Full text: Newspaper volume (1888, Bd. 1)

— Das „Bert. Volksblatt" veröffentlicht heute 
eine Korrespondenz aus dem Jahre 1875 
zwischen einem der Gründer der Agrarier- 
Partei (den das Blatt als den damals hervor 
ragendsten Führer dieser Partei bezeichnet) und einem 
bekannten Sozialdemokraten. Der hervor 
ragende Agrarier bot in diesem Briefwechsel dem 
Sozialdemokraten eine Vereinigung gegen das Kapital 
an. Er ließ u. A. durch seinen Sohn schreiben: 
„Mein Vater meint, daß wenn eine solche Ver 
einigung möglich wäre, beide Theile großen Vortheil 
daraus ziehen könnten, und erinnert dabei an den 
Vers: „Herr Bruder, was hauen wir das Leder 
uns wund; weit besser, uns einigt ein friedlicher 
Bund." . Selbstverständlich bittet mein Vater von 
diesen seinen Mittheilungen und Absichten jetzt in 
Ihrer Presse noch nichts zu veröffentlichen — nicht 
als fürchte er sich vor dem Urtheil der Welt, sondern 
weil er glaubt, daß derartige Veröffentlichungen, 
ehe die Sache zum Abschluß gekommen ist, dem 
Interesse beider Theile schaden würden. Sobald 
dagegen eine Verständigung erzielt sei, meint mein 
Vater, müsse damit rückhaltlos in die Oeffentlichkeit 
getreten werden, denn nicht mit Sanftmuth und 
Liebe, sondern nur dadurch, daß man Furcht und 
Achtung einflößt, seit heutzutage etwas zu erreichen." 
Der Sozialdemokrat hat die Vorschläge abgelehnt. 
Berlin, 29. Juni. Die „Berliner Politischen 
Nachrichten" schreiben: Der Reichskanzler dürfte 
in Ş nächster Zeit Berlin verlassen. Wenn einige 
Zeitungen gemeldet haben, der Reichskanzler würde 
sich im Gefolge des Kaisers bei einer eventuellen 
Zusammenkunft mit dem Zaren befinden — ob und 
wann solche stattfindet, vermögen wir übrigens nicht 
zu sagen — so widersprechen die getroffenen Dis 
positionen dieser Angabe. Wenn man erwägt, welche 
Aufregungen, Mühen, Sorgen und schmerzvollen 
erschütternden Ereignisse der Reichskanzler seit seiner 
Hierherkunft aus Friedrichsruh am 29. v. Mts. 
durchgemacht hat, braucht es nicht erst des besonderen 
Hinweises, daß der Reichskanzler im 74. Lebens 
jahre steht, um die Nothwendigkeit darzulegen, daß 
seine Kräfte der Schonung, er selbst der Ruhe 
dringend bedarf. Ob der Reichskanzler diese Er 
holung in Varzin oder Friedrichsruh sucht, steht 
ebenso wenig fest, wie eine etwaige Badereise nach 
Kissingen. 
Der Jnspektortitel ist nach dem „Wochenblatt 
für Baukunde" wenig angesehen, und empfiehlt des 
halb dieses Blatt, die Titel der Baubeamten zu 
beschränken auf die Bezeichnungen: Regierungs 
baumeister, Baurath, Regierungs- und Baurath. 
, — Das officielle Organ der Nationalliberalen, 
dff „N.-L. C.", spricht es heute endgültig offen aus, 
daß ein dauerndes Wahlkartell zwischen den Natio 
nalliberalen und den Conservativen nicht besteht. 
Naumburg, 30. Juni. Die hiesigen Stadtverord 
neten wählten heute den Oberbürgermeister Kraatz 
aus Pforzheim (den früheren Bürgermeister in 
Rendsburg) zum Oberbürgermeister. 
Halle, 28. Juni. Die heutige Verhandlung der 
Strafkammer des Landgerichts bot wieder einmal 
das unerquickliche Schauspiel eines Strafprozesses 
gegen einen wegen Sittlichkeitsvergehen an 
geklagten Lehrer. Derselbe, 43 Jahre alt und 
verheirathet, wurde des Verbrechens überführt und 
zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust 
verurtheilt. 
