Full text: Newspaper volume (1893, Bd. 1)

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Sonnabend, den 4. Ieöruar 1893 
Donnerstag, den S. Jevruar tSSZ. 
I lintermaner-Steine 
tu 10 Zoll- und Normalformat, sowie 
rothe Vormauer-Steine 
m ich in der Lage, zu sehr niedrigen Preisen abzugeben. 
Ludwig Hollesen, 
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/Serben, Blick seines zukünftigen Schiviegervaters. 
Z ^?îner Betroffenheit verwirren sich seine 
ihr Nach- Gedanken und er stammelt: 
heilen zu „Ich bin mir nicht bewußt . . . 
rt, in das Herr von Medcas zieht die Augenbrauen 
-chwreger- zusammen. Der Zorn drängte sich zu den 
gen. Lippen: 
wohnlich : Ich spreche wie ein Ehrenmann zu dem 
Aber wie Anderen/' sagte er kurz und bündig, es ist 
eit, wenn möglich, daß Du bei näherem Verkehr mit 
meiner Tochter gefunden hast, daß Eure 
ttenk war Charaktere sich nicht in ein Ganzes zu 
sammenfügen könnten. 
eine Ver- „Wohlan, ivenn dem so ist, wenn Du 
-ie. wußte fühlst, daß Du ihr nicht jene unwandel- 
steich nnt bare Liebe entgegenbringen kannst, welche 
i wurden, zu einer glücklichen Ehe erforderlich ist so 
Anspruch will ich Dir den Rücktritt erleichtern, aber 
ich opfere meine Tochter nicht. Ich ver- 
lange von Dir als Ebrenmann eine jeder 
- , - , ş...e Antwort, die 
mich über die Zukunft beruhigt." 
. Noch immer kämpfte Graf Turzo mit 
seinen in Zwiespalt gerathenen Gefühlen. 
Er war nicht bereit, Elsbeth aufzugeben 
und er vermochte doch nicht, sein Ehren 
wort zu verpfänden. 
Herr von Medeas biß sich in die Lippen, 
aber er beherrschte sich, galt es doch die 
die nicht Zukunft seines Kindes und er wußte nur 
zu gut, wie sehr sie Bela liebte. Er ge 
dachte ihres Schmerzes, als er seine Em< 
pörung zurückdrängte und sagte: 
„Ich will nicht eine rasche, unbedachte 
Antwort erzwingen. Es gilt das Lebens- 
glück meiner Elsbeth, aber innerhalb vier- 
undzwauzig Stunden erwarte ich eine 
Graf Turzo verneigte sich. 
„Sie soll Dir werden. — Morgen 
Abend wird es mir, wie ich hoffe, gelingen, 
alle Zweifel in meine Ehrenhaftigkeit zu 
beheben." 
Die beiden Männer reichten sich die 
Hände. Graf Turzo aber vermißte den 
warmen, freundlichen Druck, während Herr 
von Medeas sich sagte: 
..Eine Galgenfrist ist es, die ich mir 
r ‘ „ „ ' t- — Arme Elsbeth, er liebt 
eine Andere, denn so spricht kein Mann, 
dessen Gewissen vorwurfsfrei ist." 
Graf Turzo fuhr nicht nach Temesvar. 
Er fühlte, daß die Krisis gekomnien. Er 
mußte sich entscheiden und durfte Angelique 
nicht sehen, um am folgenden Tage als 
Ehrenmann vor seinen Schwiegervater treten 
zu können. 
Siebzehntes Capitel. 
Eine Reihe von Schlitten stand vor 
*" r ’i in welchem Baron Plenk 
Die Pferde geberdeten sich höchst 
im Krottwerk. 
? F. üackerhageiTs 
Miilitlmaginin, 
Mühlenstrahe 128. 
nahmen. 
Der Winter- 
würden Schlittenparthieen arrangirt, wobei ZweidmtiMt' fernsehende 
der Zufall immer Graf Turzo in Ange- - v r “ ~ - - - 
lique's Schlitten beorderte. 
Wohl kutschirte Baron Plenk, aber dessen- 
ungeachtet hatten die Liebenden Gelegenheit 
genug, sich zu verständigen. 
Es fehlte nicht an bösen Zungen, die 
sich sehr klar und deutlich über das sonder 
bare Verhältniß aussprachen. 
Gerüchte wurden laut; Leute, Ì' "" 
eingeweiht waren in die Ursachen, welche 
die Braut des Grafen nach Wien gerufen, 
sprachen von einem Rücktritt ihrerseits — 
und endlich, wie dies immer zu geschehen 
Pflegt, drang dieses Gerücht auch zu dem 
Hauptbetheiligten, zu den Ohren des Herrn 
von Medeas, der ohnehin in der letzten 
Zeit sich etwas verletzt fühlte darüber, daß Erklärung. 
Bela Turzo ihn so sehr vernachlässigte. ~ ' ~ 
Er war ein Mann von raschen Ent 
schlüssen. 
An demselben Tage noch, als man ihm 
die Frage gestellt, ob es wahr sei, daß das 
Verlöbniß zwischen seiner Tochter und dem 
Grafen Turzo rückgängig gemacht sei, fuhr 
er in die Station Bela's. 
Dieser bewohnte ein Bauernhaus des 
Dorfes; vor demselben wartete sein Schlitten, ^ ĻUt wlu 
Graf Turzo war eben im Begriff, nach selbst gegeben 
Temesvar zu fahren, um abermals an ' ' 
einer Schlittenparthie theilzunehmen. 
Auf der Schwelle schon trat ihni der 
Graf entgegen, nicht ohne Befangenheit, die 
der ehrliche, aufrichtige Medeas höchst un 
günstig auffaßte. , 
„Bedaure, Bela," sagte er, ihm in das 
Zimmer folgend, „aber ich muß Dich noth- 
gedrungen sprechen." 
Ohne Umschweife sagte er ihm gerade 
^ŗaus welche Gerüchte in Temesvar in 
o.. m “1 schwirrten und daß heute sogar deni Hause 
ob das Rii"ì ìhu direct die Frage gestellt, wohnte. T 
ihm gelöst se?^ Äschen seiner Tochter und ungeduldig, sie" scharrten^mit"den'Füßen 
cì* bin ein „ und schüttelten die Köpfe, als ob es ihnen 
mich auf das Unana7ne?^M°uu, fühle Vergnügen machte, daß die Schellen un- 
•! i r genehmste berührt, und aufhörlich tönten. 
w ch 1 S halte 5 matsch wenig Ge- Nicht minder ungeduldig war Baron 
alte Simicknmmi Kein Ä an das Plenk, der nicht begreifen konnte, weshalb 
Der Zweck meines Besuches^ ! cute f^ r lange zur ihrer 
Zweck niemes Vesuches ist, Dich zu Toilette brauchte. Zweimal {rfmn man <>r 
I »Ho d V* Slöfimi in Wandsbeck. 
i iRr .Dieser Zusatz ivirkt wohlthätig gegen Herzklopfen, Unterleibsbeschwerden, 
I H Blutstauung und Kopfschmerz, welche Leiden aus dem Genuß zu starken 
reinen Kaffees entstanden sind. Bedeutende Aerzte, sowie die „Allgemeine 
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