B-» kies#» Blatte »rscheiņt jede»
Gonnavend eine Nummer. Paffende
Beiträge werden unter der Bezeild-
nung: „An die Redaction des
Wochenblattes in Rendsburg", ent
gegengenommen. wenn solche nicht
dircete abgeliefert werden können.—
Intelligenz - Anzeigen werden bis
Donnerstags spätestens Mittags 12
Uhr erbeten.
Ver Preis dieses Blatte- ist für In
teressenten , denen eö bier am Orte
zugebracht wird, vierteljährlich 19 lk-
nnd wenn es von der Expedition ab-
geholt wird, 17 lß. Für Auswärtige
welche Bestellungen bei den Postäm
tern machen können. ist der Preis
vierteljährlich 1 Mark 4 ßl. — Kün
digungen werden 14 Tage vor Ablauf
eines Quartals erbeten.
Königlich
privilegirteS
Sonnabend den 2. Januar.
Es beginnt mit dieser Nummer der -tOste Jahrgang unseres Blattes. Wir haben es uns in den letzteren Jahren besonders angelegen sein lassen
eine würdige Stellung in der Wochenblatts-Literatur unseres geliebten Vaterlandes einzunehmen nnd wenn unsere Leistungen hinter unseren und den Wünschen
des Publikums zurückgeblieben sind, so dürfen wir uns das Zeugniß geben, daß äußere Hemmnisse, deren Beseitigung nicht in unserer Macht stand die größte
Schuld davon tragen. Die Censur trat in dem letzten verhäng,lißvollen Jahre uns immer schärfer nnd schärfer entgegen und eine unserer Tendenz zusa
gende Besprechung unserer politischen Verhältnisse wurde immer mehr nnd mehr beschränkt, ja fast unmöglich gemacht. — Leider haben wir auch den Tod
eines unserer thätigsten Mitarbeiter, des Literaten I)r. Hansen in Eckcrnförde, zu beklagen. Im besten Mannesalter raffte ihn der unerbittliche Tod dahin
ibn unter den rüstigsten Kämpfern für Recht und Wahrheit einen der besten. Mit uns trauert seder Vaterlandsfreund um diesen herben Verlust. Ehre
dem Andenken des Hingeschiedenen .' — Die Mittheilungen ans der lausenden Tagesgeschichte haben wir, wie früher, in Ermangelung directcr Correspondenzen
welche die Oeconomie unseres Blattes nicht gestattet, ans den liberaleren deutschen Tagesblättern geschöpft; allein auch diese Quelle ist uns in neuerer
Zelt durch ein bekanntes Ereigniß verkümmert worden. Unter trüben Anspielen beginnen wir diesen Jahrgang unseres Blattes, eines der ältesten im Lande
doch, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft verläßt uns nicht und wir schließen mit den Worten eines verehrten Mitarbeiters, Ilr. Heiberq „Laßt uns
dennoch, so viel wie wir vermögen und die Umstände es erlauben, unseren Theils beitragen, daß auch über unser Vaterland Schleswig-Holstein die warme
Fruhlingssonnc der Freweit leuchten, daß die gestreute» Saaten im neuen Jahre zur schönen segensreichen Frucht sich entfalten, daß das'Wort ein wirklich
fret cö werde." — jlnsprvtt s„v» -tn • .... - * r ^ ^ '
bitten bestens empfehle,/" Mitarbeitern sagen wir den aufrichtigsten Dank, indem wir uns zugleich unseren Lesern, um deren nachsichtige Beurtheilung wir
T-agesgeşch echte.
—0—
Deutschland. Aus '-Berlin wird unterm 20.
t M. Folgendes berichtet: Das Schicksal des bisherigen
Königreichs Polen ist nun definitiv besiegelt, »nd wenn
hier eingetroffene Mittheilungen aus Warschau Recht
behalten, so hört mit Anfang des neuen Jahres auch
der Name Polen völlig auf. Das Land würde künf.
tighi» amtlich Neurußland genannt »nd in die beiden
Gouvernements Warschau und Lublin getheilr werde».
Der Unterricht im Polnischen wird „och mehr beschränkt
als schon seither geschehen ist; alle Lehrgegenstände sollen
in russischer Sprache vorgetragen werden. Die Gym
nasien, obwohl die russische Polizei sie auf's Strengste
beaufsichtigt, gelte» doch immer noch für Pflanzschiileii
der Demagogie und werde» deshalb noch einmal um
geändert; in Kalisch, Kielee und Loinza will man sie
in Handels- und Realschulen umwandeln. Endlich
sagt man, daß Fürst Paskicwitsch seinen bisherigen
Posten verlasse und durch den Fürsten Gorļschakoff
ersetzt werde. Die Angabe, daß die russischen Waaren
beim Eingänge in die Gonveriiements Warschau und
Lublin steuerfrei sei» sollen, während die Produkte des
bisherigen Königreiches auch künftig bei der Einfuhr
ins übrige Rußland Steuern zu entrichten hätten,
wird zwar bestimmt wiederholt, erscheint aber doch kaum
glaublich.
