Full text: Newspaper volume (1847)

zu sein, als sei sie von einer andern Seite bedroht 
und gefährdet. Es herrscht eine allgemeine Stim 
mung des Unbehagens und des geschwächten Ver 
trauens in den Bestand der Dinge. Ein Etwas, 
das sich mehr fühlen, als genau bezeichnen läßt und 
seinen Grund weniger in nationalen Zuständen, als 
in der Lage der europäischen Verhältnisse im Allge 
meinen zu haben scheint, drückt die Gemüther nieder 
und erfüllt den Geist mit Besorgnissen für die Zu 
kunft. 
Dänemark. Kopenhagen, vom 2. Febr- 
Kaum wurde es am Kornmarkte bekannt, daß die 
Preise fallen würden, und man aus diesem Gründe 
am Sonnabend nicht die früheren hohen Preise habe 
bewilligen wollen, als die Zufuhr von Kornwaaren 
bedeutend zunahm. Bereits gestern, also nicht am 
gewöhnlichen Markttage, betrug die Zufuhr etwa 
2000 Tonnen von verschiedenen Kornsorten. Die 
Preise von Roggen und Gerste fielen ca. 0 Rbş 
a 4 Rbş 8 ß pr. Tonne. In der letzten Zeit 
war hier am Markte eine Betrügerei im Schwange. 
Die aufdenWagenausgelegten Proben entsprachen 
nämlich nicht der Qualitätdes Korns in den Säcken, 
welche viel schlechter war als die der Proben. Man 
hatte schon mehre Wagenladungen aus diesem 
Grunde angehalten und gestern geschah dies aber 
mals hinsichtlich eines mit 5 Tonnen Hafer bela 
denen Wagens, der nach der Polizei gebracht wurde, 
woman fand, daß der Hafer von besonders schlechter 
Qualität sei. Der Dauer, der den Hafer feilgeboten 
hatte, wurde vorläufig verhaftet. 
Z tt I n ii 
Itzehoe. Am 3, d. M. ist Gral Magnus Mvltkc zu 
Grünholz, Bruder deS Kanzeleixràsidcnten, von dem bie- 
sigen ablieben Convent durch Stimmenmehrheit zum Der» 
bitter an die Stelle des abgegangenen Geheimen Cvnferenz- 
ratlis v. Bülvm zu Bvihkamv erwäblr worden. Sr. Maj. 
dem Könige siebt die Bestätigung dieser Wahl zu, die für 
die schleswigholsieinische Ritterschaft von .nicht geringem 
Interesse ist. (->!. Mere.) 
Eisenbahn von Kellinghusen nach Wrist. Die 
Herren tz. Vidal, I. Jargstorff, H. Mebrene sen., şp. Junge, 
H. Kock und I. Fleischer in Kellinghusen haben jetzt das 
allerhöchst genehmigte Programm dieses Unternehmens 
veröffentlicht, und lade» zur Actienzeichinmg ein. Die 
proiectirte Schienen- und Pferdebahn -beginnt auf dem 
Bahnhöfe Wrist, gehr von dorr eine kurze Strecke längs 
der Kiel-Altvnaer Eisenbahn auf deren Planum,, biegt dann 
in einem Bogen von 80 Ruthen Halbmesser ab, gebt theils 
in schwachen Biegungen, theils in gerader Linie bis über 
die Mühlenaue in Vorbrügge, und von dorr in einem 
scharfen Bogen na» der Stör zu, westlich von der großen 
Störbrücke, woselbst ein Ladeplatz eingerichtet, und zu die 
sem Behufe eine Vorsetze von 100 Fuß Lange in unmittel, 
barer Nähe der Störbrücke erbaut wird, um bequem die 
die Güter ans und in die Schiffe laden zu können. Die 
Kosten sind von dem Ingenieur (Eisenbahn-Direcrvr Dietz) 
zu 75,000 >nĶ Ct. veranschlagt, diese Summe ist indeß auf 
allerhöchste Verfügung bis zu 80,625 ş Cr. vermehrt 
worden. Die Bahn wirb für den regelmäßigen Dienst 
einer Pferdebahn sein. Die jährlichen Ausgaben sind (in 
clusive 3£ pCt. Zinse» des Anlagekapitals) zu 8,773 ş 7,ß, 
hingegen die jährliche Einnahme zu 8,633 nķ 9 ß veran 
schlagt, was also einen jährlichen Uebersauß von 60 »A 2ß 
ergeben würde. Das Anlagecapital soll durch 860 Aciien, 
à 25 Species, gebildet werden. (21. Merc.) 
