zu sein, als sei sie von einer andern Seite bedroht
und gefährdet. Es herrscht eine allgemeine Stim
mung des Unbehagens und des geschwächten Ver
trauens in den Bestand der Dinge. Ein Etwas,
das sich mehr fühlen, als genau bezeichnen läßt und
seinen Grund weniger in nationalen Zuständen, als
in der Lage der europäischen Verhältnisse im Allge
meinen zu haben scheint, drückt die Gemüther nieder
und erfüllt den Geist mit Besorgnissen für die Zu
kunft.
Dänemark. Kopenhagen, vom 2. Febr-
Kaum wurde es am Kornmarkte bekannt, daß die
Preise fallen würden, und man aus diesem Gründe
am Sonnabend nicht die früheren hohen Preise habe
bewilligen wollen, als die Zufuhr von Kornwaaren
bedeutend zunahm. Bereits gestern, also nicht am
gewöhnlichen Markttage, betrug die Zufuhr etwa
2000 Tonnen von verschiedenen Kornsorten. Die
Preise von Roggen und Gerste fielen ca. 0 Rbş
a 4 Rbş 8 ß pr. Tonne. In der letzten Zeit
war hier am Markte eine Betrügerei im Schwange.
Die aufdenWagenausgelegten Proben entsprachen
nämlich nicht der Qualitätdes Korns in den Säcken,
welche viel schlechter war als die der Proben. Man
hatte schon mehre Wagenladungen aus diesem
Grunde angehalten und gestern geschah dies aber
mals hinsichtlich eines mit 5 Tonnen Hafer bela
denen Wagens, der nach der Polizei gebracht wurde,
woman fand, daß der Hafer von besonders schlechter
Qualität sei. Der Dauer, der den Hafer feilgeboten
hatte, wurde vorläufig verhaftet.
Z tt I n ii
Itzehoe. Am 3, d. M. ist Gral Magnus Mvltkc zu
Grünholz, Bruder deS Kanzeleixràsidcnten, von dem bie-
sigen ablieben Convent durch Stimmenmehrheit zum Der»
bitter an die Stelle des abgegangenen Geheimen Cvnferenz-
ratlis v. Bülvm zu Bvihkamv erwäblr worden. Sr. Maj.
dem Könige siebt die Bestätigung dieser Wahl zu, die für
die schleswigholsieinische Ritterschaft von .nicht geringem
Interesse ist. (->!. Mere.)
Eisenbahn von Kellinghusen nach Wrist. Die
Herren tz. Vidal, I. Jargstorff, H. Mebrene sen., şp. Junge,
H. Kock und I. Fleischer in Kellinghusen haben jetzt das
allerhöchst genehmigte Programm dieses Unternehmens
veröffentlicht, und lade» zur Actienzeichinmg ein. Die
proiectirte Schienen- und Pferdebahn -beginnt auf dem
Bahnhöfe Wrist, gehr von dorr eine kurze Strecke längs
der Kiel-Altvnaer Eisenbahn auf deren Planum,, biegt dann
in einem Bogen von 80 Ruthen Halbmesser ab, gebt theils
in schwachen Biegungen, theils in gerader Linie bis über
die Mühlenaue in Vorbrügge, und von dorr in einem
scharfen Bogen na» der Stör zu, westlich von der großen
Störbrücke, woselbst ein Ladeplatz eingerichtet, und zu die
sem Behufe eine Vorsetze von 100 Fuß Lange in unmittel,
barer Nähe der Störbrücke erbaut wird, um bequem die
die Güter ans und in die Schiffe laden zu können. Die
Kosten sind von dem Ingenieur (Eisenbahn-Direcrvr Dietz)
zu 75,000 >nĶ Ct. veranschlagt, diese Summe ist indeß auf
allerhöchste Verfügung bis zu 80,625 ş Cr. vermehrt
worden. Die Bahn wirb für den regelmäßigen Dienst
einer Pferdebahn sein. Die jährlichen Ausgaben sind (in
clusive 3£ pCt. Zinse» des Anlagekapitals) zu 8,773 ş 7,ß,
hingegen die jährliche Einnahme zu 8,633 nķ 9 ß veran
schlagt, was also einen jährlichen Uebersauß von 60 »A 2ß
ergeben würde. Das Anlagecapital soll durch 860 Aciien,
à 25 Species, gebildet werden. (21. Merc.)
