schädigten gemeinnützigen Anlagen; c) zur Wieder
herstellung und nothwendigen Verbesserung beschä
digter Deiche, Uferschutzwerke und damit in Ver
bindung stehender Anlagen.
Berlin, 14. April. Der Kronprinz ließ dem
Oberpräsidenten v. Achenbach 10,000 Marl für
die Uebcrschwemmten zugehen.
— Reichstagsabg. Hasenclever sollte am
16. Januar entmündigt werden. Dieser Termin
ist jedoch wieder aufgehoben worden, und von einem
neuen verlautet noch nichts. Da die gerichtliche
Entmündigung nöthig ist, um Hasenclever des
Reichstags-Mandats zu entheben, so ist cs, wie die
«Voss. Ztg." meint, nicht unmöglich, daß die Wahl
im VI. Berliner Reichstags-Wahlkreise erst im
Hochsommer vor sich geht. Sozialdemokratischerseits
wird Wilhelm Liebknecht kandidiren. Die Samm
lungen zu Gunsten Hasenclevers haben bereits über
6000 Marl eingebracht.
Berlin, 14. April. Der Selbstmord eines
zehnjährigen Knaben erregte heute Vormittag
großes Aufsehen. In dem Hause Swinemünder
straße 1 wohnen die Eheleute B., deren lOjähriger
Sohn sich bereits vor einem Jahre einmal ohne
Wissen der Eltern heimlich nach Hamburg entfernt
hatte, um „zur See zu gehen." Der Polizei ge
lang es damals, den kleinen Ausreißer den Eltern
wieder zurückzuschicken; dieselben müssen mit dem
Knaben indeß einen schweren Stand gehabt haben,
denn er zeigte eine unbezähmbare Abneigung gegen
die Schule, welche er, so oft es ging, versäumte.
— Auch gestern war er dem Schulunterricht fern
geblieben und Frau B. hatte hiervon Kenntniß er
halten. — Heute Morgen gegen 3 / 4 9 Uhr wollte
sie ihren Sohn persönlich dahinbringen und forderte
den Weinenden auf, sich fertig anzukleiden. Statt
aller Antwort kletterte der ungeberdige Junge auf
das Fensterbrett und stürzte sich vor den Augen der
Mutter hinaus auf das Straßenpflaster, wo er mit
zerschmettertem Schädel liegen blieb und nach kurzer
Zeit verschied.
Kassel, 9. April. Eine gräßliche Scene
ereignete sich zufolge der „K. A. Z." gestern Abend
in einem Hintergebäude vor dem Holländischen Thore.
Dort lebte seither in größter Zufriedenheit ein
junges Ehepaar — der Mann war Schneider —
mit einem Kind. Seit einiger Zeit schien es, daß
der Mann tiefsinnig zu werden beginne, und auch
die Frau schien in diesen Gemüthszustand versetzt
zu werden. Gestern Nachmittag schon hatte sich
die Frau so auffällig benommen, daß die Hausbe
wohner unter einem Vorwand daS Kind von ihr
entfernten. Sie geberdete sich aber bald derart —
drohte aus dem Fenster zu springen —, daß man
ihr das Kind wiedergab. Gegen Abend hörte man
Mark und Bein durchdringende Rufe. Man stürzte
hin und fand die Wohnung verschlossen. Gewalt
sam wurde die Thür gesprengt. Da bot sich ein
entsetzlicher Anblick. Auf dem Boden wälzten sich
die beiden Ehegatten, indem sie, offenbar von Wahn
sinn ergriffen, miteinander rangen. Der Mann
hatte der Frau die eine Wange ganz zerbissen. Nur
mit der größten Gewalt gelang es, sie von einander
zu reißen. Während der Mann an einen Stuhl
gefesselt wurde, brachte man die Frau zu Bett und
überwachte sie hier. Heute sollte die Üeberführung
der Unglücklichen nach der Abtheilung für Irrsinnige
in der städtischen Kaserne erfolgen.