Hamburg, 28. Juni. Ein förmlicher Wolken 
bruch soll gestern Nachmittag in der Gegend der 
Unterelbe niedergegangen sein. Derselbe war strecken 
weise von großem Hagelfall begleitet. Ans der 
hannöverschen Seite soll nach Schifferberichten das 
Getreide durch den Hagel und den schweren Regen 
erheblich niedergelegt sein. Der Schleppdampfer 
Helgoland hat unterhalb Glückstadt während des 
Gewitters gelegen, und hatte derselbe über 2 Fuß 
Wasser auf Deck, da die Abzugspforten die Menge 
Wasser, untermischt mit Hagel nicht durchzulassen 
vermochten. Schiffer, welche gestern Abend und 
heute Morgen an die Stadt kamen, erzählten, daß 
man während des Gewitters keine Schisfslänge weit 
habe sehen können, so dicht sei die Luft gewesen. 
Neumünster, 26. Juni. Am Sonntag-Mittag 
wurde in der Nähe der Tuchfabrik von Simons 
& Köster der dort arbeitende Tuchmacher Eurich, 
der sich erst am Streik betheiligt, später jedoch die 
Arbeit wieder aufgenommen hatte, von mehreren 
Männern überfallen, welche ihm das Zeug vom 
Leibe rissen und ihn in roher Weise mißhandelten. 
Einer der Attentäter wurde von in der Nähe auf 
dem Felde arbeitenden Leuten erkannt, es ist der 
Tuchmacher Wilhelm Krause. Derselbe ist heute 
verhaftet und sieht nun einer schweren Bestrafung 
entgegen. Dem Weber Jäger, welcher sich am 
Streik nicht betheiligt hat, wurde gestern das ge- 
sammte Gartenland, mit Kartoffeln, Wurzeln rc. 
bepflanzt, total verwüstet. Auch nicht eine Kartoffel 
staude, nicht eine Wurzel, verblieb im Erdboden. 
Da Jäger auch anderweitig bedroht worden ist, hat 
derselbe bei der Polizeibehörde Anzeige erstattet. 
Drei Soldaten der hiesigen Infanterie-Garnison 
find wegen Theilnahme an der Bedrohung arbeiten 
der Weber in Untersuchung gekommen. 
kiel, 30. Juni. Prinz Heinrich nebst Gemahlin 
traf zu bestimmter Zeit gegen 11 Uhr von Ham 
burg kommend ein. Auf dem Ankunftsperron des 
Bahnhofs fand die Vorstellung der Spitzen der 
Civilbehörden, auf dem Bahnhofsplatz die des qe- 
sammten Offiziercorps durch den Admiral von Blanc 
statt. Nachdem Prinz Heinrich die Ehrenwache ab 
geschritten, ließ er die Truppen defiliren. Stürmi 
scher Jubel begleitete die ganze Fahrt durch die 
Stadt nach Bellevue. Vorauf fuhr der Offizier 
vom Platz, dann folgten in offenem vierspännigen 
Wagen mit Spitzenreitern die höchsten Herrschaften, 
hierauf der Hofmarschall, die Hofmeisterin, die Hof 
dame und in einem vierten Wagen die beiden Ad 
jutanten des Prinzen. Die Häuser der Stadt sind 
aus das Reichste beflaggt und mit Grün und Blumen 
geschmückt. In der Vorstadt ist über der Einzugs- 
straße^ das Kriegsschiff „Irene", aus Laubgewinden 
dargestellt, frei in der Luft schwebend, angebracht. 
m~T Dunkelmann schrieb im Gefängniß ins 
Gkfarrgbuch rm Gedicht von Goethe: 
. Ein Gleiches. 
Feiger Gedanken 
Bängliches Schwanken, 
Weibisches Zagen, 
Aengstliches Klagen 
Wendet kein Elend, 
Macht dich nicht frei. 
Allen Gewalten 
Zum Trutz sich erhalten. 
Nimmer sich beugen, 
Kräftig sich zeigen 
Rufet die Arme 
Der Götter herbei. 
Die Vergeltung für seine That hat ihn bald 
ereilt. Ein Gleiches trifft ihn: Tod für Tod. 
HD Stapelholm, 30. Juni. Vorgestern Vor 
mittag wurden die Bewohner Süderstapels 
durch Feuersignale erschreckt. Es war nämlich in 
einem Rethhaufen unmittelbar am Dorfe Feuer 
entstanden, welches bei ungünstigem Winde leicht 
einen großen Theil des Dorfes hätte in Asche legen 
können. Durch schnelles Eingreifen einiger in der 
Nähe arbeitender Landleute wurde das Umsichgreifen 
des Brandes verhindert, und durch die darauf ein 
schreitende Feuerwehr das Feuer gelöscht. Zweifels 
ohne ist das Feuer durch Spielen kleiner Kinder 
mit Streichhölzern entstanden. — Vor ca. 14 Tagen 
lvar auf dieselbe Weise Feuer in einem Rethhaufen 
mitten im Dorfe Norderstapel entstanden, welches 
auch sehr leicht hätte gefahrbringend werden können. 
