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größeren Umfang und Bedeutung an. Die energi
sche Thätigkeit hierfür wird besonders hervorgerufen
durch die jetzt schon aus allen Theilen Deutschlands,
sogar aus Elsaß-Lothringen in Aussicht gestellte Be
theiligung, wie auch durch die für diese Tage
allenthalben eingestellten Extra- und Sonderzüge
mit 50% Fahrtaxermäßigung, welche eine große
Zahl von selbstständigen Handwerkern und deren
Freunde hierherbringen werden. In Würdigung
dieser Verhältnisse hat auch die Stadtgemeinde
München für die Sitzungen des deutschen Hand
werkertags den ehrwürdigen alten Rathhaussaal mit
seinem in letzter Zeit renovirteu Schmucke zur Ver
fügung gestellt; auch ist die Abhaltung einer Be
grüßungsfeier im schönen Hackerbräusaale, sowie
eines großartigen Kellerfestes zu Ehren der Dele-
girten in Aussicht genommen.
— In der Nacht vom Dienstag auf den Mitt
woch der vergangenen Woche ist in Mülhausen der
Posten auf den Militär-Schießständen von einem
Civilisten hinterrücks überfallen und beinahe erwürgt
worden. Der Posten konnte einen Alarmschuß ab
feuern, hatte hierbei jedoch das Unglück, bei dem
Kampfe mit der linken Hand vor die Mündung
des Gewehres zu gerathen, sodaß er sich selbst drei
Finger abschoß. Nachdem der Schuß gefallen, ließ
der Civilist den Posten los und eilte davon, sodaß
die Person desselben bis jetzt noch nicht ermittelt
werden konnte.
Süderdithmarschen, 6. Aug. Die Arbeiten
am Nord-Ostsee-Kanal werden stark durch die
anhaltende Nässe gehindert. Der in Thätigkeit ge
setzte Bagger sank zu tief in den aufgeweichten Boden
ein, so daß der Boden mit Sand überschüttet werden
muß. Ebenfalls die Fahrbahn muß teilweise be
schüttet werden. Zur Zeit wird ein dritter Bagger
bei Blangenmoor entladen und nach Oestermoor ge
schafft, wo er montirt werden soll. Dieser Bagger
kostet ca. 80,000 Mark. Der Bagger im Schürf
loch wird in nächster Zeit in Betrieb gesetzt werden.
In den Baracken in Brunsbüttler Hafen sind zur
Zeit ca. 200 Arbeiter untergebracht, die bei Herrn
Hirt, bei dem Dampfziegeleibesitzer Herrn Festge und
beim Bau der Verwaltungsgebäude beschäftigt sind.
Die Arbeiten zur Anlage der Dampfziegelei schreiten
sehr rasch vorwärts und wird mit der Stein
fabrikation demnächst begonnen werden.
Itzehoe, 3. Aug. Ein hiesiger Schlächtermeister
verkaufte einem Arbeiter ein Stück Fleisch, welches
verdorben und voller Maden war. Der Schlachter
verweigerte die Zurücknahme und wurde auf erfolgte
Anzeige angeklagt, verdorbenen Nahrungsmittel ver
kauft zu haben. Derselbe wurde gestern zu 100 Jl
Geldstrafe verurtheilt.
zr NuS der Krcmpermarsch, 5. Aug. Ein schwe
discher Knecht, welcher in hiesiger Gegend aus dem
Dienste entlassen war und kein Unterkommen finden
konnte, gelangte heimlich in das Wohnhaus des
Hofbesitzers Gravert zu Krempdorf, richtete sich die
Rauchkammer zur Wohnung ein und nährte sich
von den in Rauch gehängten Fleischvorräthen. Nach
Verlauf einiger Tage wurde der sonderbare „Mieth-
bewohner" jedoch entdeckt und vom Gensdarm an
das Amtsgerichtsgefängniß in Krenipe abgeliefert.
Als der Gefängnißaufseher gestern Morgen die
Gefängnißräume revidirte, machte er die Bemerkung,
daß der betreffende Knecht seinem Leben durch Er
hängen ein Ende gemacht hatte. In der von ihm
bewohnt gewesenen Rauchkammer fand man unter
andern Sachen auch einen Petroleum-Kochapparat.
