Full text: Newspaper volume (1888, Bd. 1)

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mitte; außer den Wittwen, die den so plötzlich ein 
getretenen Tod des Gatten beweinen, trauern etwa 
25 0 Kinder um den Tod der Väter — auS 
einem benachbarten Dorfe verunglückten u. A. drei 
verheirathete Brüder, diese allein hinterlassen dreißig 
Kinder — von dem Schmerz und der Trauer, 
durch welche zahlreiche Familien durch die Katastrophe 
heimgesucht wurden, kann man sich also ungefähr 
eine Vorstellung machen. Die Ursache der Kata 
strophe wird wohl wie bei der Kamphausener (im 
März 1885) niemals aufgeklärt werden. 
— Einer Privatmeldung aus Zaber» zufolge, ist 
der Jäger Kaufmann, bekannt durch die Grenz- 
affaire von Vexaincourt, vom Kriegsgericht frei 
gesprochen worden. 
Aus Rheinland und Westphale«, 17. Febr. In 
der katholischen Kirche zu Königswinter entstand vor 
einigen Tagen eine Panik. Zwei Chorknaben waren 
hinter dem Altar mit dem Anzünden eines Weih 
rauchbehälters beschäftigt. Plötzlich zog der ältere 
Junge eine Flasche aus der Rocktasche hervor und 
schüttete zum Erstaunen seiner Freundes eine Menge 
Pulver auS der Flasche in den brennenden Weih 
rauch. Hierdurch entstand eine Explosion. Sämmt 
liche Kirchenbesucher stürzten in wilder Flucht nach 
den Thüren und auf die Straße, der Pfarrer folgte 
der Menge; denn der Knall und der Pulverdampf 
waren so bedeutend, daß Jedermann das Schlimmste 
glauben mußte. Die beiden Jungen erlitten durch 
die Explosion erhebliche Brandwunden; die Beschä 
digungen des Altars sind unbedeutend. Der bos 
hafte Patron wird seine Handlungsweise vor Ge 
richt verantworten müssen. 
Bremerhaven, 15. Febr. Einen grauenhaften 
Abschluß hat hier der diesjährige Fasching ge 
funden. Während am Dienstag Abend im hell 
erleuchteten Ballsaal deS Bolksgarten- fröhliche 
Walzermelodien aufgespielt wurden, so berichtet die 
„Nordsee-Zeitung", und die maskirten Paare sich 
lustig im wirbelnden Tanze drehten, während die 
Propfen knallten und die junge Welt ringsherum 
scherzte und lachte, fielen — es war in der Zeit 
von 11 bis 12 Uhr Nachts — in dem neben dem 
Saale liegenden Gange drei Redolverschüsse, 
die zwei junge, blühende Menschenleben 
dem Tode überlieferten. Eifersucht führte 
die verderbenbringende Schießwaffe. Der Einjährig- 
Freiwillige Kadett Neese von der Matrosen-Artil- 
lerie-Abtheilung in Lehe bemerke, daß der Ober- 
Matrosen-Artillcrist Holzwarth mit einem Mädchen 
tanzte, auf deren Zuneigung er selbst Ansprüche zu 
haben glaubte. Er fragte daher, so wird erzählt, 
den Ober-Matrosen-Artilleristen, ob er jenes 
Mädchen, das natürlich masttrt war, nicht gesehen 
habe, was Holzwarth scherzend verneinte, worauf er 
lachend mit seiner Tänzerin zur Seite ging. In 
diesem Moment zog Neese einen Revolver und 
feuerte zwei Schüsse ab, von welchen beiden Holz 
warth getroffen wurde, der sofort niederstürzte. In 
demselben Augenblick richtete Neese die Schußwaffe 
gegen sich selbst und zerschmetterte sich den Schädel. 
Beide waren bis auf den Tod verletzt. 
Hamburg, 12. Febr. Der H am bürg -Alto - 
naer Buchdruckerverein löste sich bekanntlich 
im vorigen Jahre, nach nahezu lOOjährigem Be 
stehen, auf, um sich in eine Innung umzuwandeln. 