Tönning, den 29. Ja». In Folge des seit 3 Tagen 
entschieden eingetretenen Tbauwctters erwarten wir hier 
täglich den Aufbruch der Eider, und die Passage von hier 
übers Eis nach Dithmarschen wird wabrscbeinlich für diesen 
Winter ihr Ende erreicht haben. Die eingetretene' feuchtere 
Witterung läßt üherdem hoffen, daß dem noch immer an 
vielen Orten Eiderstedcs herrschenden Wassermangel igbge- 
holfen werde. 
Flensburg, den 28. Januar. In den Monaten Fe 
bruar und März wird die Titchen's«e Schauspielergesellschafc 
bieselbst zum ersten Male debüriren. Man spricht viel von 
den ausgezeichneten Leistungen dieser dänischen Bühnen 
künstler. Schwerlich aber dürften sie in einer für unser 
Publikum so ungewöhnlichen Zeit hier besonders lucrative 
Geschäfte machen. 
— Das plötzlich eingetretene Thauweiler hat unsern 
Hafen von seiner Eisdecke, welche dielen Winter ungewobn- 
lich lange lag, theiiweise befreit, und haben wir i»-diesen 
Tagen wieder die erste Schifffahrtsbewegung gehabt. Au» 
in diesem Winker ist ein Menschenleben dem Eise in unserm 
Hafen zum Opfer gefallen. Ein hiesiger Tischlergeselle 
brach zur Nachtzeit ein und ertrank. 
— Durch eine Sammlung hiesiger Menschenfreunde ist 
nun die Summe von 900 Cour, zusammengebracht 
worden, um wohlfeiles Mehl und Brod für Dürftige zu 
veranstalten. Leider kommen solche Hulfeleistunge» bei »ns 
gewöhnlich post kestum, d. b. wenn die drangvollste Zeit- 
periode vorüber ist, wie es auch jetzt der Fall; indeß immer 
besser spät, als gar nicht. Möge man nur bei der Ver- 
kheilung nicht, nach der hier beliebten Manier, zu sehr 
delikat zu Werke gehe» in Bezug auf bie „verschämrenArmen" 
(worunter es in der Regel manchmal auch „unverschämte" 
giebt), indem die Noth und das dringendste Bedürfniß 
zur Abhülse klar genug vor Augen liegt. „Einen iröhlichen 
Geber hat Gott lieb!" — und IN puncto pmipertalis muß 
man keine. Goldwage anlegen wollen. 
(W.-F. Bl.) 