Beide Fälle mahnen dringend zur Vorsicht der 
Eltern, den kleinen Kinderhänden die Streichhölzer 
zu verbergen. 
Ş! Langwedel, 29. Juni. Am gestrigen Tage 
entlud sich über unserem Dorfe ein schreckliches 
Gewitter, welches in hiesiger Umgegend vielen 
Schaden angerichtet hat. In Langwedlerfeld 
fuhr der Blitz in das Wohnhaus des Landmannes 
Röhl und legte es in Asche. Die Mobilien 
wurden geborgen. Ein anderer Blitzstrahl traf die 
Wassermühle zu Manhagen, zündete nicht, tödtete 
aber 3 Enten, welche im Mühlenbache schwammen. 
Einem hiesigen Hufner wurden zwei werthvolle 
Pferde auf der Weide vom Blitz erschlagen. In 
der Nähe eines Hauses im hiesigen Dorfe fuhr der 
Blitz in die Erde. — In Blumenthal wurde 
die Scheune des Landmannes Stange ebenfalls 
durch einen Blitz eingeäschert und in Schierensee 
wurden dem Hufner B u t e n s ch ö n zwei Pferde und 
dem Landmann Jantzcn eine Kuh erschlagen. 
Von einer unweit unseres Dorfes gelegenen Anhöhe 
gewahrte man an sechs Stellen Feuerschein. 
X. Rendsburg» 2. Juli. Die für Sonnabend 
angeordnete Gedächtnißfeier für Kaiser Friedrich 
verlief in würdigster Weise, der aus Millionen auf 
richtiger Herzen kommenden Trauer für den hohen 
Verstorbenen gemäß. In der Aula des Gymnasiums 
fand die Feier unter der Theilnahme des gesammten 
Lehrer-Collegiums stakt. Eingeleitet wurde dieselbe 
mit dem Choral: „Befiehl Du Deine Wege" und 
hielt Herr Director Prof. Dr. Wallichs die der 
Trauer angemessene, ernste und eingehende Gedächt 
nißrede. In den Volksschulen nahm die Feier einen 
im Wesentlichen ähnlichen Verlauf. Auch in der 
Fortbildungsschule des Arbeiter-Vereins hielt Abends 
Herr Hauptlehrer Lucks eine überaus warme An 
sprache, welche die hohen Verdienste des Entschlafenen 
als Heerführer und Herrscher in seiner leider allzu 
kurzen Regierungszeit ergreifend schilderte. 
Rendsburg, 2. Juli. Heute sind hiesige 
Pioniere mit Pontons und Brückenmaterial aus dem 
südlichen Eiderarm nach der auf der Fahrstraße lie 
genden sogenannten Enge geflüttet, um daselbst das 
übungsmäßige Brückenbauen von Ufer zu Ufer fortzu 
setzen. — Der Eiderkanal mit seinen sechs Schleusen 
und vier Brücken von Holtenau bis Rendsburg, stellt 
dem diese Straße benutzenden schifffahrttreibenden 
Publikum recht viele mit Kosten verknüpfte Hinder- 
niffe entgegen und es liegt auf der Hand, daß solche 
Wege von den Schiffen möglichst gemieden werden. 
Kommen dazu nun noch zeitweise andere Störungen 
hinzu, vor denen Schiffe und Dampfer vielleicht 
genöthigt werden könnten, vor Anker gehen zu müssen, 
so liegt das eben in unabweisbaren Verhältnissen. 
L2 Rendsburg, 2. Juli. Zum Kieler Regatta- 
feste, welches nächsten Sonntag, den 8. d. M. auf 
der dortigen Föhrde stattfinden wird, sind von der 
Elbe her bereits sieben Segler hier durchpassirt, die 
an jener Wettfahrt theilnehmen wollen. Darunter 
ist „Quickstep" (der bekannte Sieger in den Rennen 
von 1886 und 1887). Ferner „Arga", „Bertha", 
„Peter", „Brunhilde" und „Vielliebchen". Sämmt 
lich Hamburger Sportsmännern angehörende Fahr 
zeuge. Auch ein in Ovalform gebautes, ca. 16 
Cubm. groß und 4 Fuß tief gehendes Fahrzeug, 
„Berlin", befand sich unter den obigen. Letzteres 
ist ab Berlin via. Havel und Elbe nach hier ge 
kommen und der Führer, Herr Sadow ineinte, man 
könne auch mit 5 Fuß, bei günstigem Wasserstande 
wohl mit 6 Fuß tiefgehenden Fahrzeugen von Ber 
lin nach Rendsburg gelangen. 