Tönning, den 29. Ja». In Folge des seit 3 Tagen
entschieden eingetretenen Tbauwctters erwarten wir hier
täglich den Aufbruch der Eider, und die Passage von hier
übers Eis nach Dithmarschen wird wabrscbeinlich für diesen
Winter ihr Ende erreicht haben. Die eingetretene' feuchtere
Witterung läßt üherdem hoffen, daß dem noch immer an
vielen Orten Eiderstedcs herrschenden Wassermangel igbge-
holfen werde.
Flensburg, den 28. Januar. In den Monaten Fe
bruar und März wird die Titchen's«e Schauspielergesellschafc
bieselbst zum ersten Male debüriren. Man spricht viel von
den ausgezeichneten Leistungen dieser dänischen Bühnen
künstler. Schwerlich aber dürften sie in einer für unser
Publikum so ungewöhnlichen Zeit hier besonders lucrative
Geschäfte machen.
— Das plötzlich eingetretene Thauweiler hat unsern
Hafen von seiner Eisdecke, welche dielen Winter ungewobn-
lich lange lag, theiiweise befreit, und haben wir i»-diesen
Tagen wieder die erste Schifffahrtsbewegung gehabt. Au»
in diesem Winker ist ein Menschenleben dem Eise in unserm
Hafen zum Opfer gefallen. Ein hiesiger Tischlergeselle
brach zur Nachtzeit ein und ertrank.
— Durch eine Sammlung hiesiger Menschenfreunde ist
nun die Summe von 900 Cour, zusammengebracht
worden, um wohlfeiles Mehl und Brod für Dürftige zu
veranstalten. Leider kommen solche Hulfeleistunge» bei »ns
gewöhnlich post kestum, d. b. wenn die drangvollste Zeit-
periode vorüber ist, wie es auch jetzt der Fall; indeß immer
besser spät, als gar nicht. Möge man nur bei der Ver-
kheilung nicht, nach der hier beliebten Manier, zu sehr
delikat zu Werke gehe» in Bezug auf bie „verschämrenArmen"
(worunter es in der Regel manchmal auch „unverschämte"
giebt), indem die Noth und das dringendste Bedürfniß
zur Abhülse klar genug vor Augen liegt. „Einen iröhlichen
Geber hat Gott lieb!" — und IN puncto pmipertalis muß
man keine. Goldwage anlegen wollen.
(W.-F. Bl.)
Heide, im Febr. 18-17. Am 28. Januar war hier für
bas nächste Sexenniu.n der holsteinischen Stände die Abge-
vrdnetenwahl für den sechsten städtische» Wahldistricc, wel
cher aus den Flecken Heide und Melders besteht. Von
307 Wählern, worunter jedoch 33 unvercretene Erbmassen,
gaben 153 ihre Stimmen ab, also, die Erbmassen unge
rechnet, reichlich 55 Prvcenk. Am wenigsten zahlreich waren
- 3şi —
die Königliche» Beamten erschienen; aus Meldorf stimmte
kein einziger, aus Heide, außer dem Wahidirector, Ein
Hebungsbeamter. Das Ergebniß der Wahl war, daß der
Ober- und Landgerichrsadvocat Friedcrici aus Kiel mit
141, der 'Advvcat Claussen aus Heide mir 76 Stimme»
resp. zum Abgeordneten und Stellvertreter erwäblr wur
den. Eine interessante Frage erregte vor der Wahl einige
Spannung. Laut § 34 der Verordnung vom 15. Mai
1834, betr. die nähere Regulirung der ständischen Verhält
nisse, soll der Wähler, welcher eine» Wählbaren ans einem
fremden Districte wählt, angeben, i» welchem Districre
dieser angesessen ist, „damit die Liste für diesen Wahldi
stricc nachgesehen und überhaupt die Nichtigkeit der Angabe
unter sucht werden kann." Nun war die Wahlliste aus Kiel
die einzige von allen , hier nicht eingegangen, und cs fragte
sich alle: waren die Stimmen aus dortige Wäblbare von
dem Wablcvllegium anzunehmen oder zurückzuweisen, oder
war der ganze Wablacc bis zum Eingänge der Liste aus
zusetzen. .Das letzte scheint das allein richtige zu sein,
da man im ersten Falle eine ungültige Wahl rig siren
und im zweiten die wählbaren Einwohner eines ganzen
Wal'ldistricrs der Wahl entziehen würde, womit die Mög.
lichkeic gegeben wäre, durch die Pflicklwidrigkeic eines Be
amten die vorzüglichsten Capacicäten und Abgeordneten
von den Ständeveriammlungen auszuschließen.' Glücklicher
Weile blieb diese Frage eine rhcvrerische ohne Praktische
Folge, da ein Wahlberechtigter bie Vorsorge gehabt hatte,
>>ch eine Bescheinigung des Kieler Wabldirectvrs über die
Wählbarkeit des Hauplcandidaren, des Herrn Friedcrici,
zu verschaffen und diese dem Wablcvllegium vorlegte. Leug
ne» läßt sich übrigens nicht, daß die versäumte zeitige
Mitkbeilung der Wahlliste eines Districts an die übrigen
Wabldirectvren vielfache Störungen und Mißgriffe in dem
Wahlgeschäfr veranlassen kann, daher obiger Fall wohl der
Veröffentlichung werth ist, damit die Landesregierung von
demselben Kunde erhalte und der Wiederkehr besselden für
die Zukunft vorbeugen könne. (K. Cbl.)