— Eine Frau, welche bei einem Bürger in Krempe
den Hausstand führte und seit längerer Zeit an
Schwermuth litt, ertränkte sich kürzlich im Schmer
lander Kanal. — Das vor 14 Tagen von Seiten
der vereinigten Liedertafeln der Kremper Marsch in
Krempe abgehaltene s. Z. in diesem Blatte erwähnte
Sängerfest ergab einen Reingewinn von rund 600 Mk.
— DerKirchthurm zu Krempe, welcher im romantischen
Stil gehalten ist und außer der Kuppel von unten
bis oben aus Mauerwerk besteht, das in Folge der
Witterungseinflüsse schadhaft geworden ist, wird zur
Zeit einer umfassenden Reparatur unterworfen und
mit einem neuen Mantel versehen. Die Gesammt-
kosten dieser Arbeit belaufen sich auf 8000 Mark.
-1- Von der Stör, 7. August. Traurig ist die
Nachricht, die ich Ihnen senden muß. Durch den
anhaltenden Regen ist das Wasser in den Marsch
distrikten zu solcher Höhe angeschwollen, daß man
sich kaum eines so hohen Wasserstandes zu entsinnen
weiß. An mehreren Stellen sahen wir, daß die
Mahd, sonst um diese Zeit längst unter Dach und
Fach gebracht, noch auf der Wurzel steht, zur Hälfte
mit Wasser bedeckt. Das abgemähte Gras wird
vom Gewässer fortgeschwemmt oder verfault auf der
Wiese, so daß es zum großen Theil in die Dünger
grube gebracht werden muß. Damit nicht genug!
Der Weizen trägt auf manchen Feldern in Folge
der Nässe viele taube Aehren, die Bohnen werden
schwarz, ohne Hülsen angesetzt zu haben. Die Kar
toffeln haben fast alles Kraut verloren und die
Knollen beginnen stark zu faulen, so daß man die
Nähe eines Kartoffelfeldes, ehe man dasselbe sieht,
mittelst des Geruchssinnes wahrnimmt. Verhältniß-
mäßig gut steht nur noch der Hafer. Von dem
selben ist noch eine einigermaßen erträgliche Ernte
zu erwarten. Sonst sind die Aussichten für den
Landmann durchaus ungünstig. Hoffen wir doch,
daß die Witterung sich bald ändere, damit nicht
auch die letzten Hoffnungen zerstört werden.
Kiel, 7. Aug. Gestern Nachmittag 5 Uhr ist
Dr. Friedrich Volbehr in seinem 70. Lebens
jahre verschieden. Am 3. Juli 1819 in Kiel ge
boren, besuchte er die . hiesige Gelehrtenschule von
1832 bis 1839, studirte auf hiesiger Universität
Theologie, war von 1845 bis 1853 Hauslehrer
auf dem Gute Seedorf, ward zum Doctor der
Philosophie 1846 zu Jena promovirt und leitete
hierauf von Johanni 1853 bis Weihnacht 1856
ein Privat-Jnstitut nebst Pensions-Anstalt in Elms
horn. Er siedelte dann als Privatlehrer nach Kiel
über, redigirte von Ostern 1859 bis Ende Januar
1861 das Kieler Correspondenz- und Wochenblatt
und vom 1. Juli 1861 bis 1. April 1869 und
wieder vom 1. Juli 1872 bis dahin 1878 das
Kieler Wochenblatt. Er ist Mitbegründer der Privat-
hlindenanstalt zu Kiel, dessen Vorstandsmitglied er
blieb bis zu deren Umwandlung in die Provinzial-
Blindenanstalt am 1. Januar 1876; er gründete
dann mit den bisherigen Vorstandsmitgliedern den
„Landesverein zur Fürsorge für die aus der Pro-
vinzial-Blindenanstalt entlassenen, selbstständig ge
wordenen Blinden", dessen Vorstandsmitglied er
bis jetzt gewesen ist; war von 1892—1876 Mit
glied des „Landesausschusses für den Bau eines
neuen Univcrsitätsgebüudes" als Schriftführer und
seit 1873 auch mit der gesummten Geschäftsleitung
betraut. Bei Einweihung des Universitätsgebäudes
am 24. Oct. 1876 erhielt er den Königl. Kronen
orden 4. Cl. und seitens des akademischen Senats
hem c. eine neue Matrikel als akademischer Bürger
„per tempus vitae“; er war seit 1860 Schrift
führer und dazu seit 1870 staubiger Geschäftsführer
und stellvertretender Vorsitzender des schlesw.-holst.
