Full text: Newspaper volume (1888, Bd. 1)

A. 
—'s 
junges Mädchen, von Neustadt kommend, nach Nien 
dorf zu. In der Nähe von Scharbeutz, beim Ge 
hege „Kammer", traten drei Handwerksburschen auf 
sie zu und fragten zunächst, ob sie etwas zu essen 
habe, als sie dies verneinte, wurde sie gefragt, wo 
hin sie wolle und ob sie Geld bei sich habe. Auch 
letztere Frage verneinte das Mädchen, worauf sie 
mit Todtstechen bedroht wurde, wenn sie ihr Geld 
nicht hergebe. Dabei hatte der eine der Attentäter 
ein Messer in der Hand. In ihrer Angst gab nun 
das Mädchen ihr Portemonnaie, welches 12 Mk. 
enthielt heraus. Das leere Portemonnaie wurde 
ihr zurückgegeben. In Folge ihrer Angst und weil 
es schon etwas dunkel gewesen war, ist das Mäd 
chen leider nicht im Stande, eine Personalbeschreibung 
der Thäter zu geben. 
Köln, 18. Sept. Die hier eröffnete 61. Versamm- 
lungdeutscher Naturforscher und Aerzte ist 
von ca. tausend Theilnehmern besucht. 
Hamburg, 18. Sept. Als vor etwa acht Tagen 
hierorts die Hauptversammlung des Vereins deut 
scher Eisenhüttenlente stattfand, sagt die „Res.", 
hielt Ober-Ingenieur F. Andreas Meyer einen 
längeren Vortrag über „Hamburg und die Zoll 
anschlußbauten", der, von feinen humoristischen 
Schlaglichtern belebt, auch eine hübsche Satire auf 
das kürzlich in einem Theil der Presse erhobene 
Lamento wegen nicht genügender Feuersicherheit der 
Hamburgischen Speicherbauten enthielt. Der Ober- 
Ingenieur bemerkte: „Man darf nie vergessen, daß 
Waarenspeicher nicht lediglich zum Schutz gegen 
Feuer, sondern auch zur Lagerung von Waaren 
erbaut werden und deshalb ein gewisser Hohlraum 
in demselben nicht zu vermeiden ist." Ja, dieser 
böse Hohlraum! Weshalb baut man nicht die 
Speicher ganz massiv, ohne jegliches „Innere"? 
Dann kämen auch keine Unvorsichtigkeiten mit Lampen 
in denselben vor und keine Waaren-Vorräthe flamm 
ten auf ... . und ebenso brauchte man blos das 
Kaffeegeschäft zu verbieten (das einfachste, in jüngster 
Zeit so beliebt gewordene Mittel der Verstaatlichung 
dieses Thätigkeitszweiges gewährt jedenfalls prächtigen 
Ersatz!). Dann hörten die gefährlichen „Kaffee 
schwänze" von selbst auf. Wir haben uns scharf 
genug gegen die mit dem Kaffeegeschäft getriebenen 
Mißbräuche ausgesprochen. Wir haben die mo 
ralische Berurtheilung der Haupt-Macher durch 
die öffentliche Meinung eifrig befürwortet; wir haben 
aber, was positive Maßregeln seitens der Behörden 
oder der Gesetzgebung gegen solche Auswüchse anbe 
trifft, die bescheidene Frage gestellt, was denn auf 
diesem Gebiete geschehen könne, ohne das berech 
tigte Geschäft empfindlich zu benachtheiligen, da doch 
bekanntermaßen die legitime Speculation genau die 
selben greifbaren Erkennungszeichen hat wie die 
illegitime. Auf diese unsere Frage aber hat Niemand 
geantwortet. Ein kaufmännischer Geschäftsbetrieb 
bei völlig untersagter Speculation aber ist 
ein Speicher ohne Hohlraum! 
Hamburg» 18. Sept. Der Direktor des Zoo 
logischen Gartens, Dr. Bola», ist dem „H. C." 
zufolge zum Ritter des Danebrog-Ordens 
ernannt worden. 