Pellworm. Vor einiger Zeit wurden in verschiedenen
inländischen Blättern übertriebene Klagen über den Nord-
stand und die große Sterblichkeit auf dieser Insel geführt.
Im „Husumer Wochenblatt" wird jetzt das Unbegründete
dieser Artikel von Pellworm aus nachgewiesen, indem aus
de» dortigen Kirchenbüchern die Aufklärung gegeben wird,
daß im letzten Jahre nicht mehr als 83 Personen (von
ca. 2000 Einwohnern) gestorben seren und z. B. in den
Jähren 1828- 1829 und 1830 die Zahl der Sterdefälle
tetoii viel größer gewesen sei. Au» mit dem Mangel an
Tlinkwaffer lei es ni»c so arg. wie berichtet. Indessen iei
es wahr, daß die Insel von Krankheiten stark heiiiigeiuchr
gewesen sei und zum Theil noch sei.
Schwedische Blätter berichten, daß das große Gur des
Grasen Hamilton, Sperlingsholm in der Nähe von Halm»
uad, kürzlich an den Herzog von Augustenburg für eine
Million Reichsthäler Reicksgeld verkauft sei und daß ein
anderer großer Kauf eines Landeigenthums in Hallanb für
einen Prinzen von Augustenburg in Unterhandlung sei.
Eckernförde. Gestern fand hier die Wahl für den
löten ländlichen Wabldistrict kleinerer Landbesitzer starr.
Der frühere Abgeordnete Dr. jnr. Müller zu Schnaap
wurde von sämmrlichen Wählern, 193 an der Zahl, wieder
-um Abgeordnete» gewählt. Zum Stellvertreter wurde
der Hofbesitzer H. B. Iahn zu Dororheenlhal mit 133
Stimmen gewählt. Nach beendigter Wahlhandlung hielt
Dr. Muller eine längere -Anrede an seine Wähler, in wel
cher er zugleich über sein bisheriges Verhalten in der
Ständeversammlung referirce und seine Freude zu erkennen
«ad, daß in der heutigen einstimmigen Wahl der District
dem Verhallen der ständischen Majorität seine Zustimmung
gab.
Schleswig -Holstein - Lanenbirrgiselie Kanzelei.
Unterm 2. Februar d. I. haben Se. Mas. der König in
Gemäßheir des Beschlusses der deutschen-Bundesversamm
lung vom 30. October 1834 wegen Anordnung einer schieds
richterlichen Instanz zur Entscheidung von Irrungen zwischen
den Regierungen und Ssiände» der deutschen Bundesstaaten,
die Functionen der in dieser Beziehung für die Herzvgtbumer
Holstein und Lauenburg zu ernennenden beiden Spruchmän
ner, dem Geheimen Conferenzratb und Präsidenten des
ickleswig- Holstein - iausnburgjschen Oberappellationsgerichts
Johann Paul Höpp in Kiel und dem Conferenzratb und
Amimann Ludwig Heinrich Schultz auch - noch ferner für
die Dauer der drei Jahre von 1847 dis 1849 allerhöchst zu
üderlrageu geruht. (A. Merc.)
Schleswig. Dem Hamb, unpartbeiischen Cvrrespoii-
denten wird von dort unterm 7ten d. M. geschrieben: So
eben erfahren wir aus bester Quelle, daß das diesige J,i-
relligenzblari, welches ein Exclusiv-Privilegium auf die
Jiitelligenzanzeigen dahier har, dem Herrn Mob ns in
Itzehoe käuflich übertragen ist. Das in Rede stehende
Blair, welches nie die Gränzen eines localen Intelligenz-
Anzeigers überschritten hat, sickert dem Inhaber durch das
Privilegium zur Genüge feine Existenz. Der Verkäufer,
Senator Cbristiani, wird eine lebenslänalicke Jahres-
i cnte von 550 Mrhlr. Cour, und na» seinem Tode iede kei
ner Töchter, deren,er zwei bat. in gleicher Weise 100 Rch.