Leipzig, 13. April. Die Absendung der Adr esse
der Herren Biedermann und Genossen unterbleibt;
wahrscheinlich haben die Veranstalter einen Wink
erhalten, mit ihrem Bismarckfanatismus nicht lästig
zn fallen. In ihrem Organ, dem „Leipz. Tageblatt",
zeigen sie den Rückzugs wie folgt an: „Die uns
soeben von bestunterrichteter Seite zugegangenen
Nachrichten über den Stand der Kanzlerkrisis lassen
es uns geboten erscheinen, für jetzt von Absendung
der ausgelegten Adresse abzusehen, wovon wir nicht
verfehlen, die Unterzeichner in Kenntniß zu setzen.
Leipzig. Wie hier das Anwerben für die Unter
zeichnung der Bismarckadresse betrieben worden
ist, darüber werden die merkwürdigsten Dinge ge
schrieben. Vor den Läden der Kartellanhänger sah
man sehr jugendliche Kausmannsgehilfen stehen, welche
vorübergehende Bekannte aufforderten, doch einzu
treten, und die Bismarckadresse zu unterzeichnen.
Auch Militärpersonen, insbesondere Unteroffiziere,
wurden aufgefordert, in den Laden zu treten und
zu unterzeichnen. Die Kellner schickte man in den
Wirthshäusern von Tisch zn Tisch. Die Conserva-
tiven hielten sich der Sache fern; sie wurde lediglich
von den Nationalliberalen betrieben.
Altmünsterol, 9. April. Gestern Nachmittag
fuhren vier Studenten, zwei aus Freiburg i. B.
und zwei aus Würzburg, nach Belfort. Dort an
gekommen, gingen dieselben — nach ihrer Angabe
— in deutscher Sprache sich unterhaltend, eine
Straße entlang, als sie Plötzlich von zwei ihnen
folgenden Gassenjungen als „Preußen" und „Spione"
bezeichnet wurden. Im Nu hatte sich ein Haufen
Pöbel um sie gesammelt, welcher in einem fort
brüllte: „Vivo la France! vive Boulanger! à bas
la Prusse!“ Als sich nun gar noch Militärper-
sonen bei dem Schreien und Tumulte betheiligten,
und die Studenten schon mit Steinen beworfen und
von den Soldaten mit ihren Seitengewehren ge
stoßen wurden, sprach einer derselben, der französischen
Sprache mächtig, einen zufällig Passirenden Offizier
an und bat ihn, wenigstens die Soldaten von ihnen
fern zu halten. Dieser rief jedoch laut: „A bah,
vou# etes des Prussiens, vous n’avez rien à eher-
eher ici!“ Diese Worte gaben nunmehr das förm
liche Signal zur Mißhandlung; alles stürzte auf
die Studenten los, schlug und stieß nach ihnen, so
daß der eine derselben eine Wunde und eine faust
große Beule am Hinterkopf erhielt und alle voll
ständig mit Schmutz und Straßenkoth beworfen
wurden. Zwei Polizisten, weche die Studenten be
schützen wollten, bekamen auch Prügel ab und nur
mit großer Mühe gelang es den Studenten, sich
nach dem Bahnhöfe zu flüchten, wo sie schnell in
den zur Abfahrt nach Deutschland bereitstehenden
Zug sprangen, welcher sie um 5 Uhr Nachmittags
übel zugerichtet hierher zurückbrachte. — So meldet
die „Landeszeitung."
Mürzburg, den 13. April. (R. T.) In bem
heute Nachmittag stattgehabten sechzehnten Wahlgang
ward Regierungs-Rath Bnrkard (freisinnig)
mit 41 Stimmen bei 69 Abstimmenden zum Land
tagsabgeordneten gewählt.
Kiel, 10. April. (Zum Nordostsee-Canalbau.)
Die beiden hiesigen Taxatoren haben ihre Arbeit der
Vortaxe so gut wie beendet und ist der eine derselben
bereits vor einiger Zeit nach seiner Hcimath Hannover
zurückgereist. Im Allgemeinen ist den Besitzern
4 Procent mehr als die Taxe bewilligt, da so hoch
etwa die Kosten einer nothwendig werdenden Ex
propriation zu veranschlagen sind. Nur in 2 Fällen
sind bei uns von den Interessenten Anträge auf
Expropration gestellt worden und zwar von je einem
in Sucksdorf und je einem in Siek. Das Gut
Projensdorf, von welchem für den Canalbau ca.
