Full text: Newspaper volume (1848)

der 
ver 
der 
Drc 
«es 
w I 
(oii 
Gl 
tat 
Bn 
tat 
gar 
ihn 
tun 
tru 
Ge 
fcş 
Ulli 
pfu 
da 
De 
fllfl 
bed 
ken 
îuir 
Iial 
Hei 
fell: 
Gr 
flut 
leid 
inä 
ter 
Ser 
I» 
vffe 
tro 
Im 
deri 
/rud 
Ree 
We 
Ein 
beit 
eine 
wen 
wir! 
Sch 
unti 
u n ft 
die 
Bor 
mar 
„D 
II!!! 
«du 
Uni, 
Erb 
daß 
das 
Re» 
(äffn 
es V 
wär! 
Zwar nur in einem Specialfalle gemacht worden, ist 
gleichfalls zu bedeutsam, um nicht mitgetheilt zu werden. 
Gestern Abend um 8 Uhr versammelte» sich einige hun. 
dert junge Leute: Studireiide, jüngere Literaten, Hand, 
lungsgehülfen, Handwerker und Arbeiter in einem 
Locale vor dem Brandenburger Thore, nahe dem Kroll, 
scheu Locale, wo inzwischen ein Fastnachts-Maskenball 
gehalten wurde. Die Säle waren gepfropft voll und 
draußen harrten noch Viele auf Einlaß. Ein Candidal 
der Naturwissenschaften führte de» Vorsitz. Man de. 
battirte über eine an de» König zu erlassende „Adresse" 
(nicht Bittschrift), welche die Wünsche der Un'terschrie. 
bencn, als welche nur junge Männer figuriren dürfen, 
da cs eine „Adresse" der Jugend sei, vortragen sollte, 
und setzte zuletzt folgende neun Puncte fest: Unbedingte 
Preßfreiheit, sofortige Verzeihung für alle, wegen po. 
litischer Vergehen Verurtheilten und auch nur Verfolgten, 
unbedingte Redefreiheit, freies VereinigungS. und Ver 
sammlungsrecht, Geschworne,igerichic nebst Unabhängig, 
keit der Richter, Verminderung des stehenden Heeres 
und Volksbewaffnung mit freier Wahl der Führer, all. 
gemeine deutsche Volksvertretung, schleunigste Einbe. 
rufung des Vereinigte» Landtages, gleiche Politisch- 
Rechte Aller ohne Rücksicht auf Rcligionsbckeiinlniß, 
Besitz und Geburt. (Die Anträge auf Abschaffung des 
stehenden Heeres, Garantie des Staates für Arbeit 
wurden verworfen.) Man wählte hierauf zehn Pet. 
fönen als Abgeordnete, welche die Adresse, wen» sie 
vollendet ist, dem Könige persönlich überreichen sollen, 
da man den gewöhnlichen Weg für nicht geeignet hielt. 
Nachts 2> Uhr schloß die Versammlung, und man 
verständigte sich, heute Mittag im Locale der Zeitungs. 
Halle kheilweise wieder zusammen zu kommen, um 
weiter Verabredung über Auslegung, Verbreitung der 
Schrift u. s. w. zu halten. Heule Mittag erschien am 
letztgedachicn Orte der Herr Polizeir Präsident und er. 
öffnete de» anwesenden Stimmführern, daß er dem König 
bereits Vortrag gehalten habe, der König die Adreffe 
zwar nicht persönlich, aber auf dem Wege, wie ihnl alle 
Eingaben zukommen, entgegennehmen wolle, und daß 
die Unterzeichner überzeugt sein könnten, daß sie bestimmt 
in deö Monarchen Hände gelange. Uebrigens soll der 
weitere» öffentlichen Vereinigung behufs der Entwerfung 
und Verbreitung des Adreßenlwurfs, desgleichen dem 
Unlerschrists.Sammeln rc, durchaus kein Hinderniß in 
den Weg gelegt werde», sobald nur die Schranken der 
Ordnung und Sitte aufrecht erhalten bleiben. Diese 
Mittheilung hat große Freude und Zufriedenheit erregt. 