Heide, im Febr. 18-17. Am 28. Januar war hier für 
bas nächste Sexenniu.n der holsteinischen Stände die Abge- 
vrdnetenwahl für den sechsten städtische» Wahldistricc, wel 
cher aus den Flecken Heide und Melders besteht. Von 
307 Wählern, worunter jedoch 33 unvercretene Erbmassen, 
gaben 153 ihre Stimmen ab, also, die Erbmassen unge 
rechnet, reichlich 55 Prvcenk. Am wenigsten zahlreich waren 
- 3şi — 
die Königliche» Beamten erschienen; aus Meldorf stimmte 
kein einziger, aus Heide, außer dem Wahidirector, Ein 
Hebungsbeamter. Das Ergebniß der Wahl war, daß der 
Ober- und Landgerichrsadvocat Friedcrici aus Kiel mit 
141, der 'Advvcat Claussen aus Heide mir 76 Stimme» 
resp. zum Abgeordneten und Stellvertreter erwäblr wur 
den. Eine interessante Frage erregte vor der Wahl einige 
Spannung. Laut § 34 der Verordnung vom 15. Mai 
1834, betr. die nähere Regulirung der ständischen Verhält 
nisse, soll der Wähler, welcher eine» Wählbaren ans einem 
fremden Districte wählt, angeben, i» welchem Districre 
dieser angesessen ist, „damit die Liste für diesen Wahldi 
stricc nachgesehen und überhaupt die Nichtigkeit der Angabe 
unter sucht werden kann." Nun war die Wahlliste aus Kiel 
die einzige von allen , hier nicht eingegangen, und cs fragte 
sich alle: waren die Stimmen aus dortige Wäblbare von 
dem Wablcvllegium anzunehmen oder zurückzuweisen, oder 
war der ganze Wablacc bis zum Eingänge der Liste aus 
zusetzen. .Das letzte scheint das allein richtige zu sein, 
da man im ersten Falle eine ungültige Wahl rig siren 
und im zweiten die wählbaren Einwohner eines ganzen 
Wal'ldistricrs der Wahl entziehen würde, womit die Mög. 
lichkeic gegeben wäre, durch die Pflicklwidrigkeic eines Be 
amten die vorzüglichsten Capacicäten und Abgeordneten 
von den Ständeveriammlungen auszuschließen.' Glücklicher 
Weile blieb diese Frage eine rhcvrerische ohne Praktische 
Folge, da ein Wahlberechtigter bie Vorsorge gehabt hatte, 
>>ch eine Bescheinigung des Kieler Wabldirectvrs über die 
Wählbarkeit des Hauplcandidaren, des Herrn Friedcrici, 
zu verschaffen und diese dem Wablcvllegium vorlegte. Leug 
ne» läßt sich übrigens nicht, daß die versäumte zeitige 
Mitkbeilung der Wahlliste eines Districts an die übrigen 
Wabldirectvren vielfache Störungen und Mißgriffe in dem 
Wahlgeschäfr veranlassen kann, daher obiger Fall wohl der 
Veröffentlichung werth ist, damit die Landesregierung von 
demselben Kunde erhalte und der Wiederkehr besselden für 
die Zukunft vorbeugen könne. (K. Cbl.) 
Pellworm. Vor einiger Zeit wurden in verschiedenen 
inländischen Blättern übertriebene Klagen über den Nord- 
stand und die große Sterblichkeit auf dieser Insel geführt. 
Im „Husumer Wochenblatt" wird jetzt das Unbegründete 
dieser Artikel von Pellworm aus nachgewiesen, indem aus 
de» dortigen Kirchenbüchern die Aufklärung gegeben wird, 
daß im letzten Jahre nicht mehr als 83 Personen (von 
ca. 2000 Einwohnern) gestorben seren und z. B. in den 
Jähren 1828- 1829 und 1830 die Zahl der Sterdefälle 
tetoii viel größer gewesen sei. Au» mit dem Mangel an 
Tlinkwaffer lei es ni»c so arg. wie berichtet. Indessen iei 
es wahr, daß die Insel von Krankheiten stark heiiiigeiuchr 
gewesen sei und zum Theil noch sei. 
Schwedische Blätter berichten, daß das große Gur des 
Grasen Hamilton, Sperlingsholm in der Nähe von Halm» 
uad, kürzlich an den Herzog von Augustenburg für eine 
Million Reichsthäler Reicksgeld verkauft sei und daß ein 
anderer großer Kauf eines Landeigenthums in Hallanb für 
einen Prinzen von Augustenburg in Unterhandlung sei. 
Eckernförde. Gestern fand hier die Wahl für den 
löten ländlichen Wabldistrict kleinerer Landbesitzer starr. 