78 Hektar Land nothwendig sind, ist bekanntlich in
seiner Totalität angekauft worden und wird zum
1. Mai übernommen. Die Besitzerin verbleibt
jedoch bis zum Herbst in ihren Wirthschaftsräumen.
Der nicht für den Bau zu verwendende Theil des
Gutes soll anderweitig veräußert werden. In
Fällen, in denen sich die Anlieger einer gütlichen
Vereinbarung nicht geneigt zeigen, kann auch ohne
Bauerlaubniß der Eigenthümer mit den Arbeiten
begonnen werden. Für die bei der Expropration
nothwendigen Taxationen werden neue Taxatoren
ernannt werden. (K. Z.)
= Kichspiel Nortors, 14. April. Nachdem die
Arbeiten an dem Chausseebau auf der Strecke Nor-
torf-Bargstedt anläßlich der ungünstigen Witte
rung längere Zeit unterbrochen werden mußten, sind
selbige in diesen Tagen in vollem Umfange wieder
aufgenommen. Zur Zeit arbeiten dort 80 Mann
unter Aufsicht von 4 Schachtmeistern. Die Barg-
stedter werden es doppelt angenehm finden, in Zu
kunft gelegentlich des Verkehrs nach Nortors die
schöne Chaussee benutzen zu können, zumal der bis
herige Weg, welcher über ein Moor führt, bei Re--
genwetter fast „unergründlich" war. — Der Meierei
gehülfe Wulf in Schön beck, welcher, wie s. Z.
in diesem Blatte berichtet, bei seinem Lehrmeister,
dem Herrn Meiereipächter Esch daselbst einen zwei
maligen Diebstahlsversuch machte, stand in diesen
Tagen vor der Strafkammer des Kgl. Landgerichts
in Kiel und wurde zu einem Jahr Gefängniß und
zu einjährigem Ehrverlust vernrtheilt. — Von dem
Vorstande der Privat-Knabenschule in Nortors
wurde der Seminarist Herr W. Tams aus Eckern
förde zum zweiten Lehrer an genannter Schule be
stimmt. - Die Hauskollekte zum Besten der K o -
lonie Bethel bei Bielefeld ergab in Nortors ei
nen Ertrag von 55 Mk.
Hademarschen, 15. April. Ein Denkmal, wohl
einzig in seiner Art, oder vielmehr seiner Entstehung,
erhebt sich in unserm Orte. Dasselbe erinnert an
die unvergeßliche Zeit der Erhebung Schleswig-
Holsteins vor 40 Jahren. Als im Frühjahr 1848
die Kunde von den Ereignissen in Kiel und Rends
burg nach Hademarschen drang, wollte der Landmann
David Scheel seinem auf dem Felde beschäftigten
Sohne eiligst die Nachricht bringen, schnitt aber vor
her den grünen Zweig einer Pappel ab, um ihn
als Handstock zu benutzen. Bei dem Felde ange
kommen, überstieg er den Einfassungswall, wobei er
zugleich seinen Stab in die Erde stieß und stehen
ließ. Der Stab ist gewachsen und zu
einem großen, herrlich en Baum gediehen,
der noch heute als ein eigenartiges Denkmal aus
jener bewegten Zeit dasteht. (B. T.)
? Wacken, 14. April. Am Freitag, 20. d. M.
findet auf dem vormals Rönnfeldt'schen Hofe im
benachbarten Holstenniendorf der Verkauf von Vieh,
Acker- und landwirthschaftl. Geräthschaften statt.
ş Hohenaspe, 13. April. Die auf dem Wege
von hier nach L o oft sich befindende sogen. Han sch en-
b rücke soll neu gebaut werden.
Todenbüttel, 14. April. Obgleich von einem
Futtermangel in unserer Gegend nicht die Rede ist,
so beginnen die Futtervorräthe doch nach und nach
sehr zu schwinden und wäre zn wünschen, daß bald
wärmere Witterung eintrete, da die Weiden noch
vollständig kahl sind und es noch eine geraume Zeit
währen kann, ehe man daran denken darf, das
Vieh hinauszutreiben.
