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an beiden Seiten in Asche, desgleichen die an die
enge Neustadt anstoßenden Gebäude der großen
Straße (darunter die Häuser des Schlachters Wolff,
Goldschmieds Lützen und Böttchers Dramen) bis
zum Hause des Kaufmannes Reimers, das zwar sehr
beschädigt, aber doch gerettet ward, flog dann merk
würdiger Weise auf die andere Seite der großen
Straße hinüber/ wo sogleich einige Häuser demolirt
wurden, was jedoch von geringem Nutzen war, da
das Feuer, vom Winde getrieben, unaufhaltsam vor
wärts drang. Nun ward fast die ganze bohle Gasse
in Asche gelegt; namentlich alle Hintergebäude und
Ställe wurden ein Raub der Flammen. Das hohe
Haus des Advocate» Storm stand in bellen Flam
men, ward jedoch glücklich gelöscht, alle Hintergebäude
aber und die weiten Ställe desselben, so wie die
Wohnungen und Gewese des Hrn. Doysen brannten
völlig nieder.
Bisher hatte es noch nicht an Wasser zum Löschen
gefehlt, jetzt aber trat die hohle Ebbe ein, und man
kann sich die Bedrängniß der Einwohner denken, als
sie die Flammen noch furchtbarer als früher wüthen,
aber keine Mittel sie zu löschen sahen. — Das Feuer
ergriff die Häuser an der Schiffbrücke; die großen
Gebäude des Schlachters Friedrich Hansen (Ecke der
Wasserreihe und Schiffbrücke) und Holzhändlers The
bens wurden ein Raub der Flammen. Man riß
wieder 2 Häuser nahe an der Wasserreihe nieder —
doch es half Nichts, eine ganze Reihe Häuser gerieth
in Flammen und brannte bis auf den Grund nieder.
Die Wohnungen der Kaufleute Michelsen und Han
sen, an der Brücke, wurden mit unendlicher Mühe
gerettet, aber alle Hintergebäude (dieselben lagen wie
die vorher erwähnten inmitten eines ziemlich großen
Quartiers hinter den Hauptgebäuden, und die Sprützen
konnten nur sehr schwer ihre Thätigkeit dahin aus
breiten) wurden Asche.— Gegen Morgen drehte sich
gottlob plötzlich der Wind ganz gegen Westen zu
und diesem Umstande hat Husum es zu danken, daß
es nicht noch viel bedeutender heimgesucht ward. Da
zu kam gegen 6 Uhr Morgens die langersehnte Fluth
und nun war wieder Wasser zur Genüge da.
Wie man uns schreibt, soll der ganze Westertheil
der Stadt einen furchtbaren Anblick gewährt haben.
In allen Wohnungen dieses Stadttheils wurde aus
gepackt, der Zingel, die große Straße, der nach Rö-
demis führende Damm und dieses sehr nahe liegende
Dorf selbst waren mit Möbeln und Gepäck überfüllt;
in dem furchtbaren Wirrwarr war Jeder nur auf
Rettung des Seinigen bedacht. — Die dienstfertige
Hülfe der Nachbarstädte soll von großem Nutzen ge
wesen sein und viel zur Löschung des Feuers beige
tragen haben. Die Sprützen von Friedrichstadt. Tön
ning. Bredstedt, Schleswigs und Treya waren ins
gesammt thätig. — Von Schleswig (wo, wie eben
falls in Flensburg, Allarm geschlagen wurde) kamen
gleich auf die erste Nachricht von der ausgebrochenen
Feuersbrunst 2 Compagnien Infanterie und 60 Dra
goner nach Husum.
— Ferner heißt es hierüber in einer Correspondenz
der „Alt. Ztg." am Schluffe:
„Sehr zu beklagen ist, daß die Gebäude noch
niedriger in der städtischen Brandkasse versichert sind,
wie die der Stadt Friedrichstadt. Es wird den Be
wohnern unmöglich sein, für die Dersicherungssumme
auch nur die Hälfte ihrer Wohnungen wieder her
zustellen. Große umfangreiche Gebäude stehen z.B.
nur zu 3 bis 4 tausend Mark versichert/
Aus Angeln, den 11. Juli. Man erfährt jetzt,
daß die vier Rechensmänner, welche im Verein mit
dem von der provisorischen Regierung angestellten
Amtmann Rumohr die Obligationen für die Zwangs
anleihe in den vier alten Harden des Amtes Flens
burg. zum Belaus von 91.000 Mk. Cour. ausgestellt
haben, von den Inhabern dieser Obligationen per
sönlich werden in Anspruch genommen werden. .
Hnsurn, den 12. Juli. Neulich lasen wir in
einem Hamburger Blatte, daß die Pariser Briese
Berlin nun in 35 Stunden zu erreichen vermöchten.