- Die zweite Serie der Weseler Kirchbau-Geld- 
lotterie wird schon am 12. Juli zur Ausloosung ge 
bracht. Diese ausschlietzlich baare Geldgewinne enthal 
tende Prämien-Collecte umfaßt nur eine verhältnißmäßig 
sehr geringe Anzahl von Loosen, etwa ein Viertel der 
Kölner Dombau-Lotterie, welche bekanntlich keine reine 
Geldlotterie ist, sondern auch Kunstgegenstände als Ge 
winne bringt. Durch diesen Umstand ist es mit ver 
anlaßt worden, daß die Loose der vorigen Serie sehr 
rasch vergriffen waren und vielfach mit einem Aufgeld 
verkauft worden sind. Es dürfte deshalb im Interesse 
des Privatpublikums liegen, sich baldigst in den Besitz 
von Loosen zu setzen, bevor dieselben ausverkauft sind. 
Bekanntmachung. 
Behufs Arbeiten am Gas-Rohrnetz der Gas- 
Fabrik ist der Verkehr für Fuhrwerk daselbst bis 
zum 5. Juli gesperrt. 
Rendsburg den 28. Juni 1888. 
Der Gasinspeltor. 
Loeber. 
KIEL 
und Kammgarne für Hcrrcn- 
und Knabenkleiöer, reine Wolle, 
nadelfertig, ca. Ş140 cm breit 
à Mk. 2.35 l>c Meter versen 
den direct an Private in einzelnen Metern, sowie 
ganzen Stücken portofrei in's Haus Buxkin-Fabrik- 
Dêpôt Oettinger & Co., Frankfurt 
a. M. Muster unserer reichhaltigen Collectionen 
bereitwilligst franco. 
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Biergarten mit großer Veranda. Größtes 
und schönstes Bier-Local. Angenehmster Aufent 
halt für Familien. Für auswärtige Vereine ein 
ausgezeichneter Aufenthaltsort. Nahe dem Bahnhofi 
Anzeigen. 
Todes-Anzeige. 
(Statt besonderer Meldung/, 
Allen Freunden und Bekannten zur Nachricht, 
daß gestern Morgen 4 Uhr mein geliebter Mann 
und meiner Tochter guter Vater, der pensionirte 
Strafanstaltsaufseher 
Friedrich Wilhelm May, 
nach langen schweren Leiden aus diesem Leben 
geschieden ist, tief betrauert von 
feiner Frau. geb. Richter, Tochter. 
Mutter. Schwiegermutter. Schwager 
und Schwiegerinueii. 
Die Beerdigung findet Mittwoch-Nachmittag 
4 Uhr vom Sterbehause — Ritterstraße 564 — 
aus statt. 
Todesanzeige. 
Nach 14tägiger Krankbeit entschlief am 1. Juli, 
Morgens 4 Uhr, unser lieber Sohn Claus im Alter 
von 8 Monaten, tief betrauert von seinen Eltern. 
' Rendsburg, 1. Juli 1888. 
ö. Eckmaun und Frau. 
Todesanzeige. 
Am Freitag Abend 4'/, Uhr verstarb nach 
langen Leiden unser lieber Sohn 
Claus Rathje 
in seinem 15. Lebensjahre. Allen Verwandten 
und Bekannten diese Trauer-Nachricht. 
Blivclsdorf, den 29. Juni 1888. 
H. Hauser und Frau nebst Geschwistern. 
Die Beerdigung findet am Dienstag-Nachmittag 
den 3. Juli, 3 Uhr, vom Sterbehause aus statt. 
Danksagung 
Bekanntmachung. 
Von dem Schleswig-Holsteinischen Pionier-Ba 
taillon Nr. 9 werden in der Zeit vom 2. bis incl. 
24.. Juli d. I. Uebungen im Brückenschlag in 
der Enge der Obereider bei Rendsburg vorgenommen. 
