Full text: Newspaper volume (1848)

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Hi»« fiese» «lade erschein, lebe« 
Sonnabend eine Nummer, Paffende 
Beiträge werden unter der Bezetid- 
nung: „An die Nedaetion de» 
Wochenblattes in Rendsburg", ent 
gegengenommen, wenn solche nicht 
direete abgeliefert werden können.— 
Intelligenz . Anzeigen werden bi» 
Donnerstag« spätesten« Mittag« ir 
llbr erbeten. 
9î e n dsburger 
privilegirtes 
Der Preis dieseeNiatte» ist snr Z,- 
tereffenten, denen e« hier an. Orte 
zugebracht wird, dierteljäprlich lg sl, 
und wenn eo von der Expedition ab 
geholt wird, 17 stl. Für Auswärtige. 
welcheBestellungen bei den Postan,. 
tern machen tonnen, ist der Arei» 
«ierteljährlich 1 Marl 1 ßl. — r!ün- 
dignngen werdenll Tage vorAblauf 
»ine« Quartal« erbeten 
Sonnabciid, den 8. Januar. 
- n . t Jd,r ~ 7 ' VlCm<ie sat Zündung unseres Blattes, liegt l,inter uns; es brachte uns nur ,venia Erfreu lick es- „t^a S 
jähr der Tageöpresse günstiger werden. Wenn Umstände, welche außer,,alb unserer Macht lieaen es oftmals unmöal.ck » ■ bc^imicnbc 
Mitarbeiter zu benutzen, wenn es uns oftmals an Stoff gebrach, unsere Spalten angemessen zu sülleu: so fühlen wir'uns „."7 Pistungen unserer 
Nachsicht zu danken, mit welcker unsere Leser im Allgemeinen das von uns Gelieferte ansnabmen und werden uns bett t - - L ' ( ™ t)V ^^^pffichtet, für die 
»cd., den «erech.eii bi»igc„ àspr.ichcn unserer scr!ur lu ZZZ *Z n TT*»" "'î^Ķķe" 
nrliftl liefern, «rich, fur da« größer, Pudlikiim einen fdinfjira, feci«sen »der ite.tioi t a[.ofoncmiscsicn »erlli trabe,I' „nle're « “ f" 9 ,'"“ ' 
Zunaļ,me begriffen, wird hoffentlich sich über alle Landestheile verbreiten und vorzugsweise die praktische Seite des Lebens auffassen und 7 f 7 “' 
sPmmUnslscn Jttter ^ r ” bi"w.rken. Auch eine zweckmäßige Auswahl unterhaltenden Stoffes wird unserm Blatte beigegeben werden f Sortnu " 3 bn 
Verantwortlicher Herausgeber 
2123 t II0 £ 11, Redacteur: 
C. Vauvit,. 
- — o— 
Dcutscbkaud. Berlin, vom 27. December. 
Bor Knrzenp ging die (auch von „ns mitgetheilte) Stach, 
richt durch die Zeitungen, daß der Redacteur der 
„Weser,Zeitung" hier gewesen sei und die Wiederzu 
lassung diescê Blattes in Preußen ausgewirkt habe. 
Die Details, welche mit der Reise dcS Herrn l)r' 
ArenS und mit den Schritten, die er allerdings zur 
Erreichung des eben erwähnten Zweckes gethan bat, 
in Verbindung gebracht wurden, ließen darauf schließen^ 
daß die Nachricht wahr sei. Man wurde bestärkt in 
dieser Annahme, da von Bremen aus, wo man über 
den Stand der Sache doch am besten unterrichtet fein 
konnte, keine gegentheiligen Nachrichten eingingen. 
Nichtsdestoweniger ist eS, wie wir glauben auS guter 
Quelle versichern zu dürfe», wahr, daß die „Weser. 
Zeitung" die Debitserlaubniß für Preußen nicht wieder 
erhalten hat. Die Redaction scheint dem Gouverne. 
ment nicht diejenige» Garantier,i geboten z„ haben, 
oder habe» bieten zu können, welche dieses, nach deiiu 
waS vorgefallen, d. h. nach der Art, wie die „Weser.' 
