Amdsburger
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Montag-, Mittwoch- und Freitag-Abend.
Einundachtzigster
»o. 61.
Mittwoch.
Depesche.
Telegramm des „RcndSburger Wochenblatt."
Berlin, S3. Mai (10 Uhr Vorm.) Die
Uebersiedeluņg Şr. Majestät des Kaisers
nach Potsdam ist beschlossen. — Der
"Post" zufolge wurde auf den Zug des
Königs von Serbien, der von Wien nach
Belgrad zurückkehrte, ein Attentat geplant.
Aus diese Mittheilung hin wnrde dem
Zuge eine Locomotive vorausgeschickt.
Straßburg. 23. Mai (9 Uhr 40 Min.)
Aorn 31. d. Mts. ab soll der Pastzwang
fur die von der französischen Grenze zu
redenden Ausländer eingeführt werden.
Die Pässe müssen das Visa der deutschen
Botschaft in Paris tragen. — Der Buch
halter Geisen, Optant, Offizier der fran
zösischen Territorialarmee, ist wegen poli
tischer Umtriebe ausgewiesen worden.
Das Befinden des Kaisers.
Berlin, 19. Mai. Der Kaiser machte heute
Nachmittag um 5 Uhr 20 Minuten mit der Kaiserin
m offenem Wagen und langsamem Tempo eine
Ausfahrt nach dem Grünewald. Im zweiten Wagen
folgten die drei Prinzessinnen-Töchter, im dritten
«r. Mackenzie und General v. Winterfeld. Der
Kaiser sah wohl aus und erwiderte freundlich die
ssrüße des Publikums, welches vielfach Blumen-
Ipenden darbrachte.
B ÏÏY^ "Reichs-Anzeiger" veröffentlicht folgendes
Charlottenburg, 22. Mai, Bonn. 9 Uhr.
_ Das Befinden des Kaisers hat in den letzten
^agen erfreuliche Fortschritte gemacht. Husten und
Auswurf sind mäßig. Fieber nicht vorhanden. Der
Kaiser ist viel im Freien und macht täglich Aus
fahrten. a ’
— Der Kaiser erstieg gestern Abend bei der
Rückkehr in's Schloß eine Treppe von 16 Stufen
und besichtigte gehend die Zimmer Dr. Mackenzie's,
wo er über die dort angeschlagenen Carricaturen auf
Mackenzie lachte. Der Kaiser unterhielt sich wieder-
şilt ohne Anstrengung mit seiner Umgebung.
ßW 8 \ 0Wi * l ! in ‘ îre Nebenbuhlerschaft zwischen
„ ş ģund Rußland in Mittelasien tritt wieder
t bemerkenswerther Schärfe in den Vordergrund,
à'd der „Kreuzztg." das in London umlaufende
Gerücht gemeldet, Rußland beabsichtige, Khorassan
ìu besetzen. England würde alsdann Buschir und
Mras einnehmen. — Khorassan ist die nordöst-
"chste persische Provinz zwischen Afghanistan und
«n Kaspischen Meer. Buschir ist eine Hafenstadt
n der persischen Provinz Farsistan, früher ein
Stapelplatz indischer Waaren.
Newyork, 19. Mai. In Folge eines Damm-
rm Missisippi ist die Gegend um Quincy
Illinois) ü b er s ch w c m m t. Der Fluß steigt noch,
^ Schaden ist sehr beträchtlich; 200,000 Acres
-and smd überschwemmt, die Ernte ist vernichtet,
i w Einwohner flüchteten nach der Stadt, viele sind
wer Habe beraubt.
19 - Mai. An der Spitze der Liste der
'trage für die strikenden Glaser, welche die
j'UnW und der „Intransigent" annehmen,
3"urt General Boulanger mit 500 Fr.
wT. general Boulanger hat, wie „Figaro"
der^' ^^^0-000 Franken jährlich ein HauS in
d, /ne Dumont d'Urville, nahe bei der Avenue
, Oma gemiethet. Seine Provisorische Regierung
alle Ruc de Seze eingerichtet. ES sind da
tJ verschiedenen ministeriellen Departements: Jnne-
U h' auswärtige Angelegenheiten, Finanzen,
feuill»« Ņàbau, Handel u. s. w. Diese Porte-
tze, ' , stehen unļer der Leitung je einer der intimen
a,' Ş b ^ b „ u „ 6t „
unterhielt sich längere Zeit mit den einzelnen Jour
nalisten.