Hinterher stellte sich nun heraus, daß die Altonaer 
Prinzipale nicht aufgenommen werden konnten, weil 
eine Innung sich nicht auf zwei Staaten ausdehnen 
darf. Bei der Aufstellung de» neuen JnnungS- 
statutS vergaß man nun leider eine Bestimmung 
über das Vereinsvermögen von 35000 Mark zu 
treffen. Nun beanspruchen die Buchdruckergehülfen 
daS Vermögen, zu welchem sic auch einen erheblichen 
Beitrag im Laufe der Jahre beigetragen hatten. Die 
Hamburger JnnungSbehörde sucht in dieser Streit 
sache nun zu vermitteln, doch ist es bisher zu einer 
Verständigung nicht gekommen. Es erhellt aus 
diesem Falle, daß es nicht immer zweckmäßig ist, 
so alte Vereine der Innung zur Liebe aufzuheben, 
denn der alte Verein hatte treffliche Einrichtungen: 
Krankenkasse, Unterstützungskasse für Beschäftigungs 
lose und gab allezeit eine reichliche Reiseunter 
stützung. (Fl. N.) 
Hamburg, 12. Febr. Soweit bis jetzt bestimmt 
ist, werden mit dem Eintritt des Zollanschlusse« in 
Hamburg ungefähr 900 Zollbeamte angestellt werden. 
Von der holsteinischen Grenze werden allein ca. 
100 Beamte, namentlich Grenzaufseher disponibel. 
Die Mehrzahl dieser Beamten wird Hamburg über 
nehmen, wie sich denn auch mehrere Zollbeamte, die 
vor 12 Jahren von Schleswig-Holstein nach Elsaß- 
Lothringen versetzt waren, für den Hamburger Zoll 
dienst gemeldet haben. (U. N.) 
7A Von der «ider, 19. Febr. In ihrer vor 
gestrigen Sitzung beschloß die Stadtvertretung in 
Friedrich st adt in gegebener Veranlassung, ein 
Gesuch um Genehniigung zur Abhaltung von wö 
chentlichen Viehmärkten höheren Orts einzureichen. 
Bekanntlich sind von Seiten der umwohnenden Land 
leute, sowie vom Landwirthschaftlichen Verein a. d. 
Eider schon früher dahingehende Schritte unternom 
men worden, jedoch bisher ohne Erfolg. — Die 
Eiderfähre bei Friedrichstadt kann schon seit ca. 
14 Tagen nicht passirt werden. — In genannter 
(Stabt wird demnächst eine Polizeiverordnung be 
treffend Verbot des Wirth-hausbesuchs Seitens der 
Lehrlinge erlassen werden. 
Vom Kanal» 17. Febr. Der Regierungsbau 
meister Siebert vom Bauamt IV. des Nord- 
Ostfee-Kanals, bisher stationirt in Königsförde, wird 
zum 1. April d. I. nach Berlin versetzt. Zu 
seinem Nachfolger ist der Regierungsbaumeister 
Schaler, jetzt in Kiel, ersehen. (S. N.)W 
-s- Hanerau, 18. Febr. Mit dem Nachmittags 
zuge unserer West-Holst. Bahn wurden heute c«. 10 
Wagenladungen Ochsen befördert und kamen dieselben 
größtentheils aus der Gegend von Weffelburen; 
100 Stück gemästete Ochsen gingen von dem Vor 
werk Osterhof nach Berlin. In der vorigen Woche 
wurden am Sonnabend ca. 6 Wagenladungen Ochsen 
versandt. — Der beim benachbarten Albersdorf 
telegene Hof „Lichterhof" wurde in diesen Tagen 
für reichlich 60,000 Mark an Herrn Hofbesitzer 
ThiesSen in Arkebek verkauft. 
< Hohenweffedt, 18. Febr. Am 16. d. M. 
traftn die für die hiesige Station bestimmten Deck 
hengste aus dem Königlichen Gestüt zu Traventhal 
ein und werden, wie verlautet, bis Mitte Juli hier 
verbleiben. Auf hiesiger Station stehen 3 Hengste. 
ÜIVaale» 19. Febr. Herr I. Nöttelmann 
und Frau im benachbarten Valcrmoor werden am 
4. März das Fest der goldenen Hochzeit begehen. 
—n Jebenstedt, 19. Febr. Laut einer Mitthei 
lung deS Herrn Kirchenpropsten v. d. Hey de ist 
die Wahl eines neuen Predigers für die 
hiesige Gemeinde auf Donnerstag, den 15. 
