Full text: Newspaper volume (1888, Bd. 1)

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streift; er wunderte sich, wie lebendig der alte 
Garten durch die Gegenwart dieser beiden Frauen 
erschien, und ein sonderbar warmes Gefühl zog in 
sein Herz, als er vornahm, daß die Größere, 
Schlankere der Beiden wiederholt stehen blieb, um 
sich theilnehmend und aufmerksam nach allen Rich 
tungen hin umzuschauen. 
(Fortsetzung folgt.) 
Vermischtes. 
— Da» Ende einer Künstlerin. Berliner Blätter 
berichten: In einer ärmlichen Wohnung hat sich 
dieser Tage eine Frau B.... erhängt. Der Fall 
würde in unserer von Selbstmordmanie so stark 
angekränkelten Zeit kaum erwähnenswerth sein, böte 
nicht die Persönlichkeit der Selbstmörderin einiges 
Interesse. Vor etwa 20 Jahren war dieselbe au 
größeren Provinzialbahnen eine der geachtetsten 
Schauspielerinnen. Ende der 60cr Jahre lernte sie 
einen reichen Weinhändler kennen, der die anmuthige 
Künstlerin hcirathetc. Zehn Jahre später verlor der 
Gatte durch unglückliche Spcculationen fast sein 
ganzes Vermögen. Das Ehepaar verließ die wesi- 
phälischc Stadt, in der es seither ein glückliches 
und geachtetes Dasein geführt, und zog nach Berlin. 
Hier erging es ihnen immer schlechter, der Mann 
versuchte als Tischler den Lebensunterhalt für die 
Familie zu gewinnen, aber eine längere Krankheit 
der Frau stürzte die Leute in Schulden, von welchen 
sich zu befreien den Beiden nimmermehr gelang. 
Vor drei Jahren starb der einzige hoffnungsvolle 
Sohn, und um ihren Gram und Kummer über das 
Unglück, welches sie so schwer heimgesucht, zu ver 
gessen, ergab nch die einst gefeierte Künstlerin dem 
Trünke. Vor Jahresfrist lag sie ani Delirium 
leidend in einem Berliner Krankenhause, aus dem 
sie als geheilt entlassen wurde. Aber die Heilung 
war nicht von langer Dauer; Frau B. verfiel ihrer 
alten Leidenschaft mehr wie zuvor. So ging cs 
inimer weiter bergab, bis sich die früher gefeierte 
Künstlerin an einem Thürnagel aufhing. •—• In 
der schlaff herabhängenden, erstarrten Hand hielt sic 
zusammcngeknittcrt ein — Zcitungsblatt, welches 
eine Kritik über sie, gelegentlich eines Gastspiels am 
Kölner Stadttheaters enthielt und in welcher sie 
außerordentlich gelobt wurde. Am Fußboden lag 
die geleerte Schnapsflaschc. 
— Mittel gegen die Trunksucht. Das neue 
und wie man fest behauptet, durchaus wirksame 
Mittel gegen dieses Laster ist — „Strychnin". 
Schon 1873 kurirte Dr. Luton das Trinken durch 
subeutantc Einspritzungen von Strychnin, damals 
blieb es aber unbemerkt. Endlich 1884 trat der 
berühmte französische Arzt Dujardin-Boimetz als 
eifriger Vertheidiger diese- Heilmittels auf. Die 
Anwendung des Mittels ist sehr einfach. Ein Gran 
Strychnin wird in 200 Tropfen Wasser gelöst 
Skat-Hymne. 
O Hinterhand! O Hinterhand! 
Wie grün sind Deine Blätter! 
Was reiz'st Du nicht die Mittelhand! 
(Du hälfst Dir zwar die Ras' verbrannt!) 
O Hinterhand! O Hinterhand! 
Wie grün sind Deine Blätter! 
O Mittelhand! O Mittelhand! 
Was hast Du für ein Grandchen! 
Die Jung's und Asse sonder Zahl! 
Wenn Du's nicht spielt'st, wär's ein Skandal. 
O Mittelhand! O Mittelhand! 
Was hast Du für ein Grandchen! 
O Vorderhand! O Vorderhand! 
Kennst Du denn noch kein Nullspiel? 
Kennst Du den nöt'gen Schneid dazu, 
So wirst die Dam' Du los im Nu! 
O Vorderhand! O Vorderhaud! 
Kennst Du denn noch kein Nullspiel? (Fl. N.) 
und täglich dem Kranken 5 Tropfen davon subcutan 
eingespritzt. Das wird täglich im Verlauf von 
1 bis l'/ 2 Wochen wiederholt. Das Mittel wirkt 
überraschend; nach zwei, drei Einspritzungen bekommt 
der Säufer Appetit und Schlaf. Wenn aber der 
Säufer nach Verlauf einiger Monate wieder zu 
trinken gedenkt, so erfolgen für ihn daraus solche 
Qualen (Herzklopfen, Uebelkeit, Kopfweh, Erbrechen), 
daß er nie wieder einen Tropfen zu sich nimmt. 
Am bequemsten und heilsamsten ist es, dem Säufer 
während des Schlafes die Einspritzung zu machen 
— er erwacht vollständig restanrirt und wird um 
eine zweite und dritte Einspritzung bitten. 
— Fatal. Schmachtend im goldnen Abend 
dämmerlicht saß Er am Fenster mit Ihr. Er blickte 
in ihre Augen, und schwärmerisch und schweigend 
schaute sie auf zu dem hoffnungsreichen Jüngling. 
Da öffnete sich leise die Thür, das jüngste Schwester 
chen tritt ein und sagt mit glockenheller Stimme: 
„Maricchen, Du hast Anna's Gebiß aus Versehen 
genommen. Anna will ausgehen. Du möchtest 
ihr doch dir Zähne schicken!" 
— Bemogeln beim Kartenspiel. Wie der 
„Fränk. Kourier" erfährt, ist Oberamtsrichter 
Selling in Lichtenfels in der bekannten Angelegen 
heit, nachdem er in drei strafrechtlichen Instanzen 
von der Anklage des Betruges freigesprochen war, 
jetzt auf dem Discliplinarwege (durch fahrlässige 
Erregung des Verdachts eines Betruges) zur Dienst- 
entlaffung verurtheilt worden. 
— In dem bekanntlich nicht dünnen Berliner 
Adreßbuch hat ein mit Ueberfluß an Zeit bevor 
zugter Leser folgende Namen aufgefunden und 
„Poetisch" oder wenigstens gereimt zusammengestellt: 
„Holder. Engel. Liebcskind. Gibb. Mir. Manchen. 
Kuß. Gesch. Wind. Siehe. Schätze!. Bin. 
Dier. Guth. Kombst. Dahinter. Fasse. Muth. 
Halte. Fest. Binn. Ewig. Treu. Küffel. 
Schmeck. Mir. Immer. Neu." 
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