Cour, genießen. 'Herr Mohns erklärte bekanntlich vor
Kurzem öffentlich, daß an dem Gerede in den Blättern,
wvrnach er russischer Viceconsul werden und die Redaction
des prvjecririen Regierungsblattes übernehmen solle, weiter
nock nichts Wahres sei, als daß er um die Erlaubniß zur
Anlegung einer Druckerei nachgesucht habe. (UebrigcnS
ist für die Uederrragnug des Privilegiums aus Hrn. Mohns,
noch die Bestätigung der höchsten Regierung nöthig, die
aber unter der suppouirrcu Voraussetzung ļreilick nickt
fehlen kann.)
Rendsburg, Am 8ten d. M. hielt die hiesige Lieder
tafel zum ersten Male in diesem Winter Tafelrunde im
Dülfert'schen Saale, woran gegen 130 Personen Tbeil
nahmen. Von Seiten der Direction wurde bei dieser Ge
legenbeil darauf aufmerksam gemacht, daß die Sänger
baldigst darüber sich entschließen möchten, ob und wie viele
von ihnen a» dem im Juni d. I. in Lübeck starrstndenden
allgemeinen deutschen Sängerfeste Theil nehmen würben,
da vor Ende dieses Monates die Anmeldungen geschehen
müßten.
Rendsburg, den 31. Januar. (Dem Correspondenz-
blatte entlehnen wir folgendes Schreiben): „Am letzten
Freļtag, als am 29sten d. M., fand hier die Ständewahl
Statt, deren Verlauf insofern spannend und interessant war,
als fast bis zum letzte» Augenblick Advocal Wiggers die
meisten Stimmen für sick harre, zuletzt aber durck daS
Uebergewichc weniger Stimmen dem Oberauditeur Brackes
unterlag,' da dieser bekanntlich 111 Stimmen bekam,
während jener 99 Stimmen erhielt. Im Ganzen genommen
ist man hier mit diesem Ausfall zufrieden, obwohl Manche
auch jetzt noch die Furcht hegen, daß des neuen Abgeordne
te, I Stellung — er ist Recknungssührer beim 14ten Ba
taillon — ihn hindern werde, wi: der erforderlichen Energie
für die Sickerung der politischen Stellung des Landes zu
arbeiten. Wir können uns, solche Furcht um io weniger
erklären, als der als durch und durch ebrenhaft anerkannte
Mann nickt nur durch die Annahme der Wahl seinen Willen
in dieser Beziehung genugsam beurkundet, sondern ausdrück
lich bei dem am Abend der Wähl den gewählten dargebrachten
Fackelzuge die Uebereinstimmung seiner poliliscden -Ansichten
mit den in der Holsteinischen Sränbeadresse von 1844 ent.
balreiien Grundsätzen aiisgesprochen har- Res. seinerseits
hegt das volle Vertrauen, daß Bracke! nickt nur für die
materiellen Angelegenbeire», in welchen er seine Tüchtigkeit
und seinen Eifer bereits glänzend bewährt, ein wichtiges
Mitglied der Ständeversammlung sein wird, sondern auch
bei den jetzt oblckwedenden Fragen st» nickt durch Rück
sichten, sondern nur durch seine Ueberzeugung leiten lassen
werde. — Die Siellverrrererwahl darf man gleichiaUS als
eine erfreuliche bezeichnen, wenn man bedenkt, da-WigqerS
ein Mann von entschiedenem Willen ist, der Strebsamkeit
und Ausopferungsiäbigkeic genug besitzt, um sich mit ganzer
Kraft das unentbehrliche Rüstzeug eines Volksvertreters,
eine gründliche Einsicht in die Verhältnisse des Landes,
anzueignen,
, —
Statistische Notizen.
ş Nach der Volkszählung von 1845 hat das Königreich
Dänemark (ohne die Nebenlande Island, Grönland, Färber
(mir zusammen 72,514 Einwohner [1840]) und die Colonien
(80,917 Einwohner) 1.350,327 Einwohner. Davon fallen
auf die Jnselstjsicr 773,445 und auf Jütland 576,882 Ein-
wohner. In den sämmtlichen Städten Dänemarks wohnen
277,302 §inw„ davon in Kopenhagen allein fast die Hälfte,
nämlich 126,787.
Das Herzogtbum Schleswig har 362,900 Bewohner,
von welchen 59,212 in Städten wohnen.
Das Herzogtbum Holstein zählt 479,364 Einw., von
welchen in den Städten 89,912.
Das Herzogtbum Lauenburg hat 46,486 Einw., von
welchen in den Städten 6,926.