März, Morgens 9 Uhr festgesetzt. Der hies. Kir 
chenvorstand wird am nächstfolgenden Dienstage zur 
Besprechung einiger die Wahl betreffenden Fragen, 
Aufstellung der Wählerlisten u. s. w. zusamnientreten. 
— Die hiesigen Genossenschaftsmeiereien 
zahlten in diesen Tagen 6, 3 resp. 6, 4 Pf. pro 
Liter. 
Rendsburg, 20. Febr. In der am Freitag 
abgehaltenen Sitzung der städtischen Kollegien 
wurden u. A. Mittheilungen gemacht über den 
Stand der Verhandlungen mit der Kaiser!. Kanal 
kommission wegen der Entschädigungsansprüche unserer 
Stadt, aus welchen wir Nachstehendes hervorheben: 
Im November v. I. hat der Oberstabsarzt 
Dr. Meissner ein Gutachten über das von der 
Kanalkommission in Vorschlag gebrachte, von der 
Stadt indeß verworfene Wehrauprojekt an das 
Generalkommando in Altona eingereicht, welches sich 
zu Gunsten dieses Projekts ausgesprochen hat. Nach 
demselben würde die Aufstauung der Wehrau und 
die Hindurchleitung derselben durch die Stadt die 
mit der Senkung des Grundwaffers in Verbindung 
stehenden sanitären Bedenken beseitigen und auch 
genügen, die leerwerdenden Brunnen zu speisen. (? ?) 
Dieses Gutachten hat durch den Kreisphysikus 
Dr. ASmussen eine Entgegnung erfahren, welche 
ebenfalls dem Generalkommando in Altona zugestellt 
worden ist. Seitens des Korpsarztes ist dann 
nochmals Bericht und Gegenbericht eingefordert und 
nach genauer Prüfung hat das Generalkom 
mando sich gegen daS Wehrauprojckt, also 
zu Gunsten der Stadt ausgesprochen. Da 
gegen stimmt dasselbe der Anlage einer Wasserleitung 
auS dem Wittensec zu, wenn folgenden Be 
dingungen Rechnung getragen werde: 1. der Wasser 
spiegel deS Sees nicht gesenkt, 2. das Wasser aus 
der Mitte desselben genommen und 3. filtrirt werde. 
Diese Bedingungen zu den ihrigen zu machen, ist 
die Stadtvertretung natürlich gerne bereit. Im 
Weiteren wurde mitgetheilt, daß die Kanalkommission 
gegen die der Stadt günstige Regierungsentscheidung 
die Entscheidung deS Ministers angerufen 
habe und da voraussichtlich seitens des Ministers 
ein Bericht von der Königl. Regierung eingefordert 
werden würde, der Regierung das von dem Bau 
inspektor Reh der auS Lübeck in dieser Sache an 
gesammelte Material zur Verfügung zu stellen, damit 
dasselbe als Grundlage zu dem erstattenden Bericht 
verwandt werden könne. Hinsichtlich der differirenden 
Ansichten zwischen dem Oberstabsarzt Dr. Meissner 
und dem Kreisphysikus Dr. Asmussen soll wo 
möglich eine Entscheidung der Ober-Mediziualbehörde 
herbeigeführt werden. Inzwischen sind auch mit dem 
Fabrikanten Robbert in Hütten Verhandlungen 
angeknüpft worden, um demselben ev. das Wasser, 
durch welches seine Mühle getrieben wird, abzukaufen. 
Nach den angestellten Untersuchungen genügt dieses 
Wasser allen Anforderungen und ist in solcher Menge 
vorhanden, daß eine Stadt von 50000 Einwohnern 
damit versorgt werden könnte, auch liegt es 14 Mtr. 
höher, als die Stadt Rendsburg. Der Besitzer 
verlangt für das Wasser 70000 Mk. und bei der 
Entfernung von 15 km Luftlinie würden auch die 
Anlagekosten sich noch ca. 100000 Mk. höher 
stellen, als wenn das Wittenfeeprojekt zur Aus 
führung käme. Auf das Letztere kommt man daher 
immer wieder zurück. Hinsichtlich der Ueberbrückung 
des Kanals zur Ueberführung der Eisenbahn werden 
noch erhebliche Aenderungen von den bisher bekannten 
Lageplänen vorgenommen werden. So werden z. B. 
