Full text: Newspaper volume (1852)

genommen. Wenn die alten Statuten den beabsich 
tigten Zweck nicht völlig entsprochen haben, so lag 
die Sckmld hauptsächlich' daran, daß bei Entwerfung 
derselben die nöthige Erfahrung fehlte. Darum wa 
ren dieselben auch zu allgemein und unbestimmt ge 
halten, und weil besonders der letzte § der alten 
Statuten zu Versuchen und Veränderungen auffor 
derte, so fand ein beständiges Experlmentircn statt. 
In einem Geldgeschäfte wirkt aver gewiß nichts 
schädlicher als diese Unbestimmtheit, und darum sind 
nunmehr diese definitiven Statuten festgestellt, woran 
auch unter keinen Umständen etwas geändert werden 
kann. Das Original dieser Statuten, welches in der 
Lade des Vereins aufbewahrt wird. ist von jedem 
Mitgliede zu unterzeichnen, und in der jährlichen or 
dentlichen Generalversammlung vorzulesen. Ein Aus 
zug aus diesen Statuten, welcher den wesentlichen 
Inhalt desselben in möglichst gedrängter Kürze ent 
hält, ist von der Administration zu veranstalten, und 
unter die resp. Mitglieder zu vertheilen. 
§2. Mitglieder. Mitglied dieses Vereins 
kann ohne Ausnahme Jeder werden. Wer dieses zu 
werden wünscht hat sich an die einmal in der Woche 
. des Abends von 8 bis t0 Uhr versammelte Admi 
nistration zu wenden, und wird von dieser sofort als 
Mitglied aufgenommen. Der Administration bleibt 
es vorbehalten, den Tag in der Woche zu bestim 
men, an welchen sie ihre Sitzungen hält. Ohne be 
sonders dringende Ursachen darf dieser Tag nicht 
oft verändert werden, damit die Mitglieder des Ver 
eins sich denselben leichter merken können. Wenn 
aber Gründe vorhanden sein sollten, welche eine 
Veränderung des bisher angenommenen Tages noth 
wendig macken, so sind die Mitglieder durch den 
Vereins-Boten zeitig von dieser Veränderung in 
Kenntniß zu setzen. 
tz 3. Beitrag. Bei jemem Eintritt muß 
jedes Mitglied erklären, einen wie großen wöchent 
lichen Beitrag er in die Kasse des Vereins zu legen 
willens ist. Doch darf dieser nicht unter 2 /5 und 
nicht über 1 mĶ wöchentlich betragen. (Siehe 8 4.) 
Wenn es einem Mitgliede nicht gefallen sollte, wö 
chentlich zu bezahlen, so kann derjelbe auch für eine 
längere, von ihm selbst zu bestimmende Zelt auf ein 
mal bezahlen, ' doch muß diese freiwillige Zahlung 
pränumerando berichtigt werden. Um die Rechnun 
gen nicht zu sehr zu erschweren und leichter controli- 
ren zu können, muß jedes Mitglied vom Tage sei 
nes Eintritts bis zum 31. December desselben Jah 
res denselben Beitrag, wozu derselbe sich freiwillig 
erboten bat, leisten; dann steht es ihm frei denselben 
für das folgende Jahr entweder höher zu stellen oder 
herabzusetzen; doch kann nur am Schluffe eines jeden 
Jahres hierin eine Veränderung vorgenommen wer 
den. Mit Rücksicht hierauf werden die Mitglieder 
auf § 11 aufmerksam gemacht, wo denselben Gele 
genheit gegeben wird, ausser ihrem bestimmten Bei 
trage ihre Ersparnisse dem Verein zukommen zu 
tasten. (Forts, folgt.) 
W e V m ischtes. 