A. Schenefeld, 14. April. Vom 1. Mai an
wird die hiesige Genossenschaftsmeierei beschränkten
Betrieb einführen. —■ Wenn auch die Preise für
Schweine keine hohe sind, 28 Ji. pr. 100 % lebend
Gewicht, so ist der Handel in denselben in hiesiger
Gegend doch recht lebhaft; so wurden am Mittwoch
von hier aus 67 Stück nach Rendsburg versandt.
< Hohenwestedt, 14. April. Die Noth der
von der Überschwemmung betroffenen Bewohner
erregte hier die größte Theilnahme. Mit der Haus
sammlung für dieselben ist seit einigen Tagen der
Anfang gemacht und scheint der Erfolg ein recht
guter zu sein. — Jetzt beabsichtigt ein Comitee von
mehreren Damen eine Verloosung zu veranstalten
und hofft man 1000 Loose à 20 ,5) verkaufen zu
können. Regierungsseitig ist diese Verloosung bereits
genehmigt.
Ş Rendsburg, 15. April. Im Oktober v. I.
revidirten die Herren Geheimer Oberregierungsrath
Dr. Wehrenpfennig und Oberkonsistorialrath
Professor Dr. Weiss ans dem Kultusministerium,
sowie die Herren Provinzial-Schulrath Dr. Köpke
und Generalsuperintendent Jenzcn den Religions
unterricht an fast allen Gymnasien unserer Provinz;
(in Rendsburg waren die Herren am 22. Okt.)
Aus dem Revisionsbcricht, der den Direktoren der
betreffenden Schulen zugegangen ist, veröffentlicht
Herr Direktor Heß im diesjährigen Programm des
Altonaer Gymnasiums Folgendes: „MitBefriedigung
darüber, daß nach dem übereinstimmenden Urtheil
der Revisoren an keiner Anstalt und bei keinem
Lehrer negative Tendenzen sich zeigten, vielmehr
überall im positiven Sinne in Uebereinstimmung
mit dem evangelischen Glauben und der kirchlichen
Lehre unterrichtet wurde, auch keiner der Anlaß zu
dem Mißtrauen gab, daß er nicht nach ehrlicher und
ernster Ueberzeugung lehre, sieht der Herr Minister
durch diese auch von den Oberhirten der Schleswig-
Holsteinischen Kirchengcmeinschaft konstatirte Thatsache
nunmehr als festgestellt an, daß die neuerdings in
Zeitschriften und Broschüren gegen die Richtung des
Religionsunterrichtes an den hiesigen Gymnasien
erhobenen Anklagen vollständig grundlos sind."
sZ Rendsburg, 16. April. In der am Freitag
abgehaltenen Sitzung der städtischen Collegien wurde
zunächst das Protokoll der vorgenommenen Stadt-
kassen-Reviston vorgenommen, aus welchem hervor
ging, daß der Kassenbestand Ende März 42000 Mk.
betrug. Unter den vorgenommenen Nachbewilligungen
einiger überschrittener Etatspositionen befanden sich
auch 89 Mk. für die Erhaltung der Schwäne. In
Zukunft soll durch Verkauf von Schwänen dafür
Sorge getragen werden, daß diese nicht nur keine
Ausgaben verursachen, sondern auch Einnahmen
bringen. — Mitgetheilt wurde, daß die Altstädter
Kirchengemeinde sich bereit erklärt hat, zu den Kosten
für die Pflasterung am Kirchhof die Hälfte beizu
steuern, doch wünscht dieselbe die Anlage einiger
Steige zu den Kirchenthüren. Bei der Vorlage deS
Verhandlungsberichts der städtischen Kanalkommission
mit dem Staatsminister von Boetticher wurde die
Oeffentlichkeit ausgeschlossen.
sZ Rendsburg, 16. April. Die diesjährigen
Frühjahrskontrolversammlungen haben heute Morgen
ihren Anfang genommen. An denselben müssen sich
sämmtliche Reservisten und die Angehörigen der
Landwehr ersten Aufgebots betheiligen. Die sämmt
lichen Mannschaften wurden für Kaiser Friedrich
in Eid genommen und empfingen die neuen Be-
stimmungen für den Beurlanbtenstand.