— Ferner wird von dort aus unter», 22. s. M.
geschrieben: Schon seil Monaten proelamirt nia» die
Aufkündigung des preußisch-englischen SchiffsahrlSver-
lrages vom 8. März 1841 als eine Thatsache. Ja inan
ükkilkt sogar in den Zeitungen darüber, welcher der
^kulschen Regierungen das Verdienst gebühre, die Kün-
il 8 un 9. veranlaßt zu haben. Man mag sich hierbei
von. einen, lebhaften Wunsche zur Voreiligkeit haben
«erfuhren taffen, denn wir glaube» mir Bestimmtheit
vergehen, zu könne,:, daß diese Kündigung bis jetzt nicht
erfolgt sei, Klauben aber auch hinzufügen zu dürfen,
daß zwilchen de,, verschiedenen Zollvereinsregieruiigen
bereits die bestnunue Vereinbarung getroffen ist-, den
Vertrag in seiner gegenwärtigen Fassung nicht zu er
neuern. Die Kündigung ff,bst braucht bekanntlich erst
bis zum I. Sullas- 3. zu erfolgen, da der Vertrag
selbst erst am 1. oaiiuer abläuft und eine halbjährige
Kündigungsfrist festgesetzl ist. Handelt es sich dann
zweitens darum, wem das Verdienst dieses Entschluffeö
gebühre, so glauben wir auch dies unserer Regierung
vindieiren zu müssen. Ganz abgesehen davon, daß die
Anregung dazu schon deshalb von Preußen ausgegangen
sein dürfte, weil ihm die Vertretung der Zollvereins-
Jnteresseik nach Außen allein obliegt so ffu doch auch
unsere Regierung wirklich bereits vor geraumer Zeit.
aus ganz freiem Antriebe, alle Einleitungen getroffen
haben, »>» den besagten Vertrag mit dem Ablaufe ffi„er
Gültigkeitsperiode zu kündigen und alsdann, nach H,„,
wegräuiiiung dieses Hindernisses, unserer vaterländische,,
Schifffahrt eine kräftigere und nationalere Organisation
«„gedeihe,, zu lassen. Die so viel besprochenen, theils
bereits wieder aufgenommenen, theils «och «ufzuueh-
mendeii Verhandlungen mit Mecklenburg, den Hanse
städten und Hannover, über die wir »ns einige genauere
Mittheilung vorbehalten, dürften hiermit auf das Engste
in Verbindung stehen.
Das Mannheimer Journal theilt Folgendes mit:
Oeffentliche Blätter haben kürzlich das Gerücht mit
getheilt, daß von Seite des russischen Cabinets dem
dänischen Hofe der Rath gegeben ivorden sei, sich mit
der Eingabe nieder. Letztere ist nun fertig und in der
gemeinschaftlichen Sitzung des Stadlraths und Bürgcr-
AusjchiiffeS am 12 Dee. auch genehmigt worden. Sie
ist an den ständischen Ausschuß gerichtet. Zugleich ist
der Druck der Eingabe durch den „Schwab Mereur"
und den „Beobachter" von dem Stadtrath beschlossen
worden. "
de» deutschen Großmächte» über die schleSwlgholsteinlsche
Angelegenheit so bald als möglich zu verständigen.
Diese Nachricht, welche ihie Entstehung allem Aiijcheiit
nach dem bei der Einverleibung Krakau's von Selten
der drei nordischen Mächte bethätigten Einfluß zu ver
danken hat, ivird in Briefen aus Kopenhagen für ganz.
lich unbegründet erklärt und hinzugefügt, daß Kaiser
NicolauS das von der dänischen Regierung gegen die
deutschen Herzogihümer eingeschlagene Verfahre» nach
wie vor vollkommen billige, und daß der dänische Hos
erst neuerlich sehr vollständige Beweise dieser Zusiim.
muiig erhalten habe. Die Voraussetzung, daß Oester
reich und Preußen sich des russischen Einfliiffes bedient
hätten, um die dänische Regierung zur Nachgiebigkeit
zu bestimme», ist in doppelter Hinsicht eine irrige, weil
man einerseits in Berlin und Wien die schleswighol-^
steinische Angelegenheit als eine deutsche betrachtet, die
ohne fremde Dazwischeiikuiift geschlichtet werden müsse,
und weil andererseits das russische Cabinet sich das An
sehen giebt, als sei ihm die schlesivigholstei,tische Sache
ihrem inneren Wesen nach durchaus fremd, indem sich
sein Antheil lediglich auf die eventuellen Erb-Ansprüche
beschränkt, die es aut einen Theil von Holstein zu
machen habe. Diese anscheinende Theiliiahmlosigkeit
Rußlands ist sehr wohl berechnet, denn während sie ihm
gestattet, ungehindert seine» Einfluß in Kopenhagen
geltend zu machen, werden die Erb-Ansprüche, die ihm
in Holstein zustehen, stets Gelegenheit geben, sich offen
in die Angelegenheit einzumischen, sobald es dies seinem
Interesse für angemessen erachtet. Man hat sich einen
Augenblick geschmeichelt, die dänische Regierung werde
durch das, was in den Herzogthümeru vorgeht, belehrt,
einen anderen, einen versöhnlichere» Weg einschlagen;
allein dem ist nicht so, sie scheint vielmehr entschlossen,
alle Mittel z» erschöpfen, um den Widerstand zu brechen.