Barcelona, 20. Mai. Die allgemeine Welt
ausstellung ist heute Nachmittag präcis 4 Uhr-
unter Glockengeläute durch die Königin-Rcgentin in
feierlichster Weise eröffnet worden. T
Innsbruck, 19. Mai. Gestern Vormittag ent-^-
ochcnblaļļ.
Jahrgang.
SĢtionrprķiķ:
Für die CorpuSzeile 15 für die Petitzeile 10
Anzeigen werden an den bezüglichen Ausgabetage»- bis
Mittags 12 Uhr erbeten.
AIS Beilage wird dem Blatt monatlich einmal
„Der Landwirth" gratis beigegeben.
23. Mai.
1888.
Hauptvorstand deS allgemeinen deutschen
jSchnlvereins zur Erhaltung deS DeutschthumS
i"" Auslande, unterzeichnet Dr. Falkenstcin, macht
bekannt, daß er die „Deutsche Post" nicht mehr
mals sein Organ benutzen könne. Bekanntlich hat
dieses Blatt einen Jubelhymnus auf den Sieger in
ļ der angeblichen Kanzlerkrisis bei der Battenberg-
^ 7 dem zwischen Jaubach und dem Schlosst " frage veröffentlicht im Stil der SchliLms'7
Lrotzberg gelegenen Jaubacher Gememdewald ein - — Die „Preußische Lebrerreituna" bi-inor
à°ud' welcher von heftigem Südwind begünstigt, allen Lehrern gewiß interessante Notiz Die Wittwe
^lsbald riesige Dimensionen annahm. Außer den dm« preußischen Unteroffiziers erhält 252 Mk.,
Landleuten der Umgegend sind hundert Landesschützen
und zweihundert Soldaten mit der Bekämpfung und
Eindämmung des Brandes beschäftigt.
Berlin, 15. Mai. Der Verband deutscher
Liqucur-Fabrikanten und Branntwein
brenner hielt heute Vormittag seine Generalver
sammlung ab, um, wie gestern der Verband deutscher
Spiritusinteressenten, Stellung gegen die Spiritus-
Konimissionsbank zu nehmen. Vertreten waren
außer Berlin die Städte Magdeburg, Posen Heil
bronn, Frankfurt a. O., Beuthen, Kolmar i. E.
und andere. Die Versammlung trat ohne Weiteres
der gestern von den Spiritusinteressenten beschlossenen
Erklärung bei und erklärte nach einer längeren De
batte in einer Resolution es für eine Ehrensache,
nicht von den Spritfabrikanten zu kaufen'
die sich der Spiritus - Monopolbank angeschlossen
haben.
am kommenden Freitag wird überaus interessant
werden. Am 19. Ahril hat das Abgeordnetenhaus
mit 215 gegen 108 Stimmen im Schullasten-Gesetz
den VcrfaffungSparagraphen angenommen, welchen
das Herrenhaus jetzt gestrichen hat. In Frage steht,
ob nun die Mehrheit des Abgeordnetenhauses dem
Verlangen des Ministers von Scholz und des
Herrenhauses gemäß seine Rcchtsansicht ändert oder
dasjenige, was es am 19. April für eine Ver
fassungsänderung erklärt hat, am 25. Mai
şì keine Verfassungsänderung ansehen wird.
Diese »präge bildet einen hochinteressanten Prüfstein
für jeden einzelnen Abgeordneten, denn jeder einzelne
Avgeordnetc hat einen feierlichen Eid geleistet
„die Verfassung gewissenhaft zu beobachten". '
— Der Umstand, daß die russische Getreide-
Einfuhr in Deutschland nach Erhöhung der Ge
treidezolle nur wenig abgenommen hat, veranlaßten
die offiziösen „Berl. Polit. Nachr." bei Gelegen
st einer jüngsten Einfuhr von 348 Waggons
Getreide mit „neuen und energischen Maßnahmen"
gegen die Einführung russischen Getreides zu drohen.