Ans Stettin wird vom 27. Sept, berichtet: 
Der Bauerhofbesitzer Dräger zu Pommersdorf wurde 
vor 8 Tagen auf der Rückfahrt nach seinem Dorfe 
von einer Fliege aus der Oberlippe gestochen. An 
fänglich glaubte er den Schmerz, welchen er an die 
ser Stelle empfand, durch Auflegen kalten Wassers 
zu beseitigen, was jedoch nicht gelang; vielmehr bil 
dete sich daselbst eine Geschwulst. Er suchte nun 
Hülfe bei einem hiesigen Arzte, besten Substitut, da 
ersterer verreis't war, die Geschwulst für eine sich 
entwickelte Gesichtsrose erklärte und demgemäß be 
handelte- Als trotz dessen die Geschwulst immer 
mehr um sich griff und den Kopf in wahrhaft un 
förmliche Gestalt versetzte, wurden zwei andere Aerzte 
hinzugezogen, welche unzweifelhafte Symptome des 
Milzbrandes erkannten und leider zu spät dagegen 
einschritten da gestern Abend der Kranke unter 
heftigen Schmerzen gestorben ist. Höchst wahrschein 
lich war der Stich der Fliege durch das von einem 
von Milzbrand gefallenen Stück Vieh eingesogene 
Gift die Ursache des Todes geworden. 
Die scientifische Expedition der kaiserlichen geo 
graphischen Gesellschaft in Petersburg zur Durch 
forschung der Halbinsel Kamtschatka, zu der die HH. 
Goludkow und Graf Hutlen - Czapski, der Erstere 
30,000 Silber-Rubel, der Letztere 27,000 R.S. bei 
steuerten, wird nunmehr, da die vorbereitenden Ar 
beiten beendigt sind, zur Ausführung kommen. Die 
selbe wird aus einer in die physikalische und mathe 
matische Section zerfallenden Gesellschaft von 12 Per 
sonen unter Leitung des General-Gouverneurs von 
Ostsibirien bestehen. Die erste Section macht sich 
Ende dieses Jahres aus den Weg, die andere im 
Jahre 1853. Die Dauer der Expedition ist aus 6 
Jahre berechnet mit Einschluß des JahreS zur Hln 
und Rückreise. (H. N.) 
Die vereinigten Staaten von Nordamerika thun 
außerordentlich viel für „Verbreitung nützlicher Kennt 
nisse." Eines der Mittel dazu sind auch öffentliche 
Bibliotheken, und d^ren gibt es etwa bereits über 
10,000 mit fast vier Millionen Bänden. Dazu kom 
men dann noch Schul- und Leihbibliotheken. New 
York (der Staat) allein hat 8000 Schulbibliotheken 
und mehr als 200 Bibliotheken anderer Art. 
Intellrgeilz - Anzeigen. 
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Heute Morgen um 9 Uhr starb nach kurzem Krankenlager 
der Zimmcrgeselle 
Friedrich Peter Christian Toftensen, 
in einem Alter von 42 Jahren, innigst betrauert von seinen 
Hinterbliebenen Angehörigen. 
Eingetretener Umstände halber, kann die auf Mitt 
woch, den 20. d. M., auf dem Rathhause angesetzte 
Auction, erst am Donnerstag, den 21. d. M., Nach 
mittags um 2 Uhr gehalten werden. 
Rendsburg, den 19. Oct. 1852. 
Der Magistrat. 
Sub mi ssions - Anzeige. 
Die Lieferung von 
300 Tonnen Roggen an die Militairbäckerei in 
Rendsburg und 
50 do. do. an die Militairbäckerei in 
Glückstadt, 
soll im^Wege der Submission sicher gestellt werden. 
Hierauf Rcflectirendc haben ihre dessallsigen Offer 
ten bis zum 25. d. M. schriftlich bei der unterzeich 
neten Behörde einzureichen, woselbst auch die ge 
wöhnlichen Lieferungsbedingungen eingesehen werden 
können. 
Intendantur für Holstein und Lauenburg. 
Rendsburg, den 16. October 1852. 
C Looft. 
Licitatio ns-An;eige. 