Zeitung" sich über preußische Verhältnisse und Zustände 
ausgesprochen hatte, allerdings streng verlangen konnte. 
Der „Bremer Zeitung" ist es nicht besser gegangen: 
die als Redactore» vorgeschlagenen i)I)r. Mundk, Mügge 
und Wohlbrück sind in der Thar auch nicht solche Per. 
sonen, von denen das Gouvernement eine gemäßigte 
Beurtheilung der Verhältnisse und der Politik des 
preußischen Staates erwarten könnte. (Wir wollen 
dem vr. Lorenzen wünschen, daß ihm der Beifall 
der preußischen Regierung zu Theil werden möge) 
Cöln, vom 24. Decbr. Ein großes Unglück hätte 
leicht diesen Morgen früh die bevorstehenden Festtage 
in Trauertage verwandeln können. Das kleine, alte 
Dampfboor, welches von der Trankgasse abfährt', um 
die Passanten nach dem rechte» User in den Bahnhof 
zu bringen, erhielt plötzlich, als es nahe an der Deutzer 
Landbrückc war. eine» mächtigen Stoß, worauf das 
Schiff augenblicklich leck wurde und binnen ivenigen 
Minuten bereits vier Fuß Wasser faßte. Es war 'bei 
dem niedern Wasserst«,,de und bei dem Andränge des 
EifkS auf einen großen Stein gerathen, von dem man 
früher keine Kunde hatte. An 200 Personen waren 
auf dem Book und man kann leicht ermeffen, welch 
ein Schrecken Alle ergriff, als das Schiffchen immer 
tiefer und tiefer sank und das Ufer nicht erreicht werden 
konnte. Der Schiffscapitain sprach indeffcn Muth ein, 
daß die Gefahr so groß nicht sei und bat zugleich 
I"" ruhiges Verhalten. Es eilten dann auf den Hülle, 
ruf schnell Rettungsböte herbei, so daß auch nicht Einer 
verunglückt ist. Man ist de» ganzen Tag unausgesetzt 
mit Pumpen beschäftigt, um das Boot wieder flott zu 
machen, und wohl an fünfzig Arbeiter lege» Hand ans 
Werk. Eni anderes, größeres Dampfschiff der Cölni. 
schen Gesellschaft besorgt setzt von der gewöhnlichen 
Stelle aus die Ueberfahrt. 
So eben erfahren wir, daß die einzelnen Car- 
Nkvals-Gesellschaften hier sich wirklich zn einer großen 
Gesellschaft vereinig, haben. m,b daß die Zusammen, 
fünfte, die mit dem I. Januar beginnen, abwechselnd 
in den verschiedenen Sälen, die Raum genug dazu dar. 
biete», staktsinden werden. Es ist wohl Nichts gewisser, 
als daß das große erheiternde Volksfest, welches die 
Uiväter stifteten, nie zu Grunde gehen wird. 
Lübeck, vom 28. Decbr. Nicht der schon sehr be. 
jährte Syndicus Curtius, wie mehre Zeitungen meldeten. 
sondern der Sohn desselben, der Senator CurtiuS, ist 
llkUte nach Frankfurt abgereist, um während dcS Jahres 
18-18 die freien Städte am Bundestage zu vertreten, 
i-rüher pflegte der diesseitige Bundestagsgesandte erst 
eiiva im März nach Frankfurt abzugehen; man bringt 
rue diesmalige, ungewöhnlich frühe Abreise mit den 
schweizer Angelegenheiten in Verbindung und es wird 
versichert, daß der Gesandte der fr'cien Städte angewiesen 
ist, seine Stimme gegen jede Einmischung in die innern 
Angelegenheiten der Schweiz abzugeben.' 
Die Protokolle der letzten Gernianistenversanim. 
lung befinde» sich bereits unter cer Presse; sie werken 
wegen der ausführlichen Berichte, die ihnen einverleibt 
werden, weit umfangreicher sei» als die der vorjährigen. 