X Locales.
Am Donnerstag den 19. April findet im Theater
im Apollosaal ein einmaliges Gastspiel der Mit
glieder des Concordia th eaters in Hamburg
statt. Die Künstler, welchen ein guter Ruf voran
geht, können nur einmal bei uns gastiren, da die
selben durch Abschlüsse nach Stettin und Kopen
hagen, wohin das Ensemble von hier aus geht,
genöthigt sind, dort am Sonntag schon einzutreffen.
Auch wird der bekannte Hamburger Plattdeutsche
Charakter-Darsteller und Regisseur Herr Wilh.
Biel mitwirken: zur Aufführung gelangt das vor
treffliche Ludolf Waldmann'sche plattdeutsche Volks
stück „De Soldatenliese" und wurde das
Stück mit obigen Gästen jüngst in Lüneburg vor
ansverkauftem Hause gegeben. Hoffentlich ist auch
hier der Besuch bei diesem einmaligen Gastspiel ein
sehr reger, da uns wirklich wieder einmal etìoas
Gutes geboten wird.
— Vom hiesigen Lokal-Hülfscomitä für die
Uebcrschwemmten wurden heute 3000 Mk. an den
Provinzialfonds als erste Rate abgeführt.
— Zu Freitag letzter Woche war vom Magistrat
Termin zur Wegschaffung des Kehrichts der Wege
strecke vom Neuthor bis zu Anfang der Chaussee
bei Wilhelmsthal an den Mindestfordernden angesetzt.
Die Auswahl der Angebote war aber so gering, daß
der Termin ausgesetzt werden mußte.
— Der Handwerker-Verein hatte am
gestrigen Tage, gleich anderen hiesigen Vereinen
ein Wohlthätigkeits-Concert nebst Theater
und Kränzchen für die Ueberschwemmnngsgebiete in
der Tonhalle arrangirt. Dasselbe erfreute sich eines
sehr zahlreichen Besuches und ist der Verein in der
Lage, ca. 100 Mk. Reinüberschuß dem hiesigen
Lokal-Hülfscomitö überweisen zu können.
— Das in der Aula am Freitag arrangirte
Dilettanten-Concert zum Besten der Ueberschwem
mnngsgebiete erfreute sich eines sehr reichen Besuchs
und hat einen Reinertrag von ca. 500 Mark
ergeben.
Depesche.
Telegramm des „Reudsburger Wochenblatt."
Berlin, 16. April (» Uhr 45 Min.
Nachm.) Bei der heutigen Consultation
der Aerzte wurde festgestellt, dast bei dem
Kaiser Bronchitis mit Fieber eingetreten,
auch die Athmung wesentlich beschleunigt
sei. Man besorgt eine Verschlimmerung.
Paris, 16. April (3 Uhr Nachm.).
Bon langer wurde mit großer Mehrheit
im Norddepartement gewählt trotz der ge
waltigsten Anstrengungen der Regierungs-
partei, diese Wahl zu hintertreibe».
Fremden-Verkchr.
Hotel Stadr Hamburg u. Lübeck.
Kaufleute Herren Rothenburg, Desseldorf, Meyer,
Hamburg, Gackenheimer, Berlin, Franck, Hamburg.
Hotel Green:
Kaufleute Herren Aronsen, Haniburg, Varuch, Elms
horn, Wolfs, Versicherungs-Jnspector, Hamburg, Brandes,
Ingenieur, Hannover, Kahn, Kaufmann, Hamburg, Kuntze,
Bauinspector, Kiel, Kaufleute Herren Bressen, Crefeld,
Hess, Berlin, Evers, Richelsen, Flensburg, Weidner,
Magdeburg, Heinrich Rasch, Görlitz, Behrens, Moses,
Berlin.