Die passirenden Schiffe werden angewiesen den 
Anordnungen der ober- und unterhalb der Arbeits 
stelle vom Pionier-Bataillon ausgesetzten Strom 
wachen Folge zu leisten, damit Beschädigungen des 
Brückenmaterials vermieden werden. 
Rendsburg, den 30. Juni 1888. 
Der Königliche Schifffahrts-Jnspector. 
Lund. 
Lombard Auction. 
Kleine Mittheilungen aus der Provinz rc. 
Bei dem letzten heftigen Gewitter traten die Waffer- 
massen m Itzehoe über die Rinnsteine der abschüssigen 
Straßen, und namentlich beim Hause des Manufaktur- 
waarenhändlers Locht, wo der Nachbar, auch ein Kaufmann, 
Waarenkisten am Rinnstein stehen hatte, welche den Wasser 
abfluß hemmten. Die Waffermaffen traten über das 
Trottoir und füllten alsbald die vor dem großen Schau 
fenster inr Kellergeschoß befindliche Vertiefung. Nicht 
lange dauerte es, da durchbrach das Waffer die Spiegel 
scheibe und ergoß sich in den Kellerraum und über die 
Waarenvorräthe, so daß ein großer Schaden entstand.— 
Die Kaninchen haben in der Altonaer Umgegend, ins 
besondere auf den Kirchhöfen beim Diebsteiche so über 
hand genommen, daß sie eine wahre Plage bilden. Man 
hat seit einiger Zeit begonnen, selbst bei Tage regelrechte 
Jagd auf die Thiere zu machen, allerdings nicht zur 
Freude der Kirchhofsbesucher; manches Kaninchen ist je 
doch )chon getödtet worden. —Wie die „S. N." erfahren, 
ist, am Mittwoch das Wohnhaus des Abnahmemannes 
Jürgen Fr. Jebe in Busdorf ungefähr um '/ 2 5 Uhr 
Nachmittags vom Blitz getroffen und in Brand ge 
setzt worden. Die Frau des Bewohners (Reg. Militär- 
Ņwärter Speidel) befand sich mit 7 Kindern in ver 
schiedenen Theilen der Wohnräume. Glücklicherweise sind 
keine Menschen verletzt worden. — Eine große Leistung 
vollbrachte Sonntag-Abend ein Mitglied des Flens 
burger Radfahrervereins. Dasselbe fuhr nach Abgang 
des Dampfschiffes „Ernst Günther" vom Pavillon in 
Gravenstem nach Flensburg und traf noch 14 Minuten 
früher wie das Dampfschiff im Pavillon in Flensburg 
cm. Der Radfahrer legte somit die gut 23 Kilometer 
lange Strecke m 46 Minuten zurück. 
Am Mittwoch, den 4. Juli d. I., Vormittags 
von 9 und Nachmittags von 2'/r Uhr an sollen 
im Hause der Herren Moses Nathan L So hn 
die bei demselben vom 1. August bis 1. December 
v. I. versetzten und verfallenen Pfandsachen und 
zwar von Nr. 2003 bis 3995 bestehend aus: 
Gold- und Silbersachen, Uhren, Kleidungs 
stücken, Leib- und Bettwäsche, Bettzeug, Näh 
maschinen, Haushaltnngsgegenständen und son 
stige Sachen, 
öffentlich gegen gleich baare Zahlung versteigert 
werden. 
Erneuerungen vorstehender Pfänder können nur 
bis incl. den 1. Juli d. I. berücksichtigt werden. 
Etwaige Ueberschüsse abzüglich der Pfandschuld 
und der Kosten des Verkaufs können bis 14 Tage 
nach der Auction im Lombard, später aber auf der 
Stadtkasse abgefordert werden. 
Der Gerichtsvollzieher 
Heidemann. 
Auction. 
Am Donnerstag, den 3. Juli, Vor 
mittags 10 Uhr, sollen im Kolosseum Hierselbst 
I. 1 Leinenschrank von Nußbaum, 1 Auszieh 
tisch, 1 Spiegel in Nußbaumrahmen, 1 Rauch 
tisch, 1 kl. Beisetztisch, 1 Sopha mit braunem 
Ripsbezug, 1 Spiegelschrank, 
II. 1 aufrechtstehendes gutes Fortepiano, 
1 Schrank von Nußbaum, 
III. 1 Sophatisch mit föhrener Platte, 1 voll 
ständiges Bett, 
IV. 1 Kuh, 1 Sopha mit schwarzem Bezug, 
1 Chatulle, 1 Eckschrank, 1 Kommode, 1 Häcksel 
maschine u. s. w. 