Frankreich. Paris, vom 27. Decbr. Der 
König der Franzose» hat, umgebe» von seinen Söhnen 
den Prinzen von Nemours, Joiuville und Monpcnsier' 
so eben die Session der gesetzgebenden Kammern von 
1848 mit einer Rede eröffnet, aus der wir Folgendes 
mittheilen: „Meine Herren PairS und Deputirie! Ich 
fühle mich glücklich, daß ich, wieder in Ihrer Mitte 
mich befindend, keines jener Uebel mehr zu beklagen 
habe, welche die Lebensmittel.Thenrung auf unserem 
Vaterlande lasten ließ. Frankreich hat sie mit einem 
Muthe ertragen, de» ich nicht ohne tiefe Rührung habe 
loahrnehmen können. Siic sind unter solchen Umständen 
die öffentliche Ordnung und die Freiheit des Verkehrs 
so allgemein aufrecht erhalten worden. Der uner 
schöpfliche Eifer der Privat. Mildthätigkeit hat unsere 
gemeinsamen Anstrengungen unterstützt. Unser Handel 
ist. Dank seiner umsichtigen Thätigkeit, nur schwach 
durch die Krisis berührt worden, welche sich in andern 
Staaten fühlbar gemacht hat. Wir nahen dem Ende 
dieser Prüfungen. Der Himmel hat die Arbeiten der 
Bevölkerungen gesegnet und reiche Ernten bringen überall 
Wohlfahrt und Sicherheit zurück. Mil Ihnen wünsche 
ich mir Glück dazu. 
Gesetzentwürfe über den öffentlichen Unterricht, über 
die Gkfängnißverwalkung, über unsere Douanen-Tarife 
sind bereits Ihren Berathungen unlerstelli. Andere 
Entwürfe werden ihnen über mehre wichtigen Gegen, 
stände vorgelegt iverden, insbesondere über die Gemeinde, 
guter, Hvpoihekcnverwalliing, Leihhäuser und über die 
Verwendung der Sparkassen zu neuen Verbesserungen 
in der Lage der arbeitenden Klaffen. Es ist mein be. 
ständiger Wunsch, daß meine Regierung unter Ihrer 
Mitwirkung dahin arbeite, zu gleicher Zeit die Silk, 
lichkeit und die Wohlfahrt der Bevölkerungen zu ent 
wickeln. 
Meine Beziehungen zu allen fremde» Mächten flößen 
mir das Vertrauen ein, daß der Friede der Welt ge 
sichert ist. Ich hoffe, daß die Fortschritte der allge. 
meinen Civilisation überall gemeinschaftlich zwischen den 
Regierungen und den Völkern zu Stande kommen 
werden, ohne die innere Ordnung und die Beziehungen 
der Staaken zu verändern. 
Der Bürgerkrieg hat daS Glück der Schweiz gestört. 
Meine Regierung hatte sich mit den Regierungen von 
England, Oesterreich, Preußen und Rußland verstän 
digt, um diesem befreundeten Nachbarvolke eine wohl 
tu oll ende Vermittlung anzubieten. Die Schweiz wird, 
wie ich hoffe, anerkennen, daß die Achtung vor den 
Rechten Aller und die Aufrechthaltung der Grundlagen 
des helvetische» Bundes allein ihr die dauernden Be 
dingungen des Glücks und der Sicherheit verbürgen 
können, welche Europa ihr durch die Verträge hat ge- 
tuährleisten wollen. 
Der erlauchte Chef, der so lange und ruhmreich 
in Algelien den Oberbefehl sührlc, hat gewünscht von 
seinen Arbeiten auszuruhen. Ich habe meinem vielge 
liebten Sohne, dem Herzoge von Anmale, die große 
und schwierige Aufgabe anvertraut, diese französische 
Besitzung zu verwalten. Ich, hege den freudige» Ge. 
dankeit, daß unter Leitung meiner Regierung und mit 
Hülse des ausdauernden Muthes des hochherzigen Heeres, 
das ihn umgiebt, seine Wachsamkeit und seine ^Erge 
benheit die Ruhe, die gute Verwaltung und die Wohl, 
fahrt unserer Niederlassung sichern werden. 