Wcber's Hotel:
Dr. I. Lamp, Lieut, der Res., Bothkamp, Kaufleute
Herren Boyelmann, Hamburg, Cassel und Frau, Celle,
P. Fabian, Magdeburg, Th. Tiarks, Hannover, L. Bielefeld,
Schwarz, Hamburg,
BahnliofS-Hotel:
Graf Baudifsin, Lübeck. Kaufleute Herren P. Voss
winkel, Soest, Blumenthal, Lachenwalde, Hescht, Kiel,
Jarn, Lübeck, Salomon, Berlin, Müller, Bremen,
Geerler, Emden.
Petersens Gasthof:
I. Suhl, Landmann, Delve, A. Knoop und Frau,
Lnndmann, Kamp i. H., H. Gerdes, Landmann, Krooge,
H. Schumacher, Schriftsetzer, Rostock, Friedheim, Kaufmann,
Hamburg, E. Frohnhäuser, Techniker, Hamburg.
Ztt spät erkennen oft Lungen-, Kehlkopf- und Magen
leidende, daß sie ihren Leiden durch rechtzeitigen Gebrauch
der Lodener Mineral-Pastillen eine rasche Wendung
zum Bessern hätten geben können. Immerhin haben so
gar tiefgreifende Leiden durch diese Mineral-Pastillen eine
Linderung und bei anhaltendem Gebrauch sowie richtiger
Diät auch Heilung gesunden. Herr Br. med. Auer aus
Landshut schreibt: Ich habe die Sodener Mineral-Pa
stillen bei einer 52jährigen Kranken, welche an hart
näckigem Bronchial-Katarrh litt, mit bestem Erfolg an
gewandt. Die Kranke fand sofort Erleichterung, der
Husten wurde lockerer und seltener, der frühere Brust
schmerz ist fast ganz verschwunden und der Auswurf sehr
wenig. Die Verdauung ist schon eine bessere, und hoffe
ich baldigst auch die Magenfunction ordnen zu können.
So das Urtheil des Arztes. (Erhältlich in allen Apo-
theken a 85 Pfg. die Schachtel)
Der Tob erst hat's verrathe». Vor einigen Wochen
lasen wir eine Zeitungsnotiz, deren Inhalt lange Zeit
unsere Gedanken beschäftigte. Ein hoffnungsvolles junges
Leben, der Stolz und die Freude der Eltern war plötz
lich gestorben. Das junge Mädchen geachtet und geliebt
von Allen, die mit ihr verkehrten, klagte öfters über Un
wohlsein. Da aber sein Aussehen, die rothen frischet!
Wangen zur Befürchtung keinen Anlaß zu geben schienen,
dachten die Eltern das periodisch auftretende Unwohlsein
wäre die Folge von angestrengtem Studium, oder hätte
eine andere Ursache ohne besondere Bedeutung. Eine
Untersuchung nach dem Tode ergab, daß derselbe durch
einen Schlaganfall erfolgt, verursacht durch übermäßige
Harnsäure-Ansammlung im Blute. Das ist eben das
Unglück, daß man so häufig erst nach dem Tode entdeckt,
was denselben eigentlich verursacht hat. Harnsäure ist
das gefährlichste, ein langsam aber sicher sein Zerstörungs
werk fortsetzendes Gift, dadurch entstanden, daß die Nie
ren nicht richtig arbeiten und anstatt diese Säure aus
dem Blute und dem Körper zu scheiden, bleibt dieselbe
im System und verdirbt dasselbe gründlich. Warner's
Safe Cure ist das zuverlässigste Mittel für solche ge
fährliche Zustände, neutralisirt und entfernt dieses Gist
und erhält die Gesundheit. — Verkauf und Versandt nur
durch Apotheken. District-Haupt-Niederlage: A. F. Nie
mann & Co., Hamburg.
Aufruf.
Die in unserm Vaterlande eingetretenen Ueber-
schwemmungen haben für die Anwohner einen Noth
stand herbeigeführt, welcher allgemeine und schleunige
Hülfe erfordert. Nach dem Beispiel anderer Städte
haben wir deshalb einen Hülfsverein gebildet, der zur
Linderung der Noth dienliche Gaben in Empfang
zu nehmen und zur Verwendung zn bringen bereit
ist. Im Vertrauen auf die schon so oft bewährte
Mildthätigkeit unserer Stadt ersuchen lvir unsere
Mitbürger dringend, uns mit freiwilligen Gaben
schleunigst zu versehen und dadurch an ihrem Theile
den Unglücklichen Hülfe zu leisten.