Wir zählten die Stunden, welche die hiesige Corre-
spondenz gebraucht, um Flensburg zu erreichen, und
fanden deren nicht weniger denn 20. Es liegen die
Briese aber wenigstens 11%, Packete 12^ Stunden
auf dem hiesigen Postcomptoir. Möchte dem corre-
spondirenden Publikum hierin eine Erleichterung ver
schafft werden, was um so mehr noth thäte, als uns
nur einmal wöchentlich eine directe Post zu Gebote
steht. —
Die Stadt Husum soll bei der Annullirung der
Zwangsanleihe circa 15,000 Mark Cour. einbüßen.
Da aber das Geld erst nach der Schlacht von Jdstedt,
und von unbeikommenden Personen nach Rendsburg
abgesandt worden ist,^ so sind Viele der Meinung,
daß die Stadtkasse diesen Verlust nicht zu tragen hat.
Das hiesige Commerzium hat der englischen Eisen
bahn-Comite eine den Kräften angemessene Geldsumme
zur Disposition gestellt. . , (Fl. Ztg.)
Flensburg. Durch Rescript ad mandatum
vom 2. Juli 1852 ist es genehmigt worden, .daß der
im Flecken Schwabstedt bisher am Freitage in der
letzten Woche des April Monats abgehaltene Pferde-
und Viehmarkt in Zukuft am 1. October, oder wenn
dieser,auf einen Sonnabend oder Sonntag fällt am
darauf folgenden Montage abgehalten werden solle.
Altona, den 14. Juli. Der kürzlich zum
charakterisierten Major beförderte Hauptmann im k.
dän. Ingenieur-Corps, I. T. v. Wenck, ist an des
vor Kurzem entlassenen Hrn. Lesser's Stelle zum
Oberlandwegeinspector für die Herzogthümer Holstein
und Lauenburg ernannt worden. (B. H.)
Reinbeê, den 13. Juli. Nachdem unser greise
Amtmann, Conferenzrath Scholz, seine Demission
nachgesucht und dem Vernehmen nach schon bewilligt
erhalten hat, beabsichtigen unsere Amtsvorsteher eine
Supplik an Seine Königl. Majestät einzureichen,
worin sie in motivirter Weise darlegen werden, daß
es ein großer Uebelstand sei, wenn die drei Aemter,
Reinbeck, Trittau und Tremsbüttel, welche zusammen
über 20,000 Einwohner zählten, bisher von einem
einzigen Amtmann, der noch dazu in Reinbeck, dem
äußersten Ende der drei Aemter, seinen Wohnsitz ge
habt, verwaltet worden seien, und daß es hier daher
fast allerseits gewünscht werde, daß ein jedes dieser
drei Aemter in Zukunft seinen eigenen Amtmann er
halte; weshalb sie denn auch um so mehr hofften,
daß ihrem Antrage um Trennung der drei Aemter
Allerhöchst gewillfahrt werde, als füglich drei Amt
männer, deren jeder noch immer eine Zeine Einnahme
von mehr als 4000 Ķ haben würde, sehr gut davon
leben könnten, und für die entfernteren Eingesessenen
der Aemter Trittau und Tremsbüttel zudem auch
äußerst beschwerlich sei, in ihren beim Amthause vor
habenden Geschäften jedesmal meilenweit zu reisen,
bevor sie cxpebirt werden könnten. — Unseres Er
achtens ist denn allerdings auch in hohem Grade
wünschenswertst, daß mehrere Oberbeamten für die
genannten drei Aemter creirt werden; wir halten es
aber für vollkommen zureichend und jedenfalls sür
angemessen, wenn statt der gewünschten drei Amt
manner, deren nur zwei, von denen der eine die
Administration und der andere die Justiz versähe,
ernannt würden. Wenn diese beiden Amtmänner
dann angewiesen würden, in der Mitte der drei
Aemter ihren Wohnsitz aufzuschlagen, so dürften die
billigen Wünsche unserer Eingesessenen gewiß eine
zureichendere Befriedigung dadurch finden, als durch
Ernennung dreier Amtmänner, welche die administra
tive und justizielle Gewalt in ihrer Person vereinigen.
— Es wäre überhaupt ein wahres Glück sür's Land,
wenn so allmählich die Justiz von der Administration
separirt würde. (Fl. Z.)
Rendsburg, den 16. Juli. Gestern Vormit
tags rückte das 6te Linicn-Jnf.-Bataillon dahier ein
und hat Quartiere bei den Bürgern im Neuwerk be
zogen.