Hamburg, 18. Sept. Der Kaiser trifft am 
22. OktoberzurSchlußsteinlegung der Zoll 
bauten in Begleitung von Mitgliedern des Bun 
desraths und des Reichstags ein. Der Zollan 
schluß erfolgt am 22. Oktober, Nachts 
12 Uhr. (Fl. N.) 
Neumünster, 16. Sept. Die Gründung eines 
Provi'nzial-Sängerbundes ist von den sieben 
vereinigten Liedertafeln Neumünsters in die Hand 
genommen werden. Es haben sich bisher 20 Lieder 
tafeln zur Beschickung des Delegirtentages, der auf 
den 21. Oktober anberaumt ist, endgültig bereit er 
klärt, und eben so viele haben ihre Betheiligung in 
Aussicht gestellt. Abgelehnt haben nur wenige Lieder 
tafeln, und zwar, weil sie dem Niedersächsischen 
Sängerbünde angehören. Unter den bestimmt ange 
meldeten sind größere Liedertafeln ans Hamburg, 
Altona, Kiel, Flensburg rc. Das bisherige Er 
gebniß wird als ein sehr günstiges bezeichnet, da 
man annehmen könne, daß der geplante Provinzial- 
Sängerbund hiernach wohl zu Stande käme. 
Eckernsürde, 16. Sept. In diesen Tagen ist auch 
in unserer Stadt die Probenummcr einer Zeitung 
ausgetragen worden, welche unter dem Titel „Eckern- 
förder Nachrichten" vom 1. Okt. d. I. an hier 
erscheinen wird. Die Herausgeber des neuen Blattes 
sind die Herren Buchdrucker Spethmann nnd Krüger, 
Agenten eines Kieler nationalliberalen Blattes. Ob 
es dem Blatte gelingen wird, neben der altbewährten 
„Eckernförder Zeitung" hier festen Fuß zu fassen, 
oder ob es nach kurzer Lebensdauer das Schicksal 
der seiner Zeit selig entschlafenen „Eckernförder 
Eisenbahn-Zeitung" theilen wird, steht dahin. 
Kiel, 17. September. Sicherem Vernehmen des 
„K. T." nach wird Se. Mas. der Kaiser zu der 
bevorstehenden Einweihung der Marineakademie nicht 
nach Kiel kommen. 
Bordesholm, 18. Sept. Nachdem Dr. med. Hartz 
seine Praxis in Bordesholm aufgegeben, hat sich 
der Dr. woll. Soreth, bisher Marine-Arzt in 
Kiel, hier niedergelassen. 
f© Stapelholm, 17. Septbr. Wenn irgendwo 
die überaus starken Regentage am 5. und 6. August 
in ihren Folgen von großem Schaden sind, so ist 
solches in hiesiger Landschaft der Fall. Es wird 
z. Z. freilich noch recht viel Heu geborgen; dieses 
hat indeß ein schwarzbraunes Aussehen und wird 
wohl kaum als Viehfutter zu verwenden sein; dahin 
gegen sind mehrere Hundert Fuder Heu gänzlich 
verloren gegangen. Auf diesen Ländereien giebt es 
auch keine Nachweide, sowie auch das Gras auf 
den niedrigen Weideländereien sehr. spärlich und von 
geringer Güte ist. Dahingegen ist das Sommer- 
korn in diesem Sommer, sowohl der Quantität wie 
der Qualität noch besonders gut gerathen; dasselbe 
wird bei der jetzt so günstigen Witterung auch sehr 
gut eingeheimst. Die Kartoffel liefert auf der hohen 
Geest auch noch einen mittleren Ertrag. 
D Groß-Mttensee, 16. Sept. Auf der am 
13. d. M. in Eckernförde stattgefundcnen Körung 
der Deckhengste des Kreises Eckernförde ward wieder 
der Hengst des Herrn H. Gosch, Groß-Wittensee, 
als bester gekört. 