Dieselbe Zeitung verwahrt sich nun dagegen, daß
sie unter diesen „Maßnahmen" eine weitere Er
höhung der Getreidezölle verstanden haben wolle-
somit bleibt die Annahme möglich, daß die Eisen
bahnverstaatlichung durch Erhöhung der Eisen
bahntarife eine künstliche Getreidepreiserhöhunq ver
anstalten soll. Die Folge dieser Maßregel ivird
aber nicht etwa die erhoffte, sie wird abermals ein
die eines Feldivebels 324 Mk., die eines Berliner-
Maurers mit 3 Kindern 765 Mk., mit 2 Kindern
635 Mk. und mit 1 Kinde 445 Mk. Pension
Die Wittwe eines preußischen Volksschullehrcrs er
halt dagegen nur 250 Mk. Zahlen sind Strahlen'
Neu-Ruppin, 22. Mai. Etwas Unglaubliches ist
geschehen. Die freisinnige „Neu-Ruppiner Zeitung"
ist mit Beschlag belegt worden, weil sie einen Ar
tikel der conservative!! „Dresdener Nachrichten":
„Keine Frauenzimmerpolitik", der sich in unehrerbieti-
gen Ausdrücken ausließ, nachdruckte. Die „Neue
Ruppiner Ztg." druckte jenen Artikel zu dem Zwecke
nach, fur unser Kaiserhaus einzutreten, indem sie
angesichts jenes schmachvollen Artikels aufforderte,
sich um unser Kaiserpaar zu schaaren. Da
für wurde sie beschlagnahmt und unter Anklage der
Majestätsbeleidigung gestellt!
Hirschberg, 21. Mai. Der Evangelische Gemeinde-
ÄÄ STÄ sKäKMKS®
hiesige „Gnadenkirche" zur Predigtabhaltung zu ver
weigern.
Hamburg, 19. Mai. Herr Geheimer Ober-
Post rath Letz ist heute Nachmittag 5»/. Uhr
nach kurzer Krankheit plötzlich gestorben.
Hamburg. 21. Mai. Wie nnbeschäftigt das
Kapital heut zu Tage ist, mag daraus erhellen,
daß die mit 2'/2 Million Mk. aufgelegken Aktien
der in eine Aktiengesellschaft umgewandelten „Ham
burger Reform" in Hamburg und Frankfurt allein
»nt 30 Millionen Mark gezeichnet wurden.
Die Aktien wurden zu 130 aufgelegt und heute
selbst zu 135 gehandelt.
Hamburg, 19. Mai. Die Hamburger „Börsen
halle" meldet: Die Packctfahrtactiengesellschaft kaufte
ferner 4 Frachtdampfer erster Klasse an. Der Be
trag wird aus den vorhandenen Mitteln gedeckt.
Kiel, 15. Mai. Zum Vertreter der Kieler-
Universität bei der achthundertjährigen Jubelfeier der
Universität Bologna ist Professor Dr. A. Hänel
gewählt. Das 800jährige Jubiläum der Rechts-
schule zu Bologna wird sich anscheinend zu einem
internationalen Rendevons der Jurisprudenz ge
stalten. ö
Plän, 17. Mai. Ein so eigenartiges Gcwitter
wic das der verflossenen Nacht, ist hier und in der
Umgegcnd seit Jahren nicht erlebt. Von 9—1 Uhr
glich die Luft einem Flammenmeer; es wurden in
der Minute 20—30 Blitze gezählt.
.. Um 12 Uhr
zu leiten und das kann nicht den preußischen Staats
bahnen, wohl aber den russischen Exporteuren will
kommen sein.
.,77.,"Das außerordentlich warmeMitge-
W der freisinnigen Partei um den kranken Kaiser
findet die „Köln. Ztg." „ganz besonders politisch
— nichtsnutzig." Denn dieses Gefühl, so lesen wir
in einer Hamburger Korrespondenz der „Köln, 3tq."
besage, daß „ein gesunder Kaiser auf dieses "unge
wöhnliche Maß treu ergebener Gefühle nicht zu
rechnen habe." Das edle Blatt hat bekanntlich schon
, , . , WIV ģŗeļļe
Blitze erleuchteten die finstere Nacht. In südöstli
cher Richtung unserer Stadt gewahrte man Feuer
schein.