Zufolge Ordre des Königlichen Kriegsministern 
wird am Freitage, den DB.' h. M., Mittags 12 
Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behörde (Prin- 
zcssinstraße Nro. 404 hieseldst) eine abermalige 
öffentliche Licitation abgehalten werden über die Be- 
'chaffung der Wäsche und die Instandhaltung der 
Easernen-Betten der Festung Rendsburg vom 1. 
Januar 1853 an, welches unter dem Bemerken hie 
durch bekannt gemacht wird, daß die im Licita- 
tionstermin am 14. v. M. verlesenen Bedingungen 
in Betreff der Taxation des Inventariums und des 
Bezahlungsmodus wesentlich, verändert worden sind, 
sowie die zu bestellende Caution auf 4000 Rbthlr. 
ermäßigt ist. Die solchergestalt veränderten Bedin 
gungen können von heute an bei der Intendantur 
eingesehen werden. 
Intendantur für Holstein und Lauenburg. 
Rendsburg, den 13. October 1852. 
G. Looft. 
Nächstkommenden Sonnabend, den 23sten dieses 
Monats, Bormittags 10 Uhr, wird die Jngenieur- 
direction in Holstein und Lauenburg eine Partie Mauer 
steine und Mauersteinstücken im Kronwerk hieselbst in 
öffentlicher Auction gegen contante Bezahlungin Verkauf 
stellen. JmLaufeder kommenden Wochewirddas zu ver 
kaufende Material an Ort und Stelle vorgezeigt wer 
ben können, und werden die Auctionsbedingungen auf 
dem hiesigen Fortlficationsmaterialhofe zur Einsicht 
liegen. 
Rendsburg, den 15. October 1852. 
Nissen, Jacobsen, 
Oberst. Rechnungsführer. 
M^erioRS - àzeàge. 
Zufolge Bestimmung des Kriegsministeriums sollen 
auf dem Hiesigen Zeughause diverse ausrangirte und 
caffable Gegenstände, als: 
verschiedene Wagen (worunter 2 Chaisen), Pro 
tzen-, Laffetten- und Wagenräder, mehrere Oman 
litäten altes Föhren- und Eichenholz von Laf 
fetten und anderen Gegenständen, einige Partien 
altes Eisen und Messing, diverse Fechtapparate, 
sowie messingene und kupferne Signalinstrumente 
u. a. m. 
in öffentlicher Auction in paffenden Eavelingen gegen 
contante Bezahlung verkauft werden. Die Auction 
wird Mittwoch den Bisten d. Mts., Vormittags 
9 Uhr, ihren Ansang nehmen und sind die näheren 
Bedingungen bei dem const. Materialverwalter Hal 
vorsen auf dem hiesigen Zeughause einzusehen. 
Rendsburger Arsenal, den 18. October 1852. 
Geltzer, 
Oberstlieutenant und Zeugmeister 
BEàìîDânîìiE. 
Am 1. November, als am bevorstehenden Mon 
tage über acht Tage, sollen im hiesigen Lombard 
versetzte und verfallene Lombard-Pfänder, auf dem 
hiesigen Rathhause, in öffentlicher Auction verkauft 
werden. 
Rendsburg, den 19. October 1852. 
H. Haase, const. 
Auction. 
Am Sonnabend, dem 23sten d. M., sollen für 
Rechnung des Restaurateurs Salomon 
die zum Pavillon im Friedrichsbrunnen während 
des verflossenen Sommers benutzten Fenster, 
Bretter, Sparren und Latten in passenden Ca 
Velingen 
in Auction verkauft werden. 
Kaufiiebhaber wollen sich daher am Sonnabend, 
den 23. d. M., Nachmittags 1 Uhr, im Friedrichs 
brunnen einfinden. 
Rendsburg in der Kirchspielvogtei, den 14ten 
October 1852. 
H. Brinkmann, const. 
Holsteinische Eisenbahnen. 
Frequenz 
in der Woche vom lOten bis 16ten Oct. 1852. 
Altona-Kiel. 