Berlin, den 11. Juli. Durch k. Befehl ist
jetzt, schreibt vie „K. Z." den Soldaten das Rau
chen auf Straßen und öffentlichen Plätzen in der
ganzen Monarchie verboten worden.
—, den 12. Juli. Unter dem Vorsitz des Vice-
präsideuten Götze verhandelte heute das Ober-Tribu
nal den Proceß Hassenpflug. Der Angeklagte hatte
bekanntlich die Nichtigkeits-Beschwerde eingelegt, weil
ihm bei der Apellatiou der Beweis der Unschuld zum
Theil abgeschnitten worden war. Die Verhandlung
begann um 10V 4 Uhr, Ober-Staats-Anwalt Berg
mann erkennt das Gewicht der sür die Nichtigkeits
beschwerde geltend gemachten Gründe an. Nach mehr
stündiger Berathung publicirt um 4 Uhr der Präsi
dent das Urtheil, welckes auf Freisprechung des hes
sischen Ministers von dem Verbrechen der Fälschung
lautet.
— Die „Nat. Z." meldet: Wie verlautet, ist die
Aussicht vorhanden, daß die abgesetzten kieler Pro
fessoren an preußische Universitäten berufen werden.
Der König soll sich aufs Lebhafteste sür diese Män
ner interessiren. (?)
—, den 13.J3uli. Die „Zeit" meldet: Die
Strafanstalt zu Spandau ist bereits wieder dergestalt
mit Strafgefangenen überfüllt, daß gegenwärtig aber
mals eine Translocirung nach Brandenburg noth
wendig geworden ist. Auch das Zellengefängniß bei
Moabit ist mit nahe an 800 Gefangenen besetzt und
vorläufig keine nahe Aussicht auf eine Verminderung
vorhanden, da die Mehrzahl der Strafgefangenen
lang dauernde Strafen zu verbüßen hat.
Der „Elberf. Ztg." wird von hier geschrieben: In
den hiesigen militairischcn Kreisen hören wir, daß es
in der Absicht des Kriegsministeriums liege, Spandau
zum Centralpunkt aller Artillerie-Einrichtungen, Ge
schützgießereien, Gewehrfabriken u. s. w. zu machen.
Zu diesem Behufe beabsichtigt man, die Mauern
Spandau's weiter hinauszurücken und überhaupt die
Stadt noch stärker zu befestigen, da sie eben später
das Haupt-Artillerie-Depot des gesammten Staates
sein wird. Das hiesige Zeughaus würde dann auch
einer anderen Bestimmung übergeben werden, da alle
Waffen u. s. w. nach Spandau geschafft werden
würden.
Lübeck, den 13. Juli. Die schwedische Dampf-
Kriegs-Corvett Thor vom Major Amen befehligt,
ist gestern Nachttag 2% Uhr, mit dem König und
der Königin^ von Schweden, dem Prinzen Gustav
und Prinzessin Eugenie am Bord, in 50 Stunden
von Stockholm hier angekommen. (B.-H.)
Cöltt, den 6. Juli. Die Aeußerung des Kö
nigs: „Der Dom soll und muß fertig werden!" facht
hier natürlich die Hoffnungen für das Gelingen des
großen Werkes an. Im Jahre 1854 soll das hohe
Mittelschiff zwischen dem fertigen Chor und den Thür
men vollendet sein und der Dom dann schon in der
Ferne nicht mehr als Ruine, sondern als fertige
Riesenkirche erscheinen, der nur noch die Thürme
fehlen. Für die Erbauung der Thürme hat der
wackere Dombaumeister, Regierungsrath Zwirner,
seine Hoffnung merkwürdiger Weise auf die —
deutschen Studenten gestellt. — Die neugestif
teten atademijchen Dombauvereine tragen zwar auch
ihr'Scherflein willig bei. Aber um zwei 501 %
Fuß hohe Thürme zu errichten, dazu möchte die
daare Münze der Studenten nicht ausreichen.
Bremen, den 8. Juli. Vor einigen Tagen ist
die Entscheidung des Ober-Apellations-Gerichts zu
Lübeck in Untersuchuugssachen des ehemaligen Aelter-
manns Haase hier eingetroffen. Es bestätigt das
vom hiesigen Obergericht in erster Instanz gefällte,
auf 12 Jahr Zuchthausstrafe lautende Urtheil. Haase
der jetzt 69 Jahr alt ist, hat sich nun mit einer
Supplik um Begnadigung an den Senat gewendet.