— Die von der Stadtverordneten-Versamni. 
lung einzureichende Adresse, welche die bekannten For. 
derungen des Volks enthält, wurde „ach sehr lebhaften 
Debatten angenommen und einer Depuiution zur Ueber, 
reichung an den König übergeben. 
— Vom 12. März. So eben erfahre» wir aus 
zuverlässiger Quelle, daß sich der Magistrat in seiner 
heutigen Sitzung mit der von der Stadtverordneten. 
Versammlung entworfenen Adresse einstimmig einver. 
standen erklärt hat. 
— Aus Rußland sind hier Nachrichten eingegangen, 
welche von gewaltigen, im Innern vorgenommenen 
Kriegsrüstungen melden. 
Aus der Provinz Preußen, im März. Die 
unten folgende Proclamation ist in tausenden von Er. 
emvlare» über unsere ganze Provinz verbreitet. Ruf 
aus Ostpreußen! (Im März 1848.) „Für die 
Schicksale der Völker giebt es Wendepuncte, in denen 
auf dem Entschlüsse des Augenblicks die Verantwortlich» 
Feit für Jahrhunderte lastet. Ein solcher Tag der Eni. 
schcidung ist für Preußen herangekommen, Nicht unser 
Glück unser Dasein steht auf dem Spiele; unser 
Dasein als Volk, als Preußen, als Deutsche. Als 
vor einem halben Jahrhundert die Revolution zum 
ersten Male de» Westen durchzuckte, da traten die Herr, 
scher des Nordens den empörten Elementen entgegen, 
und von den Ardennen bis an den Niemen erzählen 
zahllose Schlachtfelder die Schmach des deutschen Namens. 
Ei» Spott der Völker — vernahmen wir z» Tilsit 
unser Schicksal aus deut Alunde des Siegers, ivährend 
der mit untern Verbündeten die Beute theilte. Unsere 
Siege haben die Schmach unserer Waffen gewendet. 
Aber noch drückt die Schuld jener Zeit unsern Grund, 
besitz, unser Gewerbe; noch haftet ungefühut am deut. 
scheu Namen die Schande des ungerechten, gezwungenen 
Kampfes wider die Freiheit. Kann und darf sich dies 
Elend erneuern? Wir hoffen — und Millionen mit 
uns — auf die Weisheit unseres Monarchen. Die 
Gefahren der Lage, die Bedürfnisse seines Volkes — 
er kan», er wird sie erkennen. Aber andere Stimmen 
als unsere werden zu ihm spreche»! Wir kennen sie, 
jene Macht, die so gern hineintrilt zwischen Deutsch 
lands Fürsten und Völker, vor deren eisigem Hauche 
das Leben erstarrt, deren Freundschaft Schivereres bringt, 
als selbst der Krieg. Schon tragen Deutsche von der 
Düna bis zur Newa ihr Joch, unsere Flüsse entströmen 
ihrem Gebiete. Rußland hat nicht vergessen, daß seine 
Adler einst auf Königsbergs Thürmen sich niedergelassen. 
Rußlands Freundschaft hat unsern Wohlstand ruinirt, 
hat uns vor dreißig Jahren um de» Lohn unseres 
Sieges gebracht. Soll sie damit enden, unser kaum 
erblühendes Volksleben zu zertreten, Deutschlands Frei, 
heitsstreben auss neue zum Spott zu mache», uns auf 
-immer zu streichen aus dem Rathe der gesitteten, der 
menschlichen edlen Nationen? Das sind keine Träume, 
keine Gespenster. Alles das wird schreckliche Wahrheit 
>» dem Augenblicke, wo der Rath des nordischen Herr 
schers in den Ohren unseres Königs die Stimme seines 
Volkes übertönt. So erheben wir sie denn laut, diese 
— 62 — 
Stimme, so lange es Zeit, ehe die Fluth der Ereig. 
nisse hereinbricht! Spreche» wir es aus mit männlichem 
Muthe, daß wir Krieg gegen Ehre, Interesse und Frei 
heit nicht wollen, daß wir unsere Feinde kennen, daß 
sie nicht ungerüstet uns treffen werden. Für König, 
und Vaterland sind wir die Alten. Aber wir werden 
als Männer streite» — nicht mehr als Knechte! Die 
Waffen sind in den Händen des Volkes — und dieses 
Volk wird sie nicht mit Barbaren im Bunde gegen sich 
selbst kehren." 