statt einer zwei Eisenbahnbrücken (? Red.) 
errichtet werden, welche eine Entfernung von 90 
Meter voneinander haben werden. Die offene 
Drehbreite derselben soll 36 Meter betragen. Als 
Grund dieser Aenderung wird angeführt, daß bei 
dem zu erwartenden starken Verkehr leicht eine Be 
schädigung der Brücke stattfinden könne, wodurch der 
ganze Verkehr mit dem Norden unterbrochen würde. 
ssH Rendsburg, 20. Febr. In einer am Sonn 
abend abgehaltenen Generalversammlung beschloß der 
Kampfgenossenverein von 1870/71 in diesem Jahre, 
mit Rücksicht auf die Krankheit des Kronprinzen 
von einer Feier des Geburtstages Sr. Majestät 
deS Kaisers abzusehen. Dagegen soll durch ein 
auS Mitgliedern des Vorstandes und der Unter 
stützungskommission zusammengesetztes Konnte eine 
Schmückung der Gräber auf dem Militärkirchhof 
vorgenommen werden. 
Kleine Mittheilungen aus der Provinz rc. 
Schlächtermeister Rathmann in Schleswig, welcher 
einem dortigen Arbeiter einige Pfund gesundheitsschäd 
liches Fleisch für 50 Pf. per Pfund verkauft hatte, wurde 
zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Ein Schlächter 
meister in Apenrade hatte beim Schlachten eines 
Schweins das Malheur, daß ihm das Schwein ein Glied 
des Mittelfingers der rechten Hand abbiß. — Der Stadt 
kommandant von Altona und über die in Hamburg 
stationirendenTruppen, Generallieutenant v. Radowitz, 
hat aus Gesundheitsrücksichten seinen Abschied nachgesucht 
und beabsichtigt nach Frankfurt a. M. überzusiedeln. — 
In Altona wird gegen solche Personen, die in sog. 
wilder Ehe leben, seit einigen Wochen verschärft vorge 
gangen. Sobald solche Personen ermittelt werden, erhalten 
sie Strafbefehle und werden gezwungen, das Zusammenle 
ben auszugeben. Ausländer, welche sich einer solchen Con 
travention schuldig machen, können ausgewiesen werden. 
— Der Timmermann'sche Hof in Fahr ste dt bei Marne, 
ca. 30 Morgen groß, ist mit dem Beschlag für 100000 Mk. 
an Herrn Karl Timmermann verkauft worden.— Zahlreiche 
alte Unt erosfiziere in Altona haben sich bereit erklärt, im 
Falle einer Mobilmachung mit dem Range einesFeldwebel- 
Lieutenant in die Armee einzutreten. Es befinden sich 
darunter verschiedene städtische Beamte. — Die Stab 
bausche Hufenstelle in Will ens hausen bei Brokstedt, 
welche kaum 60 Hektar groß ist, wurde dieser Tage an 
die Handelsgesellschaft Rave u. Co., welche die Stelle 
parzelliren wird, verkauft. Der Preis stellte sich mit 
Einschluß des gesammten Inventars auf 33 500 Mk. — 
Der Hofbesitzer Claus Claussen in Wesselburen ver 
kaufte seinen 8'/, Morgen großen Hof Landes an Wilkens- 
Karlsfleth für die Summe von 29 000 Mark. 
Depesche. 
Telegramm des „RendSburger Wochenblatt." 
lRach Schluß der Redaktion eingetroffen.) 
San Nemo, 20. Febr. (4 Uhr 50 Min. 
Nachm.) Der Schlaf des Kronprinzen tvar 
durch starke Hustenanfälle unterbrochen, 
indest verlief die Nacht fieberlos. Der 
Auswurf war reichlich und wie früher 
bräunlich gefärbt. Das Allgemeinbefinden 
ist ziemlich gut. 
Mountvernon, Illinois, 20. Febrnar. 
Ein heftiger Typhon herrschte und veran- 
lastte eine groste Feuersbrunst; die Stadt 
wurde theilweise zerstört! 20 Todte sind 
bis jetzt aufgefunden. 
Fremden-Verkehr. 
Hotel Stadt Hamburg n. Lübeck- 
Kaufleute Ekmann, Bade, Lorenzen aus Hamburg. 