Der frühere Abgeordnete Dr. jnr. Müller zu Schnaap 
wurde von sämmrlichen Wählern, 193 an der Zahl, wieder 
-um Abgeordnete» gewählt. Zum Stellvertreter wurde 
der Hofbesitzer H. B. Iahn zu Dororheenlhal mit 133 
Stimmen gewählt. Nach beendigter Wahlhandlung hielt 
Dr. Muller eine längere -Anrede an seine Wähler, in wel 
cher er zugleich über sein bisheriges Verhalten in der 
Ständeversammlung referirce und seine Freude zu erkennen 
«ad, daß in der heutigen einstimmigen Wahl der District 
dem Verhallen der ständischen Majorität seine Zustimmung 
gab. 
Schleswig -Holstein - Lanenbirrgiselie Kanzelei. 
Unterm 2. Februar d. I. haben Se. Mas. der König in 
Gemäßheir des Beschlusses der deutschen-Bundesversamm 
lung vom 30. October 1834 wegen Anordnung einer schieds 
richterlichen Instanz zur Entscheidung von Irrungen zwischen 
den Regierungen und Ssiände» der deutschen Bundesstaaten, 
die Functionen der in dieser Beziehung für die Herzvgtbumer 
Holstein und Lauenburg zu ernennenden beiden Spruchmän 
ner, dem Geheimen Conferenzratb und Präsidenten des 
ickleswig- Holstein - iausnburgjschen Oberappellationsgerichts 
Johann Paul Höpp in Kiel und dem Conferenzratb und 
Amimann Ludwig Heinrich Schultz auch - noch ferner für 
die Dauer der drei Jahre von 1847 dis 1849 allerhöchst zu 
üderlrageu geruht. (A. Merc.) 
Schleswig. Dem Hamb, unpartbeiischen Cvrrespoii- 
denten wird von dort unterm 7ten d. M. geschrieben: So 
eben erfahren wir aus bester Quelle, daß das diesige J,i- 
relligenzblari, welches ein Exclusiv-Privilegium auf die 
Jiitelligenzanzeigen dahier har, dem Herrn Mob ns in 
Itzehoe käuflich übertragen ist. Das in Rede stehende 
Blair, welches nie die Gränzen eines localen Intelligenz- 
Anzeigers überschritten hat, sickert dem Inhaber durch das 
Privilegium zur Genüge feine Existenz. Der Verkäufer, 
Senator Cbristiani, wird eine lebenslänalicke Jahres- 
i cnte von 550 Mrhlr. Cour, und na» seinem Tode iede kei 
ner Töchter, deren,er zwei bat. in gleicher Weise 100 Rch. 
Cour, genießen. 'Herr Mohns erklärte bekanntlich vor 
Kurzem öffentlich, daß an dem Gerede in den Blättern, 
wvrnach er russischer Viceconsul werden und die Redaction 
des prvjecririen Regierungsblattes übernehmen solle, weiter 
nock nichts Wahres sei, als daß er um die Erlaubniß zur 
Anlegung einer Druckerei nachgesucht habe. (UebrigcnS 
ist für die Uederrragnug des Privilegiums aus Hrn. Mohns, 
noch die Bestätigung der höchsten Regierung nöthig, die 
aber unter der suppouirrcu Voraussetzung ļreilick nickt 
fehlen kann.) 
Rendsburg, Am 8ten d. M. hielt die hiesige Lieder 
tafel zum ersten Male in diesem Winter Tafelrunde im 
Dülfert'schen Saale, woran gegen 130 Personen Tbeil 
nahmen. Von Seiten der Direction wurde bei dieser Ge 
legenbeil darauf aufmerksam gemacht, daß die Sänger 
baldigst darüber sich entschließen möchten, ob und wie viele 
von ihnen a» dem im Juni d. I. in Lübeck starrstndenden 
allgemeinen deutschen Sängerfeste Theil nehmen würben, 
da vor Ende dieses Monates die Anmeldungen geschehen 
müßten. 