öffentlich zwangsweise an den Meistbietenden gegen 
gleich baare Zahlung versteigert werden. 
Der Gerichtsvollzieher 
Heidemann. 
Fnedrichstädter Pferdemarkt 
Montag, den 23, Juli 1888. 
Empfehle mein Lager aller Arten 
Pumpen 
zu Fabrikpreisen, sowie Röhren in 
allen Weiten. Herstellung von Rühre»' 
brunnen; Anlage von Leitungen. 
3Sß. Thöl, Kronwerk. 
3>ie Stein- und Bildhauerei 
von 
H* Cr« Lander; 
Rendsburg, 
empfiehlt ihr reichhaltiges Lager fertiger moderner 
Grabdenkmäler 
in allen Steinarten, zu billigen Preisen. Als neu 
und Specialität: 
Grabplatten mit Goldschrist 
auf schwarzem Grund ans doppeltem Patent-Hart 
glas (gesetzlich geschützt). 
Jeden Witteruugsverhiiltnissett widerstehend. 
Platten mit Schrift von 8 Mk. an. 
Fabrik Niederlage 
der Glasfabrik Flensburg 
von grünen und iveiflen Flaschen, wie Wein- 
und Rhernweinflaschen, Bierflaschen re. bei 
I. M. Barbeck. 
Lefamheux- u. Centralfeuer- 
Gewchre, 1 Eisschrank, 
für Haushaltungen passend, 
verzinnte Milchsatten 
sollen, um darin zu räumen, zu herabgesetzten 
Preisen verkauft werden. 
P. Chr. Paap. 
Allen Denen, die nieiner Frau die letzte Ehre erwiesen, 
besonders aber noch Denen, die mir beim Unglück mit 
That und gutem Willen zur Seite standen, sage ich hier 
mit meinen innigsten Dank. 
Rendsburg, den 2. Juli 1888. 
Carl Köster. 
Dr. Tüompn’s 
Seifenpnlver. 
Bestes, billigstes und beguemstes Waschmittel. 
Blendend weisse Wäsche. 
Große Crsparniß an Zeit und 
Geld! 
Preis 20 Pfg. per '/,-Pfd.- und 40 Pfg. 
per '/i-Psd.-Packct. 
Zu haben in den meisten Droguen- und 
Materialwaarenhandlungen. 
Ü1 Die verehelichen Hausfrauen werden im 
S eigenen Interesse gebeten, darauf zu 
üi achten, daß Dr. Thompson's Name 
ü und Schutzmarke mit „Şcbwan" auf 
m dm Palleten steht, da minderwerthige, 
SU der Wüsche schädliche Nachahmungen 
"I angeboten werden. 
Den besten Kaffee 
ergiebt die Mischung des Bohneu-KaffecS mit bet« 
Brandt-Kaffee 
von Robert Brand in Magdeburg. 
Kräftig, würzig und gesund, im Verbrauch'nicht 
theurer als die alten Cichorienfabrikate, ist »ek 
Brandt-Kaffee anerkannt der vorzüglichste Kiffet' 
zusatz. Zu haben in vielen Colonialwaarenhan»' 
langen. Weitere Niederlagen gesucht. 
3 Bergmann’s 
von Bergmann & Co., Berlin u. Frankfurt a. M- 
Allein echtes, erstes und ältestes Fabrikat in Deutsch' 
land. Anerkannt von vorzüglicher Wirkung gegen ösi* 
Arten Hautunreiuigkeiten. Sommersprossen Frostbeule», 
Finnen rc. Vorräthig (Stück 50 Pfg.) bei 
Varl B 1 e 1 1. 
Oie unten verzeichnete Firma 
empfiehlt dem geehrten Publikum eine Spo* 
©ialität Inaectenpulyer, Welche an 
JņtensiwerKraft^^ch^ 
übertrifft. 
ndel’s überseeisches 
PulV6r ZUr totalen Ausrot 
tung aller lästigen u- 
schädlichen Insekten 
wie: Schwaben, Wan- 
*en, Blotten, Fiie- 
Mchtig für stdcn Haushalt. Hm 
. Nat 
ft»rr I 
"«eon- 
Andel’s überseeisch. Pulver hat uns von 
Schwaben und Ameisen völlig befreit, 
nachdem wir alle anderen angepriesenen 
Mittel vergeblich versuchten 
Wandsbeck. Germania-Brauerei 
In Buchsen von 40 H an bei 
JE. Klftyer.
	        
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