Königsberg, vom 5. März. Ein aus Rußland 
gestern hier eingetroffener Reisender hat erzählt, daß 
an unserer Gränze bedeutende russische Truppenmaffen 
zusammengezogen seien. Diese Nachricht hat, besonders 
in den an der Gränze gelegenen Gegenden, eine große 
Aufregung hervorgerufen, indem das Gerücht verbreitet 
ist, daß diese russischen Truppen bestimmt seien, durch 
Preußen nach dem westlichen Deutschland zu ziehen 
Sollte sich dieses Gerücht bestätigen, so würde sich die 
ganze Provinz wie ein Mann erheben und dem Ein. 
marschc der Russen den entschlossensten und entschieden, 
sten Widerstand entgegenstellen. Wir glauben jedoch 
nicht, daß die Russen unter den gegenwärtigen Zeit. 
Verhältnissen es wagen werden, unsere Gränze zu über, 
schreiten, indem dieses das Signal zu einem allgemeinen 
europ. Kriege sein würde, denn die Franzosen würden 
dadurch gezwungen werden, ihrerseits den Rhein zu 
überschreiten. 
Frankfurt, vom !). März. So eben vernimmt 
man, daß bereits gestern und heute der Bundestag unter 
Vorsitz des Grasen Dönhoff über Volkvertretung am 
Kunde berathen hat. Diese zuverlässige und hochwich., 
tige Nachricht wird auch durch das „Frkft. Journ." 
noch heute veröffentlicht werden. 
— Vom 10. März. Der Bundestag hat es aus 
gesprochen, daß die sebwarz - roth - goldenen 
Farben als B«ndesfnrben zu betrachten seien, 
der Doppek-Adler als Bnudeswappen. 
— Vom 11. März. Sicherem Vernehmen »ach 
hat die Bundesversammlung, davon ausgehend, 
daß eine Revision der Bundesverfassung nothwendig ist, 
sich mit der Berathung der zu diesem Zwecke den Bundes 
regierungen vorzulegenden Vorschläge beschäftigt. Es 
soll sich ihr jedoch bald die Ueberzeugung aufgedrungen 
haben, daß, damit diese Vorschläge mehr Aussicht hätten 
allgemeine Befriedigung zu gewähren, sie der Mikbe- 
rathung namentlich solcher Männer von außerhalb der 
Bundesversammlung bedürfen, welche das öffentliche 
Vertraue» auf ihre richtige Würdigung der gegenwärtigen 
Zeitverhaltnisse besitzen. — Die Bundesversammlung 
soll daher sämmtliche Bundesregierungen aufgefordert 
haben. Männer des öffentliche» Vertrauens unverzüglich 
zu diesem Zwecke hierher zu senden. 
Marburg, vom 7. März. Von hier aus ist ein 
vom Prof. Bayrboffer verfaßtes „Manifest Deutschlands 
an die französische Nation" an de» National geschickt 
worden. 
■Kastei, vom 12. März. Die Stimmung im ganzen 
Kurfürstknthum und namentlich das energische Auftreten 
der Hanauer, welche, da der Kurfürst sich weigerte, ihre 
Forderungen vollkommen z» erfüllen, bereits eine pro 
visorische Regierung niedergesetzt, die Stadt vom Mili. 
tair geläutert und befestigt hatten, und sich mit dem 
Großherzogthum Hesse» zu verbinde» drohten, haben 
den Kurfürsten veranlaßt, eine die Forderungen der 
Hanauer vollständig bewilligende Verordnung zu erlassen. 