Ein Bogen zur Zeichnung von Beiträgen wird
herumgeschickt.
Rendsburg, den 6. April 1888.
König!. Kreisphysikus Dr. ASmussen, Bäckermeister
und Senator a. D. tz. Beckmann, von Bloedau,
Oberstlieutnant, Brütt, König!. Landrath, Oberst!,
v. Ehrhardt, Major Eilert, Kaufmann C. Fromm,
Senator Glien, Kaiser!. Postdirector Hiltermann,
Hauptpastor Hansen, Hartig, Amtsrichter, Senator
und Consul Hollesen, Senator Junglow, Kirchspiel
vogt Klinger, Senator Lehmann, Apotheker Mechlen»
bürg, Redacteur Möller, Oberstlieutenant Müller,
Rechtsanwalt Paap, Kaufm. Psahler, Generalmajor
v. Pappritz, Senator Reer, Rühle v. Lilienstcrn,
Bürgermeister, Apotheker Schelenz, Dr. Schnlthes,
Oberlehrer, Pfarrer Stockhoff, Consul Thormann,
Oberst v. d. Wense, Major Wichert, Stadtver-
ordneten-Borsteher Justizrath Wiggers, Allendorf,
Wafferbauinspector, Düsing, Abtheilungsbaumcister,
v. LiedcrScron, Abtheilungsbaumeister.
Anzeigen.
1
,e.
Statt besanderer Meldung.
Am 13. ds. Mts. starb nach kurzem Kranken
lager unser lieber Vater, Großvater, Schwieger
vater und Onkel, der Hafenmeister
H. Harrsen,
im Alter von 72 Jahren, tief betrauert von
Sen Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 17. April,
Nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause, Kronwerk
No. 3, aus statt.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Elise Harnen
Todesanzeige.
Im 72. Lebensjahre starb nach kurzem Kranken
lager unser lieber Kollege der Hafenmeister
H. A. Harrsen
zu Rendsburg. Seine in treuer Pflichterfüllung
zurückgelegte Vergangenheit, sowie sein liebevolles
Wesen wird ihm ein stetes Andenken bei uns be
wahren. Die Beamten dcr Kgl. Schifffahrts
und Wasserban-Jiispection
zu Rendsburg.
Todes-Anzeige.
Heute Abend 6V 2 Uhr starb nach längerem
schweren Leiden meine liebe Frau und unsere
treue und unvergeßliche Mutter und Groß,nutter
Elisabeth Horchfeil,
geb. Dake,
in ihrem 80. Lebensjahre, tiefbetrauert von ihrem
Btanne.
Eckernsörde, den 13. April 1888.
H. H. Horchfeil,
ncltzt Kindern und Kindeskindcrn.
Todesanzeige.
Am 14. April, 3'/-Uhr morgens, starb nach kurzer
Krankheit unser guter Bruder, der Maurer
Johann Christian Wilhelm Niericke
im 73. Lebensjahre. Um stille Theilnahme bitten
die trauernde» Geschwister.
Die Beerdigung findet Dienstag - Nachinittag
5 Uhr vom Sterbehause, Kanzleistr. 447, ans statt.
Danksagung.
Verspätet.
Allen Denen, welche meinem lieben Mann, dens
Arbeiter Claus Kretz das Geleite zu seiner leşş'
Ruhestätte gegeben, meinen herzlichsten Dank.
Kortenfotzr, den 16. April 1888.
Anna Krey nebst Kinder^.
Am heutigen Tage wurden an das Centralhülst'
komitee der Provinz Schleswig-Holstein nach Sch^(
wig 3000 Mk. gesammelte und sonst et«3 £ .
gangene Beträge zum Besten der UeberschweinM^
behufs Weiterbeförderung übersendet.
Rendsburg, dm 16. April 1888.
Namens des Lokalhülfscomitees:
Rühle von Lilienstektte
Bürgermeister.