrenden Maschinenarbeiter
schwer bedroht. Die zahlreich aufgebotene
Gendarmerie verhinderte ernstliche Excesse.
Bor drei Gruben, namentlich vor der
Grube von der Heydt, kam es dagegen zu
blutigen Schlägereien. Gestern wurden in
verschiedenen Ortschaften des Reviers vier
Bergarbeiter - Versammlungen abgehalten,
in denen mit Einmüthigkeit beschlossen
wurde, den Ansstand bis auf's Aeußerste
fortzusetzen. Die Redner in diesen Ver
sammlungen versicherten übereinstimmend,
daß aus dem Auslande Geld und Lebens
mittel unterwegs seien. Die Geldmittel
der Streikenden können kaum noch diese
Woche auslangen, dann muß die Ent
Vorsitzenden des Rechtsschutzvereins ge
wählt worden; er theilte der Versammlung
mit, daß ein von dem Rechtsanwalt Hey-'
der in Metz abgefaßtes Schriftstück über
die Lage im Streikgebiet an das Mini
sterium geschickt sei. Die Versammlung
beschloß den Streik fortzusetzen.
Altenkesscl b. Saarbrücken, 4. Jan. Die
gestern hier stattgefundene Bergarbeiter-
Versammlung war von etwa 2—3000
Personen besucht, darunter viele Frauen.
Drei der letzteren nahmen das Wort und
erklärten, es müsse weitergestreikt werden.
Es seien entschieden kürzere Schichten und
höhere Löhne nöthig. Die Theilnehmer
zogen unter Gesang und fortwährendem
Schießen nach den Ortschaften zurück. Es
ist mehrfach auf Beamte geschossen w- ..
Die Redner in der Versammlung in
Alteukessel traten auch mit weiteren be«
stimmt präzisirten Forderungen hervor; sie
meinten, daß die Bewegung nicht eher zum
Stillstand gelangen könne, bis für kürzere
Schichten höhere Löhne gezahlt würden.
Ohne Krawalle ist es auch gestern nicht
abgegangen, so daß die Gendarmerie bei
Tag und Nacht auf der gui vivo steht. In
Püttlingen und Bexbach drangen Streikende
in die Wohnungen ihrer weiterarbeitenden
Kameraden, schlugen die Fenster ein, zer-
trümmerten Mobilien und verübten aller
hand groben Unfug.
In Löbtau beabsichtigt man eine Ahl-
wardt-Büste herstellen zu lassen und
dieselbe in Gypsabgüssen zum Preise von
1 Mk. 50 Pf. in den Handel zu bringen.
Es fehlt blos noch, daß man dem Mann
bei Lebzeiten ein Denkmal setzt.
Frankfurt a. M.. 4. Jan. In der
gestrigen Sitzung der Stadtverordneten
wurden zum ersten Vorsitzenden Justizrath
Humser (nat.-lib.) gewählt. Als zweiter
Vorsitzender wurde abermals mit 28 gegen
25 Stimmen, welche aus den bisherigen
Vorsitzenden Sonnemann fielen, - der De-
mokrat Dr. Roeßler gewählt und als dieser
ablehnte, der freisinnige Bankier Stern.
Die Demokraten lehnten auch die Wahl
zum Schriftführer ab, daher der Vorstand
ausschließlich aus Freisinnigen und National-
liberalen besteht. Die Demokraten sind im
Vorstand nicht vertreten.
Trier, 2. Jan. Wie der „Köln. Ztg."
von hier berichtet wird, wäre die Ver-
haftiliig Marken's deshalb erfolgt, rüst'
er in einer Bergarbeiter-Versammlung ge
äußert habe, daß „3 00 0 Revolver zum
Verkauf bereit seien."
Swinemüude, 1. Jan. Die Verhaftung
des Amtsrichters Dunker ist auf Anord
nung des Staatsanwalts wegen Unter
schlagung von Mündelgeldern, deren Höhe
mehr als 60000 Mark betragen soll, er
folgt.
Kemuath, 2. Jan. Hier verfiel, wie in
der „Augsb. Postztg." zu lesen ist, ein elf-
jähriges Mädchen nach dem Genusse einer-
ziemlichen Menge gefrorenen Obstes in
einen Starrkrampf so schwerer Art, daß
man es für todt hielt. Als es endlich
wieder erwachte, hatten die Schulfreundin
nen bereits Kränze zum Sargschmucke an
geschafft.
Hcchingcn, 2. Jan. Nach dem „Schw.
M." zeigt sich die Influenza wieder bei
dem Militär auf der Burg Hohenzollern.
Es sind 41 Mann erkrankt; ein Theil
davon befindet sich im hiesigen Krankenhaus.
Mainz, 3. Jan. Von den fünf ver
hafteten angeblichen Anarchisten wurden
drei, und zwar H. Zahn, F. Twieg und
I. G. Wilhelm Wißner, wieder aus der
Untersuchungshaft entlassen und nur die
' viv. vs-u*.- wivvv-v 1wiiyytļWļi. uiuuļļui UUt> HUv VIC
scheidung fallen.Daß dieselbe nicht zu Gunsten Haupträdelsführer, die Gebrüder Oerterer,
der Streikenden ausfallen wird, kann keinem
Zweifel unterliegen.
Saarbrücken, 4. Jan. Die Zahl der
Ausständigen ist heute noch 21000. Ruhe
störungen durch Einschlagen der Fenster
der Wohnungen der anfahrenden Arbeiter
sind vorgekommen in Püttlingen und Bex
bach. In Mittelbexbach wurde der katho
lische Geistliche, der zum Frieden mahnte,
in stürmischer Versammlung bedroht. Die
gestrige Versanimlung auf dem Bildstock
war von etwa 3000 Personen besucht,
wiederum waren viele Frauen anwesend.
Der Vorstand des Rechtsschutzvereins wurde
ermächtigt, Ersatzmänner für die verhafte-
ten Vorstandsmitglieder Marken und Müller
zu wählen. Zur Verstärkung der Streik-
komitees wurden gewählt Wilhelm Spiesen,
Schummer aus Elversberg, Bitzer aus
Altenwäld und Remy aus Neunkirchen, die
alle schon vor längerer Zeit aus dem Dienst
der königlichen Gruben entlassen sind. An
Stelle Warkens ist Limpert-Wustweiler zunl
in Verwahrung behalten. Die Freigelasse
nen protestiren in Zuschriften an die hie
sigen Zeitungen energisch dagegen, daß sie
Anarchisten seien; sie zählten sich vielmehr
zu den freien, unabhängigen Socialisten."
Den flüchtigen „Rogger", der in der Ar-
beitslosen-Versammlung die schärfsten Reden
führte, hat die Polizei noch nicht zufassen
vermocht. Im Uebrigen wird die ganze
Sache viel zu sehr aufgebauscht.
Rummelsburg, 3. Jan. Am 28. d. M.
ist in dem zwischen Reinwasser und Dulzig
belegenen Fichtenwäldchen ein Raubmord
verübt, indem die Gürtnerwittwe Dargatz
dort angefallen, ihrer Kleidung und Baar
schaft beraubt, und dann erdrosselt worden
ist, nachdem vorher allem Anschein nach ein
Sittlichkeits-Verbrechen an ihr vollführt
worden ist. Im Beisein des ersten Staats
anwaltes hat sich aus Stolp eine Gerichts
deputation sofort an Ort und Stelle be
geben. Der That dringend verdächtig ist
ein Tischlergeselle.