Hamburg, vom 12. März. Unsere Stadt ist dem 
Beispiele Frankfurts, Bremens und Lübecks gefolgt; die 
Censur ist aufgehoben. Eine Adresse, worin die 
13 Hauptforderungen der Hamburger ausgesprochen 
sind, ist dem Senat übergeben und wird deren Erfüllung 
bald folgen. 
— Der Großherzog von Oldenburg, der Großher. 
zog von Sachsen.Weimar, der Fürst von Detmold, der 
Fürst von Hvhcnzollern -Sigmaringen rc. haben ' alle 
Forderungen des Volkes gewährt. 
Frankreich. Paris, von, 9. März. Die 
ueberreichung dev deutsche» Adresse an die provi 
sorische Regierung der französischen Republik 
fand gestern Nachmittag statt. Um 2 Uhr versainmel- 
ten sich die Deutschen, über sechstausend an der Zahl, 
auf dem Carouffelplatze, und von hier setzte sich um 
3 Uhr der unabsehbare Zug nach dem Stadihause in 
Bewegung. Voran flatterte die schwarz-roth-goldene 
Fahne, der die Sängervereine, ungefähr 5lll> Köpfe 
stark, folgten. Hieraus kamen die Bannerträger mit 
der dreifarbigen Fahne Frankreichs und der schwarz, 
roth-goldenen Fahne Deutschlands — beide Fahnen 
durch ein breites weißes Band verbunden, auf dem mit 
großen Buchstabe» geschrieben stand: „Fraternite!" 
(Brüderschaft.) Nun folgte die Committee, ihren Prä. 
sidente» Georg Herwegh an der Spitze und hierauf 
— vier und vier, die Deutschen alle mit der schwarz- 
roth-^goldenen Cocarde am Hute, der dreifarbigen 
französischen Cocarde auf der Brust. Eine ungeheure 
Volksmenge begleitete den Zug. Von allen Fenstern 
herab wehten Tücher, überall ertönte, den Zug be 
grüßend, tausendstimmig der Ruf: „Es lebe» unsere 
deutschen Bruder! ES lebe das freie Deutschland!" Die 
Sängerchöre wurden nach jedem Liede mit stürmischem 
Beifall begrüßt, und als sie endlich die Marseillaise an 
stimmten, erreichte der Jubel des Volks den höchsten Grad. 
Die Wache am Stadthause trat ins Gewehr und empsing 
den Zug mit den nftlitairischen Honneurs. Die Depu 
tation wurde von der provisorischen Regierung empfangen. 
G. Herwegh richtete eine kurze und würdige Ansprache 
an dieselbe. 
Dänemark und die Herzogtümer. 
Kopenhagen, vom 10. März. Die „Berl. Zeitung" 
bringt Folgendes, angeblich aus durchaus zuverlässiger 
Quelle, zur Kunde des Publikums: „Dag es uiimittelbar 
nach Empfang der Nachricht von der i» Frankreich vorge 
gangenen Slaatsumwälzung in Erwägung gezogen worden 
ist, was für Anstalten zu treffen seien, um das Land und 
die Stadt gegen einen plötzlichen Angriff zu sichern, und 
daß als Folge bievon die erforderlichen Befeble schon erkheilc 
worden sind, um unverzüglich die Citadelle, gegen die See- 
seite bin, zu moiitiren. die Langelinie zu bewaffnen und zu 
monliren, sofort die erforderlichen Vorarbeiten zu beginnen, 
um augenblicklich der Festung Rendsburg vollständige Ver- 
theidigungSbewaffnuiig gebe» zu können, und ebenfalls die 
Vorarbeiten binsichrltch einer provisorischen und möglichst 
schnell auSzuiübrenden Verstärkung und Befestigung von 
Kovenbagen und Rendsburg zu begnuicu; daß ferner Ai>- 
stalie» getroffen worden sind, die Kriegsrefervebataillons, 
im Fall ihrer Einberufung, mit subalternen Befehlshabern 
zu versehe,I, so wie man auch die Organisation der Klaffe 
der festen Mannschaft der Verstärkung möglichst schnell zu 
fördern sucht." 