Fell, Mainz. Meyer, Elberfeld. O. Rössi, Magdeburg. 
Becker, Justizrath, Flensburg. 
Hotel Green: 
Kaufleute Seybold, Hamburg. Kuntze, Berlin. Franke, 
Berlin. Mendel, Braunschweig. Brandt, Dresden. Mar 
cus, Berlin. Malitzky, Breslau. Wörmke, Hamburg. 
Forpignon, Hamburg. 
Bahnhofs-Hotel: 
Kaufleute Bär, Bruchsal. Blumenthal, Hamburg. Reich- 
stein, Brandenburg. Messer u. Frau, Berlin. Duder- 
stadt, Landwirth, Wiesbaden. 
Weber'S Hotel: 
Carl Hörich, stud., Berlin. Walter, Stuttgart. Adolf 
Bachmann, Kfm., Dresden. 
Hotel „Im Prinzen": 
Maler, Kfm., Ottensen. Tiede, Viehhändler, Barnibeck. 
Petersens Gasthof: 
Frl. E. Otto, Hohenfelde. D. David, Kfm., Hannover. 
W. Dahmlos, Kiel. 
Mitgetheilt von dem Agenten des Nordd Llohd, 
13. Klüver, Rendsburg 
Der Schnelldampfer „Ems", Capt. Th. Jüngst, vom 
Norddeutschen Lloyd in Bremen, welcher am 
8. Febr. von Bremen und am 10. Febr. von Southampton 
abgegangen war, ist heute 3 Uhr Morgens wohlbehalten 
in Newyork angekommen. 
Heilkräftig und Wundervoll. 
Diese beiden Eigenschaften werden von Denjenigen, 
welche das Heilmittel, Warner's Safe Cure gebrauchen, 
beigelegt. In vielen Fällen wo alles Andere vergebens 
angewandt wurde, hat diese Medizin geholfen. Auch 
Frau Marie Wollesen in Boel bei Süderbrarup legt 
Warner's Safe Cure diese oben angeführten Eigenschaften 
bei, indem sie schreibt: Heute vor einem Jahre erhielt 
ich die erste Sendung Ihrer so heilkräftigen Medizin, 
Warner's Safe Cure. Nach fast neunjährigem hartnäcki 
gem schnierzlichen Blasenleiden, welches schwere Uebel 
alle früher gebrauchten ärztlichen Mittel nicht zu beseitigen 
vermochten, fing ich mit vollem Vertrauen die Kur an. 
Andere Schwächen, die sich damit vereinigten, waren zu 
Neujahr beseitigt und bei gewissenhafter Verfolgung der 
Vorschrift konnte ich Anfangs Mai die Kur als geendet 
betrachten. Jetzt, da ich überzeugt bin, daß mein Leiden 
gehoben ist, erachte ich es als meine größte Pflicht, Ihnen 
hiemit öffentlich meinen Dank auszusprechen. Nächst Gott 
sage Ihnen meinen tiefgefühlten Dank und wünscheich, daß 
Ihre so wundervolle Medizin noch vielen ähnlich Leiden 
den Helsen möchte. Mit Freuden werde ich Jedem, der 
sich an mich wenden sollte, Auskunft ertheilen.". Ver 
kauf und Versandt nur durch Apotheken. District-Haupt- 
Niederlage: A. F. Riemann & Co., Hamburg. 
Kemmerich’s! 
cond. Bouillon ist ein- 
! gedickter reiner Fiel sch satt 
' ohne Zusatz V. billig. Suppen 
kräutern. Bequemer Gebrauch, feiner Geschmack. 
Anzeigen. 
Kirchliche Anzeigen. 
St. Marienkirche. 
Mittwoch, den 22. Februar: 
5 Uhr Nachm.: Passionspredigt des Hrn. Pastor Hess. 
Thrift- und Sarnison-rirche. 
(Civilgemeinde.) 
Donnerstag, den 23. Februar: 
Abends 6 Uhr: Passionsandacht des Hrn. Pastor Stoessiger. 
Thrift- und Garnison-Kirche. 
lMilitärgemcinde.j 
Dienstag, den 21. Febr., Abends 6 Uhr: Passions 
gottesdienst von Herrn Divisionspfarrer Roeder. 
8tatt 
X Locales. 