Kunstvereins; gründete 1875 die „Gesellschaft für
Kieler Stadtgeschichte" und die mit derselben ver
bundene „Kieler Stadt-Bibliothek" und war bis
jetzt geschäftsleitendes Vorstandsmitglied und Re
dakteur der Mittheilungen". Der Verstorbene hat
sich als Publizist einen Namen gemacht, der weit
über die Grenzen unserer Provinz hinaus einen
guten Klang hat. In Zeitschriften und Tagesblät
tern ist eine große Anzahl gelehrter Abhandlungen
erschienen, welche zur Geschichte Kiels und unserer
Provinz Beiträge von dauerndem historischen Werthe
liefern. (K. T.)
—n. Burg i. D., 7. Aug. Zwei Pferde des
Landmannes und Gastwirthes C. Prien hies., welche
am letzten Sonnabend ein Fuder Steine nach Krumm-
stedt fuhren, wurden daselbst von Bienenstichen
getödtet. Der Eigenthümer der Bienen hat mit
Herrn Prien eine dahingehende Vereinbarung ge
troffen, daß er an diesen eine Entschädigungssumme
im Betrage von 450 Mark zahlt. Gleichfalls am
letzten Sonnabend stellte sich in der Nähe unseres
Ortes ein Stier, welcher vom Hofbesitzer Dunker
in Hvchdonn nach Wilster verkauft war, dermaßen
ungeberdig, daß der ihn führende Knecht davonlaufen
und das wüthende Thier schließlich erschossen werden
mußte.
ÎZ V»u der Eider, 7. August. Die gestern in
Schwabstedt abgehaltene Thierschau des landw.
Vereins a. d. Eider nahm in Folge des entsetzlichen
Regentvetters einen sehr ungünstigen Verlauf. Sie
dürfte ein Deficit von mehr als 1000 Mk. ergeben.
Eingenommen wurden nur 70—80 Mark. Erste
Prämie erhielten: für Hengste P. Rief-Erfde,
für Mutterstuten Heinr. Wieck-Wisch, für zwei- und
dreijährige Stuten O. Jacobs - Hemmerhof, für
Deckstiere N. Carstens-Schwabstedt, für Stierkälber
Jac. Panlsen-Ramstedt, für Kühe der Mastrasse
Fr. Block-Seeth, für Kühe der Milchrasse
Sönksen-Schwabstedt, für trächtige Starken, P.
Nissen-Neulandshof bei Seeth und für die beste
Kollection Cl. Schmidt-Drage. Die ersten Preise
für Rindvieh tvaren sännntlich Staatsprämien. —
Die ganze Treencniedcrung steht tief
unter Wasser. Das Vieh hat an vielen Stellen
auf den Stall genommen werden müssen, da keine
Weiden mehr für dasselbe vorhanden sind.