Im Ilten ländlichen Wahldistricr Schleswigs ist der 
Koogbesitzer Tiedemann mir 148 Stimmen gegen 2 Sk. 
zum Ständeabgeotdnerrn, und der Ziegeleibesitzer Tams 
mit 103 St. gegen 47 St. zum Stellvertreter gewählt. 
Itzehoe, vom 11. März. Am heurigen Tage haben 
lneleldst die Wahlen der erfahrenen Männer feiiens der 
Stände - Abgeordneten der größeren Gutsbesitzer und der 
kleineren Landbesitzer Holsteins stattgefunden. Erwähl: 
wurden 1) für die größeren Gutsbesitzer der Klosterprobst 
Graf Reventlvu-Preetz, der LandsaffeSchwerdiieger-Wensien 
und a!S Suppleant der Kmrhr. v. Recrgaard-Oevelgönne, 
2) für die kleineren Landbesitzer Hufner Rvbwer sen. von 
Holtvrf, LandeSgevollmächtigrer Wiic von Deichhaiifen 
(Dithmarschen) und als Eupvleanr Vollmacht Manshardc 
von Trirtau. Die bei Vornahme der Wahl abgegebenen 
Proteste und Vorbehalte wurden ohne Weiteres zu Pro 
tocol! genommen, Robwer hielt eine sehr entschiedene An 
sprache an leine Wähler. Das Amt Rendsburg überreichte 
beute Morgen den beiden Ständecurien eine sehr energische 
Adresse. Beseler und Tiedemann waren hier aiiweseud. 
ocr der Wahl dek größere,, Gutsbesitzer wurde eine Er 
klärung eingereicht, welche lauter, wie folgt: Bevor wir 
zur Wahl schreiten, halten wir uns verpflichte", zur Ver 
meidung jeder Mißdeutung hiedurch zu erklären: daß wir 
hier nicht als Stände-Abgcvrdnete des HerzoglhumS Hol 
stein, sondern lediglich a!S Privakperivnen, i„ Foig/'du 
uns gewordenen speciellen allerhöchsten Aufgabe erscheinen, 
daß wir deshalb dem Lande weder Reckte vergeben können 
nock wollen, und dabei die feste Ueberzeugung hegen, daß 
die von uns Gewählten bei der dcmnäckstigcn gemeinschaft 
lichen Berathung, der Rechte und der Interessen der Sei- 
zogthünier eingedenk, die Erlassung einer für das Königreich 
u„« dre Herzogtbumer Schleswig und Holstein gemein- 
fchaftliü'en Reichs ■Verfassung entschieden ab'rarden dag-ge,i 
erne den beiden Herzoglhümern Schleswig und Holstein 
gemeinschaitltche Verfassung nach Kräften fördern' Wir 
eruichen Ew. Hock.- und Wohlgebore», diese unsere' Eiilä- 
riing dem Wahlvroiocolle einverleiben zu wollen." (Folgen 
die ItnUrschriften.) Die Abgeordneten der kleineren'»»»!,, 
bescher hgitcn vorher die obige Erklärung, oder ein?ganz 
ähnliche, gleichfalls angenommen und unterschrieben, und 
sie wurde auch ihrerseits dem Kammerherrn von Kardorff 
übergeben. Es ist wenigstens im Wesentlichen die Erklä- 
lung. über die man stck in der bekannten Versanimliing in 
Kiel am 17. Febr. velständigr hatte, ohne jedoch die Wäh 
lenden an Den_ Wortlaut binden zu wollen. Die Wahl 
geschah durch Stimmzettel und zwar so, daß jeder erfahrene 
Mann ernzeln und demnächst der Stellvertreter genannt 
wurde. 
— Den 13. März. In den heute stattgehabte» Wahle» 
sind als erfahrene Männer gewählt: von dem Generals,,- 
rcrinlendenten und den Kirchenprvbsten : Probst Balcmann 
in Oldenburg; von den Abgeordneten der Stadt?: o . 