Heidelberg. Herr Eugen Bareste, vom Minister
deS öffentlichen Unterrichts in Frankreich mit einer wissen,
schastlichen und literarischen Mission beauftragt, hat in
der Bibliothek zu Heidelberg die auf die dortige Univer
sität bezüglichen Slistiings-Urkunden aufgefunden. Diese
wichtigen Urkunden, welche man für verloren hielt, be.
stehen: 1) In einer Bulle auf Pergament von Papst
Urban VI, daļirt Calendas Novembris (Montag, den
23. Oet. 1385) und im achten Jahre seiner Regierung.
2) In einem Diplome, ebenfalls auf Pergament, vom
Pfalzgrasen und Kurfürsten Ruprecht I, datirt den
I. Oet. 138«.
Württemberg. Es ist schon erwähnt, daß ,'m
Stadtraih in Stuttgart ein Antrag dahin gestellt worden
sei, von Seiten der bürgerlichen CoUegie» sich über die
Handhabung der Censur in Württemberg zu beschweren.
Der Stadtraih setzte ei«e Commission zur Abfassung
Frankreich. Paris, vom 2«. Decbr. Das
Debuts comnieniirt die bereits erwähnten Arlikei des
»Oesterreichischen Beobachters" wegen der Einverleibung
Krakaus. Seit langer Zeit >ei, sagt das ministerielle
Journal, Nichts so alle Treue und Glauben a,t die
Verträge Vernichtendes, Nichts so eomplet Revolutio-
naireS geschrieben worden, als diese Artikel. Das Debüts
geht nun in die Zergliederung der Artikel ein und weist
nach- daß Frankreich das darin aufgestellte Princip über
die Theilbarkeit des Wiener Vertrages in einzelne zwischen
verschiedenen Mächten abgeschlossene Verträge, gerne
annehmen könne. Auf diese Art seien die Wiener Ver
träge der Willkür, jeder einzelnen Macht preisgegeben,
bei Veränderungen derselben haben die sie garantirenden
Mächte Nichts zu sagen. Wenn also Frankreich diese
Doelriii für sich benutzen wolle, jo werde mau auch
Nichts sage» köiincu. Wenn Frankreich sich z. B. von
Preußen und Deutschland die Rheinprovinzen abtreten
ließe, so hätten England und Ruß and Nichts darüber
zu sagen. Hätte ein französisches Journal diese Theorie
aufgestellt, so würde das conservative Europa ein lauteS
Geschrei erhoben haben. 'Aber diese revolülionaire Doetrin
^,eht von Wien aus und die Zeit wird balv kommen,
wo sich ihre Konsequenzen zeigen wachen. — Die gestern
von der France gegebene Cireularnote des Hrn. Guizot
wegen der Einverleibung Krakaus macht heute ziemliche
Sensation, um so mehr, als der offieielle Moniteur
iaê Document keiiieSwegeS für apoerssph erklärt, sondern
mir jagt: eS sei ungenau und unvollständig, also den
Fond des Doeuments zugiebt. — Briefe aus Italien
melden, daß am Abende des 5. Dee. die ganze Kette
der Apenninen von Toscana bis Neapel aus allen Berg-
spitzen durch große Freiidenfeuer beleuchtet umreit, und
ra ganz Italien den hundertjährigen
Gedachtinßtag der Vertreibung der Oesterreicher aus
Genua feierten. Diese allgemeine Manifestation deS
Volksgeistes in allen Theilen Italiens soll eine tiefe
Sensation gemacht haben. Das ministerielle De'bats
g'kbk die Details jener denkwürdigen Waffeiithat vom
Dee. 1746 und scheint sich über das Geschehene sehr
z» freuen, wenn es auch seiner Herzensfreude ein deckendes
Mäiijelcheii von jchöiien Redeiisarten von Mäßinüna
Besonnenheit d. gl. umwirft. fl B '
Gnftlnnd. London, vom 18. December. Zn
Folge starken Schneefalles und eintretenden Frostes haben
in Ireland alle öffentlichen Arbeiten eingestellt werden
müssen. Das Elend steigt von Tage zu Tage. — Alltäg
lich sind die Blätter mit Schilderungen des jetzt ln Ireland
herrschenden Elends gefüllt. Den letzte» Berichten zufolge
waren nicht weniger als 47 Menschen daselbst Hungers
gestorben. — Mit der „Aeadia" sind Nachrichten von Boston
vom 1. und Halifax vom 3. Decbr. von großer Erheblich
keit eingegangen. Die Stadt Tampico wurde, nachdem in
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