SS Hohenaspe, 18. Sept. Am gestrigen und 
heutigen Tage wurden die Schlußmanöver der 
18. Division in unserer Gegend abgehalten und 
hatte sich von nah und fern ein zahlreiches Publi 
kuni eingefunden, um das Manöver und Bivouak 
anzusehen. Am gestrigen Tage begann das Ma 
növer etwa uni 9 Uhr in der Nähe des Lockstedter 
Lagers und war die Division bereits seit 6 Vs Ahr 
von Itzehoe aus auf dem Marsche. Das erste 
Haupttreffen fand in der Nähe des benachbarten 
Nidders statt und zog sich dasselbe von hier aus 
nach Peißen, wo das zweite Haupttreffen und zwar 
das wichtigste, sich als ein sehr interessantes mili 
tärisches Schlachtenbild entfaltete. Peißen, von 
Infanterie, Kavallerie und Artillerie vertheidigt, 
wurde im Sturm genommen und fand damit das 
Manöver seinen Abschluß. Nach beendeter Kritik 
der Offiziere wurde der Marsch nach dem Bivouak 
angetreten, welches in der Nähe von Sooft nnd 
Christinenthal eingerichtet wurde. Auf der einen 
Seite die 84er, 31er und 86er, während auf der 
anderen Seite sich die Kavallerie nnd die Jäger 
niedergelassen hatten. Weiter nach Peißen hin be 
fand sich die Artillerie. Um 9 Uhr ertönte der 
Zapfenstreich. Die schaulustige Menge verlief sich 
nach und nach, während sich die Soldaten zur Ruhe 
begaben. Heute wird bereits ein großer Theil der 
Truppen von Behringstedt aus in die Garnisonen 
niit der Westholst. Bahn befördert werden, nachdem 
die Parade in der Hademarscher Gegend abgehalten 
sein wird. 
—nn. Bom Kanal, 18. Sept. Laut öffentlicher 
Bekanntmachung soll der Chausseebau von Kiel 
bis Neu-Nordsee, also soweit der Kreis Kiel reicht, 
baldigst beginnen, indem ein öffentlicher Verding 
termin am 9. October in Bestorffs Gasthof zum 
Bordesholmer Bahnhof für die Strecke von Russee 
bis Neu-Nordsee stattfindet. Die Landleute und 
Fuhrwerkbesitzer sind über diese beabsichtigte Fertig 
stellung sehr erfreut. — Die Masern grassiren noch 
immer stark. Mehrere Kinder sind bereits gestorben 
und ist auch jetzt bis weiter die Schule in Bovenau 
geschlossen. — Der zweite Lehrer in Sehestedt, Herr 
Freese zieht in diesen Tagen nach seinem neuen 
Wirkungskreis Agethorst bei Gokels. — Die Kar 
toffeln haben hier den Preis von 8 Mark, und 
die Aepfel von 9 bis 12 Mark per Tonne. 
□ Rendsburg, 19. Sept. Vor dem Neuthor 
und in der Königstraße sah es heute Vormittag recht 
kriegerisch aus. Vom frühen Morgen an passirten 
Militairabtheilungen aller Waffengattungen, welche 
vom Manöver zurückkehrten hier durch. Zuerst 
kamen die Schleswigcr Husaren welche in nnserer 
Stadt und der Umgegend Quartier bezogen haben, 
um Morgen in ihre Garnison wieder einzurücken. 
Auch die hier garnisonirenden Truppen rückten mit 
klingenden: Spiele ein, sowie das Infanterieregiment 
Nr. 84, welches ebenfalls auf einen Tag hier ein- 
quartirt ist. Die Königstraße hatte reichen Flaggen 
schmuck angelegt. 
0 Rendsburg, 19. Sept. Heute Morgen haben 
die letzten Klassen der Neuwerkcr Bürgerschule, 
welche wegen der Masernepidemie geschlossen waren, 
den Unterricht wieder aufgenommen. Die einzelnen 
Klassen zeigen indeß noch immer recht erhebliche 
Lücken, mithin ist die Krankheit inimcr noch nicht 
ganz wieder erloschen. Daß Unterricht hierdurch 
bedeutend gestört worden ist, liegt auf der Hand, 
sind doch die unteren Mädchenklassen seit dem 15. 
Juli geschlossen worden. — Bei dem Ncuwerker 
Knabenschulgebönde wird augenblicklich ein Gerüst 
aufgeschlagen, um demselben durch Anbringung meh 
rerer eiserner Träger und Verankerungen eine größere 
Sicherheit zu verleihen, da die Außenwände theil- 
weise ausgewichen sind und mehrere Risse zeigen. 
Das Gebäude steht bekanntlich erst wenige Jahre. 
Butterbericht 
von Ahlmann L Boysen in Hamburg. 
