genommen. Wenn die alten Statuten den beabsich
tigten Zweck nicht völlig entsprochen haben, so lag
die Sckmld hauptsächlich' daran, daß bei Entwerfung
derselben die nöthige Erfahrung fehlte. Darum wa
ren dieselben auch zu allgemein und unbestimmt ge
halten, und weil besonders der letzte § der alten
Statuten zu Versuchen und Veränderungen auffor
derte, so fand ein beständiges Experlmentircn statt.
In einem Geldgeschäfte wirkt aver gewiß nichts
schädlicher als diese Unbestimmtheit, und darum sind
nunmehr diese definitiven Statuten festgestellt, woran
auch unter keinen Umständen etwas geändert werden
kann. Das Original dieser Statuten, welches in der
Lade des Vereins aufbewahrt wird. ist von jedem
Mitgliede zu unterzeichnen, und in der jährlichen or
dentlichen Generalversammlung vorzulesen. Ein Aus
zug aus diesen Statuten, welcher den wesentlichen
Inhalt desselben in möglichst gedrängter Kürze ent
hält, ist von der Administration zu veranstalten, und
unter die resp. Mitglieder zu vertheilen.
§2. Mitglieder. Mitglied dieses Vereins
kann ohne Ausnahme Jeder werden. Wer dieses zu
werden wünscht hat sich an die einmal in der Woche
. des Abends von 8 bis t0 Uhr versammelte Admi
nistration zu wenden, und wird von dieser sofort als
Mitglied aufgenommen. Der Administration bleibt
es vorbehalten, den Tag in der Woche zu bestim
men, an welchen sie ihre Sitzungen hält. Ohne be
sonders dringende Ursachen darf dieser Tag nicht
oft verändert werden, damit die Mitglieder des Ver
eins sich denselben leichter merken können. Wenn
aber Gründe vorhanden sein sollten, welche eine
Veränderung des bisher angenommenen Tages noth
wendig macken, so sind die Mitglieder durch den
Vereins-Boten zeitig von dieser Veränderung in
Kenntniß zu setzen.
tz 3. Beitrag. Bei jemem Eintritt muß
jedes Mitglied erklären, einen wie großen wöchent
lichen Beitrag er in die Kasse des Vereins zu legen
willens ist. Doch darf dieser nicht unter 2 /5 und
nicht über 1 mĶ wöchentlich betragen. (Siehe 8 4.)
Wenn es einem Mitgliede nicht gefallen sollte, wö
chentlich zu bezahlen, so kann derjelbe auch für eine
längere, von ihm selbst zu bestimmende Zelt auf ein
mal bezahlen, ' doch muß diese freiwillige Zahlung
pränumerando berichtigt werden. Um die Rechnun
gen nicht zu sehr zu erschweren und leichter controli-
ren zu können, muß jedes Mitglied vom Tage sei
nes Eintritts bis zum 31. December desselben Jah
res denselben Beitrag, wozu derselbe sich freiwillig
erboten bat, leisten; dann steht es ihm frei denselben
für das folgende Jahr entweder höher zu stellen oder
herabzusetzen; doch kann nur am Schluffe eines jeden
Jahres hierin eine Veränderung vorgenommen wer
den. Mit Rücksicht hierauf werden die Mitglieder
auf § 11 aufmerksam gemacht, wo denselben Gele
genheit gegeben wird, ausser ihrem bestimmten Bei
trage ihre Ersparnisse dem Verein zukommen zu
tasten. (Forts, folgt.)
W e V m ischtes.
Ans Stettin wird vom 27. Sept, berichtet:
Der Bauerhofbesitzer Dräger zu Pommersdorf wurde
vor 8 Tagen auf der Rückfahrt nach seinem Dorfe
von einer Fliege aus der Oberlippe gestochen. An
fänglich glaubte er den Schmerz, welchen er an die
ser Stelle empfand, durch Auflegen kalten Wassers
zu beseitigen, was jedoch nicht gelang; vielmehr bil
dete sich daselbst eine Geschwulst. Er suchte nun
Hülfe bei einem hiesigen Arzte, besten Substitut, da
ersterer verreis't war, die Geschwulst für eine sich
entwickelte Gesichtsrose erklärte und demgemäß be
handelte- Als trotz dessen die Geschwulst immer
mehr um sich griff und den Kopf in wahrhaft un
förmliche Gestalt versetzte, wurden zwei andere Aerzte
hinzugezogen, welche unzweifelhafte Symptome des
Milzbrandes erkannten und leider zu spät dagegen
einschritten da gestern Abend der Kranke unter
heftigen Schmerzen gestorben ist. Höchst wahrschein
lich war der Stich der Fliege durch das von einem
von Milzbrand gefallenen Stück Vieh eingesogene
Gift die Ursache des Todes geworden.
Die scientifische Expedition der kaiserlichen geo
graphischen Gesellschaft in Petersburg zur Durch
forschung der Halbinsel Kamtschatka, zu der die HH.