In Dänemark leben durchschnittlich auf der Quadratmeile
1,951 Menschen, in Schleswig 2,193, in Holstein 3,093,
in Lauenburg 2,447. Am stärksten bevölkert ist in Schles
wig die Insel Arro mir 6,790 Menschen auf der Quadrat-
meile (Zählung von 1845), in Holstein der Preetzer Kloster-
districr mit 4,857 Menschen auf der Quadratmeile (Zäblung
von 1840), in Lauenburg daS Amt Srcinhvrst mir 3,120
Menschen auf der Quadratmeile (Zählung von 1840).
Der Zuwachs der Bevölkerung betrug in den Jahren
1840 — 1845 in Dänemark 5,“ pCt., also der jährlich-
DurchschnittSuiwachs reichlich 1 pEr., in Schleswig nur
0?pCr., in Holstein wie in Dänemark 1 pCt., in Lauen-
durg aber sogar nur 0? vCt. I» Schleswig war die Zu-
uadnie der Bevölkerung in diesem Jahrhundert am größten
im Angler, Dänisch-Wvhlder und Schwaniener Güierdiüricc
und in den Aemtern Flensburg und Gvrcorf, am geringsten
auf der Insel Fehmarn (seit 1803 kaum 2 pCt.) — In
Holstein war die Zunahme am größten (adgeieben von den
Städten) in den Aemtern Abrensdock, Reinseld, Rethwisch
und Trittau, und in den Aemtern Bordcsholm und Plve»,
am geringsten in der Graischait Ranzau, de», Jtzehoer
Klosterdistricc und dem Amte Sreindnrg (c. io »Cr.) —
In Lauenburg war die Zunahme in ben adlicken Gütern
am größte».
In Dänemark leben von je 1000 Menschen 795 auf dem
Vlatten Lande und 205 in den Städten, in Schleswig
802 aus dem Lande und 198 in den Städten, in Holstein
715 auf dem Lande und 265 in den Städten, in Lauenburg
839 auf dem Laube und nur 161 in den Städten.
In Dänemark und Schleswig ist das weibliche Geschleckt
zahlreicher als das männliche, in Holstein und Lauenburg
umgekehrt. Es kommen nämlich in Dänemark aus 1000
männlichen Geschlechts 1,026 weiblichen Geschlechts, in
Schleswig aui 1000 männlichen 1 024 weibliche» Geicklechls;
ln Holstein dagegen ant 1000 männlichen 986 weiblichen,
und in Lauenburg auf 1000 männlichen 988 weiblichen Ge
schlechts. Ob diese von dem Gewöhnliche» abweichende
Erscheinung in Holstein und Lauenburg dadurch richtig und
genügend erklärt ist, daß viele Mädchen aus der Umgegend
von Hamdurg und Lübeck na» dielen Städten gehen, um
dorr Dienste zu suchen? Geben nicht verhältnißmäßig we
nigstens eben so viele junge Männer dahin, um als Knechte,
Kutscher, Ladendicner, Cvmioiristen u. dorr zu ton«
diiionireii? (K. Cbl.)
—
Korrespondenz.
Kiel, den 9tni Februar.
Am gestrigen Nachmittage wurde hier, im Locale der
Union, eine Vvrberarbung für die morgen und übermorgen
stattfindende Ständewahl gehalten. Als Abgeordnete schlug
man Balemann und Olshaufen, als Stellvertreter den
hiesigen Kaufmann Agenten Sckweffel und Löck in Itzehoe
vor; letzteres natürlich nur, um diesen Männer» eine
Ehrenbezeugung zu erweisen, da man der Ansicht ist, lieber
keine SceUvertreier zu haben. Deswegen wäre-es au»
passender gewesen, statt Schweffel einen Mann als Stell
vertreter zu bezeichnen, der die Wahl bestimmt ablebnen
muß, wie etwa den Etaierath Wiese, wie es allerdings in
vieler Rücksicht passend geweien wäre. Indeß kann diese
Vorderathung für die wirkliche Wahl durchaus ni»t als
maaßgebend gelte», da nur etwa 100 Wähler zugegen
waren und viele Stimmen anders falle» werden, wenn
auch die Wahl Balemanns und Olshauseiis als die wahr
scheinlichste anzunehmen ist. Auch der Polizeimeisterwar zu
gegen, u„d indrdirie'beieinem Vortrage Clanffens, als dieser
Balemann'S Wirksamkeit in der letzten Holsteinischen
Ständeversammlung und namentlich seine Thätigkeit hin
sichtlich der bekannten Eingabe an den Deutschen Bund
rühmend hervorhob.