Hamburg, den 18. September 1888. 
Da sich der Absatz nach England nicht gebessert hat, 
können sich unsere Preise auch noch nicht erholen, trotz 
verkleinerter Production war mehr angeboten als be 
gehrt. Der Platzbedarf ist auf frische Waare beschränkt 
nnd bleibt gelagerte noch vernachlässigt. Von fremden 
Sorten geht nur frische ab, ältere und geringe ist fast 
unverkäuflich. 
Die allseitig erwartete und sonst immer zum Herbst 
eintretende Besserung der Preise scheint auszubleiben 
oder wird wenn überhaupt, ungewöhnlich spät eintreten. 
Osficielle Notirung. Nctto-Preise- 
11., 14. bis 18. September: 
I. Qualität 95—97 Ji II. Qualität 93—95 JL 
pr. 50 Kilo in Drittel 16 N Tara. 
Privat Notirung- Brntto-Preise. 
Verkaufspreise von Butter in Parthien zum hiesigen 
Consnm. Die Producenten tragen 
bei diesen Preisen die Verkaufsspesen, als Fracht, 
Decort, Courtage, Lagerspesen u. Commission, 
Hofbutter aus Schlesw.-Holstein, Mecklenburg 
und Preußen in wöchentlichen frischen ^ 
Lieferungen 105—107 
Zweite Qualität in wöchentlichen frischen 
Lieferungen 100—103 
Gestandene Parthien Hofbutter 95—105 
Fehlerhafte und ältere Hofbuttcr 85— 90 
Schlesw.-Holstein. u. ähnliche Bauerbutter 90— 95 
Böhmische, Galizische u. ähnliche 65— 75 
Finnländische Winter- 75— 80 
Amerik., Neu-Seeländischc, Australische ... 55— 70 
Schmier u. alte Butter aller Art 30— 40 
und Kammgarne für Herrcn- 
und KnabcnklciSer, reine Wolle, 
nadelsertig, ca. 140 cm breit 
à Mk. 3.45 per Meter versen 
den direct an Private in einzelnen Metern, sowie 
ganzen Stücken portofrei in’3 Haus Buxkin-Fabrik- 
Dcpöt Oettinger & Co., Frankfurt 
a. M. Muster unserer reichhaltigen Collectionen 
bereitwilligst franco. 
Alyeigen. 
Geburts-Änzeige. 
Die Geburt einer gesunden Tochter 
zeigen ergebenst an 
F. Höhling und Frau. 
I- 
Verlobte, 
Heirike Stamp 
Hans Ehlers. 
Hohn, den 18. September 1888. 
^Y ļ fTTfTfTfTfTf c f\T\TfTfTfTfTfTf’^ 
Verheirathet: 
Christian Poppe, 
Catharine Poppe, 
geb. Schönwandt. 
Rendsburg. 
Neueste Nachrichten. 
Athen, 18. Sept. Die griechische Flotte 
hat den Beseht erhalten, nach den griechischen 
Inseln unter türkischer Oberhoheit im Acgäischen 
Meer abzusegeln. Zweck der Demonstration ist 
ein Protest gegen das willkürliche Verfahren Kemal 
BeYS gegenüber den griechischen Schwammfischern. 
London, 18. Sept. Ein Deutscher, Namens 
Karl Ludwig, vierzigjährig, wohnhaft in MinorieS, 
wurde verhaftet, als er heute früh versuchte, 
eine Straßendirne zu ermorden. Er besaß einen 
Dolch, ein Rafirmcffer und eine Scheere. 
Brüssel, 18. Sept. General Boulanger 
ist hier eingetroffen. Heute Abend findet ein 
Bankett im Kreise von Vertrauten statt, dem er 
beiwohnen wird. 
Todes-Anzc,qe. 
Honte morgen 9*/, Uhr entschlief sanft nach 
langen schweren Leiden im 74. Lebensjahre 
Maria Leopoldine Schroedter, 
geb. Spethmann, 
Wittwe des >vail. Haiiptpastors Simon Adolph 
Schroedter zu St. Johannis auf Föhr, 
auf's Tiefste betrauert von ihren Kindern, Schwie 
gerkindern, Enkeln und ihrem Bruder. 
Die Hinterbliebenen. 