Schleswig, 4. Aug. Ueber die Brecklumer
Missionsanstalt schreibt man den „H. N.", daß
die Anstalt in eine Lage gerathen sei, welche schon
vor Jahren von manchen Seiten vorausgesagt wor-
dcn ist. Seitens einer Reihe hervorragender Mit
glieder der Generalversammlung der schleswig-hol
steinischen Missions-Gesellschaft wird neuerdings ver
sucht, durch einen Aufruf an die Gemeinden Schles
wig-Holsteins das Interesse von Neuem ivachznrnfen;
man will versuchen, einen geschlossenen Kreis von
Missionsfreunden zu sammeln, wie dies bei anderen,
größeren Gesellschaften der Fall ist. Man mag
auch dem Aufruf noch so viel Erfolg wünschen, eS
werden, wie bekannt, heutzutage an die Privat-
thätigkeit, gerade in Schleswig-Holstein, so unge
heure Ansprüche gemacht, daß man sich nicht wundern
kann, wenn vielfach die Ansicht sich geltend macht,
daß die Brecklumer Anstalten ans die Länge schwer
lich in ihrer bisherigen Ausdehnung fortgeführt
werden können. — Wir veröffentlichen diesen Be
richt nur unter aller Reserve. Auch bei den Kropper
Anstalten stellten sich bekanntlich die gleichartigen
Gerüchte als unzutreffend heraus.
Husum, 6. Aug. In Folge des Unwetters ist
der Bahnkörper zwischen den Stationen Ohrstedt
und Sollbrück von der angestauten Wassermenge
unterwaschen und hat somit der Bahnverkehr
eingestellt werden müssen. Auch die Strecke Heide-
Karolinenkoog ist aus demselben Grunde außer
Betrieb.
Tendern» 6. Aug. In den letzten Tagen sind
fast täglich über 100 Badegäste — veranlaßt theils
durch die Beendigung der Schulferien, theils auch
durch die Ungunst der Witterung — von Sylt über
Tondcrn heimgereist.
40 Stapelholm, 5. Aug. In der verflossenen
Woche hat der Herr Generalsupcrintcndent Dr.
Kaftan zum ersten Male die Kirchen- und Schul
visitationen in dem Bisitatorialbezirk III des Kreises
Schleswig abgehalten. Der hohe Visitator hat sich
überall das volle Vertrauen der Prediger und Lehrer
erworben und sich in den Gemeinden ein gutes An
denken bewahrt. — Ueberall begegnet man den
Klagen des Landmannes über die ungünstige Ernte
witterung, und diese Klagen sind in hiesiger Gegend
auch wahlberechtigt. Ein großer Theil der Heu
ernte ist als völlig verloren zu betrachten, indem
ein Theil des zu bergenden Heu's verdorben ist und
in den Eider- und Treeneniederungen an vielen
Stellen das zur Heugewinnung bestimmte Gras in
blankem Wasser steht. Zur Zeit sammelt daS
Wasser sich auch bereits auf den Weideländereien
der genannten Niederungen der Art an, daß die
selben nicht mehr benutzt werden können. Mit
großer Besorgniß sieht der Landmann der bevor
stehenden Kornernte entgegen.
M Todenbüttel» 5. August. Die benachbarten
niedrigen Wiesen stehen zur Zeit wieder sämmtlich
unter Wasser. Vor einigen Tagen war das Wasser
schon recht zurückgetreten und versuchten die Besitzer
das noch draußen liegende Heu zu bergen. Um
das Einsinken der Pferde in den weichen Wiesen
grund zu vermindern, wird der Huf mit einem
Schuh bekleidet. — Im Ganzen ist aber die Aus
beute an Heu eine geringe gewesen, da bald der
Regen den Fortgang der Arbeit störte.
+ Hauerau» 5. Aug. Im Laufe der bei den
Barackenbauten vorgenommenen Erdarbeiten im be
nachbarten Grünthal sind auch Urnen ans Tages
licht gefördert und dem Kieler Museum überliefert.
Vor einiger Zeit wurden wieder 2 Urnen mit einigen
Knochensplittern aufgefunden. Die größere derselben
ist recht gut erhalten und meint man, daß dieselbe
mehrere tausend Jahre alt ist.