—, den 11. Juli. Die heutige Nummer des
„Couriers a. d. W." enthält Folgendes: Mehrseitig
wurde behauptet, daß Pastor Dulon sein Wort ge
geben habe, Bremen nicht zu verlassen, ja andere
meinten sogar, er habe es eidlich zugesagt. Wer
Dulons Character kennt, wird ohne dessen Versiche
rung derartigen Unwahrheiten keinen Glauben schen
ken. Gern entsprechen wir übrigens dem Wunsche
Pastor Dulons, in Betreff dieser Frage folgende Er
klärung mitzutheilen: „Ich habe mich weder durch
Eid noch durch Ehrenwort verpflichtet, Bremen nicht
zu verlassen. Wer Eins von Beiden versichert, der
lügt. Ich habe lediglich das Versprechen gegeben,
bei Gefahr der 2000 Rthlr. Caution Bremen nicht
vor Beendigung der wider mich eingeleiteten Unter
suchung zu verlassen. Die Untersuchung ist beendet,
da die Acten zum Spruch dem Obergericht, einge
sandt werden sollten, und es sich lediglich um meine
Vertheidigung handelte. Ich war ohne Frage be
rechtigt, Bremen zu verlassen und hatte nur die
Pflicht, das Gericht von meinem Aufenthalt in Kennt
niß zu setzen. Dieser Pflicht habe ich genügt. Helgo
land im Juli. Dulon."
AZeimar, den 9. Juni. Vor dem eben hier
tagenden Geschwornengericht stand ein Müllerbursche,
angeklagt in einem Wirthshause dreimal sich Belei
digungen gegen den König von Preußen erlaubt zu
haben. Der Angeklagte, wegen gleichen Vergehens
schon früher bestraft, laugnete zwar, ward aber über
führt und der Gerichtshof verurtheilte ihn hieraus
auf das Verdict der Geschwornen zu einer viermonat
lichen Gefängnißstrafe. (Fr.J.)
Köln, den 9. Juli. Ein hiesiger Correspondent
der „Elberf. Ztg." will nach genauer Erkundigung
erfahren haben, daß die Mittheilung, ms habe die
Kaiserin von Rußland unserem Dome ein reiches
Geschenk zufließen lassen, gänzlich auf einem Irr
thum beruhe.
Freibnrg, den 6. Juli. Am 3ten starb hier
der berühmte Naturforscher und kaiserlich russische
Staatsrath Georg Heinrich Frhr. von Langsdorfs
in seinem 78sten Lebensjahre. Im Jahre 1804 machte
er mit Krusenstern die erste Reise um die Welt und
reiste 1806 über Kamtschatka und Sibirien heim.
Hamburg, den 14. Juli. Die Angelegenheit
der hier zu errichtenden Schiffbauschule schreitet er
freulich vorwärts. Die zu dem Zwecke erforderlichen
40,000 Ķ sind bereits auf dem Wege^ der Actien-
zeichnung zusammengebracht, und 40 Schüler ange
meldet. Die Schule soll am 1. October d. I. er
öffnet werden; 6 Schiffbauer und 5 Rheder werden
an der Spitze der Verwaltung stehen.
Der beabsichtigte Bau Per Chaussee zwischen
Hamburg und Harburg ist nun definitiv beschlossen.
Dieselbe wird über die Insel Wilhelmsburg geführt,
und der Uebergang über die beiden Elbarmc mittelst
Handkähnen bewirkt werden. Eine derartige Ver
bindung soll schon vor dem nächsten Winter, die
Vollendung des ganzen Unternehmens aber im Laufe
des nächsten Sommers hergestellt werden.
Der diesjährige Ertrag der Hamburg-Holsteini
schen Grönlandsfischerei ist sehr gering ausgefallen,
so daß man an einem ferneren Bestände der Unter
nehmung zweifelt. Das Steigen der Fettpreise an
unserer Börse ist wohl nur theilweise diesem Umstande
zuzuschreiben.
Schweiz.
Renenbnrg, den 7. Juli. Die schweizer
Blätter besprechen die beiden gestrigen Versammlun
gen zu Valendis : Die Wurzeln der Berge, auf deren
einem die Royalisten aus deren anderem die Repu
blikaner ihre Mannschaft musterten, lagen etwa lOO
Fuß auseinander. Mit Ausnahme einer unbedeutenden
Schlägerei gegen Ende des Tages lief Alles seht
ruhig ab, obgleich, wie es in der „N. Z. Z." heißt,
die Royalisten einige Mal gegen die Republikaner
hin „brüllten", diese gegen jene hin „pfiffen." Der
Royalisten waren 2400, der Republikaner 9500,
nämlich 4000 aus den Bergen, 3000 aus dem Be
zirk Neuenburg, einschließlich des Rüzthales, und
1900 aus dem Valdes-Travers. Die Republikaner
marschirten nach der „F. O. P. Z." alle in Sectw-
nen von 25 Mann aus und wären überhaupt ķ
militärisch gegliedert. „An der Spitze jeder Gemeinde-