Rendsburg, den 17. September 1888. 
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 
20. September, Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbe 
hause, vorm Neuthor Nr. 663 aus, nach dem 
Neuwerker Kirchhof statt. 
m 
Todesanzeige. 
Am 17. d. M., Morgens 6V 4 Uhr, entschlief 
sanft nach kurzer Krankheit unsere kleine Ida, 
im zarten Alter von 14 Monaten, auf's Tiefste 
betrauert von ihren Eltern nnd Geschwistern. 
I. A. Hnrtwich. 
Kleine Mittheilungen aus der Provinz rc. 
— Die Trinker-Heilanstalt zu Salem, südlich bei 
Neumünster, ist momentan angefüllt mit Pfleglingen; 
doch werden dem Vernehmen nach zum 1. Oktober drei 
Plätze für solche Individuen daselbst frei. — In Elms 
horn ist gegenwärtig eine Petition gegen die Einführung 
des neuen Gesangbuchs in Umlauf. Dieselbe wird mit 
zahlreichen Unterschriften bedeckt sein. — Der neue Se- 
minardirektor in Tendern, Löwer, hat bereits am 17. 
ds. sein Amt angetreten. — Der Seminarbibliothek in 
Tendern, die z. Zt. ca. 7000 Bände zählt, ist vom 
Pröpsten a. D. Carstens seine werthvolle gleichfalls 4000 
Bände starke Bibliothek testamentarisch vermacht worden. 
— In Hamburg gerieth gestern die Kohlenladung eines 
englischen Dampfers in Brand. Erst nach 2stündiger 
angestrengter Thätigkeit gelang es, das Feuer zu löschen. 
— Wie berichtet, wurde kürzlich der Weichensteller Re 
benstorf beim Alt on a er Bahnhof von einer Lokomotive 
umgestoßen, wodurch er einen Bruch des Schlüsselbeins, 
einen Rippenbruch und eine Rückgratverletzung erlitt. 
Derselbe ist gestern im Krankenhause, wohin er gebracht 
worden, verstorben. — Ein 14jähriger Dienstjunge in 
Kl ätz in verübte gestündigermaßen einen schändlichen 
Bubenstreich. Derselbe schnitt mit einem Taschenmesser 
einer Kuh das Euter auf und schlug mehreren andern 
Kühen die Hörner ab. Man vermuthet, daß Rache gegen 
den Dienstherrn den Beweggrund zur That gegeben hat. 
— In Holstendorf stürzte ein Mädchen, welches einen 
Erntekranz binden und sich dazu Kornähren vom Boden 
holen wollte, aus einer Höhe von ca. 30 Fuß auf die 
Diele hinunter und erlitt eine starke Gehirnerschütterung, 
so daß an eine Erhaltung des Leben gezweifelt wird. — 
Als vor einigen Tagen ein bei einem Kaufmann in 
Tönning conditionirendes Mädchen Petroleum auf 
einen brennenden Kochapparat goß, schlug die Flamme 
in die volle Kanne und ergriff auch den Oberkörper des 
Mädchens, infolgedessen das Mädchen, trotz schneller Hülfe, 
schwere Brandwunden davontrug. Möge dieser Unglücks- 
jatt Ander» zur Warnung dienen. 
Todesanzeige. 
Den 24. August d. I. starb in San Francisco 
Frau Cmma Reyer, geb. Gosch, 
betrauert von ihrem Sohn und ihren Geschwistern. 
Hamburg, den 17. Sept. 1888. 
Fran (£. v. Guild lach. 
Bekanntmachung. 
Seit einiger Zeit haben wiederholt Bestrafungen 
von Arbeitgebern eintreten müssen, weil die bei den 
selben beschäftigten Arbeiter, Lehrlinge und Gesellen, 
welche das 21. Lebensjahr noä) nicht vollendet hatten, 
nickst im Besitze des in § 107 der Reichsgewerbe- 
Ordnung vorgeschriebenen Arbeitsbuches waren. 