# Hohenwestedt, 8. Aug. Am Sonntag Nach
mittag fand in der „Erholung" eine von ca. 100
Personen besuchte Versammlung betr. Erörterung
der Frage statt, ob unser Ort in die Reihe der
Städte durch Annahme der kleinen Städteordnung
eintreten solle, oder ob es für die Ortschaft vor-
theilhafter wäre, diesen Vorschlag abzulehnen. Herr
Axt wurde durch Akklamation zum Vorsitzenden
gewühlt und von diesem Herrn Dir. Conradi das
Wort ertheilt, welcher in einem längeren, gut orien-
tirenden Vortrage die Angelegenheit darlegte, und
zum Schluffe zu dem Resultate gelangte, daß es
für Hohenwestedt wohl vorzuziehen sei, das Project
fallen zu lassen. Es wurde weiter aus der Ver
sammlung hervorgehoben, daß man es für zweifel
haft hielte, ob denn auch wirklich Hohenwestedt Sitz
der Polizeiverwaltung würde. Dagegen stehe fest,
daß wenn Hohenwestedt einen eigenen Amtsbezirk
bilde, alsdann der hiesige Gemeindevorsteher auch
Amtsvorsteher werde. — Der Herr Vorsitzende for
derte darauf diejenigen Herren, welche für die Ein
führung der Städteordnung seien, auf, der Versamm
lung die Gründe darzulegen, welche ihrer Meinnng
nach dafür sprechen würden. Dieser Aufforderung
wurde indeß von keiner Seite nachgekommen.
* Rendsburg, 8. August. (Militärisches.)
Schönfelder, Oberst u. Commandeur der 15. Feld-
Artilleriebrigade, zum Generalmajor avancirt; v. Bis
marck, Major im Holst. Jnf.-Reg. Nr. 85 in
das Ostpreußische Jnf.-Negt. Nr. 45 versetzt.
X Locales.
— Gestern hielt die Privatschule des Herrn Jn-
stitutsvorstehers Dohrn ihr diesjähriges Vogel
schießen ab. Unter großer Betheiligung des Publi
kums kehrten die Schüler gestern Abend in die Stadt
zurück, um dem zuni „Köuig" avancirten Schüler-
Reimer in der Hohenstraße das Geleit zu geben.
Das Fest war von ausnahmsweise günstiger Wetter-
laune begleitet.
Mittheilungen aus dem Publikum.
Die Redaction stellt die Benutzung dieser Rubrik, soweit es
der Raum gestattet, dem Publikum zur Besprechung von Anze
verwahrt sich
zu Werder
Eingesandt.
Hohenwestedt, 8. Aug. 1888.
Bekanntlich beherrscht gegenwärtig die Frage, ob
es für unsere Ortschaft vvrtheilhaft sei, die kleine
Städteordnung anzunehmen und damit in den Kreis
der Städte einzutreten oder nicht das Interesse
unserer Bewohnerschaft und es werden für und gegen
dies Project Gründe vorgebracht. Der Einsender steht
auf dem Standpunkt, das Project fallen zu lassen.
Das jetzige politische Gebiet des Kirchspiels Hohen
westedt hat wohl 5000 Einwohner und würde dem
nach für einen Amtsbezirk zu groß sein, da wie
man sagt, Amtsbezirke nicht über 2—3000 Ein
wohner ausgedehnt werden sollen. Es wäre dem
nach naheliegend und nach des Einsenders Ansicht
wünschenswerth, 2 Bezirke dergestalt zu schaffen,
daß der Kirchort Hohenwestedt mit den Dörfern
Vaasbüttel, Glüsing, Wapelfeld, Jahrsdorf und
Gräuel den einen, dagegen Nienborstel, Remniels,
Tappendorf, Mörel, Rade, Nindorf und Heinken-
borstel den anderen Bezirk bildete. Es erscheint
ihm wahrscheinlich, daß die Kgl. Regierung zu
Schleswig diesen Vorschlag acceptiren könnte, denn
die beiden Bezirke würden daniit annähernd eine
gleiche Einwohnerzahl aufweisen und ein räumlich
arrondirtes Flächengebiet bilden. Vaasbüttel und
Glüsing gehören jetzt zum Schulverband Hohenwe
stedt und von den zur politischen Gemeinde Hohen
westedt gehörenden Höfen Neu- und Alt-Bötern-
höfen und Bokhorst gehören die beiden ersten zum
Schulverband Gräuel, dagegen der letztere zu Wapel
feld. Die drei Dörfer Gräuel, Jahrsdorf und
Wapelfeld liegen an der Grenze des Kreises Stein
burg und sind also nicht gut andces unterzubringen.