Rendsburg, den 31. Januar. (Dem Correspondenz- 
blatte entlehnen wir folgendes Schreiben): „Am letzten 
Freļtag, als am 29sten d. M., fand hier die Ständewahl 
Statt, deren Verlauf insofern spannend und interessant war, 
als fast bis zum letzte» Augenblick Advocal Wiggers die 
meisten Stimmen für sick harre, zuletzt aber durck daS 
Uebergewichc weniger Stimmen dem Oberauditeur Brackes 
unterlag,' da dieser bekanntlich 111 Stimmen bekam, 
während jener 99 Stimmen erhielt. Im Ganzen genommen 
ist man hier mit diesem Ausfall zufrieden, obwohl Manche 
auch jetzt noch die Furcht hegen, daß des neuen Abgeordne 
te, I Stellung — er ist Recknungssührer beim 14ten Ba 
taillon — ihn hindern werde, wi: der erforderlichen Energie 
für die Sickerung der politischen Stellung des Landes zu 
arbeiten. Wir können uns, solche Furcht um io weniger 
erklären, als der als durch und durch ebrenhaft anerkannte 
Mann nickt nur durch die Annahme der Wahl seinen Willen 
in dieser Beziehung genugsam beurkundet, sondern ausdrück 
lich bei dem am Abend der Wähl den gewählten dargebrachten 
Fackelzuge die Uebereinstimmung seiner poliliscden -Ansichten 
mit den in der Holsteinischen Sränbeadresse von 1844 ent. 
balreiien Grundsätzen aiisgesprochen har- Res. seinerseits 
hegt das volle Vertrauen, daß Bracke! nickt nur für die 
materiellen Angelegenbeire», in welchen er seine Tüchtigkeit 
und seinen Eifer bereits glänzend bewährt, ein wichtiges 
Mitglied der Ständeversammlung sein wird, sondern auch 
bei den jetzt oblckwedenden Fragen st» nickt durch Rück 
sichten, sondern nur durch seine Ueberzeugung leiten lassen 
werde. — Die Siellverrrererwahl darf man gleichiaUS als 
eine erfreuliche bezeichnen, wenn man bedenkt, da-WigqerS 
ein Mann von entschiedenem Willen ist, der Strebsamkeit 
und Ausopferungsiäbigkeic genug besitzt, um sich mit ganzer 
Kraft das unentbehrliche Rüstzeug eines Volksvertreters, 
eine gründliche Einsicht in die Verhältnisse des Landes, 
anzueignen, 
, — 
Statistische Notizen. 
ş Nach der Volkszählung von 1845 hat das Königreich 
Dänemark (ohne die Nebenlande Island, Grönland, Färber 
(mir zusammen 72,514 Einwohner [1840]) und die Colonien 
(80,917 Einwohner) 1.350,327 Einwohner. Davon fallen 
auf die Jnselstjsicr 773,445 und auf Jütland 576,882 Ein- 
wohner. In den sämmtlichen Städten Dänemarks wohnen 
277,302 §inw„ davon in Kopenhagen allein fast die Hälfte, 
nämlich 126,787. 
Das Herzogtbum Schleswig har 362,900 Bewohner, 
von welchen 59,212 in Städten wohnen. 
Das Herzogtbum Holstein zählt 479,364 Einw., von 
welchen in den Städten 89,912. 
Das Herzogtbum Lauenburg hat 46,486 Einw., von 
welchen in den Städten 6,926. 
In Dänemark leben durchschnittlich auf der Quadratmeile 
1,951 Menschen, in Schleswig 2,193, in Holstein 3,093, 
in Lauenburg 2,447. Am stärksten bevölkert ist in Schles 
wig die Insel Arro mir 6,790 Menschen auf der Quadrat- 
meile (Zählung von 1845), in Holstein der Preetzer Kloster- 
districr mit 4,857 Menschen auf der Quadratmeile (Zäblung 
von 1840), in Lauenburg daS Amt Srcinhvrst mir 3,120 
Menschen auf der Quadratmeile (Zählung von 1840). 