',901 Personen 9,253 #11/3 
Gütcrsracht 11,849 - 11 - 
; 21,103 Ķ 6/3 
Glückstadt. Elmshorn. 
1061 Personen 545 #12/3 
Gütcrsracht 177 - 5 - 
Rendsburg - Remnünster. 
1,547 Personen 1,430 Ŗ 6/3 
Güterftacht... l 795 - 5 - 
2,225 # 11 /3 
Altona, den 18. Oetbr. 1852. 
Die Direction 
der Altona-Kteler Eisenbahngesellschaft. 
Das 
Dampfschiff MeZrdsbßtrg, 
Capt. S. Jans, 
fährt 
vom 19. September d. I. mol. bis weiter 
Von Rendsburg nach Tönning, 
jeden Dienstag, Donnerstag und «Sonnabend, 
Morgens 8 Uhr. 
Von Tönning nach Rendsburg, 
jeden Sonntag, Mittwochen und Freitag, 
Morgens 6 Uhr. 
Auf derTour von Tönning nach Rendsburg wird 
das Dampfschiff die Frļedrichstädter Station nicht vor 
7 Uhr Morgens passiren- 
Rendsburg, den 18. September 1852. 
Die Direction. 
Das Dampfschiff 
Caroline Amalie 
geht bis weiter nur einmal 
wöchentlich und zwar 
jeden Donnerstag Mittags 11 Uhr von Flensburg, 
„ Sonntag Morgens 6 Uhr von Kopenhagen, 
anlaufend Brunsnis, Sonderburg, Svendborg, Gaa- 
bense, Koster und Kallehave. 
IPfT" Anmeldungen der Passagiere und Fracht 
güter geschehen auf dem Comptoir des Schiffes bei 
I. P. Sw ane. 
Da der bisherige Oeconom der hiesigenHarmonie- 
gesellschaft, Herr Scheller, zu Fastnacht, event, zu 
Maitag 1853 abgehen wird, so ist ein anderer Oeconom 
zu engagiren, welcher zur angegebenen Zeit eintreten 
müßte. Unter der vorläufigen Bemerkung, daß im 
Allgemeinen die früheren contractlichen Bestimmungen 
wieder zum Grunde gelegt werden, werden Reflec- 
tanten ersucht, sich innerhalb 4 Wochen mit ihren 
Anerbietungen schriftlich an die unterzeichnete Direc 
tion zu wenden. Der mitunterzeichnete Advocat 
Mannhardt ist bereit, auf Verlangen den bishe 
rigen Contract vorzulegen, und auch mündlich nähere 
Auskunft zu ertheilen. 
Rendsburg, den 12. October 1852. 
Die Direction der Harmonie. 
Manndaröt. porath. P W Paap. 
Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publicum 
die ergebene Anzeige, daß ich meine 
LiUiograpiiiscjie Anstalt 
von der Mühlenstraße nach der Hohenstraße No. 103 
im Hause des Herrn Schuhmacher Söhrnsen ver 
legt. . £ . 
Zugleich erlaube mir Ihnen anzuzeigen, daß mein 
bisheriger Gehülfe, ,Herr S. Heck, als Associe m 
mein Geschäft eingetreten ist, und bitte ich alle die 
mit ihm abgemachten Geschäfte als mit nur selbst 
zu betrachten. Unser beiderseitiges Bestreben wird 
stets dahin gerichtet sein, durch prompte, corrects 
und schöne Ausführung der uns übertragenen Arbei 
ten das Zutrauen welches ich mich bisher^zu erfreuen 
hatte, zu rechtfertigen und zu erhalten. Für das mir 
bisher erzeigte, freundliche Wohlwollen dankend, ein- 
pfehlenwir unsinZukunft achtungsvoll 
%S. I. Carsten, en S? Comp. 
Rendsburg, den 15. Oetbr. 1852. 
Fischer-Retze 
in allen Sorten, sind zu haben bei 
C. F. Hempel, 
Mühlenstraße No. 130.
	        
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