Goludkow und Graf Hutlen - Czapski, der Erstere
30,000 Silber-Rubel, der Letztere 27,000 R.S. bei
steuerten, wird nunmehr, da die vorbereitenden Ar
beiten beendigt sind, zur Ausführung kommen. Die
selbe wird aus einer in die physikalische und mathe
matische Section zerfallenden Gesellschaft von 12 Per
sonen unter Leitung des General-Gouverneurs von
Ostsibirien bestehen. Die erste Section macht sich
Ende dieses Jahres aus den Weg, die andere im
Jahre 1853. Die Dauer der Expedition ist aus 6
Jahre berechnet mit Einschluß des JahreS zur Hln
und Rückreise. (H. N.)
Die vereinigten Staaten von Nordamerika thun
außerordentlich viel für „Verbreitung nützlicher Kennt
nisse." Eines der Mittel dazu sind auch öffentliche
Bibliotheken, und d^ren gibt es etwa bereits über
10,000 mit fast vier Millionen Bänden. Dazu kom
men dann noch Schul- und Leihbibliotheken. New
York (der Staat) allein hat 8000 Schulbibliotheken
und mehr als 200 Bibliotheken anderer Art.
Intellrgeilz - Anzeigen.
ļ ■ f î
Heute Morgen um 9 Uhr starb nach kurzem Krankenlager
der Zimmcrgeselle
Friedrich Peter Christian Toftensen,
in einem Alter von 42 Jahren, innigst betrauert von seinen
Hinterbliebenen Angehörigen.
Eingetretener Umstände halber, kann die auf Mitt
woch, den 20. d. M., auf dem Rathhause angesetzte
Auction, erst am Donnerstag, den 21. d. M., Nach
mittags um 2 Uhr gehalten werden.
Rendsburg, den 19. Oct. 1852.
Der Magistrat.
Sub mi ssions - Anzeige.
Die Lieferung von
300 Tonnen Roggen an die Militairbäckerei in
Rendsburg und
50 do. do. an die Militairbäckerei in
Glückstadt,
soll im^Wege der Submission sicher gestellt werden.
Hierauf Rcflectirendc haben ihre dessallsigen Offer
ten bis zum 25. d. M. schriftlich bei der unterzeich
neten Behörde einzureichen, woselbst auch die ge
wöhnlichen Lieferungsbedingungen eingesehen werden
können.
Intendantur für Holstein und Lauenburg.
Rendsburg, den 16. October 1852.
C Looft.
Licitatio ns-An;eige.
Zufolge Ordre des Königlichen Kriegsministern
wird am Freitage, den DB.' h. M., Mittags 12
Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behörde (Prin-
zcssinstraße Nro. 404 hieseldst) eine abermalige
öffentliche Licitation abgehalten werden über die Be-
'chaffung der Wäsche und die Instandhaltung der
Easernen-Betten der Festung Rendsburg vom 1.
Januar 1853 an, welches unter dem Bemerken hie
durch bekannt gemacht wird, daß die im Licita-
tionstermin am 14. v. M. verlesenen Bedingungen
in Betreff der Taxation des Inventariums und des
Bezahlungsmodus wesentlich, verändert worden sind,
sowie die zu bestellende Caution auf 4000 Rbthlr.
ermäßigt ist. Die solchergestalt veränderten Bedin
gungen können von heute an bei der Intendantur
eingesehen werden.
Intendantur für Holstein und Lauenburg.
Rendsburg, den 13. October 1852.
G. Looft.
Nächstkommenden Sonnabend, den 23sten dieses
Monats, Bormittags 10 Uhr, wird die Jngenieur-
direction in Holstein und Lauenburg eine Partie Mauer
steine und Mauersteinstücken im Kronwerk hieselbst in
öffentlicher Auction gegen contante Bezahlungin Verkauf
stellen. JmLaufeder kommenden Wochewirddas zu ver
kaufende Material an Ort und Stelle vorgezeigt wer
ben können, und werden die Auctionsbedingungen auf
dem hiesigen Fortlficationsmaterialhofe zur Einsicht
liegen.
Rendsburg, den 15. October 1852.
Nissen, Jacobsen,
Oberst. Rechnungsführer.
M^erioRS - àzeàge.
Zufolge Bestimmung des Kriegsministeriums sollen
auf dem Hiesigen Zeughause diverse ausrangirte und
caffable Gegenstände, als:
verschiedene Wagen (worunter 2 Chaisen), Pro
tzen-, Laffetten- und Wagenräder, mehrere Oman
litäten altes Föhren- und Eichenholz von Laf
fetten und anderen Gegenständen, einige Partien
altes Eisen und Messing, diverse Fechtapparate,
sowie messingene und kupferne Signalinstrumente
u. a. m.
in öffentlicher Auction in paffenden Eavelingen gegen
contante Bezahlung verkauft werden. Die Auction
wird Mittwoch den Bisten d. Mts., Vormittags
9 Uhr, ihren Ansang nehmen und sind die näheren
Bedingungen bei dem const. Materialverwalter Hal
vorsen auf dem hiesigen Zeughause einzusehen.