Der Zuwachs der Bevölkerung betrug in den Jahren 
1840 — 1845 in Dänemark 5,“ pCt., also der jährlich- 
DurchschnittSuiwachs reichlich 1 pEr., in Schleswig nur 
0?pCr., in Holstein wie in Dänemark 1 pCt., in Lauen- 
durg aber sogar nur 0? vCt. I» Schleswig war die Zu- 
uadnie der Bevölkerung in diesem Jahrhundert am größten 
im Angler, Dänisch-Wvhlder und Schwaniener Güierdiüricc 
und in den Aemtern Flensburg und Gvrcorf, am geringsten 
auf der Insel Fehmarn (seit 1803 kaum 2 pCt.) — In 
Holstein war die Zunahme am größten (adgeieben von den 
Städten) in den Aemtern Abrensdock, Reinseld, Rethwisch 
und Trittau, und in den Aemtern Bordcsholm und Plve», 
am geringsten in der Graischait Ranzau, de», Jtzehoer 
Klosterdistricc und dem Amte Sreindnrg (c. io »Cr.) — 
In Lauenburg war die Zunahme in ben adlicken Gütern 
am größte». 
In Dänemark leben von je 1000 Menschen 795 auf dem 
Vlatten Lande und 205 in den Städten, in Schleswig 
802 aus dem Lande und 198 in den Städten, in Holstein 
715 auf dem Lande und 265 in den Städten, in Lauenburg 
839 auf dem Laube und nur 161 in den Städten. 
In Dänemark und Schleswig ist das weibliche Geschleckt 
zahlreicher als das männliche, in Holstein und Lauenburg 
umgekehrt. Es kommen nämlich in Dänemark aus 1000 
männlichen Geschlechts 1,026 weiblichen Geschlechts, in 
Schleswig aui 1000 männlichen 1 024 weibliche» Geicklechls; 
ln Holstein dagegen ant 1000 männlichen 986 weiblichen, 
und in Lauenburg auf 1000 männlichen 988 weiblichen Ge 
schlechts. Ob diese von dem Gewöhnliche» abweichende 
Erscheinung in Holstein und Lauenburg dadurch richtig und 
genügend erklärt ist, daß viele Mädchen aus der Umgegend 
von Hamdurg und Lübeck na» dielen Städten gehen, um 
dorr Dienste zu suchen? Geben nicht verhältnißmäßig we 
nigstens eben so viele junge Männer dahin, um als Knechte, 
Kutscher, Ladendicner, Cvmioiristen u. dorr zu ton« 
diiionireii? (K. Cbl.) 
— 
Korrespondenz. 
Kiel, den 9tni Februar. 
Am gestrigen Nachmittage wurde hier, im Locale der 
Union, eine Vvrberarbung für die morgen und übermorgen 
stattfindende Ständewahl gehalten. Als Abgeordnete schlug 
man Balemann und Olshaufen, als Stellvertreter den 
hiesigen Kaufmann Agenten Sckweffel und Löck in Itzehoe 
vor; letzteres natürlich nur, um diesen Männer» eine 
Ehrenbezeugung zu erweisen, da man der Ansicht ist, lieber 
keine SceUvertreier zu haben. Deswegen wäre-es au» 
passender gewesen, statt Schweffel einen Mann als Stell 
vertreter zu bezeichnen, der die Wahl bestimmt ablebnen 
muß, wie etwa den Etaierath Wiese, wie es allerdings in 
vieler Rücksicht passend geweien wäre. Indeß kann diese 
Vorderathung für die wirkliche Wahl durchaus ni»t als 
maaßgebend gelte», da nur etwa 100 Wähler zugegen 
waren und viele Stimmen anders falle» werden, wenn 
auch die Wahl Balemanns und Olshauseiis als die wahr 
scheinlichste anzunehmen ist. Auch der Polizeimeisterwar zu 
gegen, u„d indrdirie'beieinem Vortrage Clanffens, als dieser 
Balemann'S Wirksamkeit in der letzten Holsteinischen 
Ständeversammlung und namentlich seine Thätigkeit hin 
sichtlich der bekannten Eingabe an den Deutschen Bund 
rühmend hervorhob.
	        
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