Advvcar Clauffcn in Kiel »nt Tb. OlShauien daselbst,' 
«IS Stellverieter Advocar Bargum in Kiel. Auch von diese» 
»st der obenerwähnte Protest von den, königl Commissatr 
ohne Widerrede enigegengeiivmmen und den, Protocol, 
angefügt. 
Altona, vom 12. März. Der gestrige Abend, dem 
mit allgemeiner Spgniiung, von vielen selbst mit ängstlicher 
Befvrgniß entgegen gesehen wurde, ist ohne die geringste 
Ruhestörung vvrüdergcgangen. Man hatte vernvinmen, 
daß am Mittwoch Abend im Bürgerverein nach einer sehr 
warmen und belebten Discussion die Einreichung einer Vor 
lage an den König beschlossen worben war, wel»e die ge 
reckten Forderungen dee schleswigholüeinischen Volkes 
enthalten sollte, ohne deren sofortige Erledigung baS ge 
störte Vertrauen zwischen Volk und Regierung nickt wieder 
hergestellt werden und drohender Umwälzung von Innen 
oder Außen »lebt vvraebeugt werden konnte. Eine aus 10 
Männern bestehende Committee war zur Näherei, Forniu- 
lirung der Forderungen durch Acclamation erwählt und die 
Ausschreibung einer Versammlung sämmtlicher Bürger und 
Einwohner der Stadt aus Sonnabend Abend beschlossen 
worden. Der Versammlung wurde von Setten der Be 
hörden — beides aus ehrendem Vertrauen und aus weiser 
Vorsicht — kein Hinderniß in den Weg gelegt, und sie fand 
ln einer Wette stall, die von neuem den Beweis gab, wenn 
es anders nock des Beweises bedarf, daß man mir Unrecht 
unserem Volke die Besähtgung abgesprochen hgc, sich aļļ 
öffentlichen Angelegenheiten in größeren Versammlungen 
zu beibeiligeu. Kaum vermochten die weiten Räume der 
Brandcuburg'schen Reitbahn die Menge der Zuströmenden, 
Männer aus allen Ständen und Klaffen der Gesellicdaio 
zu fassen und der Ernst dcS Augenblicke war auf jedem 
Gesichte zu lesen. Als der Präsident der Versammlung. 
Hr. Zeile, die Tribüne bestieg und den Out abnahm, dg 
entblößte sick jedes Haupt. In wenigen einleitenden Worten 
mackie derselbe aus den Ernst der Zeit und des gegen 
wärtigen Sckrittes aufmerksam, dankend zugleich des ehren- 
'verthen Benehmens der Behörde» gedenkend, und die An 
wesenden btrrend, ihre Anerkennung desselben dadurch a» ‘ 
ten ».«(j zu legen, daß sie jede Ruhestörung nicht nur selbst 
vermieden, sondern nach Kräften zur Ausreckthalrung der 
etwa durch Frevler zu störenden Ruhe mitwirkten. Stur- 
iiitscher Applaus folgte der dann verlesenen Vorlage, der 
sich jedesmal wiederholte, wenn der später Gekommenen 
wegen die Verlesung wtederholc werden mußte. Die Un- 
rerzeichitttng geschah in der größte» Ruhe und mit der 
fliößlen Ordnung und schon um 9 Uhr konnte die Versamm 
lung, nachdem beinahe 1400 llnterfchriste» erfolgt waren. 
»achi 
die I 
zu b 
Hol 
Tb» 
versa 
1) 2 
Eens 
darf 
derer 
Miß! 
Wir 
geirc 
Ceiis 
und 
küii kr 
tinrei 
gesctz 
lau bi 
große 
vor k 
Orrs. 
100 ! 
gedru 
hörd, 
Landi 
Verst 
oder 
stehe, 
ganze 
sä »in 
in ib 
de», 
spruä 
Verb 
vvrge 
Besch 
steint! 
oder 
treffe 
tug un 
Wen, 
Anspi 
giern, 
strain 
dieser 
des st 
gebra, 
bat ti 
mit L
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.