Es wird deshalb demnäcksst eine Revision bei 
sämmtlichen Arbeitgebern vorgenommen werden, um 
festzustellen, ob die bei denselben beschäftigten noch 
nicht 21 Jahre alten Personen im Besitze eines vor- 
scksriftsmäßigen Arbeitsbuches sind. Behufs Ver 
meidung von Bestrafungen wird hierdurch noch be 
sonders darauf aufmerksam gemacht nnd ausdrücklich 
bemerkt, daß sämmtliche Personen, welche als Ar 
beiter, Lehrlinge, Gesellen u. s. w., selbst wenn sie 
nur probeweise, oder auf kurze Zeit beschäftigt wer 
den und das mehrerwähnte Alter noch nicht erreicht 
haben, mit einem Arbeitsbuche versehen sein müssen. 
Rendsburg, dem 15. September 1888. 
Die Polizeiverwaltung. 
Bekanntmachung. 
Es iuird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge 
bracht, daß die, die Verlängerung der Schleifmühlen 
straße bildende neu angelegte Straße, und der Ver 
bindungsweg zwischen dieser und der Jungfernstieg - 
straße, die Bezeichnung „Am Gymnasium" 
führt. 
Rendsburg, den 11. September 1888. 
D i e P o l i z e i v e r w a l t u n g 
Bekanntmachung. 
Behufs Vermeidung von Bestrafungen wird hier 
mit in Erinnerung gebracht, daß alle Familienhäupter, 
Hans- und Gastwirthe verpflichtet sind, von den in 
ihrer Faniilie resp. ihrem Hause vorkommenden 
Fällen ansteckender Krankheiten der Polizeibehörde 
ungesäumt Anzeige zu machen, und daß die Unter 
lassung dieser Anzeige eine Geldstrafe bis zu 30 JL 
nach sich zieht. 
Rendsburg, den 15. September 1888. 
D i c P o l i z e i v e r w a l t u n g. 
Bekauntmachnttg. 
Die Lieferung der für das hiesige Armenhaus 
für den Zeitraum vom 1. October 1888 bis dahin 
1889 erforderlichen Berpflegnngsgegenstände u. s. w. 
nämlich 
Rindfleisch, 
Roggcnbrod, 
Butter, 
süße Milch, 
abgerahmte Milch, 
Buttermilch, 
ca: 
450 
750 
100 
3000 
1500 
1500 
100 kg feine Graupen, 
soll im 
750 
450 
350 
300 
160 
200 
15 
250 
125 
25 
200 
200 
300 
Wege 
Buchweizengrütze, 
„ Reis, 
„ weiße Bohnen, 
„ gelbe Erbsen, 
1 Hafergrütze, 
kg Gesundheitskaffee, 
„ gebrannte Kaffeebohnen, 
» Salz, 
,, Syrup, 
„ Farin, 
„ Petroleum, 
„ Soda, 
grüne Seife, 
Submission an den Mindest- 
der 
fordernden vergeben werden. 
Versiegelte Offerten mit der Aufschrift: 
„Submission ans Verpflegungs-Gegenstände u.s.w. 
für das Armenhaus in Rendsburg" 
sind bis zum 23. September d. Js., Vor 
mittags 10 Uhr bei uns einzureichen. 
Die Lieferungsbedingungen liegen im Armen- 
bnrean zur Einsicht ans. 
Rendsburg, den 10. September 1888. 
Der M a g i st r a t. 
Danksagung. 
Allen Denen, welche meine liebe Frau und unsere 
theure unvergeßliche Mutier und Großmutter zu ihrer 
letzten Ruhestäite geleiteten, sowie den freundlichen Ge 
bern der zahlreichen Kranzesspendcn am Sarge der 
Dahingeschiedenen, audi Allen, die uns über den un 
ersetzlichen Verlust getröstet und ihr stilles Beileid be 
wiesen, sagen wir unsern herzlichen Dank. 
Der trauernde Gatte H. Stührcilberg, 
nebst Kindern und Enkeln. 
Rendsburg, Strafanstalt, den 18. Sept. 1888. 
Danksagung. 
Allen Freunden und Bekannten, welche unserm lie 
ben Sohn während seiner Krankheit beigestanden und 
ihn zur letzten Ruhestätte geleitet haben, sprechen wir 
hierdurch unsern herzinnigsten Dank aus. 
Ludwig Pliusmami und Frau. 
Danksagung. 
Allen Denen, welche unserer kleinen Dorothea bei 
ihrer Bestattung die letzte Ehre erwiesen haben, hier 
durch unsern herzlichsten Dank. 