E
4. die Schenkung von 101 verschiedenen Werken sur
die Stadtbibliothek Seitens des Herrn Senator
Lehmann.
V. u. g. womit geschloffen.
(gez.) Rühle v. Lilienstern. Hollese».
W. E Wiggers.
pro extractu:
MöbtS,
Magistrats-Bureau-Vorsteher.
Butterbericht
von Ahlmann & Sol)Jen in Hamburg.
Hamburg, den 7. August 1888.
Da auch der Abzug feiner Butter in voriger Woche
unbefriedigt blieb, Kopenhagen billiger anbot und Don
nerstag 4 Krone» niedriger ging, mutzten wir am Freitag
mit 5 Btk. folgen, wenn wir nicht die Aufträge von
England ganz verlieren wollten. Das Geschäft' bessert
sich trotz der billigen Preise wenig und wenn nicht
einiges auf Speculation gekauft und Detaillisten mehr
zugegriffen hätten, würden wir viel mehr zu Lager
nommen haben. Heute wurden Notirungen unverändert
gehalten und ist anzunehmen, daß Kopenhagen ebenso
verfährt. Frische Bauernbutter wird bei knapper Zufuhr
unverändert bezahlt. Fremde in allen Sorten ruhig,
nur besonders frische gefragt.
Dfficielle Notirung. Netto-Preise.
31. Juli:
I. Qualität 90—92 Jl. II. Qualität 85—90 Jl
3. August bis 7. August:
1. Qualität 85—87 Jl 2. Qualität 80—85 Jl
pr. 50 Kilo in Drittel 16 D Tara.
Privat Notirung. Bruttv-Preise.
Verkaufspreise von Butter in Parthien zum hiesigen
Consum. Die Producenten tragen
bei diesen Preisen die Verkaufsspesen, als Fracht,
Decort, Courtage, Lagerspesen u. Commission,
Hosbutter aus Schlesiv.-Holstcin, Mecklenburg
und Preußen in wöchentlichen frischen ,
Lieferungen 93— 9'
Zweite Qualität in wöchentlichen frischen ,
Lieferungen 90— 9)
Fehlerhafte und ältere Hosbutter 80—
Schlesw.-Holstein. u. ähnliche Bauerbutter 85— 9»
Böhmische, Galizische u. ähnliche 65—
Finnländische Winter- 65—
Amerik., Neu-Seeländische, Australische ... 50— 60
Schmier u. alte Butter aller Art 30— ķ
Heilmittel für Wassersucht
Wenn in irgend einem Theile des harnleitende»
Apparates eine Hemmung oder ein durch irgend ei»e
andere Ursache bewirkter Verschluß stattfindet, sodaß del
Harn nickt abfließen kann, staut sich derselbe natiN'
licher Weise oberhalb des Hindernisses im Körper «»■
Diese Hemmung sitzt meistens in den Harnkanälche»
der Nieren fest, mithin muß bei Wassersncht bcsondel-
auf dieses Organ gewirkt werden und erklärt auch des
halb Warners Safe Cure, das bewährte Heilmittel f>' (
Nierenleiden, bei dieser Krankheits-Erscheinung » 1l1
solch' günstigem Erfolge angewandt wird. Dieses be
zeugt auch Herr Christoph Beckmann, Harlingerode, um
schreibt: „Ich sehe mich veranlaßt, meinen verbindlich'
sten Dank für Warner's Ease Cure, welche meine Fr»"
gegen geschwollene Körpcrthcilc gebraucht hat, auszu
sprechen, da das Heilmittel besondere Wirkung erzn'»
hat" — Verkauf und Versandt nur durch Apotheke»-
Haupt-District-Niedcrlage A. F. Riemann & Co-,
Hamburg.
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und Genesende. Von Aerzten verordnet.
Anzeigen.
Verlobte:
Auguste Angellow,
Heinrich Kraus.
5. August 1888.
Rendsburg. Lauenburg.
Todes-Anzeige.
(Statt besonderer Anzeige.)