ZS Bon der Eider, 21. Mai. Gestern Morgen
tvurde in üblicher Weise eine Bekränzung der aus
dem Jahre 1850 stammenden Kriegergräber in
Friedrich stadt und Koldenbüttcl Seitens der
Mitglieder des Friedrichstädter Kampfgenossenvereins
1848/50 vorgenommen. Die dortigen Krieger
gräber erfreuen sich überhaupt dauernd einer pietät
vollen Behandlung.
şD Stapelholm, 19. Mai. Die Lehrerconferenz
ypthpr innr Söv ....
»á âwei Sekretäre, einer für die Information, 'der
deà/à die Korrespondenz. Zu gleicher Zeit
nmn bas baldige Erscheinen von vier
"3ie>se" boulangistischen Blättern, nämlich: die
"Press « ' ■ ”0* Pirquet und Peyramont; die
dit 3*.. U"t Laguerrc und Laur; der „Peuple",
Unb àşi, und der „Combat", mit
^ulède und Thiebaud.
Rach einem Kommunique der „Agence Ha-
7tta,„"'"de de»l deutschen Unterthan, Schriftsetzer
,den Markt in Chalons-sur-
wollen, der Eintritt in das
Gebiet von dem Polizeikommissar in
md,t gestattet, weil er nicht den
foiewr'T tn beibringen konnte, wie fremde um-
>kt àņbe Händler ihn haben müssen. Der Prä-
!°ş°rt Departements Meurthe-et-Moselle wurde
?"l»Ue> i,- enntnlß gesetzt und erlaubte schließlich
H* sn “-„ " ie ZU überschreiten. (Die in Folge
, ^ şiilens Deutschlands ergriffenen
segeln s. unsere Straßburger Depesche.)
>dsi,7?,Mai. Eine Baukrise in Rom ist
a u l geworden. Heute erfolgt die Ein-
î'R Arbeiten bei 16 Bauunternehmern,
! «Ohl* nt angeblich bevorsteht.
Ņ Mai. Bei der gestrigen Soiröe
anģ/şu Schlosse^ wurden die Vertreter
Ķôniaju ,'ş^en Presse dem Könige und
Rnaliscn N " bem Präsidenten des hiesigen
I'kN-Verelns vorgestellt. Das Königspaar
brauchen. Die freisinnige Partei ist eine monar
chische Partei, die sowohl einem kranken als einem
gefunden Kaiser die gebührende Ehrfurcht zu Theil
werden läßt, nicht mehr und nicht weniger Die
freisinnige Partei hat sich aber zu jeder Zeit vor
behalten unter jeglichem Regiment entschiedene Miß-
şiubk lm.Staat öffentlich zu rügen und dafür nach
Rtoglichkeit Abänderungen zu verlangen.
® ra f tn Wilhelm Bismarck
"ach Berliner Blättern eine Beförderung in
naher Aussicht. Graf Wilhelm Bismarck, z Z.
Landrath in Hanau, soll zum Regierungspräsidenten
in Hannover spätestens vom 1. Okt. ab ernannt werden.
— Bel Gelegenheit des Besuches der Kai-
!"ln mden Berliner Markthallen und dem
jubelnden Empfang der hohen Frau durch die Markt
frauen erinnert der „sikeichsfreund" an die nichts-
wurdigen Lügengeschichten, welche in weiten Kreisen
der sogenannten guten Gesellschaft vor einigen Mo-
"à, als der Kaiser noch in San Remo weilte,
^^?c/ /şşi°â)sgeg-nstand waren. Je vornehmer
desto lebhafter, unterhielt man sich in Gesellschaften
und auf Bällen über „den Haß deS Volkes gegen
nut allerlei abweichenden Lesarten, wie die Markt-
frauen und Markthallenfrauen in deutschem Patrio
tismus sich rühmten, alle faulen Aepfel und Apfel
sinen aufzuheben, — wenn die Engländerin sich ge
trauen sollte, nach Berlin zurückzukehren! DaS nennt
sich hinterher dann hochkonservative feine Leute.