C. Prohl und Frau. 
Bekanntmachung. 
Es ivird hierdurch zur öffentlid;en Kenntniß ge 
bracht, daß fid) das Bureau des Königlichen Be- 
zirks-Commandos, sowie das des Bezirksfeldwebels 
Hierselbst von heute ab in Baracke H (Ritterstraße) 
befindet. 
Rendsburg, den 15. Sept. 1888. 
Die Polizeivcrwaltung. 
WM in MM 
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als: 
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offenst 
Zahln 
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Bekanntmachung. 
Die Lieferung des muthmaßlichen Bedarfs an Wirth- 
schaftSvediirfttissen für die Arbeiter-Baracken an dem 
in Ausführung begriffenen Nord-Ostsee-Kanal für die 
Zeit vom 1. October 1888 bis Ende September 1889, 
welcher 60 000 kg Rindfleisch, 20 000 kg Schweine 
fleisch, 16 000 kg Hammelfleisch, 12 000 kg Kalbfleisch, 
8000 kg Bratwurst, 12 000 kg Mettwurst, 12 000 kg 
Leberwurst, 12 000 kg Blutwurst, 31 000 kg Speck, 
15000 kg Schweineschmalz, 2000 kg Kochbutter, 4000 
kg. Rindernierentalg, 1400 kg orb. Graupen, 2000 kg 
feine Graupen, 45 000 kg Erbsen, 30 000 kg Bohnen, 
30 000 kg Linsen, 2000 kg Sago, 25 000 kg Reis, 
12 000 kg geb. Pflaumen, 4000 kg Zucker, 5000 kg 
Roggenmehl, 4000 kg Kartoffelmehl, 14 000 kg Weizen 
mehl, 5000 Liter Essig, 1500 kg Gewürz, 1500 kg 
Pfeffer, 2000 kg Kümmel, 1000 kg Nelken, 6000 kg 
Gries, 27 000 kg Salz, 500000 Liter Braunbier, 
350 000 Liter Lagerbier, 100000 Liter Kornbranntwcin, 
260000 kg Steinkohlen, 100 cbm Holz, 8000 ko- Pe 
troleum, 6500 kg ord. Seife, 2000 kg feine Seife/llOM 
kg Desmfectivns-Pulver, 5000 kg Soda, 1000 Stuck 
Reisigbesen, 1000 Pack schweb. Zündhölzer, 2000 Stück 
Scheuerlappen, betragen ivird, soll in öffentlichenl 
Verding vergeben werden. — Die Verdingungsunter 
lagen können von uns gegen portofreie Einsendung von 
1 Mk. 50 Pfg. — nicht aber durch Gesuch um Nacb- 
Pfg. — nicht aber durch Gesuch um Nach 
nahme des Betrages oder durch Einsendung von Brief 
marken bezogen werde,l, auch liegen dieselben in unserm 
Büreau, Muhliusstraße 63, in den Stunden von 8 bis 
3 Uhr zur Einsicht aus. — Die Angebote, welche den 
Bedingungen für die Bewerbung um Lieferungen genau 
entsprechen müssen, sind mit der Aufschrift: „Angebot 
fur die Lieferung von Wirthschaftsbedürfniffen" versehen 
bis Sonnabend, de» 29. September d. I, Vor 
mittags 11 Uhr an uns einzusenden und werden als 
dann in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter eröffnet 
werden. 
t ür die Ertheilung des Zuschlags ivird eine Frist von 
lochen vorbehalten. 
Kiel, den 13. Septeniber 1888. 
Kaiserliche Kanal-Commisiion. 
öffentl 
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lllgcn-s 
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Lochen 
Ģebinî 
wrgcn. 
svtgege 
hab 
H b 
8 Mal 
am 29. und 30. September 1888. 
Beginn am 29. Mittags 12 Uhr, Qbstprobe» 
am 28. einzusenden. Eine Verkaufsprovision, 5% 
vom Umsatz, wird nur für das nach Ausweis der 
Bestellzettel wirklich verkaufte Obst von Verkäufern 
erhoben. Bestellzettel zunt Ausfüllen vorher zu bc- 
ziehen vom Ol'stmarkt-Comitr.
	        
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