Meine Herren! Je mehr ich i»> Alter vorrücke, um 
so mehr weihe ich mit Ergebenheit dem Dienste Frank 
reichs , der Wahrnehmung seiner Interessen, seiner 
Wurde, seines Glückes, Alles, was mir Gott noch 
an Thätigkeit und Kraft gegeben hat und mir erhält. 
Inmitten der Aufregung, welche feindliche oder blinde 
Leidenschaften nähren, belebt und erhält mich cs„e 
Ueberzeugung: daß wir nämlich in der constitutionellen 
Monarchie, in der Eintracht der großen Staatsgewalten 
die gesicherten Mittel besitze», alle diese Hindernisse'zu 
übersteigen und alle» Interessen unseres theuren Vater, 
landcs, sittlichen und materiellen. zu genügen. Halten 
wir, der Charte gemäß, die sociale Ordnung und alle 
ihre Bedingungen mit Festigkeit aufrecht. Sichern wtr 
getreulich, der Charte gemäß, die öffentlichen Freiheiten 
und alle ihre Enkwicklunge». Wir werden den unS 
folgenden Geschlechter» das uns anvertraute Pfand un- 
veriehrl überlasten, und sie werden uns segnen, daS 
Gebäude begründet und vertheidigt zu haben, unter 
degen Schlitze sie glücklich und frei leben werden." 
— Vom 31. Decbr. Diese Nacht um 3; Uhr ist 
Älļad. Ade la ide, die Schwester des Königs, nach einer 
kurzen Krankheit gestorben, nachdem sie vorher noch 
die Tröstungen der Religion in Gegenwart des Königs 
und der königl. Familie empfangen hatte. Das ver 
traute Verhältniß des Königs zu dieser seiner Schwester 
und ihr Gewicht im Familienrath sind bekannt. 
— Vom 1. Januar. Abd-el-Kaoer hat sich 
dem Herzoge von Aumale im Lager von Nemours 
(Dschemma Ghazuat) ergeben und ist in diesem Augen 
blicke zu Toulon, von wo er, wie es heißt, nach 
Egypten gebracht werten >vird. Die näheren Details 
dieses wichtigen, Frankreich den ruhigen Besitz Algeriens 
ktidlich sichernden Ereignisses, fehlen noch. 
bngland. London, vom 2.',. Decbr. Ein 
verwickelter RechlsfaU nimmt gegenwärtig die öffentliche 
Theilnahme um so mehr in Anspruch, als die Klage 
gegen^ die Krone gerichtet ist. An diese fällt daS 
Vermögen aller Personen, welche sterben, ohne Ver. 
wandte zu hinterlassen oder Erben zu bezeichnen. Sa. 
muel Trvukbeck, ein Schiffsjunge, strandete in Indien, 
ward von den Eingebornen zum Gefangenen gemacht 
erlangte indeß seine Freiheit wieder und ließ sich in 
Madras als Kaufmann nieder. Er starb 1786 als 
nn reicher Mann und vermachte fein Vermögen der 
Schule in Wapping, wo er erzogen war. Dieser sein 
letzter Wille irard nichtig erklärt, weil er gegen das 
Gesetz über die todte Hand verstieß. Die gesetzlichen 
Erben wurden aufgefordert, sich zu melden, und da 
Niemand seine Verwandtschaft mit dem Verstorbenen 
hinlänglich darthun konnte, so ward die Erbschaft end. 
lich 1816 der Krone zugesprochen. Das Geld ward, 
wie man sagt, auf die Aufschmücktkng jenes seltsamen 
Pavillons verwandt, welchen Georg IV. — ein Mann, 
dessen Gctchmack nicht über seinen Anzug hinausreichte 
— in Brighton erbauen ließ. Nun melden sick zwei 
arme, alte Frauen und nehmen als Verwandle Samuel
	        
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