Rendsburger Arsenal, den 18. October 1852.
Geltzer,
Oberstlieutenant und Zeugmeister
BEàìîDânîìiE.
Am 1. November, als am bevorstehenden Mon
tage über acht Tage, sollen im hiesigen Lombard
versetzte und verfallene Lombard-Pfänder, auf dem
hiesigen Rathhause, in öffentlicher Auction verkauft
werden.
Rendsburg, den 19. October 1852.
H. Haase, const.
Auction.
Am Sonnabend, dem 23sten d. M., sollen für
Rechnung des Restaurateurs Salomon
die zum Pavillon im Friedrichsbrunnen während
des verflossenen Sommers benutzten Fenster,
Bretter, Sparren und Latten in passenden Ca
Velingen
in Auction verkauft werden.
Kaufiiebhaber wollen sich daher am Sonnabend,
den 23. d. M., Nachmittags 1 Uhr, im Friedrichs
brunnen einfinden.
Rendsburg in der Kirchspielvogtei, den 14ten
October 1852.
H. Brinkmann, const.
Holsteinische Eisenbahnen.
Frequenz
in der Woche vom lOten bis 16ten Oct. 1852.
Altona-Kiel.
',901 Personen 9,253 #11/3
Gütcrsracht 11,849 - 11 -
; 21,103 Ķ 6/3
Glückstadt. Elmshorn.
1061 Personen 545 #12/3
Gütcrsracht 177 - 5 -
Rendsburg - Remnünster.
1,547 Personen 1,430 Ŗ 6/3
Güterftacht... l 795 - 5 -
2,225 # 11 /3
Altona, den 18. Oetbr. 1852.
Die Direction
der Altona-Kteler Eisenbahngesellschaft.
Das
Dampfschiff MeZrdsbßtrg,
Capt. S. Jans,
fährt
vom 19. September d. I. mol. bis weiter
Von Rendsburg nach Tönning,
jeden Dienstag, Donnerstag und «Sonnabend,
Morgens 8 Uhr.
Von Tönning nach Rendsburg,
jeden Sonntag, Mittwochen und Freitag,
Morgens 6 Uhr.
Auf derTour von Tönning nach Rendsburg wird
das Dampfschiff die Frļedrichstädter Station nicht vor
7 Uhr Morgens passiren-
Rendsburg, den 18. September 1852.
Die Direction.
Das Dampfschiff
Caroline Amalie
geht bis weiter nur einmal
wöchentlich und zwar
jeden Donnerstag Mittags 11 Uhr von Flensburg,
„ Sonntag Morgens 6 Uhr von Kopenhagen,
anlaufend Brunsnis, Sonderburg, Svendborg, Gaa-
bense, Koster und Kallehave.
IPfT" Anmeldungen der Passagiere und Fracht
güter geschehen auf dem Comptoir des Schiffes bei
I. P. Sw ane.
Da der bisherige Oeconom der hiesigenHarmonie-
gesellschaft, Herr Scheller, zu Fastnacht, event, zu
Maitag 1853 abgehen wird, so ist ein anderer Oeconom
zu engagiren, welcher zur angegebenen Zeit eintreten
müßte. Unter der vorläufigen Bemerkung, daß im
Allgemeinen die früheren contractlichen Bestimmungen
wieder zum Grunde gelegt werden, werden Reflec-
tanten ersucht, sich innerhalb 4 Wochen mit ihren
Anerbietungen schriftlich an die unterzeichnete Direc
tion zu wenden. Der mitunterzeichnete Advocat
Mannhardt ist bereit, auf Verlangen den bishe
rigen Contract vorzulegen, und auch mündlich nähere
Auskunft zu ertheilen.
Rendsburg, den 12. October 1852.
Die Direction der Harmonie.
Manndaröt. porath. P W Paap.
Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publicum
die ergebene Anzeige, daß ich meine
LiUiograpiiiscjie Anstalt
von der Mühlenstraße nach der Hohenstraße No. 103
im Hause des Herrn Schuhmacher Söhrnsen ver
legt. . £ .
Zugleich erlaube mir Ihnen anzuzeigen, daß mein
bisheriger Gehülfe, ,Herr S. Heck, als Associe m
mein Geschäft eingetreten ist, und bitte ich alle die
mit ihm abgemachten Geschäfte als mit nur selbst
zu betrachten. Unser beiderseitiges Bestreben wird
stets dahin gerichtet sein, durch prompte, corrects
und schöne Ausführung der uns übertragenen Arbei
ten das Zutrauen welches ich mich bisher^zu erfreuen
hatte, zu rechtfertigen und zu erhalten. Für das mir
bisher erzeigte, freundliche Wohlwollen dankend, ein-
pfehlenwir unsinZukunft achtungsvoll
%S. I. Carsten, en S? Comp.
Rendsburg, den 15. Oetbr. 1852.
Fischer-Retze
in allen Sorten, sind zu haben bei
C. F. Hempel,
Mühlenstraße No. 130.