Am 6. d. Mts. Abends starb plötzlich und un
erwartet unser lieber Vater
Dr. pMl. Friedrich Volbehr in Kiel
im siebzigsten Lebensjahre.
Dr. Otto Volbehr und Frau.
Extract
a. d. Protokolle über die Beschlüsse der Stadtkollegien
ck. ck. Rendsburg, den 3. August 1868.
Anwesend: Der Magistrat vollzählig. Das Stadtver-
ordneten-Collegium mit Ausnahme des Stadtverordneten
Pfahler.
Der Tagesordnung gemäß ivird verhandelt und be
schlossen wie solgt:
1. Der vorgelegte Plan und Kostenanschlag für eine
nothwendig gewordene außerordentliche Reparatur der
Neuiverker Knabenschule ivird genehmigt und die hierdurch
entstehenden Kosten autzeretatsmäßig bewilligt.
2. Wird ein neuer Entwurf der bezüglich der An
bringung von Schildern, Gaslaternen re. an Häusern zu
erlassenden Polizeiverordnung vorgelegt, berathen und
genehmigt.
3. Desgleichen wird die zum Regulativ betr. Erhebung
einer Abgabe für Tanzlustbarkeiten zu erlassende Polizei
verordnung dem neuen Entwurf entsprechend angenoinmen.
4. In Berücksichtigung der von der Königlichen Re
gierung zu dem beschlossenen Ortsstatut gemachten Er
innerungen wird ein entsprechend berichtigter neuer Ent
wurf vorgelegt, berathen und mit einigen Modifikationen
angenommen.
5. Werden die Bedingungen für die diesjährigen
Landverpachtungen berathen und mit den von der Land-
kommission vorgeschlagenen Aenderungen genehmigt.
6. Die Verasterpachtung der Parzelle 48 im Mastbrook
wird unter Beibehaltung des bisherigen Bürgen genehmigt.
7. Wird genehmigt, daß ei» Theil des Kassebehalts
gegen entsprechende Verzinsung bei der Spar- und Leih
kaffe Hierselbst belegt wird.
8. Mitgetheilt wird:
1. das Ergebniß der Verpachtung des Graswuchses
der Schächter Moorwiesen.
2. die eingetretene Ermäßigung der Gewerbesteuer
für die Gasanstalt pro 1887/88 um 108 Mk. in
Folge der eingelegten Reklamation.
3. eine über den Eingang der Kommunalsteuern auf
gestellte Statistik, und
Todesanzeige.
Nach längerem Leiden entschlief zu einem besse
ren Erwachen am 6. d. M., Abends 10'/, Uhr,
mein lieber Mann
A. H. Möller,
im 65. Lebensjahre, aus's Tiefste betrauert vo»
seiner schwer geprüften Frau
JVa Möller, geb. Harder,
und den sonstigen Verwandten.
Die Beerdigung findet Sonntag-Nachmittag
3'/, Uhr vom 'Stcrbchause, Schleismühle 1,
statt. ^
Danksagung.
Für die unserer geliebten Tochter bei ihrer Seen»« j,-
erwiesene letzte Ehre und reiche Blumenspende sage»
allen Betheiligten hierdurch unsern herzlichen a ,i.
Gastwirth Rvhve »■
Danksagung.
Für die vielen Beweise reger Theilnahme be>_ .,j
Beerdigung meines lieben Mannes und unseres ti»
Niters Stuten snerbitrch Allen unfern beglichen
Vaters sagen hierdurch Allen unsern herzlichen
Wwe. Marg. Peters u. K»'-
Lehmbeck. 8. Aug. 1888.
Bekanntmachung.
Ein neunjähriges Mädchen ist zum 1
tember d. I. anderweitig in Pflege zu gebe« {
s.;.. Ueber»»"
1.
ş
wollen geeignete Personen, die zur ucll V - ', tltC it :
desselben geneigt sind, sich baldigst im hiesigen Ar»
bureau, woselbst die näheren Bedingungen 5 U
fahren sind, melden.
Rendsburg, den 6. August 1888.
Der Magistrat-
Armenverwalt»"»
A>
witta
Thor