— Endlich beginnt gegen die Servil- und Hetz-
preste die Emstcht « bürgerlichen Kreisen. Der
Leider war der Herr Kreisschulinspector wegen
körperlichen Leidens verhindert, an der Eonferenz
theilzunehmcn und die Verfanimlung zu eröffnen
Ebenfalls war Herr Lehrer Rose-Fricdrichsfeld, der
eine practlsche Uebung in der Schule halten wollte,
aus derselben Ursache am Erscheinen verhindert
Für Letzteren trat Herr von Hoft-Hollingstedt ein.
Herr Kantor Reimer-Bergenhusen hielt einen Vor
trag über das Thema: „Es ist zu vermeiden, daß
durch einseitige Erstrebung vermehrten Wissens die
erziehliche Aufgabe unberücksichtigt bleibe." Die recht
lebhafte Debatte drehte sich besonders um die Ueber-
bürdungsfrage. Die Versammlung mußte dem
Referenten darin beistimmen, daß eine Ueberbürdung
mit Wissensstoff Thatsache sei und wurde der Wunsch
laut: „Möchte die Schule doch vor ferneren Unter
richtsfächern verschont bleiben!" Außer reichlich
20 Lehrern waren die drei Schulinspectoren aus
Bergenhusen, Süderstapel und Treia erschienen.
Ein Festmahl bildete den Schluß der Versammlung.
Flensburg, 18. Mai. Kaufmann Georg Hans en-
Sondcrburg machte am 20. Jan. d. I. in der
„Sonderburger Zeitung" bekannt, daß in seinem
knauel und dergl. angefüllt, ausgestellt sei, ivclchc
an emem bestiinmten Tage notariell geschlossen
worden sei. Derjenige Kunde, welcher bei ihm für
mindestens 10 Mk. Waaren kaufe, habe daS Recht
zu errathen, >vie viel Stück in der Büchse enthalten
seien. Die gerathene Zahl werde in ein Buch ein
getragen und werde am 25. Mai im Beisein eines
Notars das Facit gezogen. Derjenige, welcher
genau die Zahl der Knöpfe rc. errathen habe, er
halte 300 Mk., habe keiner die Zahl errathen, so
würde die Summe von 300 Mk. unter diejenigen
zehn Personen gleichmäßig vertheilt, welche der wirk
lichen Zahl am nächsten gekommen waren. Der
Staatsanwalt erblickte hierin eine Uebertretunq des
Ģ Ļ86 b. St. G. B. (Wer ohne obrigkeitliche
Erlaubniß öffentliche Lotterien veranstaltet rc. rc i Der
Angeklagte dagegen macht geltend, daß der bekannte
Waffenh ändler Hippolyt Mehles in Berlin seit
Jahren derartige Räthsel aufgebe, ohne desivegen
in Anklagezustand versetzt zu sein. Das Gericht
schließt sich jedoch den Ausführungen des Staats
anwalts an und verurtheilt Kaufmann Hansen zu
3 Mk. event. 1 Tag Haft.
iV Todenbüttel, 21. Mai. Auch die Genossen
schaftsmeierei im nahen Lütjenwestedt, bei welcher
bereits 300 Kühe angemeldet sind, beabsichtigt mit
beschränktem Betriebe zu arbeiten und soll der ganze
Betrieb in die Hand einer fachmännisch gebildeten
Persönlichkeit gelegt werden.
A H-hknaSpe, 21. Mai. Die feit Freitag auf
getretene ivarme Witterung hat den Landmann über
manche Verlegenheiten in Betreff der Futtervorräthe
hinweg geholfen; Jungvieh und Kühe sind nunmehr
fast sämmtlich Hinausgetrieben; die Vegetation ist
seit den letzten Tagen bedeutend weiter gekommen
= Schenefeld, 20. Mai. Unter Leitung des
Herrn Dr. v. Brinken inHanerau hat nunmehr
auch die hiesige freiwillige Feuerwehr einen Samariter-
cursus durchgemacht und haben damit die betreffenden
Theilnehmer die Anweisung über die erste Hülfe in
Unglücksfällen erhalten. — Unsere hiesige Genossen-
schaftsmeierei beabsichtigt, ihre bisher gebrauchte
Locomobile (2pferdige Wolf'sche) zu verkaufen und
wird demnächst eine größere Danipfmaschine in der
Meierei Aufstellung finden, da die obengenannte
Maschine für den Betrieb nicht als ausreichend
erachtet ist.