— Abseiten des hiesigen Frauen-Bereins 
fand im vorigen Jahre bekanntlich ein von Dilettanten 
gegebenes WohlthätigkeitS - Concert statt, 
welches nicht allein mit großem Beifall aufgenommen 
wurde, sondern auch erträgnißreich war. (Der Rein 
ertrag bezifferte sich auf 590 Mk.) Dieser gute 
Erfolg hat den Vorstand des genannten Vereins 
veranlaßt, auch in diesem Jahre ein gleiches Concert 
zu veranstalten und dabei eine Theater-Vorstellung 
mit zu arrangiren. Es ist dafür der 6. März in 
Aussicht genommen und soll dasselbe in der Tonhalle 
abgehalten werden. Der mit diesem Arrangement 
verbundene gute Zweck wird sicher nicht verfehlen, 
einen großen Besuch herbeizuziehen. 
— Eine Zigeuner-Kapelle von ihrem 
Impresario geleitet, wird morgen und Mittwoch 
Abend in der Tonhalle Hieselbst concertiren. Der 
Dirigent der Singakademie in Lübeck, Herr Carl 
Stiehl, giebt der Capelle das Zeugniß, daß der 
Vortrag der nationalen Weisen der Zigeuner neben 
denjenigen anderer Jnstrumentalstücke Anspruch auf 
künstlerische Bedeutung erheben kann. (Näh. s. 
Anzeige). 
— Seit einiger Zeit hat sich hier eine junge 
Dame niedergelassen, welche Unterricht in Gummi- 
knetarbeiten ertheilt. Was sind Gummiknet 
arbeiten ? wird sich wohl mancher Unkundige fragen. 
Es sind Herstellungen von Fruchtkörben, Blumen 
vasen, Bilderrähmen, Blumentöpfen, Vasen, Urnen 
rc. rc. aus dem denkbar billigsten Material, welche, 
fertiggestellt, einen reizenden Zimmerschmuck ge 
währen und spielend leicht, selbst von Kindern, zu 
erlernen sind. Es lohnt sich, diese Gegenstände bei 
der Dame in Augenschein zu nehmen, welche von 
ihr bereitwilligst in ihrer Wohnung bei Herrn Corpus, 
Obereiderstraße, gezeigt werden. 
Ol« 
besonderer Anzeigi 
Verlobung ihrer Tochter 
Mi 
rgi 
retha mit dem Herrn Oscar Mülle 
beehren sich anzuzeigen 
Carl Clement und Frau 
Anna, geb. Harder. 
Rendsburg, im Februar 1888. 
Margaretha Clement, 
Oscar Müller 
Verlobte. 
Rendsburg. Blitar, Insel Java, 
z. Zt. Rendsburg. 
Todesanzeige. 
Am Sonnabend, den 18. Febr., Abends 7 Uhr, 
entschlief sanft und ruhig nach längerer Krankheit 
unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß- und 
Urgroßmutter, die Wittwe 
Dorothea Melohn, geb. Brammer, 
im 86. Lebensjahre. Tiefbetrauert von 
^ „ den Hinterbliebenen. 
Rendsburg, 20. Februar 1888. 
Die Beerdigung findet Mittwoch-Nachm. 3 Uhr 
vom Sterbehause, Prinzessinstr. 408, aus statt. 
I 
l 
Todes-Anzeige. 
(Statt besonderer Meldung.) 
Theilnehmenden Freunden die traurige Nach 
richt, daß unser guter einziger Sohn Paul ge 
stern Mittag 1 Uhr zur ewigen Seimath einge 
gangen ist. 
Berlin, den 18. Februar 1888. 
Hermann Glaefcr und Frau. 
Bekanntmachung. 
Behufs Aufstellung der Jmpflistcn Pro 1888 
werden die Vorstände, bezw. Vorsteher der sämmt 
lichen Schulen Hierselbst ersucht, bis zum 15. 
März d. Js. Verzeichnisse derjenigen Schulkinder 
einzureichen, welche im Jahre 1876 geboren, also 
im Jahre 1888 das zwölfte Lebensjahr zurückgelegt 
und in den letztvcrgangeuen 5 Jahren die natür 
lichen Blattern nicht überstanden haben. 
Rendsburg, den 18. Febr. 1888. 
D i e P o liz e i v e r w a l t u n g. 
Bekanntmachung. 