* Nindorf, 21. Mai. Mit dem Schulhausbau
im benachbarten Tappendorf ist bereits der Anfana
gemacht. Wie mitgetheilt, soll das vormals Gloy'sche
Haus auf Abbruch verkauft und der Platz für einen
Spielplatz eingerichtet werden. Während man durch
Umbau des nebenstehenden Hauses die Lehrerwohnuna
gewinnt, werden die Räuinlichkeitcn für die Schule
durch Anbau gewonnen werden. — Von dem jetzt
erwählten Platze für das SchulhauS hat man eine
prachtvolle Aussicht auf die nähere und fernere Um
gegend.
< H-Henwestedt, 21. Mai. Die hiesige Schützen-
gilde wird am 4. Juni ihr Schützenfest abhalten.
— In diesen Tagen ist der jetzt gründlich gereinigte
Barmer Teich für 120 Mark jährlich verpachtet.
Wie verlautet, beabsichtigt man seine Umgebung zu
verschönern. Rund herum ist bereits ein breiter
Spazierweg geschaffen. — Ein alter Mann hier fand
m diesen Tagen dadurch seinen Tod, daß er von
einer Treppe stürzte.
+ »okklhol«. 18. Mai. Dem Hofbesitzer
Wahnschaffe zu Anncnthal passirte gestern
das Unglück, daß beim Passtren einer Brücke in der
Nähe der Westenseer Mühle die Pferde scheuten
wobei die Pferde, sowie Wagen mit Insassen (Herr
Wahnschaffe und Frau) aus einer Höhe von circa
2-/2 Meter in den Mühlenbach stürzten. Wie ver
lautet, soll Frau Wahnschaffe nicht unerheblich am
Kopfe verletzt sein, während Herr Wahnschaffe mit
einem Schrecken davon gekommen.
n - Jklenstedt, 22. Mai. Die diesjährige
Hengstenkörung für den Kreis Rendsburg wird
nach dem Körungsplan am 7.. Juli, Vormittags
9 Uhr hier in Jevenstedt stattfinden. — Für den
Posten eines Meiereihaushalters an der Genoffen
schaftsmeierei I hiersclbst waren 32 Bewerbungen
eingegangen. In einer am gestrigen Tage abge
haltenen Generalversammlung wurde der seit
2 Jahren in Lütjenwestedt beschäftigte Meierist Herr
Ramm gewählt. — Der Schneidermeister
H- Diedrich Hierselbst beobachtete heute Morgen
6 Uhr ein von Westen kommendes Meteor, das
silberweiß glänzte, dabei etwas grünlich schimmerte
dem Anscheine nach 1 Meter Länge hatte und in
Thurmhöhe schwebte. Dasselbe verfolgte in unge
heurer Schnelligkeit die Richtung von hier nack,
Bokelholm. Es möchte sehr interessant sein, ander-
»"L Bà«'»»--». .Ihn ju „ M „„;
•ölcr Rendsburg, 20. Mül. Dre am Mai
in Nortorf stattgefnndene Versammlung des L-Hrer
à«"s fur den Kreis Rendsburg rvar von circa
60 Mitgliedern besucht. Nach Eröffnung der Ver-
Ļ.ehrer Pa hl-Nortorf einen
Vortrag „über den Unterricht in der Naturbeschreibung
mit besonderer Berück,ichtigung der neueren Bestre-
biingen auf diesem Gebiete" durch ein von dem Herrn
Hauptlehrer Junge- Kiel herausgegebenes Buch
„Der Dorfteich als Lebensgemeinschaft" ist der
natnrgeschichtliche Unterricht in neue Bahnen ge
leitet worden. Der Herr Referent schloß sich in
seinem klaren Vortrage dem Jringeschen Verfahren
im Ganzen an und die lebhafte Debatte ergab das
auch die Versammlung damit einverstanden war.
Nach Erledigung des Geschäftlichen, wobei für die
nächstjährige Versammlung Schenefeld in Aussicht
genommen wurde, erhielt Herr Dreßler-Rends
burg das Wort zu seinem Vortrage „Bolkswirth-
schaftslehre ,n der Volksschule". Er faßte seinen
gediegenen Vortrag folgendermaßen zusammen.-