Nachstehende 
Oeffentliche Vekanntmachmrg: 
Auf Grund des Gesetzes vom 11. Februar 1888 
betr. Aenderungen der Wehrpflicht, werden nach 
stehende Bestimmungen zur allgemeinen Kenntniß 
gebracht: 
1. Gemäß tz 7 des Gesetzes werden in 
militärische Controle genommen: 
A. Diejenigen Offiziere, Sanitäts-Offiziere und 
oberen Militärbeamten des Landheeres und der 
Marine, welche im Jahre 1850 und später geboren 
wurden und nach erfüllter Dienstpflicht verabschiedet, 
nunmehr aber zum Wiedereintritt in die Landwehr 
zweiten Aufgebots verpflichtet sind. 
B. Diejenigen Unteroffiziere, Mannschaften und 
unteren Militärbeamten — Garde und Linie —, 
welche im Jahre 1850 und später geboren wurden, 
nach erfüllter Dienstpflicht zum Landsturm ausge 
schieden waren, nunniehr aber zum Wiedereintritt 
in die Landwehr zweiten Aufgebots verpflichtet sind 
und zwar nachstehender Waffengattungen und Kate 
gorien : 
Infanterie, Jäger, Kavallerie, Feld- und 
Fuß-Artillerie, Pioniere, Eisenbahn-Regiment, 
Train, Sanitüts- und Veterinärpersonal, Zahl 
meister-Aspiranten, Büchsenmacher und Büchsen- 
x machergehülfen, Oekonomie - Handlvcrker wie 
' Schneider, Schuhmacher, Sattler, Arbeits- 
soldaten. Ferner die zur seemännischen Be 
völkerung Gehörenden, diejenigen Mannschaften, 
welche in Marinetheilen gedient haben, die 
im Maschinen- und Heizerdienst Vorgebildeten 
der See- und Fluß-Schifffahrt. 
2. Die Anmeldung hat zu erfolgen: 
A. Für die Offiziere, Sanitüts - Offiziere und 
oberen Militärbeamten bei dem ihnen vorgesetzten 
Bezirks-Cvmmando mündlich oder schriftlich unter 
Vorlegung der Militärpapiere bis zum 13. März 
1888 bei Vermeidung der im § 67 des Reichsmilitär 
gesetzes angedrohten Strafen. 
B. Für die Unteroffiziere und Mannschaften bis 
zum 13. März 1888 schriftlich oder mündlich unter 
Vorlage ihrer Militärpapiere, soweit diese noch vor 
handen, beim Bezirksfeldwebel im Stationsort der 
betr. Landwehr-Compagnie. Bei Unterlassung der 
Meldung kommen die Bestimmungen des § 67 
des Reichsmilitärgesetzes in Anwendung. 
3. Die Anmeldung betrifft auch alle Die 
jenigen, welche als dienstunbrauchbar entlassen und 
invalidisirt sind, sofern sie nicht als gänzlich er 
werbsunfähig anerkannt worden sind. 
4. Die vorstehend festgesetzte Meldefrist wird 
für die jetzt zur Landwehr zweiten Aufgebots ge 
hörigen Personen, welche sich außerhalb Deutschland 
beziehungsweise auf Seereisen befinden, bis zum 
30. September 1888 beziehungsweise, wenn die 
selben vor diesem Zeitpunkt nach Deutschland zurück 
kehren oder bei einem Seemannsamte des Inlandes 
abgemustert werden, bis 14 Tage nach erfolgter 
Rückkehr beziehungsweise Abniusterung verlängert. 
5. Hierbei wird bekannt gemacht: 
a) Diejenigen zur Zeit des Inkrafttretens des 
Gesetzes bereits dem Landsturm angehörigen Per 
sonen, welche nicht unter den § 7 der Gesetzes 
fallen, treten je nach ihrem Lebensalter zum Land 
sturm ersten beziehungsweise zweiten Aufgebots über. 
(§ 24 des Gesetzes). 
b) Angehörige der Ersatzreserve zweiter Klasse 
werden Angehörige des Landsturms ersten Aufgebots. 
c) Auf Landsturmpflichtigc finden bereits im 
Frieden nachstehende Bestimmungen Anwendung: 
aa. Landsturmpflichtige, welche durch Konsulats- 
Atteste nachweisen, daß sie in einem außer- 
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